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von Lehrlings
Lehrlings - Arbeiten

durch die Deutsche Goldschmiede-Zeitung.

ie Redaktion der Deutschen Goldschmiede-Zeitung eröffnet hiermit eine Konkurrenz für Lehrlingsarbeiten, die sich alljährlich zu Ostern wiederholen soll. Wie bekannt, ist die Abnahme der Lehrlingsprüfung den Handwerkskammern und den Innungen vorbehalten. Diese Prüfung soll durch unsere Prämiierung in keiner Weise etwa überflüssig gemacht oder paralysiert werden, sondern im Gegenteil, wir streben eine Unterstützung der nunmehr zum Gesetze gewordenen Prüfung durch die Innungen und Handwerkskammern an, insofern, als wir die Lehrlinge aneifern wollen, ihre Lehrzeit auszunutzen und ihnen Gelegenheit geben möchten, sich in ihrem praktischen Können zu versuchen. Wir haben uns übrigens bei einer Handwerkskammer vergewissert, daß derartige Prämiierungen eine wohlwollende Aufnahme seitens derselben finden und so gehen wir mit dem Wunsch an das Werk, daß die neue Einrichtung der Deutschen Goldschmiede-Zeitung dem ganzen Fach zum Segen gereichen möge.

Die Prüfung und Bewertung der eingesandten Arbeiten erfolgt durch von unserer Redaktion eingeladene Goldschmiede. Das Resultat wird in der Deutschen Goldschmiede-Zeitung bekannt gemacht werden.

Die Arbeiten können bestehen in folgendem:

Eigene Anfertigung eines Chatons- oder CarmoisierungsRinges nach freier Wahl, Montieren einer Brosche, eines Colliers, Anhängers, Armbandes, Medaillons, Ohrschrauben resp. Ohrringe; Einfassungen von Semi-Emaille-Bildern oder Münzen, einzelne Montierungsstücke, kirchliche und profane Sachen, Geräte, Studien in Metall nach der Natur (Pflanzen etc.)

Die Arbeiten brauchen nicht nach eigenen Entwürfen ausgeführt zu sein, vielmehr können fremde Zeichnungen benutzt werden, diese sind jedoch der eingesandten Arbeit beizufügen.

Die Ausführung kann in Kupfer oder Messing, Gold und Silber, am besten aber in Silber erfolgen.

Es werden nicht nur Arbeiten aus dem letzten Lehrjahr angenommen, sondern jedes Lehrjahr wird berücksichtigt. Es ist jedoch zu bemerken, in welchem Lehrjahr der Lehrling steht. Erwünscht ist es, daß als Konkurrenzarbeit von jedem Lehrling möglichst nur ein Stück, dieses aber so gut als möglich gefertigt wird, da es den Preisrichtern nicht auf die Zahl der eingesandten Arbeiten, sondern hauptsächlich auf deren gute Ausführung ankommt. Es ist auch nicht notwendig, daß diese Arbeit verkaufsmäßig hergestellt wird, vielmehr ist es richtiger und auch erwünschter, das Stück unpoliert oder auch ungefaßt, aber sauber verfeilt und geschabt einzuliefern, weil in diesem letztem Zustande die Goldschmiedearbeit am besten zu beurteilen ist. Es wird auch viel Gewicht darauf gelegt, daß die Stücke gut gelötet sind.

Bei Arbeiten für Weißjuwelen sind die,,à jours" für die Steine gut zu fräsen und auf der Rückseite recht schön in Bogen auszufeilen. Bei Broschen ist der Nadelstiel einzustiften. Bei Medaillons sind die dazu gehörenden Glasränder mit Gläsern einzuliefern.

Ferner wollen die Lehrherren darauf achten, daß ihre Lehrlinge eine Arbeit wählen, welche auch dem Lehrjahre angemessen

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Unterschrift des Lehrmeisters:..
Unterschrift des Lehrlings:
Prämien und Diplome.

Wir setzen für die besten Arbeiten Prämien aus und zwar als 1. Preis 30 M., als 2. Preis 20 M., als 3. Preis 10 M. Alle anderen Arbeiten erhalten Zensuren und jene, die mindestens das Prädikat,,Gut" verdienen, auch Diplome.

