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Zur Geschäftslage in Ostasien.

Durch die kriegerischen Ereignisse in Ostasien wird die Goldund Silberwaren-Industrie Deutschlands und hauptsächlich des Pforzheimer Platzes arg getroffen. Stand doch Ostasien in den letzten Jahren im Vordergrund der Interessen; alle Blicke richteten sich nach China und Japan, um neue Absatzgebiete zu erschließen. Der Kreditoren-Verein Pforzheim hat eine eigene Gesellschaft mit beschränkter Haftung ins Leben gerufen und bereits zwei große Musterkollektionen nach dem fernen Östen gesandt. Mit dem Geschäft wird es nun vorläufig fertig sein und es wohl geraume Zeit dauern bis wieder Ordres herüber kommen. Auch die Ordres der Hamburger Exporteure, welche Bijouterie für ihre Filialen in China und Öst-Sibirien jeweils in Pforzheim einkaufen, werden ausbleiben. Was Rußland betrifft, so wird zunächst Ostsibirien in Betracht kommen und hauptsächlich die Orte Wladiwostok und Blagoweschensk, auch Jakutsk und andere Städte in der Nähe des Baikalsees. Pforzheim allein ist bei einer Firma in Wladiwostok mit gegen Mk. 200000.- engagiert, herrührend aus Geschäften im verflossenen Jahre. Schwere Einbuße wird das Geschäft mit dem europäischen Rußland nach sich ziehen, und es ist noch als Glück anzusehen, daß der Krieg nicht schon früher, vor Weihnachten und Neujahr ausgebrochen ist, wo die Grossisten und Juweliere ziemlich bedeutende Zahlungsverpflichtungen eingegangen waren. Trotzdem ist der Schaden, der der deutschen Gold- und SilberwarenIndustrie erwächst, ein unberechenbarer und für viele Geschäfte, die vorzugsweise nach Rußland arbeiten, sehr empfindlicher. Namentlich hart dürften die Großsilberwarenfabrikation und die Doublékettenfabrikation getroffen werden, Zweige die sehr für Rußland seit Jahren beschäftigt sind. Man wird nicht fehl gehen, wenn man die Verbindlichkeiten russ. Bijouterie-Grossisten in Deutschland auf viele Hunderttausende rechnet.

Nacht-Kontroll- und Schließ-Institut.

Generalversammlung der Juweliere im Regierungsbezirk Frankfurt a. O.

In der Aktienbrauerei hielt der Verein der Juweliere, Gold- und Silberschmiede des Regierungsbezirks seine Generalversammlung ab. Es waren vertreten die Städte: Frankfurt, Fürstenwalde, Kottbus, Züllichau, Guben, Sorau, Schwiebus. Die Eröffnung der Sitzung erfolgte zur festgesetzten Zeit. Nach Erledigung innerer Angelegenheiten wurde zur Vorstandswahl geschritten. Mit großer Majorität wurden außer dem früheren Schriftführer Lang-Küstrin, der vorher bekannt gab, sein Amt nicht weiter verwalten zu können, die alten Vorstandsmitglieder wieder gewählt, für Lang Hugo Klose-Frankfurt a. Oder zum Schriftführer. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, in seinen Versammlungen durch Vorträge und Demonstrationen veredelnd und fördernd auf die Verhältnisse im Goldschmiedegewerbe zu wirken; so wurde auch in dieser Versammlung ein interessanter Vortrag mit Demonstrationengehalten, der allgemeinen Beifall fand. Zur nächsten Versammlung, die am 1. Mai d. Js. stattfindet, ist gleichfalls ein Vortrag von einem Vereinsmitgliede in Aussicht gestellt, auch soll diese Versammlung mit einer Ausstellung von Erzeugnissen der Goldschmiede im Regierungsbezirk Frankfurt a. O. verbunden werden.

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GOLDBROSCHE

IM EMPIRE-STIL.

Der

Mitte Januar ging durch die Berliner Presse die Mitteilung, daß die Berliner Juwelier-, Gold- und Silberschmiede-Innung beabsichtige, ein eigenes Nacht-Kontroll- und Schließ-Institut zu begründen. Diese Absicht ist aufgegeben, nachdem sich die Berliner Wach- und SchließGesellschaft, Kommandantenstraße 89, für Berlin gebildet hat. Diese ist eine wohlorganisierte Schwestergesellschaft der in Köln a. Rh. bereits seit zwei Jahren mit Erfolg bestehenden Institution. Direktor des Berliner Unternehmens hielt in der Quartalversammlung der Juwelier-, Gold- und Silberschmiede-Innung einen eingehenden Vortrag über die Nützlichkeit und Sicherheit der Berliner Wach- und Schließgesellschaft und die Vorteile, die ganz besonders dem Juwelier-, Gold- und Silberschmiede-Gewerbe dadurch entstehen. Es wurde einstimmig beschlossen, sich der Berliner Wach- und Schließ-Gesellschaft anzuschließen.

Chamberlain als Gast der Gold- und Silberschmiede.

Im Januar fand im Grand Hotel Birmingham ein Dinner der Jeweller u. Silversmiths Association statt, an welchem sich über 450 Mitglieder mit deren Angehörigen beteiligten. Der Hauptgast des Abends war Mr. Joseph Chamberlain. Seiner Rede sah auch die Tagespresse mit Erwartung entgegen, doch ist diese nur teilweise erfüllt worden. Die Rede nahm die Form eines Praeludium für seine auszuführende Schutzzoll-Politik an.

