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Vermischtes.

Neuerungen auf postalischem Gebiet. Das ,,Amtsblatt des Reichspostamts" veröffentlicht eine Verfügung des Staatssekretärs. Danach wird u. A. das Meistgewicht von Warenproben von 250 auf 350 Gramm, sowie ferner der Meistbetrag der Postanweisungen. von 400 auf 800 M. erhöht, ebenso der Meistbetrag für Postnachnahmen und die Wertgrenze, bis zu der Wertsendungen und Wertangaben Landbriefträgern auf Bestellgängen übergeben werden können. Die Postanweisungsgebühr für Beträge bis zu 5 Mk. wird auf 10 Pfg. herabgesetzt (eine sehr zu begrüssende Massregel! D. Red.) und es sollen Postanweisungen mit entsprechenden Wertzeichen eingeführt werden. Auf Postkarten kann die Adresse fortan durch einen aufgeklebten kleinen Zettel bezeichnet werden etc.

Auszeichnung. Herrn Ferd. Schenk, Mitinhaber der Firma Gerlach & Schenk in Wien, wurde vom Kaiser von Oesterreich aus Anlass seiner Verdienste um die Kunst das Ritterkreuz des Kaiserl. österr. Franz Joseph-Ordens verliehen. Herr Schenk ist ein Hanauer Stadtkind.

Todesfälle. Am 17. Dezbr. starb nach langem schweren Leiden in hohem Alter Jakob Bertram in Pforzheim, welcher durch eine lange Reihe von Jahren hindurch eine Bijouteriefabrik dort betrieb, daneben aber Jahre lang als gerichtlicher Bücherrevisor und kaufmännischer Sachverständiger bei hiesigen und Karlsruher Gerichten fungierte. Bis zur Anstellung eines wissenschaftlich gebildeten Sekretärs bekleidete Herr Bertram auch die Stelle eines Sekretärs der Pforzheimer Handelskammer. Noch im rüstigen Mannesalter, 58 Jahre alt, erlag am selben Tage einem schmerzlichen Leiden der langjährige Geschäftsführer des Vereins ,,Creditreform" Ludwig Göler; auch dieser war ein überaus tüchtiger Kaufmann und angesehener Bürger der Stadt. Carl Gierth, Inhaber der altrenommierten Juwelier- Firma Wilcke & Gierth an der Gr. Johannisstrasse in Hamburg, ein in weiten Kreisen bekannter und hochgeschätzter alter Herr und Vorsitzender der Hamburger Goldschmiede-Korporation, ist letzthin einem langen und schweren Leiden erlegen. Goldschmied Ed. Driesen in Aachen, im Alter von 43 Jahren. Georg Deutler, Uhrmacher in München. 20. Dezember erschoss sich in Baden-Baden der BijouterieFabrikant Paul Schäffler aus Pforzheim. Was den lebenslustigen und beliebten, erst 40 Jahre alten Mann dazu trieb, ist unbekannt. Sch. hinterlässt eine Frau und einen 10 jährigen Sohn, denen beiden allgemeine Teilnahme entgegengebracht wird.

Am

Fabrik-Neubau. Die bekannte Silberwarenfabrik von P. Bruckmann & Söhne in Heilbronn, mit Vertretung in Pforzheim, beabsichtigt, ihre bisherige alte Fabrik resp. den ganzen Komplex, worauf die Fabrik stand und ein ganzes Quadrat einnahm, zu verkaufen und eine neue der Jetztzeit entsprechende zu erbauen. Die Spezialitäten der Fabrik sind grössere Silbergegenstände.

