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Auszahlung Oslo. Ab 1. Jan. 1925 (statt Kristiania). Nr. 1, S. 13 Postanweisungen im Verkehr mit Finn-. land zugelassen. Nr. 22, S. 218 Überweisungsverkehr mit Danzig. Nr. 13, S. 11

Tschechoslowakei. Nr. 5, S. 10
Türkei, Briefe nach der -

Nr. 36, S. 350

Umstellung des Postscheckverkehrs auf

Reichsmark. Nr. 4, S. 31

Versand nach der Türkei. Nr. 13, S. 11 Versendung von Bijouterie- und Schmuckwaren in Wertkästchen über Frankreich transit nach Spanien oder über See. Nr. 24, S. 234

Wertbriefe und Wertkästchen. Nr. 23, S. 10 Wertbriefverkehr mit Finnland. Nr. 5, S. 10 Zeitungsbestellung, Wieder amerikanische

durch die Post. Nr. 51, S. 9 Zollinhaltserklärungen zu Paketen nach Spanien. Nr. 22, S. 19 Zollzuschlag für Postpakete nach Chile. Nr. 30, S. 287

Messewesen

Amerikanische Geschäftsstelle des Leipziger
Meßamts. Nr. 34, S. 325
Aussteller-Anmeldung für die LeipzigerMeß-
adreẞbücher. Nr. 24, S. 235; Nr. 51, S. 9
Berliner Musterschau für das Uhrmacher-
und Juweliergewerbe E. V. Nr. 23, S. 10
Breslauer Frühjahrsmesse 1925. Nr. 1, S. 13
Messetermine 1926. Nr. 22, S. 19
Budapester Internationale Messe. Nr. 10,
S. 107

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Dänische Messe Kopenhagen. Nr. 11, S. 8
Einladungen, Keine offiziellen zur Leip-
ziger Herbstmesse 1925. Nr. 30, S. 287
Entwurfs- und Modellmesse Leipzig. Nr. 4,
S. 31
Exportsondermesse, Die Grossisten- und

der Edelmetallindustrie. Nr. 1, S. 13 Fachausschuß der Edelmetall-, Schmuckund Uhren-Messe beim Meẞamt Leipzig. Nr. 17, S. 10

der Leipziger Edelmetall-, Uhren- und Schmuckmesse, Der. Nr. 38, S. 370 Fahrpreisermäßigung für Leipziger Meẞbesucher auf italienischen Bahnen. Nr. 6, S. 48

Finnländischen Messe, Auf der - in Helsingfors. Nr. 36, S. 350

Frankfurter Messe-Standmieten.

S. 10

Nr. 23,

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Frühjahrsmesse in Kiel. Nr. 1, S. 13
Grossisten-und ExportsondermessederEdel-
metallindustrie, Die diesjährige-. Nr. 22,
S. 19

Hanauer Edelmetallgewerbe in Frankfurt
a. M., Das —. Nr. 36, S. 350
Hanauer Edelmetallindustrie. Nr. 38, S. 370
Holländische Beurteilung der Leipziger
Messe. Nr. 30, S. 287
Jubiläums-Ausstellung in Neuwied. Nr. 22,

S. 19

Jugosi, Die zwölfte -. Nr. 6, S. 41 Jugosi-Edelmesse, Dreizehnte. Nr. 15, S. 13 Jugosi-Herbst-Messe. Nr. 32, S. 303 Kölner Frühjahrsmesse, Verschiebung der -. Nr. 2, S. 15

Kölner Herbstmesse, Rußland beteiligt sich an der. Nr. 32, S.303 Kölner Messe im Urteil der Aussteller, Die Nr. 35, S. 10 Kreditauskünfte auf der Frankfurter Herbstmesse. Nr. 39, S. 12 Kunstgewerbe auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1925. Nr. 4, S. 31 Kunstgewerbe auf der Frankfurter Herbstmesse, Das Nr. 36, S. 350 Leipziger Meẞabzeichen, Das - aus Meißner Porzellan. Nr. 5, S. 10

