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Wer andere durch Anwendung körperlichen Zwanges, durch Drohungen, durch Ehrverletzung oder durch Verrufserklärung bestimmt oder zu bestimmen versucht, an solchen Verabredungen (§ 152) teilzunehmen, oder ihnen Folge zu leisten, oder andere durch gleiche Mittel hindert oder zu hindern versucht, von solchen Verabredungen zurückzutreten, wird mit Gefängnis bis zu 3 Monaten bestraft, sofern nach dem allgemeinen Strafgesetze nicht eine härtere Strafe eintritt." Nachdem der § 152 der Gewerbeordnung alle Verbote und Strafbestimmungen aufgehoben hatte, welche die Verabredungen und Vereinigungen zum Behufe günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen, insbesondere mittels Einstellung der Arbeit oder Entlassung der Arbeiter, bedrohten, trat auf seiten der Arbeitnehmer die Gefahr hervor, daß die Streikenden die Arbeitswilligen durch allerhand Maßregeln zwingen würden, sich ihrem Streik anzuschließen. Dieser Gefahr sollte der § 153 begegnen, und er hat in dieser Hinsicht segensreich gewirkt, indem er die Arbeitswilligen und Arbeitsbedürftigen, die sich nicht in die Streikbewegung hinein hetzen lassen wollten, schützte und ihnen die Freiheit des Entschließung garantierte. Wir wissen ja alle zur Genüge, welcher Terrorismus bei einem Streikausbruch herrscht, mit welchem Fanatismus man die Arbeitswilligen verfolgt, verhöhnt, verlästert, beschimpft, bedroht, ja tätlich angegriffen hat, um sie von der Arbeit abzuhalien und zum Anschluß an die Masse zu bewegen. Das Streikpostenstehen an den betroffenen Betrieben, oder an den Bahnhöfen, um den Zuzug neuer Arbeitskräfte fernzuhalten, gab nur zu oft zu gesetzwidrigen Ausschreitungen Anlaß. Dagegen mußte im Interesse der Arbeitgeber und der Arbeitswilligen eingeschritten und Schutz geboten werden und der § 153 brachte diesen Schutz, indem er die Leidenschaft doch wenigstens etwas im Zügel hielt. Wir brauchen hier nicht an die letzten Streiks zu erinnern, die doch gezeigt haben, daß eine solche Schutzbestimmung nicht überflüssig sondern notwendig war und ist. Man hat gesagt, der Paragraph schaffe ein Ausnahmerecht. Das können wir nicht finden, denn er belegt die doch bei jedermann strafbare Nötigung und Beleidigung mit Strafe. Man hat weiter geltend gemacht, die Koalitionsfreiheit der Arbeiter sei durch diese Bestimmung gefährdet. Aber auch das trifft nicht zu. Nur die aus der Koalitionsfreiheit vielfach als Auswüchse hervorgehenden Straftaten werden betroffen. Um die Mitglieder eines Arbeitnehmerverbandes zur Tariftreue zu erziehen und anzuhalten, bedarf es doch wohl nicht der Bedrohung, Gewaltanwendung, Beleidigung und anderer Straftaten? Oder doch? Dann würde damit den Arbeitnehmern ein schlechtes Zeugnis ausgestellt werden.

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Zwar bleiben ja die allgemeinen Strafgesetze bestehen, aber sie reichen oft nicht aus, um den nötigen Schutz zu bieten. ᄆ Ein Arbeitswilliger wird beleidigt. Beleidigung ist straflos, wenn sie zur Wahrnehmung berechtigter Interessen erfolgt. Die Durchführung eines Streiks und die Abhaltung Arbeitswilliger ist aber ein berechtigtes Interesse. Die Beleidigung bleibt also straflos. Die Drohung kann nach § 240 des Strafgesetzbuches nur bestraft werden, wenn mit einem Verbrechen oder Vergehen gedroht wird. Eine andere Drohung ist nicht strafbar, nachdem der § 153 aufgehoben ist. Allerdings ist auch die Drohung mit einer Beleidigung als Drohung mit einem Vergehen anzusehen, sodaß es strafbar bleibt, wenn ein Streikender dem Arbeitswilligen droht, daß er ihn im Kreise der Mitarbeiter in ehrverletzender Weise herabsetzen werde. Es bleibt natürlich auch Hausfriedensbruch, Zusammenrottung, Körperverletzung bei Gelegenheit eines Streikausbruches strafbar. Ebenso die Bedrohung mit einem Verbrechen nach § 241 des Strafgesetzbuches.