Die Preise werden nicht in bar ausgezahlt, sondern der betreffende Lehrling erhält einen Bon, den er an Zahlungsstatt für zu kaufende Werkzeuge, Bücher etc. an den Lieferanten der Werkzeuge etc. einsenden kann.

Schluß für die Annahme der Arbeiten 30. April 1906.

Die richtige und sachgemäße Ausbildung der Lehrlinge und die bessere Ausbildung der Gehilfen zu fördern, ist ja das vorzüglichste Mittel, um unser Fach zu heben und wir wollen unser Möglichstes hierzu beitragen.

Wir ersuchen deshalb alle Meister, welche Lehrlinge beschäftigen, dieselben zur Beteiligung an unserer Prüfung anzuhalten und sehen recht zahlreichen Einsendungen entgegen.

Deutsche Goldschmiede-Zeitung

für den kunstgewerbl. Teil: Professor Rud. Rücklin, Leiter der Goldschmiedeschule Pforzheim für den fachtechn. Teil: Goldschmied Paul Axthelm

für den Verlag: Wilhelm Diebener.

Nachdruck aus dem Inhalt vorliegender Zeitung ist nur mit Erlaubnis der Redaktion und unter genauer Quellenangabe gestattet.

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Meine Herren Fabrikanten und Grossisten! Sie glauben sicherlich, daß Ihr Reiselager versichert ist, wenn Sie bei irgend einer Transport-Versicherungsgesellschaft eine Police genommen haben, laut welcher das Lager für so und so viel Tausend Mark gegen alle Gefahren der Reise, Verlust durch Diebstahl oder Abhandenkommen auf der Eisenbahn oder im Hotel geschützt ist und daß die Gesellschaft, die alljährlich pünktlich Ihre Prämien in Empfang nimmt, nun auch im Schadensfalle Ihnen pünktlich den Wert der verloren gegangenen oder gestohlenen Waren ersetzen wird. Wenn Sie das glauben, so täuschen Sie sich, und es ist der Zweck dieser Zeilen, Ihnen einen jüngst vorgekommenen Fall zu erzählen, der Sie eines anderen belehren und der Sie hoffentlich davor bewahren wird, im Vertrauen auf Ihre Police sich in Sicherheit zu wiegen.

Ein Uhrengrossist hatte unter den auch im Gold- und Silberwarenfach üblichen Verhältnissen und Bedingungen sein Reiselager für den Eisenbahntransport und gegen Verluste auf dem Wege vom und zum Hotel und zur Kundschaft versichert. Es trat während des Eisenbahntransportes ein Verlust durch Diebstahl ein, der sich auf rund 2000 Mark belief und der von der Versicherungsgesellschaft pünktlich entschädigt wurde. Als nun die Gesellschaft, wie üblich, ihrerseits Ersatzansprüche an die Eisenbahnverwaltung stellte, verneinte diese ihre Ersatzpflicht ganz entschieden unter Hinweis auf die Eisenbahnverkehrsordnung vom 1. April 1904, die auch im Reichskursbuch Seite 90-96 abgedruckt ist, wonach Gold- und Silberwaren sowie Edelsteine zur Beförderung als Passagiergut nur zugelassen werden, wenn der Inhalt der Gepäckstücke und der Wert, welcher den Höchstbetrag für die zu zahlende

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Entschädigung bilden soll, im Gepäckschein vermerkt ist. Wird der Wert oder das Interesse an der Lieferung auf mehr als 500 Mark angegeben, so werden die Gegenstände zur Beförderung nicht angenommen. Die Annahme, daß die Vorschrift nur auf Eilgutverkehr zutrifft, ist eine irrige.

Da die Eisenbahn jede Entschädigung ablehnte, so verlangte die Versicherungsgesellschaft von dem Uhrengrossisten den bereits ausgezahlten Betrag des Schadens mit 2000 Mark zurück, den dieser natürlich nicht herausgeben wollte; eine gütliche Einigung scheint in dieser Angelegenheit aber erzielt werden zu können, obgleich die Police, wie wohl auch die meisten anderen, die Bestimmung enthält: Die Gesellschaft haftet auch nicht in den Fällen, in welchen die Bahn- oder Postverwaltung nach ihren Reglements keine Verantwortung übernimmt. Hiernach hätte die Versicherungs-Gesellschaft alle Aussicht, einen etwaigen Prozeß zu gewinnen.

