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hebung auf der Oberfläche einen Hohlraum bedeutet, zeigt außer der Abbildung 5 auch die Abbildung 13.

Die Verhältnisse an dem Zusammenstoßpunkte der beiden Perlmutterkugeln der Doppelperlen 2 und 3 zeigen die Abbildungen 14 und 15 (14 entspricht 2, 15 entspricht 3). Die eine Doppelperle zeigt einen beträchtlichen Hohlraum an der Berührungsstelle, die mit einer Konchyolinhaut umkleidet ist, die andere Perle zeigt nur einen allmählich nach außen zu auslaufenden Keil von Konchyolin zwischen den Hüllen der beiden Hälften der Perle (Abb. 15). Man erkennt, daß man das, was man an einer Perle sieht, durchaus nicht verallgemeinern darf. Im Kernmeßapparate gibt ein Hohlraum von etwa 15 Hundertstel Millimeter ein Bild, wie es Abbildung 16 zeigt. Durch Verstellen des Tubus vermag man den Hohlraum in die Tiefe zu verfolgen.

4. Das Material des Kernes.

Obwohl von vornherein nicht ausgeschlossen werden kann, daß sich als Kernmaterial sehr verschiedene Substanzen verwenden lassen, ist bisher nur Perlmutter als Kernmaterial gefunden und angegeben worden. Die Perlmutter des Kernes zeigt bisweilen sehr schöne ebenflächige Streifung, die sich auch bei der Durchleuchtung bemerkbar macht, oft aber auch divergent verlaufende breitere Streifen, wenn Material aus der Nähe des Schlosses der Muschelschale zur Verwendung kommt. Die untere Hälfte der Abbildung 2 zeigt einen solchen divergent gestreiften Kern. Meist ist die Perlmutter farblos, doch finden sich ab und zu auch Perlen mit Kernen aus dunkler Perlmutter. Die obere Perlenhälfte in Abbildung 2 hat einen Kern aus dunkelgrauer Perlmutter mit reichlicher Konchyolinsubstanz und es ist auffällig, daß dieser konchyolinreichere

Einfluß der Hohlräume auf das spezifische Kern zur Gänze von Konchyolin überzogen wurde, ehe sich

Gewicht.

Das Auftreten derart großer Hohlräume sowie reichlicher Einlagerungen von Konchyolin hat nun nicht bloß Einfluß auf die Qualität, sondern wirkt sich auch in einem bedeutend niedrigerem spezifischen Gewichte solcher Perlen aus. In Nr. 2, Jahrg. 1926 der D. G.-Z., wurde von einem Verfahren berichtet, daß eine Trennung der gezüchteten Perlen von den nicht gezüchteten durch das spezifische Gewicht herbeiführen soll. Damals war das statistische Material noch nicht so zahlreich wie heute und deshalb kann erst jetzt entschieden dagegen Stellung genommen werden, die Resultate dieser Methode als einwandfrei betrachten zu können. Jede gezüchtete Perle mit Hohlraum wird mit den leichten zufälligen Perlen in der Trennungsflüssigkeit schwimmen. Die besten zufälligen Perlen, die völlig aus Perlmuttersubstanz bestehen, werden zusammen mit den gezüchteten Perlen sinken und so ergibt sich als Endresultat bei dieser Methode folgendes: Die schwere Partie, welche als „gezüchtet" anzusehen ist, enthält in sich neben den gezüchteten Perlen die besten natürlichen Perlen, die leichte Partie dagegen neben den zufälligen Perlen die schlechtesten gezüchteten Perlen mit Hohlraum. So bestechend das Verfahren also im Anfange wirkte und so sehr es geeignet erschien, wenigstens schwere Verdachtsmomente zu gewinnen, so wenig erscheint es jetzt nach der Nachweisung erheblicher Hohlräume in gezüchteten Perlen geeignet, eine einwandfreie Trennung zu gewährleisten. Die Abbildung 17 zeigt den Querschnitt durch das Gefäß, welches in Paris von Dr. Wondra für diese Trennung benutzt wurde. Die innere Eprouvette i mit dem siebartig durchlöcherten Boden b läßt sich an dem Glasstabe g in die Höhe heben, um leichter die gesunkene Partie zu erreichen. Die schwimmenden Perlen werden vorher mit der Pinzette entfernt. Es müßten beide Partien, sowohl die schwere wie die leichte einer zweiten Prüfung unterzogen werden und dadurch würde die Trennung nach dem spezifischen Gewichté überflüssig. Die Methode hat durch die Leichtigkeit ihrer Durchführung und die Raschheit des scheinbaren Erfolges viel Bestechendes an sich, führt aber, wenn sie allein angewendet wird, zum Selbstbetrug. Freilich kann man auf diese Weise auch 2000 Perlen am Tage prüfen, während alle anderen Methoden doch mehr Zeit erfordern. Mit Rücksicht auf die enormen Werte, die in Perlen investiert sind und das geradezu beispiellose Vertrauensverhältnis, das im Perlenhandel zwischen Verkäufer und Käufer besteht, darf aber der Umstand keine Rolle spielen, daß eine Untersuchungsmethode einige Zeit erfordert.