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Zu den Abbildungen.

nfolge Materialmangels nehmen die Elfenbeinmalereien in Miniaturen und Blumenstücke erfreuen sie sich beim Publikum großer Beliebtheit. Wenn sie in einer so hochstehenden künstlerischen Form dargeboten werden, wie dies Hubert Wilm (München) tut, so ist damit nicht nur einem Bedürfnis entsprochen, sondern eine neue selbständige Schmuckweise geschaffen. Der Künstler, der sich als Graphiker einen bedeutenden Namen geschaffen hat, spricht in den meisten seiner Schöpfungen eine innige Liebe zur Natur aus. Mit feinem Empfinden geht er auch in den abgebildeten Schmuckarbeiten dem zarten Bau der Pflanze nach. Dennoch aber offenbart sich in ihnen eine gehaltvolle Stilisierung, die auf ein eingehendes Studium historischer Motive schließen läßt. Dadurch und durch das, was Wilm aus Eigenem hinzutut, werden die Malereien zu dekorativem Schmuck. Unsere Absicht, auch die hohe Farbkultur wiederzugeben, scheiterte leider an den hohen Herstellungskosten. Naturgemäß spielt aber gerade die farbige Auffassung eine große Rolle, zumal sie sich hier in pikanten, kontrastierenden Abgewogenheiten einführt. Jedenfalls erÖffnen sich in dieser Richtung neue Perspektiven, von denen man wünscht, daß sie nicht nur während des Krieges, sondern ständig zur Bereicherung unser Schmuckarten beitragen. (Weiteres siehe „Pforzheimer Kunstleben im Kriege".) Prof. L. S.

Das Eiserne Kreuz

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Da

Aus einem Goldschmiedeleben.

(Fortsetzung.)

a alle Hanauer sangeslustig sind und Gesangvereinen angehören, so bekam ich verschiedentlich Gelegenheit geboten, mich an ihren Gesängen zu erfreuen. Des abends hörte man hinter den verschlossenen Fensterläden so manchen herrlichen Tenor; die Lustigkeit und die tollen Einfälle waren unverwüstlich. In Keßler's Wirtschaft z. B. tagte ein kleiner Verein, wo die aufgenommenen Mitglieder durch ein Fenster über der Tür geschoben wurden, als Eintritt in den Verein, was meist glatt von statten ging, manchmal auch nicht. Einer solchen Aufnahme wohnte ich von der Gaststube aus bei, als ein dicker Nachtwächter aufgenommen wurde. Nach glatt vollzogener Aufnahme gelüstete es den Nachtwächter, auch durch dieses Fenster in den Verein zu kriechen, was natürlich mit allgemeiner Heiterkeit aufgenommen wurde. Er schnallte sich den Säbel ab, wurde hochgehoben und an den Händen gezogen, während zwei oder vier Sangesbrüder von hinten schoben. Sobald er mitten in der Fensterzange lag, war er so dick, daß er weder vor noch rückwärts zu ziehen oder zu schieben war. In stickiger, heißer Luft hing nun der Hüter

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um das 4 fache, umvasZfache, um das fache, um über 25 Millionen gestiegen

Ein Volk, das solchen Aufschwung genommen,
das über solche Wirtschaftskräfte verfügt, øns
eine solch arbeitsame Bevölkerung hat, ist
der sicherste Schuldner.- Wer Kriegs-
anleihe zeichnet, zeichnet daher
die sicherste Kapitalsanlage

des Gesetzes gefangen und eingeklemmt zum Spott über der Tür, vor Angst blaurot im Gesicht. Zwölf Mann zogen und schoben, und endlich gelang es mit vieler Mühe, ihn durchzubringen. Gelabt und gereinigt, ging er von dannen.

Der Begebenheiten waren so viele, und die Spracheigentümlichkeiten waren für den Fremden ebenso interessant wie irreführend. Einen jungen Darmstädter namens Has fragte der Lehrbub bei Aufnahme seines Nationale: „Haase Se Has oder haase Se Hos?" Als Leibspeisen hatte man hier z. B. Spoosau (Spansau), Kalbsrachuh (ragout). Krummbiere (Kartoffeln), Gans und Haas erscheint dem Fremden in seiner Reihenfolge unbewußt besonders delikat, klärt sich aber auf ,,in Kartoffeln ganz und heiß" (Kartoffeln in der Schale), ebenso „Düppehas" heißt entweder Topfhase (Hasenpfeffer) oder einfach heißer Topf. Ich hörte einmal in einem Hotel einen Reisenden verlangen: „Düppe haaf Wasser ze balwiere." Da keiner es verstand, erschien zuguterletzt der Oberkellner und bat den Herrn, seine Befehle in hochdeutsch erteilen zu wollen. Der Ton, der in der Werkstatt herrschte, und der Verkehr der Gehilfen untereinander gefiel mir sehr gut, wie auch der schwungvolle geschulte Gesang. Die Arbeiten der Lehrlinge, die je nach Alter und Geschick oft Vollendetes leisteten, waren eigentlich kein Wunder, denn der Urgroßvater war schon Goldschmied gewesen. Spaß machte mir das Gebahren der Gehilfen und Lehrlinge in der Bibliothek der Akademie. Die Lehrer waren ja all nix". Mich erstaunte die Sicherheit, mit der sie zeichneten, malten, skizzierten und modellierten, und wie sie ihre Entwürfe ausarbeiteten. Die Selbständigkeit in ihrem Tun und Denken liegt schon, dank einem gesunden Geist, in ihnen. Daß ihnen in ihrer Arbeit einmal etwas

