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Offizielle Mitteilungen aus dem Kreditorenaus dem Kreditoren- versehenen Kettenenden, oder sonstiger Gegenstände. Bohnenberger, Böhmler & Co,. Pforzheim. 13. 8. 1900. B. 15 350. 44a. 139 883. Karabiner mit federhartem, zwecks Verschlusses mit Einkerbung versehenem Verschlusshaken. Adolf Leicht und Emil Haager, Pforzheim. 6. 8. 1900. L. 7713.

verein.

Konkurse und Insolvenzen.

Christiania. Konkurs Dahl. Nach Mitteilung des Vertreters wird der Konkurs im Februar oder März beendet sein, für die Gläubiger aber nur eine kleine Quote ergeben.

Paris. R. Dehaumont. Nach einjährigen, fruchtlosen Verhandlungen wurde Anfang des Monats ein Konkordat mit 50% geschlossen, zahlbar in 10 Jahren, jedes Jahr mit 5%, beginnend 1 Jahr nach gerichtlicher Bestätigung. Der Vergleich kam gegen unsern Willen zustande, da durch denselben der Schuldner wieder in den vollen, durch keinerlei Garantieleistung beschränkten Besitz seiner sämtlichen Aktiven gelangt.

Valparaiso. Motz & Hartmann. Diese Liquidation, in Verbindung mit der von José Berg & Co., hat vorläufig ihren beklagenswerten Abschluss gefunden mit einem Bericht des Liquidators, wonach aus den seinerzeit im Status aufgeführten Aktiven von chilenischen $ 45 200 nur chilenische $3507 herauskommen. Diese würden knapp zur Befriedigung der bevorrechtigten Gläubiger ausreichen, stehen aber durch die zugestandene Schuld des Liquidators vorläufig nicht einmal zur Verfügung. Die nichtbevorrechtigten Gläubiger gehen ganz leer aus. Die ausführliche Darlegung der Sachlage erfolgt mittels Zirkular an die Gläubiger.

Odessa. S. Radbill. Die jüngst gebrachte Notiz bedarf einer Berichtigung insofern, als die Ende September fällig gewesenen Accepte sämtlich unter Protest gingen. Für einen Teil derselben ging dann allerdings nachträglich Deckung ein, die aber von einigen Gläubigern beschlagnahmt wurde. Die wegen der Freigabe schwebenden Prozesse erschweren die zur Zeit schwebenden Verhandlungen mit S. Radbill; Radbill selbst erklärt, die alten Schulden, die nicht so sehr bedeutend seien, durch Mehrregulierung gelegentlich des notwendigen Neubezugs von Waren ordnen zu wollen, und wird dieser Vorschlag seitens unseres Vertreters befürwortet.

Rustschuck. Seidel & Co. Diese vor 4 Jahren ausgebrochene Insolvenz, die erst mit einem Akkord von 50% beendigt werden sollte, dann aber durch das Falliment der Garanten in Konkurs überging, hat jetzt auch ihre Erledigung gefunden. Nach Scheitern des Akkordes hatte der Kreditoren-Verein Beschlagnahme auf ein erreichbares Warenquantum Seidels erwirkt, und da der Konkurs selbst keine Aussicht auf eine Quote verspricht, verzichteten die Pforzheimer Gläubiger auf gerichtliche Geltendmachung ihrer wegen obiger Beschlagnahme bestrittenen Forderungen. Es blieb daher nur die Realisation der beschlagnahmten Waren übrig; nach Abzug aller Kosten entfiel auf die Gläubiger eine Dividende von 4%. Der Erlös aus den Waren wäre ein besserer gewesen, wenn nicht ein einzelner Gläubiger sich die zeitweilige Überlassung der Waren zu nutze gemacht hätte. Seidel selbst sitzt in Frankenthal, wohin er auf Requisition der deutschen Behörden wegen Betrug, Unterschlagung und anderer reata ausgeliefert wurde.

Pforzheim. Andreas Weiler. Diese Mitte Oktober eingetretene Insolvenz konnte durch einen garantierten Ausgleich von 33% erledigt werden; das Weilersche Geschäft geht auf die Garanten behufs Liquidierung über; Aktivenstand Mk. 25 799.-, Passivenstand Mk. 46 085.-.

Patente. Gebrauchsmuster-Eintragungen.

44 a. 139717. Schlösschen mit Reliefprägung auf Vorder- oder Rückseite. Burkhardt & Cie., Pforzheim. 11. 8. 1900. — B. 15337. 44 a. 139 805. Uhrkettenschieber mit Öse zum Einhängen von glatten oder mit Anhängern, wie Bleistift, Schmuckkörper oder dgl.,

44 a. 140 073. Karabinerhaken, deren Augen, Haken oder dgl. an dem Bodenteil des Federgehäuses dadurch drehbar sind, dass jene Teile mit umgenieteten Bolzen in dem Gehäuse sitzen. Josef Häfner, Pforzheim. 21. 8. 1900. — H. 14 449.

