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Zur Geschichte des Pokals.

(Zu unseren Abbildungen alter Danziger Goldschmiede-Arbeiten.)

ER sich über die Stillehre des Kunstgewerbes klar werden will, der tut gut, wenn er dieselbe an einem möglichst begrenztem Gebiet studiert. Ich gebrauche absichtlich den Ausdruck,,Stillehre des Kunstgewerbes" anstatt ,,Kunstgeschichte". Unter der letzteren wird heutzutage, trotz aller steigenden Wertschätzung des Kunstgewerbes, doch im Allgemeinen nur die Geschichte der freien Kunst und der Architektur verstanden. Man kann sich von dieser Tatsache überzeugen, wenn man irgend eine moderne Kunstgeschichte in die Hand nimmt: Dem Kunstgewerbe sind immer nur flüchtige, in der Menge des übrigen Stoffes verschwindende Nebenkapitel gewidmet. Und doch ist es gerade hier, bei der kunstgewerblichen Stillehre, besonders wichtig, die durch die Jahrhunderte fortlaufende Entwickelung bestimmter Formtypen möglichst lückenlos kennen zu lernen. Erst dann wird es einem klar, daß die aufeinander folgenden Stilepochen nicht zusammenhanglose Formengruppen sind, die es auswendig zu lernen und im Gedächtnis zu behalten gilt, sondern daß es logisch entwickelte Formenreihen sind, die entstanden sind nach zweierlei Gesetzen: Entweder nach dem Gesetz der Fortentwickelung, der Überbietung von etwas Bestehendem, oder nach dem Gesetz der künstlerischen Reaktion, Zurückgreifens auf elementare Einfachheit, auf die Natur oder auf früher geltend gewesene Stilformen.

des

Wir können in unserer Zeitschrift nur selten und ausnahmsweise Gelegenheit nehmen, historische Formen. und Entwickelungen zu behandeln und zu erläutern. Heute aber, in einer Nummer, welche der Hauptsache nach dem Jubiläum der altehrwürdigen Goldschmiede - Innung in Danzig gewidmet ist, scheint uns neben dem übrigen historischen, das dieses Heft bringt, auch ein kunsthistorischer Rückblick wohl am Platz. Dazu geben uns die Abbildungen Gelegenheit, die wir mit freundlicher Genehmigung der Verlagsbuchhandlung W. Hiersemann in Leipzig dem Werke: „Die Edelschmiedekunst früherer Zeiten in Preußen" von E. v. Czihak entnehmen, und welche Arbeiten Danziger Goldschmiede aus verschiedenen Stilepochen darstellen. Sie geben, in historischer Reihenfolge geordnet, eine, wenn auch nicht vollständige, so doch deutlich zusammenhängende Darstellung der kunstgeschichtlichen

zeit; also gerade des Zeitraumes, welcher zugleich die bedeutsamste Entwickelungsperiode des Innungswesens in sich begreift.

Wenn wir uns die historische Entwickelung der Pokalform während einer bestimmten Zeitepoche klar machen wollen, so müssen wir uns auch hier auf das Wesentliche beschränken. Das Wesentliche ist in diesem Falle der architektonische Aufbau und die Profilierung, das Unwesentliche ist das Ornament. Nicht als ob wir uns damit dem modernen Schlagwort von der Überflüssigkeit des Ornamentes anschließen wollten. Gerade die Stillehre des Kunstgewerbes zeigt, daß das Ornament ein integrierender Be

Entwickelung der Pokalform von der POKAL DER BÄCKERINNUNG (BEZ. 1631)
Gotik bis einschließlich der Rokoko-

standteil des kunstgewerblichen Schaffens ist, das wohl zeitweise eine geringere Rolle spielen, aber niemals ausgerottet werden kann. Das Kunstgewerbe hat zum Endziel, die Erzeugnisse des bloßen Gewerbes künstlerisch zu veredeln. Dazu gehört auch die Anwendung der Zierform, also des Ornamentes.

