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war, entging ihrer Aufmerksamkeit. Mit dem Raube haben sich die Spitzbuben darauf anscheinend durch die geöffnete Tür entfernt, ohne daß sie irgendwie gestört oder bemerkt worden sind. Über den Wert des gestohlenen Gutes differieren die Angaben, da man mit der genauen Aufnahme gegenwärtig noch beschäftigt ist. Jedoch dürfte der Schaden eine ziemliche Höhe erreichen, nach oberflächlicher Schätzung soll er sogar bis zu 30000 Mk. zu beziffern sein. Die Nachforschungen nach den Tätern wurden sofort eingeleitet.

In Kalk wurde am 20. September in einem Uhren- und Goldwarengeschäft an der Hauptstraße ein schwerer Einbruch verübt. Die Einbrecher hatten vier Türen gewaltsam zu öffnen. Es fielen ihnen für etwa 15000 Mk. Uhren und Ringe in die Hände.

Mit Dolch und Revolver! Ein dreister Einbruchsdiebstahl wurde kürzlich nachts 2 Uhr am Menzelschen Gold- und Silberwarenladen in Saalfeld versucht. Drei Nachtwächter beobachteten die Einbrecher, zwei Männer und eine Frauensperson bei ihrer Arbeit. Als diese sich zurückzogen, nahmen die Polizeiorgane die Verfolgung auf, leider konnte man nur des einen, eines Italieners, habhaft werden. Er trug einen mit fünf Patronen geladenen sechsläufigen Revolver und ein langes Dolchmesser bei sich. Die Namen seiner beiden Komplizen verschwieg er hartnäckig.

Ein Deserteur als Goldwarendieb. Uhren- und Goldwarenhändler in Berlin erhielten in der letzten Zeit in verschiedenen Stadtvierteln den Besuch eines feingekleideten Herrn, der durch ein äußerst sicheres Auftreten ihr Vertrauen gewann. Der junge Mann, der zu seinem Gehrockanzug einen sorgfältig gebügelten Zylinderhut und glänzende Lackstiefel trug, wünschte hier eine goldene Uhr, dort einen Ring und anderswo wieder andere Kostbarkeiten zu kaufen. Die Verkäufer witterten einen feinen Kunden. Zu einem Abschluß kam es nie, höchstens um eine Kleinigkeit. In der Regel wollte sich der feine Kunde die Sache noch einmal überlegen oder er fand nichts, was seinen Wünschen entsprochen hatte. Er brauchte freilich auch nicht zu kaufen, denn nachdem er den Laden verlassen hatte, entdeckten die Geschäftsleute, daß er das, was er wünschte, schon so mitgenommen hatte. Endlich aber wurde der Kunde doch ertappt und der Kriminalpolizei übergeben. Hier legte er sich anfangs einen falschen Namen bei, aber der Erkennungsdienst entlarvte ihn bald als einen mehrfach vorbestraften früheren Kellner Markus, der im vorigen Jahre Soldat geworden, aber vom 33. Infanterie-Regiment in Gumbinnen desertiert war. Der Fahnenflüchtige wurde der Militärbehörde übergeben. Bis jetzt sind ihm zehn Ladendiebstähle, bei denen er goldene Uhren, Ringe usw. erbeutete, nachgewiesen, wahrscheinlich hat er aber noch mehr Geschäftsleute heimgesucht, ohne daß sie bis jetzt ihren Verlust wahrnahmen.

Die Genfer Juweliere Golay und Stahl erhielten den Besuch eines Fremden, der sich ein Assortiment von Diamanten zeigen ließ und auch ein paar ausgewählte Steine bar bezahlte. Er machte noch eine Bestellung für den folgenden Tag und entfernte sich darauf. Jetzt entdeckte der Chef des Hauses das Fehlen verschiedener Enveloppen, die Diamanten im Werte von 4500 Fr. enthielten. Der Fremde hatte sie wahrscheinlich zwischen die Blätter einer Zeitung, die er beim Eintreten vor sich hingelegt hatte, verschwinden lassen, während der ihn bedienende Angestellte seine Augen für einen Augenblick von den Steinen abwandte. Die Polizei ist des geschickten Operateurs noch nicht habhaft geworden.

Aus Innungen und Vereinen.

Freie Vereinigung der Gold- und Silberschmiede zu Görlitz. Sitzung vom 14. September 1904. Zu dieser außerordentlichen Versammlung, der dritten in diesem Sommer, waren die Kollegen schon längere Zeit eingeladen. Der Vorsitzende, Kollege Finster, welcher die gut besuchte Versammlung eröffnet, begrüßt die Kollegen und Gäste und gibt seiner Freude Ausdruck über das rege Interesse, welches heute jeder durch sein Erscheinen bekunde. Dem I. Vorsitzenden des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede, Herrn Wilhelm Fischer, Berlin, welcher an dem heutigen Abend seinen Vortrag hier halte, werde wohl das größte Interesse entgegengebracht. Nachdem der Vorsitzende die üblichen Begrüßungsworte an denselben gerichtet hat, ergreift Herr Fischer das Wort. In seinem Vortrage bespricht er das ganze Verbandswesen, erläutert in sehr eingehender Weise die Entstehung des Verbandes, seine Zwecke und Ziele; weiter wird noch die Einbruchsdiebstahlversicherung, die Feuerschutzkasse, das Detaillieren der Fabrikanten und Grossisten, die Schäden der Warenhäuser und die Besteckkonvention berührt. Letztere, welche schon lange in Rheinland und Westfalen, in Bayern, Schleswig-Holstein usw. zur Annahme gelangt sei, werde auch hier durchzuführen sein und ihren Segen nicht verfehlen. Nach Verlesung der Satzungen wird nach längerer Debatte die Besteckkonvention angenommen und von den anwesenden Kollegen unterzeichnet, außer Herrn H., welcher vorläufig nicht zu haben war, jedoch für später seine Zugehörigkeit in Aussicht stellte. Die heute abwesenden Mitglieder wurden am