Spende für Aalesund.

Die Württ. Metallwarenfabrik Geislingen hat durch ihren Vertreter in Christiania 100 Kr. anweisen lassen. Juwelier Emil Grohmann, Dresden +.

Am 13. Februar verschied nach langem, schweren Leiden der Juwelier Herr Emil Grohmann, eine in den Kreisen der Dresdener Kollegen hochgeschätzte Persönlichkeit. Herr Grohmann war Mitglied des Festkomitees, und die Besucher des Dresdener Verbandstages werden sich noch gern des liebenswürdigen Mannes erinnern. Auch wir bedauern von Herzen seinen in der Blüte der Jahre erfolgten Heimgang.

+ Martin Mayer, Mainz.

Innerhalb Jahresfrist hat die genannte Firma ihre beiden Seniorchefs verloren. Seinem im vorigen Jahre verschiedenen Bruder Bernhard Albert Mayer ist Herr Kommerzienrat Martin Mayer im Alter von 66 Jahren infolge eines Schlaganfalles in die Ewigkeit gefolgt. Der Verstorbene war Begründer des Geschäftes, das er zunächst im bescheidenen Umfange als Großhandlung betrieb und dem er später die Fabrikation von Gold- und Silberwaren hinzufügte. Durch unermüdliche Arbeitskraft, ungewöhnliche Intelligenz und Energie war es ihm gelungen, seine Firma zu einer der ersten der Branche auszubauen und die Geschäftsverbindungen neben dem inländischen Markte auf das gesamte Ausland zu erstrecken.

Neben dieser intensiven geschäftlichen Arbeit hat Herr Mayer regen Anteil an den internen Angelegenheiten seiner Vaterstadt genommen, alle dem Gemeinwohl dienenden Angelegenheiten fanden durch ihn werktätige Förderung und Unterstützung. Über 25 Jahre gehörte Herr Mayer dem Vorstand der israelitischen Gemeinde an. Ebenso war er Vorstandsmitglied der Ortskrankenkasse und einer Reihe anderer Körperschaften. Für die Armen und Bedürftigen hatte er Herz und Hand offen. Die Stadt Mainz verliert in dem Entschlafenen einen ihrer besten und treuesten Söhne. Für unsere Branche ist sein Wirken von bedeutendem Einfluß geworden. Sein Name wird immerdar mit Ehren genannt werden.

Für die Werkstatt.

Eine praktische und erprobte Neuerung bringt die Firma J. Schmalz, Pforzheim, mit ihren neuen gesetzlich geschützten Graveurbacken für Parallelführung in den Handel. Jeder Goldschmied und Graveur wird solche mit Freuden begrüßen, entsprechen doch diese Graveurbacken einem längst empfundenen Bedürfnis. Jedem Fachmann ist ja zur Genüge bekannt, daß man seither zum Graviren von Bestecksachen, Ringen, Boutons, Münzen, Serviettbändern usw. Klötzchen aus Eisen oder Holz, welche sich der Goldarbeiter in den meisten Fällen selbst machen mußte, zum Unterlegen der Backen brauchte, und welche nach jedesmaligem Graviren eines anderen Gegenstandes herausgenommen und durch andere wieder ersetzt werden mußten. Sehr oft kommt es vor, daß diese Klötzchen verlegt oder verloren werden und dann durch neue ersetzt werden müssen. Letzterer Fall ist besonders unangenehm, weil dadurch wieder Geld verloren geht. Die Schmalzschen neuen Graveurbacken mit Parallelführung helfen diesem Übelstande ab, indem die Klötzchen vollständig in Wegfall kommen und die Backen ganz exakt greifen. Die angebrachte Parallelführung ermöglicht es, daß jeder Gegenstand viel schneller und bequemer als

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Personalien und Geschäftsnachrichten.

Geschäftseröffnungen. Am 1. Januar 1904 wurde die Firma Becker & Co. in Idar begründet, die den Import und Vertrieb von Halbedelsteinen betreibt. Mit dem Sitz in Hanau a. M. hat sich eine offene Handelsgesellschaft daselbst gebildet, deren Inhaber Uhrmacher Philipp Knöchel, Kaufmann Georg Baumgärtel und Goldarbeiter Heinrich Welsch jr. die Firma Knöchel w Cie. bilden. Berichtigung. Die in Nr. 7 genannte neugegründete Firma heißt: Ulrich Ohnmacht, nicht Ohngemach, wie irrtümlich angegeben war.

Eintragungen ins Handelsregister. Adolf Köhler, Bijouteriehandlung in Pforzheim. Firma Vve. Michel Leib in Metz, Inhaberin die Witwe Michael Leib, Eugenie geb. Levy. Angegebener Geschäftszweig: Goldwarenhandlung.