Ueber die Umsatzsteuer für Warenhäuser hat sich neuerdings der württembergische Minister des Innern ausgesprochen und sein Urteil dahin zusammengefasst, dass er keinen Grund einsehen könne, warum derjenige Kaufmann, der sich mit einem geringeren Gewinn an den einzelnen Waren begnügt und diesen Ausfall dadurch hereinbringt, dass er vermöge grösserer Umsicht seinen Umsatz steigert, in der Steuer viel härter angesehen werden soll als derjenige, der einen grösseren Gewinn an den einzelnen Waren nimmt, aber dem es aus subjektiven Gründen nicht

gelingt, seinen Umsatz auf diejenige Höhe zu bringen, die er haben möchte. Dass der württembergische Minister des Innern mit seiner Ansicht seitens der übrigen deutschen Landesregierungen nur recht vereinzelte Zustimmung erfährt, ist bekannt. Immerhin ist auch für die Frage der Warenhäuser noch lange nicht das letzte Wort gesprochen.

Streik. In der Goldwaren- und Bijouteriefabrik von Albert Huttenlocher in Esslingen ist am 12. Dezbr. Nachmittags ein allgemeiner Streik ausgebrochen. Etwa 100 Arbeiter und Arbeiterinnen sind ausständig. Im vorigen Jahr kam ebenfalls ein Streik zum Ausbruch, wurde jedoch alsbald zu Gunsten der Arbeiter beigelegt. Jetzt ist die Arbeit niedergelegt worden, weil die Arbeiter nicht Mädchen, die ihnen beigegeben worden sind, anlernen wollen.

Freie Vereinigung von Uhren-, Musikwerk-, Feinmechanik-, Edel- und Unedelmetall-Industriellen und Grosshandlungen zur Wahrung ihrer handelspolitischen Interessen. Herr Dr. Kaesemacher, Syndikus der Handelskammer zu Pforzheim, hat die Wahl als Vertrauensmann in den Ausschuss der Freien Vereinigung angenommen.

Neuestes zur Warenhausfrage. Der Ausschuss der Bürgerschaft zu Hamburg hat einen Antrag, betreffend Einführung einer Umsatzsteuer für Warenhäuser und Konsumvereine, abgelehnt, weil den Detaillisten durch gesetzgeberische Massregeln nicht zu helfen sei. Die Eingabe für eine kräftige Besteuerung der Warenhäuser hat in Würzburg über 1000 Unterschriften gefunden. In Nürnberg haben 1800 Bürger eine gleiche Eingabe unterzeichnet.

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Die Pforzheimer Goldwarenfabrikanten halten mitunter fröhliche Weihnachten; liessen sich doch dieses Jahr nach langer Pause ihre spanischen Kunden wieder sehen. Besonders Email bijouterie wurde von ihnen lebhaft verlangt. Obgleich der spanisch-amerikanische Krieg für die Herren vom Ebro unglücklich endete, so nimmt man ihre Aufträge doch mit Ruhe entgegen, weil eben die Spanier, durchschnittlich genommen, stets anständige Zahler waren. Anders die Polen und Russen, überhaupt die Herren von hinter Temeswar"! Gewöhnlich begleichen diese, wenn sie nobel sind, die halbe Kaufsumme bar und versprechen den Rest auf ein festgesetztes Wechselziel. Es fällt ihnen aber nie ein, Wechsel einzulösen. So hörte ich wiederholt, dass reiche ostländische Käufer nur bezahlen, wenn man sie in ihrer Klause aufsucht. Kein Wunder also, wenn die Lieferanten vorsichtig sind und lieber feiern als leiern. In jüngster Zeit erhielt ein leistungsfähiges altes Geschäft von einem Russen einen flotten Auftrag und nahm diesen auch scheinbar an. Nach einigen Wochen wurde die Fertigstellung der gewünschten Bijouterie angezeigt und 10% Skonto bei Barzahlung bewilligt mit dem Bemerken, dass nur gegen bar geliefert wird. Die Antwort hierauf ist heute noch nicht eingetroffen. Die Bestellung ist aber auch heute noch nicht in Arbeit. Der Fabrikant kannte seinen Vogel und schaffte sich denselben pfiffig vom Halse. Die Thätigkeit des Kreditorenvereins wird allgemein als Wohlthat empfunden und seine Hilfe immer mehr verlangt.