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Messe, Der Aufstieg der -. Nr. 6, S. 48
Entwurfs- und Modellmesse. Nr. 9, S. 91
Messe-Sonderzugverkehr. Nr. 9, S. 91
Messe. Nr. 15, S. 13

Entwurfs- und Modellmesse. Nr. 32,
S. 303

Reklame-Messe. Nr. 32, S. 303 Me Babzeichen für die Leipziger Herbstmesse 1925. Nr. 30, S. 287

Messe und Kunstgewerbe. Nr. 4, S. 31

in Kiel, Zollfreie Ein- und Wiederausfuhr zur Nordischen. Nr. 5, S. 11

- in Kiel, Schutz von Erfindungen usw. auf der Nordischen -. Nr. 5, S. 10 in Wesel, Sechste Nr. 8, S. 68 der Hauptsaison, Leipzig. Nr. 32, S. 303 Messe in Malmö. Nr. 38, S. 370 Messegeschäft, Das normale. Nr. 23, S. 10 Meßmieten, Billigere in Kiel. Nr. 36, S. 350

Mitteilung vom Fachausschuß der Leipziger
Edelmetall-, Uhren- und Schmuck-Messe.
Nr. 50, S. 484
Musterschau, Die Berliner - für das Uhr-
macher- und Juweliergewerbe. Nr. 39, S. 12
Niederrheinische Messe in Wesel, Die
Siebente. Nr. 30, S. 287

7. Niederrheinische Messe, Wesel. Nr. 33, S. 10

Nordische Messe, Kiel. Nr. 33, S. 10 Ostmesse, Die elfte-in Königsberg, Nr. 32, S. 303

Pariser Messe. Nr. 15, S. 13

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Prager Messe, Vorläufiger Patentschutz auf
der Nr. 10, S. 107
-Messe, Reise-Visa zur -. Nr. 10, S. 107
Ratschläge zum Messegeschäft. Nr. 4, S. 3!
Rußland auf der Frankfurter Frühjahrsmesse.
Nr. 6, S. 48

Schiedsgericht beim Meßamt Leipzig. Nr. 4,
S. 31

Schmuckwaren und Uhren auf der Kölner
Messe. Nr. 6, S. 48

Skandinavisch-Baltische Messe in Stockholm,
Die Nr. 10, S. 107; Nr. 22, S. 19
Spanische Mustermesse. Nr. 1, S. 13
Vereinheitlichung des Messewesens im
Auslande. Nr. 4, S. 31
Verschiebung, Keine

messe.

der Kölner HerbstNr. 35, S, 10

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Weseler Messe. Nr. 11, S. 8

-.

Nr. 50,

Wiener Frühjahrsmesse 1926. Nr. 51, S. 9
Wiener Herbstmesse, Von der
S. 485

Zimmerpreise für die Leipziger Messe 1925.
Nr. 5, S. 10

Rechtsauskünfte

Folgen der Nichtannahme eines Einschreibe-
briefes. Nr. 16, S. 167
Gleichartigkeit im zeichenrechtlichen Sinne.
Nr. 16, S. 167

Haftung des in Konkurs geratenen Handwerksmeisters für die ihm zur Reparatur übergebenen Gegenstände. Nr. 44, S. 427 Lieferung bis Ende dieser Woche. Nr. 12, S. 125

Nebenbeschäftigung der Arbeitnehmer.
Nr. 12, S. 125

Preisunterbietung. Nr. 12, S. 125
Rechtsauskunft (Inventur). Nr. 3, S. 10
Rechtsfragen für Goldschmiede. Nr. 40,
S. 384-385

Reichsgerichts, Wichtige Entscheidung des
Nr. 44, S. 427

Rücktritt vom Vertrag wegen Bezahlung
mit ungedecktem Scheck. Nr. 12, S. 125
Schadenersatzpflicht der Post für unrichtige
Ausfolgung eines Wertbriefes. Nr. 16,
S. 167
Schenkungssteuer, Unterliegt eine frei-
willige Aufwertung der? Nr. 24, S. 230
Steuererklärungen, Im Steuerstrafverfahren

besteht keine Verpflichtung, die Richtigkeit der zu beweisen. Nr. 24, S. 230 Straffreiheit bei nachweisbarer Erkundigung über die Steuerpflicht. Nr. 16, S. 167 Tariflohn, Können Nichtorganisierte beanspruchen? Nr. 40, S. 385

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Nachdruck aus dem Originalinhalt nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet

Konrad von Megenberg.

