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Von der Fachschule in Schw, Gmünd. Der Lehrauftrag für Emaillieren wurde dem uoldschmied und Emailleur Ernst Lohrmann-Geislingen übertragen. Lohrmann hat bei Beuners - Düsseldorf, in Berlin und an der Münchener Kunstgewerbeschule unter Fritz v. Millers Nachfolger, Prof. Schmidt, gearbeitet; besonders auf dem Gebiet kunstlerischen Emailschmucks geht ihm ein tüchtiger Ruf voraus. Es ist zu erwarten, daß er in seiner neuen Lehrtätigkeit seinen Schülern wertvolle Kenntnisse zu vermitteln vermag.

Das neue Institut für religiöse Kunst in Köln hat natürlich auch eine Goldschmiedewerkstatte eingerichtet. Zu ihrer künstlerischen Leitung wurde der durch seine Angehörigkeit zur Darmstädter Künstlerkolonie bekannte Prof. E. Riegel ausersehen.

Eine amtliche Probier- und Forschungsanstalt für Edelmetalle soll in Saw. Gmünd ins Leben gerufen werden. Die legte Fachschulratssitzung hat in dieser Angelegenheit entscheidende Beschlüsse gezeitigt. Nach längerer Aussprache wurde der Beschluß gefaßt, einen Verein zu schaffen, der Gründer und Träger dieses Insututs sein soll, das als selbständige Anstalt, aber in enger Verbindung mit der staatlichen Famsmule entstehen soll. Dem Verein wird der Arbeitgeberverband, Staat und Stadt beitreten, er soli aber auch das gesamte deutsche Edelmetallgewerbe umfassen, insbesondere soll mit dem Verband der Silberwarenfabrikanten in Verbindung getreten werden. Fachschulraismitglied Goldschmiedemeister Kostenbader-Stuttgart sagte die Unterstützung des Verbandes der Juweliere, Gold- und Silberschmiede Württembergs zu. Der Vertreter des Arbeitsministeriums stellte einen großeren einmaligen Gründungsbeitrag aus Restmitteln einer Kriegs

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rohstoffgesellschaft in sichere Aussicht, machte aber zur Bedingung, daß seitens der beteil gten Kreise ein entsprechendes Vereinsvermögen zur Sicherstellung des Instituts aufgebracht wird. Zweck der amilichen Probierstelle ist die Ermöglichung neutraler Proben, Zweck der Forschungsstelle wissenschaftliche Untersuchungen und Forschungen auf dem Gebiet der Edelmetalle, deren Ergebnisse der Gesamtindustrie zugute kommen sollen. Endlich ist Beratung der Industrie in allen metallchemischen Angelegenheiten durch Kurse, Lehrtätigkeit und persönliche Rücksprache Zweck der Stelle, und die bereits im letzten Jahre abgenaltenen Kurse haben gezeigt, welche große Bedeutung gerade dieser Tätigkeit zukommt. Arrangierte Juwelendiebstähle als Hotelreklame in Paris. Wenn man dem Pariser Moniteur" glauben darf, so sind viele der aufsehenerregenden Juwelendiebstahle in den vornehmen Pariser Hotels bestellte Arbeit, die zum Zweck der Reklame im Rahmen einer ausgeklügelten Inszenierung zur Ausführung gelangen. Ein sensationeller Juwelendiebstahl dient dem Hotel, in dem er vor sich ging, als wirkungskräftige Reklame; denn ein Haus, in dem man Kostbarkeiten von so fabelhaftem Wert erbeuten kann, muß logischerweise Gäste aus den ersten Gesellschaitskreisen zu seiner Kundschalt zählen. Ein Hotelier, der etwas auf sich hält, muß deshalb in der Saison mindestens zwei oder drei aufsehenerregende Diebstahle arrangieren. Leicht ist die Sache eben nicht; denn das Publikum interessiert sich nicht mehr für die Diebstahle, deren Opier bekannte Smauspielerinnen und vielgenannte Damen der Halbwelt sind. Diese scheiden also von vornherein für besagte Reklamezwecke aus. Was heute noch zieht, ist der Diebstahl von Wertstücken reicher, auf der Durchreise befindlicher Amerikanerinnen, die nach achttägiger Aufregung und unter tätiger Unterstutzung der geriebensten Detektivs das vermifie Kleinod schließlim in ihrer Handiasme wiederfinden. Selbstverständlic muß sich der Hotelbesiger, der diesen Reklametrick betreibt, der Mitwirkung eines er.ahrenen Hotelmarders bedienen, der sich nicht nur auf sein Handwerk versteht, sondern der auch von unbedingter Zuverlässigkeit ist, da in anderem Falle aus dem Spaß leicht bitterer Ernst werden könnte. Dei engagierte Hoteldieb läuft seinerseits nicht geringe Getahr und muß deshalb angesichts des großen Risikos durch eine angemessene Entlohnung schadios gehalten werden.