Es besteht nun für alle Versicherten die Gefahr, daß in einem Schadenfalle die betreffende Gesellschaft sich auf den letzterwähnten Satz ihrer Bedingungen beruft, um sich von der Schadenersatzpflicht zu befreien. Es ist dies einer von den klein gedruckten Paragraphen der Police, die wohl nur in den allerseltensten Fällen von den Versicherungsnehmern gelesen werden. Wir empfehlen deshalb allen Versicherten dringend, sich ihre Police auf den oben geschilderten Fall und seine Folgen hin genau durchzulesen und ungesäumt, wenn erforderlich, bei ihrer Gesellschaft den Antrag zu stellen, daß das Reiselager auch dann als versichert gilt, wenn bei der Übergabe an die Eisenbahn zur Beförderung eine Angabe des Wertes nicht stattgefunden hat.

Situationsbericht aus Pforzheim.

Wohl selten dürfte die Gold-, Silber- und Doublé-Industrie in Pforzheim lebhafter beschäftigt gewesen sein wie in den letzten Wochen und Monaten. Während in früheren Jahren erst in den Monaten September und Oktober mit Überstunden, der sog. Weilarbeit, begonnen wurde, nahm das diesjährige Herbst- und Wintergeschäft schon im Sommer seinen Anfang, und die Fabrikanten hatten alle Hände voll zu tun. Nur mit den äußersten Anstrengungen gelang es ihnen, die ohnedies kurzen Lieferungstermine einzuhalten. Viele Erzeuger, namentlich in billigerer und Doubléware, waren genötigt, um Verlängerung der Termine nachzusuchen, ja einzelne Firmen waren außerstande, die spät einlaufenden Orders auszuführen. Sie konnten nur Vormerkung der Aufträge treffen. Dies gilt auch vornehmlich von der Hilfsindustrie, Etalagen usw. Der flotte Geschäftsgang ist sowohl vom deutschen wie vom Exportgeschäft zu sagen. Übel daran waren diejenigen deutschen Grossisten, die auf Weihnachten Auswahlen in den verschiedenen Artikeln brauchten. Schon 4-6 Wochen vor den Feiertagen war in den Spezialitäten und goldenen Ketten überhaupt kein Vorrat mehr auf Lager. Jetzt scheint das Geschäft, namentlich das Exportgeschäft, nachzulassen, was wohl auf die neuen Handelsverträge zurückzuführen ist. Teilweise wird befürchtet, daß wir einen ruhigen Sommer infolge der Handelsverträge bekommen werden. Zu den Absatzgebieten der Pforzheimer Industrie ist in neuerer Zeit, wenn auch vorläufig in ganz kleinem Maße, die Kolonie Südwestafrika getreten. Von den bisherigen großen Absatzgebieten macht Rußland große Sorge. Das Land war bisher ein vorzüglicher Kunde, namentlich der Süden und dann Sibirien. Man setzt zwar wieder Hoffnung auf ein Besserwerden, allein wann dieser Zeitpunkt eintritt, dürfte noch in weiter Ferne schweben. Die Regulierungen sind besser erfolgt, als man infolge der Wirren anfänglich annahm. Das Geschäft mit Ostasien hat den Erfolg noch nicht gezeitigt, den man infolge tätigen Eingreifens des Kreditorenvereins durch Entsendung von Musterkollektionen erwartete. In letzter Zeit haben kapitalkräftige Österreicher ihr

Augenmerk nach Ostasien und auch nach dem Orient zugewandt und Handelsgesellschaften gebildet, und es dürften deshalb auch von Pforzheim aus die Augen offen gehalten werden.

Was die verschiedenen Artikel betrifft, so hat wohl die Kettenindustrie die größten und meisten Aufträge erhalten, und mehrere Etablissements sehen sich veranlaßt, den Bedürfnissen Rechnung zu tragen und ihre Betriebe zu erweitern bzw. Neuanlagen zu erstellen.