folgenden Tage aufgefordert, die Konvention zu unterzeichnen; es hat sich keiner ausgeschlossen, so daß auch für den hiesigen Platz die Besteckkonvention zur Annahme gelangt ist. Möchten alle, welche noch zögern, sich bald entschließen, um der maẞlosen Schleuderei in Bestecken ein Ende zu machen. Der Vorsitzende, Kollege Finster, spricht in kernigen Worten Herrn Fischer Dank für seinen Vortrag und für das Zustandebringen unseres heutigen Beschlusses aus. Zum Schluß regt noch ein Kollege an, die Läden an Sonntagen erst um 11 Uhr zu öffnen. Da dies nicht durchführbar wegen der auswärtigen Kundschaft ist, wird der Ladenschluß an Sonntagen um 1 Uhr (anstatt 2 Uhr) empfohlen, ein Beschluß hierüber jedoch einer späteren Versammlung überlassen bleiben.

Die Vierteljahrs-Versammlung der Freien Vereinigung des Gold- und Silberwarengewerbes zu Berlin (Ortsgruppe des Verbandes) fand am 26. September statt. Die Tagesordnung umfaßte nur wenige Punkte und war schnell erledigt, nachdem das Protokoll verlesen und ein neu angemeldetes Mitglied, Herr Arno Wolff aufgenommen worden war. Ďer von der Freien Vereinigung zum Verbandstage nach Halle entsandt gewesene Herr Max Winter erstattete Bericht über seine Reise und da die Verhandlungen in Halle durch die Berichte der Fachpresse den Mitgliedern bekannt sind, so kann an dieser Stelle von einer Wiederholung abgesehen werden; erwähnt sei nur, daß der Verlauf des Verbandstages und die Bemühungen der Halleschen Goldschmiede, ihren auswärtigen Kollegen den Aufenthalt in Halle so angenehm wie möglich zu machen, in der Freien Vereinigung ebenfalls dankbare Anerkennung gefunden haben. Nach dem Bericht des Herrn Winter kam die Eingabe der Hanauer Handelskammer in Sachen des Karatgewichts zur Besprechung. Bekanntlich werden von Zeit zu Zeit die Goldschmiede durch Visitationen der Polizeibehörde beunruhigt, die unter dem Vorwande, daß der Gebrauch des Karatgewichts neben dem allgemein üblichen Grammgewicht gesetzlich nicht gestattet sei, die Karatgewichte wegnimmt. Es ist nun durch die Hanauer Handelskammer an den Minister des Innern eine Eingabe gerichtet worden, er möge bestimmen, daß die Benutzung des Karatgewichts durch die Goldschmiede offiziell erlaubt werde, da dieses Gewicht im internationalen Gebrauch sei und von Deutschland nicht einseitig aus der Welt geschafft werden könne. Herr Oskar Müller hatte das Referat zu dieser Sache und führte die Bedenken, die die deutschen Goldschmiede gegen die Abschaffung des Karatgewichts haben müßten, des Näheren aus, worauf von der Versammlung beschlossen wurde, daß von seiten der Freien Vereinigung ebenfalls eine bezügliche Eingabe an das Reichsamt des Innern gerichtet werden solle, der wie Herr Dönges anregte, auch die Berliner Innung ihrerseits eine gleiche Eingabe folgen lassen müsse, um der Sache mehr Nachdruck zu geben. Der nächste Punkt der Tagesordnung, das Moderne Kostüm und die Agitation für den Schmuck in der Mode betreffend, wurde von dem eigens von Leipzig herübergekommenen Herrn Diebener eingehend behandelt. Die Bestrebungen unseres Herrn Diebener fanden in der Debatte die verdiente Anerkennung und es wäre zu wünschen, daß diese Anerkennung in weiteren Kreisen sich bemerkbar machte und sich auch in klingender Unterstützung durch regelmäßige Beiträge kund gäbe, denn in dieser Hinsicht sei die deutsche Goldschmiede-Welt noch nicht opferwillig genug. Da die Bemühungen, das Interesse für den Schmuck in die weitesten Kreise des Privatpublikums zu tragen, allen Goldschmieden zu Gute kämen und zu dieser Agitation große Mittel gehörten, so sei es unbillig von Herrn Diebener zu verlangen, daß er allein den Hauptteil der Unkosten bestreite, es sollten vielmehr die Goldschmiede es als eine Ehrenpflicht erkennen, zu der Agitation recht viel beizutragen, damit sie mit größeren Mitteln noch intensiver ins Werk gesetzt werden könne. Unter Vermischtes wurde berichtet, daß die Freiwillige Vereinigung zur Dinglinger-Feier in Biberach ein Glückwunschtelegramm abgesandt habe und dann einige Mitteilungen über den gegenwärtigen Stand des Berliner Unterrichtswesens für Goldschmiede-Lehrlinge gemacht, deren Ausbildung von der Freiwilligen Vereinigung durch Beiträge gefördert wird. Die Unterrichtsfrage wird demnächst auch in der Innung zur Sprache kommen und wird dann mehr darüber berichtet werden. Es möge nicht unerwähnt bleiben, daß die Vierteljahrsversammlung sehr schwach besucht war; wer sonst regelmäßig erschien und durch Abhaltung irgend welcher Art am Erscheinen verhindet war, gilt selbstredend als genügend entschuldigt; wer aber Zeit gehabt hätte, zu kommen und es trotzdem unterlassen hat, der mag sich zurufen lassen: Tua res agitur! Deine Interessen werden in solchen Zusammenkünften besprochen, und wenn du nicht erscheinst, so ist es dein eigener Schaden, und wenn sich andere für dich plagen, so solltest du es nicht versäumen, durch dein Erscheinen in den Versammlungen zum Ausdruck zu bringen, daß du ihre Mühe um dein Wohlergehen zu schätzen weißt.