Die Kleintechnik des Goldschmieds

Goldplatten zu äßen. Um Goldplatten gut ätzen zu können, überzieht man dieselben beiderseitig mit einem sogenannten Asphaltlack; man kann auch eine Mischung von 8 Teilen Wachs und 8 Teilen Asphalt auf 2 Teile Pech und Burgunderharz nehmen; bei der letzteren Mischung ist jedoch darauf zu achten, daß die einzelnen Teile vor dem Gebrauch gut durcheinandergerührt sind. Wenn die Rückseite nicht mit einem Atgrund versehen wird, so umziehe man den Rand der Platte mit einem Wachsband und gieße in den nun so erhaltenen Napf die Lösung von 1 Teil Salpetersäure auf 3 Teile Salzsäure. Nun spält man mit Wasser ab, entfernt den Rand und wäscht den Aggrund mit Benzin und Terpentinöl ab. Bei antimonhaltigen Legierungen nimmt man eine Mischung von 1 Teil Salzsäure, 2 Teilen Salpetersäure, 2 Teilen Spiritus, 3 Teilen Weinsäure und 10 Teilen Wasser.

Tintenflecke aus Elfenbeinsachen zu entfernen. Der Ladenschmied erhält oft Gegenstände zur Ausbesserung, an denen Elfenbein, wie bei Schreibgarnituren, Schalen, Briefbeschwerern, Standuhren, Federbehältern, Verwendung findet, und die durch die Länge der Zeit durch Tintenspritzer usw. verunreinigt sind. Um nun diese Flecken wieder zu entfernen, überzeuge man sich zuerst, ob sie durch Anilintinten oder durch Alizarintinten entstanden sind. Anilintintenflecke lassen sich gut entfernen, wenn man sie mit reinem Alkohol abreibt, dem einige Tropfen Essigsäure zugesetzt wurden. Größere Stellen lassen sich mit einem Lappen abreiben, bei Piguren und dergleichen nehme man zum Auftragen an tieferen Stellen einen feinen Pinsel. Handelt es sich um Galläpfeltinte oder Alizarintinte, so nehme man Kleesalz oder Weinsäure

in konzentrierter Lösung. Haben sich die Flecken in beiden Fällen gelöst, so spûle man sofort mit reinem Wasser nach und trockne die Stellen ab. Matt gewordene Stellen an solchen Elfenbeingegenständen poliere man mit Stearinöl und Schlemmkreide nach; sie werden bald den alten Glanz wieder erhalten. Silberplattieren von Britannia. Das alte Verfahren der Silberplattierung bestand darin, dem Britannia zunächst einen Kupfer- oder Messingüberzug zu geben, da die Versilberung nicht gut auf blankem Britannia haftet. Später brachte man die Waren vor der Silberplattierung in eine heiße Pottaschelösung, um das Metall an der Oberfläche etwas zu lösen und der Silberplattierung einen besseren Halt zu geben.