miflingen könnte, schien vollkommen ausgeschlossen, denn ein Jeder hatte mehr oder weniger einen gewissen Stil. Sie hatten alle etwas weg, daher auch ihre von der persönlichen Wichtigkeit überzeugte Überhebung, die je nach Temperament zum Ausdruck kam. Wie oft habe ich gestaunt über das, womit sie sich geistig beschäftigten; ich muß gestehen, daß ich bei den Kaufmannsgehilfen auch nicht annähernd so gehaltvolle Anregungen und Gesprächsstoffe fand. Hilfreich und gefällig ist der Hanauer den Fremden gegenüber, wo es nur irgend denkbar ist, seinem Chef gegenüber aber kurz angebunden und unfrei. Er betrachtet ihn eher als Gegner und oft steht er kaum Rede und Antwort, wo er sonst der Wortführer und Ratgeber seiner Kollegen zu sein pflegt. Sofort aber, wenn der Chef den Rücken dreht, verliert sich dieses Gefühl der Bedrückung. Ich erkläre es mir mit dem Mangel an Selbstvertrauen, der dem Hanauer eigen ist. Alles ist ihm Bestimmung des soll so soin". Die Mehrzahl klebt an der Scholle, denn es fehlt ihnen an Unternehmungssinn. Die wenigen, welche ihn haben, gehen fort, auch in das Ausland, aber der größte Teil kehrt doch nach ein paar Jahren wieder heim, weil sie alle ihr Liebchen haben. An Selbständigkeit denkt kaum einer, und daher hört man kaum von einer Neuetablierung, und die Zahl der Geschäfte bleibt deshalb immer fast die gleiche, im Gegensatz zu Pforzheim. Isch braach doch die Leut net", so grollte öfters mein Brettkollege, „isch könnt sofort da drüben a'fange!" Einmal ging er aber wirklich und kündigte. Er erzählte allen die Begebenheit folgendermaßen: ,,Isch sag Aisch, als isch in das Kontor neikomme bin, hat der Fritz kraideblaisch uff saan'm Stuhl dagehockt, hinner san Pult sisch geduckt und mich ganz entsetzt mit ganz starre Aage Nr. 15-16

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a'geguckt! Net à Wort hat er bappele könne, un so, guckt amoal hie, hat er sisch a'geklammert, um net ze storze! blos weil isch fortging." Nun, die 14 Tage vergingen und der Friedel ging wirklich. Aber kaum acht Tage waren verflossen, und der Friedel war wieder da. Am nächsten Tage stand es im Anzeiger zu lesen: „Ei lieber Friedel, hoste denn aach dei Zigarrenkistche wieder mitgebracht?" Seinen Kollegen erzählte er aber, weshalb er es in Pforzheim nicht länger mehr aushalten konnte! „Na moi Lieba, so was gibbt 's bei mir net! Ei nu, als isch schon in Pforzham noi kam, uch was for Waibsleut, naa Christian, nu so was hast d' noch net g'sehn, un des Zimmer'sche, was isch g'miet hat, naa lieber, schau des war erst an's, un mei Wertsleut?! Uih, hatte die aber å Froschmaul un was for Frösch ware erst ihr Kinnersche! Un erst des morjens der Kaffee un die Krawallercher! All annerscht, woaßt! Un beim Frihsticke so zwische dorch de Arbait ǎ Stick Brot un Worscht in's Maul g'nomme un der Lötrohr noch dazu, so löte un frihsticke se als in aan's. Du werst begreife, lieber Vallentin, def isch mer do g'sogt hob, naa des is nix for mei Muttas Sohn, un nix als haam! Viellaischt sogar als widder zum Fritz nuff! Werklisch ging isch nach obe! Uch ich sag Aich, was hot der vor ä Fraid g'hot, als er mich wieda hatte. S'is ganz annersch, deß isch aach emol hausse gewese bin. Kaane 10 Gäul bringe mich mehr eweck! Aber woribber am meiste verschrocke ich gewese bin, des woar mei Klaanche, was is die so schmaalche g'worde in derer korzen Zait! Un denk d'r nor, Schorschemännche, desselbe Stick Abbait, wo isch hab net fertisch g'macht, hot er mer gebbe un isch hab' aach mei ahl Platz gekricht!" Was bekam nun aber der Pforzheimer, den wir hatten, alles zu hören und wie wurde er aufgezogen! Der aber wehrte sich tapfer mit seinem „i schlag dir ein'n an die Backe na.“