K. k. Fachschule für Edelsteinschleifen, Edelsteingravieren, Bijouterie und Juwelierkunst in Turnau (Böhmen). Die Einschreibung für das Schuljahr 1904/5, die am 15. September 1904 stattgefunden hat, ergab 42 aufgenommene Schüler. Wegen Platzmangel mußten

7 Bewerber abgewiesen werden. Ähnlich mußte bei der Einschreibung für das Schuljahr 1903/4 wegen Platzmangel 7 Schülern die Aufnahme verweigert werden.

Personalien und Geschäftsnachrichten.

Geschäfts- und Firmenänderungen. Herr Hans Julius Müller hat die Firma Otto Würscher Nachf. in Leipzig übernommen und zeichnet Otto Würscher Nachf., Inh. Hans Julius Müller Die Firma Constanz Homborg in Bochum ist in August Homborg geändert worden. Der Frau August Homborg ist Prokura erteilt worden. Aus der Firma Gebr. Herzfelder, Uhrkettenfabrik in Nürnberg, ist der Seniorchef, Hieronymus Herzfelder, ausgetreten. Das Geschäft wird vom Sohn weitergeführt. Die Bijouteriefabrik der Firma E. Meyer in Hamburg, Zweigniederlassung der in Gablonz bestehenden Hauptniederlassung, wird von F. A. F. Meyer weitergeführt. Die Zweigniederlassung in Hamburg wurde zur Hauptniederlassung umgewandelt. Die Firma H. & R. Schellenberg hat ihre Lokalitäten in Frankfurt a. M. vergrößert durch Hinzumietung des Nachbarhauses, Zeil 41. Herr Oscar Unferverth in Bromberg hat sein Bijouterie- und Kurzwarengeschäft von Bahnhofstraße 14 nach dem modern umgebauten Lokal Danzigerstraße 27 verlegt. Herr Emil Binder ist aus der Firma Emil Binder, Bijouteriefabrik, Pforzheim, ausgeschieden und Herr Frz. Lipps, dessen Prokura erloschen ist, als persönl. haftender Gesellschafter in dieselbe eingetreten. Herr Carl Mauser ist als Teilhaber in die optische Goldwarenfabrik von Robert Winter in Schwäb.-Gmünd eingetreten.

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Eintragungen im Handelsregister. In Pforzheim wurde die Firma W. Haußmann & Co. und als Inhaber Wilhelm Haußmann und Herm. Jourdan eingetragen.

Jubiläum. Der Graveur Herr Ph. Aßmus, welcher schon so mancher hohen und höchsten Jubiläumsgabe durch seine künstlerische Schrift den Erinnerungsstempel verlieh, war am 4. Oktober in der Lage, selbst auf eine 25jährige Tätigkeit im Hause der Firma E. Schürmann & Co. in Frankfurt a. M. zurückzublicken. Derselbe wurde von den jetzigen Inhabern sowie von dem Personal genannter Firma in würdiger Weise geehrt.

Ein treuer Arbeiter. Das Jubiläum der 25jährigen ununterbrochenen Tätigkeit in seiner Arbeitsstelle feierte am 25. v. M. der Silberarbeiter Herr Paul Stockhaus in der Gold- und Silberwarenfabrik von Hermann Walter. Zur Feier dieses Tages wurden dem Jubilar, der in treuer Pflichterfüllung 25 Jahre zur vollsten Zufriedenheit seiner Prinzipale tätig war, von den Inhabern der Firma sowie von seinen Mitarbeitern Geschenke überreicht. Es ist dies bereits die zehnte derartige Feier, die in der genannten Firma stattgefunden, gewiß das beste Zeichen guten Einvernehmens zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Geschäftliche Mitteilungen.

Schmuckstücke mit patentierter Rivièrekette, hergestellt von A. Artopoeus, Pforzheim. Nachdem längere Zeit die ausgefaßte Arbeit zugunsten der Metallfläche beim Schmuck etwas in den Hintergrund getreten war, wendet sich in naturgemäßem Wechsel jetzt wieder ein größeres Interesse der Steinfassung zu. Da scheint uns zu rechter Zeit eine Neuheit zu kommen, welche sich die Firma A. Artopoeus in Pforzheim in den meisten Kulturstaaten hat patentieren lassen: eine neue Rivièrekette, d. h. eine Zierkette, die aus aneinandergereihten Steinfassungen zusammengesetzt ist. Jeder Stein es handelt sich hier um Similiarbeit sitzt in einem geschlossenen Metallkästchen, und das Neue an der Sache ist die Art der Verbindung der einzelnen, gefaßten Steine zu einer Kette, die durch ihre wirklich ingeniöse Einfachheit eine überaus rasche und deshalb billige Herstellung ermöglicht. Diese Verbindung läßt sich nicht nur nach einer Richtung, zur Kette also, anwenden, sondern auch zu flächen- und netzartigen Gebilden, und ist ebenso solide als schmiegsam. Wie unsere Abbildungen erkennen lassen, werden dabei zwischen den einzelnen Steinfassungen keine Kettenglieder oder Ringe verwendet, sondern dieselben sitzen dicht und beweglich aneinander. Dadurch wird eine sehr gute Schmuckwirkung hervorgebracht. Wir geben anbei einige Beispiele, in welcher Weise diese neue Rivièrekette verwendet werden kann; ihre Anwendungsmöglichkeiten sind aber damit keineswegs erschöpft; vielmehr bietet sich besonders für Haar- und Halsschmuck, für lange Schmuckketten, Armbänder u. dergl. noch ein weites Feld für dieselbe, wofür mannigfache Muster vorliegen.

Eine Ausstellung von Rohbrillanten, die die verschiedensten Vorstufen vor dem endgültigen Schliff, der ihnen das begehrte Feuer und Farbenspiel verleiht, zeigt, bietet für kurze Zeit das Schaufenster der Juwelenfirma C. A. Krall in Elberfeld. Soweit sich der Rohbrillant nicht schon durch den natürlichen Kristallisationsprozeß seiner späteren Form nähert, wird die Arbeit des Schleifers dadurch er

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leichtert, daß die Spalter die überschüssigen Teile in der natürlichen Spaltrichtung abspleißt. Diese Arbeit ist, da von ihr die vorteilhafte Form des Steines abhängt, eine grundlegende und wichtige. ausgestellten ungeschliffenen Brillanten sind in den verschiedensten Abstufungen vorgespalten; eine Reihe der größeren Steine stammt aus der zuletzt entdeckten Mine, worunter sich eine Naturseltenheit befindet, nämlich ein,,natürlich" durchlochter Stein. Daß diese Steine einen außerordentlichen Wert vorstellen, bedarf wohl kaum der Erwägung.

