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Zwölftes Jahrhundert.

XVIII. Bernhard von Clairvaux.

Dein denken, Jesus, schon erfreut Iesu dulcis memoria
Warum wohl kämpft die Welt Cur mundus militat

XIX. Adam v. Sct. Victor.

Wenn der Erde Frühling lacht Mundi renovatio.

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Einleitung.

1. Ursprung und Charakter der lateinis -schen Hymnologie.

Wenn es nach vielen, uns noch erhaltenen, glaubwürdigen Dokumenten wohl keinem Zweifel unterliegt Evgl. Fried. Münter, über die älteste christliche Poesie, S. 18), daß der Kirchengesang in der orientalischgriechischen Kirche früher als in der abendländischen eingeführt war: so ist dennoch die lateinische Hymnologie, wie sie sich vom IV. bis zum XVI. Jahrhundert an herausgebildet und entwickelt hat, nicht nur für die älteste, sondern auch, sowohl durch Reichthum, Kraft und Fülle der Gedanken, als durch die schmucklose Ein falt und Wahrheit derselben, für die bei weitem vorzüglichste zu erachten. Die in frühern Jahrhunderten verfaßten religiösen Dichtungen eines Tertullianus Afer, Cyprianus, Viktorinus, Juvenkus, Laktantius u. a., scheinen für den öffentlichen Gottesdienst ursprünglich nicht bestimmt gewesen zu sein, wiewohl Auszüge aus diesen Gedichten später als Kirchengefänge benußt worden sind. Wahrscheinlich hat Hilarius, Bischof von

Poitiers (f. später S. XXXI) die erste Idee, lateinische Lieder für den Gebrauch der abendländischen Kirche zu dichten, während seines Exils zu Constantinopel, den schon damals bei dem morgenländischen Gottesdienste ge= bräuchlichen Gesängen entnommen. Die nach seiner Rückkehr von ihm und seinem großen Zeitgenossen Ambrofius, Bischof von Mailand (vgl. später S. XXXII), gedichteten Hymnen und Lieder bilden die Grundlage der lateinischen Hymnologie, und dienten allen nach ihnen kommenden, begeisterten Sängern zum Muster. Der in den griechischen Dichtungen herrschende üppige Ton, die mit Bildern überfüllte Sprache, welche hauptsächlich auf den Charakter des Morgenländers berechnet waren, konnte der ruhigeren Denkweise des Abendländers nicht zusagen, und machte daher in den von ihnen gedichteten Hymnen und Gesängen einer einfachen stilleren Betrachtung Play. Da diese Lieder nur für das Volk seyn sollten, so war und blieb Einfachheit und allgemeine Verständlichkeit derselben, die es deßhalb nicht verschmähen durfte, sich den Ton der herrschenden Volkssprache anzueignen, deren ursprüngliche Reinheit in der mannigfaltigen Vermischung der Völker verloren gegangen war, das Haupterforderniß. Zu ihrer noch allgemeineren Verbreitung wirkte die spätere Einführung des Reimes wesentlich mit. Italienische Bischöfe und apostolische Boten brachten den Samen lateinischer Dichtkunft zuerst nach Gale lien und Brittannien, von wo aus dieselbe erst später in Deutschland festen Fuß faßte, in Rabanus Maurus,

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