Geschäfts- und Firmenänderungen. Die Vernicklungsanstalt und Metallwarenfabrik Carl Cremer in Velbert ging durch Kauf an eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung über. Herr Cremer bleibt Gesellschafter. Die Goldwarenfabrik Keppler & Jäger in Sulz a. N. ist nach vereinbartem Austritt des Teilhabers Keppler auf Richard Jäger in Pforzheim als Alleininhaber übergegangen. Die Ringfabrik Louis Willadt in Pforzheim wurde in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter der Firma,,Ringfabrik Willadt" umgewandelt. Das Stammkapital beträgt M. 30 000. Geschäftsführer ist Kaufmann Louis Willadt, Gesellschafter Karl Willadt. Bijouteriefabrik Paar & Göttig in Pforzheim verlegte ihre Geschäftsräume nach der Louisenstraße 18. — Firma Joh. Karl Bender II. zu Oberstein, Uhrkettenfabrik. Das Handelsgeschäft ist auf die Brüder Hermann Rudolf Bender und Eduard Emil Bender übergegangen. Bremer Silberwarenfabrik Hüneke & Co., Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Sebaldsbrück: Heinrlch Hüneke ist als Geschäftsführer ausgeschieden. Die Firma Kaiser & Schmidt in SchwäbischGmünd hat das früher J. Becksche Anwesen, Uferstraße 48 käuflich erworben und wird ihre Geschäftsräume Ende März d. J. dorthin verlegen. Gleichzeitig soll das Geschäft eine bedeutende Erweiterung erfahren.

Berichtigung der vorigen Nummer. Hermann Hildebrandt, Goldarbeiter zu Leipzig, verlegt am 1. April a. c. sein seit 15 Jahren in Reudnitz betriebenes Goldwarengeschäft nach Reudnitz, Kreuzstr. 1.

Löschungen im Handelsregister. Infolge der Aufgabe der Zweigniederlassung in Berlin wurde der Eintrag der Doublékettenfabrik J. Emrich, Pforzheim, im Berliner Handelsregister gelöscht. Firma A. Kübler, Goldwarengeschäft in Wildbad (Württemberg) wegen Todesfall des Inhabers gelöscht. Firma Gebrüder Stieß, Bijouteriefabrik in Pforzheim. Zuckermann & Oppenheimer, Wien I., Singerstraße 3, Handel mit Gold- und Silberwaren und Juwelen. Zweigniederlassung der in Frankfurt a. M. bestehenden Hauptniederlassung, infolge Geschäftsauflösung. J. Widemann, Wien IV., Köstlergasse 11, Goldkettenfabrikation, infolge Geschäftsauflösung. Koch & Feldmann, Wien, VII., Dreilaufergasse 7, Fabriksmäßige Erzeugung von Bronze-Bijouteriewaren, infolge Geschäftsauflösung.

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Prokura-Erteilungen. Herr Friedrich Groos, Bijouterie en gros in Pforzheim hat seinem langjährigen Mitarbeiter Herrn Arthur Kiehnle Prokura erteilt. Die Firma Bündert & Lettré, Bijouterie en gros in Berlin und Zweigniederlassung in Pforzheim, hat ihrem langjährigen Mitarbeiter und Vertreter, Herrn Friedrich Siegmund Schaefer, Prokura erteilt. Die Bijouteriefabrik Ernst Gideon Bek hat den Kaufleuten Ernst Heinrich Imanuel Mann und Karl Theodor Albert Haußmann in Pforzheim Prokura erteilt. Firma Louis Treiß in Oberstein. Dem Kaufmann Ludwig Treiß ist Prokura erteilt. Die der Ehefrau Kaufmann Louis Treiß erteilte Prokura ist erloschen. Alfred Pollak, Prag, I., Plattnergasse 21. Mit Zweigniederlassungen in Wien, I., Rotenturmstraße 7, und in Budapest. Gold- und Silberwarenerzeugung. Einzelnprukura erteilt: dem Arthur Busch. Kollektivprokura erteilt: dem David Tezner und Rudolf Sternschuß.

Prokura-Löschungen. Firma Adolph Eisenmenger, Bijouteriewarenfabrik, Pforzheim. Die Prokura des Andreas Heer ist erloschen.

Jubiläen und Ehrungen. Herr Goldwarenfabrikant J. Schwendner mit Frau in Erlangen feierte das Fest der silbernen Hochzeit, wobei ihm der Gesangverein Polyhymnia, dessen Ehrenmitglied er ist, ein Ständchen brachte.

Diverses. Die schon über 20 Jahre bestehende Goldfärberei Sam. Hörrle in Pforzheim wird infolge Ablebens des Inhabers von der Witwe weiter betrieben. — Das Emailliergeschäft Ch. Schweigert in Pforzheim erwarb von Herrn Krauß das Anwesen westl. Karl Friedrich-Straße 92 für M. 93 400.- Herr Max Weber, Bijouteriefabrikationsgeschäft in Pforzheim, hat sein Geschäft aufgegeben und ist als Kabinetmeister bei der Firma Andreas Daub in Pforzheim eingetreten. In den Kreis der Firmen, die in den Großstädten an Schaufenster-Wettbewerben teilnehmen, rücken nach und nach auch unsere Juweliere ein. In Frankfurt a. M. hat die Jury bereits einen in der Bijouteriebranche nicht unerfahrenen Herrn, den Kaufmann v. Santen,

als Preisrichter berufen. Die Bijouteriewarenfabrik B. Behr & Cie. in Dresden wird nach Ausscheiden des Gesellschafters Bernhard Behr von dem Gesellschafter Kaufmann Rich. Elias Cohn in unveränderter Weise fortgeführt. Die Kettenfabrik Andreas Daub in Pforzheim sieht sich abermals genötigt, ihre Geschäftsräume zu vergrößern. Sie läßt gegenwärtig das Hintergebäude in der Louisenstraße 23 niederlegen und einen Neubau herstellen. Gmünd. Die J. Becksche Fabrik in der Uferstraße ist von der Firma Otto Kaiser & Schmid um M. 40000 käuflich erworben worden.

