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Abb. 4) werden von der in Abb. 4 veranschau-
lichten Einzelgliedermaschine von der Draht-
spule weg ebenfalls automatisch gebildet, ebenso
die unteren splintenförmig ausgebildeten Ring-

4wd ösen, sowie die zur Kette erforderlichen

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zu werden. Im Prinzip arbeitet die Randelmaschine ähnlich wie die in Drehereien zur Anwendung gelangenden Kordierapparate, mit denen die sogenannte Fischhaut auf Kaliberwerkzeuge oder dergleichen aufkordiert werden. Der Vorschub der Fassonstäbe erfolgt durch einen hinter dem Spindelstock angeordneten Hebel und Exzenter, wobei das Material von einer Zange während der Rotation festgehalten wird. Vor den Randelwerkzeugen ist die Kreissäge angeordnet, die fertig fassonierte Kapseln absägt. Einige mögliche Ausführungen bzw. Ausfallmuster sind in Abb. 2 veranschaulicht. Die weitere Folge der Arbeitsgänge besteht im Einfräsen der Schlitze in die Karabinerkapsel für den Karabinerbügel. Gemeinsam mit diesem Arbeitsgang werden auch die Löcher für die Finierstifte eingebohrt. Abb. 3 zeigt diese Maschine, sie ist ausgerüstet mit zwei im Winkel von 180 Grad angeordneten Bohrvorrichtungen, die von zwei Seiten her die Finierstifte einbohrt. Mittels zweier Hebel und Exzenter, die links und rechts an der Maschine sichtbar sind, wird der Vorschub der beiden Vorrichtungen erwirkt. Vor den letzteren sitzt die Fräsereinrichtung, die nur senkrecht durch den mittleren Exzenter und eine Druckstange bewegt wird. Sämtliche Vorrichtungen werden durch Zug- und Druckfedern wieder an ihren Ausgangspunkt zurückbewegt. Wegen der auszuführenden horizontalen und senkrechten Bewegungen der besagten Vorrichtungen erfolgen die Antriebe durch Seiltriebe und Randriemenscheiben, um dadurch die Abläufe der Riemen zu verhindern. Sämtliche Werkzeuge sind nach allen Seiten hin verstellbar angeordnet. - Die Karabinerbügel (siehe unter

Einzelglieder. Im wesentlichen besteht diese Maschine aus dem, den Draht transportierenden Drahtschieber, aus dem Zangenkopf, in welchem die entsprechenden Profile an den Zangenbacken eingenutet sind und der gestreckte Draht eingebogen wird, dem Einbiegedorn, der das Einbiegen des gestreckten Drahtes betätigt und aus einer in senkrechter Richtung arbeitenden sog. Biege- oder Fugervorrichtung. Einzelne Ausfallmuster, die von diesen Automaten hergestellt werden, werden auch für andere Zwecke verwendet und deshalb ist diese Maschine in der Drahtverarbeitung ein begehrtes Objekt.

Abb. 5 und 6 zeigen Maschinen, die die sogenannten Schwertchen an den Karabinerbügeln oder die Brisurenschwänzchen für Kreolen anpressen. Die Maschine nach Abb. 5 ist außerdem noch als Bohr- und Fräsmaschine ausgebildet, um gleichzeitig die Finierstiftlöcher an den Bügeln einzubohren. Ebenso wird an dieser Maschine gefräst. Zugeführt werden die Bügel der Maschine von Hand, während ein supportartig ausgebildeter Schaltkopf die Bügel unter die

drei verschiedenen Arbeitsstellen transportiert. Bei diesen Maschinen ist eine ständige Bedienung notwendig. Die in Abb. 6 gezeigte Maschine ist für stärkere Pressungen, d. h. für Verarbeitung stärkeren Materials, eingerichtet, da sie mit Zahnradübersetzung zur stärkeren Druckerzeugung versehen ist. Entgegen der in Abbildung 5 gezeigten Maschine ist die letztere

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noch mit einer Abschnittvorrichtung ausgestattet. Ihre Verwendung kann deshalb auch für verschiedene anders geartete Teile in Betracht gezogen werden, desgleichen können ihre Arbeitsgänge weiter ausgedehnt werden. Zu einem gewissen Teil trifft dies auch für die bisher beschriebenen Maschinen zu. Nachdem nun die Einzelteile für den Karabiner gefertigt sind, werden diese in die Karabinerkapsel einmontiert und mit letzterer beweglich verbunden. Auch für diese Arbeitsgänge wird die Maschine verwendet. spielsweise ist in Abb. 7 eine Maschine veranschaulicht, welche die unteren drehbaren Ösen in, oder die Ösen mit Charnier an die Karabinerkapsel festgenietet, mit der Einschränkung, daß die Öse drehbar ist. Dies