In Tafelgeräten, sowohl in echt wie in unecht, herrscht starke Nachfrage, doch kann der moderne Stil, den man glaubte, dabei anwenden zu können und zu müssen, nur langsam sich Bahn brechen. In Gold- und Silberschmuck sind Transparent-Emailleartikel bevorzugt, doch liebt man auch, namentlich in Südamerika, reiche Steinsachen. Amethyste in Verbindung mit Brillanten sind täglich zu sehen in den Verkaufsabteilungen der Fabriken und Exportgeschäfte, auch Granatenbroschen mit Rosen usw. kommen viel zur Verwendung. Ein erfreuliches Zeichen ist das Bestreben der Fabrikanten, ihre neuesten Erzeugnisse dem Publikum vor Augen zu führen. Was die „Deutsche Goldschmiede-Zeitung" vor Jahren begonnen, eine Darbietung von Bildern in ihrem Unternehmen in Schmuck und Mode, das führen jetzt unsere Fabrikanten aus, die Darbietung in Originalstücken auf Ausstellungen. So haben auf der diesjährigen deutschen nationalen Ausstellung in Dresden über 40 Firmen von Pforzheim und der internationalen Ausstellung in Mailand eine weitere Anzahl Firmen Plätze belegt, und wir zweifeln nicht, daß die dort zur Schau gestellten Erzeugnisse die Aufmerksamkeit Tausender von Besuchern auf sich lenken werden. Daß unter diesen Tausenden von Besuchern sehr viele Ausländer sein werden, die den Sommer zu Reisen verwenden, dafür bürgen die Namen Dresden und Mailand. Möge dieses Bestreben der Fabrikanten, Grossisten usw. anhalten und sich weiter ausbauen, es wird nur zum Segen der so mächig emporstrebenden Pforzheimer Gold- und SilberwarenIndustrie sein. Sch.

Für 4500 Mk. goldene Uhren in 4 Wochen veruntreut hat ein Lehrling des Uhren - Engros - Geschäftes J. Goldschmidt in Frankfurt a. M. Der junge Uebeltäter war in schlechte Gesellschaft geraten.

Personalien und Geschäftsnachrichten.

Auszeichnung. Anläßlich des 85. Geburtstages des Prinzregenten wurde der der Gewerbsbezeichnung vorzusetzende Kgl. Hoftitel verliehen: Lilly Merk, Juweliergeschäft, München; Hans Guttenhöffer, Juwelier, Würzburg. Der Titel eines k. b. Hoflieferanten erhielten: Marie Winterhalter Wwe. und Karl Winterhalter, Juwelier, München; Karl Happ, Uhrmacher, Bad Kissingen.

Ehrung. Eine große Feier fand am 10. März in der Gemeinde Hohenwerth, Amt Pforzheim statt, wo der derzeitige Bürgermeister Gregor Morlock sein 25jähriges Jubiläum als Ortsvorsteher feiern durfte. Von allen Seiten in Form von Ehrengaben, Glückwunschtelegrammen und -Briefen wurde der verdienstvolle Mann überrascht. Herr Morlock ist gelernter Goldarbeiter und hat 23 Jahre seine Kräfte in den Dienst der Gold- und Silberwaren - Industrie in Pforzheim gestellt. Wir schließen uns den Gratulanten mit einem „Gut Borax“ an.

Jubiläen. Am 1. März d. J. konnte die Firma Gustav Lachmann, Goldwaren-Fabrik, Gera R. j. L., Spezialität Ringe, auf ihr 10jähriges Bestehen zurückblicken. Das Geschäft, welches unter der Firma Reich & Schneider seit 1866 existiert, wurde am 1. März 1896 von Herrn Gustav Lachmann übernommen und unter obiger Firma weitergeführt, und hat sich durch seine Leitung zu einer leistungsfähigen Fabrik emporgeschwungen. Früh morgens wurde der Jubilar nebst werten Frau Gemahlin vom Kontor- und Arbeiterpersonal durch Geschenke überrascht, von seiten der dortigen Kundschaft waren Blumenspenden eingegangen. Die eigentliche Feier fand am 12. d. Mts., abends 8 Uhr im Etablissement „Centralhalle" in Form eines Festmahles und Ball statt, an welchem ca. 60 Personen teilnahmen. Ein sinnreicher Prolog wurde zur Einleitung des Festes von der Tochter des Werkführers zum Vortrag gebracht. Eine Ansprache des Chefs, in welcher er die guten Beziehungen zu seinem Personal betonte, folgte und zahlreiche Toaste würzten das schmackhafte Mahl. Zur Tafel wurde das be

kannte Goldschmiedslied, sowie ein vom Personal gewidmetes Lied gesungen. Durch Aufführungen, Gesangs- und humoristische Vorträge während des Balles wurde das Fest verschönert_und hielt die Festteilnehmer bis zum Tagesgrauen in fröhlicher Stimmung zusammen. Möge Gott Herrn Lachmann und sein Haus schirmen, ihm Kraft verleihen, daß er auch das 25. GeschäftsJubiläum erreiche! C. B.