Ein Beitrag zur Geschichte der Edelsteinkunde im Mittelalter.

und 1000 Jahre waren vergangen, seit Plinius, Roms größter Naturforscher, im Jahre 79 n. Chr. beim Ausbruch des Vesuvs durch die glühenden Lavamassen verschüttet wurde. Eine neue Epoche war für die Menschheit angebrochen, die wir in der Kulturgeschichte mit dem Namen des arabischen Zeitalters bezeichnen. Einen eigenartigen, unerhörten Kontrast zeigt die Literatur dieses bedeutsamen, heute noch längst nicht erforschten Abschnitts in der Geschichte des Mittelalters. Nie vorher und nie nachher bis auf den heutigen Tag hat das arabische Volk eine solche Blütezeit seiner Philosophie und Dichtkunst erlebt, wie in jener Epoche. Gewaltige Denker und Dichter sind damals dieser Nation entstanden. So hoch sich auf der einen Seite die schöngeistige Literatur und das formale Denken jenes Zeitalters erhob, auf so niedriger Stufe war auf der anderen Seite die Erkenntnis der Natur stehen geblieben. Demgemäß sind alle Werke naturwissenschaftlichen Inhalts, die uns aus der arabischen Epoche erhalten geblieben sind, im Grunde Zeichen der Finsternis menschlichen Geistes, Zeichen des Aberglaubens, in dem die damalige Welt gelebt hat. Was sollen wir dazu sagen, wenn Al-Kazwini, der größte arabische Naturforscher jener Zeit, in seiner Kosmographie über den Amethyst schreibt: ,,Legt man ihn unter die Zunge und trinkt ein berauschendes Getränk darüber hinweg, so wird man nicht betrunken!" Aber ganz allmählich dämmert es in den Geistern dieser Periode. Gerade das Steinbuch des Al-Kazwini ist ein Beweis hierfür. Man verläßt sich nicht mehr allein auf Aristoteles und seine Epigonen, sondern man fängt an, selbständig zu denken. In den Abschluß dieser Epoche fällt die Niederschrift des,,Buches der Natur“, der ersten in deutscher Sprache verfaßten Naturgeschichte, durch Konrad von Megenberg im Jahre 1349. Wohl fußt sein Buch auch noch auf Aristoteles und seine zahlreichen Nachbeter, allein Konrad ist einer der wenigen Schriftsteller seiner Zeit, der stets mit einem eigenen Urteil, das naturgemäß dem damaligen Stande der Wissenschaft entspricht, an die Dinge herantritt. Für uns ist von besonderem Interesse, was er dabei über die Edelsteine ausführt. Die Quellen, die Konrad bei der Abfassung desjenigen Abschnitts seines Buches der Natur", mit dem wir uns hier näher beschäftigen wollen, benutzt hat, stellen eine wichtige Fundgrube für Arbeiten aus dem Gebiete der Geschichte der Edelsteinkunde dar. Wenn wir auch feststellen müssen, daß dem Gelehrten nur ein Teil der bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts verfaßten Schriften bekannt gewesen ist, und Schriftsteller wie Psellos und Marbodus, die ihre Werke im 11. Jahrhundert niederschrieben, von ihm nicht erwähnt werden, so geht aus seiner Darstellung doch hervor, daß ihm auf dem Umwege über andere Quellen Gedankengänge der beiden Gelehrten vertraut gewesen sind. Ganz besonders gilt dies von dem Buche des Bischofs Marbodus. Mit den Ansichten arabischer Gelehrter über die von Aristoteles angeregten Probleme der Naturwissenschaft war Konrad wohl vertraut.