Stahlwaren tiefschwarz färben. Das zu behandelnde Arbeitsstück wird erst mit feiner Schmirgelleinwand gereinigt und dann mit einem feinen Haarpinsel mit Schwefelbalsam bestrichen. Dieses eingestrichene Stück ist nun von jedem Fingerabdruck fernzuhalten, um eine Fleckenbildung zu verhüten. Man bringt den Gegenstand auf eine dünne Eisenplatte und erwärmt beides langsam. Die Flamme darf das Arbeitsstück nicht treffen. Der Aufstrich muß sich langsam am Gegenstand eindämpfen können. Auf diese Weise erzielt man eine schöne tiefschwarze Färbung. Fleckige Gegenstände müssen wieder gereinigt und das Verfahren bis zum guten Gelingen wiederholt werden.

Tula-Rezept. In einem Tiegel werden auf je 1 Gramm Feinsilber je 2 Gramm Kupfer zusammengeschmolzen. Ist diese Legierung im Fluß, dann läßt man je 3 Gramm Blei, das vorher flüssig gemacht sein muß, langsam hineintropfen. Ist alles gut

zusammen, so schüttet man in einen weiteren Tiegel je 12 g fein pulverisierten Stangenschwefel (auf je 1 g Feinsilber usw.), und läßt die Metallschmelze unter ständigem Umrühren einlaufen und das Ganze nochmals durchschmelzen. Zeigen sich dann noch Silber- oder Bleikügelchen bzw. -pünktchen, so muß noch etwas Schwefel zugesetzt werden. Der gesamte Schmelzfluß wird nun durch Reisig oder Sieb ins Wasser geschüttet, abgetrocknet und in einem Mörser zu feinem Pulver zerstoßen. Beim Arbeitsgebrauch wird das Tula mit etwas Salmiakgeistlösung zu einem dicken Brei angerührt. Die im Schmuckstück eingravierten Vertiefungen werden damit ausgefüllt. Durch langsames Erhitzen wird das Tula in die Vertiefungen eingeschwemmt und nach dem Erkalten überfeilt und poliert. Uhrgehäusen und Zigarettenetuis eine mattschwarze Färbung geben. In ungefähr 5 Liter destilliertem Wasser werden 150 g Eisenvitriol, 75 g Eisenchlorid, 60 g Kupfervitriol und 250 g Spiritus gelöst. Mit dieser Lösung werden die zu bearbeitenden Uhrendeckel, Etuisschalen und dgl. mit Haarpinsel vorsichtig und gleichmäßig bestrichen und langsam trocknen gelassen, wobei Wärme den satten Ton der Farbe sehr fördert. Zunächst entsteht ein roter oder bräunlicher Unterton. Hierauf sind die Sachen gründlich zu-bürsten (mit StahlSchleuderbürste), dann in Wasser zu kochen und aufsteigenden Wasserdämpfen auszusetzen. Das Verfahren wird bis zur Erreichung des richtigen Tones wiederholt.

Auskunftsstelle

für fachtechnische Fragen.

5258. Ich besaß das Rezept eines guten Goldlotes für Juwelenschmuck in 18 Karat mit Platinauflage, das mir verloren ging. Die Bestandteile waren Feingold, Feinsilber, Messing und etwas Kadmium. Kann mir vielleicht ein Kollege die Legierungsverhältnisse mitteilen? J. U. in M. 5259. Wie ist die Zusammensetzung des Englisch - grün" genannten Gelbgoldes (18 kar.)? Die Farbe ist gelb, etwas ins Grüne gehend. Es soll Nickel darin enthalten sein. J. U. in M. 5260. Wer gibt mir das Rezept eines sehr hart fließenden Platinlotes (auch wenn es nur mit Sauerstoffgebläse verwandt werden kann)? Die Lötstelle darf beim Hämmern nicht reißen. J. U. in M. 5261. Wie ist das Verfahren, welches man anwenden muß, um aus einer Gold, Silber und Platin enthaltenden Feilung die einzelnen Metalle zu scheiden? J. U. in M. 5263. Wie kann ich bei einem zersprungenen Sandtiegel den Inhalt, z. T. noch halbgeschmolzenes Metall, zurückgewinnen? X. G. in G. 5264. Ich hatte früher ein gutes Vergoldungsrezept für Kontaktvergoldung, das mir verloren ging. Seitdem mache ich die Vergoldung nach dem Rezept der Kataloge und auch des Hilfsbuches. Die Vergoldung wird jedoch immer zu hell (gelb), wie Messing. Woran liegt das? L.M. in B. 5269. In welcher Weise, d. h. mit welchen Scheiben und Poliermitteln werden polierte Stahlklingen, welche Schaden an der Politur erlitten haben, wieder aufpoliert?