Firmen - Eintragung. In Burgstädt wurde die Gold- und Silberwaren-Firma Alfred Herkner eingetragen.

Verschiedenes. Der in Fabrikantenkreisen wohlbekannte Moritz Engel in Paris hat sich erschossen. Er war der Chef des Pariser Engrosgeschäftes gleichen Namens, das vor noch nicht anderthalb Jahren in Konkurs geraten ist und dann reorganisiert wurde.

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Aus Innungen und Vereinen.

Freie Vereinigung der Gold- und Silberschmiede zu Görlitz. Die Versammlung am 7. März eröffnet der Vorsitzende Kollege Finster und tritt man sofort in die Tagesordnung ein. Beim ersten Punkt: Der Osterannonce" ist man der Meinung, daß dieselbe für dieses Jahr ausfällt. Der nächste Punkt der Tagesordnung lautete das Prämiieren von Lehrlingsarbeiten durch die Fachblätter. Dasselbe wird dankend anerkannt. Dem Wunsche, die Arbeiten unter Beifügung eines Kennwortes einzusenden, damit die Prämiierung dort vorgenommen wird, soll nachgekommen werden. Dem Vorstand bleibt das Weitere überlassen. Vom Verbande kommen einzelne Schreiben zur Verlesung; der Inhalt bezieht sich in der Hauptsache auf die Wahl von Vertrauensmännern und das Heranziehen neuer Mitglieder. Des Weiteren wird die Besteckangelegenheit zur Sprache gebracht. Bedauerlicherweise scheint das Unternehmen erfolglos zu sein. Man spricht sich dahin aus: Es wäre erwünscht, weder Zeit noch Geld weiter darauf zu verschwenden, da doch ein Zustandekommen aussichtslos ist. Zur Angelegenheit der Feuerschutzkasse" spricht man sich in gleicher Weise aus. Am 4. April wird die nächste Versammlung einberufen. Man erhofft zahlreiche Beteiligung, da die Vorstandswahlen stattfinden, sowie die Berichte des Kassierers und Schriftführers zur Verlesung gelangen.

Von Kunstgewerbeschulen.

Die Kgl. Kunstgewerbeschule München beginnt ihr Sommersemester am 23. April ds. Js.

Für die Werkstatt.

Eine ausgezeichnet wirkende dunkelgrüne Patina, auf gegossenem oder gewalztem Messing, kann man nach „Braß World" auf folgende Weise erzielen: Man löse 30 g Kupferdraht in 120 g starker Salpetersäure auf. Ist das Kupfer ganz aufgelöst, setze man 600 g Essigsäure und 15 g Salmiak zu, sowie 30 g starke Salzsäure. Die zu patinierenden Gegenstände werden gereinigt und mattiert, und nachdem sie abgespült sind, trägt man die erwähnte Lösung vermittelst eines baumwollenen Schrubbers auf, oder taucht den Gegenstand in die Lösung ein. Das Messing muß aber unter allen Umständen ganz sauber sein. Innerhalb kurzer Zeit beginnt nun das Metall dunkelolivgrün anzulaufen. Was von der Flüssigkeit auf dem Metall stehen geblieben ist, soll man nicht abwischen, sondern man läßt es besser darauf. Man läßt die so behandelten Sachen nun 24 Stunden lang stehen, um sie dann im Ofen bei mäßiger Hitze zu trocknen. Danach werden dieselben mit einer dunkelgrünen Oxydschicht, der Patina, versehen sein, die ihnen das Ansehen von Altmetall verleiht, was nicht mit dem gewöhnlichen Grünrost auf sogenanntem Altmessing zu verwechseln ist. Die besten Resultate erzielt man mit Gegenständen, die vorher mit dem Sandgebläse behandelt worden sind, da die hierdurch geschaffene rauhe Oberfläche besser als eine glatte Fläche von der Säure angegriffen wird.