Todesfälle. Herr Wilhelm Kucher, Inhaber der Firma W. Kucher & Cie., welcher sich durch einen unglücklichen Fall eine Gehirnverletzung zugezogen hat, ist am 18. d. M. im 42. Lebenjahr verschieden, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Herr Stadtrat Robert Hiller, Pforzheim, ist infolge Ablebens aus den Aufsichtsrat der Gesellschaft Rodi & Wienenberger, Aktiengesellschaft für Bijouterie und Kettenfabrikation, ausgeschieden. Nach schwerem Leiden verschied in Pforzheim Herr Privatier Robert Hiller, Stadtrat und Vizepräsident der Handelskammer. In dem Verstorbenen, der früher die in Exportkreisen wohlbekannte Ringfabrik Joh. Hiller als Teilhaber mit seinem Bruder besaß, verliert die Håndelskammer Pforzheim ein hochverdientes Mitglied, der Aufsichtsrat der Firma Rodi & Wienenberger, A.-G. einen treuen arbeitsfreudigen Berater und Mitglied, der seit Gründung der Gesellschaft angehörte.

Diebstähle, Verbrechen etc.

Dresden. In einem Juweliergeschäft in einer sehr belebten Straße sind mittels Einbruchs zum Teil wertvolle goldene Ketten, Ohrringe, Broschen und Ringe gestohlen worden. - Kellinghusen. Das große Schaufenster des Goldschmieds und Juweliers Ad. Bowitz, Hauptstraße, wurde von einem Spitzbuben mit einem Pflasterstein zertrümmert. Durch das durch den Wurf enstandene Loch holte derselbe sich alsdann einen Schaukasten mit Uhren heraus. Er hätte gewiß auch von den daneben stehenden drei Kästen noch welche erbeutet, wenn er nicht durch einen im Hause wohnenden Kaufmann verjagt worden wäre. Der Dieb ist mit seiner Beute im Wertbetrage von 800-1000 Mark entkommen, obgleich die Verfolgung bald aufgenommen wurde. Berlin. Eine aus Golddraht gewirkte, mit Brillanten und Perlen besetzte Börse, welche einen Wert von über 1000 Mark hatte, wurde von dem Schneidermeister Hermann Dzemski vor dem Eingange zu Dressels Restaurant, Unter den Linden gefunden. Der Finder warf das Ding im Glauben, daß es wertlos sei in einen Gerümpel-Kasten. Die Verliererin war eine reiche Kaufmannsfrau aus Moskau, welche der Polizei Anzeige erstattete. Eine Zeichnung der Börse wurde jedem Juwelier zugesandt mit der Aufgabe, den Verkäufer einer solchen Börse anzuhalten. Kurz vor Weihnachten vorigen Jahres sah Dzemski in dem Schaufenster eines Juweliers eine goldene Börse liegen. Dabei fiel ihm wieder die von ihm gefundene Börse ein. Nach Hause zurückgekehrt, suchte er die Börse und ging zu einem Juwelier, welcher den Wert der Börse auf 4-5000 Mark angab. Dzemski gab dabei an, daß er das Kleinod als Pfand für eine Schuld angenommen habe. Einige Tage später wurde er auf der Straße verhaftet. Der Juwelier, welcher die Börse abgeschätzt hatte, hatte der Polizei hiervon Mitteilung gemacht. Dzemski erhielt eine Anklage wegen Fundunterschlagung und wurde vom Gerichtshof mit einer Geldstrafe von 50 Mark bestraft. Santillano bei Santander. Aus der historischen Kirche sind mehrere hundert Kilo an goldenen und silbernen Kirchengeräten von unschätzbarer Kunst und hohem Altertumswert gestohlen worden. Die Diebe entkamen auf einem Automobil. Lyon. Die Polizei verhaftete 6 Juweliere der Stadt, welche den Staat durch falsche Stempel, die sie auf minderwertigem Golde anbrachten, um bedeutende Summen betrogen haben. Nizza. Eine amerikanische Dame, Frau Henriette McLaughlin aus Saltlake City, die im Kap Martin Hotel Wohnung genommen hat, ist ihrer Schmucksachen im Werte von 200000 Mk. beraubt worden. In Begleitung einer befreundeten Amerikanerin besuchte die Bestohlene einen Wohltätigkeitsball. Sie trug ein prächtiges Kleid und war mit Diamanten, Perlen und Opalen geschmückt. Als sie in ihr Hotel zurückkehrte, fühlte sie sich etwas ermüdet und schlief einige Minuten. Als sie erwachte, waren die Schmucksachen, die sie auf einen Tisch neben dem Bett gelegt hatte, verschwunden. Unter den gestohlenen Gegenständen befinden sich ein zwei Ellen langer Kragen mit Diamanten und Perlen besetzt, eine Diamantentiara, einige unschätzbare Opale und ein Kreditbrief auf Neuyork über 100000 Mk. Man vermutet, daß die Diebe den Ball besucht hatten und der Dame ins Hotel gefolgt waren. Nakel. Bei dem Uhrmacher Pudelewicz in der Berlinerstraße wurde eingebrochen und Herren- und Damenuhren, goldene Ringe im Werte von 500 Mk. entwendet. Der Dieb war anscheinend mittels einer Leiter in das hintere Zimmer durch das Fenster gelangt und hatte dann im Laden die Gelegenheit wahrgenommen. Auf demselben Wege verließ er das Haus und riegelte den hinteren Eingang ab, so daß Herr P. trotz des Schlüssels nicht in das Zimmer kommen konnte. Der Dieb wurde bereits am andern Tage festgestellt und überführt,

Frage- und Antwortkasten.

