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Die Elfenbein-Hutnadeln von Herbert Scheffler (Leipzig) zeichnen sich durch eine gute Orna= mentik aus, sind handgeschnitzt und daher durch den Werkvorgang belebt. In manchen Bei= spielen wird ein farbiges Band durchgezogen, das zum Hut gestimmt sein soll. Prof. L. S.

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Elfenbein-Hutnadeln und -Hutnadelschützer von Herbert Scheffler, Leipzig

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Langfallender Pelz, mit Quersätzen, tiefeingesetzten Ärmeln, die bis zum Handgelenk vorgreifen. Hals bleibt oft frei, weshalb dazu Anhänger, Halsketten mit kräftiger Steinunterbrechung gern getragen werden.

Warnung vor Fälschungen.
Eppler-Crefeld.

Von Dr. Alfred In letzter Zeit sind mir mehrfach Rubine zur Untersuchung vorgelegt worden, als Cabochon und facettiert geschliffene, die äußerlich allerlei Merkmale aufwiesen, die man gelegentlich an echten Rubinen wahrnimmt; trotzdem erwiesen sich die Steine aber als synthetisch. Bei einer näheren Betrachtung kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß diese Merkmale an den Steinen absichtlich angebracht worden sind, um den Steinkenner bei einer nur oberflächlichen Betrachtung irre zu führen, daß man es also hier mit einer ganz gerissenen Fälschung

zu tun hat.

Woher diese Fälschungen stammen und wer der geschickte Fälscher ist, habe ich bis jetzt nicht heraus bringen können; vielleicht tragen diese Zeilen, um deren Verbreitung in den Fachblättern gebeten wird, dazu bei, ihn zu entlarven.

Die beobachteten Eigentümlichkeiten sind folgende: Meist, aber nicht immer, sind die Steine absichtlich unregelmäßig geschliffen in der Art, wie die Inder schleifen:

Die Steine sind oft dick (klotzig) geschliffen, die Spitze liegt nicht unter der Mitte der Tafel, oder der Stein ist an einer Seite dünner als an der andern, der Rundist ist schlecht gehalten, die Facetten sind unregelmäßig und dergleichen. Bei Cabochons ist der Boden nicht eben oder gleichmäßig gewölbt, sondern unregelmäßig, an einzelnen Stellen abgehohlt oder angekolbt, auch teilweise rauh und dergleichen. Gewöhnlich zeigen dann diese Steine noch Fehler, die ihnen aber künstlich beigebracht sind: mehr oder minder eckige_Vertiefungen, gewöhnlich mehrere in einer Linie liegend und daran anschließend sogar Aussprengungen und Risse. Die Bedeutung dieser absichtlichen Beschädigungen versteht man leicht aus dem Nachstehenden: In den natürlichen Rubinen finden sich nicht selten Kristalle anderer Mineralien eingelagert, und zwar oft mehrere nebeneinander in einer bestimmbaren kristallographischen Richtung, wie nach der Schnur eingesetzt. Kommen diese Kristalle beim Schleifen an die Oberfläche, so brechen sie aus, und bei größeren Kristallen entstehen merkbare Löcher, bei kleineren oft nur kleine Unebenheiten und Rauhigkeiten. Manchmal erhält der Stein beim Herausbrechen solcher Kristalle auch Risse.

Diese Kristalleinschlüsse im Innern des Steines sind bei einer wissenschaftlichen Untersuchung untrügliche Merkmale dafür, daß kein synthetischer, sondern ein natürlicher Rubin vorliegt, und auch die Steinhändler wissen, daß an natürlichen Rubinen solche Löcher, Rauheiten, Risse usw. vorkommen. Wenn der Stein zudem noch den unregelmäßigen indischen Schliff zeigt, dann ist es verständlich, daß der Steinhändler annimmt, einen echten Rubin vor sich zu haben. Das weiß unser Fälscher genau; er ist ein Mann von nicht ungewöhnlichen Kenntnissen, er ist ein geschickter Schleifer und versteht es, an der Gemmenschneidemaschine zu arbeiten. Seine Fälscherarbeit ist nicht plump, sondern mit Sachkenntnis und großer Kunst ausgeführt; auch vermeidet er geschickt Übertreibungen, alles sieht recht natürlich und selbstverständlich aus. Man kann ihm also die Anerkennung nicht versagen, daß er sein Handwerk versteht. Doch vor den wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden halten auch die geschicktesten Fälschungen nicht Stand; aber wer weiß durch wieviel Hände der Stein schon gegangen ist, ehe er jemand doch als verdächtig auffiel und dann zur Untersuchung eingesandt wurde! Wer weiß an welchem Marmortischchen eines Kaffeehauses er von dem Fälscher oder einem Helfershelfer zuerst in die Hände eines Ahnungslosen gelangte, oder in welche Partie wirklich echter Steine er einmal untergemischt wurde! Wer weiß, ob der Fälscher in irgend einer Dachkammer Europas oder in einer Bambushütte Indiens arbeitet! Daß das Fälschen planmäßig und mit Erfolg betrieben wird, steht für mich fest. Solche Fälschungen sind mindestens so einträglich wie das Fälschen von Banknoten, aber nicht so leicht zu entlarven und zur Bestrafung zu bringen, da keine verräterischen Druckplatten und Apparate zu ihrer Herstellung erforderlich sind, auch sind im Steinhandel die Wege, die ein Stein genommen hat, rückwärts sehr schwer zu verfolgen. Vielleicht gelingt es aber dem Zufall doch, auf die Spur des Fälschers zu kommen und ihm sein unsauberes Handwerk zu legen; inzwischen heißt es, beim Einkauf von derartigen Steinen doppelt vorsichtig zu sein und nur von Leuten zu kaufen, die man kennt, und an die man sich halten kann, wenn sich herausstellt, daß ein Stein unecht und gefälscht ist.