44 a. 140 282. Verstellbarer Fingerring, dessen übereinandergreifende Enden einen Stift, als auch zur Aufnahme desselben entsprechend geformte Durchbrechungen besitzen. Galmert & Spörl, Gera, Reuss. 11. 8. 1900. G. 7514.

44 a. 142071. Ring mit an die Konfirmation oder erste Kommunion erinnernder Inschrift. Robert Brüche, Charlottenburg, Grolmanstr. 9. 24. 9. 1900. B. 15 573.

44 a. 142303. Karabinerhaken mit in sich geschlossenem Fr. Kammerer, Pforzheim. 12. 10. 1900.

Bügel.

44 a.

halter.

139 660. Damengürtel - Schmuckstück als HandschuhOtto Doll, Pforzheim. 6. 8. 1900. D. 5321.

44 a. 140 483. Uhrkette mit von beiden Seiten platt gedrückten Facetten an den Gliedern. Stockert & Kern, Pforzheim. 10. 7. 1900. St. 4193.

44 a. 140 485. Vexierschloss mit federndem Verschluss zur Verwendung für Schmuckgegenstände als Anhänger, Armbandund Halskettenschloss etc. J. Emrich, Pforzheim. 28. 7. 1900. E. 4021.

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44 a. 140 711. Mit Auflötungen versehene Schmuckkette mit Zwischenstücken aus ausgestanzten, ohne Lötung zu verbindenden Gliedern. Burkhardt & Cie, Pforzheim. 18. 8. 1900. 15 382.

44 a. 140 763. Mittels federnden Scharnieres befestigte Sicherheitsnadel an Schmuckstücken zum Anstecken. Jaques Balog, Wien; Vertr.: Dr. Bruno Alexander Katz und Max Mirus, Görlitz. 7. 9. 1900. B. 15 477.

44 a. 141 337. Schmucksachen aus Geschosshülsen. H. Keferstein, Braunschweig, Hennebergstr. 10. 19. 9. 1900. - K. 12929. 44 a. 141 466. Schieber-Halskette, deren Schieber mit einer Parfümeinlage versehen ist. Andreas Daub, Pforzheim. 21. 9. 1900. D. 5406.

44a. 141 467. Vexier-Schnellphotograph als Anhänger. G. F. Beyle, Waldrennach, O.-A. Neuenbürg. 21. 9. 1400. B. 15 550. 44 a. 141 469. Uhrkette mit aus Nachbildungen von Eisenbahnwagen bestehenden Gliedern. C. Wagner jr., Oberstein a. d. Nahe. 22.9. 1900. W. 10 358.

44 a. 141 460. Gürtelschnalle aus zwei Teilen, deren einer aus federnden Haken besteht, welche beim Zusammenschnallen in an dem anderen Teil vorgesehene Einschnitte einschnappen. C. W. Groeschel, Jersey City; Vertr.: Robert Deissler, Julius Maemecke u. Franz Deissler, Berlin, Luisenstr. 31 a. 20. 9. 1900. — G. 7621.

44a. 142 779. Sicherheits-Broschierung (Beschlag für Broschen und Nadeln) mit nach innen federnder Nadel und zwei deren Spitze aufnehmenden Widerhaken mit Schutzbügel. Lachmann & Hoffmann, Pforzheim. 8. 8. 1900. L. 7689.

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Erscheint am 1. und 15. eines jeden Monats. Abonnementspreis: Kleine Ausgabe (ohne Beilagen) pro Quartal M. 1.50 Deutschland, 90 Kr. für Österreich, M. 8.— pro Jahr für das Ausland. Grosse Ausgabe (mit der Beilage „Schmuck und Mode" pro Quartal M. 2.— für Deutschland, fl. 1.20 für Österreich; für das Ausland pro Jahr M. 10.-. Inseratenteil (ohne Text) kostet pro Jahr M. 2.- für Deutschland. - Insertionspreis die 4gespaltene Nonpareillezeile 25 Pfg., 64 Seite M. 1.50 brutto. Bei Wiederholungen wird Rabatt gegeben. Beilagen nach Übereinkunft, gefälligen Anfragen wolle man stets Muster beifügen. Arbeitsmarkt die 4gespaltene Nonpareillezeile 20 Pfennige.