Für brieflich gewünschte Fragebeantwortung bitten wir das Porto beizufügen. Die Herren Fabrikanten, Grossisten und Detailleure werden in ihrem und Aller Interesse höflichst aufgefordert, von der allezeit kostenfreien Benutzung dieser Abteilung den ausgiebigsten Gebrauch zu machen, Fragen allgemeiner und technischer Art uns einzusenden und an deren Beantwortung sich zu beteiligen. Auch dieser Teil unseres Blattes ist dazu geschaffen, zur gegenseitigen Belehrung beizutragen.

Fragen:

Frage 19. Wer kann mir Anweisung zum Abformen von Medaillen usw. geben, um dieselben auf galvanischem Wege wiederzugeben, und wie muß man bei dem Abformen mittels Guttapercha zu Werke gehen? P. in L. Frage 21. Wer ist der Fabrikant von versilberten Eau de CologneBehältern mit Pfropien- und Korkenzieher, Stempel J. B. & Co. und E. P.? L. K. in H.

Frage 29. Auf welche Art scheuert man Metallgegenstände, wie Ketten, Anhänger usw. mit Stahlkugeln, um einen Hochglanz zu erhalten; ferner wieviel Touren müssen die die Kugeln enthaltenden Trommeln in der Minute machen? W. T. in W. Frage 30. Welche Silberwarenfabrik führt als Stempelzeichen ein geschlossenes Visier — ähnlich dem der Vereinigten SilberwarenFabriken zu Düsseldorf aber einfacher? J. S. in R. Frage 31. Wer fabriziert massiv silberne Kirchengeräte, Weinkannen, Becher, Taufbecken usw. und liefert dieselben nach Katalog? S. S. in B. Frage 32. Welcher Fabrikant in Berlin oder Westfalen fabriziert gestanzte (nicht gelötete) Messerbänke in Metall? S. K. in Z. Frage 33. Welche Firma liefert Phantasie-Hutnadelköpfe in Metall und in anderer Ausführung? J. K. in A. Frage 34. Gibt es Laufwerke (Uhrwerke), durch welche man die Versilberungsflüssigkeit in Bewegung teilt, und wer liefert solche? P. in J. Frage 35. Wer liefert gefalzte Pappe Enveloppen für Mustersendungen? K. W. in P. Frage 36. Welche Firma liefert Geschenkartikel für Schlaraffen als Bierkrüge, Crayons, Anhänger usw. A. P. in S.

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Zu Frage 20. Die gleiche Firma liefert Drehwerke für Schaufenster. Zu Frage 22. Wir erfahren, daß die Firma Fr. Feuerstein in Hanau a. M. photographische Reproduktionen auf Silber hergestellt hat. Von dieser Firma dürfte das Nähere zu erfahren sein. Nach dem „Photograph" stellt auch Max Koch in Quedlinburg sog. Photometallotypien her.

Zu Frage 23. In den Kunstgewerbeschulen und großen Silberwarenfabriken wird brauner Kitt von Ciseleuren verwendet, welchen zu 80 Pf. das Kilo Joh. Schimpf, Pforzheim, Ispringerstr. 18 liefert. Derselbe führt auch schwarzen Kitt (Pech) zu 40 Pf. das Kilo. Carl Bauer, Werkzeugfabrik, München liefert Treibkitt in schwarz, rot und Treibkitt extra weich.

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Zu Frage 25. Nippessachen in Silberfiligran liefern Gebr. Dingeldein, Hanau a. M. - Plessner & Cie., Pforzheim Theodor Wankel, Pforzheim und W. Jandorf, Frankfurt a. M. Zu Frage 27. Entwürfe für moderne Schmucksachen im englischen Charakter kaufen gern Herm. Bauer, Schwäb. Gmünd und Otto Benkendörfer, Pforzheim.

Fragen mit Antwort.

Frage 24. Wenn ein massiv goldener Gegenstand z. B. goldene Kette oder goldener Trauring nur den gesetzlichen Gehaltsstempel 750,585 oder 333/000 (also keine Schutzmarke oder Firmenstempel) trägt, nach Feuerprobe aber ca. 30 000 Teile weniger als den gestempelten Gehalt ergibt, wie beweist in diesem Falle der Privatmann als Käufer, daß das nicht vollgehaltige Stück bei dem von ihm bezeichneten Ladenbesitzer gekauft ist, oder der Detaillist dem Grossisten und letzterer eventuell dem Fabrikanten? In welchem Zeitraum kann deswegen Schadenersatz verlangt werden? Kann ein Chemiker oder Probierer für den von ihm durch Feuerprobe festgestellten Feingehalt verantwortlich gemacht werden, und ist jeder Irrtum selbst auf ein Tausendstel in dieser Beziehung vollständig ausgeschlossen?