Artikel in die Tageszeitungen!

un, wo im Hinblick auf das diesmal frühzeitiger begonnene Weihnachtsgeschäft die Kollegenschaft wieder mehr in Tageszeitungen inseriert, ist die geeignete Zeit, auch kleine Artikel, die dem Gewerbe durch Aufklärung des Publikums dienen können, in die Tagespresse zu lanzieren, was an kleineren und mittleren Orten gar nicht schwer sein wird. Als Beispiel, das aber nicht gerade als Muster dienen muß, führen wir eine Notiz aus süddeutschen Blättern an. Nur darf es nicht vorkommen, daß in einer Veröffentlichung vom 16. November (sie war wohl früher beabsichtigt) noch Edelmetallpreise wie die in angeführter Notiz unverändert stehen bleiben, die längst „vorsintflutlich“ sind. Gold kostete vor und zu diesem Zeitpunkt schon 170000, Silber 4200, Platin 600000 Mk. das Kilo, also 50-80% mehr als in der Notiz. Am zweckmäßigsten werden die Veröffentlichungen von den Innungen an die Zeitungen versandt. Das Beispiel lautet:

„Die Preise für Schmucksachen. Die Preise der Edelmetalle sind, wie kaum ein anderer Handelsartikel, infolge unseres schlechten Valutastandes außerordentlich gestiegen. Feingold kostet heute 100000 Mk., während es im Frieden 2790 Mk. wert war, Silber heute 3100 Mk., in Friedenszeiten 70 Mk., und Platin heute gar 325000 Mk. Vor einem halben Jahr war das Kilogramm Gold noch für 33-35000 Mk. zu haben. Nicht minder gestiegen sind die Preise der Edelsteine. Ein guter reiner Brillant im Gewicht von einem Karat kommt heute auf etwa 30000 Mk. zu stehen, während er in Vorkriegszeiten für 800 Mk. zu haben war. Perlen sind noch seltener und teurer geworden. Kolliers mit großen schönen Perlen sind kaum noch zu bekommen und müssen meist mit sechsstelligen Zahlen bezahlt werden. Dabei ist die Preissteigerung noch nicht an der Grenze angelangt. Hauptsächlich infolge der

Verarbeitungskosten und der hohen Löhne stehen weitere Preiserhöhungen bevor, zumal die Waren nicht nur teurer, sondern auch knapper werden. Vor dem Krieg und auch heute noch versorgt Deutschland so ziemlich die ganze Welt mit Schmucksachen. Von dem Umfang und der Bedeutung der deutschen Schmuckwarenindustrie kann sich im allgemeinen der Fernstehende keinen Begriff machen. Die Stadt Pforzheim, der Hauptsitz der deutschen Schmuckwarenindustrie, beschäftigt in etwa 900 Betrieben nahezu 40000 Arbeiter und Arbeiterinnen, die sich restlos mit der Herstellung von Schmuckwaren betätigen. Außer in Pforzheim werden Edelmetallwaren in Hanau, Schwäb. Gmünd, Berlin, Stuttgart usw. hergestellt. Der Jahresumsatz der Pforzheimer Industrie betrug in Friedenszeiten 200 Millionen Mk.; er dürfte in den letzten Jahren infolge der gestiegenen Edelmetallpreise und des angewachsenen Reichtums nicht nur im Aus-, sondern auch im Inland schätzungsweise 2 Milliarden Mk. im Jahr überschritten haben. Im Jahr 1920 wurden Schmucksachen und Edelmetallwaren im Wert von nahezu 1 Milliarde Papiermark ausgeführt. Daraus erhellt, daß es unserer Schmuckwarenindustrie gelungen ist, das während des Krieges fast ganz darniederliegende Auslandsgeschäft wieder in Gang zu bringen, dank der unvergleichlichen Anpassungsfähigkeit der deutschen Industrie, die für jedes Land die gleichen und noch Hunderte von Spezialartikeln nach dem besonderen Geschmack und den Bedürfnissen des einzelnen Landes anfertigt. Infolge der Materialverteuerung ist man dazu übergegangen, in großem Maßstab Ersatzmittel und Halbedelsteine zu verwenden, indem das Hauptgewicht nicht mehr auf das Material, sondern auf die künstlerische Verarbeitung gelegt wird. Halbedelsteine sind heute überhaupt die große Mode geworden."

