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Halberstadt und Hohenstein kann man sicher zu 3,500,000 Gulden annehmen. Das Herzogthum hatte eine ständische Verfassung.

4) Das Gebiet von Halle ist unter dem Saalkreise des Herzogthums Magdeburg begriffen.

5) Hildesheim mit Goslar kam durch den Reichsdepus tationsschluß 1803 an Preußen.

Man schäßt den Flächeninhalt auf 47 Meilen, die Zahl der Einwohner auf 112,500. Seelen. Die erste Anga: be ist wohl der Wahrheit wenigstens nahe, aber die lehte wird von vielen einsichtsvollen Männeru bezweifelt, und be: hauptet, daß man höchstens 100,000 Seelen annehmen kön: ne. Inzwischen nehme ich jene als die allgemeinere an. Die Zahl der Städte wird auf 9, der Flecken auf 4, der Dör: fer auf 260 angegeben und man nimmt gegen 19,000 Feuer: stellen an. Die Einkünfte betragen etwa 900,000 Gulden. Das Land hatte eine ständische Verfassung. Das Militair bestand aus 2 Kompagnien Garde, einer Miliz und aus 3 Kompagnien Soldaten von der Stadt Hildesheim. Man wird höchstens 800 Mann annehmen können.

6) Halberstadt und 7) Hohenstein. Beide kamen 1648 an Preußen,

Den Flächeninhalt beider zusammen, nimmt man auf 55 Meilen an, die Zahl der Seelen mit Militair auf 131,000, Man zählt darin 17 Städte, 2 Flecken, 165 Dörfer und 20,414 Feuerstellen. Die Einkünfte sind unter jenen von Magdeburg begriffen. Das zum Militair gehöris ge Personal betrug über 3000 Menschen, wofür man aber wohl mehr nicht als 2000 annehmen kann.

8) Quedlinburg. Schon 1697 kaufte Kurfürst Friederich III. (als König nachher I.), die Erbvogtei über diese Abtei; die völlige Landeshoheit erhielt Preußen durch den Deputationsschluß von 1803. Das Ländchen hat höch ftens 4 Quadratmeilen, 13,400 Einwohner, 1 Stadt, 2

Flecken, 5 Dörfer und 2100 Feuerstellen. Die Einkünfte können sich vielleicht auf 40,000 fl. belaufen. Man kann darauf etwa nach dem alten Fuße 200 Mann Militair ans nehmen.

9) Grafschaft Mannsfeld ist unter Magdeburg begriffen. 10) Eichsfeld mit Treffurt. Die Provinz Eichsfeld ge: hörte zum alten mainzer Kurstaate. Treffurt mit der Vog tei Dorla gehörte Kurmainz, Kursachsen und Kurhessen. Durch den Deputationsschluß von 1803 kamen die Mainzer Theile an Preußen. Nach dem Sinne des Posener Friedens wird der sächsische Theil von Treffurt an das Königreich Westphalen fallen, und der hefsische ohnehin nach dem Tilsi: ter Frieden.

Das Ganze kann man annehmen zu 361⁄2 [] Meilen mit 92,250′ Seelen. Im Ganzen findet man 4 Städte, 3 Flecken, 158 Dörfer und 18,700 Feuerstellen. Das Land hatte eine ständische Verfassung. Unter mainzer Herrschaft lieferte das Land im Durchschnitte 150,000 Gulden zu den Hauptstaatskassen als reinen Ueberschuß. Unter preußischer Regierung schäßte man die Einkünfte auf 450,000 Gulden, und man wird wegen den hessischen und sächsischen Parzellen wohl 1⁄2 Million annehmen können. Unter mainzer Herrs schaft schickte das Land jährlich 2 bis 300 Rekruten, welche 4 Jahre dienten, unter Preußischer kann man dafür gewiß und wenigstens 1000 Mann ständig annehmen.

11) Mühlhausen, vorige Reichsstadt, die 1803 an Preußen kam. Sie hat mit ihrem Gebiete eine Fläche von 4 Quadratmeilen und 16,000 Einwohner. Außer der Stadt gehörten dazu 20 Dörfer und überhaupt etwa 3000 Feuer: stellen. Die Einkünfte schäßte man auf 80,000 fl. Militair kann man für Preußen 250 Mann annehmen.

12) Nordhausen. Vormalige Reichsstadt, die 1805 an Preußen kam. Ihr Gebiet ist blos auf die Stadtmar: kung eingeschränkt, etwa 1⁄2 Quadratmeile Fläche mit 8700

Seelen und 1550 Häusern. Man kann etwa 100 Mann Soldaten annehmen; aber beide Städte waren höchst wichtis. ge Werbepläße für die preußische Monarchie.

13) Grafschaft Stolberg. Sie besteht bekanntlich aus der Grafschaft Stolberg: Stolberg und der Grafschaft Stolberg: Wernigerode. Jene stand unter kursächsischer, diese unter kurbrandenburgischer Landeshoheit. Die Grafen selbst aber waren dessen ohngeachtet Reichsstände, die auch viele Rechte hatten. Ob auch Stolberg: Stolberg zum Königreich Westphalen komme, ist nicht bestimmt. Wir wollen also hier nur Wernigerode annehmen; und zwar mit 5 Qua: dratmeilen, 13,000 Seelen, 1 Stadt, 2 Flecken, 18 Dör: fer, 2500 Feuerstellen, etwa 60,000 Gulden Einkünfte, und 200 Mann Militair.

