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Bei Anfragen an die Inserenten
wolle man sich auf die Deutsche
Goldschmiede-Zeitung beziehen

Konkurse und Insolvenzen.

Mitgeteilt durch den Kreditoren-Verein Pforzheim. Falkenstein i. V. Uhrmacher Rich. Arno Lenk in Ellefeld. Eröffnung 22. 7. 04. Verwalter: Rechtsanwalt Zobler, Falkenstein. Anmeldefrist 13. 8. 04. Prüfungstermin 25. 8. 04.

Lübbecke. Ehefrau Goldarbeiter Fritz Reuter, früher Witwe Goldarbeiter Wilhelm Zacher, Johanna geb. Strothenke. Eröffnung 27. 7. 04. Verwalter: Kanzleigehilfe Heinrich Busse. Anmeldefrist 27. 8. 04. Prüfungstermin 17. 9. 04.

Sternberg i. Meckb. Goldschmied Gustav Holtzmann. Eröffnung 23. 7. 04. Verwalter: Kaufmann L. Crenow. Anmeldefrist 1. 9. 04. Prüfungstermin 14. 9. 04.

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Sonntag, den 18. September.

Die Ledermesse wird erst

ob der Betreffende gesucht wird als Geschäftsführer, Verkäufer, Monteur und Fasser, Modelleur, Ziseleur, Emailleur, Graveur, für Neuarbeiten, Reparatur etc. Die Gegenleistungen sind anzugeben. Höhe des Gehalts. Árbeitszeit.

Zur Beachtung für Stellesuchende!

Für die schnelle Beendigung von Unterhandlungen ist es wichtig, wenn bei Offertbriefen Alter und ev. Militärverhältnis, ferner die innegehabten Stellen. auf welche Arbeiten besonders geübt und wohlerfahren, angegeben und Zeugnis abschriften beigefügt werden. Originalzeugnisse gebe man nie aus der Hand. Das Beilegen von Freimarken ist unartig. Name und Adresse sind deutlich zu schreiben.

Sucht ein Gehilfe Stellung, so muss er im Inserat sein Alter, evtl. Militärverhältnis und seine Fähigkeiten angeben.

Sofern andere Abmachungen nicht getroffen sind, gilt für GoldschmiedeGehilfen eine 14tägige Kündigung, die an jedem beliebigen Tag erfolgen kann. Kaufmännisches Personal kündigt 6 Wochen vor Quartalsschluss, falls nicht andere Abmachungen getroffen wurden, nicht aber unter einem Monat.

Wohnungsveränderungen, insbesondere solche unserer GehilfenAbonnenten, bitten wir uns immer umgehend mitzuteilen, stets unter Angabe der bisher innegehabten Wohnung.

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für Laden und Kontor unseres Juwelengeschäftes. Derselbe muß im Verkehr mit feiner Kundschaft Mittwoch, den 14. September bewandert und mit allen in Frage

eröffnet und die Meßbörse für die Lederindustrie an demselben Tage, nachmittags 5 bis 7 Uhr, im großen Saale der neuen Börse am Blücherplatze hier abgehalten.

Leipzig, den 28. Mai 1904.

Der Rat der Stadt Leipzig.

Dr. Tröndlin.

kommenden Arbeiten vertraut sein.
Sprachkenntn. erwünscht. Off.mit
Photogr. und Gehaltsanspr. erbet.

Wilkens & Danger,

Bremen.

Ein tüchtiger

in dauernde Beschäftigung. Lohnansprüche und Angabe bisheriger Tätigkeit erbeten.

1 jüngerer, tüchtiger Mechaniker, der Aushauer machen, sowie eindrücken kann, für sofort.

1 Schleifer für sofort. Fasser und Graveur, I. Kraft, auf feine Ringe für sofort. Hoher Lohn. Dauernde Stellung.

1 tücht. Arbeiter für montierte Goldwaren für sofort.

