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letzten Verhandlungstag, schloß sich unter dem Vorsitz von Prof. Hildebrand, Stuttgart, eine Sitzung der freien Gruppe für Farbkunst an, in der unter anderem zur Farbenlehre Ostwalds Stellung genommen wurde.

Der Überblick über die Münchner Tagung ergibt also, daß die Arbeit der Durchgeistigung auf dem Gebiete der Technik und Industrie weiterhin gefördert werden soll, daß man aber andererseits ein Hauptgewicht auf die Förderung der persönlichen künstlerischen Leistung in Kunst, Handwerk und Gewerbe vor allem Wert legen will. Arbeitsehre und Arbeitsfreude gilt es zu erneuern. Besonders erfreulich erscheint es, daß diese Tagung mit dem Hintergrund wirklicher praktischer Arbeit vor die Öffentlichkeit trat, nämlich mit den Beratungen über die Beteiligung des Werkbundes an der Gewerbeschau 1922. Dieses gewaltige Projekt wird der Welt wie kürzlich Prof. Riemerschmid ausführte - klarmachen: Deutschland liegt geistig und künstlerisch nicht am Boden; wir sind noch immer reich an Willens-, Erfindungs- und Gestaltungskraft. Prof. L. Segmiller.

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er ärgste Feind ehrlicher solider Handwerksarbeit ist das

DPfuschertum seither gewesen. In früheren Jahrhunderten

kämpften die zünftigen Meister einen erbitterten Kampf gegen Böhnhafte und Pfuscher, und die Strafen, welche diese und ihre Arbeit trafen, waren schwer und hart. Mit der Einkehr der Gewerbefreiheit ist nun alles anders geworden, und namentlich das Handwerk hat gewaltig unter dem Eindringen von Elementen zu leiden gehabt, welche, ohne das betreffende Gewerbe erlernt zu haben, derartige Werkstätten errichteten und das Publikum einfach betrogen. Gerade diese Zeit der ungezügelten Gewerbefreiheit und des Eindringens unlauterer und untüchtiger Elemente in das Handwerk hat es mit bewirkt, daß so häufig dem Handwerk Unteellität und schlechte Arbeit vorgeworfen worden ist. Der Krebsschaden des Mindestfordernden zeigte sich auch im Privatleben und führte dazu, dem billiger arbeitenden Pfuscher anstatt dem reellen Handwerker die Arbeit anzuvertrauen. Die Folgen waren dann die bekannten Klagen über die immer schlechter werdende Handwerksarbeit.

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Eine Besserung machte sich allmählich durch die neue Handwerker-Gesetzgebung des Jahres 1897 bemerkbar. Die Zwangsinnungen erhielten Gelegenheit, Musterung über alle Gewerbetreibenden abzunehmen und damit auf die Pfuscher erzieherisch einzuwirken. Die Lehrlingshaltung wurde mit der Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen eng verknüpft und damit den ungelernten Kräften die Möglichkeit genommen, sich des Lehrlings als billiger Arbeitskraft zu bedienen, und die Meisterprüfung nebst dem dadurch geschützten Meistertitel gab dem konsumierenden Publikum ein Merkmal an die Hand, den bewährten Fachmann von dem Pfuscher zu unterscheiden. Die Klagen des Handwerks über die Konkurrenz der Pfuscharbeit begannen zwar nicht völlig zu verstummen, waren aber erheblich eingeschränkt.

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Nun wird allseitig die Frage gestellt: Gibt es Mittel und Wege zur Bekämpfung dieses neuartigen Pfuschertums der Arbeitnehmer?

Zu diesem Zwecke muß in erster Linie festgestellt werden, ob der Arbeiter durch die Übernahme von Nebenarbeit in seinen Freistunden sich gegen den von ihm abgeschlossenen Arbeitsvertrag vergeht. Das ist nur dann der Fall, wenn in dem Arbeitsvertrage eine Bestimmung eingefügt ist, welche jede Freistundenarbeit gegen Entgelt dem Arbeiter untersagt. Anderenfalls kann der Arbeiter über die Art der Verwendung seiner Ruhezeit bestimmen, wie er will. Zwar begründet das Erfurter Programm die geforderte Kürzung der Arbeitszeit damit, daß der Arbeiter die Ruhezeit von 16 Stunden zur Erholung und zur Pflege seiner Familie nötig hat, aber eine gesetzliche Bestimmung in der Verordnung über den Achtstundenarbeitstag fehlt, daß der Arbeiter diese Zeit nicht zu bezahlter Nebenarbeit verwenden darf. Diese Bestimmung muß in dem neuen Gesetz über die Regelung der Arbeitszeit aufgenommen werden. Sie entspricht den Wünschen des Erfurter Programms und muß daher auch die Zustimmung der Vertreter der Arbeiterschaft erhalten. Bis zur gesetzlichen Regelung muß jedoch eine entsprechende Bestimmung in den einzelnen Privatarbeitsvertrag oder in die Tarifverträge der Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Gruppen aufgenommen werden. Bei der sozialen und moralischen Gefährlichkeit der Freistundenarbeit zu Erwerbszwecken kann sie nicht scharf genug ausfallen. Sie muß einerseits die Möglichkeit der sofortigen Entlassung aussprechen, andererseits dem in seinem Erwerbe gekürzten Arbeitgeber die Möglichkeit der Forderung eines Schadenersatzes wegen entgangenen Gewinnes bieten. Weiterhin ist zu prüfen, was der Arbeiter darstellt, wenn er auf eigene Rechnung und Gefahr Arbeiten von einem Auftraggeber übernimmt. Der Arbeiter wird in diesem Augenblicke selbständiger Handwerker und ist natürlich verpflichtet, dieselben Lasten und Pflichten zu übernehmen, die jeder andere Unternehmer zu tragen hat.

