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Schülerarbeiten der Württembergischen Fachschule für Edelmetall-Industrie in Schwäb. Gmünd

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ankerkette und auch das Verdrehen zur Panzerform. Die Doppelpanzermaschine ist aber viel zu kompliziert und erfordert für ihre Bedienung einen erfahrenen Mechaniker. Außer den bei Panzermaschinen bedingten Einrichtungen ist diese Maschine noch mit einer Zentriervorrichtung, sowie einer Schwung- und Haltervorrichtung für das Einfädeln des Drahtes versehen. Beide Einrichtungen sind vorne am Standort des bedienenden Mechanikers angebracht.

Die letzte Errungenschaft in Kettenautomaten ist die in Abb. 6 verbildlichte Universal-Kettenmaschine. Auf ihr können nicht nur gleichgliedrige Anker- und Panzerketten, sondern auch ungleichgliedrige Anker- und Panzerketten (mit Ausnahme von Doppelanker und Doppelpanzer) vorteilhaft hergestellt werden. Im Vergleich zu den bisher erklärten Spezialmaschinen, die immer nur für gewisse Kettenkonstruktionen

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abgestimmt sind, ist freilich die Maschinenleistung bedeutend geringer. Während eine Spezialmaschine beispielsweise 70 bis 80 Glieder pro Minute fertigt, können auf der Universalmaschine nur 35 bis 40 Glieder hergestellt werden. Infolge des universalen Charakters der Maschine müssen eben die Exzenterbahnen vielseitigen Bedingungen entsprechen, so daß mitunter die Arbeitsgeschwindigkeit der gliedbildenden Werkzeuge, neben vergrößertem Arbeitspensum, bedeutend größer sein muß, als bei Spezialmaschinen, bei denen ein beträchtlich größerer Teil pro Umdrehung für einen Arbeitshub verbraucht werden kann. Die Universalmaschine kann man deshalb mit geringerer Tourenzahl laufen lassen. Für Betriebe, die vielseitige Kettenmuster herstellen, ist sie aber eine ausgezeichnete Aushilfemaschine und füllt manche Lücke der Spezialmaschine aus.

Vielversprechender Ersatz für Platin.

Von Georg Nicolaus.

m voraus sei bemerkt, daß das von amerikanischen Chemikern gefundene Ersatzmetall für die Herstellung von Schmuckwaren, insonderheit für den Juwelier, nicht in Betracht kommt; möglich, daß man das Material in ähnlicher Weise mit Nutzen verwenden kann, wie seither schwarz oxydierte Eisenschmuckstücke in der Bijouteriefabrikation. Etwas aber dürfte eintreten, was auch dem Juwelier höchst willkommen sein wird: Wenn der Bedarf der chemischen, metallurgischen und elektrotechnischen Industrie durch das neue Metall gedeckt werden kann, dann wäre das namentlich in den Vereinigten Staaten so fühlbare Manko in der Platinproduktion Rußlands ausgeglichen. Mit diesem Ausgleich müßte dann naturgemäß der Preis des Platinmetalls, der gegenwärtig 116 bis 120 Dollar pro Unze (zu 31 Gramm) beträgt, erheblich im Preise zurückgehen.

So wünschenswert nun ein Preisrückgang auch sein mag, so müssen wir doch in Betracht ziehen, daß es dem großen französischen Platintrust (Rothschildgruppe in Paris) leider möglich sein wird, durch Kontingentierung der in den Verkehr kommenden und der Juwelenfabrikation zur Verfügung zu stellenden Platinmenge, jede erhebliche Preisreduzierung zu verhindern. In den Vereinigten Staaten hat der Bedarf dieses Metalles fast über die Grenzen des zurzeit verfügbaren Iridium - Platins zugenommen, und die industrielle Welt ist im stärksten Maße beunruhigt, wie in Zukunft der Bedarf der Industrien gedeckt werden soll. Besonders die technischen Industrien sehen mit keineswegs günstigen Augen auf den wachsenden Bedarf der Juwelenindustrie und die Chemiker sind seit Jahren darauf aus, einen Ersatz zu finden, der gestattet, die großen Tiegel, Retorten und Pfannen, die seither aus Platin hergestellt werden mußten, aus diesem Ersatzmaterial herzustellen, das Platin aber der Juwelenindustrie zu überlassen. Wenn eine so angesehene Zeitschrift wie der ,,Scientific American" seine Spalten der Besprechung des Erfolges, den amerikanische Chemiker gemacht haben wollen, öffnet, so dürfen wir annehmen, daß es sich diesmal nicht um den allbekannten amerikanischen Bluff handeln kann, sondern, daß man die Frage im wesentlichen als gelöst betrachten darf. Nach dem ,,Scientific American“ ist Eisenoxyd, das absolut chemisch rein sein muß, unter hohem Druck geschmolzen und von allen fremden Beimischungen, besonders von Schwefel und Phosphor, befreit ist, als das Material anzusehen, welches allen Anforderungen der genannten Industrien gerecht wird. Dieses so hergestellte reine Eisenoxyd kann nur ähnlich wie Platin bei ganz hoher Temperatur geschmolzen und in Formen gegossen werden. Das Roh