1 tüchtiger Medaillonsmacher für dauernden Platz.

Tüchtiger Goldarbeiter, flott auf Reparaturen und Neuarbeiten, welcher auch perfekt Schrift und Monogramm graviert, findet dauernde Stelle. Off. mit

Gravierpr., Zeugnisabschr. u. Gehaltsanspr. erb. Franz Brendgen, Juwelier, Essen (Ruhr).

[984

Suche per I. November eine tüchtige

Verkäuferin,

[972 die im Verkehr mit feiner Kundschaft bewandert und mit der Branche vollständig vertraut ist. Gefl. Offerten bitte ich Zeugnisse,

Goldarbeiter-Gehilfe Photographie sowie Gehaltsanspr

zur Aushilfe auf 3 Wochen
ge-
sucht. Gefl. Angeb. u. Z. F. 980
an die Deutsche Goldschm.-Ztg.

beizufügen.

[967

H. Ahrens Nachf., Juwelier,
Stralsund.

der Deutschen

Inserate für den Wöchentlichen Arbeits-Nachweis" Goldschmiede-Zeitung

nimmt zu Originalpreisen entgegen Robert Böttcher, Pforzheim, Gymnasiumstraße 69.

Per sofort od. 10. August gesucht für ein Privat Geschäft in der Schweiz (Kanton Graubünden) ein tüchtiger

Goldarbeiter,

welcher auch im Gravieren von Schrift und Monogramm gewandt ist; derselbe muß alle Reparaturen und kleineren Neuarbeiten perfekt ausführen u. auch etwas vergolden können. Gefl. Offert. unter Chiffre Y. J. 946 an die Deutsche Goldschmiede - Zeitung.

Für ein Juwelen-, Gold- und
Silber warengesch. in Kassel
wird unter günst. Beding.
1 unverheirateter Gehilfe
gesucht, welcher vorzugs-
weise mit

Reparatur-Arbeiten

durchaus vertraut sein
muss. Off. unt. Z. B. 975 an

d. Deutsche Goldschm.-Ztg.
XXXXXXXXXXXX

Bijouterie - Branche.

Tücht. energischer

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ist einem soliden, tüchtigen Fach- von ca. 13000 M. Inventurwert, mann die Gelegenheit geboten, aus einem Engros-Geschäfte ein gut eingeführtes Gold- und stammend, ist sofort en bloc oder Silberwaren Geschäft in geteilt abzugeben. einer verkehrsreichen Stadt am Sämtliche Artikel sind leicht

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Expedient u. Verkäufer Rhein käuflich zu übernehmen, verkäuflich und bestehen in der

mit prakt. Vorkenntnissen, in der Gold- und Silberwaren- sowie Steinbranche bestens erfahren, vertraut mit der doppelten Buchführung, sucht per 1. Oktober

dauerndes Engagement, eventl. dauerndes Engagement, event.

für spätere Reise. Gefl. Off. erb.

unter Z. A. 974 an die Deutsche

Goldschmiede-Zeitung.

jung. Mann, Goldschmied,

der selbständig die Leitung 23 Jahre, welcher auch faßt und der Expedition versteht, wird graviert, sucht in der Schweiz zu bald. Eintritt gesucht. Nur dauernde Stellung. Werte Offert. branchek. Herren wollen sich erbeten unter P. N. 10 hauptunter Angabe bisheriger Tätig-postlagernd Zürich. keit und der Gehaltsansprüche melden unter F. B. R. 436 an Rudolf Mosse, Frankfurt a. M. [971

Verkäuferin und Kontoristin

sucht Stein- und Werkzeughandlung zu sofortigem Antritt. Off. mit Photogr., Zeugnisabschr. und Gehaltsanspr. unter Z. J. 986 an die Deutsche Goldschm. - Ztg.