Die fugenlosen Trauringe haben sich seit einiger Zeit sehr eingeführt und kaum kann sie der Goldschmied noch entbehren. Es wird ihn deshalb das Inserat der heutigen Nummer interessieren, in der die Firma Herm. Nießing, Vreden, Westf. (Spezialität Ringe) anzeigt. Die genannte Firma besteht schon über 30 Jahre und hat jetzt eine Vergrößerung ihrer Fabrik durch Einrichtung von elektrischem Kraftbetrieb vorgenommen. Die Vergrößerung betrifft die Fabrikation fugenloser Trauringe nach einer eigenen, von anderen wesentlich abweichenden Methode. Die Ringe werden aus nahtlosem Rohr gewalzt, wodurch unbedingte Gleichmäßigkeit (der Ringe), größte Goldgeschmeidigkeit erreicht und Porösität vermieden wird. Es ist jedes Muster schnellstens lieferbar. Musterkarte steht kostenlos zur Verfügung.

Ein neuer Abendmahlkelch. Wir haben die hygienischen und ästhetischen Bedenken, die gegen die bisher allgemein übliche Art des gemeinsamen Weingenusses aus einem Kelch bei dem Abendmahl erhoben worden sind, zu verschiedenen Malen schon besprochen und zu Worte kommen lassen. Heute bringen wir eine Abbildung eines Kelches, der den Bedenken, welche dem Benutzen eines gemeinsamen Trinkrandes sowohl als auch der Einführung kleinerer Einzelkelche entgegenstehen, dadurch aus dem Wege geht, daß zwar die Gemeinsamkeit des Kelches beibehalten, aber ein besonderer Trinkrand mit auswechselbaren Mundstücken vorgesehen

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wird. Die Silberwarenfabrik von Arnold Künne, Altena, Werkstätten für christliche Kunst, hat sich diese Erfindung patentieren lassen. Daß der gemeinsame Kelch so würde beibehalten werden können, ist sicher wünschenswert, da eine so durchgreifende Änderung wie die Einführung von Einzelkelchen doch mancherlei Bedenken und Schwierigkeiten hat. Ferner kann die Reinlichkeit in jedem gewünschten Maße gewährleistet werden durch die gegebene Möglichkeit, die Mundstücke auszuwechseln. Die Einrichtung des Mundstückes ist so, daß nur ein begrenzter Weinaustritt möglich ist, und daß etwa zurücktretende Weintropfen-Reste in einen besonderen Behälter ab- und nicht in den Kelch zurückfließen. Endlich kann jeder vorhandene Kelch mit einem solchen, patentierten Mundstück passend versehen werden, der beim Gebrauch jeweils aufgesetzt wird. Die Angelegenheit eines hygienisch einwandfreien Abendmahlkelches, welche in letzter Zeit so viel Staub aufgewirbelt hat, scheint so in einfacher und praktischer Weise gelöst zu sein. Die kirchlichen Gemeinden nehmen sich auch jetzt der AbendmahlkelchsFrage an. In Lennep (Rhld.) traten am 1. September das Presbyterium und die Repräsentation der evangelischen Gemeinde zusammen, um über den Einzelkelch zu beraten. Pastor Kattenbuch wies darauf hin, daß der Einzelkelch der ursprüngliche Kirchengebrauch gewesen sei. Auch Christus habe wahrscheinlich den Wein in die Becher der Jünger gefüllt. Man verwies die Angelegenheit an eine Kommission.

Die Grossherzogliche Kunstgewerbeschule in Karlsruhe beginnt mit den Aufnahmen für das Schuljahr 1904/1905 am Dienstag den 11. Oktober. Für Ziseleure ist eine besondere Klasse vorhanden. Das Jahresschulgeld, bei der Aufnahme zu entrichten, beträgt 60 Mk. Das Eintrittsgeld 10 Mk. Aus dem Jahresbericht dieser Anstalt entnehmen wir, daß der Mangel an einer genügenden Zahl von Lehrkräften es notwendig machte, den Unterricht im Modellieren und kunstgewerblichen Entwerfen für den 2. und 3. Jahreskurs zusammenzulegen. Der bisher mit Assistenz von Zeichner Nierholz vom Direktor erteilte Unterricht im kunstgewerblichen Zeichnen und Entwerfen für Ziseleure, Keramiker, wurde Herrn Nierholz selbständig übertragen. An der Anstalt sind außer dem Direktor 16 Lehrer resp. Lehrerinnen, 4 Hilfslehrer und 1 Modellformer und Gießer tätig. Insgesamt war die Schule von 313 Teilnehmern besucht.

Herr Juwelier Bümmler in St. Johann hat im Auftrage des Herrn Dir. Frauberger (Zentral-Gewerbe-Museum), Düsseldorf, 2 Schmuckkästchen angefertigt, die auf goldenem Untergrunde mit künstlerisch ausgeführten Einlegearbeiten geschmückt sind. Die Arbeiten sollen in Düsseldorf ausgestellt werden.

Ein Brosch-Kollier mit verstellbarem Kettenverschluß. Bisher zeigten Halsketten bei ihrer bestimmten Länge den Übelstand, daß sie nicht in jeder gewünschten Form getragen werden konnten. Um selbige zu verkürzen, wurde ein Knoten in dieselbe gemacht, welcher dann zur Verschönerung des Stückes nicht beitrug. Die Firma Siegmar Lewy, Berlin, ließ sich unter der Nummer 229204 einen verstellbaren Kettenverschluß patentamtlich schützen. Nebenstehende Abbildung zeigt ein BroschKollier mit dieser Neuerung versehen. Die Kettenenden sind je mit einem DoppelRöhrchen versehen, in einem dieser ist jedesmal das Ende der Kette befestigt, wogegen sich das andere Röhrchen über die Kette schieben läßt und des besseren Haltens wegen mit Kork ausgelegt werden kann. Die Kette läßt sich auf diese Weise auf jede gewünschte Länge bringen und ist auch der Kalamität der oft schlechtschließenden Schlößchen enthoben.