Das Wirtshausleben der nicht sangeslustigen Goldschmiede hat seine ganz bestimmten Stunden, ganz gleich, ob es nun „in's Orschler's, in's Becker's, in's Kaiser's oder in's Käsdüppe“ war. Von acht Uhr ab, da sett es ein. Sind vier beisammen und fachsimpeln über Politik und Werkstatt, so gucken sie schon seit zehn Minuten nach der Uhr und der Tür, denn es fehlt noch Christian der Schmuser, Peter der Scheppe, Valentin der Sumser, der Beutel-Schmidt u. a. „Die Zeit ist schon lang herum, ei Gott verdamm mich, wo bleibt dann nur der Peter." „Ei nu“, sagt der Schang, „der kümmt doch erst um 9 Uhr, un zwei Minute fehle als noch." Man wartet eben und in zwei Minuten geht die Türe auf, da der Peter! Und so kommt einer nach dem anderen, fast auf die Minute, bis der Stammtisch beisammen ist, und so geht es auch wieder auseinander. Manchmal sind die letzten sogar die ersten, wenn es nicht zu mehr als einem Glase reicht; „geh' nur hoam, wenn Disch Dei Ale hache will, dann biste net doa, gebb acht Du! Jo, leit mer uff. Naa Kall, doadezu san mer schon zu alt." Der Karl lachte hähmisch und zog den Mund breit, wobei man seine drei einzeln stehenden Zähne sah. Die Form derselben, die Linie seiner Lippen, sowie sein bartloser, fahler Mund, wenn er diesen öffnete, gab einem Karikaturenzeichner Anlaß zum Bilderscherz. Dieser schrieb unter das getreue Abbild: „ä Juddekirchhof bei Nacht." „S'is besser, de hältst Dei Kirchhofstor g'schlosse, Karl", so zahlte der Gehänselte es ihm mit Erfolg heim. (Fortsetzung folgt.)

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Mißtrauisch - auf was? Auf den endlichen Sieg Deutschlands? Auch wenn wir keine unmittelbaren Land-, Geld- und wirtschaftlichen Erfolge erzielen würden, wäre der Sieg Deutschlands doch so groß gegenüber dem Vernichtungswillen einer ganzen Welt, wie ihn noch nie ein Volk auf Erden errungen hat. Aber die wirtschaftlichen Erfolge im Osten für die Zukunft sind unbestreitbar. Das ist ja der tiefste Grund, weshalb unsere Feinde noch nicht nachgeben wollen. Sie sehen, daß wir auch ohne Kriegsentschädigung und Landgewinn unser Ansehen und unsere wirtschaftliche Entwickelung für die Zukunft nach dem Osten bereits gesichert haben. Mißtrauisch auf was? Auf die Sicherheit dieser Kriegsanleihen? Derselbe Name, der auf den zinslosen 20, und 100 Mark-Scheinen steht, ist auch den gut verzinslichen Wertpapieren der Kriegsanleihen aufgedruckt. Hinter ihnen steht das deutsche Volk mit seiner gewaltigen wirtschaftlichen und finanziellen Kraft, schützend vor ihnen unser siegreiches Heer. Da wir unerschüttert wirtschaftlich und militäritch aus diesem Ringen hervorgehen werden, dafür werden unsere Feldgrauen sorgen, wenn wir die notwendigen Mittel aufbringen für ihren Unterhalt und für ihre Bewaffnung und Ausrüstung. Damit sind aber auch unsere Wertpapiere und alle unsere früheren Kriegsanleihen gesichert. Darum - wer ein kluger Geschäftsmann ist, zeichnet zeichnet möglichst viel. Es ist die beste Anlage für das jetzt flüssige Geld, ist zugleich die beste Sicherung für früher gezeichnete Anleihen.

Wir

Liborius Gerstenberger, M. d. R. und bayer. Landtags.

An unsere Frauen.

Wir stehen in der 8. Kriegsanleihe und sind schon heu e gewiß, daß auch ihr Erfolg von neuem Zeugnis ablegen wird von der Opferwilligkeit, von dem Siegeswillen und der ungeschmälerten wirtschaftlichen Kraft unseres Volkes zur siegreichen Vollendung des ihm aufgezwungenen Daseinskampfes. Uns deutsche Frauen aber erfüllt es mit berechtigtem Stolz, daß auch wir - und zwar in immer steigendem Maße mit teilhaben dürfen an der Aufbringung all dessen, was das Vaterland in schwerster Entscheidungsstunde zu seiner siegreichen Verteidigung und zu dauernder Sicherung unseres heimatlichen Friedens bedarf.