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In erster Linie ist er also gezwungen, seinen Betrieb bei der Gemeindebehörde seines Wohnorts anzumelden. Da er wahrscheinlich wenig Neigung haben wird, dieses zu tun, müssen die Arbeitgeber alles daran setzen, um solche Arbeiter festzustellen und sie ihrerseits bei der Gemeindebehörde zur Anzeige zu bringen. ᄆ

Der Arbeitnehmer hat nun vor allem Gewerbesteuer zu zahlen, er muß für seine Leistungen Umsatz- und Luxussteuer entrichten und deshalb über seine Arbeiten entsprechend Buch führen. Auch dieser Punkt ist derartigen Personen meistens äußerst unangenehm, und die Arbeitgeber können sich hiermit derartige Parasiten am reellen selbständigen Unternehmertum am besten vom Halse schaffen. Natürlich sind sie dann auch zu den Zwangsinnungen und ihrer Beitragspflicht heranzuziehen und haben schließlich ihre Betriebe bei der Berufsgenossenschaft ihres Gewerbes anzumelden.

Nun kommt die Hauptfrage: wie man diese Schmaroter entdeckt und festnagelt. Diejenigen, welche diesen Leuten ihre Aufträge erteilen, werden sich im großen ganzen hüten, deren Namen zu nennen, können auch nicht gezwungen werden, anzugeben, wo sie arbeiten lassen. Es ist also auch hier

Selbsthilfe die Grundlage, auf der weiter gebaut werden kann. Ich scheue mich nicht zu erklären, daß, um diesen Immer weiterfressenden Krebsschaden zu beseitigen, kein Mittel zu schlecht erscheint, und daß die Arbeitgeber direkt Belohnungen für diejenigen aussetzen sollen, welche ihnen solche Pfuscher nebst den nötigen Beweisen namhaft machen. Die Arbeitgeber selbst, andererseits ihre Korporationen, wie die Innungen und die Kammern haben alsdann die Anzeigen den Gemeindebehörden und Finanzämtern zu machen mit der Aufforderung, die Benannten zur Gewerbe- bzw. Umsatzsteuer heranzuziehen. Natürlich können die Anträge nicht eher gestellt werden, bis die Beweismittel auch unbestreitbar vorliegen.

Bei Arbeitnehmern, die von Arbeitgebern beschäftigt werden, welche die obenerwähnte Entlassungsbestimmung in ihren Arbeits- oder Tarifbestimmungen aufgenommen haben, hat natürlich auch die entsprechende Anzeige an den Arbeitgeber zu erfolgen, der dann, wenn er solidarisch mit der Arbeitgeberschaft fühlt, nicht zögern wird, von seinem Vertragsrechte Gebrauch zu machen. Ebenso steht es bei den Arbeitnehmern, welche im Dienste von Behörden stehen, die derartige Nebenarbeiten bei ihren Angestellten nicht zu dulden pflegen.

Wenn diese eben angeführten Mittel rücksichtslos angewendet werden, wird die Bekämpfung des Pfuschertums der Arbeitnehmer in den meisten Fällen glücken und damit diese neuzeitliche Erscheinung allmählich wieder erlöschen.

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Dr. Paeschke.

Gravierungen Pfuscharbeit?