Aber das Ornament ist etwas Allgemeines, das auf das ganze Gebiet des Kunstgewerbes anwendbar ist, es hat mit dem Thema, das uns hier beschäftigt, mit der Entwickelung einer tektonischen Form, des pokalartigen Metallgefässes, nichts zu tun.

Der Pokal besteht technisch aus dem Fuß, dem Ständer oder dem Handgriff, und der Kuppa, dem eigentlichen Gefäß. Jede Stilepoche hat diese Aufgabe von der Vorhergehenden übernommen, und hat in ihrer künstlerischen Durchbildung entweder den eingeschlagenen Weg weiter verfolgt, oder hat eine abweichende Richtung bevorzugt. Das Hauptausdrucksmittel waren der architektonische Aufbau und die Profilierung.

Der gotische Pokal (Seite 146) betont hauptsächlich den Fuß, den Ständer. Das hängt mit der Tendenz der Gotik zusammen, die Senkrechte stärker zu betonen, als die Wagrechte: Jedes wagrechte Profil, das nicht aus technischen Gründen glatt bleiben muß, z. B. der obere Becherrand, und die Begrenzung der Standfläche, ist überschnitten oder besetzt mit Zierformen, die entweder senkrecht nach oben oder nach unten weisen. Die großen, architektonischen Profilierungslinien sind straff gezogen, geradlinig oder mit flacher Krümmung. Weder das Material, noch der Zweck sind in modernem Sinn berücksichtigt. Die Einzelformen sind offenbar der Steinarchitektur entnommen; zum An

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fassen oder Handhaben des Pokales sind sie wenig praktisch. Dagegen ist die Standfläche breit und wuchtig aufgebaut; die bogenförmigen Ausbuchtungen befördern das ruhige Stehen, die flachgezogenen, in den Ständer überleitenden Rippen erhöhen noch den Eindruck kraftvollen Stehens und Aufwachsens. Der ganze Aufbau betont den Charakter des heiligen Gerätes, das nicht zu möglichst bequemem, sondern zu möglichst eindrucksvollem, zeremoniösem Gebrauch bestimmt ist. Die alte, kirchliche Vorschrift, wonach die eigentliche Kuppa, wo der Empfänger des Kelches die Lippen ansetzt, glatt und schmucklos sein müsse, ist streng beachtet, und dadurch ein überaus wirkungsvoller Gegensatz geschaffen zwischen dem träumerisch-reichen, architektonischen Unterbau und dem straff profilierten, glatten Kelch, dessen Durchmesser, was auch charakteristisch ist für den Stil, erheblich hinter dem der Fußplatte zurücksteht. Dadurch wird der gewollte Eindruck des Feierlichen, Schwerbeweglichen noch verstärkt.

Vergleicht man mit diesem gotischen Pokal den großen Deckelpokal der Renaissance (Seite 148), so wird es sofort klar, daß der Weg von einem zum andern kein Fortschreiten bedeutet, sondern ein Aufgeben der von der Gotik eingeschlagenen einseitigen

Richtung, ein Zurückgreifen auf allgemeinere Kunstprinzipien, wie sie sich eben in denen der antiken Kunst boten, welche jene Zeit, die sich durch die Einseitigkeit der Gotik gewissermaßen ausgehungert fühlte, mit so warmer Begeisterung aufgriff und studierte. - Der Aufbau, die Profilierung hat das Steinmäßig-Architektonische verlassen und Metallcharakter angenommen. So schlank das Ganze in die Höhe steigt, so sorgfältig ist das Gleichgewicht gewahrt von wagerechten Profilen. und senkrecht aufsteigenden Gliedern. Anstelle der flachen, straffgezogenen Bogen der Gotik treten vollgerundete Wulste, Hohlkehlen und die S-förmig geschwungenen Karniesformen der Renaissance. So zahlreich die wagerechten Profillinien sind, so fein und überlegt sind sie gruppiert, so organisch gliedern sie den Körper. Die größte Ausladung liegt nicht in der Fußplatte, sondern im