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ie launische Göttin Mode beschert uns in der kommenden ,,Saison" manches äußerst Geschmackvolle. Neben den einschränkenden Wirkungen des Krieges, die besonders die Stoffwahl immer mehr beengt, beginnt sich aber in der feinen Gesellschaft ein psychologischer Einfluß zu äußern. Der Geschmack dieser maßgebenden Kreise scheint sich mehr und mehr auf gediegene Einfachheit und dezente Farbigkeit einstellen zu wollen. Rückwirkungen lassen sich auch auf den Schmuck feststellen. Viel häufiger als früher wird nach einfachen vornehmen Stücken gefragt, zumal bei handgearbeiteten

Kein Opfer - aber ein gutes Geschäft. Erzeugnissen. Auch in Juwelen ist Sinn für ein gediegen

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gebautes Schmuckstück, weniger für Materialprunk. Die Masse aber liebt immer noch das Reiche, stark Ornamentierte. In Städten, deren Bevölkerung in den letzten Jahren viel verdient hat, ist immer noch Bedarf an viel- und schönsteinigen Juwelen, an Silberschmuck mit großen Steinen und an mächtigen, breiten Taschenbügeln. Auch der dänische Schmuck scheint seine Beliebtheit erst voll antreten zu wollen. Allerdings echter dänischer Schmuck ist ja verhältnismäßig selten zu kaufen, aber die deutsche Abart hat offenbar gute Aussicht, wie im Allgemeinen eine Vorliebe für große Broschen ersichtlich ist. Daneben „geht" aber die Brosche mit kleinen Steinen und der zarte schmale Bügel. Wie stets ist Nachfrage nach Durchbrucharbeiten.

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Die Kleidermode scheint einen Kulminationspunkt in der Modeschau im großen Konzerthaussaal in Wien erreicht zu

haben, die zugleich ein gesellschaftliches Ereignis war. Der allgemeine Eindruck ist dahin zusammenzufassen, daß es den Wiener Ateliers gelungen ist, die Pariser und Londoner Häuser ins Hintertreffen zu verweisen. Natürlich vorläufig nur für Wien. Jedenfalls haben die Wiener die Kraftprobe in Dingen der Herrschaft des Modegeschmackes bestanden. Zumal die Seidengabadinekleider, die Erzeugnisse der Wiener Werkstätten, die Entwürfe Lendeckes, brachten Erlesenes. Schicke Sportkleider, kleidsame Blusenwesten fanden allgemeinen Beifall. Hüte in Glockenform aus schwarzem Tüll und Tagalhüte mit grauem Straußenkiel, oder große Florentiner mit gefärbten Pfauentuffs erwiesen sich als äußerst kleidsam. Wien nimmt offenbar seinen Platz in der Mode wieder ein. Ausstrahlungen machen sich auch in Deutschland bemerkbar. Hier zieht man augenblicklich engere Röcke den weiten vor, die fußfrei gehalten sind. Kurze und halblange Jacken werden lose getragen, auch ganze Batistkleider. Auf den Jacken findet sich als dezente Betonung allerlei aufgenähter, gestickter Zierrat. Neu sind Mantelkleider mit Doppelröcken. Die Pelze bestehen aus Schulterkragen aus verschiedenen Fuchsarten, von denen Blau- und Weißfuchs hervortreten. Das Gesellschaftskleid zeigt große Linien und halbrunden Ausschnitt und entweder durchgehende, vorgezogene Armel oder Halbärmel mit leichtem Spitzenanputz. Neu sind gekreuzte Bänder über dem Oberarm, Auch das eigentliche Straßenkleid besitzt Ausputz von Litzen, Tressen und Stickereien. Für Tee- und Gesellschaftskleider liefern Chiffon, Tüll, Jette und Spitzen die belebende Zier Wert wurde vor allem auf bezugsscheinfreie Stoffe gelegt; nach den Preisen darf man allerdings nicht fragen. Prof. L. S

Kunstgewerbliche Rundschau

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Ausstellung schwedischer Kirchenkunst in Upsala. Am 23. März wurde in Upsala in dem Universitätshaus Gustavianum eine Ausstellung älterer kirchlicher Kunst aus Upland, der reichsten Landschaft des Erzbistumes Upsala, eröffnet, darunter Taufbecken und Kruzifixe aus dem 11. Jahrhundert und Goldschmiedearbeiten aus den Jahren 1400 bis 1800 aus schwedischen, deutschen und niederländischen Schulen. Während der Ausstellung werden mehrere Universitätslehrer Kurse und Übungen in der Ausstellungshalle halten. Im Kunstgew. Verein Vorwärts zu Schwäb. Gmünd sprach in sehr gut besuchter Versammlung Professor Klein über die Entwicklung der Edelmetallindustrie in Gmünd. Die Geschichte ist ja ein Wegweiser für die Gegenwart und ein Fingerzeig für die Zukunft. Doppelt lehrreich ist für Gmünd das Erstehen seiner Platzindustrie. Der Redner konnte in seinen vorzüglichen Ausführungen manches bis jetzt Unbekannte anführen und anderes ergänzen. So hat durch Stadtpfarrer Weser die alte Holztafel mit aufgemaltem Silbergerät ihre Erklärung gefunden. Es stellt die Silbersachen für ein Gmünder Schützenfest dar, die älteste Nachricht dieser Art in Deutschland. Für die Annahme, daß die Glanzzeit der Gmünder Goldschmiedezunft um 1500 war, führte Prof. Klein als Ergebnis seiner weitgehenden Forschungen gewichtige Gründe an. Eine Zeit, welche durch Arler die hiesige herrliche Kreuzkirche schuf, war sicher auch sehr bedeutend in anderem Kunstschaffen. Vom letzten Jahrhundert ist vor allem interessant der Vergleich der Entwicklung von Pforzheim und Gmünd. Daran schlossen sich wertvolle Anregungen für die Zukunft. Herr Wöhler machte im Schlußwort zwei recht gewichtige Hinweise. Das Nachempfinden, das von manchem nur zu sehr gepflegt wurde, sei kein besonders lohnendes Geschäft, es führe nur zur Preisdrückerei. Jeder müsse sich ein besonderes Geschäftsziel stecken. Dann müsse gegenseitiges Vertrauen und Mitarbeiten zur Hebung des Platzes beitragen. Außer einer neuen Hindenburg-Medaille fertigte die Hof-Kunstprägeanstalt B. H. Mayer in Pforzheim in letzter Zeit zwei künstlerisch und numismatisch wertvolle Gedenkmünzen an. Die eine, auf den rumänischen Feldzug, zeigt in vierfach geschlungenem Seilkreise die zu einem Vierblatt vereinigten Schilder: gekrönter Löwenkopf (Bulgarien), Adlerkopf unter Reichskrone (Deutschland), Doppelkreuz auf gekröntem Berge (Ungarn), Doppeladler (Österreich), dazwischen abwechselnd zwei Halbmonde und zwei Sterne als Sinnbild der