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10. Januar

Allein ihm haben bedeutsame Werke des 13. Jahrhunderts wie das obengenannte Steinbuch aus der Kosmographie des Arabers Al-Kazwini, die Abhandlung des Mohamed ibn Mansur über Mineralogie und mehrere andere arabische Arbeiten, aus denen er manches Wertvolle hätte entnehmen können, nicht vorgelegen. Konrad von Megenberg hat uns selbst die Quellen angegeben, die er bei der Niederschrift seines Buches benutzt hat. Seine Hauptquelle war ein etwa 100 Jahre früher geschriebenes Werk des Dominikaners Thomas von Cantimpré, eines Schülers des Albertus magnus, über „Die Natur der Dinge". Daneben waren es vor allem sechs Bücher Alberts des Großen von der Entstehung und dem Untergang der Elemente, die unter dem lateinischen Titel,,De generatione et corruptione" geschrieben sind und für deren Verfasser Konrad irrtümlich den Aristoteles hielt. Weiterhin hat er nach seinen eigenen Angaben aus den Schriften des Plinius geschöpft, eine Quelle, die für die Geschichte der Edelsteinkunde von größtem Wert ist. Neben diesen sind von ihm auch die Arbeiten des Isidorus, Bischofs von Sevilla (630 n. Chr.) eingesehen worden. Dieser hat zum ersten Male die Edelsteine nach ihren Farben eingeteilt. Ferner waren ihm die naturwissenschaftlichen Werke des Solinus und Augustinus sowie des Beda und Platearius näher bekannt. Endlich hat er ein Buch des jüdischen Gelehrten Tethel über das Gravieren von Edelsteinen gleichfalls zu Rate gezogen.

Konrad von Megenberg teilt die Edelsteine in eigenartiger Weise nach dem Alphabet ein, wobei er mit denjenigen Edelsteinen beginnt, die im Lateinischen oder Griechischen ein A als Anfangsbuchstaben besitzen. Vorher jedoch legt er sich eine Reihe von Fragen vor, deren Beantwortung uns beweist, daß wir es hier mit einem originalen Denker zu tun haben. So versucht er die Frage nach der Entstehung der Edelsteine in der Erde auf seine Art zu lösen. Er bekämpft die Meinung des Thomas von Cantimpré, daß die Steine ihre Gestalt je nach der Beschaffenheit der Örtlichkeit, in der sie entstehen, erhalten und vertritt demgegenüber die Ansicht, daß Form und Gestalt der Steine von besonderen Kräften der Gestirne abhängig sind, die imstande wären, die einzelnen Elemente zu beeinflussen. Wie Albertus magnus stellt er sich die Edelsteine als eine Mischung der vier Elemente Feuer, Luft, Wasser und Erde in wechselnden Verhältnissen vor. Auch die heute zum großen Teil noch ungelöste Frage, wie die verschiedenen Farben der Edelsteine entstehen, interessiert ihn. Die Lösung führt er hier wie dort auf den Einfluß der Gestirne und das wechselnde Mischungsverhältnis der Elemente zurück. Er schreibt: „,Enthält die Feuchtigkeit viel irdische Substanzen, so wird der Stein schwarz oder dunkel. Ist sie wasserreich, so wird der Stein farblos. Überwiegen der Luft läßt die Färbung gelblich oder bleich werden. Vorwalten des Feuers macht sie rot. So wechselt also die Farbe der Steine ebenso wie das Verhältnis der vier Elemente in der Feuchtigkeit, aus der die Steine entstehen." Die TatDeutsche Goldschmiede-Zeitung Nr. 2

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sache, daß die kostbarsten Edelsteine aus dem Orient kommen, glaubt er dadurch erklären zu können, daß in den gegen Sonnenaufgang gelegenen Ländern die vier Elemente reiner und weniger von fremdartiger Substanz durchsetzt sind wie im Abendland. Dann wirft Konrad eine Frage auf, die für die damalige Zeit von größter Bedeutung war. Er versucht zu ergründen, woher die Edelsteine ihre Kraft und Fähigkeit erhalten, Krankheiten zu heilen und andere Wunderdinge zu tun. Er verweist auf das Beispiel des Magnetsteins — nach seiner Auffassung eine Art Diamant, der das Eisen anzieht und den Schiffern auf der See den Polarstern am Himmel zeigt, um ihnen in der Finsternis ein Wegweiser zu sein. Im Gegensatz zu einer abweichenden Meinung von Thomas von Cantimpré, dessen Werk er übrigens als eine Jugendarbeit des Albertus betrachtet, vertritt er die Ansicht, daß Gott den Steinen ihre Kräfte nach den Gesetzen der Natur unter Benutzung der zwischenwirkenden Einflüsse der Gestirne verliehen hat. Wir sehen, daß Konrad von Megenberg an dieser Stelle Probleme berührt, deren Erforschung selbst noch in der Gegenwart die größten Schwierigkeiten bereitet. Erst die vor wenigen Jahren in Angriff genommene Erkundung des Feinbaues der Kristalle läßt erwarten, daß es der Wissen schaft gelingen wird, die wunderbaren physikalischen Eigenschaften mancher Mineralien auf Grund der Zusammenhänge zwischen ihnen und dem inneren Aufbau der Moleküle aufzudecken.