produkt ist maschinell gut zu verarbeiten, zu walzen, hämmern, stanzen oder drücken; die Herstellungskosten sind gegenüber dem Platin außerordentlich gering und selbst billiger als jeder andere angebliche Ersatz, auch für Gefäße aus Porzellan und Quarz. Das Produkt wird weder durch Säuren noch Alkalien angegriffen und ist auch gegen hohe Temperaturen unempfindlich.

Es sollen gewissermaßen unoffiziell Versuche mit Tiegeln und Retorten aus dem neuen Metall gemacht worden sein, welche die Hoffnung der Chemiker bestätigt haben, und man verspricht sich davon, daß die aus diesem Metall hergestellten Utensilien sehr schnell in allgemeinen Gebrauch kommen werden. Wenn wir bedenken, welch reiche Mittel den amerikanischen Forschern durch das Rockefeller-Institut und andere Institute und wissenschaftliche Stiftungen in großer Zahl zur Verfügung stehen, und die Kosten für ausgiebige und gründliche Versuche gar keine Rolle spielen, so dürfen wir annehmen, daß die Lösung dieses Problems den Amerikanern gelungen erscheint.

Wie sich die Verbraucher der elektrotechnischen Industrie zu lem neuen Material stellen werden, ist noch nicht bekannt, einesteils hat diese Industrie als Ersatz Molybdän- und Wolfram-Metall akzeptiert, andernteils glaubt man für gewisse Zwecke vom hochprozentigen Iridium - Platin nicht abgehen zu sollen.

Zu einer großen Entlastung des Platinbedarfs in der Juwelenfabrikation hat die Verwendung von 18- und 14karätigem Weißgold geführt; in gleicher Weise werden Weißgolddoublierte Waren in der Bijouteriefabrikation hergestellt. Ich bin der festen Überzeugung, daß in den Vereinigten Staaten die Verwendung desselben als Platinersatz mindestens das Zehn- und noch Mehrfache beträgt, als das bei uns üblich ist.

In Neuyork bestehen mehrere Spezialgeschäfte, die sich lediglich mit dem Legieren und Schmelzen von Weißgold abgeben; als eines der bedeutendsten gilt die Firma K. Baillais in der 14. Straße. Ein Bild von dem Umfange, den die Produktion dieser einzigen Firma haben muß, kann man sich aus der Tatsache bilden, daß in der Regel alle zwei Monate ein Faß voll Gekrätz, das lediglich aus den gemahlen verbrauchten Schmelztiegeln abfällt, verkauft wird.

Zahlreich sind natürlicherweise hier die Versuche, aus einer Mischung von Zinn, Wolfram und anderen Metallen eine unechte platinähnliche Legierung herauszubringen. In der Fabrikation unechter Kavalierketten spielt dieses Metall, als Fertigfabrikat zum Schluß stark verplatiniert, eine große Rolle.

Fragen der Kreditbeschaffung in der Schmuckwarenindustrie.

Nachdem die Mark im November 1923 durch einen willkür

In jenen

lichen Akt der Reichsbank und Regierung stabilisiert wurde, trat die deutsche Wirtschaft aus der Zeit der Inflation in die Zeit sich anbahnender, normaler Verhältnisse ein. Zeiten der Inflation waren Fragen der scharfen Kalkulation von geringer Bedeutung die fortlaufende Entwertung der Mark sicherte einen Gewinn oder nicht, je nachdem die Waren ins Ausland gegen Devisen verkauft oder gegen Papiermark abgestoßen wurden. Die Zeit des maßlosen Taumels war vorbei

und es trat eine Entwicklung ein, die nach einer durchlebten Periode des Grauens einigermaßen aufatmen ließ; hatte man nun geglaubt, die schlimmste Krisenzeit im Rücken zu haben, so bewahrheiteten sich nur gar zu bald die pessimistischen Auffassungen und Unkentöne, die lange vor Eintritt in die „Stabilisierungsperiode" da und dort vernommen wurden wir befanden uns nicht mehr in der Krise, sondern hatten gegen eine ganze Anzahl von Krisen anzukämpfen, deren Benamsung uns gleichgültig sein kann, in welchem Kampf wir auch heute noch mitten

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