R. A. in G.

5270. Gibt es eine Vorrichtung, die ein genaues Eindrücken von Bijouteriepfaffen ermöglicht, so, daß die Pfaffen genau in die Mitte zu stehen kommen und sich beim Andrücken nicht verschieben können? Gewöhnlich wird das Gesenk mit dem Zirkel angeritzt und der Pfaffen mit Wachs aufgesetzt. Dieses Verfahren bietet aber keine genügende Sicherheit für richtige Stellung des Pfaffen im Gesenk. W. K. in G. 5271. Wer liefert in Hamburg Glasglocken und Rahmen für Silbermyrtenkränze? L. B. in B. 5272. Glanz-Versilberung. Wer kann ein gutes Rezept für ein mit Strom arbeitendes Silberbad geben, in welchem die Gegenstände Hochglanz erhalten, ohne nachher poliert zu werden? Ich habe nach einem englischen Rezept Versuche mit Zusatz von Schwefelkohlenstoff gemacht, aber keinen Hochglanz erzielt. O. P. 5276. Wer gibt uns Anleitung zum Oxydieren von versilberten Griffen an Löffeln und Messern (Altsilber)? G. G. in S. 5277. In welcher Verdünnung muß Wasserstoffsuperoxyd zum Bleichen von Elfenbeingegenständen angewendet werden? L. S. in S.

5278. Kann mir Jemand Auskunft geben über die Herkunft, Art und Güte von Kaffeegeschirren und dgl., die folgende Bezeichnungen am Boden tragen: 5 2166 1 Best Metall Scheffield? Hat jemand in Deutschland die Vertretung dieser zinnversilberten englischen Erzeugnisse?

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M. R. in S. 5279. Wer gibt mir die Legierung eines guten, leichtflüssigen Silberlotes für 535/000? Das Lot soll leicht fließen, schön glatt verlaufen und nicht zerfressen oder Rückstände lassen. F. L. in G. 5280. Steinhandlung sucht leistungsfähigen Großhändler von Venezuelaund Burgos-Perlschalen und Perlknoten. R. O. in P. 5281. Welche Firma fabriziert versilberte Schmuck-, Zigarren- u. a. Dosen mit Deckeln, auf denen Bilder aus dem Familienleben und dgl. (,,erste Lektion", „Blindekuhspielen", „Flämische Kirmes") dargestellt sind? Die Modelle scheinen französischen Ursprungs zu sein. P. Z. in K.-E.

5262. Wer kann mir eine Ätsflüssigkeit für Kupfer and Aluminium angeben? T. H. in Ch. 5283. Ich besitze eine echte Perle, birnenförmig und ganz glatt. Sie hat ein dunkelstahlblaues Lüster. Es sind mir dafür 12000 Mk. geboten worden; ich wurde jedoch mehr erzielen, wenn das Lüster nicht schwärzlich stahiblau wäre. Wer kann mir einen Kat geben, ob sich die Perle durch irgend ein Verfahren (Platieren?) in diesem Sinne ändern läßt? Fr. W. in Fr.

5284. Kann mir jemand Auskunft geben über das Verfahren beim Abtreiben von Gold mit Salpeter? Ich habe schon verschiedene Versuche angestellt, Bruchgold ouer Feilung in größeren Mengen bis 2 kg abzutreiben. Aber sehr oft, auch bei größter Vorsicht, springt der Tiegel, und der Inhalt fließt heraus. Wieviel Salpeter braucht man auf 1 kg Gold? Wie lange muß dieses schmelzen? Ich verwende einen ChamotteSchmelzofen mit Koksheizung, zum Abtreiben Hessische Tiegel. J. F.in B. Wer kann mir ein Dublierungsverfahren für fertige Waren L. S. in A. 52 6. Welche Fabrik hat die Muster der früheren Silberwarenfabrik Carl Rudolph übernommen? M. T. W. in M.