Über die Heilkraft der Edelsteine aber ist die Wissenschaft heute nur einer Meinung: Sie leugnet sie vollkommen. Konrad geht dann weiter auf die einzelnen Edelsteine ein. Für uns ist von Interesse, was er über den Diamanten sagt. Er unterscheidet zwei Arten, von denen die eine vorhin bereits erwähnt worden ist. Die andere entspricht dem, was wir heute unter diesem Edelstein verstehen. Nach seinen Angaben ist der Diamant sehr hart und kann weder durch Eisen noch durch Feuer zerstört werden. Mit warmem, frisch entleertem Bocksblut sei er jedoch zu zerkleinern. Diesen Aberglauben hat Konrad zweifellos dem römischen Schriftsteller Plinius entnommen. Ferner hat er Kenntnis davon, daß harte Edelsteine mit spitzen Diamantsplittern bearbeitet werden. Er schreibt endlich noch, daß der Diamant nur demjenigen Menschen Glück bringe, der ihn von einem Freund geschenkt erhalten habe, daß er aber für den nutzlos sei, der ihn selbst kaufe. Vom Beryll sagt Konrad, daß seine Farbe dem Meerwasser gleich sei und meint damit augenscheinlich den heute unter dem Namen Aquamarin bezeichneten Edelstein. Aus der Beschreibung des Berylls geht weiter hervor, daß man bereits damals bei der Wertbemessung der Edelsteine sehr gründlich auf die Einschlüsse achtete. Konrad von Megenberg sagt hierzu: „Die geschätztesten Berylle sind frei von feinen haarähnlichen Streifen." Da die Abhandlung nicht weniger als 80 Edelsteine aufzählt, so ist es selbstverständlich, daß wir uns im Rahmen dieses Artikels nicht mit allen befassen können.

Nur einige seien noch herausgegriffen. Der Karfunkelstein unser Rubin wird als der edelste von allen Steinen bezeichnet. Der Gelehrte unterscheidet drei Arten: Erstens den Karfunkel als den kostbarsten Edelstein, der nach seinen Angaben bei Nacht mehr als bei Tage leuchtet, zweitens den Rubin, der zwar ebenso schön in der Farbe ist, aber nicht so stark leuchtet, drittens den Balastus (heute Balasrubin genannt), den er als am wenigsten wertvoll bezeichnet, jedoch noch höher einschätzt als den Saphir, ein Beweis, wie hoch im Mittelalter die verschiedenen Rubine bewertet worden sind. Der Saphir ist ihm trotzdem ein „,sehr edler Stein", dem er wie den übrigen Edelsteinen alle möglichen Heilkräfte und wunderbaren Eigenschaften zuschreibt. Interessant ist, daß ihm die in Frankreich in der Nähe der Stadt Le Puy, Departement Haute Loire, vorkommenden Saphire nicht unbekannt sind. Er erzählt von ihnen, sie würden viel nach