Bei

Arbeitsmuster zu Abb. 10.

unter dem Werkzeug weggeschoben werden kann. Auch die Finierstifte werden von Maschinen gefertigt. Diesem Zwecke dient die automatische Drahtspitz- und Reduziermaschine (siehe Abb. 8), die ebenfalls mit Abschneidevorrichtung versehen ist. Die Maschinenleistung beläuft sich in einer Stunde auf etwa 1000 Stück Stifte, die von der Maschine tadellos gespitzt und abgeschnitten werden. Der Karabinerbügel wird mit dem Finierstift von Hand in die Karabinerkapsel einmontiert. Man könnte dieses auch von der Maschine erreichen, sieht jedoch im Interesse der Prüfung des Festsitzes, die von der Hand viel sorgfältiger durchgeführt durchgeführt werden kann, davon ab, diesen Arbeitsgang mit der Maschine durch

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Abb. 9. Wickeln der Gehäuseringe.

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Arbeitsmuster zu Abb. 9.

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als die Handarbeit ausgeschaltet werden soll. In diesem Zusammenhang gibt es auch automatische Einrichtungen, bei welchen jede Maschine die Einzelteile des Karabiners nach jedem Arbeitsgang in ein Magazin aufstapelt, wobei diese mit Einzelteilen gefüllten Magazine an den einzelnen Maschinen ausgewechselt werden müssen. Diese völlig automatische Arbeitsweise bedingt nur die Beobachtung der Magazinentleerung, um dann im gegebenen Augenblick die Maschine in Stillstand zu setzen und das angefüllte Magazin wieder anzuschließen. Die Überwachung wird von jungen Mädchen erledigt. Bei solchen Einrichtungen weichen aber die Art und Reihenfolge der Arbeitsgänge, wie sie bisher behandelt wurden, wesentlich voneinander ab und ergeben auch völlig anders geartete Maschinengattungen.

Ein weiterer Ausrüstungsteil der Uhrkette ist die Herstellung der Federringe. Hierzu sind einschließlich der Wickelmaschine für die Spiralfeder im Ganzen nur vier Maschinen erforderlich. Während der Karabiner aus sieben Einzelteilen besteht, setzt sich der Federring oder Bordring nur aus vier Teilen zusammen. Abb. 9 zeigt eine Maschine, die aus einem flachen Blechstreifen den Gehäusering wickelt und nach der Wickelung absägt, so daß die unter der Maschine gezeigten Ausfallmuster entstehen. Mit dieser Maschine können die Gehäuseringe auch vollständig geschlossen her

Das

gestellt werden, soweit im Bedarfsfalle eine entsprechende Verwendung dieser Ausführung vorhanden sein sollte. Auch der schräge Abschnitt der beiden Enden kann durch die Einstellbarkeit der Sägenvorrichtung beliebig gewählt werden. Der Schlitz für den Springer wird am Gehäusering durch die Maschine nach Abb. 10 eingefräst. Zuvor wird jedoch durch die gleiche Maschine der gewickelte Ring rund gepreßt. Es müssen auch hier die Ringe von Hand in die Maschine eingelegt werden, während das Fräsen und Pressen selbsttätig geschieht.

Abb. 11 zeigt noch die automatische Maschine zur Fertigung von Springern, Durchziehösen und bei veränderter Konstruktion auch von Coulants, wovon Ausfallmuster über der Maschine dargestellt sind. An den Springern wird gleichzeitig auch das Knöpfchen angedrückt.

Sämtliche bisher beschriebenen Maschinen müssen zum Zwecke ihrer Einstellung von Hand betätigt werden können. Deshalb sind Handräder an denselben vorgesehen, neben denen auch die Antriebsscheiben sich befinden. Das Ausprobieren und die Herstellung der Werkzeuge ist eine besonders schwierige Sache; insbesondere die zeitliche Regulierung der aufeinanderfolgenden Arbeitsgänge und deren genaue Hubbegrenzung, die unter Berücksichtigung der zu verarbeitenden Materialien [aufs sorgfältigste eingestellt werden muß.

Die Behandlung von Zinnwaren.