Deckel. Dadurch erscheint der Aufbau leichter und beweglicher, weniger zeremoniös. Um dem hoch aufgebauten Fuß das allzu Dünne zu nehmen, sind an seiner Stelle zierliche Spangen angebracht. In entsprechender Weise ist der Deckelknopf abgeschlossen. So reich, so ruhig und harmonisch der architektonische Aufbau des Pokales ist, so reich und gleichmäßig-ruhig ist auch die ornamentale Ausstattung angeordnet. Die Barockkunst, die gerade für das Danziger Goldschmiedegewerbe besonders zahlreiche Arbeiten hinterlassen hat (siehe unten), geht mehr auf wuchtige, breite Wirkung aus; sie zieht daher die geschlossene, zylindrische Humpenoder Kannenform dem eigentlichen Pokale vor. Der Körper, konisch oder zylindrisch geformt, baut sich auf dem breiten, profilierten Fußreifen auf. Da ein Anfassen des ungegliederten Korpus nicht wohl möglich ist, wird ein einseitiger Henkel angeordnet; der Deckel ist mit einem Aufklappscharnier versehen, wodurch das Gefäß den Eindruck bürgerlichbehaglicher Gebrauchsfähigkeit erhält. Die wagerechten Profilierungslinien sind im Verhältnis zur Renaissance seltener geworden; die Profile selbst sind weicher und stumpfer. Das gleiche gilt von der ganzen Linienführung. An die Stelle der eleganten und präzisen Linie der Renaissance

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tritt eine wuchtige, bürgerlich - behäbige Kompositionsweise. - Die großen Flächen, welche auf dem Korpus sich darboten, verwendet die Barockkunst gerne dazu, um erzählende Reliefdarstellungen in getriebener Arbeit darauf anzubringen. Unsere beiden Abbildungen machen es wohl verständlich, warum die Barockkunst so tief in das Kunstempfinden gerade der breiten bürgerlichen Kreise eingedrungen ist: Neben dem feierlichkirchlichen Charakter des gotischen, neben dem patrizisch-aristokratischen des Renaissance-Pokales ist hier ein vornehmbürgerliches Kunstgewerbe erstanden. Selbstverständlich hat auch die Goldschmiedekunst der Barockzeit den eigentlichen Pokal mit Fuß, Nodus und Kuppe gekannt und gefertig. Unser Beispiel zeigt deutlich, welch eine gewaltige Veränderung die feine, architektonische Profilierungskunst der Renaissance durch den Einfluß der Barockkunst er

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die

form anschließt, kennt an architektonischen Profillinien nur die zwei unbedingt notwendigen : Fußlinie und den Becherrand. Sonst ist überhaupt nichts geradliniges daran, als allenfalls die Mittelaxe.Während die Barockornamentik sich dem Gesetz der Symmetrie stets unterwirft, läßt die Liebe zur freien ornamentalen Schwingung das Rokoko die letzten Konsequenzen ziehen und damit die äußere Symmetrie verschmähen. Nur das innere Gleich

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modernen Kunstempfinden so fremd und entfernt, wie kaum ein anderer Stil.

Das Prinzip der Rokokokunst, soweit das Kunstgewerbe in Frage kommt, ist das der freien, unsymmetrischen, künstlerischen Linienschwingung, die in einer Weise ausgebildet ist, daß ein Darüberhinaus nicht mehr möglich ist.

BEZ 1757. THORN, ALTST., EV. KIRCHE MEISTER: CHRISTIAN VON HAUSEN-DANZIG

gewicht der Form wird, und zwar oft mit raffinierter Geschicklichkeit, aufrecht erhalten. Eine Eigentümlichkeit, welche das Rokoko kaum mit einem andern Stil teilt, tritt an unserer Abbildung deutlich zutage: daß das Ornament und die technische Form so eins sind, daß man das eine ohne das andere sich nicht denken kann. Man denke sich das Ornament von unserer Pyxis entfernt und man erhält eine völlig unausgeprägte Form. Mit diesem durch und durch ornamentalen Charakter ist die Rokokokunst unserem