Beschickt die Kunstausstellung

in Rio de Janeiro!

rasilien gehörte im Weltkriege zu Deutschlands Gegnern.

Der Beitritt zur Entente war das Werk Englands, und erst allmählich wird als der Hauptschuldige der Verhetzung England erkannt. So schreibt „Der Kompaß" im brasilianischen Bundesstaate Parana, daß englische Heuchelei dem deutschen Volke unendlich mehr geschadet habe, als wildes und unersättliches französisches Hassen. England sei es gewesen, das schon vor dem Kriege den deutschen Namen in aller Welt verlästerte, und was es während des Krieges getan habe, stehe überhaupt ohne Beispiel da.

In Brasilien habe man nun Englands Tücke durchschaut und sich wieder mehr dem Deutschen Reiche genähert. Man ̧schätze deutsche Wissenschaft, Kunst, Erfindungen, Arbeit und Schaffensfreudigkeit.

Im Jahre 1922 begeht Brasilien die Hundertjahrfeier seiner Unabhängigkeit. Aus diesem Anlasse wird im September in der Bundeshauptstadt Rio de Janeiro eine große Kunstausstellung stattfinden, die bereits 1916 geplant war. Es sollte eine christliche Kunstausstellung sein für Erzeugnisse der bedeutendsten Industrien Nordeuropas, besonders Deutschlands. Kaufmann Heinrich Karp, Düsseldorf, Gartenstraße 61, der Gründer der Nordeuropäischen Handelskompagnie, hatte die Sache in die Hand genommen, und alles ging prächtig vorwärts. An die Spitze des Ausstellungsunternehmens stellten sich der Kardinal von Rio und die Gemahlin des Präsidenten der Republik. Der Minister des Innern überließ die schönsten Räume der National-Kunstakademie und das Lyceo de Artes e Officios zur Ausstellung; der illustrierte Katalog zählte 2876 Nummern . . . Da gelang es Deutschlands Feinden, Brasilien auf ihre Seite zu ziehen. Der Minister zog seine Erlaubnis zurück, über die zugesagten Räume zu verfügen, und Fanatiker drohten mit der Zerstörung der Ausstellungsgegenstände, weil ein Deutscher daran beteiligt war... Nun ist die Ernüchterung da!... Der unberechtigte Haß hat sich verflogen, und so schreibt ein hervorragender Kenner Brasiliens aus Rio de Janeiro: „Die Anregungen, in Brasilien deutsche Kunst in ihren besten Erzeugnissen vorzuführen, sind auf fruchtbaren Boden gefallen. Es entspricht wohl nicht der Bedeutung Deutschlands, hier nur gleichsam probeweise eine Ausstellung von Einzelwerken zu veranstalten, sondern die Umstände erheischen es mehr als je, daß das künstlerische Deutschland gleich das erste Mal so achtunggebietend auftrete wie nur möglich, sowohl im Umfange als auch in der Güte seiner Ware. Das wichtigste dürfte wohl sein, mit der Ausstellung den Reiz des Neuen zu verbinden."

An die christliche Kunst Deutschlands sei also an dieser Stelle die Mahnung gerichtet, die Ausstellung in Rio de Janeiro zu beschicken und den geschändeten, deutschen Namen wieder zu Ehren zu bringen. „Wenn je die Gelegenheit dazu günstig war, dann ist es jetzt der Fall," schreibt man mir aus Rio de Janeiro vom 30. Sept. 1921. „Die Ausstellungssache hängt von der deutschen Regierung ab, also: Deutschland rege dich!" H. Mankowski, Danzig.