Für ein feineres Uhren- und

[985

Kaufmann, 26 Jahr, militärfrei, mit der Gold- und Silberw.Branche vollst. vertraut, tücht. Verkäufer, sucht, gestützt auf

prima Referenzen,

Reiseposten

bei bescheidenen Ansprüchen.

Gefl. Offerten unter Y. U. 963 an die Deutsche Goldschm. - Ztg.

Goldwarengeschäft der Rhein- Junger Kaufmann

lande wird eine fein gebildete junge

Dame als Verkäuferin gesucht. mit umfangreichen Kenntnissen Dieselbe muß im Umgang mit der Juwelen-, Gold- und Silberder feineren Kundschaft durchaus waren - Branche, in sämtlichen bewandert, im Bedienen selbst- kaufmännischen Arbeiten sowie ständig sowie mit der Instand- im Verkehr mit vornehm. Kundhaltung des Lagers vertraut sein. Es wird auf eine sympathische Dame aus besserer Familie reflektiert, wenn möglich mit Sprach

kenntnissen.

schaft bewandert, sucht bei bescheidenen Anspr. anderweitig Engagement in feinem Juwelier-, Fabrik- oder Engros-Geschäft.

Engl. und franz. Sprachkenntr. Beste Empfehlungen.

Gefl. Offerten mit Bild sowie Angabe bisheriger Tätigkeit und Gütige Offerten unter Y. Z. 973 der Gehaltsansprüche unter Z. C. 976 an die Deutsche Goldschmiedean die Deutsche Goldschmiede-Zeitung erbeten. Zeitung, Leipzig, erbeten.

einheiraten nicht ausgeschlossen. Reflekt. wollen ihre Offerte gefl. einsenden unter Y. Y. 970 an die Deutsche Goldschmiede - Ztg.

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Hauptsache in Broschen, Ohrringen, Ringen in Gold, Silber und Doublé. Offert. unter Y. W. 966 an die Deutsche Goldschm. - Ztg.

Kauf-Gesuche

schaften usw. direkt auf Bijou-Silberwaren-Geschäft Photographien, Porträts, Land- Juwelen-, Gold- und

terie- und Silberwaren zu

tragen,

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in mittlerer od. größerer Stadt von einem tüchtigen, erfahrenen Kaufmann u. Fachmann (Christ, ledig) unt. günstigen Bedingungen per bald oder 1. Oktbr. zu kaufen gesucht. Gefl. Off. erbeten unter Z. H. 983 an die Deutsche Goldschmiede-Zeitung.

Vermischte Anzeigen

ertreter mit Kundschaft in Paris

sucht Vertretung mit Niederlage für Bijouterie-, Goldund Silberwaren - Fabriken, feine Artikel. Besuch von Detailgeschäften. Gute Ref. und Garantie.

Aug. Drouet, [968 70 Rue des Petits Champs, Paris.

Ringfabrik

sucht tüchtige Vertreter mit Musterlager, welche bei der Detail-Kundschaft in Holland, Belgien u. Rumänien gut eingeführt sind. Offerten nebst Aufgabe von Referenzen unter Y. Q. 955 an die Deutsche Goldschmiede-Zeitung.

Vertretung

für Berlin

wünscht tüchtiger Kaufmann, Gründer einer Galvanischen Anstalt am Platze. Gefl. Offerten unter Y. V. 964 an die Deutsche Goldschmiede - Zeitung erbeten.

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Nachdruck aus dem Inhalt vorliegender 3eitung ist nur mit Erlaubnis der Redaktion und unter genauer Quellenangabe gestattet

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Wöchentlicher Arbeits-Nachweis:

In Deutschland, das ganze Jahr M. 2. In Oesterreich, das ganze Jahr
Kr. 2.50. Im Ausland, das ganze Jahr M. 3.-.
Preis des Einzelheftes M. -.10.