Rechtsrat, Rechtsschutz für den Goldschmied. Wichtige gerichtliche Entscheidungen.

Hausierverbot bei Schmucksachen und Bijouterien. Eine Kammergerichts- Entscheidung_vom 5. Juli 1905 befaßte sich mit der Frage, ob auch ungefaßte Brillanten, sowie Perlen in rohem und geschliffenem Zustande" als Bijouterien zu bezeichnen und deshalb vom Ankauf und Feilbieten im Umherziehen auszuschließen sind. Es verneint diese Frage. Unter Schmucksachen und Bijouterien seien unmittelbar gebrauchsfertige Gegenstände zu verstehen, d. h. solche Sachen, die schon Schmucksachen oder Bijouterien seien, nicht solche, die zu ihrer Herstellung verwendet werden könnten oder sollten. Rohwaren oder auch Halbfabrikate seien vom Gesetze nicht gemeint. Schmucksachen und Bijouterien seien unter die vom Ankauf oder Feilbieten im Umherziehen ausgeschlossenen Gegenstände wegen der Gefahr der Uebervorteilung, sowie der Ausbeutung, der Eitelkeit und Unerfahrenheit der Käufer aufgenommen worden. Rohwaren und Halbfabrikate pflegten aber nur von sachverständigen Gewerbetreibenden gekauft zu werden, bei ihnen läge die erwähnte Gefahr meist nicht vor. Nun seien im allgemeinen rohe und geschliffene Perlen und ungefaßte Brillanten nicht unmittelbar gebrauchsfertig, sie würden vielmehr regelmäßig zu den Rohwaren oder auch zu den Halbfabrikaten zu rechnen sein, aus denen Schmucksachen oder Bijouterien hergestellt werden könnten.

Frage- und Antwortkasten.

Für brieflich gewünschte Fragebeantwortung bitten wir das Porto beizufügen.

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Fragen:

Frage 503 Welche Besteckfabrik führt nebenstehendes Warenzeichen? M. K. in L. Frage 505. Welche Metallwarenfabrik führt das Warenzeichen K. M. F.? M. in P. Frage 508. Welche Firma übernimmt schöne Elfenbeinarbeiten? Es handelt sich um Fächer, der mit Elfenbeinmonogramm versehen ist. Frage 516. Welche Besteckfabrik führt Krone und Pferdekopf im Warenzeichen? Wir erbitten die Abbildung desselben. C. R. in L.

Frage 520. Wer von den Herren Kollegen kann mir eine Firma nennen, welche Stahlkugeln zum Hochglanzpolieren für Ketten in Silber und Doublé liefert, und auf welche Weise das Polieren mit denselben am vorteilhaftesten gehandhabt wird? J. F. in M. M.

Frage 528. Wer liefert Uhrschlüsselanhänger (unecht, vergoldet und Weißmetall) in Form eines Gewehres (5 cm lang)? A. B. in C.

Frage 530. In Nr. 40 (1904, Seite 287 a) brachte die „Deutsche Goldschmiede-Zeitung" einen kleinen Aufsatz „Für die Werkstatt" über Vergolden nach Gewicht. Ich möchte nun hiermit bei den Herren Kollegen anfragen, ob einer derselben gute Erfahrungen damit gemacht hat, und ob dasselbe auch für Rot- und FeingoldVergoldung anzuwenden ist?

H. E.

Frage 532. Wer liefert billige Beschläge (versilbert) zu Trinkhörnern? M. S. in St. Frage 534. Welche Silberwarenfabrik führt in ihren Bestecken einen Eber oder eine Wildsau als Stempel? F. K. in A. B.

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Frage 537. Wer ist der Fabrikant des Ohrlochstechers Schmerzlos"? K. & W. in P. Frage 541. Welcher Fabrikant liefert Imitationen von FiligranNippes? E. P. in H. Frage 542. Wer von den Herren fabriziert Ostfriesischen Schmuck in Gold und Silber? E. P. in H. Frage 543. Wer fabriziert Uhrketten aus Aluminium? F. W. M. in H. Frage 544. Wer liefert billige vernickelte Anhänger zum Öffnen, als Totenkopf, Nuß, Eichel und Glücksschwein? G. M. in O. Frage 545. Wer ist der Fabrikant des in Nr. 11 dieser Zeitung beschriebenen künstlichen echten Bernsteins?