Zwangsinnung. Die Korporation der Goldschmiede in Altona sprach sich für die Umwandlung in eine Zwangsinnung aus.

Wichtig für Juweliere. Darf ein Juwelier alte Gold- und Silberwaren ohne Umarbeitung verkaufen? Gelegentlich ja, aber nicht gewerbsmässig. So ent

schied das Kammergericht als Revisionsinstanz gegen die seitens der Staatsanwaltschaft angemeldete Revision, die in der Verhandlung selbst als unbegründet dargestellt wurde.

Platina. Das Platinamonopol, das die englische Firma Johnson Mattey bis jetzt thatsächlich innehatte, soll nach der ministeriellen russischen ,,Handels- und Ind.-Z." dadurch durchbrochen werden, dass in Jekaterinenburg durch ausländische Kapitalisten eine Platinaraffinerie errichtet werden soll. Das in Russland gewonnene Platina wurde bisher als Rohstoff exportiert und im Auslande raffiniert.

Petersburg, 16. Dezbr. Gestern kam ein Transport von Goldbarren im Betrage von 356 Pud 16 Pfund im Werte von mehr als drei Millionen in Irkutsk an. Der Transport legte eine Strecke von 5652 Werst (6050 km) um 16 Tage schneller zurück als in früheren Jahren.

Ein grosser Juwelendiebstahl ist an der Prizessin Bibesco begangen worden, die sich auf der Reise nach der Schweiz in Südfrankreich befand. Wie darüber aus Zürich gemeldet wird, wurden der Prinzessin, die auf Schloss Seex an der Saone wohnt, aus dem Eisenbahncoupé Kleinodien im Werte von 120000 Fr. geraubt, darunter ein Hundehalsband, mit mittelgrossen Diamanten (!) besetzt, eine Brillantenbrosche in Halbmondform aus der Zeit Ludwig XV., eine Rubinenagraffe in Form einer Libelle und viele andere kostbare Schmuckstücke. Nach ihrer Wiederankunft in Seex bemerkte das Dienstpersonal das Fehlen des in einem Koffer aufbewahrt gewesenen Juwelenschreins. Da die Prinzessin während der ganzen Dauer der Reise die Juwelen nicht benutzt hatte, war sie ausser Stande, nähere Angaben zu machen.

Betrug. Am 16. Dezbr. Nachmittag wurde der Hof-Juwelier E. Goldschmidt in Köln auf folgende raffinierte Art um Brillanten und Goldwaren im Werte von etwa 6400 M. betrogen. Durchs Telephon erhielt der Juwelier von einem in der Neustadt wohnenden Kunden den Auftrag, eine Auswahl schwerer goldener Uhrketten zu senden. Da die betreffende Herrschaft ein Brillant-Kollier bei dem Juwelier in Reparatur gegeben hatte, so fragte letzterer den angeblichen Kunden, ob er den Brillantschmuck mitschicken sollte, was bejaht wurde. Ein Angestellter des Juweliers wurde mit zehn schweren goldenen Uhrketten und dem Brillantschmuck zu der Herrschaft gesandt. Der Hausdiener nahm das Packet in Empfang. Kurz darauf, noch bevor der Diener das Packet an seine Herrschaft übergeben hatte, erschien ein anderer Mann und erklärte, von dem Juwelier geschickt worden zu sein, um das Packet zurückzuholen, da man falsche Uhrketten eingepackt habe. Der ahnungslose Diener gab dem Manne das wertvolle Packet. Erst später stellte sich heraus, dass der Juwelier einem Gauner in die Hände gefallen war. Dieser hatte die telephonische Bestellung gemacht und die Sachen auch wieder zurückverlangt.

