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Der Temesvarer Kongress und unsere „Goldschmiede-Zeitung“.

Wir haben in der „Deutschen Goldschmiede-Zeitung" in Nr. 35 auch des Temesvarer Kongresses gedacht, weil uns die Erscheinungen desselben auch für die deutschen Goldschmiede außerordentlich wichtig erschienen. Handelte es sich doch darum, in Ungarn die Positionen zu erhalten, welche die deutsche Edelmetall-Industrie sich zur Zeit dort erworben hat. Wir gaben in unserem Artikel der Befürchtung Raum, daß unser Absatz in Ungarn bedroht werden könnte. Auf unseren Artikel antwortet nun das Fachblatt „Ungarische Edelmetallindustrie" folgendes:

„Die vom Landesverbande entwickelte Tätigkeit war nicht ohne Erfolg; das wird auch durch den Umstand bezeugt, daß die ausländischen Fachkreise dem Kongresse und dessen Verlaufe ihre Aufmerksamkeit zuwendeten. Sowohl die österreichischen Tagesund Fachblätter wie auch das bedeutendste Fachblatt Deutschlands, die „Deutsche Goldschmiede-Zeitung", die in Leipzig erscheint, beschäftigt sich eingehend mit den gefaßten Beschlüssen und beschreibt ausführlich das Programm des Kongresses. Auf einige Bemerkungen dieses Fachblattes wollen wir reflektieren.

In erster Reihe hebt das Blatt hervor, daß der Landesverband seit sieben Jahren besteht, daß an der Spitze der bedeutendste Juwelier Ungarns, Herr Karl Bachruch, steht, erwähnt auch, daß der ungarische Handelsminister sein Interesse durch ein Begrüßungstelegramm bezeugte.

Das Fachblatt würdigt eingehend und in vollem Maße die nationale Richtung, welche im ganzen Verlaufe des Kongresses zum Ausdruck kam, beispielsweise die Resolution, daß die Fachkollegen tunlichst nur von vaterländischen Fabrikanten und Grossisten kaufen mögen.

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Die Goldschmiede-Zeitung macht hierzu folgende Bemerkung: Dieses Nationalgefühl kann uns als Vorbild dienen. Auch wir haben keine Veranlassung, das Ausland reich zu machen“, woraus wieder wir eine Lehre knüpfen können.

Mit besonderer Anerkennung bespricht das Blatt die Institution der Lokalkomitees, welche mit der Zentralleitung des Verbandes in einer regen Verbindung stehen, und wenn diese Institution einmal gehörig ausgebildet sein wird, dürfte diese Einrichtung sich als außerordentlich förderlich für das Gewerbe erweisen.

Nachdem das Blatt die gediegenen Vorträge des Präsidenten Karl Bachruch und der übrigen Kollegen sowie die vom Kongreß aufgestellten acht Beschlußanträge ausführlich behandelt, setzt es in folgender Weise fort: „Das ist ein schönes Programm, und wir gratulieren den Ungarn dazu, daß sie Männer an der Spitze haben, welche in so weitgehender Weise für ihre heimische Industrie zu wirken bereit sind; auf der anderen Seite aber können wir unsere deutschen Fabrikanten angesichts solcher Bestrebungen nur ermahnen, die Augen offen zu halten und sich den ungarischen

Markt durch gute, dem dortigen Geschmacke entsprechende Ware bei entsprechenden Preisen zu sichern, was um so notwendiger ist, als auf dem Kongreß auch die Schaffung eines speziellen „ungarischen" Kunstgewerbes ins Auge gefaßt worden ist. Ob es möglich sein wird, einen nationalen ungarischen Stil zu schaffen, wollen wir dahingestellt sein lassen, aber nicht vergessen, daß das an Chauvinismus grenzende ungarische patriotische Gefühl sich in so mannigfacher Weise bereits durchgesetzt hat, daß die Einführung eines solchen Stiles und das Interesse des großen Publikums für denselben durchaus im Bereiche der Möglichkeit liegt, also auch nach dieser Richtung müssen unsere Fabrikanten auf der Hut sein."

Diese Schlußworte des Fachblattes klingen wie ein Mahnruf an die deutschen Kollegen, welche uns zu folgender Erklärung veranlassen:

„Zugegeben, daß unsere gemeinnützige und patriotische Bewegung an Chauvinismus grenzt, die leitenden Männer unserer Branche fühlen sich jedoch frei von jeder Nebenabsicht, sie sind ausschließlich nur von dem starken Willen und von dem erhebenden Gedanken beseelt, die Übung, die Entwicklung und den Fortschritt unserer Branche auf allen Gebieten durch zielbewußte, einheitliche und gemeinnützige Arbeit zu erreichen. Diese unsere Bestrebung ist weder gegen die deutschen, noch gegen die österreichischen Fabrikanten gerichtet, wir fühlen den Drang und das Bedürfnis, unsere Branche nach jeder Richtung hin zu heben und vorwärts zu bringen, genau so, wie es unsere Fachkollegen in Deutschland und anderorts tun, ohne daß daraus für die Industrie eines Nachbarlandes eine Gefahr entstände. Die deutsche Edelmetallindustrie hat gewiß auch nur unter gleicher Bestrebung die Höhe ihrer heutigen großartigen Entwicklung erreicht. In jedem nationalen Milieu entwickeln sich selbst die weltbekanntesten Stile, wie Renaissance, Rokoko usw. eigenartig, d. h. national; so war es immer, auch in Deutschland!

Was den ungarischen Stil betrifft, mögen unsere deutschen Kollegen beruhigt sein, der ungarische Stil braucht nicht erst geschaffen zu werden, weil er schon seit langem besteht.

Auf einzelnen Industriegebieten wohl nur erst in der neuen Zeit der letzten Jahrzehnte, aber gerade in der Goldschmiedekunst schon seit Jahrhunderten; die ungarische Edelsteinverwendung, die ungarischen Emailleurarbeiten sind seit dem Mittelalter in der ganzen Welt berühmt und werden auch gegenwärtig mit Erfolg fortgesetzt, und zwar in einer einheitlichen Richtung anlehnend an die alten Traditionen, mit Verwendung der in neuerer Zeit gesammelten volkstümlichen Ornamentik und mit besonderer Rücksicht auf den modernen Geschmack.

