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die Lösung auf 60° C. erwärmt, so werden die gut gereinigten Gegenstände auf einem Siebe eingetaucht und lässt man solange ein wirken, bis die gewünschte Färbung erreicht ist. Nach dem Trocknen werden die Gegenstände durch Bürsten mit Bimssteinpulver leicht abgeschliffen. Das Versilbern kann durch Eintauchen in Silberlösung oder durch Anreibeversilberung geschehen. Die Anreibe versilberung stellt man sich folgendermassen dar: 20 g Silbernitrat und 50 g Cyankalium werden in 150 g destilliertem Wassers gelöst und die Lösung durch Eintragen eines Gemenges aus 10 Teilen geschlemmter Kreide und 1 Teil Weinstein bis zur breiigen Konsistenz verdickt. Diese Mischung wird mit einem Pinsel oder einer weichen Bürste aufgetragen und nach dem Austrocknen wieder abgewaschen. Zum Schutze gegen äussere Einflüsse kann man noch mit einem dünnen, säurefreien, hellen Schellackfirnis überziehen.

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Vermischtes.

Ein kostbarer Pokal für die Stadt Köln wird gegenwärtig vom Ziseleur Otto Rohloff, Lehrer am Kunstgewerbemuseum, ausgeführt. Das Werk zeigt am Fusse die Figuren eines Böttchers, Winzers und eines Mönches, der die Weinernte segnet. Ranken ziehen sich hinauf, und der eigentliche Becher ist geschmückt mit Bildern vom Rhein, dem Kölner Dom und ragenden Burgen am anmutigen Ufer. Aus dem Pokal soll einst der Kronprinz zum ersten Male trinken, wenn ihn der Weg nach Köln führen wird. Der kunstreiche Pokal ist ein Geschenk des Justizrats Fischer, des Besitzers der „Kölnischen Zeitung".

Aus Schw.-Gmünd wird uns mitgeteilt: Durch den vor einigen Tagen eingetretenen Tod des hiesigen Graveur- und Modelleurlehrers Karl Eisele ist dessen Lehrstelle an der hiesigen Fortbildungsschule vakant geworden und daher neu zu besetzen. (Vergl. die diesbezügliche Bekanntmachung im Inseratenteil.)

Todesfälle. In Triberg verstarb Herr Uhrenfabrikant Nicolaus Fortwängler, Alleininhaber der bekannten Firma Gebr. Furtwängler. Die Lokalpresse widmet dem Verstorbenen einen ehrenden Nachruf. Vor einigen Jahren hatte N. F. den Hauptteil seiner Fabrik nach Lodz (Russ.-Polen) verlegt. In Sinsheim a. Elsenz verschied Herr Isidor Weil, Mitinhaber und Gründer der Firma Isidor Weil & Co., Goldwarenfabrik. — In Schw. Gmünd verstarb Herr Karl Eisele, Gravier- und Modellierlehrer, im Alter von 54 Jahren.

Staatliche Bernsteinwerke. Laut einem dem preussischen Abgeordnetenhause zugegangenen Gesetzentwurf wird die Regierung ei mächtigt, für den Erwerb der Bernsteinwerke der Firma Stantien & Becker in Königsberg 9750 000 Mark auszugeben. Die Vorlage wurde bereits der Budgetkommission überwiesen.

Ein kostbares Schmuckstück aus Bernstein befindet sich im Schlosse zu Tolks bei Bartenstein in Ostpreussen. Dasselbe hat der vor wenigen Jahren verstorbene Alterspräsident des Herreuhauses, Freiherr von Tettau-Tolks. aus den vielen Bernsteinstückchen, die beim Graben des Mergels gefunden wurden, anfertigen lassen. Es entzückt den Beschauer besonders durch die Farbenzusammenstellung und die Kunstfertigkeit der Arbeit. Auf einer ovalen Platte, welche aus einzelnen Bernsteinstücken zusammengesetzt ist, erhebt sich ein dreistufiger Sockel und auf diesem wiederum ein vierseitiges Postament. Die Vorderseite trägt die Inschrift: „Tolks 1877"; auf den beiden Seitenflächen befinden sich die Reliefs der Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III.; die vierte Seite zeigt das Johanniterkreuz. Auf dem Postamente steht ein Felsen aus dunkelfarbigen Bernsteinstücken. Das ganze wird von dem künstlich nur aus bellem Bernstein geschnitzten Wappen der Familie Tettau gekrönt. Rings um die ovale Fussplatte befinden sich etwa 30 Ansichten des Gutes Tolks, ebenfalls in Bernstein geschnitzt. Das ganze Stück hat eine Höhe von 50 cm und ist in einem Gehäuse nach Art der Standuhren eingeschlossen.