Einbruchsdiebstahl. In Stockport, England, wurde kürzlich im Laden von Jakob Winter eingebrochen und für ca. 1000 Juwelen aus dem Schaufenster geraubt. Der Dieb wurde verhaftet, aber von den Waren fehlt jede Spur.

Ertappter Dieb. Im November cr. wurden in Leipzig Schmucksachen im Werte von ca. 600 Mark gestohlen. Der mutmassliche Thäter wurde kurz darauf in der Person eines schon vielfach vorbestraften Kaufmanns aus Weissenstadt, der sich in die Wohnung eingeschlichen hatte, ermittelt und verhaftet. Derselbe leugnete und so konnte der Verbleib der Diebstahlsobjekte nicht sofort festgestellt werden. Nun

mehr wurden jedoch die sämtlichen gestohlenen Sachen in dem Fremdenzimmer eines hiesigen Gasthauses, das der Verhaftete vorübergehend bewohnt hat, im Ofen versteckt, aufgefunden.

Frecher Raub. Auf frischer That ertappt wurden in Lübeck zwei elegant gekleidete junge Gauner, die sich in einem Juwelierladen in einer der Hauptstrassen eine Anzahl Ringe hatten zur Auswahl vorlegen lassen und dann dem Geschäftsinhaber pulverisierten Pfeffer ins Gesicht schütteten, die Ringe zusammenrafften und flohen. Auf die Hilferufe des Juweliers, dem von dem Pfeffer nichts in die Augen gekommen war, wurden sie verfolgt und festgenommen. Die Kerle sind erst kürzlich aus dem Gefängnis in Fuhlsbüttel bei Hamburg entlassen. Wahrscheinlich haben sie auch den in ähnlicher Weise ausgeführten Diebstahl bei einem Juwelier in Wandsbek begangen. Ihren Raub hatten sie gleich im Hause des Beraubten von sich geworfen.

Münzendiebstahl. In Lörrach wurde kürzlich ein stellenloser Kaufmann durch die Gendarmerie festgenommen und in Untersuchungshaft verbracht. Derselbe hatte einem dortigen Goldarbeiter eine Goldmünze im Werte von etwa 60 M., deren Gepräge er aber durch Hammerschläge unkenntlich gemacht, verkauft. Da der letztere jedoch den Angaben des Verkäufers bezüglich des Erwerbs dieser Münze keinen rechten Glauben schenkte, erstattete er Anzeige. Die hiernach eingeleiteten Erhebungen ergaben, dass diese Münze nebst einer zweiten grösseren und wertvolleren, die auch im Besitze des Verhafteten gefunden wurde, aus einer ethnographischen Sammlung in Basel gestohlen worden waren. Diese Münzen sollen ausser dem geschichtlichen Wert einen Goldwert von etwa 300 M. haben. Der Verhaftete soll den Diebstahl auch eingestanden haben.

Aus Schw.-Gmünd wird neuerdings berichtet: Von dem Reichskommissar für die Pariser Weltausstellung ist auf Anregung der Vorstände des Handels- und Gewerbevereins und des Gewerbemuseums hier die bestimmte Zusage eingetroffen, dass, wenn von der hiesigen Edelmetallindustrie eine Kollektivausstellung zur Ausführung gelange, die Kosten des Schrankes übernommen werden und ausserdem ein Reichsbeitrag in Aussicht gestellt werden könnte. An die hiesigen Fabrikanten und Gewerbetreibenden der Edelmetallindustrie ist bereits die Aufforderung zur Anmeldung ergangen.

Frage- und Antwortkasten.

Frage 58. Wer liefert Abzeichen für Diakonissinnen, Samariter und Mitglieder von Sanitäts-Kolonnen in Form von Broschen, Anhängsel oder Shlipsnadel (rotes Kreuz mit weissem Grunde?) T. B. in R.

Zu Frage 54. B. Neresheimer & Söhne, Hanau, Atelier für kunstgewerbliche moderne Arbeiten, liefern je nach Vereinbarung Entwürfe oder ausgeführte Abendmahlsgeräte.