alt wie das Handwerk selbst, so alt ist auch sein ärgster Feind, der Pfuscher. Auch der Goldschmied wird hart von ihm bedrängt und wehrt sich nach Kräften dagegen. Was Wunder, wenn er es mit Empörung zurückweist, selbst einer zu sein! Und doch, es ist mehr als ein Körnchen Wahrheit darin, wenn von seiten des Graveurs immer wieder der Einwand erhoben wird, daß Gravierungen eigentlich nicht zum Metier des Goldschmiedes gehören. Die Gefahr, daß verwandte Berufe sich gelegentlich mal „ins Handwerk pfuschen“, liegt ja nahe. Ich denke da nur an Schmiede, Schlosser und Spengler. Einmal will ich auch wirklich als keinmal gelten lassen. Ganz anders aber sieht die Sache aus, wenn sie zur Gewohnheit wird. Dann entzieht ein Gewerbe dem anderen das Brot und bringt es obendrein — durch stümperhafte Arbeit — in Mißkredit. Das Erzeugnis des Goldschmiedes ist fast immer zu einem Geschenk oder einer Stiftung bestimmt und begreiflich der Wunsch des Gebers, durch einen sinnigen Hinweis oder auch nur durch ein paar Initialen den Wert der Gabe zu erhöhen. Seltener aber zeigt der Käufer das Verständnis, für die aufgewendete Mühe auch einen Preisaufschlag gerechtfertigt zu finden. Meist betrachtet er die Gravierung als „Zugabeartikel". Die Praktiken der Vorkriegszeit bestärkten ihn darin. So manches Juweliergeschäft wies ein Schildchen auf, daß Gravierungen "gratis" ausgeführt würden. Stand doch so mancher Alleskönner auf dem Standpunkt, daß er „die paar Buchstaben" ganz gut selber machen könne. Und so manches schöne Schmuckstück, so manches herrliche Gerät ward verdorben! Ja, hält man die Sache denn wirklich für so leicht? Warum lernt denn der Graveur dann 4 Jahre? Man vergleiche doch einmal die Arbeit eines wirklichen Flachstich- und Silberstich-Graveurs mit solchen gelegentlichen Schustereien. Welch ein Gegensatz! Selbst der Graveur anderer Branchen, der Relief-, Golddruck-, Walzen- oder Moletten - Graveur meidet am besten das Gebiet des Flachstichs. Das will studiert sein. Die Eleganz der Linienführung, die Geschmeidigkeit des Stichs, die Sicherheit im Ausdruck von Licht und Schatten erwirbt man nur durch jahrelange Übung. Gewiß soll gerne zugestanden werden, daß es auch Goldschmiede gibt, die eine wirklich gute Gravierung ausführen können, besonders unter den älteren, die in langer Werkstattpraxis auch diese Technik geübt haben. Aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer! Von ihnen soll hier nicht die Rede sein; den anderen aber rufen wir zu: Hände weg! Soviel Charakter sollte in heutiger Zeit jeder Verkäufer zeigen, daß er die Arbeit des anderen nicht zum Geschenk ausbietet, sondern ihren Wert ins rechte Licht rückt und sie dem zuweist, dem sie zukommt. Der Graveur wird sich dankbar erweisen und ihm durch Berechnung zum Mindest

preistarif Gelegenheit geben, auch am Nutzen entsprechend teilzunehmen.

Vor allen Dingen hüte man sich aber vor den sogenannten Gravierkursen, wie sie jetzt häufig in den Zeitungen angeboten werden und in denen „perfekte" Ausbildung in wenigen Wochen zugesichert wird. Selbst „Fernkurse", nach Art der Kurpfuscher im Heilwesen, sind zu haben. Erstaunlich ist nur, daß hier die Behörde nicht eingreift. Wozu haben wir dann noch Befähigungsnachweis und Meisterprüfung nötig? Eine weitere üble Erscheinung sind die verschiedenen Gravierapparate, die es angeblich jedem ermöglichen, Schilder, Schmucksachen und dergleichen zu gravieren. Die Effekte, die damit zu erzielen sind, können auf jedem Jahrmarkt bewundert werden. Zur Ehre der Goldschmiede ist zu bemerken, daß sie diese Geschmacksverirrung denn doch ablehnen. Lieber gar keine Gravierung als eine solche. Die Achtung vor der eigenen Arbeit sollte eigentlich jeden Goldschmied bestimmen, die nötigen Gravuren nur von einem Fachmann ausführen zu lassen. Gerade von der Zusammenarbeit beider Berufe ist viel zu erhoffen.

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Der Goldschmied als Schöpfer der gestalteten Idee wird im denkenden modernen Flachstichgraveur eine verständnisvolle Unterstützung finden. Er wird nicht mehr darauf angewiesen sein, den zu schmückenden Gegenstand mit den obligaten Schildformen zu „verzieren". Die Ausgestaltung der Fläche, die er für die Widmung bestimmt hat, kann er ruhig dem Graveur anvertrauen. Sofern dieser sein Fach versteht, wird er den jeweiligen Charakter der Arbeit zu wahren wissen. Er kennt die ihm zu Gebote stehenden Ausdrucksmittel, er vermag auch ihre optische Wirkung zu beurteilen und zu steigern. Wo er nicht aus Eigenem zu schöpfen vermag, hat die neuere Fachliteratur wertvolle Anregungen bereit. Das Schmuckstück, der Pokal, die Uhr, die durch seine Hand geht, wird gewissermaßen eine persönliche Note erhalten. Der Käufer wird mit seiner Anerkennung nicht zurückhalten und den Goldschmied, der ihn so gut beraten hat, sicher weiter empfehlen. Dieser Erfolg ist doch sicher nicht gering zu veranschlagen. Natürlich soll die Arbeit nur in die Hand des selbständigen Meisters gelangen. Sie einem Gehilfen, der nach Feierabend daran geht, zu übertragen, hieße den Teufel mit Beelzebub austreiben. Str.