Aus Schneeberg i. S. schreibt man: Einige Zeit vor Weihnachten wurde, wie auch unsern Lesern bekannt, dem hiesigen Uhrmacher und Goldwarenhändler M. nachts eine grössere Menge Gold- und Silberwaren im Werte von mehreren tausend Mark aus dem Laden gestohlen. Die sofort von der Polizeibehörde vorgenommenen Ermittelungen zur Erlangung des Thäters blieben erfolglos. Kürzlich nun wurde ein Verwandter des Bestohlenen, der sich längere Zeit in dessen Hause aufgehalten hat, als der That verdächtig gefänglich eingezogen. Wie weit dadurch die dunkle Angelegenheit aufgeklärt wird, ist abzuwarten. Nicht unerwähnt mōge bleiben, dass neuerdings ein Teil der gestohlenen Gegenstände im Hofe wieder gefunden worden ist.

Juwelendiebstahl. Aus Ofen-Pest wird gemeldet: Der Reisende der Wiener Juwelenfirma Bein hacker & Basch, Herr S. Rott, hatte vor kurzem einen grossen, mit drei Schlössern versehenen Koffer aufgegeben, der Pretiosen im Werte von 50 000 Gulden enthielt. Als er den Koffer in Tarva übernahm, sah er, dass derselbe geöffnet worden war und dass aus demselben Juwelen für einige tausend Gulden fehlten. Die wertvollsten Juwelen, die auf dem Boden des Koffers lagen, waren unberührt geblieben. Rott erstattete die Anzeige. Der Thäter ist bisher nicht ermittelt.

Bronzen aus Benin. Dem Naturhistorischen Museum in Köln hat Herr Kommerzienrat Rautenstrauch ausser der grossen und wertvollen ethnographischen Sammlung seines verstorbenen Schwagers, des Weltreisenden Professor Dr. W. Joest, noch ein