Deutschland gebracht werden, aber wenig taugen. Als einen besonders kostbaren Edelstein betrachtet er den Smaragd, dessen beste Stücke, wie er schreibt, aus dem Skythenlande kommen. Diese Angabe ist für die Geschichte des Smaragds bemerkenswert. Amerika war zu jener Zeit noch nicht entdeckt, man kannte demgemäß damals auch nicht die peruanischen bzw. kolumbischen Smaragde. Über das Vorkommen in Ägypten und im Habachtal in Tirol schweigt sich aber die Abhandlung Konrads aus. Somit ist es durchaus wahrscheinlich, daß die besten Smaragde des Mittelalters aus dem heutigen Sibirien stammten. Wenn der Gelehrte schreibt, der Edelstein müsse aus den Nestern der Greife herausgenommen werden, weil diese Vögel ihn mit großem Grimm behüten würden, so erscheint uns dies auch heute noch glaubwürdig, zumal wir von kolumbischen Berichten wissen, daß dort die Vögel die Steine aufheben und zur Ausschmückung ihrer Nester verwenden.

Was Konrad weiterhin über die Qualität und den Schliff der Smaragde ausführt, trifft ebenfalls für ihre gegenwärtige Beurteilung im großen und ganzen zu. Er sagt: „Unter diesen Steinen ist der beste der, welcher durchsichtig ist und dessen grüne Färbung sich auf die umgebende Luft fortpflanzt, auch weder in der Sonne noch in sonstigem Licht oder Schatten an Intensität verliert. Am zweckmäßigsten wird der Smaragd flach geschliffen, weil er sonst an Glanz einbüßt." Selbstverständlich kommen dem Smaragd wieder die verschiedensten ans Wunderbare grenzenden Eigenschaften zu, mit denen wir uns jedoch nicht näher befassen wollen. Nur ein Satz sei hier angeführt, den Konrad von Megenberg in gutem Glauben niedergeschrieben hat und den die Freunde schöner Smaragde sich merken sollten: „,Der Smaragd mehrt den Besitz, gibt Segen zu allem Tun, macht den Menschen wohlredend und hilft denen, die verborgene Dinge erforschen wollen." Im weiteren Verlauf der Abhandlung geht Konrad noch auf das Buch des jüdischen Gelehrten Tethel ein und spricht die Ansicht aus, daß die Figuren, die sich in einigen Edelsteinen finden, nicht durch menschliche Kunst geworden, sondern von Natur aus entstanden sind und ihre Entstehung dem Einfluß der Gestirne verdanken. Zum Schluß führt er einen Segensspruch über die Edelsteine an, der sich im „Liber rerum“, im,,Buch der Dinge" findet und der in seiner Art als einzig dastehend angesprochen werden muß. Nichts kann uns die große Hochschätzung, die man den Edelsteinen im Mittelalter entgegengebracht hat, besser illustrieren, als dieser Segen der Seltenheiten der Natur.

Konrad von Megenberg hat sein,,Buch der Natur“ und den darin befindlichen Abschnitt über die Edelsteine auf Veranlassung einiger Freunde in seiner Stellung als Pfarrer am Regensburger Dom niedergeschrieben. Es darf uns deshalb nicht Wunder nehmen, wenn er, der eine Persönlichkeit von starkem religiösen Empfinden war, in seiner Schrift die einzelnen Edelsteine als Sinnbilder menschlicher Eigenschaften betrachtet und diese Symbolik auf die Tugenden der Jungfrau Maria Magdalena und anderer Gestalten der Kirche überträgt. Nicht nur als Nurforscher, sondern auch als Dichter von Hymnen hat Konrad sich hervorgetan. Wie groß sein Ansehen in kirchlichen Dingen war, geht daraus hervor, daß er im Jahre 1357 zum Papste nach Avignon gesandt wurde, um einen kirchlichen Streit zu schlichten, was ihm auch gelang. Im 65. Lebensjahre, am 14. April 1374, starb er zu Regensburg. Sein Grab befindet sich an der Stelle des früheren Frauenstifts zu Niedermünster. Mit ihm war ein Denker dahin gegangen, der in einer Zeit tiefsten Aberglaubens in unserem Vaterlande einen offenen Sinn für die Erscheinungen in der Natur besessen hat und dem das Streben eigen war, überall die Wahrheit auf selbständigen Wegen zu ergründen. Das deutsche Volk verdankt ihm eine besonders kostbare Hinterlassenschaft: Die erste Naturgeschichte in deutscher Sprache. Julius Cohn.