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Kundenberatung.

ie Kundschaft des Juweliers hat heute ein ganz anderes Gesicht als in der Vorkriegszeit. Früher war. der vornehme Käufer, der wußte, was er wollte, die typische Erscheinung im Juweliergeschäft. Er hatte einen eigenen, manchmal eigenwilligen Geschmack und bestand auf seinen Wünschen, die durch Bildung und persönliche Anschauung orientiert waren. Er wollte nicht einen beliebigen Schmuckgegenstand kaufen, sondern das bestimmte Stück, daß gerade für ihn paßte, weil es seiner Persönlichkeit in irgendeiner Richtung entsprach und Ausdruck verlieh. Dieser Käufer war durchaus nicht leicht zu bedienen; aber doch sah ihn der Goldschmied gern, weil er das Gefühl hatte, daß dieser Kunde den Wert seiner Arbeit nicht nur nach der materiellen, sondern auch nach der künstlerischen Seite zu beurteilen verstand. Dieser Kunde war nicht weniger wählerisch, wenn es sich um Käufe handelte, die nicht für ihn bestimmt waren, sondern die er als Geschenk auf den Geburtstags- oder Weihnachtstisch einer befreundeten Personlichkeit legen wollte. Er wußte, daß das Schenken eine Kunst ist, und daß bei der Auswahl eines Geschenkes mancherlei Rücksichten und Überlegungen mitspielen müssen, wenn es wirkliche und dauernde Freude bereiten soll. Heute hat sich das Bild geändert. So paradox es klingt: Diejenigen Leute, die heute als Käufer in Betracht kommen, wissen überhaupt noch nicht, was sie kaufen wollen, wenn sie den Laden des Juweliers betreten. Nur zwei Eigenschaften verlangen sie von dem zu kaufenden Gegenstande: er muß modern und teuer sein. Ob er geschmackvoll ist, ob er gerade zu der Eigenart des Käufers paßt, ist vollkommen gleichgültig, oder vielmehr man glaubt, das sel bei einem teueren und modernen Stück selbstverständlich. Man sagt dem Juwelier einfach: „Ich will mir einen Ring kaufen“ oder „ich will meiner Frau ein Armband kaufen“ und erwartet nun, daß einem das Modernste und

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Hier erwächst dem Juwelier eine bedeutsame Aufgabe, die er ja nicht leicht nehmen soll, nämlich die, den fehlenden Geschmack des Käufers zu ersetzen und diesem nicht wahllos allerhand vorzulegen (womöglich zu versuchen, einen Ladenhüter loszuwerden). Er soll sich vielmehr den Kunden oder die Kundin ansehen und herausfinden, was gerade für diesen Menschen geeignet ist. Es gehört dazu eine ganze Menge Beobachtungsgabe. Auf diese Weise wird der Juwelier den Käufer vor den ärgsten Entgleisungen und Geschmacklosigkeiten bewahren. Wenn die Ratschläge geschickt angebracht werden, ohne daß der Kunde fühlt, daß er bevormundet wird, so wird ihm dieser dafür dankbar sein und wenn er wieder etwas braucht, wiederkommen. Der Schmuckverkäufer muß es genau so machen, wie der Schneider einer vornehmen Dame, der sich nicht damit begnügt, ihr ein Modell aus der Modenzeitung auf den Leib zu schneidern, sondern ihr Ratschläge erteilt und ihr nötigenfalls auf zarte Weise zu verstehen gibt, daß das von ihr gewählte Kostüm für sie unmöglich ist. Der Juwelier muß ferner seiner Kundschaft auch Aufklärung darüber geben, wann und wie der gekaufte Gegenstand zu tragen ist. In Folgendem geben wir hierfür einige Richtlinien, die manchem Ladeninhaber nicht unwillkommen sein werden. Sie sind einem Aufsatz Der Schmuck und seine Grenzen" von Dr. Adrian Mohr entnommen:

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O Von den Edelsteinen ist der kostbarste der Diamant. Er paßt zu jeder Farbe. Damit ist nicht gesagt, daß man ihn zu jeder Toilette tragen könnte. Wenigstens legen Damen feiner Lebensart Diamanten nur zu Abendtoiletten an; am Tage trägt man keine Diamanten. Überhaupt sei man mit der Verwendung dieses teuersten Edelsteins vorsichtig. Jedes Zuviel, jedes Überladen mit Edelsteinen wirkt nicht nur protzig, sondern geradezu gemein. Diamanten auf schwarzen Stoffen haben etwas Unheimliches, Dämonisches. Das Sich-schmücken mit farbigen Steinen Topase, Rubine, Saphire, Opale, Smaragde erfordert einige Überlegung. Es macht nämlich einen Unterschied, ob die Steine auf der Toilette getragen werden oder ob sie in unmittelbare Berührung mit dem Teint kommen. Dient die Toilette als Untergrund, so bevorzuge man Gegensatzfarben in helleren Schattierungen. Alle roten Edelsteine, wie zum Beispiel Rubine und Granate, werden also auf lichtgrünem Grunde zur besten Wirkung kommen; grünliche Steine, wie Smaragd, Heliotrop und Chrysopras, auf Rosa; Türkise und Saphire auf Orange; die gelben Steine, wie Topas und Bernstein, auf bläulich-violettem Grunde; umgekehrt die lila Steine, wie Amethyst, auf gelbem Grunde. Kommen die farbigen Edelsteine hingegen mit dem Teint direkt in Berührung, so sind sie dessen Charakter gemäß zu wählen. Ein blasser Teint z. B. fordert grünliche Steine, weil Grün mangelndes Rot scheinbar hervorruft; umgekehrt läßt sich zu roter Teint durch rote Steine, wie z. B. Korallen, dämpfen. Gelbe Steine heben zarten Fleischton hervor. Korallen kann man zu farbigen Kleidern nicht wohl tragen, sie stehen hingegen gut zu Schwarz, Weiß und Grau. Echte Perlen hingegen passen so ziemlich zu jeder Toilettenfarbe, auch sind sie von günstiger Wirkung auf jeden Teint und lassen ihn durch ihren matten grauweißen Schein vorteilhafter erscheinen. Von Jahr zu Jahr mehrt sich der Unfug, daß man junge Mädchen zur Konfirmation mit Geschenken an Schmuck überschüttet, und nicht nur dies nein, daß die verbohrten Eltern dem eitlen Töchterlein sogar gestatten, diesen Schmuck von Stund an zu tragen und sich damit zu überladen. Da laufen die Gänschen dann mit goldener Halskette, goldener Uhr, mit Armbändern und Ringen einher, als seien sie in einem Juwelierladen eingebrochen! Gegenüber solchem Umfang sei an dieser Stelle wieder einmal auf die Einfachheit hingewiesen, die auch noch heutigentags gerade in den vornehmsten Familien beobachtet wird. Grundregel in diesen tonangebenden Kreisen ist: für ein junges Mädchen unter 18 Jahren ist der einzige Schmuck ein goldenes Kreuz oder Medaillon am schwarzen Samtbande, allenfalls eine Perlenhalskette oder eine solche von farbigen Steinen, die dann aber à la russe, d. h. in Silber gefaßt sein müssen. Aller sonstiger Firlefanz ist streng verpōnt; also keine Ringe, keine Armbänder und ähnliche Erinnerungen an die Zeiten, da sich unsere Vorfahren noch herausputzten wie

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Der erfahrene Goldschmied wird diesen Bemerkungen noch vielerlei aus seiner Praxis hinzufügen können. Das Verkaufen ist für den Juwelier nicht nur eine kaufmännisch-geschäftliche Kunst, sondern er hat dabei mehr wie Kaufleute andrer Gewerbezweige Gelegenheit, seinen Geschmack und seine Menschenkenntnis zu beweisen. Der Kunde bekommt, wenn er individuell behandelt wird, den Eindruck, als widme sich der Verkäufer gerade ihm mit besonderer Sorgfalt. Das schmeichelt seiner Eitelkeit und erweckt vor allen Dingen sein Vertrauen. Der Juwelier aber kann ohne Scherz - den Ruhm in Anspruch nehmen, an der Bildung und Geschmacksveredlung der „neuen Reichen" erfolgreich mitzuwirken, gewiß eine dankbare und dringend nötige Tätigkeit. G. R.