Beteiligung des Osmanischen Reiches mit der Umschrift: Bulgarien, Deutschland, Österreich-Ungarn kämpfen einig wider Rumäniens Verrat. Die Kehrseite zeigt vor einer Gewitterwolke eine vom Blitze zerschmetterte Krone und die Worte: Romania Devicta (besiegtes Rumänien), Bukarest genommen 6. 12. 1916, Gen.-Feldm. v. Mackensen. Die zweite Gedenkmünze zeigt, im Hinblick auf die Beendigung des Krieges mit Rußland, auf der Vorderseite die drei Schilder: Deutsches Reich, Österreich und Ungarn, zu einem Kleeblatt vereinigt, dazwischen drei Eichendreiblätter. Die Umschrift lautet: Deutschlands und ÖsterreichUngarns Heere streiten wider Rußlands Übermacht. Die Kehrseite veranschaulicht den erfolgreichen Kampf gegen den übermächtigen Gegner durch einen gewaltigen, neben einer Eiche zum Angriff aufgerichteten, von einer Wurflanze getroffenen Bären mit der außen zu lesenden Umschrift: Ostpreußen, Galizien gerettet, Polen befreit 1914-1917.

Dem Kunstgewerbemuseum in Schw. Gmünd wurde von Silberwarenfabrikant Karl Bauer eine wertvolle Schenkung gemacht mit 54 Gebet- und Gesangbüchern, welche mit ihren wertvollen Beschlägen und Verschlüssen, aus dem 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts stammend, geeignet sind, anregend für die Gmünder Kunstindustrie zu sein. Sie können auch dazu beitragen, die schöne Sitte wieder zu beleben, besonders Erbauungsbücher in ihrem äußeren Eindruck prunkvoller zu gestalten. Bekanntlich sind früher alle Schmucktechniken des Metalls für den Buchbeschlag zur Anwendung gekommen, selbst Filigran- und Steinbesatz waren für derartige Zierbeschläge sehr beliebt. In der Julius Erhardschen Gmünder Altertumssammlung besitzen wir einige sehr wertvolle Beispiele solcher Bucheinbände, bei denen der Beschlag als eine zusammenhängende Metallverzierung, Ziselierarbeit feinster Art, über den ganzen Buchdeckel verbreitet ist. Zuweilen besteht auch der Rücken noch aus Metall, und die erforderliche Beweglichkeit desselben wurde mit charnierartigen Verbindungen hergestellt. Aus dieser Zeit stammen auch die Gebetbücher der Sammlung mit getriebenen und filigranartigen Deckelauflagen in deren Durchbrechungen der Leder- oder Samtbezug des Buchdeckels sichtbar ist.

Zur Liquidation amerikanischer Unternehmungen. (Eine Vergeltungsmaßnahme.) Wie der Deutsch-Amerikanische Wirtschaftsverband nach Erkundigungen an zuständiger Stelle mitteilt, liegt der Verordnung, wonach im Wege der Vergeltung die Bestimmungen über die Lquidation britischer Unternehmungen vom 31. Juli 1916 auf amerikanische Unternehmungen für anwendbar erklärt worden sind, die Tatsache zugrunde, daß die amerikanische Regierung über den Rahmen früherer Maßnahmen, betreffend die Sequestration feindlichen Eigentums, hinaus neuerdings die Liqidation von Unternehmungen in den Vereinigten Staaten, in denen feindliche Personen Teilhaber sind, bestimmt hat. Die deutsche Verordnung wird, wie das darin ausdrücklich erwähnt ist, nur im Wege der Vergeltung Anwendung finden, und zwar insoweit, als die amerikanische Regierung zur zwangsweisen Liquidation deutschen Eigentums schreiten wird.