Es soll beispielsweise ein fertiggestellter Silbergegenstand nicht unter 925/000 sein, der Chemiker stellt, ohne das betreffende Stück vollständig einzuschmelzen, sondern nur durch Abnahme eines zur Probe erforderlichen Stückes jedoch einen Feingehalt von 924/000 Teilen fest. Ist eine derartige Gehaltdifferenz überhaupt festzustellen, und kann der Fabrikant wegen der in diesem Falle festgestellten Differenz von seinem Abnehmer für den ihm dadurch entstandenen Schaden verantwortlich gemacht werden? J. S. in H.

Antwort. Der Beweis kann vom Käufer in diesem Falle, wenn der Goldschmied leugnet, nur durch Zeugen oder im Prozeßwege durch Eideszuschiebung erbracht werden. Unter Umständen kann auch das Personal des Goldschmieds als Zeuge dienen. Ebenso liegt es mit dem Detaillisten dem Grossisten oder Fabrikanten gegenüber. Die Befugnis, Schadenersatz zu verlangen, verjährt in 6 Monaten. Der Chemiker oder Probirer, welcher auch eine kleine Abweichung konstatieren kann, haftet seinem Auftraggeber für sein Gutachten und ist auch dem Goldschmied schadenersatzpflichtig, wenn er ein falsches Gutachten zu dessen Schaden abgegeben hätte. Eine Feingehaltsabweichung von 1/1000 kommt nach dem Gesetz aber nicht in Frage, da Abweichungen von 10 Tausendteilen gestattet sein sollen.

Frage 26. Vor einigen Wochen erhielt ich eine lange Uhrkette, Messing, fein Panzermuster, wie es früher modern war, zum Vergolden. Da ich nicht selbst vergolde, es kommt hier sehr wenig vor, rentiert sich also nicht, sandte ich die Kette nach Hamburg zum Galvaniseur im gewöhnlichen Brief (20 Pf.-Marke). Als ich die Kette nach einigen Tagen nicht zurückerhielt, sandte ich eine Postkarte ab und wurde mir daraufhin mitgeteilt, daß die Kette schon 1 Tag nach Empfang vergoldet und wieder abgesandt worden sei. Es ist nun ein Laufzettel vom Hamb. Postamt erlassen worden, jedoch nichts nachgekommen, da die Kette im gewöhnlichen Brief wieder abgesandt worden ist. Die Kette sollte zu Weihnachten verschenkt werden, nun auf einmal, wo dieselbe verloren gegangen, ist es ein Erbstück, quasi unersetzlich. Meiner Ansicht nach verschenkt man wertvolle Erbstücke nicht. Was kann nun der Betreffende für die verloren gegangene Kette verlangen? Da die alte aus Messing war, hatte ich mehrere amerikanische Doublé ca. Mk. 6.50-8.50 zur Wahl als Ersatz angeboten, wurde jedoch mit den Worten abgewiesen, die andere Kette wäre viel feiner (feingliederig) gewesen. Genügt es vielleicht, wenn ich mich erbiete, eine neue Kette, silbervergoldet, Muster wie gewesen, machen zu lassen? Wie verhalte ich mich bei einer event. Klage? W. J. in L.

Antwort. Sie sind dem betreffenden Kunden zum Schadenersatz verpflichtet. Welchen Wert die in Verlust geratene Kette gehabt hätte, muß er beweisen. Wie er diesen Beweis führen will, kann Ihnen gleichgültig sein. Sie haben den Beweis zu erwarten. Táxieren Sie nach ihrem eigenen Ermessen, was die Kette wert gewesen ist, und bieten Sie diesen Betrag dem betreffenden Kunden an. Machen Sie sich auch anheischig, eine Ersatzkette nach Auswahl in der in Frage kommenden Preislage zu liefern. Und warten Sie dann ab was geschieht.

Geschäftliche Mitteilungen.

Eine reizende Serie von Löffelchen, die als Mokka, Tee- oder Eislöffel in verschiedenen Größen Verwendung finden und eine recht erwünschte Abwechslung in dem Tafelsilber eines Hausschatzes bieten, neben den sonst etwas nüchternen und oft langweilig wirkenden ornamentierten Gegenständen, die obigen Zwecken dienen, hat die Firma P. Bruckmann & Söhne, Heilbronn, herausgegeben, die auch die vier Jahreszeiten als ein sehr ansprechendes Motiv verwendet. Die neue Serie ist einigen der bekanntesten deutschen Märchen entnommen und eine Zierde jeden Haushalts. Neben dieser Löffelserie werden wir bei nächster Gelegenheit eine Kollektion Wagner-Löffelchen bringen, welche die Firma Bruckmann als Erinnerungslöffelchen zur Befriedigung der Sammelsucht der Amerikanerinnen anfertigt, die aber, wenn mehr bekannt, auch gewiß bei uns in Deutschland Liebhaber finden werden. Die Muster sind gesetzlich geschützt.

Büchertisch.

