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Die Metternichsche Familie war in mehrere Linien gespalten, die zu beschreiben hier nicht der Ort ist; wir halten uns nur an das hier abgebildete Wappen. Das Wappen hat im silbernen Schilde drei schwarze Muscheln; auf dem Helme einen silbernen und schwarz gewaffneten Schwanenhals. Der Kamm auf dessen Rücken ist willkürliche Zutat des verstorbenen Münchener Heraldikers v. Hefner. Die Helmdecken sind Silber, resp. weiß und schwarz.

Fig. 3 zeigt das Stammwappen der rheinischen Familie van der Leyen, einem uradeligen Geschlechte aus der Moselgegend. Leye heißt so viel als Schiefer, der in der dortigen Gegend fast den ganzen Untergrund einnimmt. Kaiser Ferdinand III. hatte das Geschlecht in den Freiherrn

stand und Kaiser Joseph I. in den Grafenstand erhoben. Zwei Sprossen aus der Familie waren Fürsten, der eine Kurfürst von Mainz, der andere von Trier. 1806 erhielt das Geschlecht wegen Beitritt zum Rheinbunde die Fürstenwürde. Schild blau mit silbernem Pfahl; auf dem Helm ein weißer Windhund mit goldenem Halsbande und blauen mit silbernen Lindenblättchen beworfenen Flügeln. Decken blausilbern.

Fig. 4 zeigt das Wappen des längst verstorbenen Geschlechtes „Heppenheim im Saal", nach dem Orte Heppenheim in Rheinhessen so benannt. Die Familie v. Schönborn führt heute noch jenes Wappen in ihrem Schilde. Schild blau mit silbernem Balken durch die Mitte. Oben 2 und unten 1 Wecken. Auf dem Helme ein Stiergehörn mit

Wiederholung des Schildinhaltes. Decken blau und weiß. - Fig. 5 ist das von Rosenbachsche Wappen, in altgotischer Weise vom Schreiber dieses entworfen. Ein dreieckiger geteilter Schild von Gold und schwarz. Im oberen Felde ein halber schwarzer gekrönter Löwe. Derselbe auch als Helmzier mit zwei herauswachsenden schwarzen und goldenen Stierhörnern. Dieses Wappen gibt anschaulich den Charakter der Tiergestalten jener Zeit aus Pappe und Tuch wieder. Siegel jener Art sind schwer zu stechen.

Fig. 6 ist das Wappen der längst ausgestorbenen Familie v. Nackheim aus Nackenheim bei Mainz. Schild mit goldenem Schildeshaupte und blau und silber geteiltem Schilde, beim andern Stamme schwarz und silber. Dieselbe Figur wieder

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holt sich in dem auf dem Helme befindlichen Doppelfluge. Decken schwarzweiß oder blauweiß.

Im Text steht ein Kirchenstempel der Gemeinde NiederIngelheim bei Mainz. Es ist das historische Ingelheim, in welchem Karl der Große einen Palast hatte. Die Kirche ist dem hl. Remigius geweiht und der Stempel genau nach dem alten Siegel, der zirka 1750 gefertigt war, nachgebildet. In jener Zeit war ovale Form die beliebteste für Siegel und Stempel. In jener Periode waren auch noch meist die Umschriften wie hier graviert und nicht geschlagen, was dem Charakter des Ganzen etwas ungemein Ursprüngliches gibt. Der Stempel ist mit der Feder gezeichnet und vermittels Photographie auf Messing übertragen und geätzt.

Zu unseren Abbildungen.

A die Abbildungen von den prächtigen Arbeiten Prof. Riegels an gesonderter Stelle besprochen sind, kann hier darüber weggegangen werden. Wir werden mit Veröffentlichungen nach Riegel'schen Arbeiten fortfahren.

Als Eingangsvignette sehen unsere Leser eine fein ausgeführte Neujahrsplakette von der bekannten Firma Wilhelm Mayer und Frz. Wilhelm in Stuttgart: Der Einzug ins neue Jahr. Möchte die freudige Hoffnungsstimmung, die aus der lebensvollen Darstellung spricht, sich auch wirklich im neuen Jahr bewähren!

Ein schwieriges Gebiet, seiner engen formalen und technischen Begrenzung wegen, ist das der Weißjuwelen. Für die strengere und einfachere Kompositionsweise, welche neuerdings sich hier geltend macht, werden die energisch und klar disponierten Entwürfe von Friedr. Haberl - Charlottenburg, von denen wir heute einige Blätter veröffentlichen, gute und brauchbare Anregungen bieten. Man wird auch bei dem Juwelenschmuck die Beobachtung machen, daß der Weg zu einer inneren, künstlerischen Auffrischung nur durch die Rückkehr zur Einfachheit führt.