weiteres kostbares Geschenk gemacht, nämlich zwei lebensgross e Bronzeköpfe und mehrere Bronzeplatten aus Benin. Diese Bronzen haben bis zur fertigen Aufstellung der ethnographischen Sammlung im Bayenturm in der Severinsthorburg Aufstellung erhalten, um sie schon jetzt dem Publikum zugänglich zu machen. Die Bronzen stammen aus der Negerhauptstadt Benin in Oberguinea und geben uns ein Bild von einer alten afrikanischen Kunst. Als vor etwa zwei Jahren die Engländer die Hauptstadt des Negerreiches Benin, welches seit langer Zeit den Europäern verschlossen war, eroberten, brachten die englischen Soldaten reiche Beute, vor allem Elefantenzähne mit Flechtbändern und figürlichem Bildwerk und eine Anzahl von in Bronze gegossenen eigenartigen Kunstwerken in ihre Heimat mit. Der grösste Teil der eroberten Schätze wanderte in das Britische Museum in London, ein Teil gelangte aber auch an die Museen in Hamburg und Berlin. Nach der Meinung des Professors F. von Luschan vom Museum für Völkerkunde in Berlin, haben wir hier die Erzeugnisse einer rein afrikanischen Kunst vor uns, die ihren Höhepunkt bereits im 16. und 17. Jahrhundert erreicht hat, was sich aus der Darstellung von Europäern, Spaniern und Portugiesen, die zu der Zeit mit den Negern in Berührung kamen, in ihrer Kleidung und Bewaffnung ergiebt. Die in London erworbenen Bronzen stellen zwei Negerköpfe in Lebensgrösse, sowie auf Platten in Hochrelief die ganze Figur eines Europäers und Tiere, wie eine Schlange, einen Krokodilkopf und den Teil eines Vogels dar. Eigentümlich an den Negerköpfen ist der korbartig geflochtene Helm mit zuckerhutähnlichem Aufsatz und reichlichem Perlenschmuck, sowie ferner der Halsschmuck, der aus einer grossen Menge von Halsschnüren besteht, die den ganzen Hals und das Kinn einhüllen diesem Halsschmuck haben wir uns Perlschnüre zu denken von Glas oder Stein, wie etwa Achat, die von Europa aus eingeführt wurden, oder auch einheimische Korallen. Die Herstellung der Bronzen steht in ihrer Technik auf der höchsten Höhe der europäischen Gusstechnik. Es handelt sich hier um den sogenannten Guss in verlorener Form. Bei grösseren körperlichen Gegenständen wird zuerst ein Kern aus Thon geformt, um diesen eine dünne Wachsschicht des Models gelegt und darauf ein Mantel aus einer möglichst feinkörnigen Masse, etwa Ziegelmehl und Gipsbrei, die vollständig austrocknen muss. Nachdem dann Luftlöcher und Eingusslöcher angebracht sind, wird das Wachs ausgeschmolzen und Bronze eingegossen. Dieses Verfahren, so einfach es klingt, erfordert grosse Geschicklichkeit und lange Erfahrung. Nachdem der Guss aus der zerschlagenen Form herausgeschält ist, beginnt die weitere Arbeit des Ciselierens und die Behandlung mit Feilen, Hämmern und Punzen aller Art, die mit grösster Sorgfalt und Feinheit durchgeführt ist. Die Ciselierarbeit ist ebenso zu bewundern wie die Kunst des Giessens. Das Material, wie Kupfer, Messing, Blei, stammte aus Europa, wohl meist von Spanien. Nach Professor v. Luschau dienten die Platten wahrscheinlich zur Verzierung der hölzernen Pfeiler des Königspalastes. Ob die Köpfe als Untersätze für geschnitzte Elefantenzähne oder als Gräberschmuck der Könige dienten, ist fraglich.

Unter

Erstlings-Ohrring betitelt sich eine Neuheit, welche von der Firma Isidor Weil & Co. in Sinsheim auf den Markt gebracht wird. Wenn dem Kind der Ohrring angelegt wird, so wird er mit der Spitze des vorderen Bügelteiles aufgeklappt und an die richtige Stelle des Ohrläppchens gehalten und nun rasch zugedrückt. Das gelochte Plättchen der hinteren Bügelseite bildet hierbei die Gegendruckplatte, gleichzeitig aber auch eine Schutzhülse gegen Verletzungen des Kindes an der Spitze des eingeführten Ohrringes. Beim Zudrücken des Ohrringes dringt die Spitze durch das Ohrläppchen in die Schutzplatte hinein und federt mit dem hakenförmigen Teil der Spitze hinter das Schlussplättchen, sodass der Ohrring fest geschlossen und die Spitze gleichzeitig von der Schutzplatte derart verdeckt ist, dass sich das Kind beim Greifen an das Ohr nicht verletzen kann. Die genannte Firma hat für Deutschland den Alleinverkauf der patentierten Ohrringe übernommen. (Im Uehrigen vergl. auch Inserat in dieser Nummer.)

Die Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt vorm. Rössler zu Frankfurt a. M. hat vor einiger Zeit eingehende Versuche angestellt, um Metall mittels Acetylen zu schmelzen. Diese Versuche des Heizens und Schmelzens wurden mit Acetylen-Gas in Rösslerschen Öfen mit Benutzung eines Acetylenapparates der Firma Schülke gemacht. Es gelang in äusserst kurzen Zeiträumen Temperaturen von 1500° Celsius zu erzeugen; man kann Nickel schon in 1 Stunde flüssig bis zum Ausgiessen schmelzen. Nach dem bisher allgemein gebräuchlichen Verfahren hatte man 5 bis

12 Stunden dazu gebraucht. Ein für Acetylengas angefertigter Bunsenbrenner hat sich gut bewährt; es gelang damit ein kleines Kupferstück schon in 60 Sekunden flüssig zu machen. Die Versuche, durch Acetylengas Metall zu schmelzen, haben durchaus befriedigende Resultate gezeitigt.