Der Musterlagerverkehr der Leipziger Messen. Von Dr. P. L. Heubner, (Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, Ergänzungsheft XI) Tübingen 1904. Gr. 3°. Mit zwei mehrfarbigen Übersichtskarten. Preis im Einzelverkauf 3 M. Für Meßbesucher auf Legitimation als Sonderabdruck zu 2 M. erhältlich durch den Meßausschuß der Handelskammer Leipzig oder den Buchhandel (Verlag der H. Lauppschen Buchhandlung in Tübingen). Die Arbeit behandelt die Entstehung und bisherige Entwicklung der Leipziger Musterlagermessen, ihre gegenwärtige Ausdehnung und Gestaltung und ihre wirtschaftliche Bedeutung, insonderheit auch ihre Stellung neben den andern Formen der Absatzgewinnung. Die darin enthaltenen Darlegungen und Übersichten bekunden, wie glänzend sich der Meßmusterlagerverkehr für die keramischen, Metall-, Kurz-, Galanterie, Spielwaren und dergl. entfaltet hat, indem sie zugleich zeigen, in welchem Maße die verschiedensten Länder und Städte des Deutschen Reiches und des Auslandes zu dem zweimal jährlich in Leipzig zusammenströmenden Verkehr beitragen, und welche beträchtlichen Vorteile der Besuch der Messe Ausstellenden und Einkaufenden bietet.

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Ebenso vielseitig wie interessant zu sein, ist ein Vorzug, welcher die allgemeine Beliebtheit des Häuslichen Ratgebers" in Frauenkreisen zur Genüge erklärt. So bringt die soeben erschienene Nr. 8 dieses Blattes:,,Aus der Kindheit", Gedicht von Friedrich Neßler. ,,Der Myrtenkranz", kulturgeschichtliche Skizze von Chr. Kjärböll, Großmutter“, „Das Herz“, „Edelsteine und Perlen",,,Haut- und Teintpflege“, „Etwas von den Kartoffeln", „Wenn das Eingemachte zur Neige geht", Artikel. Interessantes Feuilleton, in welchem uns außer den beiden Romanen „Verschlungene Pfade" von C. Kohl-Wild und

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,Spät entdeckt" von A. Wilcken, die kleine Novelle „Frei“ von L. Ewald besonders anspricht. Handarbeiten verschiedener Techniken. Allerlei Ratschläge, Rezepte für Küche und Keller. Gleich wertvoll sind auch die beiden illustrierten Gratis-Beilagen „Aus Zeit und Leben“ und ,,Für unsere Kleinen", letztere mit vierteljährlich zur Verteilung kommenden Buchprämien. Probenummern gratis und franko vom Verlage Robert Schneeweiß, Berlin W. 30, Eisenacherstr. 5. Abonnementspreis vierteljährlich 1,40 Mark.

Bekanntmachungen des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede.

In der Sache Tait's American Diamond Palace hatte der Vorstand wegen Reklameunfug und unlauteren Wettbewerbes Strafantrag im Jahre 1901 gestellt. Darauf hat am 3. April 1903 eine öffentliche Versammlung vor der 7. Strafkammer des Kgl. Landgerichts I zu Berlin stattgefunden. Der Gerichtshof nahm damals an, daß nicht unlauterer Wettbewerb und Reklameunfug, sondern nur Marktschreierei vorläge und dass vor allen Dingen dem Beklagten das Bewußtsein gefehlt habe, eine strafbare Handlung begangen zu haben. Infolge dieses Erkenntnisses wurde Berufung eingelegt von Seiten der Staatsanwaltschaft, der sich die Nebenkläger anschlossen. Das Reichsgericht entschied am 6. Oktober 1903, das Urteil des Landgerichts I vom 3. April 1903 wird nebst den zu Grunde liegenden Feststellungen aufgehoben.

Die Sache wird zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung an die Vorinstanz und zwar an das Kgl. Landgericht II zu Berlin zurück verwiesen.

Demzufolge fand am 3. Februar dieses Jahres öffentliche Verhandlung gegen den Inhaber der Firma Tait's American DiamondPalace, Goldsoll, statt. Als Sachverständige waren geladen: der Vorsitzende des Verbandes Fischer, die Juweliere Train, Schluttig, Sembach.

Beweis zu führen war über 5 Punkte und zwar:

1. Die Herstellung der Tait's Diamanten beruhe auf einem neuen Verfahren;

2. durch die Tait's Diamanten seien selbst Kenner irregeführt
worden;

3. die angekündigten Diamanten veränderten ihren Glanz nie;
4. sie könnten, wie echte Diamanten, gewaschen und gereinigt
werden:

5. auch echte Steine, Rubine, Saphire, Smaragde würden an-
geboten.

Die Beweisführung fiel diesmal zu Ungunsten des Beklagten aus und erfolgte Verurteilung zu Mk. 300 Geldstrafe, Tragung der Kosten und Publikation des Urteils in einer ganzen Anzahl von Zeitungen, in welchen die Firma inseriert hatte.

Interessant war das Beweismaterial von der Unschuld des Beklagten, wodurch derselbe seine Freisprechung erstrebte. So war zu Punkt 2 eine Anzahl von seinen Waren zur Stelle gebracht, in welchen sich ein echter Brillant befinden sollte, um damit den Beweis zu bringen, daß selbst Kenner irregeführt werden.

Sehr effektvoll gestaltete es sich, daß der Sachverständige Train mit dem ersten Griff den echten Stein herausfand.