Bei unserm Wettbewerb für Schmuckentwürfe für einfache Handarbeit erregten die in einfacher Treib- und GravierTechnik ausgeführten Schmuckmodelle von Rob. Bachmaier

in Schwäb. Gmünd besonderes Interesse. Wir bringen einen Teil derselben heute zur Veröffentlichung, und werden die übrigen Stücke folgen lassen. Es ist überaus reizvoll, daran zu beobachten, wie in diesen ältesten und einfachsten Techniken eine rein moderne Ornamentik so restlos zum Ausdruck gebracht werden kann.

Ebenfalls aus Schwäb. Gmünd stammt die kraftvolle Brosche, die Rud. Pauschinger entworfen und ausgeführt hat. In dieser Arbeit sowohl wie in den folgenden Entwürfen von Gust. Jourdan, auch aus Schwäb. Gmünd, spricht das ernste und glücklich durchgeführte Bestreben, unter Verzicht auf jede komplizierte und reiche Technik und Dekoration künstlerische Wirkungen zu erzielen durch wohlerwogene Linienführung und feinabgestimmte Verhältnisse.

Die prämiierten Arbeiten vom Wettbewerb zu der Medaille der Internationalen Luftschiffahrts - Ausstellung in Frankfurt a. M. sind in besonderem Artikel besprochen.

Die,, Monogrammschmucktafel" sowie die Tafel „, Rheinische Ritterwappen" sind ebenfalls in besonderen Artikeln erläutert. Die Abbildungen auf Seite 19 sind dem Werk „Der Schmuck" von Ernst Bassermann - Jourdan (Verlag: Klinkhardt & Biermann, Leipzig), welches wir in Nr. 49 bereits besprochen, entnommen. R. R.

G Für die Werkstatt

Um

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Spezifisches Gewicht.

In manchen Fällen ist es zur Berechnung und Festsetzung des Kostenpunktes einer Bestellung von Nutzen, den spezifischen Gewichtsunterschied von 8-, 14- oder 18 karät. Gold zu wissen; z. B. wir haben ein Muster in 8 karät. Gold und sollen das ungefähre Gewicht in 14 karät. angeben, so findet man dies auf folgende Art, daß ein gleiches Stück in 14 karät. etwa um 1, seines Gewichtes schwerer ist als 8 karat. Man walze genau gleich ein Stück 8 karät. und ein Stück 14 karät. Gold, schneide es in genau gleicher Größe ab und wiege beides mit der Brillantwage, es wird das 14 karät. ein viertel Teil mehr wiegen wie das 8 karät. Ein Stück Gold 563/ von 61/ 64 karat. auf der Brillantwage wiegt in 750 000 Gold 13/64 Karat, demnach 110 Teil mehr wie 563 1/ Gold. Ein Stück Silber 800/ 000 Gold von 11/64 Karat wiegt in 5030 14284 Karat, also gut Teil mehr wie das gleiche Stück in Silber. Ein Stück Silber 800 von 45/84 Karat wiegt in 14 Karat, demnach 1 Teil mehr als das gleiche Stück in Silber. Ein Stück Feingold von 36/4 Karat wiegt in 563/000 Gold 29/64 Karat, demnach wiegt das gleiche Stück Feingold etwas mehr als den vierten Teil des 5630 Goldes. Auf diese Art lassen sich alle Vergleiche mit der Diamantwage feststellen, wenn es auch wohl wissenschaftlich auf 1000 Gramm auf diese Art nicht festzustellen ist, so doch vollständig genügend für unsere praktischen Zwecke. Georg Nicolaus in Hanau.