Für das von so hervorragender Stelle bekundete Interesse danken wir aufrichtig."

Unlautere Konkurrenzmanöver.

Mannigfacher Art sind die Schädigungen, die dem Gewerbetreibenden durch unreelle Praktiken skrupelloser Konkurrenten zugefügt werden. Indessen ist durch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb schon manches in erfreulicher Weise gebessert worden, und wenigstens ist es den Geschädigten in vielen Fällen möglich, sich Genugtuung zu verschaffen und außer der Bestrafung des mit unlauteren Waffen kämpfenden Gegners auch noch seine Verurteilung zur Zahlung einer angemessenen Buße herbeizuführen. Ein eklatanter Fall verbotenen Wettbewerbs beschäftigte vor einiger Zeit den Bayerischen höchsten Gerichtshof. Ein Kaufmann, ein Grossist, besuchte einen Detaillisten, um ihm Ware zu verkaufen. Letzterer lehnte es indessen ab, eine Bestellung zu machen, da er von einem anderen Lieferanten, den er namhaft machte, zur Zufriedenheit bedient würde. Darauf erklärte der andere, daß dieser Lieferant seine Waren auch von ihm, dem Engroshändler, beziehe, und wenn jener, der Detaillist, von ihm direkt kaufe, werde er natürlich großen Vorteil haben. Das veranlaßte denn auch den Detaillisten,

von der Offerte Gebrauch zu machen und einen größeren Posten Ware bei dem Engroshändler zu bestellen, in der Meinung, daß dieser unter günstigeren Bedingungen zu liefern imstande sei, als derjenige, von dem er bisher kaufte. Tatsächlich beruhte nun aber die Erzählung des Engroshändlers auf Unwahrheit, da der in Rede stehende frühere Lieferant des Detaillisten noch nie von jenem gekauft hatte, und das gab dem Geschädigten Veranlassung, gegen den Konkurrenten Strafanzeige wegen unlauteren Wettbewerbs zu erstatten und gleichzeitig von dem Gericht die Zuerkennung einer Buße zu fordern, welchem Antrage im vollem Umfange stattgegeben worden war. Hiergegen hatte der Verurteilte Revision eingelegt, indem er einwandte, es sei nicht erwiesen, daß er „unwahre Behauptungen tatsächlicher Art wider besseres Wissen aufgestellt habe", welche als geeignet angesehen werden durften, den Privatkläger zu schädigen. Das hätte ihm aber nachgewiesen werden müssen, um seine Verurteilung auf Grund des § 7 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb

zu begründen. Ebenso sei es nicht gerechtfertigt, ihm die Zahlung einer Buße aufzuerlegen; eine solche wäre nur im Falle einer Vermögensschädigung des Privatklägers am Platze gewesen; davon sei doch aber hier gar keine Rede. Das Bayerische oberste Landesgericht hat indessen alle diese Einwände als belanglos bezeichnet. Es ist doch erwiesen, so heißt es in den Gründen, daß der Angeklagte wider besseres Wissen den Privatkläger als seinen Abnehmer und die dem Detaillisten gelieferten Waren als aus seinem Geschäfte herrührend bezeichnet hat. Wenn nun auch nicht ausdrücklich festgestellt worden ist, der Angeklagte sei

sich bewußt gewesen, seine Behauptung könne dem Privatkläger Bestellungen entziehen, so spricht doch eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit dafür. Dem Einwande des Angeklagten, er habe dem Privatkläger kein Vermögensschaden zugefügt, und die Verurteilung zu einer Bußezahlung rechtfertige sich daher nicht, ist entgegenzuhalten, daß der Angeklagte erwiesenermaßen eine Bestellung des Detaillisten erhalten hat, die ohne diese Praktiken dem Privatkläger zuteil geworden wäre. Die Vorinstanz hat sich daher bei ihrem verurteilenden Erkenntnis von einer durchaus richtigen, nicht anfechtbaren Rechtsauffassung leiten lassen.

Wie muss der Goldschmied seine Augen pflegen?

Von Dr. med. Hugo Hinze.

Als hervorragendes und gediegenes Weihnachts - Geschenk empfehlen wir das von dem Internationalen Preisgericht in St. Louis mit der Bronzenen Medaille ausgezeichnete Werk:

„Ja, wenn die Augen aushalten, dann wird mir die Arbeit nicht schwer“, so hört man oft ältere Leute reden, und sie haben recht; der Goldschmied braucht neben seinen geschickten Händen vor allem das Auge. Da ist es natürlich sogleich einzusehen, daß dieses für uns wichtigste Organ in geeigneter Weise gepflegt und geschont werden muß, wenn es seinen Dienst dauernd tun soll, vor allem aber muß das Auge des Goldschmiedes von Anfang an ein gesundes und normales sein. Es wäre kein schlechter Gedanke, wenn wir bei der Annahme eines Lernenden als erste Bedingung das Gutachten eines Augenarztes forderten, ein Gutachten, das uns eine der allerersten Grundbedingungen für einen geschickten Goldschmied, nämlich das gute Auge des Lehrlings, bestätigt. Die intensivste Lupenarbeit, das hellste Licht wird einem von Anfang an gesunden Auge nichts schaden. Das beweisen die Mikroskopiker, die forschenden Ärzte, deren Lebensberuf fast ausschließlich die Arbeit am hellst beleuchteten Mikroskop ist, und von denen man weiß, daß ernste Schädigungen des Auges durch solche Arbeiten nicht beobachtet worden sind.