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Berechnung erfolgt nach Übereinkommen, Probe - Exemplare erwünscht. Schluss der Anzeigen-Annahme

für den Wöchentlichen Arbeits-Nachweis in Leipzig: Mittwoch Vormittag, für große Anzeigen: Dienstag Vormittag. In Pforzheim: Montag Abend. Verantwortlich für die Redaktion des volkswirtschaftl. Teiles: Syndikus Hermann Pilz, Leipzig; für den kunstgewerbl. Teil: R. Rücklin, Pforzheim. Druck: Spamersche Buchdruckerei in Leipzig.

Aus der Werkstatt

- für die Werkstatt!

Aus unseren Redaktions-Konferenzen.

Seit zwei und einem halben Monat währt nun die traurige, regenlose Zeit! Die Hoffnung, welche das Frühjahr auf eine große Ernte an Feldfrüchten und Obst eröffnete, ist zerstört. Die Menschheit schmachtet unter dem Drucke der ewigen Sonnenglut und Dürre. Das hat auch auf das Geschäftsleben. Einfluß. Auch hier ist die Ernte gering. Auch hier herrscht Schwüle. Auch hier fehlt es an frischem, fruchtbringenden Leben. Solche abnorme Erscheinungen im Leben der Natur treffen nicht nur den Landwirt, sondern auch indirekt den Gewerbetreibenden. Das gesamte wirtschaftliche Leben wird ungünstig von ihnen beeinflußt. Mancher Käufer wird ausbleiben, der unter besseren Verhältnissen seine Einkäufe gemacht hätte. So heiß aber auch die Witterung sein mag, die sommerlichen Kongresse sind dennoch mit Todesverachtung abgehalten worden und werden noch abgehalten. In Essen tagte kürzlich der

Fünfte Kongreß der christlichen Gewerkschaften
Deutschlands.

Man trat für die Gleichberechtigung der Arbeiter im wirt-
schaftlichen und sozialen Leben ein, hob aber sehr zutreffend
hervor, daß Gleichberechtigung nicht gleichbedeutend mit
voller Gleichheit sei. Ohne Autorität, ohne Rangunterschied
könne die Ordnung nicht aufrecht erhalten werden. Der
kluge Mann suche nur das praktisch Erreichbare anzustreben.
Die christlichen Gewerkschaften stünden fest zu Kaiser und
Reich und ließen sich durch nichts davon trennen. Dieser
nationale Standpunkt ist noch mehrfach auf dem Kongreß
betont worden, und damit war eine erneute Absage an die
sozialdemokratischen Gewerkschaften verbunden. Wir können
hier auf die Verhandlungen nicht näher eingehen, obwohl sie
zum Teil zu recht interessanten Debatten führten. Mit Auf-
merksamkeit haben wir namentlich den Vortrag Beckers über
die „Arbeitslosen-Unterstützung“ verfolgt. Das ist das
große Problem des neuen Jahrhunderts! Man will für eine
allgemeine Arbeitslosenversicherung kämpfen, und inzwischen
sollen die Gewerkschaften die Unterstützung Arbeitsloser
energisch im Wege der Selbsthilfe betreiben. Wir glauben
nicht, daß sobald an eine staatliche Regelung zu denken
sein wird, und die lokalen Einrichtungen zur Unterstützung bei
Stellenlosigkeit haben nicht überall zu reüssieren vermocht.
Jedenfalls müssen aber ganz bedeutende Opfer gebracht
werden, wenn die Unterstützung eine ausreichende sein soll.
In der Kongreßstadt Essen ist übrigens auch die
Gründung eines Verbandes der Juweliere, Gold- u. Silber-
schmiede für den Stadtkreis Essen-Ruhr

erfolgt. Wir freuen uns über diese neue Tatsache kräftigen

Zusammenschlusses und wünschen dem Verband für die Zukunft eine gesegnete Wirksamkeit zum Heile unserer deutschen Goldschmiedekunst! Ein reiches Arbeitsfeld wird Essen bieten, denn man hat dort unter mancherlei Mißständen zu leiden, die ausgerottet werden müssen. Man hat sich auch schon geregt und den Kampf gegen