Die grossstädtischen Warenhäuser drücken nicht nur ihre Lieferanten, sondern auch ihre Angestellten bis aufs Blut. Woraus besteht das Personal der Warenhäuser? Zwei Drittel der Personen in ersten Stellungen sind frühere selbständige Kaufleute, die falliert haben und heute, um ihr Leben zu fristen, für ein Butterbrot arbeiten. Diese Leute sind es auch, die dem Fortkommen jüngerer Kräfte, die wirklich begabt sind, hindernd im Wege stehen, indem sie alle höheren Ansprüche aufgeben aus Furcht vor einer Kündigung. Noch trostloser sieht es bei den weiblichen Angestellten aus, denn die Gehälter sind nur in den seltensten Fällen auskömmliche. Ich glaube mit Recht folgende Zahlen aufstellen zu können: Damen mit Gehalt unter 75 Mark 60 Prozent, mit 75 Mk. 25 Prozent, mit über 75 Mark 15 Prozent. Sehr häufig bringen auch die leitenden Herren „Verhältnisse ihrer Freunde im Warenhaus unter, die natürlich nicht so hohe Gehaltsansprüche machen, wie diejenigen, deren einzige Geldquelle eben das Gehalt ist. Dann die Lehr- und Kassenmädchen. Welche Stellung nehmen diese armen Würmer ein? Ihr Einkommen ist wohl kaum über 15 Mark monatlich hoch, im Anfang beträgt es noch weniger.

Bernsteinfund. Der Besitzer Friedrich Strobel-Zakrezewo bei Culmerhöhe fand beim Brunnengraben mehrere Stücke besten Bernsteins, darunter ein Stück von mehreren Pfunden, von welchem durch einen Spatenstich ein faust grosses Stück noch abgestochen wurde. Herr Strobel verkaufte das grösste Stück an einen Kaufmann in Culm für 75 Mark.

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44. 109406. Aus einem federnden Draht, dessen geschlitztes stärkeres Ende drehbar auf einer Achse gegen einen, eine schiefe Ebene bildenden Widerstand lagert, bestehende Zug- oder Druckfeder für Verschlüsse o. dergl. Carl Hechtle, Hanau a. M. 12. 12. 98. H. 11 100.

44. 109431. Goldener Trauerring mit schwarzen Abzeichen. E. Buhmann, Flensburg. 3. 1. 99. B. 11913.

44. 109 620. Broschennadel mit Scharnieröse und Stütze, aus einem Stück hergestellt. August Knippenberg, Ichtershausen. 27. 12. 98. K. 9702.

44. 108589. Hohle Metallkugel mit Stiften aus einem Stück Blech ohne Lötung, für Bijouterieartikel. Adolf Feiler, Pforzheim. 10. 12, 98. F. 5285.

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44. 108 742. Hutnadel aus geflächtem Draht mit mehrfach gewelltem Schaft. August Knippenberg, Ichtershausen. 15.12.98. K. 9611.

44. 108743. Shawl- und Busennadel aus geflächtem Draht mit mehrfachen Wellungen. August Knippenberg, Ichtershausen. 15. 12. 98. K. 9613.

44. 108816. Aus Draht gebogener Serviettenring mit zwei federnden Drahtbügeln als Serviettenhalter. J. R. Gessner, Leipzig, Marschnerstr. 2. 9. 12. 98. G. 5786.

44. 108817. Serviettenring in Reifenform, mit zwei als Halter dienenden, doppelt wirkenden Drahtbügeln. J. R. Gessner, Leipzig, Marschnerstr. 2. 9. 12. 98 G. 5787.

44. 108777. Knopfgarnitur, bei welcher die Knöpfe mit Gebinnerhalb angebrachten Glücksemblemen versehen sind. hard & Chappuzeau, Berlin. 19. 12. 98. - G. 5819.