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müssen wir unsere Aufmerksamkeit den Lichtreizen zuwenden, die unser Auge treffen. Dasselbe empfindet es sehr angenehm, wenn wir ihm beim Lesen die günstigste Beleuchtung der Zeitung oder des Buches bieten. Am klügsten handeln wir, wenn wir die Lichtstrahlen von unserem Rücken her auf die zu lesende Schrift fallen lassen, so daß also die direkten Lichtstrahlen der Lichtquelle das Auge selbst nicht treffen. Beim künstlichen Licht sollte man nie ohne Lampenschirm lesen. Ebenso sollte der Arbeiter den zu bearbeitenden Gegenstand möglichst hell beleuchtet haben, dagegen vermeiden, daß die Lichtquelle ihre Strahlen direkt in sein Auge fallen lassen kann. Wir müssen überhaupt alle grellen Lichtreize möglichst vermeiden! Wie unangenehm stört uns das von der Sonne grell beschienene Tischtuch oder der Platz an einem von der Sonne beschienenen Fenster. Gewöhnen wir uns daher, alles das zu vermeiden und dem stets auszuweichen, was unserem Auge unbehaglich und unangenehm ist.

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Wilhelm Diebener

Verlagsbuchhandlung

Leipzig 21, Schützenstrasse 15.

nützen. Wir nützen unserem äußeren Auge, wenn wir den Besuch von rauchigen Lokalen vermeiden und wenn wir beim Rauchen unserer Zigarre in kleinem Zimmer durch Öffnen der Fenster dem Rauch einen Abzug gestatten. Zweifellos werden die Schleimhäute unseres Auges durch Rauch und Staub leicht gereizt, geätzt, und es wird dadurch ein Blutandrang bewirkt, der sich durch Drücken und Brennen im Auge bemerkbar macht. Es würde daher jeder, der raucht und raucherfüllte Lokale besucht, gut tun, vor dem Schlafengehen Hände und Gesicht gründlich zu waschen, damit einmal die Umgebungen des Auges von Staub und Rauchniederschlag befreit und ebenso die Hände gereinigt werden, mit denen viele Leute sich die Augen zu reiben pflegen. Ferner

Kommen wir nun zu den allgemeinen Lebensregeln, die besonders dem Auge nützen sollen, so laufen diese alle darauf hinaus, den sogenannten Blutandrang nach dem Kopfe und damit nach dem Auge zu vermeiden. Dem aufmerksamen Beobachter wird nicht entgangen sein, daß am Tage nach einem festlichen Gelage, auch schon nach einem biederen Männertrunke, das Auge nicht so klar wie gewöhnlich ist, das Auge nicht so bestimmt arbeitet wie sonst. Ja häufig fahren kleine, schwarzgraue Rußflecken über das Gesichtsfeld, über unseren Arbeitsgegenstand hin. Infolge der Durchtränkung unseres Körpers mit Alkohol wird ein intensiver Blutandrang in die Augenkugel hinein hervorgerufen, und in der vorderen Augenkammer ebenso wie im Glaskörper werden leicht bewegliche Anhäufungen von weißen und roten Blutkörperchen von dem gereizten Augenhintergrund als dunkle, zitternde oder schwimmende Rußpunkte gesehen. Wiederholen sich solche Alkoholvergiftungen öfters, dann können sehr leicht ernstere Störungen im Augeninnern die Folgen dieser Unmäßigkeit sein. Gleiche Schädigung für dieses edle Organ vermag aber auch ein dauerndes Übermaß im Essen zu bewirken. Jeder Fett

bauch ist auch für das Auge seines Trägers von Nachteil, denn er sagt uns, daß der Körper mit Nahrungskräften übermäßig angefüllt, daß ein Vollsein des Körpers vorhanden ist, welches zweifellos bei gesenkter Haltung des Kopfes einen Blutandrang nach diesem bewirken muß. Diese Tatsache hier vollkommen durchsichtig erklären zu wollen, würde zu weit führen; kurz, die angeführten Behauptungen sind sicher wahr. Die chronische, d. h. die angewöhnte Verstopfung unseres Körpers ist ein anderes wichtiges Moment, un Andrang nach dem Kopfe resp. nach dem Auge hervorzurufen. Es sehe daher jeder darauf, daß sein Hintertürchen gehörig offen ist. Und diese begehrenswerte Erscheinung wird vor allem dadurch unterstützt, daß der Mensch sich die nötige Bewegung mit den Beinen macht.

Man kann den Leuten, die durch ihre Geschäfte eine sitzende Lebensweise zu führen gezwungen sind, nicht dringend genug raten, alle Tage im Winter wie im Sommer, bei Sonnenschein oder Regen ein bis zwei Stunden zu gehen oder zu radeln oder im Garten zu arbeiten, kurz, etwas auszuführen, was die Muskeln zur Arbeit zwingt, die Atmung vertieft und das Herz stärker schlagen läßt. Das wird immer das Beste sein, um den Blutandrang zum Kopfe, zum Auge zu vermeiden; das wird aber nicht nur dem Auge nützen, nein der Gesamtkörper hat davon Gewinn, und die Folge wird sein, daß wir bei gesundem, mäßig ernährten und in geeigneter Weise bewegten Körper jenen erfreulichen Zustand unseres Geistes empfinden, den wir Glück nennen.

Sollen Kinder Schmuck tragen?

Zu unserem diesbezüglichen Artikel in Nr. 28 schreibt,,Haus und Herd" des Bresl. Gen.-A. folgendes:

Die „Deutsche Goldschmiede-Zeitung" wendet sich in einem Flugblatt gegen einen in der letzten Zeit erschienenen Artikel der ,,Frankfurter Frauenzeitung", in welcher das Schmucktragen der Kinderwelt verurteilt wird. Der Artikel sei auch von Tagesblättern übernommen worden und sei geeignet, eine puritanische Strömung in den Erziehungsgrundsätzen bei Eltern und Erziehern hervorzurufen, eine Strömung, die auf das Goldschmiedegewerbe in wirtschaftlicher Hinsicht erheblich schädigend zurückwirken müsse.

Ganz abgesehen von der materiellen Seite der Verwendung des Kinderschmuckes erscheint uns die Frage interessant und bedeutungsvoll genug, um ihre ethische Seite einer Betrachtung zu unterziehen. Die Eitelkeit werde großgezogen, schilt der strenge Pädagoge, und der Neid in den Herzen der ärmeren Kinder wird geweckt; ja in mancher Kinderseele keimt die Habsucht auf und führt zum Verbrechen des Diebstahls. In der Schule werde das Kind durch Spielen mit den Schmuckgegenständen zerstreut und abgelenkt, dem Lehrer werde die Arbeit erschwert, und das Kind entwöhne sich davon, seine Gedanken auf den gebotenen Lehrstoff zu konzentrieren.