Inhalt: Die Hehlerei beim Ankauf von Gold- und Silberwaren. Wandel. Schmuck und Mode. Goldschmiedearbeiten von der Pariser Weltausstellung aus den Ateliers der Firmen D. F. Weber, Gebr. Falk und Louis Fiessler & Co., sämtlich in Pforzheim (1 Tafel mit Abbildungen). -Aus der Reisezeit. - Porträts der Vorstandsmitglieder des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede (1 Tafel mit Abbildungen). Das Taufgeschenk der Stadt Hamburg mit Abbildung). Handels-Unkosten. Personalien und Geschäftsnachrichten. - Vereine und Versammlungen. Fachschulwesen. Kunstgewerbliches. Volkswirtschaftliches. Gesetzgebung. Arbeiter und Lohnbewegung. Handel und Verkehr. - Ausfuhrhandel. Handelspolitik. Geschäftliche Mitteilungen. Unglücksfälle, Einbruchsdiebstähle, Verbrechen etc. - Vermischtes. Frage- und Antwortkasten. Korrespondenzen. Rechtsauskünfte. Büchertisch. Offizielle Mitteilungen aus dem Kreditoren-Verein. Patente. Silberkurs. Konkurse und Insolvenzen. Arbeitsmarkt. Inserate. Nachdruck aus dem Inhalt vorliegender Zeitung ist nur unter genauer Quellenangabe gestattet.

Amtliches Organ

des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silber-Schmiede, der Freien
Vereinigung des Gold- und Silberwaren-Gewerbes Berlin, der Kunstgewerbe-
Vereine Pforzheim, Hanau, Gmünd, Organ der Centralstelle Schmuck und Mode

1900

Aufruf

an die Juweliere, Gold- und Silberschmiede des Deutschen Reichs.

Sehr geehrter Herr Kollege!

Wie Ihnen aus den Fachblättern bereits bekannt sein dürfte, wurde auf dem ,,Ersten Deutschen Goldschmiede-Tag" zu Berlin, am 2. November d. J., auf welchem angesehene Vertreter unseres Kunstgewerbes aus allen Gauen Deutschlands erschienen waren, ein ,,Verband Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede" gegründet.

Der Beschluss erfolgte einstimmig nach der Erklärung der beteiligten Herren: Den in Leipzig kurz zuvor gebildeten ,,Verband Deutscher Goldschmiede" in dem neuen Verbande aufgehen zu lassen.

Der Vorstand und Ausschuss des ,,Verbands Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede" setzt sich aus nachstehenden Herren zusammen:

1. Erster Vorsitzender: Herr Wilhelm Fischer, Juwelier, Berlin S., Oranienstrasse 63 I, an welchen alle den Verband betreffenden Anfragen zu richten sind.

2. Zweiter Vorsitzender: Herr Rud. Menzel, Juwelier, Berlin W., Dennewitzstrasse 11.

3. Schriftführer: Herr Dr. jur. Schröder, Hofjuwelier, Inhaber der Firma: Eugen Schröder, Berlin W., Leipzigerstrasse 35. 4. Schatzmeister: Herr 0. M. Werner, Mitinhaber der Firma J. H. Werner, Hofjuwelier, Berlin W., Friedrichstrasse 173. 5. Herr Theofil Baumann, Juwelier, i. F. Rudolf Baumann, Posen.

6. Herr Obermeister Hermann Eckhardt, Juwelier, DresdenStriesen, Wittenbergerstrasse 4 II.

7. Herr Emil Foehr, Hofjuwelier, Teilhaber der Firma: Eduard Foehr, Stuttgart, Königstrasse 25.

8. Herr Franz Hampe, Juwelier, Stettin, Beutlerstrasse 1. 9. Herr Paul Merk, Hofjuwelier, Inhaber der Firma: G. Merk, München, Hofgartenarkaden 14.

10. Herr Hugo Meschke, Juwelier, Leipzig, Katharinenstrasse 5. 11. Herr August Richter, i. F. Aug. F. Richter, Hamburg, Bachstrasse 13.

12. Herr Hermann Walter, Juwelier, Halle, Scharrngasse.

Die Satzungen und das Programm sind in der Vorstandsund Ausschusssitzung am 25. November d. J. zu Berlin nach

eingehenden Beratungen angenommen worden, und gestatten wir uns ergebenst, Ihnen das letztere nachstehend mitzuteilen, während die Publikation der Satzungen in der nächsten Nummer erfolgen wird.

Aus dem vorläufigen Programm, welches nur das zunächst Anzustrebende enthält, ersehen Sie, dass ein reiches Arbeitsfeld für uns vorliegt. Danach bedürfen wir zur Erreichung des gesteckten Zieles der Mithilfe aller deutschen Juweliere, Gold- und Silberschmiede. Niemand wird darüber im Zweifel sein, dass in unserem Gewerbe Schäden und Misstände im Übermass vorhanden sind. Diese zu beseitigen ist Ehrensache und Standespflicht eines jeden Goldschmieds.