Frage 546. Kann mir einer der Herren Kollegen sagen, wer der Fabrikant von Silberwaren ist, die als Warenzeichen drei in einem Oval (oder Kreis) befindliche Kugeln tragen? F. A. in E. Frage 547. Wer von den Herren Fabrikanten kauft Hirschgrandeln? R. Z. in H.

Antworten:

Zu Frage 504. Massive Büffelhornspitzen, wie gewünscht, liefern: Weise & Bitterlich, Ebersbach (Sachsen). Zu Frage 510. Tafelbestecke in rein Nickel liefert die Löffelfabrik H. A. Erbe, Schmalkalden (Thüringen).

Zu Frage 511. Billigst vernickelte, sogen. Bazarware, liefern: Gebr. Bing, A.-G. in Nürnberg. Sächsische Metallwarenfabrik Aug. Wellner Söhne, Aue (Sachsen).

Zu Frage 514 Im Preise zurückgesetzte Granatarmreifen kauft M. Schober in Prag, Ferdinandstr. 30.

Zu Frage 517. Teemaschinen in Reinnickel liefern: Gebr. Bing, A.-G. in Nürnberg und die Berndorfer Metallwarenfabrik, Berlin W. 8, Leipziger-Straße 101.

Zu Frage 519. Almandinsteine in altem Schliff haben auf Lager: May & Palma, Turnau in Böhmen.

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Zu Frage 535. Rosenkränze und Fächerketten in 800 Silber liefern die Firmen: Gottfried Rupp jr., Pforzheim. Fuchs & Weidelich, Pforzheim. Pfeiffer & Scholch, Pforzheim. Carl Lipp, Schwäb. Gmünd.

Zu Frage 536. Wenden Sie sich bitte an die Firma Langer & Hachenberger in Leipzig.

Zu Frage 538. Fabrikant dieser Bestecke ist G. Haegermann, Silberwarenfabrik, Burgdorf (Hannover).

Zu Frage 539. Zur Herstellung von antikem Silberschmuck empfehlen wir Ihnen: Bernhard Dissinger sen., Pforzheim, Gymnasiumstr. 76 und Jung & Grimm, Pforzheim.

Zu Frage 540. Kämme mit fein gearbeiteter Silbermontierung, gefaßten Similis, fabrizieren: Bernh. Dissinger sen., Pforzheim, Gymnasiumstr. 76. Jung & Grimm, Pforzheim. Levinger & Bissinger, Pforzheim. Sigmar Lewy, Berlin S. 42, Ritterstraße 24.

Zu Frage 545. Künstlichen echten Bernstein fabriziert: Preßbernsteinwerk Westphal in Stolp (Pommern).

Berichtigungen.

Bei der Namensnennung der Künstler des „Preisausschreibens der Bremer Silberwarenfabrik" soll es nicht Adolf Ries, sondern Adolf Rieß heißen; bei dem Motto „Argentum" heißt es nicht Altensteig, sondern Altenstadt bei Geislingen. Der Artikel in Nr. 9 (Seite 66), betreffend Punzierung der Edelmetalle, soll sich nicht auf Oesterreich-Ungarn sondern auf Frankreich beziehen. Herr Alb. Wolff in Hamburg eröffnete Neuer Pferdemarkt 14 ein Goldwarengeschäft.

Wöchentlicher Arbeits-Nachweis

Deutsche Goldschmiede-Zeitung. Begründet und herausgegeben von Wilhelm Diebener, Leipzig 28

Dresdener Straße 2.

Verantwortliche Redakteure:

Für den kunstgewerblichen Teil: Professor R. Rücklin, Pforzheim. Für den volkswirtschaftlichen Teil: Syndikus Hermann Pilz, Leipzig. Amtliches Organ des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- u. Silberschmiede, des Vereins der Juweliere, Gold- und Silberschmiede von Rheinland und Westfalen, des Vereins der Juweliere, Gold- und Silberschmiede Württembergs, der Freien Vereinigung des Gold- und Silberwaren-Gewerbes für Berlin und den Reg.-Bezirk Potsdam, des Vereins der Juweliere, Gold- und Silberschmiede des Großherzogtums Baden, der Kölner Juwelier-Vereinigung, der Freien Vereinigung der Juweliere, Gold- und Silberschmiede des Reg.-Bezirks Stettin, der Goldschmiede - Innung Schwerin i. M., der Freien Vereinigung der Gold- und Silberschmiede zu Görlitz, des Kreditoren-Vereins für die Gold-, Silberwaren- und Uhren-Industrie Pforzheim, des Kunstgewerbe-Vereins Hanau, des Gewerbemuseums Gmünd, der Zentralstelle Schmuck und Mode. Bezugs-Preis:

Deutsche Goldschmiede-Zeitung mit kunstgewerblichem Teil.

Pro Quartal M. 2.-, Ausland pro Jahr M. 10.-.

Kleine Ausgabe der Deutschen Goldschmiede-Zeitung ohne kunstgewerblichen Teil.

Pro Quartal M. 1.-, Ausland pro Jahr M. 5.-. Anzeige-Gebühren: Die viergespaltene Nonpareille-Zeile M. -.25, die ganze Seite M. 100.-; bei Wiederholungen wird Rabatt gegeben. Anzeigen im Wöchentlichen Arbeits- Nachweis die viergespaltene Petit - Zeile M.-.25 (M..15 für Stellengesuche). Beilagen pro Tausend M. 10.-, bei Anfragen wolle man stets Muster beifügen.

Schluß der Anzeigen-Annahme, für den Wöchentlichen Arbeits - Nachweis Mittwoch Abend, für große Anzeigen Dienstag früh 8 Uhr.

Abonnementsbeträge.

Wir bitten unsere verehrten Abonnenten, den Abonnementsbetrag für das 2. Quartal 1906, soweit dies noch nicht geschehen ist, bis zum 8. April an uns einzusenden. Der Porto - Ersparnis halber empfiehlt es sich, den Abonnements-Betrag für mehrere Quartale zusammen einzusenden, da eine Anweisung bis zum Betrage von Mk. 5.- auch nur 10 Pfennige Porto kostet. Beträge, welche bis zu dem gen. Termin nicht in unseren Händen sind, nehmen wir der Kürze halber durch Postkarte nach und hoffen wir, wie bisher, alle Abonnenten, die nicht vorher den Abonnementsbetrag einsenden, mit diesem Zahlungsmodus einverstanden. Verlag der Deutschen Goldschmiede-Zeitung Wilhelm Diebener, Leipzig 28,

Dresdener Str. 2.

Konkurse und Insolvenzen.

Hamburg. Uhrenhändler Abraham Elias Herschmann, alleiniger Inhaber der Firma: E. Herschmann & Co., Bleichenbrücke 16, sowie dessen Ehefrau Fanny geb. Ettlinger, Rutschbahn 22, früher Mitgesellschafterin derselben Firma. Eröffnung 13. 3. 06. Verwalter: Buchhalter H. Hartung, Gr. Theaterstr. 24. Anmeldefrist 18. 4. 06. Prüfungstermin 2. 5. 06.

Hannover. Ehefrau des Uhrmachers Johannes Langfeldt, Marie geb. Meiselbach zu Döhren, Geschäft unter nicht eingetrag. Firma Marie Langfeldt in Linden, Marktplatz 2. Eröffn. 16. 3. 06. Verwalter: Gerichtsvollzieher a. D. Grunewald in Hannover, Devrientstraße 3. Anmeldefrist 10. 4. 06. Prüfungstermin 14. 4. 06.

Silberkurs.

Der Konventionspreis des 0,800 feinen Silbers beträgt für Auf-
träge vom 21. März 1906 an bis auf weiteres 76 Mark per Kilo.
Verband der Silberwarenfabrikanten Deutschlands
E. V.

Bezlehen Sie sich bel Anfragen und Bestellungen aefl. auf die „Deutsche Goldschmiede Zeltung".

Lehrlings-Preisausschreiben.

Unser Preisausschreiben für die Prämiierung von Lehrlingsarbeiten, mit dem wir dieses Jahr hervorgetreten sind, ist von allen Seiten, die wir darüber hörten, sehr sympathisch aufgenommen worden. Wir bitten deshalb alle Meister, welche Lehrlinge beschäftigen, die letzteren zur Teilnahme zu ver

anlassen.

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