Die Berechtigung aller dieser Einwände ist ja nicht in Abrede zu stellen, aber es hieße hier das Kind mit dem Bade ausschütten, wollte man sich jedem bescheidenen Zierat feindlich entgegenstellen. Es dünkt uns nicht der rechte Standpunkt, in der Kinderstube und im Kinderleben den eintönigen Ernst und eine freudlose Schlichtheit walten zu lassen. Das verkümmert die Freude am Schönen und legt sich wie ein kalter Reif auf ein empfindsames Kindergemüt. Aber ein stilles, unfrohes Kind ist kein angenehmes

Bild, es wird zur stummen Anklage gegen das Prinzip, das seiner
Erziehung zugrunde liegt.

Der Frohsinn, das beste, ureigenste Gut der Jugend, soll nicht verkümmert werden und soll ungehindert zum Ausdruck kommen in allem und durch alles, was in Beziehung zu unsern Kindern steht, auch in der Kleidung und den kleinen Schmuckstücken, mit denen wir unsere Kleinen schmücken.

Wir scheiden von vornherein alle Übertreibungen und Verzerrungen des Luxus aus und stellen uns ein Kind, ein kleines Mädchen, im lieblichsten Schmuck der Kinderunschuld vor, angetan mit einem weißen Kleidchen, das lachende Kindergesicht umrahmt von seidigem Blondhaar. Der schlimmste Nörgler könnte nichts gegen das Korallenkettchen haben, das um den Hals des Kindes liegt, und dessen rote Perlen mit dem frischen Rot des Plappermündchens wetteifern. Das Kind liebt seinen Schmuck und zählt die Tage bis zum Sonntag, an dem allein ihm gestattet ist, das Kettchen anzulegen. Wir unterdrücken in der Seele des kleinen Mädchens nicht die Freude an seinem neuen Kleidchen, an seinem neuen Hut, warum sollte ein winziges Schmuckstück imstande sein, das junge Gemüt zu verderben! Selbstverständlich wird keine kluge Mutter ihrem Kinde kostbare Schmucksachen anlegen, das würde allen Regeln des Geschmacks wie denen der einfachsten Vorsicht zuwiderlaufen. Ebensowenig gehören Ringe, Ketten, Armbänder usw. in die Schule. Doch am Sonntag und zu festlichen Gelegenheiten soll dem Kinde die Freude an seinem kindlichen Schmuckstück nicht genommen werden.

Das Goldschmiedegewerbe mag darum ruhig sein, so lange es Mütter gibt, die ihre kleinen Mädchen lieben, so lange wird auch Kinderschmuck gekauft werden.

Neues aus Schwäb. Gmünd.

Der schon lange gehegte Wunsch sowohl der Privaten wie auch hauptsächlich der Industriellen, eine Bahnverbindung mit Göppingen zu erhalten, wird endlich kommendes Frühjahr in Erfüllung gehen, nachdem die beteiligten Gemeinden die Kostenbeiträge bewilligt haben. Für die Bijouterie-Einkäufer, die alljährlich nach Gmünd kommen und auch nach Geislingen, Göppingen, Eßlingen reisen, um Metallwaren einzukaufen, ist die neue Bahnverbindung sehr angenehm, da sie jetzt des Umstandes, über Cannstatt-Stuttgart fahren zu müssen, enthoben sind. Viele Käufer, die bisher nur nach Eßlingen und Geislingen kamen, werden jetzt auch einen Abstecher nach Gmünd machen, und es steht zu erwarten, daß die Bahn unserer Gold- und Silberwaren-Industrie nur Nutzen bringt.

Leipziger Meß-Adreßbuch 1905.

Für die neue Auflage des Offiziellen Leipziger MeßAdreẞbuchs (Ostervormesse 1905: Beginn 6. März) wird vom Meß-Ausschuß der Handelskammer Leipzig gegenwärtig der maßgebende Anmeldebogen versendet. Die pünktliche Rücksendung dieses Anmeldebogens ist allen Ausstellern dringend zu empfehlen, da die Aufnahme oder Wiederaufnahme im Buche davon abhängt. Neue Aussteller, die das Formular noch nicht erhalten haben sollten, bekommen es auf Wunsch vom Meß-Ausschuß noch zugestellt. Aufträge für den Inseratenteil des Buches sind an die Firma Haasenstein & Vogler, A.-G. zu Leipzig zu richten.

Der neue Wanderpreis

des Verbandes Süddeutscher Fußballvereine. In erfreulicher Weise gehen gegenwärtig die Fußballvereine und Verbände daran, bei ihren Wettspielen mehr künstlerische Gaben an die siegenden Parteien auszuhändigen. So hat der Verbandsvorstand des Süddeutschen Fußballbundes beschlossen, einen künstlerisch wertvollen Pokal für die Verbandswettspiele zu stiften. Es ist dies ein goldener Fußball, welcher von silbernen Lorbeerzweigen umschlungen ist. In diesen Lorbeerzweigen sind in feiner Emaillearbeit die sechs Wappen der Staaten angebracht, in denen die Vereine des Verbandes ihren Wohnsitz haben. An den sechs Trägern der Lorbeerkrone sind ebensoviele goldene Schildchen angehängt, auf welchen die wichtigsten Ereignisse im Leben des Verbandes verzeichnet werden sollen. Das ganze Kunstwerk wird gekrönt von einer weiblichen Idealfigur aus mattem Silber, welche einen goldenen Lorbeerzweig in der ausgestreckten rechten Hand trägt. Durch die Zusammenstellung des goldenen Fußballes innerhalb der durchbrochenen silbernen Lorbeerzweige mit den leuchtenden EmailWappen hat der Künstler Ernest Ohley in Frankfurt a. M. einen wunderbar schönen, diskret wirkenden Effekt erzielt. Der Pokal stellt sich auf Mk. 600.-. Zwei weitere Pokale, für andere Klassen des Wettspiels, stammen aus der Industriestadt Pforzheim und haben einen Wert von Mk. 300.— und Mk. 100.— Da die Fußballbewegung erst im Aufschwung begriffen ist, so dürfte hier ein Feld sein für unsere Goldschmiede und Detailleure bei Lieferung derartiger Gegenstände.