Zu Frage 55. Silberteile drücken in jeder Grösse und feinster preiswerter und prompter Lieferung B. Neresheimer & Söhne, Hanau.

Zu Frage 56. Schwere massive silberne Panzerketten, wie solche hier getragen werden, kann ich à 0,60 Pfg. Façon (Silber zum Conventcours) ab Prag liefern. Carl Engelmann, Prag II.

Zu Frage 56. Diese Ketten liefere viel für Österreich.
Gustav Hauber, Schw.-Gmünd.

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44. 105 477. Federnde Doppelklemme zum Festhalten. von Manschetten, Vorhemden und dergleichen. Kurt Proskauer und Otto Grunwald, Kreuzburg O.-S. 3. 11. 98. P. 4125.

44. 105536. Sicherheitsnadel mit Behälter für Nadeln, Zwirn, Heftpflaster u. dergl., als Brosche etc. benutzbar. Volkmar Brückner, Karlsruhe i. B., Ettlinger Str. 39. 5. 11. 98. B. 11543.

44. 105 663. Ohrring-Einstechzange mit seitlich geschlitzter, stellbarer Scheibe, Hohlnadel, Polster und Arretiervorrichtung für die Nadel. Ernst Renk und Fr. Krohm, Hildburghausen. 18. 10. 98. R. 6144.

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Insolvenzen und Konkurse.

A. Deutsches Reich.

Barmen-Rittershausen. Uhrmacher Heinrich Hülbrock. Konkurseröffnung 15. Dezbr. Verw. Gerichtstaxator Eduard Erdelmann. Anmelde- und Anzeigefrist 1. Febr. Gläubigerversammlung 12. Jan., nachm. 4 Uhr. Prüfungstermin 16. Febr., nachm. 4 Uhr.

Bergneustadt. Händler und Uhrmacher Friedrich Wilhelm Rossbach. Aufhebung des Konkursverfahrens durch Zwangsvergleich.

Dambach, A.-G. Barr. Uhrmacher Mathias Herrmann. Aufhebung des Konkursverfahrens durch Zwangsvergleich.

Friedeberg, N.-M. Verstorbener Uhrmacher Max Bahr. Schlusstermin über Nachlass 20. Jan., vorm. 10 Uhr. Königshütte, 0.-S. Uhrmacher Stanislaus Beszczynski. Aufhebung des Konkursverfahrens durch Schlusstermin.

Lyck. Uhrmacher Eduard Wenski. Zwangsvergleichstermin 26. Jan., vorm. 101/2 Uhr.

Neustadt a. S. Goldarbeiter Anton Springer. Konkurseröffnung 10. Dezbr. Verw. (provisor.) Kgl. Ger.Vollz. Händel. Wahl- und Prüfungstermin 7. Jan., vorm. 9 Uhr. Anzeige- und Anmeldefrist 31. Dezbr. (Nachricht ging uns durch den „R.-A." erst nach Redaktionsschluss vor. No. zu.)

Pforzheim. Goldarbeiter Rupert Weber. Aufhebung des Konkursverfahrens durch Schlusstermin.

B. Schweiz.

Biel. Uhrenfabrikant Charles Oster. Konkurseröffnung 29. Novbr. Eingabefrist 17. Januar.

Chaux-de Fonds. Samuel Muller, mechan. Werkstätte u. Taschenuhrgehäusefabrik. Konkurseröffnung 3. Dezbr. -Charles Couleru, Uhren-Fabrikant. Aufhebung des Konkursverfahrens am 16. Dezbr.

C. Rumänien.

Bukarest, Cales Mosilor 394. Uhrmacher M. H. Segall.