Kleintechnik

Herstellung von Bindeklammern. Heftevorrichtungen sind im Behelfe der Gold- und Silberschmiede die wichtigsten Hilfsinstrumente, man kann nie genug und nie ganz vorteilhafte Klammern und ähnliches haben, um einen guten Arbeitsprozeß zu garantieren. In letzter Minute soll man sich nie solche Sachen herstellen, weil sie dann meist primitiv hergestellt werden und gar oft versagen, zum mindesten aber schwerfälliger zu handhaben sind, als rechtzeitig und pünktlich ausgeführte Arbeitsklammern. Wenn man keinen Flacheisendraht hat, um sich Klammern biegen zu können, so läßt man runden Eisendraht durch die Blechwalze laufen, bis er eine Fläche zu beiden Seiten hat. Dann fertige man sich in ruhigen Stunden solche bekommt jeder Arbeiter zwischen den einzelnen Ablieferungen - geeignete Heftevorrichtungen, als Flachklammern, Hochklammern, Spiralklammern usw., wie man sie zu den verschiedenen Zwecken braucht. Es ist hier nicht die Aufgabe, jede einzelne

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Klammer zu beschreiben, denn in dieser Beziehung ist das Talent des Arbeiters ausschlaggebend. Aber ein richtig Werkzeug

D.R.P. 334661.

zur Hand, erleichtert die Arbeit jedem Stand! Neuheit im Galvanisierungsverfahren. Wenn in Großfabriken galvanische Verfahren angewandt werden, so stehen meist besondere Abteilungen zur Verfügung, in denen Bäder zu den verschiedenen Metallüberzügen und Farbtönen vorhanden sind. Anders aber wird es in allen Geschäften, wenn sogenannte Ziervergoldungen auszuführen sind und die verschiedenartigsten Abtönungen schnell auf einem Arbeitsstück angebracht werden sollen; da nimmt das Decken, Vorbereiten der Bäder usw. sehr viel Zeit in Anspruch, und am Ende bleibt doch am Endresultat der Arbeit manches zu wünschen übrig. Diesem Übelstand soll eine Neuerung der Firma Hagenmeyer & Kirchner in Berlin C 19 abhelfen durch den patentierten Anodenstift (D. R. P. 334661). Der elektrische Strom, der seither im Galvanisierungsbad vom Anodenpol bis zum Warmpol einen geschlossenen Stromkreis bildete, schaltet nunmehr als sogenannte Anode den Anodenstift ein, der dann, in der Hand geführt, die schnellsten Arbeitsleistungen in vollendeter Exaktheit gewährleistet. Der Anodenstift hat an der Spitze einen auswechselbaren Einsetzstift, der in beliebigen Karatierungen als sogenannte Anodenfeder arbeitet. Innerhalb des Anodenstiftes befindet sich ein Hohlraum mit Läppchen verschiedener Größe und einer Feder, die ihrerseits den Strom weiterleiten. Hinten endet der Anodenstift in zwei Muttern, zwischen denen dann der Leitungsdraht der Plusleitung einzuklemmen ist. Will man nun galvanisieren, so wird das Arbeitsstück selbst wie bei dem sonstigen Verfahren mit dem Minusstrom verbunden und zur besseren Bearbeitung ab und zu in lauwarmes Wasser getaucht, wodurch das Anheften der Metallteilchen gefördert wird. Hat man den richtigen Anodenstift in den Halter eingesetzt, einen Tropfen stark konzentrierte Edelmetallösung hinter demselben eingegossen und die Spitze wieder aufgeschraubt, so kann das Verfahren begonnen werden. Mit der Spitze des Stiftes fährt man über die zu überziehenden Flächen hinweg und setzt das Arbeitsverfahren solange fort, bis man das gewünschte Resultat erreicht hat. Dann wird eine andere Spitze eingeschraubt, die Anodenhülse wieder geschlossen und im Nu kann man bereits wieder in einem anderen Farbtone weitere Flächen bearbeiten. Bedingung ist, daß größte Reinlichkeit beim Arbeitsverfahren herrscht, wie auch der Anodenstift stets gut abzutrocknen und rein zu halten ist. Reinlichkeit ist halbe Arbeit. Die Anodenstifte werden mit verschieden kräftigen Federn geliefert, auch sind Einzelteile zu beziehen, so daß ein Auswechseln jederzeit möglich ist; ebenso werden die konzentrierten Lösungen in Fläschchen von 20 ccm Inhalt geliefert. Die Lieferantin, Fa. Hagenmeyer & Kirchner in Berlin C 19, ist gern bereit, eine genaueste Gebrauchsanweisung zu jedem Anodenstift zu liefern. Diese Neuheit ist allen Werkstätten und Betrieben angelegentlichst zu empfehlen zwecks Vornahmen von Ziervergoldungen aller Art.

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