Schützt Eure Läden vor Einbruchsdiebstahl!

Für 200000 Francs Schmucksachen haben Einbrecher erbeutet, die einem Pariser Juwelier einen nächtlichen Besuch abstatteten. Sie versteckten sich gegen Abend im Hause. Als alles ruhig war, brachen sie vom Flur aus ein Loch in die Mauer, das groß genug war, um ihnen und ihrem Koffer den Eintritt zu gewähren. Dann schalteten sie die elektrischen Alarmglocken aus und begaben sich an die Arbeit. Was der Koffer fassen konnte, wurde hineingetan. Perlen, Steine, Armbänder, Uhren usw. Dann öffneten sie die Tür, die auf die Straße hinausging, und schlüpften durch den engen Zwischenraum, den die eiserne Rolljalousie freiließ, da sie nicht ganz bis auf den Boden hinuntergezogen war. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur.

In der Nacht zum 4. November wurde bei dem Goldschmied Aug. Book in Meppen eingebrochen. Den Dieben fielen für 4800 Mk. Ketten, Ringe, Broschen, Anhänger usw. und für 1200 Mk. Uhren in die Hände.

Personalien und Geschäftsnachrichten.

Neuetablierungen. Herr Friedrich Kunzmann hat in Pforzheim, verlängerte Gerberstrasse 58 eine Bijouteriefabrik eröffnet, die sich in der Hauptsache mit Similischmuckfabrikation beschäftigt. Nun hat auch Stuttgart seine Taits-Diamanten! Am 29. Oktober eröffnete ein Herr Max E. Bélat, Eberhardstraße 2 ein Detailgeschäft mit Taits-Diamantenschmuck mit der stolzen Anpreisung: „Beste Immitation der Welt, von echten Steinen nicht zu unterscheiden". In Meran, Rennweg 14, hat Herr Juwelier Depaeli eine Filiale eröffnet. Opernplatz 2 in Frankfurt a. M. eröffnete Herr Willy Back, Juwelier, ein Geschäft. Herr Heinrich Kruse, Juwelier hat in Münster i W., Rothenburg 13, ein Geschäft eröffnet. In Dresden, Pragerstraße 5 eröffnete Herr Georg Schnauffer ein Gold- und Silberwarengeschäft. In Oberstein etablierte sich die Firma Schmelzer & Klein, Uhrketten- und KarabienerFabrik.

Geschäftsverlegungen. Herr Edelsteinhändler Moritz Bacherer, Firma G. Bacherer in Pforzheim, hat seine Kontorräume_nach der Durlacherstrasse 26 verlegt. Die Geschäftsräume der Firma Bernh. Bormann in Leipzig befnden sich jetzt Uferstraße 12 (Ecke Nordstraße). Die Firma E. Unverferth, Bromberg, hat am 1. Oktober seine neuen Geschäftsräume, der besten Geschäftslage, Danzigerstraße 26, bezogen.

Auszeichnungen. Auf der Weltausstellung in St. Louis erhielten weitere Auszeichnungen: Die goldene Medaille: Prof. von Miller für Entwürfe zu Goldschmiedearbeiten, Bildhauer Max Pfeiffer in München für Entwürfe origineller moderner Schmuckwaren in Silber, Winhardt & Co. in München, Atelier für kunstgewerbliche Metallarbeiten, Zimmermann & Co. in München für dieselben Artikel. Die silberne Medaille: Karl Winterhalter, Eduard Wollenweber, kgl. bair. Hofsilberarbeiter, Harrach & Sohn, Hofsilberschmiede, Paul Merk, kgl. bair. Hofjuwelier, Josef Schneckendorf, Edmund Schoepflich, Atelier für moderne Schmuckarbeiten, Fried. Dunn & Cie., kunstgewerbliches Atelier, sämtliche in München. Die bronzene Medaille: Christine Herz in München für Entwürfe zu kunstgewerblichen Schmuckgegenständen. S. P. Kayser Sohn in Krefeld wurde auf der Weltausstellung mit 2 Grand Prix ausgezeichnet. Die vereinigten Goldschmuck- und Bijouterieschmuckfabriken, A.-G. in Stuttgart vormals J. Ostertag in Aalen und Goerz & Cie. in Stuttgart erhielten auf der Weltausstellung in St. Louis den Grand Prix.

Arbeiterjubiläum. Herr Karl Schmidt im Hause Fried. Spendel, Doublékettenfabrik in Pforzheim, konnte dieser Tage auf eine 25jährige Tätigkeit im genannten Geschäfte zurückblicken. diesem Anlaß wurden dem Jubilar zahlreiche Geschenke überreicht.

Bei

Verschiedenes. Herr Bijouteriefabrikant Ad. Sonnes in Pforzheim hat sein Geschäft aufgegeben. Herr G. F. Burkhardt, Bijouteriedetailgeschäft in Pforzheim gibt den Artikel Uhren auf und hat einen Ausverkauf darin. Die Firma Ludwig Bertram, Vorgoldungsanstalt in Pforzheim, ging auf dessen Ehefrau Ida geb. Gonzenbach über. In Mannheim wurde Herr Bijouterieund Drahtbortenfabrikant Heinrich Nischwitz wegen Verdacht der Betrügerei verhaftet. Der Vorstand der Großherzoglichen Landesgewerbehalle in Karlsruhe, Professor Dr. Meidinger, ein großer Förderer und Freund der Goldschmiedekunst, den Pforzheimern durch eine Reihe von Vorträgen im dortigen Kunstgewerbeverein bekannt, tritt mit Ende dieses Jahres in den Ruhestand. Herr Meidinger, der im Jahre 1865 an die Spitze der Landesgewerbehalle trat, steht zur Zeit im 73. Lebensjahre. Herr Otto Dehle, Inhaber der Firma Gebr. Deyhle in Gmünd, ist gestorben, der Frau Johanna Deyhle steht die Firmenzeichnung zu. Herr Emil Adolf Clauß ist in die Firma Gebr. Clauß in Diel

Weißenstein eingetreten. Herr Walter Kellerbauer ist jetzt Inhaber der Firma J. Schaller, München. Herr Joh. Straub, Juwelier in Passau hat sein Geschäft übertragen, welches er 42 Jahre geführt hat, er ist jetzt 73 Jahre alt und noch recht rüstig.