die Konkurrenz der Privatpersonen, welche mit Goldund Silberwaren handeln,

aufgenommen. Es ist da ein Buchhalter Pollertick in Borbeck bei Essen. Dieser wackere Mann hat sich die Vertretung sowohl von silbernen wie von Alfenid-Bestecken und anderen Silbergeräten von einigen Firmen geben lassen und bearbeitet nun, wenn er das Hauptbuch zugeklappt hat; die dortige Kundschaft, zum schweren Nachteil der ansässigen Goldund Silberschmiede. Sein Handel soll eine große Ausdehnung angenommen haben. Es mußte die erste Sorge des Verbandes sein, diesen lahmzulegen, und das ist auch gelungen, nachdem man den Lieferanten des P. entdeckt hatte. Auf die Vorstellungen des Verbandes hin sind die Lieferungen an P. eingestellt worden, und er mag seine Tätigkeit wieder mehr auf die Buchführung konzentrieren. Oder sollte es ihm vielleicht gelingen, einen anderen Fabrikanten locker zu machen? Wir wollen es nicht wünschen und hoffen. Die Fabrikanten und Grossisten haben ein Interesse daran, ihren besten Abnehmer, und das ist der Goldschmiedemeister, zu schützen, dann aber müssen sie ihm auch eine solche Konkurrenz vom Leibe halten. Diese Leute, die keine Geschäftsspesen haben, können bei ihrem Handel sorglos in die Welt gucken. Sie treiben aber dem soliden Goldschmied am Platze die Kundschaft ab, indem sie in einen Beruf hinein

pfuschen, der sie nichts angeht. Kampf gegen diese Parasiten muß unsere Losung sein! Es gibt ja leider noch genug solche Konkurrenten, deren Manöver der anständige Goldschmied nicht mitmachen kann.

Unter der Firma

Bera Compagnia Argentinia Gesellschaft in Hamburg hat sich dort ein Unternehmen aufgetan, das sich ganz die wackere, jüngst in Berlin verurteilte „Taits American Diamond Palace"-Firma zum Muster genommen hat. Die Compagnia will Bijouterien und Similiartikel mit imitierten argentinischen Bera-Diamanten an das leichtgläubige Publikum absetzen und soll ein Stammkapital von 20 000 Mark haben. Geschäftsführer Isaac Blumenthal! Wir haben schon früher erwähnt, daß auch gegen diese Gesellschaft Strafantrag wegen unlauteren Wettbewerbs gestellt wurde, weil sie, ganz wie die Taits-Gesellschaft, zur Hervorrufung eines besonders günstigen Angebots in den öffentlichen Anzeigen, Reklamen usw. irreführende Anpreisungen erließ. Jetzt hat die Kriminalpolizei in Hamburg sich der Sache bemächtigt und hat Broschen, Ringe und Nadeln mit Steinen durch einen Sachverständigen der Gewerbekammer untersuchen lassen. Das Gutachten geht dahin, daß der Einkaufspreis von Gegenständen, welche zu 4, 10, 38 und sogar 48 Mark das Stück verkauft werden, nur 0,50 bzw. 3, 11 und 15 Mark beträgt. Auch die Angabe, „nur durch eine neue patentierte Herstellungsweise sei es möglich, die Sachen so billig abzugeben" hat sich als Schwindel herausgestellt, da die Gegenstände wie alle derartigen Imitationen hergestellt sind. Der größte Humbug aber ist der, daß die sämtlichen à jour gefaßten Steine ohne Unterlage seien. Schließlich sind die Steine, entgegen den Anpreisungen, weder hart noch säurebeständig, sondern lassen sich in Flußsäure leicht lösen. Ist das nicht ein unerhörter Betrug? Die Polizeibehörde warnt vorläufig vor dem Ankauf