Trotzdem erfolgte wegen dieses Punktes nicht Verurteilung, weil, wie sich der Beklagte herausredete, ja niemals die Behauptung aufgestellt worden sei, daß alle Kenner irre geführt würden. Er habe nur im Allgemeinen gesagt, daß Kenner irre geführt worden seien.

Zu Punkt 3,,,die angekündigten Diamanten veränderten ihren Glanz nie“, meinte der Beklagte, so lange sie im Laden seien und wenn sie nicht getragen würden. Geradezu erstaunlich war die

Kühnheit, als er solche Steine, die durch Tragen ihren Glanz verloren hatten, dadurch wieder zu dem Glanz verhelfen wollte, indem er den Gegenstand im Gerichtssaal mit warmem Wasser und Spiritus reinigte. Diesem Unsinn, einen abgeschliffenen Stein durch Waschung wieder zum Glanz zu verhelfen, wurde in scharfen Ausführungen von dem Sachverständigen Fischer entgegengetreten, der überhaupt auf Grund seiner Wahrnehmung die ganze Geschäftsgebahrung für eine so unerhörte bezeichnete, wie sie in Deutschland noch niemals dagewesen sei, und hoffentlich auch nie wieder kehren wird.

Zu Punkt 1, ob es sich bei den Tait's Diamanten um ein neues Verfahren handelte wurde von allen Sachverständigen als unzutreffend bezeichnet.

Gegen dieses letzte Erkenntnis ist noch Revision bei dem Reichsgericht zulässig, ob dieselbe eingelegt wird, bleibt abzuwarten. Jedenfalls ist die weitere Hinziehung möglich, und kann sich der Prozeß, der jetzt 3 Jahre seit dem ersten Antrage schwebt, noch weiter ausdehnen, und ist jedenfalls dadurch der Beweis erbracht, daß das Gesetz wider den unlauteren Wettbewerb in der jetzigen Fassung einen wirksamen Schutz des Gewerbes gegen Reklameunfug und Schwindel aller Art nicht gewährt.

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Nachdruck aus dem Inhalt vorliegender 3eitung ist nur mit Erlaubnis der Redaktion und unter genauer Quellenangabe gestattet

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Amtliches Organ des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede
des Vereins der Juweliere, Gold- und Silberschmiede von Rheinland und Westfalen, des Vereins der
Juweliere, Gold- und Silberschmiede Württembergs, der Freien Vereinigung des Gold- und Silberwaren-
Gewerbes für Berlin und den Reg.-Bezirk Potsdam, des Vereins der Juweliere, Gold- und Silberschmiede
des Großherzogtums Baden, der Goldschmiede-Werkgenossenschaft Berlin, der Kölner Juwelier - Vereinigung,
der Freien Vereinigung der Juweliere, Gold- und Silberschmiede des Reg.-Bezirks Stettin, der Goldschmiede-
Innung Schwerin, der Freien Vereinigung der Gold- und Silberschmiede zu Görlitz, des Kreditoren Vereins
Für die Gold, Silberwaren- und Uhren-Industrie Pforzheim, der Kunstgewerbe-Vereine Hanau und Pforzheim,
J✅ des Gewerbemuseums Gmünd, der Zentralstelle Schmuck und Mode

Begründet und berausgegeben von Wilhelm Diebener, Leipzig 21, Schützenstr. 15
Für den kunstgewerblichen Teil: R. Rücklin, Pforzheim

Verantwortliche Redakteure: Syndikus Herm. Pilz, Leipzig

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Für den volkswirtschaftlichen Teil:

Leipzig, 11. März 1904

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Unsere Redaktion hält geeignete Formulare zur Verfügung, steht auch sonst mit Rat zur Seite, wenn es gilt, eine Auktion zu verhindern oder einen Hausierer unschädlich zu machen. In jedem Falle bitten wir uns sofort Mitteilung zu machen. Als Mittel zur Bekämpfung halten wir bereit: Zirkulare betreffs Hausierverbotes zur Verbreitung an Tageszeitungen und Polizeibeamte. Plakate: „Hausieren mit Schmucksachen, Taschenuhren,

Brillen und optischen Instrumenten ist verboten", zweifarbig, zum Aufhängen in öffentlichen Lokalen, Größe 3948 cm: jedes Stück 5 Pfg. Aufgezogen auf Pappe. jedes Stück 25 Pfg.

Formulare zum Anzeigen von Hausierern.

Gewährung einer Prämie von 5 M. an den betreffenden Polizisten für jede erfolgreiche Anzeige eines Hausierers mit Goldwaren und Taschenuhren.

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Wir liefern unseren Abonnenten folgende Artikel zu den beigesetzten billigen Preisen:

Postkarten mit dem Wappen der deutschen Goldschmiede: Vierfarbendruck, 10 Stück M. 0.50, 50 Stück M. 2.-, 100 Stück M. 3.50.

Postkarten mit Emblem der Goldschmiedekunst. Einfarbig,
100 Stück M. 1.- postfrei.

Klischee des deutschen Goldschmiedewappens, 8.5X6 cm:
M. 1.50. 5X3 cm: M. 1.—.
Klischee: Sinnbild der Goldschmiedekunst, zur Verwendung
für Druckwerke,' Briefköpfe usw. Größe 8X6 cm:
M. 1.50. 51⁄2 X31⁄2 cm: M. 1.—.

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