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Aus der Firma A. Meyerricks G. m. b. H. Berlin ist Herr Arthur Meyerriks ausgeschieden. Die Adresse lautet A. Meyerriks C. m. b. H., Berlin S. O. 16, Schmiedstraße 43. Das Geschäftsgrundstück Graudenz, Alte Straße 12, bisher der Frau Witwe Czempinski gehörig, ist durch Kauf in den Besitz des Juweliers Stuhidreer-Graudenz übergegangen.

Todesfälle. In Iserlohn verschied infolge eines Schlaganfalles Herr Komerzienrat Dr. Th. Fleismann, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Vereinigten Deutschen Nickelwerke, A.-G. in Schwerte an der Ruhr. - Zu Pforzheim verschied im Alter von 61 Jahren Herr Georg Floerke, ein geborener Hanauer. Er war eine überaus schätzenswerte Kraft in der Bijouteriebranche. Voll schöpferischen Geistes, verdankte die Zimmermannsche Vorlagen-Zeitschrift dem Verstorbenen, deren Mitarbeiter er war, viel, und manchen Fabrikanten hat Herr Floerke mit neuen Mustern und neuen Ideen zu neuem Schaffen angeeifert. Im Alter von 66 Jahren starb in Neiße Herr Hofjuwelier Hugo Voelkel

Geschäftliche Mitteilungen.

Die altbewährte Juwelen-, Gold- und Silberwaren - Großhandlung Bündert & Lettré, Berlin C., Spittelmarkt 8-10, hat ihr neues Preisverzeichnis für die Weihnachtszeit versendet. Die erste Tafel zeigt uns verschiedene Prachtstücke der Juwelen-Bijouterie, die drei folgenden Tafeln moderne silberne Taschen. Der Hauptteil zeigt in Farbendruck Echt- und Semi-Emailschmuck. Dieser wird nach jeder Photographie in verschiedenen Größen und Ausführungen angefertigt. Die seit einigen Jahren eingeführte Bijouterie hat einen solchen Aufschwung genommen, daß es wohl kaum einen Goldschmied gibt, der diese Sachen nicht führt. Die Auswahl, welche Bündert & Lettré bieten, ist reichhaltig und überaus geschmackvoll. Jedenfalls möchten wir den Goldschmieden empfehlen, ihren Kunden das Neueste, was auf diesem Gebiete an Broschen, Nadeln, Anhängern, Armbändern, Knöpfen und Ringen geboten wird, im Original im Schaufenster und im Laden vorzulegen. Es ist Tatsache, daß meistens nur das gekauft wird, was in der Auslage zu sehen ist.

Die moderne Goldbijouterie stellt an die Herren Fabrikanten besonders große Ansprüche, dies zeigt uns der neue Prachtkatalog der Firma Wilhelm Schwahn, Hanau a. M. Er enthält viele Hundert prachtvoller Schmuckstücke: Ringe, Broschen, Nadeln, Schnallen, Armbänder, Kolliers in vollendetem Farbendruck. Der Hauptzweig der Firma ist die Juwelen-Bijouterie, welche z. Z. die Mode beherrscht. Die Musterblätter dürfen nicht nur bei Bestellung von Auswahlsendungen sondern auch bei Extraanfertigungen oder Umarbeiten älterer Schmuckstücke als willkommene Vorlage dienen. Die vielbegehrten nahtlosen Trauringe fabriziert die Firma als Spezialität. Die Firma Wilhelm Schwahn besteht schon seit 1864 und beschäftigt über hundert Personen. Die neuesten technischen und maschinellen Einrichtungen sowie befähigte Graveure, Goldschmiede, Fasser usw. lassen die Firma allen Anforderungen auf Solidität und Feinheit der Fabrikate gerecht werden. In sozialer Beziehung kann die Firma vielen anderen als Vorbild dienen. Die Firma gewährt unter Weiterbezahlung des Lohnes jedem Angestellten einen Urlaub von acht Tagen. Dieses Entgegenkommen wollen wir nicht unerwähnt lassen.

Die Firma Ph. Türk, Wien VI, Mollardgasse 8, übersandte uns ihre beiden Kataloge über Perl-, Fasson-, Zier-Profilstäbe, Galerien und Pressungen für Beschläge jeder Art. Die Anforderungen an den Goldschmied sind so vielseitig, daß er auch das hier Gebotene kennen und auch führen muß.

Um seinen Kunden die Einkäufe für das kommende Weihnachtsgeschäft und auch dem Goldschmied das Verkaufsgeschäft zu erleichtern, gibt die Gold- und Silberwaren-, Uhren- und Ketten-Firma Richard Lebram, Berlin, einen Nachtrag-Katalog heraus. Dieser enthält die Ein- und Verkaufspreise, die ersteren natürlich in Buchstaben angegeben. Die Auswahl, welche die Preisliste zeigt, ist enorm. Von dem Einfachsten bis zu dem Feinsten bietet die Firma Ketten, Ringe, Crayons, Anhänger, Broschen, Armbänder, Nadeln, Knöpfe, Schirm- und Stockgriffe, Täschchen, Etuis, Uhren usw. in Echt und Unecht in großer Auswahl an. Mögen die Goldschmiede zeitig ihre Auswahl treffen und die Bestellung zur Post geben.

Büchertisch.