14) Die Heffenkasselschen Lande mit Rinteln und Schaumburg, ausgeschlossen das Gebiet von Hanau, Schmalkalden und Kakenellenbogen am Rhein.

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Der Flächeninhalt der gesammten kurhessischen Lande wurde am richtigsten auf 1882 Quadratmeilen, die Bevöl kerung auf 497,000 Seelen angegeben. Zieht man hievon ab, die Grafschaft Hanau mit 20 Quadratmeilen und 65,000 Seelen, Niederkaßenellenbogen mit dem Vierherrischen zu 5 Quadratmeilen und 17,000 Seelen, die Herrschaft Schmal kaiden mit 51⁄2 Quadratmeilen und 21,000 Seelen ab; so bleiben 157 Quadratmeilen und 390,000 Seelen; und zwar 49 Städte und Städtchen, 8 Flecken, 966 Dörfer und Wei: ler, ohne die vielen Rittergüter und Vorwerke und gegen 76,000 Feuerstellen. Das Land hatte eine ständische Verfas: sung. Man schäßte die Staatseinkünfte überhaupt auf 41⁄2 Million Gulden, wovon höchstens 1 Million auf die abgekommenen Lande kommen kann, so daß etwa 3 Millionen Gulden angenommen werden können.

Der Kurfürst unterhielt regelmäßig 16,000 Mann regu≤ lirte Truppen, ohne 7000 Mann in den Landregimentern.

Für die zum Königreiche Westphalen gekommenen Lande wird man ohne die Landregimenter gewiß 12,000 Mann anneh men können.

15) Göttingen und Grubenhagen mit dem ein: geschlossenen Hohenstein und Elbingerode.

Von diesen kurbraunschweigischen Parzellen sind folgende Angaben vorhanden.

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M.

Seelen.

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Man findet darin 18 Städte, 12 Flecken, 314 Dörfer und Weiler und gegen 34,000 Feuerstellen. Die Verfassung war ständisch. Es ist schwer wegen den Domainen die Eins künfte zu bestimmen; aber man kann doch wohl 1,200,000 Gulden annehmen. Für das gesammte Militair dürfte vor der französischen Okkupation auf diese Parzellen etwas mehr als 4000 Mann nach der alten Verfassung kommen.

16) Bisthum Osnabrück. Es kam 1803 durch den Deputationsschluß an Kurbraunschweig, und hatte darauf das Schicksal aller kurbraunschweigischen Lande.

Man hat von diesem Lande folgende statistische Nacht Fichten, welche der Wahrheit wohl am nächsten kommen. Den Flächeninhalt nimint man zu 56 Quadratmeilen, die Bevölkerung zu 136,000 Seelen an. Man findet darin 4 Städte, 5 Flecken, gegen 280 Dörfer, und 22,000 Feuer: stellen. Die Einküufte sind verschiedentlich am richtigsten wohl zu 750,000 Gulden angenommen worden. Das Land unterhielt vor 1803 gar keine Soldaten. Wenn es preuss fisch geblieben wäre; so würden gewiß wenigstens 2000 Mann darauf gekommen seyn. Die Verfassung ist ständisch.

17. Bisthum Paderborn. Es kam 1803 durch den Deputationsschluß an Preußen.

Man nimmt dafür an 50 Meilen, 98,500 Einwoh ner, 23 Städte, 1 Flecken, 146 Dörfer und 20,500 Feuer: stellen. Die Einkünfte mögen etwa 80,000 Gulden betra: gen. Gewöhnlich wurden nur 540 Mann Soldaten gehal ten, zur Zeit preußischer Herrschaft kann man wenigstens 1200 Mann annehmen. Die Verfassung ist ständisch.

18) Minden und Ravenberg. Das Fürstenthum Minden kam 1648 durch den westphälischen Frieden, Ra; vensberg aber aus der klevischen Erbschaft 1614 und durch Vergleich mit Pfalz 1647 an Preußen. Beide Lande zu: sammen haben etwa 50 Quadratmeilen mit 160,000 Ein: wohnern, 14 Städte, 2 Flecken, 363 Dörfer und 26,402 Feuerstellen. Die Einkünfte werden gewöhnlich auf 2 Mil: lionen Gulden angenommen. Fürs Militair konnte man sonst etwa 1800 Mann annehmen.

19) Grafschaft Rittberg. Sie gehört dem Fürsten von Kaunis und war Hessenkasselsches Lehen. Der Flächen: inhalt wird auf 4 Quadratmeilen, die Seelenzahl auf 13,000 Seelen angegeben. Sie enthält 1 Stadt, 34 Dörfer und Weiler, und etwa 2500 Feuerstellen. Wahrscheinlich wird der König nur die Souverainität über die Grafschaft haben. Die Einkünfte des Fürsten werden gewöhnlich auf 50,000 fl. angenommen. Die Souverainitätseinkünfte wollen wir bei: läufig auf 20,000 fl. seßen.

Rechnet man alle diese einzelne Angaben zusammen, so ergiebt sich folgender Bestand für das Königreich Westphalen. Die ganze Oberfläche enthält 695 Quadratmeilen, auf wel: chen 1,958,450 Menschen sich befinden. Man findet über haupt 193 Städte, 58 Flecken, und 4138 Dörfer und Wei: ler, ohne die große Menge königliche, adeliche und andere Vorwerke n. s. w. zu rechnen. Die Zahl der Feuerstellen beläuft sich auf 356,583; die Einkünfte sind geschäßt auf 16,400,000 Gulden; aber es ist sehr zu bezweifeln, ob diese Länder, welche durch den Krieg sehr gelitten haben, künftig

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