Dagegen wird man berechtigten Verdacht haben müssen, wenn z. B. fast alle Perlen einer Schnur sinken und umgekehrt beruhigt sein können, wenn fast alle Perlen schwimmen. Denn die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, daß fast alle Perlen einer Schnur zufälliger Perlen aus reiner Perlmutter bestehen und das fast alle Perlen einer Schnur gezüchteter Perlen Hohlräume besitzen. Zu diesem Zwecke einer raschen vorläufigen Orientierung ist die Methode brauchbar.

die Perlmutter der Hülle abschied. Die untere Perle mit dem hellen Kern ist nur teilweise von Konchyolin überzogen. Die dunklen Kerne haben sich bisher als natürlich gefärbt erwiesen, während man z. B. bei den japanischen Halbperlen in neuester Zeit künstlich gefärbte Kerne findet. Die künstliche Färbung der Perlmutter gelingt mühelos in verschiedenen Abtönungen und so bekommt man die japanischen Halbperlen in allen Farbtönen. Diese sind nur auf die Färbung des Kernes zurückzuführen und nicht auf eine Eigenfärbung der dünnen Hülle, durch welche die Färbung des Kernes durchschlägt.

Daß man einer Muschel auch mehr als einen Kern implantiert und daß durch zufällige Nebeneinanderlagerung zweier Kerne Doppelperlen mit barocken Formen entstehen können, geht aus den Abbildungen 2 und 3 hervor.

Gezüchtete Perlen mit Kern aus anderem Material als Perlmutter.

Ernste Beachtung verdient der Umstand, daß in der letzten Zeit unter gezüchteten Perlen mit Perlmutterkern, welche auch die charakteristische Reaktion im Magnetfelde zeigten, sich auch unzweifelhaft gezüchtete Perlen befanden, welche im Magnetfelde gar keine Reaktion zeigen, einen völlig homogenen Kern besitzen, der also aus einem anderen Material als Perlmutter besteht. Diese gezüchteten Perlen ohne Reaktion im Magnetfelde fanden sich z. B. in einer Schnur von zusammen 84 Perlen in einer Anzahl von 15 Stück. Daß die im Magnetfelde nicht reagierenden Perlen gezüchtet waren, bewiesen die großen Hohlräume, die sich über dem scharf abgegrenzten Kern in ihnen fanden und der optisch ganz homogen erscheinende Kern. Auffällig ist es, daß derartige Perlen wie auch die Perlen mit den großen Hohlräumen über Balkanländer nach Wien gekommen sind und daß angeblich italienische Händler solche Perlen vertreiben. Im Zusammenhange damit sei auch erwähnt, daß die Züchtung von Perlen nicht mehr auf die Perlfarmen Mikimotos beschränkt ist, sondern daß es eine größere Zahl von Züchtern gibt. Man wird in Zukunft mit einer weiteren Ausbreitung der Züchtungsmethoden rechnen müssen und ebenso mit Abänderungen in der Methode wie im Materiale des Kernes.