Repertoire général du Commerce national et international. Paris. Boulevard de Magenta. Wir haben es in dem Werke mit einer Enzyklopädie des Welthandels mit Frankreich zu tun, wovon bereits zwei Bände erschienen sind, und zwar: „Italien-Frankreich" und ,,Vereinigte Staaten - Frankreich", während demnächst ,,Frankreich

und die französischen Kolonien" zur Ausgabe gelangt und dann Frankreich-Belgien und Holland, Frankreich-England und Frankreich-Deutschland erscheinen werden. Der Zweck des Werkes ist, die kommerziellen Beziehungen entwickeln zu helfen und dem Welthandel der Völker mit Frankreich förderlich zu sein. So enthält jeder Band eine vergleichende Studie über den französischen Handel mit einer fremden. Da werden die Produkte der Ausfuhr, aber auch der Einfuhr in interessanter Weise geschildert und die hauptsächlichsten Käufer und Verkäufer namhaft gemacht. Jeder Band ist in französischer Sprache sowie der Sprache des Landes, das in Vergleich gezogen wird, gehalten. Das Ganze wird 15-18 Bände umfassen und ein kommerzielles Monumentalwerk werden. Fabrikanten unserer Branche werden wir speziell noch auf das Erscheinen des Bandes,,Frankreich-Deutschland" aufmerksam machen. Der ehemalige Minister Hanotaux sagt von dem Werke zutreffend: „Bücher wie dieses sind nützlich, denn sie sind Energieerzeuger. Ich möchte sie in aller Hände sehen." Pz.

Die plötzlichen heftigen Erschütterungen, die nach Ausbruch des russisch-japanischen Krieges an den Börsen eintraten, und die Rückgänge, die sich daraufhin in einer Anzahl guter Wertpapiere vollzogen, haben die Überzeugung verstärkt, wie notwendig es ist, bei der Kapitalanlage in Wertpapieren nach festen Grundsätzen zu verfahren. Für diese bietet die in zweiter Auflage erscheinende Schrift über „Kapitalanlage" von Sigmund Schott (Verlag Paul Waetzel, Freiburg i. B. Preis M. 1.-) einen Wegweiser. Was an der Schrift wohltuend auffällt, und ihr den Wert verleiht, ist der sachliche Charakter, die Gewissenhaftigkeit, mit der es dem Verfasser darum zu tun ist, aufklärend und belehrend zu wirken: er will das große Publikum zum Denken in den Fragen seiner Vermögenslage anregen! Das klar geschriebene Büchlein behandelt die verschiedenen Gebiete der Vermögensverwaltung in so deutlicher Weise, daß auch der mit diesen Fragen nicht Vertraute sich ein Urteil bilden kann, und zwar wird nicht nur die Vermögensanlage in Wertpapieren, sondern auch diejenige in den Sparkassen, in Häusern, Hypotheken, Lebensversicherungen, in der Leibrente die Aufbewahrung von Wertpapieren usw. behandelt. Dabei hat es der Verfasser verstanden, seinen trocknen Gegenstand so lebendig zu behandeln, daß das Interesse an der Lektüre sich von der ersten P. bis zur letzten Seite erhält.

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Ein sehr nützliches Frauenblatt ist der wöchentlich erscheinende, vielgelesene Häusliche Ratgeber", Verlag Robert Schneeweiß, Berlin W., Eisenacherstraße 5. Abonnementspreis Abonnementspreis vierteljährlich M. 1.40. Gratis-Beilagen: „Für unsere Kleinen“ und „Aus Zeit und Leben“ (vierzehntägig). Die Nummer 43 enthält einen reichhaltigen Modenteil. Im Feuilleton finden wir außer den Fortsetzungen der beiden Haupt-Romane „Verschlungene Pfade" von C. Kohl-Wild und „Am Rande des Abgrunds" von Henry Wood eine spannende Erzählung von H. Tiemann, betitelt: „Der Bettler von Sankt Stephan. Die die verschiedensten Gebiete des weiblichen Interesses streifenden Das Artikel besprechen folgende Themen:,,Die Schmeichelei", Tanzen“, „Die Topfpflanzen im Winter",,,Der Apfel in der Mythologie" usw. Der übrige Inhalt des Blattes, Auskunft, Rezepte, nützliche Winke, ist ebenso gediegen und vielseitig. Man verlange Probenummern von obengenanntem Verlag.

Patente etc.

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Gebrauchsmuster - Eintragungen. 44a. 233 755. Behälter mit Perlmutterverkleidung in Metallfassung. Balnea, A kt.-Ges. für Reiseandenken, Nürnberg. 20. 8. 04. B. 25 682.

44a. 233 858. Sektflasche mit einem in der Flaschenwandung angebrachten Schlitz als Sparbüchse. Chr. Adt. Kupferberg & Co., Kommandit-Gesellschaft auf Aktien, Mainz. 21.7.04. K.22311.

44a. 233 918. Uhrketteneinhängering, gekennzeichnet durch einen Bügel, welcher einerseits mittels Schräubchen an dem Kleidungsstück befestigt wird, während die sichtbare Seite als Schmuckstück ausgearbeitet ist. Rochus Götzfried, Augsburg, Schwalbeneck C 36. 24. 8. 04. G. 12924.

44 a. 233 920. Haarnadel mit nach innen stehenden Vorsprüngen an den Schenkeln. Charles Daniel Brent, Cromwell; Vertr.: A. du Bois-Reymond, Max Wagner und G. Lemke, Pat.-Anwälte, Berlin NW.6. 25. 8. 04. B. 25 712.

44 a. 233 929. Kästchen mit schwingbaren Krallen zum Fassen von Edelsteinen verschiedenster Größe. Albert Baucon, Paris; Vertr.: Heinrich Neubart, Pat.-Anw., Berlin NW. 6. 29. 8. 04. B. 25731.

44 a. 233 942. Gleichzeitig als Schmuck zu tragende Sicherheitsnadel mit im Körper oben angeordnetem, als Fassung dienendem Schlitz. Fa. Ludwig Eßlinger, Pforzheim. 9. 8. 04. E. 7352.

44a. 234883. Als Blumenstecker zu tragender Schmuck, gekennzeichnet durch einen an einem Nadelstiel oben angeordneten Behälter zur Aufnahme von Blumen. Samuel Koós, Pforzheim. 25. 7. 04. K. 22302.

44a. 234904. Aus vier Teilen bestehender Anhänger, der auseinandergeklappt und zusammengelegt ein Dreieck bildet. Wilh. Stöffler, Pforzheim. 6. 8. 04. St. 6984,

Carl

44a. 234912. Sparbüchse mit Schieber und Klappe. Böhmer, Altona, Gr. Brunnenstraße 17. 20. 8. 04. B. 25679. 44a. 235153. Selbsttätig sich schließender Ohrring für undurchstochene Ohren mit gleichzeitig auf den Preẞbacken angeordneten Korkplatten. Fa. Paul Schönleber, Pforzheim. 22.8.04 Sch. 19242.