Emaillearbeiten finden in der Feinmetall-Industrie immer weitere Einführung. Fast alle besseren Vereinsabzeichen sind z. B. mit Emaille versehen. Der größte Teil der modernen, vorwiegend silbernen Schmucksachen sind bunt, zeigen also auch Emaillemalerei. Auch die Knöpfe, Agraffen, Schnallen und dergl. der Damengarderobe sind emailliert, so daß an manchen Fabrikanten die Frage herantritt: „Soll ich eine Emaillierwerkstatt einrichten?" Alle Interessenten für die Emaillierkunst machen wir heute auf die Firma F. A. Schütt, Pforzheim, vorm. ChemieTrust Basel, aufmerksam; diese führt als Spezialität alle Bedarfsartikel dieser Branche. Es ist allgemein bekannt, daß zu den Emaillearbeiten viel Erfahrung und Übung gehört. Um seinen Kunden die Arbeiten zu erleichtern, geht die Firma diesen mit leihweiser Überlassung von Albums und dergl. an die Hand. Der Bezug durch diese Firma ist um so angenehmer für den Produzenten, als nicht nur sämtliche Artikel von dieser zu beziehen, sondern auch alle Neuheiten, welche fortwährend zutage treten, sofort zu haben sind.

Büchertisch.

Meyers Großes Konversations-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste allgemeine, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Mehr als 148000 Artikel und Verweisungen auf über 18240 Seiten Text mit mehr als 11000 Abbildungen, Karten und Plänen mit Text und auf über 1400 Illustrationstafeln (darunter etwa 190 Farbendrucktafeln und 300 selbständige Kartenbeilagen) sowie 130 Textbeilagen. 20 Bände in Halbleder gebunden zu je 10 Mark. (Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien.)

Bei dem ständigen Fortschritt in der Technik darf es uns nicht wundernehmen daß dieses Gebiet in einem Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens einen großen mit jeder Auflage wachsenden Raum einnimmt. Auch in dem VI. Band von Mayers Großem Konversations-Lexikon finden wir eine Menge von Fachartikeln, so daß wir hier unmöglich eine vollständige Aufzählung geben können,

sondern uns mit einigen Proben begnügen müssen. Einen großen Raum nehmen die Artikel aus dem Gebiet der Elektrizität: „Fernmeldeapparat“, „Fernsprecher", „Fernphotograph", ein. Unter dem Stichwort Feuer" und den anschließenden Artikeln: „Feuerlöschmittel", Feuerschutz" usw., sind die gegen Feuersgefahr vorhandenen Schutzmittel ausführlich behandelt und durch mehrere Tafeln veranschaulicht. Aus dem Gebiete des Maschinenwesens greifen wir nur die Artikel „Fahrrad“, „Feldeisenbahn", „Feuerluftmaschinen", ,,Fördermaschinen" heraus. Von weiteren Artikeln der Technik erwähnen wir: „Ergograph", „Feder", Feuerungsanlagen", Filtrieren“, Flußvermessung". Auch die Naturwissenschaft ist in allen ihren Disziplinen vertreten. Wir führen nur die Artikel: „Erzlagerstätten“, „Esche", „Eucalyptus", „Euphorbiazeen", „Farne" an. In das Gebiet der Physik und Chemie, Geologie und Mineralogie greifen die Artikel „Erdgas“, „Erdstrom", „Erzlagerstätten", „Essig", "Fluor“, „Fluoreszenz“, „Flußspat“, „Foucault". Die Länder und Völkerkunde ist durch die Artikel „Erdkunde", „Eskimo“, „Esthland", „Finnland", „Flandern" „Florenz" „Frankfurt a. M.“ sowie die Sammelartikel „Europa“, „Frankreich" vertreten. Die beiden letztern bringen in zahlreicher Ünterartikeln alles Wissenswerte bis an die neuste Zeit und sind durch viele Karten erläutert. Aktuelles Intresse wird durch den russisch-japanischen Krieg der Abschnitt „Festungskrieg" finden, dem drei interessante Karten beigegeben sind. Besondere Beachtuug verdienen auch wieder die Tafeln, deren Zahl gegen die frühere Auflage eine bedeutende Vermehrung erfahren hat.

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Praktisch, lehrreich und unterhaltend, das ist unsre Kritik des Frauenblattes,,Häuslicher Ratgeber", was durch einen Blick in die soeben erschienene Nummer 36 von neuem bestätigt wird. Diese enthält u. a. die sehr lehrreichen Artikel: Wie wir verlierend gewinnen" von H. Overkamp, „Hausfrauensorgen" von H. Baumgart,,,Vogelbeeren" von Sch. in B. Der größere Raum ist wieder praktischen Hinweisen, welche Garderobe und Hausrat zustatten kommen, sowie Ratschlägen zur Erhaltung der Gesundheit, zur Pflege der Schönheit und Rezepten zur Herstellung schmackhafter Speisen und Getränke gewidmet. Mit reizenden Modellen versehen, denen Beschreibungen beigegeben sind, ist der Handarbeitsteil geeignet, fleißige Hände zu eifrigem Nacharbeiten anzuregen. Der Unterhaltungsteil bietet in seinem stets interessanten Inhalt Zerstreuung in den Mußestunden. Gratis-Beilagen:,,Aus Zeit und Leben“ und „Für unsere Kleinen", beide illustriert. Abonnementspreis vierteljährlich 1,40 Mark. Probenummern stets gratis und franko. Robert Schneeweiß, Berlin W. 30, Eisenacherstraße 5.