solcher Gegenstände, es gelingt aber hoffentlich auch, die Inhaber des Geschäfts, Nathan Kaplan und Frank J. Goldsoll, bald wegen unlauteren Wettbewerbs zur Verurteilung zu bringen. Die

billige Schundware als Lockmittel für Verlagsunternehmen ist nicht minder ein Krebsschaden unseres Geschäftslebens. Da hat eine Firma Schneider & Claus in Berlin-Lichtenwerda, die ein illustriertes Stickerei- und Handarbeits-Album herausgibt, einen neuen „Vogelleim" erfunden. Auf ihren Abonnementseinladungen befindet sich ein Vexierbild: „Wo ist Schneewittchen?" nach dem berühmten Muster von „Wo ist die Katz?" Wer nun Abonnent ist, darf das Märchenkind mit suchen, und wenn er es gefunden hat, so nimmt er an einer Gewinn-Lotterie teil, bei welcher unter anderem auch eine goldene Damenuhr, 125 Mark an Wert, silberne Teelöffel, goldne Ohrringe, Medaillons, silberne Broschen usw. als Gewinne ausgesetzt sind. Wir haben die Gold- und Silberwaren nicht geprüft, aber solche Lotterieware erscheint uns immer verdächtig. Ist denn aber überhaupt diese Lotterie erlaubt? Gewiß nicht. Wir haben es hier wieder mit einer verschleierten,,wilden Lotterie" zu tun, und wir werden nicht unterlassen, die Staatsanwaltschaft auf dieselbe aufmerksam zu machen. Das Vexierbild ist ganz Nebensache, denn Schneewittchen steht so offensichtlich da, daß von einem Suchen überhaupt nicht die Rede sein kann. Eine gleiche Manipulation hat die Firma E. P. Ringies, Verlag in Berlin C 54, Dragonerstraße 49a, ins Werk gesetzt. Hier handelt es sich um den Absatz der Werke: „Jedermann sein eigner Rechtsanwalt“ und „Kochbuch für die bürgerliche Küche". Das Vexierbild,,Wo ist der Bruder" ist hier ebenfalls Nebensache. Aber Ringies veranstaltet keine Lotterie, sondern jeder, der den Bruder findet, erhält eine Prämie. Darunter gibt es Regulatoren, Tafelservis, Tafelgedecke für zwölf Personen, Herren- und Damenuhren, silberne EBlöffel (800 gestempelt) usw. Wie weit Ringies im „Ködern" geht, beweist der Umstand, daß er als Hauptprämie eine vollständige elegante Wohnungseinrichtung bietet. Das geht denn doch

über die Hutschnure! Wie werden denn nun aber die Prämien verteilt? Sollte da nicht auch wieder ein Verlosungssystem maßgebend sein? Vielleicht sieht sich auch dieses Geschäftsmanöver die Staatsanwaltschaft einmal näher an! Wir müssen mit aller Energie gegen solche Gepflogenheiten kämpfen, die den Goldschmied schädigen.