Allgemeine Rundschau

Luxussteuer in Frankreich. Wie man in der Zeitung „La Fédération Horlogère Suisse" liest, haben die Franzosen am 31. Dezember 1917 ein Gesetz erlassen, welches eine Steuer von 10% auf Luxusgegenstände einführt, und zwar als Steuer beim Verkauf durch Bezahlung von Waren, Lebensmitteln und Gegenständen aller Art im Einzelverkauf angeboten oder zu verzehren unter irgend einer Form und unter irgend welcher Bedingung durch einen Händler oder Unterhändler. Die Kommission ist durch Dekret vom 5. Januar eingesetzt worden und besteht aus 30 Mitgliedern und tagte in der Zeit vom 12. bis 29. Januar. Es sind zwei Listen herausgegeben. Die Liste "A" betrifft Gold- und Platin-Bijouterien, feine Juwelen, Geräte von Gold, Silber und Platin, die feinen Perlen, Edelsteine,

Zeichnet die 8. Kriegsanleihe!

natürliche Gemmen, goldene und Platin-Uhren, Phonographen, Grammophone, Harmoniums, mechanische Harmoniums und Klaviere und Zubehöre, Apparate für Photographie, Objektive und Zubehörteile. Die Liste „B“ umfaßt die Gegenstände, welche als Luxus angesehen werden von einem gewissen Preise ab, sie sind der Taxe unterworfen über diejenige Summe, welche diesen Preis überschreitet, z. B. Silberbijouterie von 10 Frcs. an, nachgeahmte Bijouterie und Doubléwaren ebenfalls zu gleichem Preise, Tafelgeräte in gewöhnlichem Metall vergoldet, versilbert oder nicht, mit Ausnahme der Bestecke von 10 Frcs., Uhren von 100 Frcs., Pendülen und Gehäuse - Uhren ebenfalls von 100 Frcs., Wecker, Reiseuhren und kleine Pendülen von 20 Frcs., Messer, Scheren 10 Frcs. Nach allem scheint dieses Gesetz den betreffenden Geschäftsleuten insofern Schwierigkeiten zu bereiten, daß es die einzelnen Artikel in verschiedene besonders zu beurteilende Gruppen teilt. Hoffen wir, daß es in dieser Form nicht bei uns eingeführt wird. Wir verweisen vielmehr auf die Eingabe, welche der Verband Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede mit den verschiedenen Fachverbänden zusammen an den Reichstag gemacht hat, der das Verfahren der unterschiedlichen Besteuerung des Luxus durch ein solches auf den Gesamtumsatz ersetzt wissen will.

Die Londoner Messe vom 11.-22. März 1918. Diese, seit dem Ausbruch des Krieges, also seit vier Jahren bestehende Messe, welche bisher in South Kensington abgehalten wurde, ist, wie die Ständige Ausstellungskommission für die Deutsche Industrie" auf Grund ihr gewordener zuverlässiger Mitteilung bekanntgibt, in diesem Jahre nach der Penningtonstreet in die Nähe der London Docks verlegt worden, wo sie in einem großen Speicher mit einer Grundfläche von nahezu 17000 qm aufgestellt ist. Man hat diesen etwas abgelegenen Ort gewählt, um die ganze Messe in einem Gebäude und auch in einem Stockwerke unterbringen zu können. Die Messe umfaßt mehrere hundert Stände mit ausschließlich englischen Erzeugnissen. Hervorgehoben werden unter diesen insbesondere Mode-, Damen- und Toiletten-Artikel, Handtaschen, Korb-, Bürsten- und Lederwaren, Papier, Metallsachen, photographische Apparate und Bedürfnisse. Gleich danach folgen Glas, einschließlich aller technischen, medizinischen und wissenschaftlichen Glassachen, Porzellan, Steingute, Spiegel, Thermometer, Lampen usw., woran sich die verschiedenen Arten von Papier, Drucksachen und dahin gehörige Muster anschließen. Einen sehr großen Raum beanspruchen auch Spielzeuge, besonders Puppen und mechanische Spielzeuge aus Metall, Stoff und Papier. Besonders sind also solche Waren ausgestellt, die bisher in großen Mengen aus Deutschland und Österreich eingeführt wurden, und auf diese wird auch auf der Messe das Hauptgewicht gelegt. Die Messe wird durch das Britische Handelsamt unterstützt, das eine Liste der am Ausstellungsgeschäft interessierten Geschäftsleute des Vereinigten Königreiches, der Übersee-Gebiete und der neutralen Länder zusammenstellen und an diese ungefähr 100 000 Einladungen ergehen ließ mit der deutlich ausgesprochenen Absicht, die deutschen Erzeugnisse vom englischen Markte zu vertreiben. Meßumsatz. Die Zahl der durch das Meßamt abgestempelten Ausfuhrbewilligungs-Anträge betrug zur Frühjahrsmesse vorigen Jahres 2525 Stück über eine Auftragssumme von 3802308 Mk., zur Herbstmesse 2009 Stück über 10570947 Mk., zur Frühjahrsmesse dieses Jahres bis mit 26. März 2012 Stück über eine Auftragssumme von 50079 243 Mk. Da eine Reihe der hauptsächlichsten Artikel der Leipziger Messe, wie Porzellan, Steingut, Spielwaren usw. keinen oder nur unwesentlichen Ausfuhrbeschränkungen unterliegen, so ist der Wert der Auslandsaufträge allein um ein Vielfaches höher anzusetzen als die genannte Summe. Die Gesamtumsätze der Messe im Inland und Ausland zusammen dürften nicht weniger als eine Milliarde Mark betragen haben. Einzelne Firmen haben für sich allein Umsätze in Höhe von 4 bis 5 Millionen Mark erzielt. Ein überzeugenderes Bild von der Bedeutung der Leipziger Mustermessen, insbesondere für den Export, läßt sich nicht geben.