Patente etc.

Gebrauchsmuster-Eintragungen. 44a. 232675. Armbandverschluß mit sich auf eine unter Federwirkung stehende, in einem Gehänge angeordnete Trommel auf- und abwickelnden Armbandenden. Samuel Mendel, Manchester; Vertr.: Eustace W. Hopkins u. Karl Osius, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 11. 15. 3. 04. M. 16939.

44 a. 232676. Armbandverschluß, bei dem sich die Armbandenden auf die beiden zueinander unter Federspannung stehenden Hälften einer in einem Gehänge angeordnejen Trommel auf- und abwickeln. Samuel Mendel, Manchester; Vertr.: Eustace W. Hopkins u. Karl Osius, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 11. 15. 3. 04.

M. 17695.

44 a. 231825. Ringmaß aus durchlochtem Karton o. dergl. für Goldarbeiter. Wilhelm Schwahn, Hanau. 8. 8. 04. Sch. 19165. 44 a. 232869. Mittels einer am Scharnier angebrachten Feder sich selbst schließender, im geschlossenen Zustande durch Druckknopf und Druckhaube gesicherter Verschluß für Ketten, Armbänder u. dergl. Abel & Zimmermann, Pforzheim. 15. 7. 04. A. 7390. 44 a. 222891. Zarge mit angedrückten Oesen für Steinfassungen u. dergl. Bijouteriezwecke aus einem Stück, ohne jede Stoß- bzw. Lötfuge. Gustav Freivogel, Dietlingen, Bez. Pforzheim. 2. 8. 04. F. 11453.

44 a. 232535. Sicherheitsvorrichtung für Krawattennadeln, bestehend in einer durch eine Stellschraube auf der Nadel zu befestigenden, verschiebbaren Hülse und über die Spitze schraubbarer Kappe. Ajo Wiese, Berlin, Georgenstr. 25-27. 13.7.04. W. 16768. 44 a. 233 101. Aus einer unverbrennbaren Substanz, Steinnuß usw., bestehende Korallenimitation für Schmücksachen. Gustav Zimmt, Posen, Breitestr. 12. 8. 6. 04. Z. 3231.

44 a. 233 226. Ausziehbare Kette, die sich federnd selbsttätig wieder zusammenzieht. Eugen Eberle, Augsburg, Mittleres Kreuz F. 264. 28. 11. 03. E. 6613.

44 a. 233241. Mechanik für Bijouterie- und Gebrauchsgegenstände, gekennzeichnet durch durch Druck sich zusammenschiebende und mittels Feder selbsttätig sich ausdehnende Hülsen mit gleichzeitig innerhalb angeordneter, sich rechts oder links drehender Gewindspindel. Illig & Schön, Pforzheim. 13. 7. 04. J. 5213.

44 a. 233264. Medaillon mit feststehendem Mittelstück, das vermittels Druckknopfes durch zwei nach den Seiten fallende Deckel, die je wieder mehrere auslegbare Rähmchen enthalten, geöffnet wird. Hermann Vogel, Pforzheim. 22. 7. 04. V. 4154.

44 a. 233404. Aus mehrsträngigen Metallketten zopfartig geflochtene, in der Mitte in Schleifenform gebundene Schmuckkette. Ochs & Bonn, Hanau. 6. 7. 04. O. 3055.

44 a. 233475. Mit Sicherheitsnadel versehener Befestigungshalter für Vereinszeichen mit einer Scheide und umbiegbaren Ansätzen zum Halten einer Schleife und deren Bänder. Heinrich Ernst Peucker, Dresden, Blasewitzerstr. 70. 16. 8. 04. P. 9298.

44 a. 233494. Federnder Schieber für Uhrketten. Jean Huber, Zürich; Vertr.: Arndt, Pat.-Anw., Braunschweig. 11. 8. 04. H. 24765.

44a. 233526. Kragenknopf mit hülsenförmigem, über den zugespitzten Schaft des Unterteiles hinweggreifendem Oberteil. Wilhelm Müller, Leipzig-Sellerhausen, Grenzstr. 27. 20. 6. 04. M. 17489.

44a. 233612. Knopf für Kragen und Manschetten aus gepreßtem Faserstoff. Gebrüder Adt, Akt.-Ges., Forbach, Lothr. 28.6.04. A. 7361.

44 a. 233613. Kragen- und Manschettenknopf, dessen Fuß und Kopf aus Faserstoff und dessen Steg aus Metall besteht. Gebrüder Adt, Akt.-Ges., Forbach, Lothr. 28. 6. 04. A. 7424.

44 a. 233648. Mit federndem Klemmbügel versehener Schieber für Uhrketten u. dgl. Kollmar & Jourdan A.-G., Uhrkettenfabrik in Pforzheim, Pforzheim. 22. 8. 04. K. 22474.

44 a. 233692. Diebessicherer Uhrhaken. Paul Bouchsein, Charlottenburg, Schlüterstr. 61, u. Frau Anna Paschke, Gr.-Lichter11. 5. 04. B. 24929.

felde.

Frage- und Antwortkasten.

Für brieflich gewünschte Fragebeantwortung bitten wir das Porto beizufügen. Die Herren Fabrikanten, Grossisten und Detailleure werden in Ihrem und Aller Interesse höflichst aufgefordert, von der allezeit kostenfreien Benutzung dieser Abteilung den ausgiebigsten Gebrauch zu machen, Fragen allgemeiner und technischer Art uns einzusenden und an deren Beantwortung sich zu beteiligen. Die Aufnahme einer Antwort erfolgt in jedem Einzelfalle auf ausdrücklichen Wunsch. Auch dieser Teil unseres Blattes ist dazu geschaffen, zur gegenseitigen Belehrung beizutragen.

Fragen:

Frage 140. Wer liefert eine kleine Nachbildung des Niederwald-Denkmals in Zink- oder Eisenguß versilbert? C. H. in E. Frage 147. Wer fabriziert und liefert goldene Becher? J. M. in A. Frage 148. Welche Firma gibt gegen Stanniol einen Nickelgegenstand? T. M. in P.