Seit Jahrzehnten sind alle Berufszweige durch Verbände geeint, ob Handwerker, Rechtsanwälte, Ärzte, Künstler oder Gelehrte, um sich gegen die Zersetzung ihres Standes durch unlautere Elemente zu schützen, nur unser Kunstgewerbe war vogelfrei, daher die Zerfahrenheit auf allen Gebieten. - Grosse Silberwarenfabriken detaillieren, Grossisten unterhalten mit unseren Lehrlingen Geschäftsbeziehungen, bei Feuerschäden und Einbruchsdiebstahl steht der Einzelne oft hilflos der VersicherungsGesellschaft gegenüber. Alte, kranke und erwerbsunfähige Kollegen gehen der Verarmung entgegen, niemand kümmert sich darum, der Einzelne ist völlig machtlos gegen unlauteren Wettbewerb, in keinem Punkt, der uns angeht, herrscht Klarheit. Nur ein kräftiger Verband kann Wandel schaffen und den Einzelnen schützen.

Wollen Sie nun, geehrter Herr Kollege, dass durch den Zusammenschluss aller Standesgenossen eine Macht geschaffen wird, welche die Kraft hat, bestehende Misstände zu beseitigen, dass ein Bollwerk erstehe, welches stark genug ist, neue, uns noch unbekannte Gefahren abzuwehren, so treten Sie dem Verbande als Mitglied bei, Sie dienen dadurch nicht nur sich selbst, sondern sind Mitarbeiter in der Erstarkung unseres schönen, stolzen Kunstgewerbes.

Verband Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede.
Wilhelm Fischer,
Rudolf Menzel,

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Programm des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede.

Auskunftserteilung in allen Rechtsfragen und geschäftlichen

Angelegenheiten.

Anstrebung eines Verbots bezw. Regelung des Auktionswesens mit Gold- und Silberwaren in Leihhäusern, bei Konkursen und sonstigen, heute noch gestatteten Auktionen, event. Beaufsichtigung derselben durch Fachkommissionen.

Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs.

Beseitigung aller sogenannten Silberleiterien.

Förderung aller gemeinnützigen Unternehmungen, soweit sie das Juwelier-, Gold- und Silberschmiede-Gewerbe betreffen.

Förderung genossenschaftlicher Einrichtungen, Kredit- und Rohstoffgenossenschaften.

Gründung einer Hilfs- und Unterstützungskasse für kranke und erwerbsunfähige Verbandsmitglieder und deren Hinterbliebenen.

Nachdrückliches Einschreiten gegen Schmuck- und Uhrenauktionen, und Veranlassung zu deren sofortiger Aufhebung, sowie Anzeige solcher Personen, welche unter der Hand" in gedachter Richtung thätig sind oder gelegentlich Handel mit Schmuck und Uhren treiben.

Prüfungsamt zur Feststellung, ob der Feingehalt der gestempelten Goldwaren dem angegebenen Stempel entspricht.

Überwachung der Versicherungsgesellschaften gegen Feuer und Einbruchsdiebstahl nach der Richtung hin, ob die aufgestellten Bedingungen innegehalten werden können und ob bei Einbruchsdiebstahl angemessene Regelung erfolgt.

Förderung von Fachausstellungen.

Förderung von Goldschmiede-Fachschulen.
Herausgabe fachwissenschaftlicher Werke.

Aufstellung einer Schätzungstabelle für das Taxieren von Juwelen, Gold- und Silberwaren.

Beseitigung der bestehenden Gefahr für Juweliere, welche alte Juwelen, Gold- und Silberwaren einkaufen, falls diese aus

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Von Werkstatt

Auch wir haben eine Werkstatt, in welcher mit Fleiss und Hingabe gearbeitet wird, um das deutsche Goldschmiedegewerbe zu heben, um die Zukunft desselben klarer und freundlicher zu gestalten. Das ist unsere Redaktions-Werkstatt! Was darin geschaffen wird, soll hinausdringen in alle Lande und wieder Einkehr halten in der Werkstatt des deutschen Goldschmiedes, um ihn anzuregen zur kräftigen Wahrung seiner Standesinteressen, um ihn zu belehren über alles das, wonach wir streben, und ihm zu zeigen, was bislang erreicht wurde. So mag er diese Blätter wohl aufnehmen und uns unterstützen in unserer idealen Arbeit, soweit er kann, denn jede Anregung, jede Kritik soll uns von Herzen willkommen sein.

Einen eingehenden Meinungsaustausch hatten wir mit einer grossen Anzahl deutscher Goldschmiede wegen der Frage, ob sich auch nicht gelernte Goldschmiede diesen Titel beilegen dürfen. So teilte uns ein eifriger Leser unseres Blattes aus P. folgendes mit: In P. war seit 15 Jahren kein gelernter Goldschmied mehr thätig. Die Uhrmacher verkauften nebenbei Goldwaren. Da liess sich Herr L. als gelernter Juwelier und Goldschmied am Platze nieder. Sofort nehmen die Uhrmacher nunmehr auch den Titel ,,Gold- und Silberarbeiter an, und das Publikum macht keinen Unterschied zwischen dem wirklichen Goldschmied und denen, die nur vorspiegeln, welche zu sein. Ein 23 jähriger Uhrmacher, der bei einem Uhrmacher am Platze gelernt hatte, erschien plötzlich als Goldschmied auf der Bildfläche. Ein anderer Goldschmied aus J. schreibt uns zu dieser Frage folgendes:

„Es ist dieses Gebaren eine Täuschung des Publikums, es ist ein wirklicher Betrug der Kundschaft gegenüber, da derjenige, welcher sich als Goldarbeiter u. s. w, ausgiebt, ohne ein solcher zu sein, absichtlich in der Kundschaft den Irrtum erregt, als habe sie es mit einem Fachmann zu thun. Dies geschieht, um sich einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen. Es mögen also alle diejenigen, welche nicht als Goldarbeiter gelernt haben und keinen diesbezüglichen Ausweis über ihre Lehre besitzen, als Händler dieser Waren sich bezeichnen, nicht aber als Goldarbeiter firmieren, um den Glauben zu erwecken, als wären sie Fachleute. Ebensowenig wie ein Goldarbeiter, der mit Uhren handelt, sich Uhrmacher nennen wird,

zu Werkstatt!

sollen sich Uhrmacher, die mit Gold- und Silberwaren nur handeln, Goldarbeiter nennen. Es soll keineswegs meine Absicht sein, mich etwa den Uhrmachern gegenüber feindlich zu stellen, dieselben sollen nur veranlasst werden, sich mit ihrem eignen Titel wie wir zu begnügen."

In allen Zuschriften wird als eine Hauptforderung für die Zukunft betont, ein Verbot herbeizuführen, welches den Goldschmieden allein das Recht giebt, diesen Ehrennamen zu führen. Ein Herr H. teilt uns mit, dass an seinem Platze die Uhrmacher sich als „Juweliere" bezeichnen. In Augsburg nennt sich ein Kaufmann Juwelier und Goldschmied", ohne vom Gewerbe etwas zu verstehen. Die Inhaber eines anderen dortigen Geschäftes nennen sich „Juweliere". Der eine ist aber Gürtler, der andere ein nichtausgelernter - Goldschmiedelehrling! Das sind natürlich ganz ungesunde Zustände! Thatsächlich liegt die Sache so: Nennt sich jemand Goldschmied oder Juwelier oder Goldund Silberarbeiter, ohne thatsächlich solche Arbeiten verrichten zu können, so ist es unlauterer Wettbewerb, wenn er den falschen Titel führt und damit beim Publikum den Anschein erweckt, als kaufe es bei einem Fachmann. Hat aber ein Uhrmacher nebenbei die Ausführung von Reparaturen an Gold- und Silbersachen, das Fassen von Steinen u. s. w. erlernt, so kann ihm die Führung obigen Titels leider nicht verwehrt werden, obwohl er nicht rite das Goldschmiedegewerbe gelernt hat. Die Gewerbeordnung giebt insoweit dem deutschen Goldschmied leider noch keinen Schutz, und es wird unsere Aufgabe sein, in Zukunft diesen Schutz herbeizuführen. Was lässt sich aber jetzt schon thun? Wir haben, um die Interessen des deutschen Goldschmiedes zu wahren, sofort Recherchen Vorgenommen, um in allen uns gemeldeten Fällen zu erfahren, ob es sich um Personen handelt, welche überhaupt vom Goldschmiedegewerbe nichts verstehen. In diesen Fällen werden wir unseren Freunden die Mittel an die Hand geben, wie sie der Konkurrenz weiter entgegentreten können.

Weiter sind wir in verschiedenen Fällen eingeschritten, wo es sich um das Hausieren mit Uhren, Gold- und Silberwaren handelte. Ein Handelsmann Emil Herzog in Leipzig thut sich darin besonders hervor. Obwohl wegen Vergehen gegen die Gewerbeordnung bereits vorbestraft, hausiert er mit Uhren und

Goldwaren ungeniert weiter. Wir hoffen, ihm durch erneute Anzeige nunmehr das Handwerk gelegt zu haben. Leider mussten wir auch in einem anderen Falle in M. einschreiten, wo ein Goldschmied an einen Chorsänger am Theater Ringe zum Verschleissen abgab, und dadurch den Kollegen eine ungehörige Konkurrenz bereitete. Wenn wir etwas erreichen wollen, so müssen wir vor allem uns selbst aller solcher Manöver enthalten.