Mit dem Rokoko bricht denn auch die Entwicklung jäh ab und greift zurück nach den strengen Formund Kompositionsprinzipien der klassischen Antike. Also der ganz entsprechende Vorgang, wie er nach dem Ausleben des gotischen Kunstgewerbes und Dekorationsprinzipes in dem Aufkommen der Renaissance sich abspielte. So diametral verschieden in ihrer formalen Ausprägung auch Gotik und Rokoko einander gegenüber stehen, SO haben sie doch insofern eine innerliche Verwandtschaft miteinander, als sie beide am Ende und am schroffen Abbruch einer geschlossenen Entwicklungsreihe stehen: Jenes am Ende der mittelalterlichen, dieses am Ende der Renaissancekunst.

Von einem denkbar eng begrenzten Gebiete sind wir ausgegangen: den Überbleibseln der Danziger alten Goldschmiedekunst, soweit es sich um pokalartige Gefäße handelt.

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Und einen großen Teil der Geschichte des Kunstgewerbes haben wir bei ihrer Betrachtung durchwandern können. Den gleichen Zeitraum in kunstgeschichtlicher Beziehung haben wir etwa durchmessen, durch den uns die mehrhundertjährige Geschichte der altehrwürdigen Danziger Goldschmiede-Innung in kulturgeschichtlicher Beziehung hindurchführt. Möge an der zukünftigen ,,Geschichte des Pokals" das Danziger Kunstgewerbe so tatkräftig und verständnisvoll beteiligt sein, wie dies. in den vergangenen Jahrhunderten der Fall war! R. R.

DIE

Goldschmiedekunst im Ordenslande Preußen.

IE urkundlich nachweisbar älteste Goldschmiede - Innung der alten Hansastadt Danzig, deren „Ordnung der Edelschmiede" am Sonntag vor Christi Himmelfahrt den 12. Mai 1409 vom Rate der Stadt ausgefertigt wurde, rüstet sich zur Feier ihres 500 jährigen Bestehens. Es wird zwar von Historikern angenommen, daß die Danziger Goldschmiede schon vor 1378 eine Rolle besaßen, weil ein Amtsbuch aus diesem Jahre unter der Überschrift: nomina officiorum die damals bestehenden Werke mit ihren Älterleuten aufzählt; allein urkundliche Beweise sind darüber nicht vorhanden. Jene älteste Urkunde wurde am Freitag nach Jakobi den 30. Juli 1428 mit Nachträgen versehen und wird abschriftlich im Stadtarchive zu Elbing aufbewahrt.

Die Edelschmiedekunst spielt im Leben der Kulturvölker eine große Rolle, und nicht ohne Grund läßt Schiller in Maria Stuart die Amme Kennedy zum Ritter Paulet als Hüter der gefangenen Königin sagen, nachdem er in ihrem Zimmer einen geheimen Tresor geöffnet und die daraus hervorgezogenen Geschmeide Drury zur Verwahrung übergeben hat:

„O schimpfliche Gewalt, die wir erleiden! . . . .

In großes Unglück lernt ein edles Herz sich endlich finden; aber wehe tut's, des Lebens kleine Zierden zu entbehren." Ja, die Schmuck- und Gebrauchsgegenstände aus Edelmetallen sind allezeit eine Zierde des Altares und des Thrones, des Palastes und der Hütte gewesen und können als die Blüte des ganzen Kunstgewerbes betrachtet werden.

(Nachdruck verboten.)

zugleich einen wertvollen Gradmesser für den Wohlstand verflossener Zeiten."

In der vom deutschen Ritterorden zuerst gegründeten Stadt Kulm an der Weichsel bildeten die Goldschmiede eine Unterabteilung der Schmiede. Auch in Danzig wurden sie bis ins 17. Jahrhundert zu den sogenannten kleinen Werken gezählt, während Festbäcker, Fleischer, Schmiede und Schuhmacher die vier Hauptwerke bildeten. Als erster Danziger Goldschmied (Aurifaber) nennt Hirsch in seiner Geschichte über Danzigs Handel und Gewerbe Marcus, der 1357 in der noch heute vorhandenen Bäckergasse gewohnt haben soll.