Sprünge und Risse in der Gipsform nach dem Glühen können an und für sich nicht gänzlich verhindert werden. dasselbe auf ein Minimum zu reduzieren, empfiehlt es sich zunächst, nur besten Gips, sogenannten Alabaster - Gips, zu nehmen und denselben wenn irgend möglich, vor der Anwendung auszuglühen. Auch wird von mancher Seite empfohlen, dem Gips etwas Zement, auch feinstes Ziegelmehl in geringer Menge beizumischen. Das möglichst gänzliche Austrocknen an der Luft oder am warmen Orte vor dem Ausglühen der Form ist unerläßliche Bedingung, darnach ein ruhiges Glühen und Erkaltenlassen derselben. Um das Ausgießen auch der feinsten Teile zu ermöglichen, ist zunächst auf genügende Luftkanäle zu achten, ferner den Gußkopf groß genug zu machen, damit der nötige Druck erzeugt wird; die Form ist ziemlich heiß zu machen und dem flüssigen Metall etwas Spiauter zuzusetzen. Außerdem habe ich bei feinen Objekten dadurch einen guten Guß erzielt, daß ich am unteren Ende der Form dem Modell-Eindrucke einen weiteren sackartigen Eindruck anbrachte, in welchem sich mehr Metall ansammeln kann, wodurch das Metall gewissermaßen besser in alle Teile der Form nachgezogen wird. Wenn ein Herausspritzen des Gumetalles stattfindet, dann kann die Ursache nur ganz allein daran liegen, daß der Form noch Feuchtigkeit innewohnte oder nach dem Glühen wieder durch irgend ein Versehen gelangt sein muß, andernfalls ist ein Herausspritzen nicht denkbar. Nachdruck aus dem Inhalt vorliegender Zeitung ist nur mit Erlaubnis der Redaktion und unter genauer Quellenangabe gestattet

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Gold

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IE diesjährige Mode ist unendlich vielseitig, steht aber zum großen Teil im Zeichen des modernisierten Empirestiles, dessen vornehmstes Motiv der Lorbeerkranz ist und der hauptsächlich Brillanten und Perlen auf Gold verwendet. Andererseits spielt der farbige Halbedelstein noch immer eine große Rolle, die größte, wenn aus demselben ganze Schmuckstücke in Form einer Blume oder eines Tierkopfes geschnitten werden, oder derselbe als Unterlage zur Inkrustierung mit Ganzedelsteinen dient, oder auch, wenn er von einem Platinnets übersponnen und mit Edelsteinmotiven besetzt als Platte eines Bischofsringes, zwischen den Kettengliedern eines Armbandes, oder als Hutnadel Verwendung findet. Bei der Beschreibung von Neuheiten werden wir auf den Halbedelstein noch zurückkommen, vorläufig kehren wir zu unseren Lorbeerkränzen zurück, die die Empiremode heuer der Damenwelt ebenso wie Schmuckbänder und Reifen um den Scheitel, um den Hals und um den Arm legt. Ganze und Halbkränze setzen sich aus mit der Spitze aufeinandergelegten goldenen, mit Brillanten oder Perlen eingelegten Lorbeerblättchen zusammen; aber nicht nur als Haarreifen, sondern auch als Diadem, wo der Kranz dann gewissermaßen die Verbindung mit frei von demselben herabhängenden Pendants in abgestuften Größen gibt. Auch glatte goldene Haarreifen, oft grün oder kupferig gefärbt, sind sehr modern, besonders wenn aus der Mitte noch ein Schmuckstück emporsteigt. Von einem solchen Halbreifen aus ganz dünnem, brillantbesetztem Gold, erheben sich in der Mitte an langen, dünnen, brillantbesetzten Stengeln vier Kleeblumen aus Brillanten in ungleicher Höhe, von einem Hintergrund eines weißen Reihers. Der Goldfiligranmode entsprechen auch solche Haarreifen, in deren Mitte sich ein zitterndes Schmuckstück aus gleichem Material bei einem Modell ist es ein Schmetterling mit Doppelflügeln, brillantbesetzter Zeichnung, ebensolchen Fühlern und Perlenaugen erhebt. Auch glatte Reifen ohne Schmuckstück aus Gold oder Platin entsprechen der Mode, sie sind mitunter unten glatt, nach oben abgerundet und schnurgleich mit eingelegten kleinen Diamanten oder Perlen umwunden oder mit einzelnen Brillanten besetzt. Neu sind auch daumenbreite gegitterte Scheitelbänder aus Gold, in deren Kreuzungen kleine Diamanten oder Perlen eingelegt sind, vor allem aber die gänzlich aus Perlen geflochtenen Scheitelbänder, die mitunter von Brillantmotiven unterbrochen sind. Diese Perlenbänder finden auch als enganliegendes Halsband, als lose um den Hals. gehängtes Band und als Armband, ja selbst als Sportuhrkette für Damen Verwendung. Ganz neuartige Schmuck