Über die Beschaffenheit von scheinbar wohlfeilen Bijouteriewaren konnten wir ebenfalls mit Hilfe unserer Geschäftsfreunde eine interessante Ermittelung machen. Die illustrierte Preisliste der Firma Marcus & Hammes fahr in Solingen enthält unter ihren Bijouterie waren auch ,,Ringe für Damen und Herren aus 14 karätigem Gold auf Metallkomposition gewalzt". Wir liessen Ringe erwerben und gaben sie Sachverständigen zur Prüfung,

die sie als Schundware bezeichneten, die der Anpreisung nicht entsprächen. Inzwischen ist auch durch ein chemisches Laboratorium festgestellt worden, dass diese Ringe zwar äusserlich von tadelloser Beschaffenheit sind, aber schon nach mehrtägigem Tragen matt werden und nicht nur auf der Oberfläche, sondern auch auf den Fingern des Trägers Grünspan absetzen, weil sie aus schwach galvanisch vergoldetem Messing bestehen. Wir haben nun die Sache sofort weiter in die Hand genommen, um auf Grund des Gesetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs ein Verbot der obigen Ankündigung herbeizuführen. Auch wegen unlauterer Annoncen und Reklamen sind wir mehrfach eingeschritten und behalten uns darüber weitere Mitteilungen vor. Unsere Geschäftsfreunde, die deutschen Goldschmiede nah und fern, bitten wir aber, uns immer neues Material zuzusenden, es wird in unserer Werkstatt gewissenhaft verarbeitet werden.

Moderne Ziergläser auf der Pariser Weltausstellung.

Von Fred Hood.

werden im Grunde dem Glaskünstler hinsichtlich der Formen keine Schranken auferlegt. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auf einen argen Missgriff unserer Modernen hinweisen. Während es ganz verständig ist, ein Weinglas als zarten Blumenkelch zu gestalten, halte ich es für widersinnig, einer Blumenvase diese Form zu geben. Man muss sich die Verwendung der Vase vergegenwärtigen; widerspricht es nicht jedem gesunden Empfinden, einen Blumenstrauss in einen Blumenkelch hineinzustecken? Die Nachbildung einer Blume, zumal in naturalistischer Behandlung, kann niemals als Gefäss zur Aufnahme von Blumen dienen.

Taufmedaille, entworfen vom Bildhauer Amberg in Berlin, aus dem
Atelier der Stuttgarter Metallwarenfabrik Wilh. Mayer & Frz. Wilhelm.

In dem Gebäude der Invaliden-Esplanade, welche dem Kunstgewerbe aller Völker eingeräumt wurde, hatten die Franzosen den breitesten Raum in Anspruch genommen. Sie hatten die lange zweigeschossige Gebäudereihe zur Linken der Esplanade und auch noch den Kopfbau der rechten Seite mit ihren Manufakturen belegt und es den fremden Nationen überlassen, sich so gut es ging, in den übrigen Räumen einzurichten. Diese sonderbare Disposition hatte zur Folge, dass in der französischen Abteilung neben vielen ausgezeichneten Erzeugnissen des Kunstfleisses auch solche von untergeordneter Bedeutung angehäuft wurden, da man doch wohl oder übel die weiten Räume füllen musste. Dagegen haben die fremden Staaten gerade in Rücksicht auf den beschränkten Raum nur ganz hervorragende Objekte des heimischen Kunstfleisses zur Weltausstellung gebracht. Ich kann nicht sagen, dass das den Franzosen zum Vorteil gereicht. Die prächtigsten Kunsterzeugnisse werden von der Fülle schöner und mittelmässiger Handelsartikel erdrückt; man ist zu sehr genötigt, das Besondere, das Eigenartige, das Neue zu suchen. In keiner Gruppe fällt das so sehr auf, wie in derjenigen der Glasindustrie und Keramik; ich wollte mich über die ausgestellten Ziergläser unterrichten und fand, dass die böhmische Gruppe, welche sich mit einigen Quadratmetern begnügen musste, eben so viel zu bieten hatte als ganz Frankreich in seinen vielen Räumen. Aber ich thue den Franzosen vielleicht Unrecht. Hätten sie die hervorragendsten Gläser überall herausgegriffen und so dicht zusammengestellt, wie es die böhmischen Glashütten gethan haben, so hätten sie wohl eine ebenso glänzende Kollektion aufweisen können.

Wenn man zunächst die Glasformen in Betracht zieht, so wird man von einem vorherrschenden Geschmack nicht gerade sprechen können. Wir finden ganz moderne Gläser und Vasen, welche getreu einer aus der Erde emporwachsenden zarten Blume nachgebildet sind, aber wir sahen auch alle anderen möglichen und unmöglichen Formen. Bei den Trinkgläsern ist man immerhin noch an die Kelchform gebunden, aber im Übrigen