II. Schlußfolgerungen für den Handel. Man erkennt aus obigen Ausführungen, wie notwendig es ist, die Qualität der gezüchteten Perlen zu prüfen und nicht alle gezüchteten Perlen in einen Topf zu werfen. Wie bei den zufälligen Perlen gibt es auch hier enorme Qualitätsunterschiede, und es ist sicher bemerkenswert, daß erfahrene Praktiker, wie Herr Jaro Reimann (Fachblatt des Reichsverbandes, 1926, Nr. 16), ja auch Vertreter der Mikimotoperlen, in der Messung der Dicke der Hülle einen wertvollen Qualitätsfaktor erblicken. Der Verfasser hat deshalb in dem Referate, das er für das Zentralinstitut für Edelsteinforschung in Berlin auf dem Amsterdamer internationalen Kongreß erstattete, eine Reihe von Fragen zur Diskussion gestellt, die sich auf die

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Alice Hechy mit interessantem Armschmuck und zweifarbiger Perlenkette. Aufnahme Binder, Berlin.

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WERK VORLAGEN

Tafel 60: Juwelen Entwürfe von Friedrich Haberl-Berlin.

DIE BENERS

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Nr. 7 Material: Ganz aus Platin 7,2 g oder Gold 0,585 Auflage, Platin 3,4 g.

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Arbeitszeit: Goldschmied 34 Stdn., Fasser 13 Stdn., Graveur 4 Stdn., Polieren 3 Stdn., Finieren 1/, Stde. Steine 28 Brillanten, 2 Perlen.

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Nr. 8 Material: Ganz aus Platin 6,8 g oder Gold 0,585
Auflage, Platin 3 g.
Arbeitszeit: Goldschmied 32 Stdn., Fasser 15 Stdn.,
Graveur 4 Stdn., Polieren 3 Stdn., Finieren 1/2 Stde.
Steine: 2 Onyxplatten eingefaßt, 24 Brillanten, 2 Perlen.

=

Nr. 9 Material: Ganz aus Platin 7,8 g oder Gold 0,585 4 g,
Auflage, Platin 3,5 g.
Arbeitszeit: Goldschmied 36 Stdn., Fasser 18 Stdn.,
Graveur 4 Stdn., Polieren 3 Stdn., Finieren 1/2 Stde.
Steine: 40 Brillanten, 8 Rosen, 2 Perlen.

Ringe:

Nr. 10 Material: Ganz aus Platin 3 g oder Gold 0,585 = 1,5 g,
Auflage, Platin 1,3 g.

Arbeitszeit: Goldschmied 21 Stdn., Fasser 10 Stdn.,
Graveur 11/2 Stdn., Polieren 21⁄2 Stdn.

Steine: 1 Brillant, 4 Saphire rec. eingeschliffen, 4 Brillan-
ten, 14 Rosen oder: 1 Brillant, 4 Saphire rec. eingeschliffen,
18 Rosen.

Nr.11 Material: Ganz aus Platin 3,2 g oder Gold 0,585 = 1,6,g,
Auflage, Platin 1,4 g.

Arbeitszeit: Goldschmied 18] Stdn., Fasser 8 Stdn.,
Graveur 1 Stde., Polieren 21⁄2 Stdn.

Steine: 1 Brillant, 4 Brillanten, 8 Rosen oder 1 Brillant,
12 Rosen, alles andere eingeschnitten.

Nr. 12 Material: Ganz aus Platin 3 g oder Gold 0,585
Auflage, Platin 1,3 g.

=

1,5 g,

Arbeitszeit: Goldschmied 20 Stdn., Fasser 10 Stdn., Graveur 11⁄2 Stdn., Polieren 2, Stdn.

Steine: 1 Brillant, 4 austr. Saphire eingeschliffen, 2 Brillanten, 18 Rosen oder 1 Brillant, 4 Saphire rec. eingeschliffen, 8 Rosen, alles andere Körner.

Die abgebildeten Entwürfe sind für die Bezieher unserer Werkvorlagen zur Ausführung freigegeben.
Unsere Kalkulationsbeispiele sind immer auf die weitgehendste Auswertung des
Entwurfes abgestellt. Selbstverständlich lassen sich alle Vorlagen auch wesentlich
einfacher gestalten und bedeutende Ersparnisse an Material und Arbeitszeit erzielen.

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