Geschichte der bildenden Künste, Volume 3

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Page 126 - ihr, sie wird nicht erschüttert werden; Gott wird sie „erhalten von einem Morgen zum Andern" *). Bei dem zweiten Bau wurden Reliquien hineingemauert und nach der Aufrichtung jeder zwölf Steinschichten öffentliche Gebete gehalten.
Page 56 - Natur löste sich für diese Christen in ein Symbol der Heilslehre und des Erlösers auf; alles hatte irgend eine Beziehung auf ihn. Die metaphorische, vergleichende Phantasie der Orientalen drang durch die heiligen Schriften in das Leben der abendländischen Völker ein , ftxirte sich hier zum Bilde und wurde ein, auch für die künstlerische Richtung der folgenden Jahrhunderte wichtiges Element.
Page 83 - Bewusslsein der völligen Umgestaltung, welche die Welt durch den Heiland erfuhr, auf den Anfang der christlichen Zeit zurückblicken, so bemächtigt sich unsrer ein Gefühl, welches in diesen Worten kräftig ausgesprochen ist. Gewiss beginnt hier eine neue Reihe von Jahrhunderten, eine neue Ordnung der Dinge. Die Zeiten der verderblichen heidnischen Irrthümer jener alten Völker des Orients , die Zeiten der , wenn auch schönen doch immer sinnlichen Aeusserlichkeit der Griechen und Römer sind...
Page 36 - Motive nur hemmend entgegentreten, während grade durch die Vernachlässigung derselben der Sinn die Freiheit erhielt, die Gestalt des christlichen Tempels einfach und schmucklos, aber mit Reinheit und Schärfe auszuprägen. Hier wie immer erzeugte der Cultus .und nicht die Kunst die architektonische Grundform. Es war wieder ein einfacher Formgedanke, wie der des Säulenhauses für die griechische Architektur, der aber ebenso wie dieser der fruchtbare Keim der weitern Entwickelung wurde. Die Erbauer...
Page 3 - ... und Verbrechen blutdürstiger Tyrannen oder thörichter Jünglinge auf dem Throne untergruben die Macht des Reichs ; was Menschen verdarben, hätten Menschen wieder herstellen können. Hier scheiterte das redlichste Bemühen; das Verderben kam heran wie eine Naturkraft, gegen welche Geist, Einsicht und Tüchtigkeit nichts vermögen. Rom fiel, weil sein Schicksal vollendet war, weil die Seele, die den gewaltigen Körper belebt hatte, abstarb. Alles Menschliche besteht nur durch begeisterten ,...
Page 10 - Fratzen» hafte für kräftig gehalten; das Auge gewöhnte sich an das Unnatürliche, weil man es mit dem Uebernatürlichen verwechselte. Die Tempel der Götter wurden leer, und auch die, welche vor den Altären knieten , dachten sich den Gott nicht mehr unbefangen in seiner mythischen Gestalt, sondern suchten unter derselben ein Verborgenes, Höheres, Inneres. Die ruhige Hingebung und Liebe, die unbefangene Freude an der Schönheit war nicht mehr: der Sinn für diese wurde nicht mehr geübt. Diese...
Page 300 - Das Haus ist für einen Gott gebaut, der seine Freude hat an der »Quantität und am Glanz und Prunk. Es ist ein Haus, in dem der »Mensch nicht sein innerstes religiöses Bedürfniss befriedigen, sondern »mit dem er seinem Gotte ein buntes, spielendes Vergnügen machen »will.
Page 429 - Du meinst der Wind trägt Moschus in dem Aermel, Und Spiele liegen in des Gartens Armen. Die weisse Rose trägt im Halsband Perlen, Rubinen sind Syringen Ohrgehänge, Der Ahorn streckt fünf Finger aus, wie Menschen, Der Rosen rothes Weinglas zu ergreifen. Auch Firdusi mischt in sein grosses episches Gedicht solche Schilderungen ein: Die Gärten glühn von Rosentinten, Die Berge voll Tulpen und Hyacinthen.
Page 83 - Erstes Kapitel. Historische Einleitung. Magnus ab integro saeclorum nascitur ordo. Jam redit et Virgo, redeunl Saturnia regna; Jam nova progenies coelo demittitur alto. e, von Neuem beginnt der Zeiten gewaltiger Kreislauf! „Schon auch die Jungfrau kehrt, es kehret das goldene Al..(«•r . Schon steigt nieder ein neues Geschlecht vom erha„benen Himmel.

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