ganzen weiten Sinne des Wortes, worin dieselbe noch 1) Abhandlungen, und zwar a. rein philosophische, insbesondere auch pädagogische; b. rein theologische, so= wohl aus dem Gebiete der eigentlichen Theologie, d. i. der Dogmatik und Moraltheologie, als auch aus den Hülfswissenschaften, d. i. aus der Eregese, Kirchenge- schichte, Archäologie, Patristik; dann aus der Pastoral- theologie und Liturgik; c. philosophisch-theologische; d. kirchenrechtliche; e. insbesondere Abhandlungen, die sich auf den kirchlichen Zustand und die Geschichte der Erzdiözese Köln beziehen; 2) Recensionen über Werke des eben angegebenen Inhaltes; 3) Antikritiken; 4) Mis- cellen und Correspondenz-Nachrichten, welche Denkwür- digkeiten und Begebenheiten im Schul- und Kirchen- wesen, insbesondere in den Diözesen des preußischen Staates und zunächst in der kölnischen Erzdiözese, mit- theilen werden. Hieraus allein ergibt sich schon, daß nicht alle Ar- beiten für die Zeitschrift durch ein bestimmtes System bedingt seyn können. Aber wo es die reine Philosophie und deren Verhältniß zur christlichen Theologie gilt, da Richtung jener kritischen Philosophie auftreten, die, den haltspunkt für eine gründliche Philosophie, eine Philo- D. Achterfeldt, D. Braun, D. v. Drøfte, Professoren an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität. Vorstehender Ankündigung gemäß laffen wir nun hier das erste Heft unserer Zeitschrift erscheinen. Wir hatten gehofft, daß fie ruhig neben den bestehenden Zeitschriften würde auftreten können; aber noch ist kein Jahr nach dem Tode des Professors Hermes verflossen, und schon finden wir in einigen derselben die feindseligsten Angriffe auf ihn und seine Schüler und selbst auf dieses Unternehmen, ehe es noch ausgeführt war, ohne daß irgend etwas geschehen wäre, was die Gegner zu solchen Angriffen hätte herausfordern können. Man wundere sich daher nicht, daß wir gleich von Anfang an in kriegerischer Haltung auftreten. Dies würde gerechtfertigt seyn, wenn die Angriffe bloß der Sache gälten und redliche Angriffe wären; denn Jeder ist ja berechtigt, seine Meinung gegen Angriffe zu vertheidigen. Aber die Angriffe auf die Lehren des seligen Hermes sind bisher durch so schreiende Verstümmelungen und falsche Rela= tionen vermittelt, daß Niemand an eine solche Polemik glauben würde, wenn wir sie nicht Schwarz auf Weiß vor aller Welt vorlegen könnten; und die Angriffe auf die Schüler sind so hämisch verdächtigend, daß diejenigen, die dadurch betroffen wurden, geradezu gezwungen sind, Atreitend aufzutreten, wenn ihnen an ihrer Vertheidigung gelegen ist, und das ist es, wenn auch nicht um der Gegner, doch um des Publicums und der Sache willen. Manche Leser werden nun vielleicht urtheilen, daß die Sprache der gegen die Angreifer gerichteten Artikel zu stark sey; wir aber glauben, darüber bemerken zu müssen, daß man das Bekämpfen von Gründen nicht mit dem Zurückweisen erdichteter oder muthwillig entstellter Thats sachen vermengen dürfe. Handelte es sich bloß um das erste, so würden auch wir Manches in diesem Hefte zu stark finden; aber die erwähnten Artikel sind gegen so offenbare Unwahrheiten und dabei grundlose Verdächtis gungen gerichtet, daß wir dagegen keine Sprache für zu stark halten konnten. Wir sind vielmehr der Meinung, daß nur eine gerechte verächtliche Behandlung solcher Unwürdigkeiten dazu beitragen könne, diesem Unfuge zu steuern, und daß jeder, dem die öffentliche Rede zu Ges bote steht, für diesen Zweck dieselbe zu gebrauchen verpflichtet sey, wenn es so ernsten Gegenständen gilt, wie sie hier in Betracht kommen, und wenn Wahrheit der Lehre und Ehre der Personen öffentlich verhöhnt und mit Füßen getreten werden. Darum haben wir den pos lemischen Artikeln die Aufnahme in unser Blatt nicht verweigert, und werden sie auch in Zukunft nicht verweis gern, da allem Anscheine nach die Ernte hier sehr groß seyn wird. Uebrigens erklären wir hierdurch, daß wir durch die Aufnahme von Arbeiten und Artikeln keinesweges die einzelnen Ansichten und Behauptungen der Verfasser zu vertreten gesonnen sind, wie auch schon aus der vorstehenden Ankündigung zur Genüge hervorgeht. Nur wo Thatsachen berichtet sind, bei denen es möglich ist, uns selbst von der Richtigkeit derselben zu überzeugen, werden wir dies niemals unterlassen, im Uebrigen auf die Rechtlichkeit unserer Correspondenten und Mitarbei ter vertrauend. Schließlich benachrichtigen wir hierdurch alle Herren Mitarbeiter und sonstige Theilnehmer, daß wir aus nahe liegenden Gründen keine Selbst-Anzeigen und Recensionen aufnehmen können, so wie keine Recensionen über Schriften von Mitarbeitern; Antikritiken aber werden wir aufnehmen, wenn sie den Raum von vier Seiten nicht überschreiten. Auch ersuchen wir diejenigen, welche für diese Zeitschrift ein Werk zu recensiren unternehmen, dem Prof. Braun in Bonn davon die Anzeige zu machen, um Collisionen und unnöthige Arbeiten zu verhüten. Bonn, den 15. März 1832. Die Redaction. |