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Wenn wir nun vom Decor sprechen, so sind gewisse Neigungen vorherrschend. Ich begegnete wiederholt Kollektionen von Gläsern mit verschwimmenden Tönen, insbesondere weissen oder hellgrünen Weingläsern, welche nach oben oder nach dem Fusse zu in tiefgrünen, tiefblauen oder purpurroten Tönen verliefen. Dann liebt man es so sehr, grosse Blumen, Marguerits, Veilchen, Stiefmütterchen, Seerosen, Nelken u. s. w. in Goldemail auf die Flächen der Gläser, Glasvasen, Schalen u. s. w. aufzulegen, so dass sie sich in flachem Relief abheben; es geschieht dies auf klar weissen, grünlich und rötlich gefärbten Gläsern, sowie solchen, welche ein ganz neues Decor zeigen. Es sind dies Gläser, welche etwa die rissige Form des Kathedralglases zeigen, wie es für Bleiverglasungen verwendet wird; oder solche, welche ganz den Eindruck hervorrufen, als wären sie aus Eis oder schmelzendem Schnee geformt. Derartigen Gläsern, Schalen, Vasen begegnet man immer wieder und sie sind von ganz prächtiger Wirkung in ihrem decenten Goldemail-Schmuck. Dagegen ist die Neigung, dem Glase den Charakter vom Metall, von Porzellan oder Elfenbein zu verleihen, entschieden zu tadeln, wie sehr bewundernswert auch die vollendete Technik ist. Es entspricht entschieden nicht dem ästhetischen Empfinden, dem Glase seine Durchsichtigkeit zu rauben und ihm Eigenschaften zu verleihen, welche anderen Stoffen eigentümlich sind. Zu den schönsten Gläsern der französischen Gruppe zählen diejenigen von Légras & Cie. in

St. Denis. Hier sehen wir die grossen Goldemailblumen auf grünmattiertem, durchscheinendem Glase; wir finden derartig dekorierte Wein-, Bier-, Wassergläser, Schalen, Dosen, Karaffen u. s. w. Ferner sehen wir diese Goldemailblumen auf purpurroten und braunrot getönten Gläsern, auf denen sie besonders prächtig zur Geltung kommen. Daneben schöne, weisse Krystallgläser mit goldenen Rokokomustern in derselben Technik. Sehr merkwürdig sind tulpenförmige Glasvasen von ungewöhnlicher Grösse. Sie sind 1-2 m hoch, ganz schlank, zeigen keinen anderen Schmuck als den der Farben und sind derart behandelt, dass die Töne nach oben oder nach unten hin in tieferen Nuancen verlaufen. Von prächtiger Wirkung sind ferner die Krystallglaswaren von Ch. Perthuis in Paris; die Firma liefert diese mannigfachen Schalen, Flaçons, Liqueurgläser u. s. w. den Gold- und Silberschmieden, welche durch Hinzufügen der Armaturen, Behälter, Untersätze aus edlem Metall die einzelnen Gegenstände erst vollenden oder zu Servicen vereinen. Diese Firma zeigt uns auch ein Bravourstück ihrer Hütte; es ist eine geblasene Kugel in tadellosem wasserklaren Glase von 1,65 m Durchmesser mit 23501 Rauminhalt. Die Glasstärke beträgt 1/2 mm, das Gewicht 25 kg. Sehr schön sind die kleinen Vasen von Rubinglas in griechischer Form mit silbernen Ornamenten, welche P. Vincent, Berny p. Fresie ausgestellt haben. Ganz eigenartig aber wirken die weiss und grün mattierten Gläser, Schalen, Liqueurservice, Teller, Dosen u. s. w. mit klaren durchsichtigen Blumen und Blattmustern in Rosa. Ferner Vasen der griechischen Form von durchscheinendem hellblauem Glase mit ganz grossen tiefblauen Blattornamenten, sowie figürlichen Darstellungen von Drachen, Rittern, Spielleuten u. s. w. Die originellsten Wein- und Liqueurgläser zeigen A. Laudier Fils in Paris. Es sind flache Schalen oder tulpenförmige Kelche, welche auf hohen grünen, ganz dünnen Stengeln ruhen. Die Schalen und die Tulpen, zum Teil körnig behandelt, sind umschlossen von grossen Blättern in flammiger roter, gelber und lila Färbung. Ich habe nichts so sehr bewundert als diese glückliche Wiedergabe der natürlichen Blumenfarben. So wunderbar aber diese Gläser als Zierstücke im Prunkspind erscheinen mögen, als Trinkgläser sind sie nicht verwendbar. Man kann mit diesen schlanken Gläsern nicht anstossen und jedesmal, wenn man sie erhebt oder auf den Tisch setzt, muss man fürchten, den zarten Stengel von kaum 3 mm Durchmesser zu zerknicken.

In der deutschen Abteilung sind die flammigen Opalgläser der Rheinischen Glashütten-Aktiengesellschaft, die Krystall-Trinkservice der Gräflich Schaffgotschen Josephinenhütte und die ,,Siewertschen Hohlkörper" besonders bemerkbar. Das Siewertsche Verfahren hat ein gewisses Aufsehen erregt; es wird die Glasmasse auf durchlöcherte metallene Unterlagen ausgegossen und dann mit diesen umgekippt, wobei das Glas sich infolge seiner eigenen Schwere senkt und durch die Löcher der Giessplatte Luft einsaugt; diese wird unter Anwendung von Druck ständig zugeführt. Dieses Verfahren ermöglicht es, Glasgefässe von ganz ungewöhnlichen Dimensionen auf mechanischem Wege zu erIch sah dann in der deutschen Abteilung eine grosse Vitrine mit den mannigfachsten modernen und mittelalterlichen Gläsern; darunter auch solche, welche an diejenigen der Firma

zeugen.