Diamantengewinnung in Südafrika. Im Jahr 1917 betrug die Diamantengewinnung in Südafrika 2902 416 Karat im Werte von 7713810 €. Verkauft wurden 2416 209 Karat

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4080. Dem Versilbern des Stahls muß eine Verkupferung vorausgehen, sonst haftet der Silberüberzug nicht fest. Das Verkupfern muß aber in einem Cyan-Kupferbad, also nicht im sogenannten sauren Bad, erfolgen. 4084. Zum Weißmachen der Metallwaren nimmt man 12 15 Prozent Cyankali. 0

4085. Die Bezeichnung leichtfließendes Zinnlot ist sehr ungenau. Die Frage ließe sich viel zutreffender beantworten, wenn Sie die Art der Verwendung angegeben hätten. In der Praxis bezeichnet man die Weichlote als leichtfließend, wenn ihr Schmelzpunkt etwa unter 140 Grad Celsius liegt. Mittlere Schnellote haben einen Schmelzpunkt bis etwa 200 Grad Celsius. Diejenigen Weichlote, deren Schmelztemperatur über 200 liegt, werden strengfließend genannt. Selbstverständlich steigert sich mit der Schmelztemperatur der Legierungen auch deren Festigkeit. Aus diesem Grunde ist die Angabe des Verwendungszweckes sowie des zu lötenden Metalls vorteilhaft. So gibt es z. B. besondere Legierungen zum Löten von Zinn auf Zinn, von Blei, Messing usw. Ferner gibt es Legierungen, die bereits in kochendem Wasser zum fließen kommen. Sie dienen zum Löten von Schmuckwaren u. dgl. Aus der folgenden Zusammenstellung mögen Sie das für Ihre Zwecke passende aussuchen. Schmelzpunkt bei 60 Grad Celsius: 15 Gewichtsteile Wismut, 4 Zinn, 8 Blei, 3 Kadmium. 70 1 Kadmium, 1 Zinn, 2 Blei, 4 Wismut.

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40 Zinn, 40 Blei, 16 Wismut.

44 Zinn, 40 Blei, 16 Wismut.

5 Zinn, 3 Blei.

66 Zinn, 34 Blei.

50 Zinn, 50 Blei.

2 Gewichtsteile Blei und 1 Zinn.

Sämtliche Angaben beziehen sich auf Gewichtsteile. Es ist wichtig, die Legierungen vor dem Ausgießen mit einem Holzstab tüchtig durchzurühren, damit sich die einzelnen Metalle innig verbinden. Zinnlote lassen sich am sparsamsten und vorteilhaftesten verwenden, wenn sie in dünnen Stengelchen von etwa 2 mm Durchmesser ausgegossen werden. Man befestigt an einem kleinen eisernen Gießlöffel am Ausguß ein Stück Eisenblech und bohrt dann ein Loch von 1-1 mm Durchmesser in den Ausguß. Der Löffel mit dem geschmolzenen Lötmetall wird mit dem Ausguß nach unten über eine Eisenplatte bewegt, wobei ein dünner Streifen Metall ausfließt und sofort erstarrt. Auf diese Weise geht das Vergießen sehr schnell von Statten. Der Goldschmied kann sich insofern auch in der Weise helfen, daß er die ausgegossenen Blöckchen durch die Walze gehen läßt und dann das Blech mit der Scheere in passende Streifen schneidet. 0 4085. Lötwasser fertigt man an, indem man Salzsäure soviel Zinn (evtl. Zinnfolie) beigibt, bis Zinn ungelöst in der Salzsäure bleibt, dieselbe also gesättigt ist.

Kleine und nach Schluß eingegangene Nachrichten befinden sich hinter dem Arbeitsmarkt.

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