5285.

angeben?

Antworten unserer Mitarbeiter.

5.69. Die tiefschwarze Hochglanzpolitur, wenn diese gemeint ist, wird erzeugt auf einer Lederscheibe, welche bei der Arbeit mit einer Mischung von Pariser Rot und Spiritus bestrichen wird. Die Erzeugung einer wolkenlosen Politur bedarf ziemlicher Ubung. Die gewöhnliche Politur, welche aber Linien zeigt, wird auf einer 0000 Scheibe, welche man mit etwas Fett ablaufen läßt, hergestellt. Auch ist noch eine linienlose Politur auf Stahl herzustellen, wenn auf einer Fiberburste eine Mischung von Kalk mit Seite und Spiritus aufgebracht wird; diese Politur zeigt graublauen Glanz,

5279. Leichtflüssige Silberlote für ca. 835/000: a) 16-18 Teile Silber 835/000, 3 Teile Zink. b) 3 Teile Feinsilber, 2 Teile Kupter, 1 Teil Zink. Beide Lote dürlen nicht mehrmals an derselben Lotstelle verwendet werden, da bekanntlich jede Zinklegierung das zu lotende Metall angreit. Sollte eine zweite Lötung notig sein, so ist die betreffende Stelle gründlich zu reinigen und sorgfältig mit Borax einzureiben. 5282. 1. Ätzwasser für Kupfer: 10 Teile rauchende Salpetersäure und 70 Teile Wasser, dem 2 Teile chlorsaures Kali, in 20 Teilen Wasser abgekocht, beigemengt werden. 2. Aluminium ätzt man mit verdunnter Salzsäure.

5283. Es ist nicht ratsam, die Perle polieren oder verbessern zu lassen, es sei denn, daß sie früher tatsächlich weiß war. Nur dann wäre eine Wiederherstellung des Lusters überhaupt möglich. Eine unachtsame Behandlung kann die Perle verschlechtern oder gar verderben. Da das von Ihnen angegebene Lüster doch auch zu den Seltenheiten gehört, so raten wir, die Perle in einem passenden Schmuck unterzubringen, wodurch sie an Wert viel gewinnen könnte.

5284. Zunächst sind Mengen bis zu 2 kg für Hessische Tiegel viel zu groß. Das Gold arbeitet beim Abtreibeprozeß so stark, daß außerordentlich starke Tiegel notwendig sind. Bei Weiterverwendung Ihrer Hessischen Tiegel raten wir, diese vor dem Gebrauch tüchtig mit aufgelöstem Borax einzureiben und richtig einzubrennen. Dann erst ist das Gold in den Tiegel einzulegen. Wir glauben, daß 1 kg die Höchstgrenze für das Schmelzgold ist. Für diese Menge genügen 40-50 g Salpeter. Erhält das Gold nach dem Zusetzen des Salpeters ein blankes Aussehen, so ist die Menge genügend, andernfalls ist noch etwas zuzusetzen. Von der Verwendung anderer Chemikalien raten wir Ihnen ab. ᄆ

5285. Ein Dublieren von Fertigfabrikaten ist nur durch Vergolden möglich. Auf galvanischem Wege lassen sich die verschiedensten Goldfarben herstellen und auch die Stärke der Goldauflage regulieren. Das eigentliche Dublieren ist nur bei Anfertigung der Ware anwendbar. ☐

Die Freimachungssätze für Briefe sind abermals gestiegen. Ein einfacher Inlandsbrief kostet heute 60 Pf. und ein Brief nach dem Auslande 1.20 M. Den allergrößten Teil aller Anfragen beantworten wir nicht durch die Zeitung, sondern brieflich. Wir sehen uns leider gezwungen, künftig nur solche Anfragen zu beantworten, denen Rückporto beiliegt. Ausländer können bei brieflichen Anfragen internationalen Rückschein beifügen bzw. auf Rückantwortpostkarte anfragen.

.......