Die Ausstellung

der Zunft „Jungkunst" im Kunstgewerbeverein Pforzheim.

Wie

Vie alljährlich, so veranstaltete der Kunstgewerbeverein Pforzheim im Dezember des eben vergangenen Jahres eine Ausstellung, welche sich ausschließlich aus Studienarbeiten von jüngeren, künstlerisch durchgebildeten Mitgliedern der Pforzheimer Feinmetallindustrie zusammensetzte. Der Ausdruck,,Studienarbeiten" darf nicht mißverstanden werden, als ob ob es sich etwa nur um Entwürfe und Skizzen gehandelt hätte. Vielmehr waren es in der weitaus überwiegenden Zahl ausgeführte Schmuck- und Metallarbeiten, die man nur aus dem Grunde als „,Studienarbeiten" bezeichnen muß, als sie lediglich aus dem Streben heraus geschaffen wurden, um daran zu studieren. Und zwar dieses Wort im weitesten Umfang, im künstlerischen wie im technischen Sinn, genommen. Man darf es den jungen Künstlern, die hier die Ergebnisse eines Fleißes zeigten, der sich nur in einer, gewiß nicht allzu reichlich bemessenen, geschäftsfreien Zeit betätigen konnte, gewiß zum Lobe anrechnen, daß sie die Handarbeit neben dem künstlerischen Entwurf mit der Liebe pflegen, wie sie sich in der sorgsamen technischen Ausführung der meisten der ausgestellten Stücke ausspricht. Daß sie keine marktgängige Verkaufsware, sondern Stücke herstellten, deren Geschmacksrichtung ganz individuell und modern anmutete, wurde von manchen Besuchern der Ausstellung bemängelt; sehr mit Unrecht. Wer sich künstlerisch fördern will, muß für die Zeit seiner dahin gerichteten Arbeit die Geschmacksansprüche des Marktes links liegen lassen, sonst fördert er sich eben nicht. Und eine Industrie, in der eine rein aufs Künstlerische gerichtete Arbeit nicht lebendig bleibt, in der wird Geschmack, Fortschritt und Leben bald verdorren.

Obgleich die Schwesterzunft,,Turm", die sonst immer mit der „Jungkunst" zusammen ausgestellt hatte, diesmal aus äußeren Gründen ferngeblieben war, so war die Ausstellung doch reich mit rund 70 Arbeiten beschickt.

Trotzde

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Modischer Zeitschmuck

Einige wenige können hier erwähnt werden. - Eigenartig und unserm Zeitempfinden entsprechend waren die aus blankem, weißem Metallblech montierten Tierfigürchen - strafflinig, spitzwinklig, naturfern und materialgerecht, wie die moderne Gewerbekunst sie liebt. Sie waren zum größeren Teil von Hoffmann ausgestellt. Neben den menschlichen Figuren fiel ein gut stilisierter Adler und ein Flamingo auf. Von Micheelis waren handgetriebene Tee- und Kaffeeservice von gesundem Aufbau und gediegener Technik zu sehen. Von Heidolf sei ein hübsches Döschen mit Schrotornament und einige etwas gar zu körperlose Anhänger notiert, dazu ein keck aufgebautes, phantastisches Tierstück. Ludwig Volk und Hermann Volk zeigen sich mit vorzüglichen Schmucksachen. Von Dupper und Fränkle seien besonders interessante, hochaufgebaute Ringe hier erwähnt, - ein Spezialgebiet, dem man noch mehr Pflege wünschen möchte. Von Hölzle merken wir einige hübsche Tierschalen und Tierdosen in Metall an, von Otto Walter solche in Elfenbein und Filigran.

Von Fred Dries, der jedesmal neue Beweise seiner eigenartigen Künstlerschaft zeigt, waren feine Plaketten, eine vornehme Ehrenkassette und rassige Kohleskizzen zu sehen, welche die Wände der Ausstellungsräume glücklich belebten. Auch seine kraftvollen Holzschnitte sind erwähnenswert. Von Rein seien flotte Zeichnungen und eine plastisch gut durchgebildete Maske genannt, von Klingel einige Wandleuchter, etwas gewaltsam im Entwurf, aber keck und materialgerecht in der Behandlung des Messingbleches.