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stücke vornehmster Art im modernen Genre sind Anhänger in Größe und Form eines Talers, mit spinnwebnetzartigem oder fadendünn gestreiftem Hintergrund aus Platin mit schmalem Diamantrahmen, auf den eine Blume in Brillanten gefaßt reliefartig aufgelegt ist. Nur dann und wann bringt ein kleines buntes Steinchen, das bei einer Blüte am Ende des Stengels, bei einer anderen in den Kelch eingelegt ist, eine Spur von Farbe in dem reizenden Schmuckstücke, deren Nachahmung gesetzlich geschützt ist. Modernisiertes Rokoko möchte man ein Genre nennen, wo auf altsilbernem oder grün vergoldetem à jour Grund durch farbige, flach aufgelegte, unsichtbar gefaßte Halbedelsteine in herzförmiger, runder und dreieckiger Form durch die dichte Aneinanderreihung eben dieser Formen und verschiedener Farben aparte Wirkungen erzielt werden. Ganze Kolliers stellen sich aus einzelnen stilisierten, herzförmigen oder körbchenförmigen Teilen zusammen, die sich in der Größe nach beiden Seiten abstufen. Dan gibt es wieder Anhänger und Gürtelschnallen, wo zwischen den Steinen noch eine Figur aus gefärbtem Gold, oder eine aus einem Halbedelstein geschnittene Figur aufgelegt ist. Armbänder und Halsbänder setzen sich hingegen oft nur aus einfachen rechteckigen à jour-Gliedern, die etwa zwei Zentimeter breit und mit den bunten Steinchen besetzt sind, zusammen, und auch die bunt applizierte moderne schmale und lange Brosche, aus einem einzigen à jour-Streifen hergestellt, fehlt nicht.

Lorgnonketten und Armbänder stellt man neuestens häufig aus ganz schmalen, ovalen, durchbrochenen Platingliedern in Verbindung mit Halbedelsteinen her. Ein Armband dieser Art ist von zwei großen Onyxplatten unterbrochen, in deren eine ein viereckiger Rubin und in die andere ein ebensolcher großer Smaragd, von Diamanten umrandet, eingelegt ist. Ein Perlenband für den Arm hat als Schloß einen viereckigen Brillantrahmen, den ein Kränzchen aus Brillanten ausfüllt; ein Armband aus goldenen Lorbeerblättern, die mit Diamanten eingelegt sind, hat eine Schließe, deren runden, brillantbesetzten Rahmen eine Brillantrose ausfüllt. Modern ist wieder der glatte, goldene Armreif, den ein Solitär in Herzform und eine Riesenperle schmückt, oder in den drei viereckige Solitärs in abgestuften Größen eingelegt sind. Auch das Uhrenarmband, aus einem flachen zopfartig geflochtenen Goldband, in dessen einzelne Flechten winzige farbige Steinchen eingelassen sind, ist erwähnenswert; die Uhr ist mit einem zackigen, mit bunten Steinchen besetzten Rahmen eingefaßt. Einen breiten Platz in der Schmuckmode hat sich das Lorgnon erobert. Das neueste Modell nennt sich „Bismarcklorgnon", springt mittels Feder aus der Scheide,

die aus einer goldenen, mit farbigen Edelsteinen eingelegten Spange besteht und deren Form den modernen langen Broschen mit szepterförmiger Handhabe ähnelt; die Verbindung der Gläser ist gleichfalls in der Mitte mit einem brillantumrandeten Solitär geschmückt, oder es sind in dieselbe kleine Brillantsplitter eingelassen.

Die modernen Manschettenknöpfe für Damen mit Kettengliedern sind aus gewölbter Perlschale, von Brillanten umrahmt, aus Perlmutter mit Goldrand und einem winzigen, eingelegten Brillantblümchen in der Mitte, ferner aus zweierlei Halbedelstein mit ganz schmalem Goldrand; in den Stein sind tupfenartig Diamanten eingelegt. Sehr schön ist solch eine Garnitur aus Beryll und Amethyst. Die neuesten Knöpfe für Herren haben in Kristall geätzte Tierköpfe mit schmaler Goldeinfassung. Jeder der durch Kettenglieder verbundenen Knöpfe zeigt einen anderen Kopf, da die Knöpfe außerdem sehr klein und die Köpfe in die Rückseite geätzt sind, handelt es sich um eine sehr mühsame, kunstvolle Arbeit. Außerdem sind Manschettenknöpfe mit Kettengliedern in Walzenform aus Gold neu; an beiden Seiten und in der Mitte läuft um die Walze eine eingelegte Diamantlinie.