Verband, Innungen, Vereine

Der Verband Norddeutscher Juwellere E. V., Geschäftsstelle Hamburg, Neuer Wall 18, hat sich korporativ als Einzelglied dem Verbande Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede angeschlossen. Es ist erfreulich, daß der Gedanke des Zusammenschlusses und der geschlossenen Organisation immer mehr Boden gewinnt. ᄆ

Die Innung der Gold- und Silberschmiede zu Liegnitz hielt am 21. März ihre zweite diesjährige Innungsversammlung ab, welche vom Obermeister Hein geleitet wurde. Nach dem Bericht der Prüfungskommission über die Prüfung von drei Goldschmiedelehrlingen nahm der Obermeister die Freisprechung derselben vor. Die beiden Lehrlinge Walter Kaleve und Alfred Conrad (bei Fa. Jul. Frey) bestanden die Prüfung mit dem Prädikat sehr gut", der Lebrling Walter Groer (bei Fa. Bob. Gutsche) mit dem Prädikat „gut“. Den Freigesprochenen wurden Prämien aus den Jul. Frey- und P. Sandig & Co.-Stiftungen erteilt. Der Obermeister gab dann verschiedene eingegangene Schriftstücke bekannt. Ferner wurde festgestellt, daß sich an der an den Osterfeiertagen vom hiesigen Innungsausschuß veranstalteten Lehrlingsarbeitenausstellung drei Goldschmiede- und ein Graveurlehrling beteiligen werden. Im Laufe der weiteren Verhandlungen wurde als nächster Versammlungsort anläßlich des Juliquartals die Stadt Haynau bestimmt.

Diebeners Kunst und Werkblätter

Der feine Sinn P. Pfeiffers, des Lehrers an der Goldschmiedeschule in Pforzheim, für den Zusammenklang
von Silber und Steinfarben, gehoben durch wohlerwogene Durchbildung der Treibarbeit, tritt auch in unseren
neuen Abbildungen hervor. Angefügt sind ihnen zwei Entwürfe für Montierung trefflicher Komposition.

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Paul Pfeiffer, Pforzheim, Lehrer an der Goldschmiedeschule: Stammglas für Prof. Ferd. Keller zum 70. Geburtstage vom Verein bildender Künstler, Karlsruhe. Deckel in Silber getrieben mit Familienwappen.

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Paradiesvögel wiegen sich im schimmernden Glanze deiner Farben auf schwankenden Lianen, und das Feuer der Urwelt erweckst du in edlen Steinen zu sprühenden, märchenhaften Garben.

O Schönheit! Du beseelst die Saiten der Harfe, und beglückender Wohllaut durchströmt unser Sein. Den Körper der Frauen lässest du aufblühen in betörendem Liebreiz, und von den Lippen der Geliebten läßt du uns Nektar trinken!

O Schönheit! Du befruchtest die Träume der Künstler, die mit heißem Sehnen deinen Rosenspuren folgen, und du krönest ihre Mühen, ihre Werke mit dem Adel deiner Seele!

O Schönheit! Die Stürme heulen auf in wildem Chor; doch nach deinen Gesetzen jagen sie die gigantisch schönen, wild zerrissenen Wolken vor sich her! Die Meereswogen grollen und brausen, du aber schmückst sie mit schäumenden Kronen, daß die Sturmvögel aufschreien vor Lust und freudetaumelnd die flüchtigen Schwingen tauchen in den tobenden, perlenden Reigen! Und im tiefen, stillen Walde raunst du dem lauschenden Träumer uralte, unsterbliche Märchen ins Ohr; deine lichten Schwingen berühren den Himmelssaum, jene fernen, blauen Berge und deine göttliche Schwester, die Sehnsucht, zieht leise in unser Herz!

O Schönheit! Du begleitest den jungen Tag durch die goldenen Tore des Morgens und wirfst deinen Purpur um seine Schultern, wenn er sein hoffnungsfrohes Licht über die dämmernde Erde ergießt.