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Chronik

Kunstmedaillen-Sammlung-Katalog A.Riechmann & Co. Eine der bedeutendsten Medaillen-Sammlungen gelangt am 5. und 6. Juli in Halle a, S. durch die rühmlichst bekannte Münzhandlung A. Riechmann & Co. in deren Geschäftsräumen, Sophienstraße 36, zur Versteigerung. Der uns vorliegende Auktionskatalog XVIII, ein stattlicher Folioband in Halbleinen, kann als Glanzstück deutscher Katalog- und Illustrationstechnik bezeichnet werden und bietet eine Augenweide für den Sammler und Medaillenliebhaber. Auf 33 Lichtdrucktafeln bringt er die Abbildungen von 308 Medaillen und gewährt damit einen vorzüglichen Überblick über die Reichhaltigkeit und Bedeutung der Sammlung, die laut der textlichen Übersicht 677 Stück umfaßt. Die deutschen Meister sind am stärksten vertreten, das 16. Jahrhundert allein mit 230 Nummern. Einer besonderen Bevorzugung erfreuen sich die sächsischen Medaillen, so finden wir u. a. von dem berühmten Leipziger Goldschmied Hans Reinhart allein 24 Stück. Das 17. Jahrhundert weist mehrere Schaustücke von großer Seltenheit auf. Eine reiche Gruppe stellen die vielen religiosen Medaillen der böhmischen Meister dar, unter denen sehr seltene, geprägte Stücke vertreten sind. Auch die niederländischen und französischen Meister sind in bedeutenden Gruppen vertreten. Alles in allem verspricht die Versteigerung ein Ereignis zu werden und verdient die größte Beachtung der interessierten Kreise. Der Katalog ist mit vielen biographischen und kunsthistorischen Anmerkungen versehen und mit reichen Registern ausgestattet, so daß er von bleibendem Werte sein dürfte. Für unsere Leser wird der Katalog schon um deswillen von Interesse sein, weil er eine Fülle von Medaillen-Arbeiten alter Goldschmiedemeister bringt. Der Preis beträgt für die vorliegende Ausgabe Mk. 75.—. Zu beziehen ist das Werk durch den Verlag der Deutschen Goldschmiede-Zeitung, Leipzig 19. Nochmals: Das Schicksal des Dachverbandes. In Nr. 11 der Deutschen Goldschmiede-Zeitung brachten wir einen Aufsatz, zu dessen Ergänzung uns der Arbeitgeber-Verband Gmünd folgendes mitteilt: Bei der Bildung des Arbeitsausschusses zur Bekämpfung der Luxussteuer, die Ende April im Stuttgarter Handelshof gebildet wurde, waren allerdings Vertreter von Pforzheim trotz mehrfacher Einladung nicht erschienen, was von allen Seiten lebhaft bedauert wurde. Der damals gebildete Arbeitsausschuß hat aber beschlossen, der Arbeitsgemeinschaft der Edelmetall- und Schmuckwaren-Industrie in Pforzheim die Führung in der weiteren Bewegung zu übertragen und die Arbeitsgemeinschaft hat diese Führung auch übernommen. Der Arbeitsausschuß ist inzwischen noch nicht zusammengetreten, während die Arbeitsgemeinschaft bereits einleitende Schritte getan hat. Die Führung in der Aktion gegen die Luxussteuer, soweit es sich um das Edelmetall- und Schmuck warengewerbe handelt, hat also der von der Arbeitsgemeinschaft Pforzheim geführte, in Stuttgart gebildete, Arbeitsausschuß, dessen Einberufung Sache der Arbeitsgemeinschaft ist.

Die Kleintechnik des Goldschmieds

Vom Schmelzen.

D's damage mus zu ing. wird daher

ie Klagen aus Kollegenkreisen über Mißerfolge beim

nicht unerwünscht sein, wenn wir im folgenden einige Winke geben, deren Befolgung wir den Fachgenossen ans Herz legen. Mitunter bekommt der Goldschmied sein geschmolzenes Gold beim Schmieden und weiteren Bearbeiten nicht zum Halten. Vor allem ist dann nach folgendem zu fragen: War in dem Golde Feilung enthalten oder wurden alte Schmucksachen (Bruchgold) eingeschmolzen? Im ersteren Falle ist die Feilung vor dem Einschmelzen gründlich zu säubern. Zinn- oder Bleiteilchen sind zu entfernen, desgleichen Eisen durch Magnet. Auch ist darauf zu achten, daß in der Feilung keine Platinrückstände vorhanden sind. In diesem Falle ist das Schmelzen einer Scheideanstalt zu überlassen. Die Kosten hierfür kommen bald heraus, wenn man bedenkt, welche Zeit mancher Goldschmied mit der Bearbeitung seines trotzdem immer wieder unbrauchbaren Goldes vergeudet. Ist die Feilung frei von diesen unliebsamen Kameraden, dann kann das Schmelzen beginnen. Der Schmelztiegel wird mit Boraxpulver gut ausgerieben. Dann bringt man die Feilung schichtweise mit Schmelzpulver in den Tiegel; den Abschluß bildet eine Schicht Pulver. Das Ganze wärme man langsam an, schmelze sodann gründlich im Holzkohlenfeuer und kühle ab. Nun zerschlägt man den Tiegel und schmilzt das am Boden sitzende Gold, den sogenannten König, mit Borax in einem reinen Tiegel.

Das Schmelzpulver für Feilung kann sich jeder leicht herstellen. Man läßt gereinigte Pottasche und Kochsalz gut trocknen, und mischt beides in Pulverform zu gleichen Teilen. Das Pulver wird am besten in einer verkorkten Flasche aufbewahrt.