as größte Übel, welches sich der allgemeinen Benutzung von Artikeln aus Zinn hindernd in den Weg stellt, bildet die Tatsache, daß man nichts mehr damit anzufangen weiß, nachdem die Gegenstände mit Oxyd überzogen sind. Ihrer unansehnlichen Farbe wegen werden sie dann verbannt und vor Neuanschaffungen scheut man sich. Aber mancher Gegenstand wird durch eine glücklich gewählte Färbung wieder begehrenswert gemacht. Die Vorarbeiten an den zu färbenden Objekten, ganz einerlei, aus welchem Metall sie bestehen, sind immer die gleichen. Zunächst muß eine gründliche Entfettung vorgenommen werden und aller Schmutz vom Schleifen und Polieren, sowie auch jede Spur von Oxyd beseitigt werden. Dies geschieht in einer Lauge, welche aus 10 Liter Wasser, 2 kg Soda, je einem viertel kg Ätznatron und Wiener Kalk besteht und eine Temperatur von 100 Grad Celsius besitzt. Die Dauer der Abkochung richtet sich nach der Verunreinigung des Objektes. Nach dem Herausnehmen muß in reinem Wasser gut abgespült und der Gegenstand mit einer Drahtbürste unter Anwendung von Süßholzabkochung durchgearbeitet werden. Hierbei ist zu beachten, daß gereinigte Flächen nicht wieder mit den Fingern betastet werden, da die Farbe sonst fleckig ausfällt. Recht gut und praktisch sind Fingerlinge aus Gummi, welche übergestreift werden. Nachdem nun die Ware gründlich gereinigt ist, kann das Färben beginnen.

Dekorativen Gegenständen aus Zinn, wie Wandtellern und dergleichen, die künstlerischen Wert beanspruchen, kann man eine vorzügliche Wirkung geben, wenn man sie nach französischer Methode wie folgt behandelt: Die gereinigten Gegenstände, welche vorher geschliffen und poliert sind, werden mit gut pulverisiertem Bimsstein und einer Bürste matt geschlagen. Zur Not läßt sich dies mit der Hand aus führen. Dagegen wird es mittelst, Zirkulationsbürste aus langen Pferdehaaren auf mechanischem Wege schneller und gründlicher bewirkt. Der angefeuchtete Bimsstein wird mit der Hand während des Laufes an die Bürste gestrichen und der Gegenstand so gehalten, daß die Haarspitzen aufschlagen, wobei solange nach der einen Richtung gedreht und bewegt wird, bis das Gerät gleichmäßig matt ist. In diesem Stadium ist die Farbe bleiartig stumpf und unansehnlich. Nachdem nun gründlich in reinem Wasser abgespült und in angewärmten Sägespänen getrocknet ist, werden die Gegen

stände mit Essigwasser bestrichen und nach dem Trocknen mit einem Lappen und etwas Bimssteinpulver die vorstehenden Stellen tüchtig abgerieben. Zum Schluß wird mit Elfenbeinschwarz oder einer anderen schwarzen Ölfarbe das Ganze bestrichen und mit Watte abgewischt. In den tiefen Stellen läßt man die Farbe sitzen, wodurch die erhabenen helleren Partien mit einem weichen Glanz wirkungsvoll hervortreten. Ein derartig behandelter Dekorationsgegenstand paßt sich der feinsten Umgebung würdig an.

Um Zinngegenstände für den Tafelgebrauch in ihren natürlichen Farben entsprechend zu behandeln, werden diese ebenso, wie oben angegeben, mit Bimsstein und Bürste mattiert. Die weitere Behandlung erfolgt mit der Hand mittelst feinem, weißem, sog. Silbersand, welchen man trocken durch ein engmaschiges Sieb laufen läßt, damit größere Körnchen entfernt werden. Man nimmt davon etwas in die Hand, befeuchtet mit Sodawasser und reibt mit der flachen Hand über den Gegenstand. Hierbei ist zu beachten, daß immer in einer Richtung, nicht etwa kreuz und quer, gerieben wird. Der Erfolg dieser Arbeit ist überraschend. Das Objekt nimmt einen angenehmen, weichen und warmen Glanz an, welcher demjenigen des Silbers sehr ähnlich ist.

Billigeren Zinnwaren kann man durch Bestreichen mit folgender Mischung ein schillerndes Aussehen geben: Man verdünnt Kopallack mit Äther und fügt so viel trockenes Fischsilber hinzu, bis eine auf dem Metall gemachte Probe ein silberglänzendes, perlschimmerndes Aussehen zeigt.

Auch mit Anilinfarben lassen sich auf dazu geeigneten Zinnwaren recht schöne Färbungen erzielen. Einen bronzeartigen Ton stellt man wie folgt dar: Man mischt ein Teil Eisenvitriol mit zwei Teilen Kupfervitriol in 25 Teilen destilliertem Wasser und bestreicht die Gegenstände damit. Nach dem Trocknen trägt man eine Mischung aus Essig oder Salmiakgeist und kristallisiertem Grünspan auf und bürstet oder reibt die vorstehenden Stellen ab. Zum Schluß bürstet man mit einer Bürste, welche mit Wachs abgezogen wurde. Hierdurch wird ein schöner Glanz erzielt und die Farbe gegen die Luft geschützt.

Altsilberton auf Zinn wird wie folgt hergestellt: Zwei Teile Chlorammonium, zwei Teile schwefelsaures Kali und fünf bis sechs Teile Essigsäure werden zusammen

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