Frage 149. Ich suche eine Firma, die Pressungen liefert, und zwar Knopf-Oberteile, z. B. Halbkugeln in verschiedenen Größen und Fassons, hauptsächlich durchbrochen. Ferner suche ich eine Firma, die mir kleine Gnomen, hohl, in Silber, 3 cm hoch und höher, liefert. J. F. in K. Frage 150. Wer liefert guterhaltene Wildschweinhauer zur Verzierung an silbernen Pokalen? H. & Co. in S.

Frage 157. Ist es möglich, daß beim Weitermachen eines Brillantringes der Brillant ausgesprengt, d. h. beschädigt werden C. K. in M.

kann?

Frage 158. Wer liefert echte alte Lübecker Geldstücke?

G. S. in L. Frage 159. Wer fabriziert Zündholzbehälter (Alpaka), ca. 50 g schwer, obere Seite gepreßt, Rückseite ist flach hintergelötet und mit Scharnier versehen? G. A. in B.

Frage 160. Im Juni vergangenen Jahres überbrachte mir ein Herr zur Aufbewahrung seine sämtlichen Silbersachen in einem großen Reisekorb verpackt. Dieselben lagerten bei mir bis Februar d. J.

Beim Abliefern habe ich sämtliche Gegenstände sauber putzen lassen und selbst dem Sohn des Herrn vorzählen und verpacken müssen. Wert der Sachen 2400 Mark. Für meine Bemühungen inkl. Aufbewahren und Putzen (ein Gehilfe hatte zwei Tage daran zu tun) berechnete ich 24 Mark. Diese Forderung erschien dem Herrn zu hoch, und er sandte mir 10 Mark zur Ausgleichung. Was ist da zu tun? Bin ich berechtigt, 24 Mark zu berechnen? Betonen will ich ausdrücklich, daß wir keine Vereinbarung getroffen hatten, und Betreffender kein bedeutender Kunde von mir ist. G. A. in B.

Frage 161. Wer von den Herren Kollegen kann mir Auskunft geben, 1. wie das Altsilbergrau hergestellt wird, so daß Vertiefungen, Gravierungen dunkel, die erhabenen Teile aber den Silberglanz besitzen; 2. Wie wird die moderne graue Oxydfarbe hergestellt? L. P. in J.

Frage 162. Ich habe einen Auftrag in Broschen und Nadeln mit Uhrwerk zu vergeben, der Namen der Lieferanten ist mir abhanden gekommen, kann mir einer der Leser die Adresse angeben? Im voraus besten Dank. M. M. in P.

Antworten:

Zu Frage 138. Kollierschlößchen in jedem Metall, Walzenschlößchen, rund, vier- oder sechseckig. Robert Deuchler, Pforzheim.

Zu Frage 141. Stöcke mit durchkriechendem Tier: Fuchs, Maus, Dachshund, Windhund, Schlange, Eidechse und Eichhörnchen: C. Hertel & Sohn, Hanau a. M.; Charles Noakes, Hamburg, kl. Burstah 1; Max Keppich, Wien, Bandgasse 2; Pleẞner & Co., Pforzheim.

Zu Frage 145. Wachsperlen, Edel- und Halbedelsteine liefert Jacob Hirschheimer, Pforzheim.

Zu Frage 155. Spezialfirma für Emaille, Emaillefarben und Utensilien ist F. A. Schütt, Pforzheim.

Zu Frage 156. Es kann hier nicht nachgeprüft werden, ob bei der Vornahme der Lehrlingsprüfung Unregelmäßigkeiten vorgekommen sind. Wenn der Prüfungsausschuß der Innung eine Nacharbeit für notwendig hielt, so muß der Lehrling dieser nachkommen, und Sie durften ihn nicht zurückhalten, wenn Sie auch mit der getroffenen Maßnahme nicht einverstanden waren. Sie konnten sich ja Beschwerde vorbehalten und diese an den Magistrat einreichen. Der § 131 der Gew. Ordn. besagt weiter nichts, als daß die Innung die Prüfung vornehmen kann, soweit ihr das Recht durch die Handwerkskammer zugestanden ist. Wenn der Lehrling am 1. Oktober eine neue Stellung antritt, so muß er in dieser die Prüfung wiederholen.

Zu Frage 160. Haben Sie nur den Auftrag erhalten, die Sachen zu verwahren, so wird Ihnen nur ein bestimmtes Lagergeld zukommen. Es kommt nun darauf an, ob Sie Weisung erhalten haben, die Sachen zu putzen. Ist es der Fall, so scheint Ihre Forderung nicht gerade zu hoch, um aber einer unangenehmen Auseinandersetzung aus dem Wege zu gehen, reduzieren sie die Rechnung vielleicht auf 20 Mark.

Rätsel-Ecke.

Auflösung des Rebus in Nr. 40.

Wem Gott in seinem Leben

Ein fromm Gemahl beschert,
Dem ward ein Schatz gegeben
Viel edler Perlen wert.

Nachdruck aus dem Inhalt vorliegender Zeitung ist nur mit Erlaubnis der Redaktion und unter genauer Quellenangabe gestattet.

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Verantwortliche Redakteure: Für den kunstgewerblichen Teil: Professor R. Rücklin, Pforzheim. Für den volkswirtschaftlichen Teil: Syndikus Hermann Pilz, Leipzig.

Amtliches Organ des Verbandes Deutscher Juweliere, Goldund Silberschmiede, des Vereins der Juweliere, Gold- und Silberschmiede von Rheinland und Westfalen, des Vereins der Juweliere, Gold- und Silberschmiede Württembergs, der Freien Vereinigung des Gold- und Silberwaren-Gewerbes für Berlin und den Reg.-Bezirk Potsdam, des Vereins der Juweliere, Gold- und Silberschmiede des Großherzogtums Baden, der Goldschmiede-Werkgenossenschaft Berlin, der Kölner Juwelier - Vereinigung, der Freien Vereinigung der Juweliere, Gold- und Silberschmiede des Reg.-Bezirks Stettin, der Goldschmiede-Innung Schwerin, der Freien Vereinigung der Goldund Silberschmiede zu Görlitz, des Kreditoren-Vereins für die Gold-, Silberwaren- und Uhren-Industrie Pforzheim, der Kunstgewerbe-Vereine Hanau und Pforzheim, des Gewerbemuseums Gmünd, der Zentralstelle Schmuck und Mode.