Beim Einschmelzen alter Schmuckwaren ist darauf zu achten, daß z. B. unechte Stifte an Broschen, schlechtes Verbōdungsmaterial und dergleichen mehr entfernt wird. Auch sind häufig Zinnlötstellen vorhanden. Diese müssen sauber entfernt werden. Dann kann das Einschmelzen beginnen unter Verwendung von Borax in genügender Menge. Vor jedem Schmelzen ist es ratsam, den Tiegel mit genügend Borax auszureiben. Man verhütet dadurch auch das mitunter häufige Platzen der Schmelztiegel. Ist das Gold blank geschmolzen, steht es im Blick“, so wird es mit einem gut gereinigten, rotglühenden, eisernen Rührstift tüchtig und sehr rasch umgerührt. Vor dem Ausgießen ist genau darauf zu achten, daß das Gold nicht überhitzt wird, trotzdem beweglich und blank wie Quecksilber ist und daß der Tiegel, wenn man ihn aus dem Feuer hebt, überall gleich hellrot erscheint.

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Sollten wider Erwarten doch Unreinigkeiten noch im Metall vorhanden sein, dann schütte man beim Schmelzen eine Messerpitze Kupfersalz vor dem Ausgießen in kleineren Prisen zu. Hierbei entwickeln sich Dämpfe, deren Einatmen man möglichst vermeiden muß. Noch etwas über das Schmieden des frisch geschmolzenen Goldes. Dieses muß anfangs möglichst vorsichtig mit der Bahn des Hammers sechs bis achtmal bearbeitet werden, bevor man die andere Seite gebraucht. Abgelöscht darf es erst werden, wenn es nicht mehr braunrot ist, zuerst in denaturiertem Spiritus. Erst wenn die Stange bzw. das Blech lang ist, löscht man einfach in Wasser. 14karätiges Blafgold kann nach dem Glühen auch gleich in Beize abgelöscht werden. W. Berger-Berlin.

Auskunftsstelle

für fachtechnische Fragen.

5290. Wer fabriziert bzw. liefert Doublé - Kragenknöpfe mit der Marke "C. M."? H.D. in A. 5295. Wer ist Hersteller oder Lieferant des Perlmaßes Marke „Kienzle"? L. G. in G. 5296. Wer ergänzt in einem Mosaikanhänger einzelne Steine? M. S. in S. 5297. Wer ist der Fabrikant von Alfenide - Tabletts mit Glasplatte und durchbrochenem Rand mit dem Stempel BEPWF? P. L. in G.

5298. Wer ist der Hersteller der Zigaretten: AChEF HOF

etuis mit folgenden Warenzeichen? R. B. in P.

5299. Um bei Juwelengegenständen mit Platinauflage das Platin vom Gold zu trennen, lege ich den Gegenstand in Königswasser. Das Platin bleibt zurück, während sich das Gold löst. Auf welche Weise erhalte ich nun das Gold, daß sich in gelöstem Zustande befindet, zurück? F. 5300. Wie kann man zerbrochene Haarspangen aus Galalith, Zelluloid usw. kitten? O. S. in L. G. St. in S.

5301. Wie färbe ich goldene Trauringe schön matt?

5302. Ich schmolz abgetriebene Goldfeilung nach Rezepten, welche seit zirka 18 Jahren von mir mit gutem Erfolg angewandt werden. Das diesmalige Resultat ist gleich Null: Das entstandene 14 kar. Gold ist sehr spröde und hält nicht. Vermutlich sind beim Ausziehen der Feilung noch Eisenfeilspänchen darin geblieben, da wie sich später herausstellte der Magnet während der Kriegszeit stark an Anziehungskraft nachließ. Ich beabsichtige nun, mit Salpeter das Gold nochmals zu schmelzen, möchte jedoch vorher Erkundigungen einziehen, ob vielleicht einem Fachgenossen eine andere Methode bekannt ist, nach der ich ohne Inanspruchnahme einer Scheideanstalt arbeiten kann. Die Farbe des Goldes hat eine Neigung zu grau. F. Sch. in L.

Antworten aus dem Leserkreise. 5288. Ich benutze zum Goldbad Münzgold 900/000, im Bad gelöst und auch als Anode. Diese Vergoldung dunkelt nach, jedenfalls wegen des im Bade befindlichen Kupfers. Besser ist jedenfalls eine aus Feingold zubereitete Vergoldung. Um gelbe Färbung zu erzielen, versilbere oder verkupfere man den Gegenstand vorher. P. Kindler, Eisleben.

5301. Sie schreiben nicht, wie hoch Ihre Goldlegierung ist. Ich habe schöne, matte Farbe durch Vergolden erzielt. P. Kindler, Eisleben.

Antworten unserer Mitarbeiter.