Der Kunstgewerbeverein Pforzheim, der es als seine Pflicht ansieht, die hier gezeigten Bestrebungen nachdrücklich zu fördern, hat eine Anzahl von dazu geeigneten Stücken aus der Ausstellung angekauft, um sie seinem Schmuckmuseum einzuverleiben. R. R.

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Von Karl Meitner-Heckert.

rotzdem man landläufig das Gesamtkunstgewerbe immer mit dem Begriff des Materialstils verbindet, der unbedingte Echtheit zur zwingenden Voraussetzung hat, stand Goldschmiedekunst und Juweliergewerbe dem Worte ,,Kunstgewerbe" immer etwas skeptisch gegenüber. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Goldschmiedekunst den modernen Bestrebungen des Kunstgewerbes neue Formen für die Edelmetallverarbeitung verdankt, daß durch das Kunstgewerbe Materialien, die lange, lange, der Geringschätzung preisgegeben waren - - Halbedelsteine! - entdeckt und zu neuer Schönheit entfaltet werden konnten, aber das, was die echte und rechte Goldschmiedekunst nicht entbehren kann, das inspirierte Handwerk und den alten Traditionsgeist, Idiese Unika sehen sich durch das Überhandnehmen des modischen kunstgewerblichen Schmuckes, des „,unechten Schmuckes" angegriffen und gefährdet.

Es ist modern...!, dieser unserer Zeit so geläufige Ausruf ergänzt sich seit kurzem beim Kapitel „,Modeschmuck" in die Erweiterung: „Alles ist modern!" Aus dieser Kompromißformel, die imstande sein will, die Einzelheiten der Schmuckmode von Gestern, Heute und Morgen zu vermischen, ergibt sich die Züchtung eines Schmuckes von Schein und Laune, eine Schmuckmode der haltlosen Variation, die weder im psychologischen noch im volkswirtschaftlichen Sinn Existenzberechtigung hat. Dem seltsamen Klang,,Alles ist modern!" folgt die Mode des „,unechten Schmucks". Bisher war es selbstverständlich gewesen, daß Schmuck „echt“ sein mußte. Man vermied das Tragen von unechtem Schmuck, unechter

Schmuck galt unfein und ist es auch. Auf allen Gebieten, im Leben wie in der Kunst, drückte sich der Fortschritt der Menschheit in der Bevorzugung des Echten aus. Nachahmung in der Literatur, in der Malerei, in der Musik werden verachtet. Wie mit dem geistigen Luxus, so hielt man es auch mit dem handwerklichen. Man kann darüber streiten, ob Schmuck zu den geistigen oder ungeistigen Gütern der Menschheit zählt, fest steht es jedenfalls, daß man an der Echtheit des Schmuckes viel zäher festhielt als an der Echtheit der geistigen Lebenshaltung. Plötzlich, auf Modediktat geschieht das Erstaunliche: der verwöhnteste Geschmack trägt ,,unechten Schmuck". Paris hat die Mode des unechten Schmucks geschaffen, London förderte sie und nun breitet sie sich überall aus. Ein wahrer Unechtheitstaumel hat den Schmuckmarkt ergriffen . .

....

Es ist klar: die Sucht der Mode, Neuestes zu finden, strebt über Tradition hinaus. Stil nennt beim Schmuck die Mode heute das, was Wirkung übt, was durch Bizarrie blendet. Dieser modische Zeitstil baut ohne Fundamentalgesetze, greift die Form an, wandelt das Starre wahllos in Schwung, das Gemessene in Lebhaftigkeit und geht ziellos auf Farbeneffekte los. Diese Tatsachen machen es dem Juweliergewerbe und der Goldschmiedekunst schwer, Schmuckmode und Tagesmode in Einklang zu bringen. Die Bijouterie aber, das Lieblingstöchterlein der Mode, geht mit den Launen der Mode durch dick und dünn. Bijouterie hat die Perle zur Tagesmode gemacht. Den Anstoß hierzu gab die Londoner Sensation: die japanische Zuchtperle ist da! Zahlreich, über

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