D. Russland.

Riga. Die Firma Klink hat nach nur kurzem Bestehen ihre Zahlungen eingestellt. Glücklicher Weise ist der hiesige Platz, so schreibt man uns aus Pforzheim, nur mit etwa 20 000 Mk. beteiligt, während das Ausland ganz respektable Summen angemeldet hat. Von Seiten der zahlungsunfähigen Firma werden 30°, angeboten. Dieser Fall möge für die Fabrikanten, welche hierherkommenden Ausländern so leicht Kredit einräumen, wieder eine Lehre sein!

Silberkurs.

Der Durchschnittswert des feinen Silbers war an der Hamburger Börse Mk. 81,69 per Kilo.

Danach berechnen die vereinigten Silberwarenfabriken für 0,800 Silber Mk. 71,- per Kilo, gültig vom 21.-31. Dezemher v. J.

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D

Deutsche Gold- und Silberwaren in Frankreich.

Fer Franzose beobachtet wie der Engländer mit neidischen Augen die Riesenfortschritte der deutschen Industrie auf fast allen Gebieten und muss, wenn auch mit Widerstreben, zugeben, dass in dem deutschen Volke ein übermächtiger Trieb der Entwickelung steckt, der bei normalem Fortschreiten der Dinge auf die im Rückgange begriffene französische Industrie in manchen ihrer Zweige eine auflösende Wirkung geltend machen wird, falls nicht auf französischer Seite Wunder an Arbeit und Ausdauer geleistet werden. Er giebt es zu, weil er sich der mit Gewalt hervortretenden Thatsache nicht mehr verschliessen kann; aber es kostet ihn Überwindung! Es ist ihm schon nicht möglich, den Fortschritten eines ihm neutral gegenüberstehenden Landes auf einem Gebiete, das auch ihm zu eigen ist, mit kaltem Blute zuzuschauen, vorausgesetzt, dass die Erfolge des Konkurrenten ihn endlich aus seinem fast unbezwinglichen Ueberlegenheitswahn aufrütteln; sein Schmerz ist daher doppelt gross, wenn er anerkennen muss, dass die deutsche Industrie, die Erzeugungskraft des Erbfeindes, der französischen den Rang abläuft und selbst im eigenen Lande Anklang findet.

Er legt sich von der Kurzsichtigkeit seines Urteils keine Rechenschaft ab und beharrt lange bei seinem bedenklichen Irrtum.

Wenn es auch Thatsache ist, dass viele Waren deutschen Ursprunges durch ihre Billigkeit bei entsprechender Ausführung hervorragen, so ist es nicht minder wahr, dass daneben eine grosse Anzahl von Artikeln in bester Ausführung

importiert wird und trotz der bei ihrer Herstellung verwandten Sorgfalt sowie der auf ihnen lastenden Einfuhrkosten wesentlich niedriger im Preise steht, als das französische Fabrikat. Das reizt natürlich zum Kaufen, und wenn sich die Möglichkeit bietet, einen höheren Gewinn zu erzielen, fallen die durch einen übertriebenen Patriotismus hervorgerufenen Skrupel bei vielen der Vernunft leichter zugänglichen Kaufleuten weg. Stets wird der Deutsche aber zunächst einem gewissen Zögern, einem Anflug von Misstrauen begegnen. Den Markt zu erobern, kostet viel Ausdauer sowie eine peinlich sorfältige Erledigung der Aufträge.

Glücklicherweise sind dem Deutschen die beiden in Frage kommenden Faktoren von Natur aus eigen. Es gelingt ihm deshalb oft, die von vielen Zeitungen lebhaft geschürte Voreingenommenheit bei dem Einzelnen zu beseitigen, und NO gewinnt er einen Kunden nach dem anderen unter denjenigen Kaufleuten, die sich dem Einkauf von deutschen Waren nicht aus Prinzip durchaus verschliessen. Leider ist

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Farbenschmelz in Tiefschnitt.

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die Zahl der letzteren noch recht bedeutend und zwar vorwiegend unter den älteren Geschäftsinhabern. Diejenigen, welche kaufen, finden nach und nach, dass sie recht vor

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