5302. (1. Antwort.) Das Nichthalten des Goldes ist sicher auf beigemengte Stahlteile zurückzuführen, worauf die graue Farbe hindeutet. Es bleibt kein anderes Mittel als Abtreiben übrig. Ich benutze dazu jedoch nicht Salpeter, sondern das Schmelzpulver Nr. 1 von Dr. Th. Wieland, Pforzheim, und zwar nehme ich auf 1000 g Schmelzgut 900-1000 g Pulver. Das Präparat ist vorzüglich. Das Allerbeste aber ist der VerL. kauf der verunreinigten Legierung an eine Scheideanstalt. 5302. (2. Antwort.) In Ihrem durch Feilung verunreinigten Golde können auch Zinn- oder Bleispäne, wenn auch nur in geringfügiger Menge, enthalten sein, die die Farbe des Goldes ins Graue verursacht haben. Um nun ein brauchbares Gold herzustellen, empfiehlt es sich, beim Schmelzen kurz vor dem Ausgießen des Goldes eine Messerspitze Kupfersalz zuzusetzen. Die sich bei dieser Prozedur entwickelnden Dämpfe soll man vermeiden einzuatmen. B.

5302. (3. Antwort.) Die Ursachen, daß das abgetriebene Gold nicht hält, können sehr mannigfaltige sein. Die Wahrscheinlichkeit, daß, wie Sie vermuten, Eisen das Gold verunreinigt hat, ist aber eigentlich nicht sehr groß, vorausgesetzt, daß Sie genügend Salpeter in Ihrem Schmelzpulver baben. Die Erfahrung hat gelehrt, daß vor allem Blei, dann aber auch sehr oft Weich- und Hartlot enthaltende Feilung die unmittelbare Weiterverarbeitung der zurückgewonnenen Gold, Silber und etwas Kupfer enthaltenden Legierung hindert. Ich selbst wende ein anderes Verfahren an, indem ich die Feilung unmittelbar scheide und zunächst Feingold und Feinsilber ausarbeite, was das Neulegieren angenehmer macht. Diese meine Methode hat sich in Pforzheim sehr gut eingeführt, zumal in den Goldwarenfabriken stets auch etwas Platin verarbeitet wird, welch letzteres natürlich auch gewonnen und zurückerstattet wird. Diese Methode eignet sich aber nicht für Goldschmiede, aus Gründen, die ich bereits im letzten Briefkasten ausführlich erläutert habe. Ihre Absicht, das brüchige Gold erneut mit Salpeter zu schmelzen, ist ganz richtig. Es gelingt dann sehr häufig, ein brauchbares Gold zu erzielen, aber nicht immer. Es wird behauptet, daß, wenn man das Gold im Hessischen Tiegel auf Knochenasche bette und mit viel salpeterhaltigem Schmelzpulver abtreibe, oder wenn der Fluß dünnflüssig sei, etwas Knochenasche einrühre, würde etwa im Schmelzgut vorhandenes Blei aufgenommen. Ich selbst habe diesbezügliche Versuche noch nicht vorgenommen und kann also auch kein abschließendes Urteil darüber abgeben. Ich würde Ihnen empfehlen, das brüchige Gold zuerst zu körnen (granulieren). Schmelzen Sie also das Gold in einem Graphittiegel und gießen es in einen mit Wasser gefüllten Eimer. Während des Ausgießens muß eine zweite Person das Wasser mit einem Stab (z. B. Besenstiel) in rotierende Bewegung bringen, damit Sie möglichst kleinkörniges Material bekommen. Der Zweck ist der, dem Schmelzpulver eine möglichst große Angriffsfläche zu bieten, was nicht der Fall ist, wenn Sie nur ein großes Stück Metall im Tiegel haben. Das erhaltene Metall wird nach dem Glattschmelzen gewalzt, um zu sehen, ob man jetzt kein brüchiges Gold mehr hat. Ich wiederhole aber, die Prozedur hat nicht immer den gewünschten Erfolg. Selbstverständlich muß alles durch Abtreiben behandelte Gold (richtiger Goldlegierung) auf den Gehalt an Feingold und Feinsilber durch Feuerprobe untersucht werden, ehe daraus Arbeitsgold eines bestimmten Goldgehaltes legiert wird. C. W. D.

5302. (4. Antwort.) Zweifellos ist in Ihrer Goldmischung Eisen enthalten, was schon der graue Ton verrät. Dieses selbst durch erneutes Schmelzen und Abtreiben zu reinigen, raten wir bei der hoch entwickelten Technik der Scheideanstalten nicht, sondern wir würden Ihnen empfehlen, es bei einer der bekannten Scheideanstalten gegen Arbeitsgold gewünschten Feingehaltes umzutauschen. Sie selbst haben bei Weiterverarbeitung nur mit großen Metallverlusten zu rechnen, was bei einer Scheideanstalt nicht der Fall ist. F. J.

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Diebeners Kunst- und Werkblätter

Brinkmann & Lange in Bremen bringen in Lesezeichen eine vornehme Neuheit heraus. Die mattvergoldeten durchbrochenen Buchmerker auf grünen Seidenbändern zeichnen sich durch eine reiche Wirkung aus und sind in Erfindung und Gestaltung des Flächenornamentes höchst anziehend. - Eugen Eckstein in Schwäb. Gmünd schließt sich mit originellen Entwürfen für Silberschmuck an, die auch in der Darstellung die Vorzüge der Gmünder Schule besitzen.

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