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In Deutschland, das Vierteljahr M. 1.50. In Oesterreich, das Vierteljahr Kr. 1.90. Im Ausland, das ganze Jahr M. 7.50. Preis des Einzelheftes: große Nummer M. —30. kleine Nummer M. -.10.

Wöchentlicher Arbeits-Nachweis:

In Deutschland, das ganze Jahr M. 3.-. In Oesterreich, das ganze Jahr Kr. 3.75. Im Ausland, das ganze Jahr M. 4.-. Preis des Einzelheftes M.-.10.

Anzeige-Gebühren:

Die viergespaltene Nonpareille - Zeile M.-.25, die ganze Seite M. 102.-. Bei
Wiederholungen wird Rabatt gegeben. Anzeigen im Arbeitsnachweis die vier-
gespaltene Petit-Zeile M. -.25 (M. -.15 für Stellengesuche). Beilagen nach
Uebereinkunft, bei Anfragen wolle man stets Muster beifügen.
Schluß der Anzeigen-Annahme

für den Wöchentlichen Arbeits-Nachweis: Mittwoch Vormittag,
für große Anzeigen: Dienstag Vormittag.

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Der Kampf gegen Bera-Diamanten und sonstigen,,Diamanten

Schwindel."

ablieferten. Wir hören, daß die Bera-Compagnia ihren Tanz in
München und Breslau bereits begonnen hat, andere Städte
werden folgen.

Und was bedeuten denn die ,,Rands Diamonds" in
Dresden?

Dort hat sich Schloßstraße 14, also in der frequentesten Gegend eine „Rands American Diamond Palace" niedergelassen, die „Rands Diamanten" als „die beste Nachahmung der Gegenwart" verkauft. Auch hier wird behauptet, daß die Steine kaum von echten zu unterscheiden seien, daß sie das Feuer, das Leben, den Glanz und die Pracht der echten Diamanten hätten und gewaschen und gereinigt werden könnten. Die ersten Juweliere Europas und Amerikas" sollen die Entwürfe zu den Schmucksachen geliefert haben! Wer lacht da? Hoffentlich gelingt es der Dresdner Innung, auch gegen die Rands-Diamanten einen glücklichen Feldzug zu führen. Wir stehen gern helfend zur Seite.

Unsere Befürchtung wird Wahrheit. Als Frank Joseph Gold- einzelne Pforzheimer Fabriken oft bis 10000 M. Ware im Monat soll aus Cleveland, der Inhaber der Taits American Diamond Palace in Berlin, zu 300 M. Geldstrafe wegen unlauteren Wettbewerbs verurteilt wurde, weil er behauptete, die Herstellung von TaitsDiamanten beruhe auf einem neuen Verfahren, es seien selbst Kenner echter Brillanten irregeführt worden, die Diamanten veränderten ihren Glanz nicht, sie könnten wie echte Diamanten gewaschen und gereinigt werden usw., da glaubte man, daß damit dem Handel mit imitierten Diamanten ein Riegel werde vorgeschoben werden. Aber bei weitem gefehlt! Das Reichsgericht hatte zwar in dem Prozeß in seinem Urteil ausgeführt:,,Geschäftliche Mißbräuche müssen ausscheiden und nicht Gewöhnung werden. Das Vorkommen von Übertreibungen in der Reklame begründet noch nicht den Schluß, daß auch tatsächliche Angaben lediglich als Übertreibungen anzusehen sind. Die durch das Gesetz beabsichtigte Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs durch Schwindelreklame darf auch dadurch nicht vereitelt werden, daß von der „Gewöhnung des Publikums an den Reklameschwindel" ausgegangen wird. Zur Irreführung geeignet ist eine Angabe tatsächlichen Inhalts schon dann, wenn ein Teil des Publikums sie für wahr hält und dadurch getäuscht werden kann", aber was hat das genüzt? In Verbindung mit der Taits-Gesellschaft trat jetzt die Bera-Compagnia auf, die zwar in ihren Reklamen vorsichtiger wurde, dieselben aber trotzdem nicht rein von unlauterem Wettbewerb gehalten hat.

Wir sind bereit Strafanzeigen gegen die Bera-Compagnia anzufertigen, wenn uns die fraglichen Inserate eingesandt werden!

Es befinden sich in den Inseraten noch immer tatsächliche Angaben, die zur Irreführung geeignet sind. Und die Bera-Compagnia breitet sich aus wie die Taits-Gesellschaft, die in Berlin in einem Jahre für über eine Million Mark verkaufte, und der

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Unsere Agitationsnummer hat uns den Dank vieler Goldschmiede eingebracht und ist auch in zahlreichen Exemplaren nach Breslau gewandert, wo die Filiale der Bera-Compagnia eröffnet wurde. Wir haben die Nummer außerdem an die Goldschmiede aller großen Städte versandt, in denen die Gründung einer solchen Filiale in Betracht kommen könnte. Aus Bremen wurde uns gemeldet, daß dort der Handel mit Simili-Diamanten namentlich auf dem sogenannten „Bremer Freimarkt", der am 21. Oktober beginnt, schwunghaft betrieben wird. Auch da gilt es das Publikum aufzuklären und den Versuch zu machen, beim Senat eine Einschränkung bzw. ein Verbot dieses Handels auf dem betreffenden Markte zu erwirken. Interessant ist, was uns

ein Pforzheimer Fabrikant über die Bera-Diamanten schrieb. „In dem ganzen Kampfe", so äußert er sich, „gegen die Bera-Compagnia vermissen wir als Kernpunkt, auf den das Publi

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