O Schönheit! Und in fernsten Tagen, wenn die Spuren unseres Lebens längst erloschen sind, wirst du noch in hehrer Pracht, im unvergänglichen Glanz der Sterne nächtens über die alte, schöne Erde ziehen!

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Ray nahm den Stein, und wahrhaftig, er ritzte seinen Namen ins Fenster, und der steht noch - ich habe es selbst gesehen

am Fenster in der Bar jenes Hotels. Am andern Tag reiste er stracks dorthin zurück, wo etwa der Schäfer des alten Buren den Stein mochte gefunden haben; er ging zu einem Häuptling der Eingeborenen, namens Jointje, und sagte ihm: „Jointje, ich mache eine Reise. Während ich fort bin, streifst du umher und schickst alle deine Boys aus und läßt sie alle Steine aufsuchen, die wie dieser hier glänzen; und und wenn ich zurückkomme und du viel gefunden hast, kriegst du Schießgewehr". Und Jointje sagt: „'s ist recht, Boß (etwa Herr)."

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etwa 30 bis 40 Karat, und gab ihm 500 Pfund dafür. Davon kaufte er einen Wagen und ein Ochsengespann, die er für den alten Buren bestimmte, und zog zurück zu Jointje. Die Nigger hatten Häute voll Steine aller Art gesammelt, und in dem Haufen von Steinen fand Ray drei oder vier Diamanten. So ging er ans Werk und tat sich mit einem andern Mann zusammen, und als es zwischen ihnen zum Streit kam, trat die Regierung dazwischen. Der „Rush" (der Zustrom nach den neuen Fundstellen) begann, man fand jenes Lager nahe bei Kimberley, und danach die heutigen De Beers-Minen und später Kimberley selbst."

Travers hielt inne und sah um sich.

„Ray machte sein Glück, vermute ich?“

„Nein, Mr. Askew; der unglückselige Bursche schaffte fast nichts. Er war einer von jenen, die nie etwas Gutes für sich selbst vermögen."

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„Hätte ohne jenes Schusserspiel es eine Moer-Klip - ohne jene Moer-Klip ein Kimberley- ohne Kimberley einen Cecil Rhodes ohne Rhodes einen Raid gegeben? würden ohne den Raid sich die Buren bewaffnet haben? würde, wenn die Buren sich nicht bewaffnet hätten, es einen Transvaal - Krieg gegeben haben? Und wäre der Transvaal - Krieg nicht gewesen, wäre dann der Zwischenfall mit jenen beiden deutschen Schiffen möglich gewesen, die wir eingebracht haben und die Stimmung in Deutschland möglich geworden, die es dem Kaiser gestattete, 1900 sein Schiffsbauprogramm zu beginnen? Und hätten die Deutschen nicht mit dem Schiffsbau angefangen, wären wir dann in dies Kriegstheater geraten?"

Er zog langsam seine Hand aus der Tasche und legte sie *auf den Tisch. Am kleinen Finger loderte ein ungeheurer Diamant.

„Mein Vater“, sagte er, „kaufte ihn von jenem Juwelier.“ Der Mutterstein glühte und glitzerte, und die fünf Engländer richteten still ihre Augen auf ihn. Einige waren mit im Burenkrieg gewesen und drei von ihnen hatten Söhne in diesem Krieg. Zuletzt brach einer das Schweigen:

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Frühlingsgrün.

Von Cäsar von Lengerka.
Die Lerche jubelt lauter drein,
Den Frühling zu begrüßen,
Siebt unter sich in lichtem Schein
Das erste Grün sie sprießen.

Und wärs ein Grab auch, drauf es schoßt,
Sie ändert nicht die Weise,

Das Grün auch, das auf Gräbern sproßt, Mahnt an den Frühling leise.

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Nicht was du hast, sondern was du bist, das macht den Wert deines Lebens aus. Unter dürftigem Gewande ein edles Herz weiß immer sein Leben sich zu gestalten, daß es einmal des Lebens wert gewesen ist. Setzt dir das Leben zu, wird dir das Leben sauer gemacht, zeige deinem Schicksal dich gewachsen und dein Leben wird ein doppelt gesegnetes sein.

B. Dörries.

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