chen keine Urtheile, richten nicht über Verbrecher, sondern jenes prüft die Richtigkeit des richterlichen Verfahrens, die Uebereinstimmung der Urtel mit den Staatsgesehen, die Ans wendbarkeit oder Nichtanwendbarkeit des Begnadigungs rechts, und erstattet darüber dem Könige einen Vortrag ents weder auf Begnadigung oder Bestätigung, welche beide vom Richterspruch himmelweit verschieden sind; ein Verfahren, welches fast alle deutsche Staaten zum Heil des Staats und der Justiz nachgeahmt haben, Wer darüber mehr lesen will, der findet solches im preußischen Gesekbuche, in Kleins, Himmers, Kölbés und anderer Schriften. 2. 22. v. K. Statistische Nachrichten von den Besißungen der Freis herren von Riedesel im Großherzogthum Hessen, und deren bisherigen staatsrechtlichen Verhältnissen. Von on den Besitzungen der freiherrlich von Riedeselschen Fas milie hat man bis jeht keine bestimmte und genaue Nach, richten. Büsching sagt davon überaus wenig. Bundschuh im Lexikon von Franken und besonders in der Beschreibung der Reichsritterschaft in Franken ist zwar umständlicher; `er führt alle Ortschaften an, gibt sogar die Seelenzahl, jedoch in runden Zahlen zu 5 für jedes Haus an, er gedenkt auch des Vertrags von 1713; allein theils sind jene Nachrichten nicht richtig, theils erhält man durch die bloße Anführung des Vertrags keine wahre Ansicht, und doch sind diese Be: sihungen so ansehnlich, daß sich wohl der Mühe lohnt, sie genauer kennen zu lernen, besonders da die zur Zeit dey Entstehung der rheinischen Konföderation jenes Maynquartier des fränkischen Ritterorts gehörigen noch unmittelbaren Ges richte namentlich in der Konföderationsakte angeführt wer den. Sämmtliche Besihungen machen ein zusammenhängens des Ganze aus, und nur das Gericht Oberohmen ist davon getrennt. Jene liegen an den äußersten Gränzen des Groß: herzogthums Hessen, gegen das Fürstenthum Fulda, an wel che sie so wie an das Isenburgischen gränzen. Das Gericht Oberohmen liegt im Umfange des grosherzoglichen Amts Grünberg. Sämmtliche Besißungen theilen sich 1) in die vorhin zur fränkischen Reichsritterschaft und zwar zum Kan ton Rhön und Verra gehörigen, durch die rheinische Buns desakte der Souverainität des Grosherzogthums unterwor fen, und 2) in die schon vorhin der hessen-darmstädtischen Landeshoheit unterworfene, in der Kanzleisprache nach dem Staatskalender sogenannte hinterfäßige Gerichte. A. Die erstern stehen unter den Beamten und begreifen: I. Cent Lauterbach, wo ein Centgraf, unter dem die vorhin schon Landsäßige (s. unten B) Cent und Vor: stadt zugleich steht. Hieher: 1) Stadt Lauterbach hat Seelen daselbst ein Inspektor und erster Stadt: 2331 II. Beamte zu Freyenstein und Moos a) Gericht Freyenstein 1) Freyenstein Pfarrei . 625 255 159 146 In diesem Theile sind: Haup güter, sogenannte Ansiße. 2) Das Hohhaus zu Lauterbach ein Hof zu Schadges 2 und 3) zu Rudloos* Ein Gefamtgut zu Freyenstein Ein Hof, der Oberelser Hof genannt, Wiederholung der vorhin reichsritterschaftlichen, durch die Konföderationsatte unter die Souverainität des Gross herzogs von Hessen gekommenen Besikungen. Zusammen Seelen - 8610 B. Besitzungen, welche vorhin schou Hessen-Darmstäde |