A. Laudier Fils erinnern. Wer aber diese schöne Kollektion ausgestellt hat, das konnte ich gar nicht in Erfahrung bringen. Darin haben sich überhaupt die Deutschen ausgezeichnet, dass sie viele ihrer hervorragendsten Objekte nicht mit den Namen der Aussteller versehen haben.

Ich komme nun zu den Österreichern, welche ohne Zweifel die schönsten und originellsten Ziergläser zur Weltausstellung gebracht haben. Hier sehen wir neben den schon erwähnten Goldemailgläsern auch solche mit tief gravierten und eingeschliffenen Ornamenten, welche gleichfalls vergoldet sind. Da sind besonders die hellgrünen Vasen, Schalen, Gläser, Dosen von Joh. Zeckert in Meistersdorf in Böhmen, sowie die mattroten, bronzefarbenen Vasen mit zierlichen Goldornamenten derselben Firma hervorzuheben; letztere auch mit geschmackvollen Zinnbeschlägen, welche die Farbe des Glases noch besonders heben. Schöne hellrote Gläser mit Goldemaillen zeigt E. Pryl in Haida; weisse Krystallgläser mit freihändig graviertem Ornament, weisse und grüne Gläser, Vasen, Schalen mit verlaufenden Farben und Goldemailblumen, sowie weisse und schwarze Elfenbeingläser mit Emaille-Handmalereien haben Gebr. Bachmann in Haida ausgestellt. Dann folgen Gläser in ganz dunklen undurchsichtigen Tönen mit metallisch irisierenden Schimmer von J. J. Gürtler & Söhne in Meistersdorf. Sehr prächtig sind auch die gelben metallisch schimmernden Glasvasen mit modernen grünen Blattornamenten und die dunklen Vasen mit hellen naturalistischen Blumenranken, welche Graf Harrach ausgestellt hat.

Natürlich ist auch Louis C. Tiffany (New York) auf das glänzendste vertreten. Hier sehen wir Gläser, Vasen, Kandelaber, welche wie Pflanzen aufwachsen und alle Formen und Farben der Blumen in phantastischer Nachbildung zeigen. Dann wieder finden wir Gefässe, welche in allen metallischen Farben erglänzen oder deren Decor der bunte Schmuck der Pfauenfedern bildet. Es ist ein wahres Schwelgen in allen Farben, welche irgend in der Natur zu finden sind; ich möchte sagen, dass Tiffany eigentlich noch die Natur zu überbieten strebt. Er liebt es nicht, die Pflanzen genauer zu kennzeichnen, sondern giebt sie möglichst unbestimmt und gestaltet sich die sonderbarsten Varianten. Am wunderbarsten ist ein Kandelaber für elektrische Beleuchtung. Es wachsen hier die Glaszweige aus einem festeren Stamm heraus und zeigen alle graziöse Schlangenwindungen der modernen Linien. An jedem Zweige sitzen helldurchsichtige Tulpen und Seerosen, welche das Glühlicht bergen. Dieser Kandelaber ist ein wahres Wunderwerk der Glasmacherkunst; aber ich glaube nicht, dass sich viele Liebhaber für solch einen prächtigen Kandelaber finden werden. Ganz zutreffend ist, was eine Dame beim Anblick dieses Prachtstückes äusserte: Welch unpraktisches Möbel dieses krause Kunstwerk! die zarten Blumen und hundertfachen Zacken widerstreben ja jeder gründlichen Reinigung denn am Ende sollen doch auch Kunstwerke bisweilen mit Wasser, Seife und Staublappen in Berührung kommen". Künstlerisch ist dieses Urtheil ja nicht - aber schliesslich ist ein Kandelaber, der auf die Tafel gestellt werden soll, auch ein Gebrauchsgegenstand, der als solcher behandelt werden muss.

Revision des österreichischen Punzierungsgesetzes.

Von der Genossenschaft der Juweliere, Gold- und Silberarbeiter in Wien wird die Frage der Revision des österreichischen Punzierungsgesetzes, das, aus dem Jahre 1866 stammend, durch die Wandelungen in den hier einschlägigen Industrien längst überholt ist und deshalb vielfach lähmend auf die Produktion wirkt, einer ausführlichen Erörterung unterzogen; auch die Handels- und Gewerbekammer in Wien hat sich mit dieser An

gelegenheit befasst. Der Berichterstatter schickte dabei seinen Ausführungen folgende Schilderung der Lage des Goldschmiedgewerbes in Österreich voraus:

Das Goldschmiedgewerbe hat hierzulande einen harten Kampf zu bestehen, und namentlich ist es der einst so blühende Mittelstand in diesem Gewerbe, welcher geradezu in Verfall geraten ist. Der Rest desselben erhält sich nur kümmerlich von

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