In demselben Jahre taucht in Braunsberg, wo die Ritter etwa um das Jahr 1240 eine Verteidigungsburg anlegten, Herr Johannes goltsmit in die Viti et Modesti auf. Natürlich sind jene ältesten Goldschmiede mit den ersten Ansiedlern in das eroberte Preußenland gekommen und haben hier die bewährten Einrichtungen ihrer alten Heimat zur Anwendung gebracht.

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Werkverbände der Goldschmiede verzeichnet die Geschichte aber erst 1378 in Danzig und 1385 in Elbing unter der Regierung des Hochmeisters Winrich von Kniprode (1351 bis 1382). Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft nahmen unter ihm einen mächtigen Aufschwung, und seine Regierungszeit wird als das "goldene Zeitalter" des Ordenslandes Preußens bezeichnet. Der Wohlstand verleitete viele Untertanen zu Putz- und Prunksucht, welche dem schlichten Landesfürsten sehr zuwider waren, sodaf er eine Kleiderverordnung erließ, welche dem Luxus steuern sollte. Die Edelschmiedekunst erfreute sich hohen Ansehens, und einzelnen Ständen war die Anlegung von Schmucksachen aus Edelmetall geradezu zur Pflicht gemacht. So mußten z. B. Bürgermeister und Ratsherren im Sommer einen Hut mit drei silbernen Knöpfchen, einen Gürtel mit silbernen Spangen und einen Degen mit silberner Scheide tragen. In Danzig, Elbing, Braunsberg, Königsberg und Thorn waren viele Goldschmiede ansässig.

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:: MONSTRANZ :: ELBING, NIKOLAIKIRCHE MEISTER: JOH. GOTTFRIED SCHLAUBITZ-DANZIG

,,Nicht mehr der Not des Lebens dienend, sondern das Dasein verschönend und erfreuend, fordert", wie sich Prof. Dr. Joseph Kolberg in seinem Werke: Ermländische Goldschmiede so richtig ausdrückt, „die Edelschmiedekunst zwar wie alle handwerkliche Tüchtigkeit zunächst die technische Fertigkeit in der Behandlung des spröden Metalles, geht aber darüber hinaus zu einer verfeinerten, dem ästhetischen Gefühle entsprechenden Verwertung desselben, wird zum Spiegel der herrschenden Kunst- und Geschmacksrichtung und bildet bei ihrer Verwendung des teuersten Materials

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Aus dem Jahre 1379 ist ein wertvoller Kelch erhalten geblieben, der sich im Besitze der katholischen Kirche zu Nosberg bei Guttstadt im Ermlande befindet und wahrscheinlich in Elbing verfertigt worden ist. Er ist im gotischen Stile gehalten und silber - vergoldet. Die einzelnen Teile des sechseckigen Fußes stellen im Hochrelief eine Kreuzigungsgruppe dar: Maria, Petrus und die heil. drei Könige unter Baldachinen, und auf grün emailliertem Felde steht zu lesen: „Caspar melcior, baltasar. Anno domini milesimo tricentesimo septuagesimo nono."

Auch im Haupthause zu Marienburg befindet sich aus. dem Jahre 1388 ein Reliquiar in Form eines sogenannten Feldaltares, der erst nach langen Irrfahrten an seine gegenwärtige Stelle gekommen.

Den besten Aufschluß über die alte preußische Edelschmiedekunst gibt das Treßlerbuch in Marienburg, worin die Ausgaben für Edelschmiedearbeiten am Hofe des Hochmeisters verzeichnet sind. Ein von Joachim 1896 herausgegebenes Treßlerbuch umfaßt nur den Zeitraum von 1379 1409; aber dieser genügt für einen guten Überblick. Der Hochmeister lief nicht nur allerlei Gegenstände aus Edelmetall für den eigenen Bedarf,

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