Die neuesten Broschen sind oft zwölf Zentimeter lang und gleichen, in einfacher Art oft nur aus flachem, schmalem Gold- oder Silberband hergestellt, dem verschlungenen Schnörkel unter einer Unterschrift; mitunter sind kleine Diamanten in verstreuter Art in das Band eingelassen. Die

juwelenbesetzte Spange, die früher nur auf einer Seite einen dolchähnlichen Griff hatte, schließt nun auf beiden Seiten mit einem solchen ab. Eine sehr kunstvolle, kostbare Brosche stellt an langem, gebogenem Stengel eine Kornblume in Brillanten vor. Nur im Innern eines jeden Köpfchens ist ein blaues Steinchen, am Ende des Stengels, der sich etwas verbreitert, sind einige kleine Smaragdsteinchen eingelegt. Sehr hübsch ist eine aus einem Beryll geschnittene kleine Brosche in Form von Vierblätterklee, deren äußerste Kante mit Diamanten eingelegt ist. Dann ist ein Pferdekopf erwähnenswert, aus einem großen Topas geschnitten und gänzlich mit Diamanten gaviert. Als Modebrosche dieser Saison gilt der Maikäfer in etwas mehr als natürlicher Größe, aus Gold, mit brillantbesetzten Fühlern, oder mit Fühlern und Einkerbung aus Gold, und Kopf und Leib aus je einer Koralle.

Die gangbarsten, enganliegenden Halsbänder setzen sich aus vielen Reihen weißer oder rosa Korallen mit Silberfiligranschließe zusammen, oder aus ganz dünnen Silberkettchen mit Goldfiligranschließe, auf welche bunte Steine aufgelegt sind. Feine Platinkolliers, an denen kurze, bogige Kettchen mit Halbedelsteinen oder Korallen abschließend hängen, sind noch sehr modern, wie auch die ganz dünne, lange Halskette aus Platin oder Gold, die unten mit je einem langen Tropfen aus Halbedelstein, oder einem herzförmig geschnittenen, brillantumrandeten Halbedelstein abschließt und die sich nur lose voran übereinanderschlingt. H. H.

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Die neuen Bestimmungen der Gewerbeordnung.

Giltig ab 1. Januar 1910.

IT dem 1. Januar treten die Vorschriften in Kraft, welche der Reichstag als Teil der großen Gewerbeordnungsnovelle erledigt hatte. Er bezieht sich auf die Regelung der Arbeitsverhältnisse der weiblichen Arbeiter in gewerblichen und industriellen Betrieben. Die Vorschriften des Abschnitt 4 des Titel VII der Gewerbeordnung finden jedoch nur Anwendung, wenn in dem Betrieb mindestens 10 Arbeiter beschäftigt werden, dann aber auch, wenn die betreffenden Betriebe bisher nicht als „Fabriken" angesehen wurden.

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6. dürfen Arbeiterinnen vor und nach ihrer Niederkunft 8 Wochen nicht beschäftigt werden.

§ 137 a verbietet eine Übertragung von zur Verrichtung außerhalb des Betriebs (Mitgeben von Arbeit nach Hause) für Sonn- und Festtage und für die Tage, an denen jugendliche Arbeiter und die Arbeiterinnen schon die gesetzlich zulässige höchste Arbeitszeit hindurch im Betrieb beschäftigt waren. Für Werktage, an denen sie im Betriebe kürzere Zeit beschäftigt waren, ist eine Übertragung von Arbeit nach Hause nur in dem Umfang zulässig, in dem Durchschnittsarbeiter ihrer Art die voraussichtlich in dem Betrieb während des Restes der gesetzlich zulässigen Arbeitszeit würden herstellen können.

§ 138 schreibt vor, daß der Arbeitgeber, der jugendliche Arbeiter oder Arbeiterinnen beschäftigen will, vorher der Polizeibehörde das schriftlich anzuzeigen und ein Verzeichnis über Arbeitstage, Arbeitszeit und Pausen zu führen hat. □ § 138a 1-2 regelt die Überarbeit, die bei aufergewöhnlicher Häufung der Arbeit bewilligt werden kann. Die Überarbeit erwachsener Arbeiterinnen ist bei solcher Arbeitshäufung nur gestattet, wenn sie

a) 12 Stunden täglich nicht überschreitet und eine ununterbrochene Ruhezeit von 10 Stunden freiläßt.

b) nicht über 9 Uhr abends dauert.

Während Überarbeit, ohne daß ein Ausgleich durch eine entsprechend kürzere Beschäftigung der Arbeiterinnen in der übrigen Zeit des Jahres einzutreten braucht, wie bisher bis zu 40 Tagen erlaubt werden kann, ist die Befugnis der höheren Verwaltungsbehörde, an mehr als 40 Tagen Überarbeit zuzulassen, wenn ein Ausgleich stattfindet (Saisonarbeit), auf 50 Tage beschränkt. An Vorabenden von Sonnund Festtagen darf Überarbeit nicht über 8 Uhr abends

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