Das Neuste! Das Staunenerregendste! Das Unglaublichste! Das leistet auf dem Gebiet der Reklame der Juwelier Ernst Vogdt in Breslau. Er versichert in einer Annonce auf den Fahrscheinen der Breslauer Straßenbahn, daß er jedem, der ihm eine vollständige Serie gebrauchter Billets der Straßenbahn abliefert, einen echt goldnen Ring (gestempelt 0,333), wie in dem Schaufenster zu sehen ist, gratis verabreicht. Viel Ringe wird er dabei nicht zu verschenken brauchen. Im Interesse unseres Standes aber wünschten wir, daß solche Reklamen lieber unterbleiben. Sie sind zu geschmackvoll. Aus Frankfurt a. O. kommt uns eine andere Nachricht, die zeigt, daß heute eigentlich gar niemand etwas zu verschenken hat. Die Rabattmarken-Gesellschaft von Alfred Weißmann aus Köln ist sang- und klanglos zu Grabe getragen worden. Eine Firma nach der anderen zog sich zurück, und schließlich blieben nur noch ein paar kleine Händler übrig, die „das Kraut nicht fett machen konnten." Die Gesellschaft sollte ,,weder jetzt noch später aufgelöst werden.“ Nun ist sie ohne Auflösung schlafen gegangen! Friede ihrer Asche! Durch die rastlose Bekämpfung solcher Übelstände wird dem Handwerk wieder goldener Boden erorbert. Es nützt das mehr, wie eine Kravattennadel, die der neue deutsche Handwerkerbund in Berlin als Erkennungszeichen der Mitglieder eingeführt hat. Wer mindestens 5 Mitglieder geworben hat, wird Mitglied erster Klasse und trägt die Kravattennadel, die aber Eigentum des Bundes bleibt und beim Ausscheiden zurückzugeben ist. In unserer ernsten Zeit sollte man solche Spielereien wahrlich unterlassen. Will der Bund sich die Nadel schützen lassen, so empfehlen wir ihm die Marke:,,Kinkerli'zchen" dazu.

Wie soll die Regelung der Kreditverhältnisse in die Wege geleitet werden?

Über diese schwerwiegende Frage geht uns aus dem „Kreditoren-Verein in Pforzheim eine Mitteilung zu, die wir zur Klärung der ganzen Angelegenheit hier veröffentlichen wollen. Sie lautet: „Von verschiedenen unserer Mitglieder sind uns neuerdings Zirkuläre vorgelegt worden, worin sie von seiten des Verbandes der Juweliere, Gold- und Silberschmiede mit der Aufforderung bedacht wurden, dem Verbande beizutreten.

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Die dabei betonte Gemeinsamkeit der Interessen will unseren Mitgliedern vorerst noch nicht recht einleuchten, sie befürchten vielmehr, es möchte früher oder später einmal für die Gesamtheit der Fabrikanten der Fall eintreten, daß sie sich geschlossen ihrer eigenen Haut wehren müssen.

Ob diese Befürchtungen begründet sind, muß vorerst dahin gestellt bleiben, so viel ist aber sicher, daß die beiden Interessengebiete, dasjenige der Fabrikanten und dasjenige ihrer Abnehmer, nicht unter allen Umständen die gleichen sind, gleichwohl aber an manchen Stellen sich berühren, so daß ein wohlwollendes, gegenseitiges Fühlunghalten beiden Teilen im höchsten Grade zum Vorteil gereichen würde. (Das ist unseres Erachtens der Kardinalpunkt, und

von diesem Gesichtspunkt aus will auch die obenerwähnte Aufforderung zum Beitritt verstanden sein. Die Red.).

Es war deshalb unseres Erachtens nicht gerechtfertigt, wenn der Verband glaubte, ein engeres Verhältnis mit dem „KreditorenVerein" als Vertreter der Fabrikantenschaft, ablehnen zu sollen. Wenn nun die Mehrzahl unserer Mitglieder trotz der eifrigen und anerkennenswerten Bemühungen des Herrn Hofjuwelier Emil Foehr in Stuttgart, es bis auf weiteres noch ablehnt, dem Verbande beizutreten, so sind wir zunächst nicht in der Lage, sie zu einem gegenteiligen Entschluß zu bewegen. Man hält uns dabei, außer verschiedenen Vorgängen im Verbande selbst, auch das Vorgehen desselben gegen einzelne hiesige Firmen immer wieder entgegen. Ganz besonders kommt aber nun in Frage, daß auf dem bevorstehenden Verbandstage in Halle dem Wunsche der letzten Generalversammlung des Kreditoren-Vereins betreffs der Regelung der Zahlweise so wenig Rechnung getragen wird. Und doch handelt es sich dabei nicht um einen nebensächlichen, sondern einen hauptsächlichen Übelstand, an dem anerkanntermaßen die ganze Branche krankt!

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