44a. 235207. Hemdenknopf mit in einem hohlen Schaft eingeklemmtem, abnehmbarem Kopf, welcher an der inneren Schaftwandung einen Wulst zum Festhalten des Knopfkopfes aufweist. Emil Marold, Akt.-Ges., Berlin. 23. 6. 04. M. 17513.

44a. 235274. Sicherungsvorrichtung an Riegelmechanik-Knöpfen, bestehend aus einer zur Riegelfestklemmung dienlichen Schraube. Paul Deumling, Spandau, Falkenhagenerstr. 55. 15.9.04. D. 9196. 44 a. 235 345. Vereinszeichen mit auswechselbarer Inschrift. Paul Radisch, Radeberg. 7. 9. 04. R. 14 354.

44 a. 235 374. Lösbarer Doppelknopf mit einem Ösenknopf gewöhnlicher Art (z. B. Uniformknopf) und daran durch Eingriff eines federnden, seitlich zurückdrückbaren Riegels zu befestigender Schließplatte. Paul Deumling, Spandau, Falkenhagenerstraße 55. 15. 9. 04. D. 9195.

44 a. 235 662. Knopf mit Sicherheitsnadel zum Befestigen. Leonhard Mezger, Oldenburg i. Gr. 24. 8. 04. M. 17855.

44 a. 235769. Medaillon für Perlkränze, dessen Teile zum Schutze gegen Witterungseinflüsse durch ein hinten und vorn umgefalztes Metallrähmchen umgeben und zusammengehalten sind. E. Schmidt & Cie., Saarunion. 27. 8. 04. Sch. 19 280.

44 a. 235 934. Haarnadel mit flachen, lanzettförmigen Erweiterungen der Schenkel. Johann Eduard Schmidt, Hamburg, Hohenfelderstraße 5. 25. 4. 04. Sch. 18533.

44 a. 236149. Antriebsvorrichtung einer in der Transportscheibe einer Maschine zum Anschmelzen von Glasköpfen angeordneten, auch bei nicht mit Nadelschäften gefüllten Transportschlitzen stetig in derselben Richtung angetriebenen Mittelscheibe. Fa. F.W.Bündgens, Aachen. 23. 9. 04. B. 25919.

44 a. 236170. Brosche mit Spiralnadel. Robert Levin, Braunschweig, Adolfstraße 4. 29. 9. 04. L. 13317.

44 a. 236 237. Klammer zur Befestigung von Kleidungs- und Wäschestücken und dergl. mit aus der Grundplatte derselben ausgestanzter, segmentförmig gebogener, federnder Zunge. Philipp Liebeck, Wien; Vertr.: Albert Elliot, Pat.-Anw., Berlin NW. 6. 15. 9. 04. L. 13 268.

44 a. 236 564. Schmuckgegenstand, dessen vier Ecken mit Totenköpfen und dessen innere und äußere Fassung mit entsprechender Inschrift versehen sind. Paul Pahlke, Charlottenburg, Kaiser Friedrichstraße 58 a. 6. 10. 04. P. 9427.

44a. 236 568. Spiralförmig gewundene, mit den Enden bis zu einer gewissen Entfernung gegeneinander bewegliche, von zwei um Zapfen drehbaren Hebeln beeinflußte Schmucknadel, als Krawattennadel, Vorstecknadel, Brosche, Kleiderraffer, Gurtnadel, Sicherheitsnadel usw. verwendbar. Gustav Espey, Unter-Barmen, Alleestraße 34. 7. 10. 04. E. 7477.

44 a. 236 756. Sicherheitsvorrichtung für Krawattennadeln, bestehend in einer durch eine Stellschraube auf der Nadel zu befestigenden Hülse und an letzterer durch Feder befestigten Kappe. Ajo Wiese, Berlin, Georgenstraße 25 27. 10. 10. 04. W. 17179.

44 a. 236 797. Knopf für Kragen, Manschetten und dergl., bei welchem Ober- und Unterteil durch einen elastischen Zwischenteil verbunden sind. Kamill Plischke, Gablonz a. N.; Vertr.: Ferd. Starauschek, Berlin, Burgstraße 8. 28. 9. 04. P. 9402.

Frage- und Antwortkasten.

Für brieflich gewünschte Fragebeantwortung bitten wir das Porto beizufügen. Die Herren Fabrikanten, Grossisten und Detailleure werden in ihrem und Aller Interesse höflichst aufgefordert, von der allezeit kostenfreien Benutzung dieser Abteilung den ausgiebigsten Gebrauch zu machen, Fragen allgemeiner und technischer Art uns einzusenden und an deren Beantwortung sich zu beteiligen. Die Aufnahme einer Antwort erfolgt in jedem Einzelfalle auf ausdrücklichen Wunsch. Auch dieser Teil unseres Blattes ist dazu geschaffen, zur gegenseitigen Belehrung beizutragen. Fragen:

1000

Frage 183. Wer liefert ein Lorgnon, ohne Stiel, in Tula 90% Silber, auch die Einfassung der Gläser wenn möglich Tula. Auf den beiden Flächen des Lorgnons sollen je 20 bis 30 Golddoublésteinchen eingelassen sein. J. K. in P.

Frage 190. Welcher Goldschmied resp. Etuisfabrikant kann mir leihweise einen resp. zwei Ausstellungsglaskasten oder Pyramide H. O. in P. oder dergleichen überlassen, und in welcher Größe? Frage 194. Wer fertigt galvanische Niederschläge in Kupfer H. W. in M. von einer Landschaft, 36×29 cm, an? Frage 195. Wer bronziert Metall so, daß es wie echte Bronze G. S. in P. aussieht? Frage 196. Welcher Fabrikant liefert echte Schildpatt-ToiletteR. K. in P. Gegenstände, z. B. Handspiegel, Bürsten, Kämme usw.

Antworten:

Zu Frage 181. Knöpfe in Kristall liefert May & Palma, Turnau i. B.

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