44. 108785. Aus Pappe gefertigtes Etuis für Schmucksachen aller Art, mit Drückerschloss und selbstthätig aufspringendem, auf das Unterteil übergreifendem Oberteil (Deckel). E. Neu29. 12. 98. mann & Co., Dresden - N. 2188.

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Konkurse.

Mitteilungen aus dem Kreditoren-Verein Pforzheim.
A. Deutsches Reich.

Argenau. A.-G. Inorrazlew. Uhrmacher Theodor Meyer. Aufhebung des Konkursverfahrens durch Zwangsvergleich.

Emden. Uhrmacher H. W. Tholen. Konkurseröffnung 15. Febr. Verw. Rechtsanw. Justizrat Dr. Böning. Anzeige- und Anmeldefrist 14 März. Gläubigerversammlung 14. März, vorm. 11 Uhr Prüfungstermin 23. März, vorm. 11 Uhr.

Hamburg. Glockengiesserwall 9. Juwelier Carl Wilhelm August Schaefflein. Konkurseröffnung 17. Februar. Verw. Buchh. Georg Jentzsch, Neuerwall 77. Anzeigefrist 9. März. Anmeldefrist 15. März. Gläubigerversammlung 10. März, vorm. 10 Uhr. Prüfungstermin 24. März, 10, Uhr.

Leipzig-Connewitz. Leipzigerstr. 12, bezw. Kochstr. 136. Leipziger Metallwarenfabrik Oskar Mucher (Inh. Uhrmacher Joh. Anton Osk. Mucher). Aufhebung des Konkursverfahrens durch Zwangsvergleich.

Limbach i. Sa. Uhrinacher Karl Bruno Liebscher. Konkurseröffnung 13. Febr. Verw. Rechtsanwalt Dr. Otto. Anmeldetermin 14. April. Prüfungstermin 12. Mai. Anzeigepflicht 25. März. Wahltermin 14. März, vorm. 9 Uhr.

Lyck. Uhrmacher Eduard Wenski. Schlusstermin 4. März, vorm. 11 Uhr.

Schwedt. Goldarbeiter Hugo Noelte. Einstellung des Konkursverfahrens nach Zustimmungserklärung der befriedigten Gläubiger.

Schwenningen i. Wrttbg. Uhrenfabrik Christian Stähle. Aufhebung des Konkursverfahrens infolge Schlussverteilung. B. Schweiz.

Seebach. Konkurseröffnung über Nachslass des verstorbenen Uhrmachers Alfred Spillmann. Eingabefrist 9. März.

Silberkurs.

Der Durchschnittswert des feinen Silbers war an der Hamburger Börse Mk. 81,171, per Kilo.

Darnach berechnen die vereinigten Silberwarenfabriken für 0,800 Silber Mk. 71,- per Kilo, gültig vom 21.-28. Februar 1899

Unserer heutigen Gesamtauflage ist ein Prospekt von Herm. Schneider in Berlin (C. 14, neue Rossstrasse 8) beigefügt, der am dortigen Platze eine Galvanische Anstalt für Vergoldung und Versilberung, verbunden mit Feuervergolderei, Goldfärberei und Polier-Anstalt errichtet hat und, von erprobten Pforzheimer Arbeitskräften unterstützt, sich und sein Unternehmen den Herren Juwelieren, Goldarbeitern und Uhrmachern aufs angelegentlichste empfiehlt. Wir verfehlen nicht, an dieser Stelle auf das Geschäft des Herrn Hermann Schneider gebührend aufmerksam zu machen.

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Inhalt: Das deutsche Kunstgewerbe in französischer Beleuchtung. Ein erledigter Steckbrief. Moderne Broschen von Max Werner, ausgeführt von J. H. Werner in Berlin. Neue Pariser Schmucksachen. Monogramme u. moderne Gravierungen v. Robert Neubert in Dresden. Zum Kreditgeben der Juweliere und Goldarbeiter. De Beers und Kimberley Diamantfelder. Die deutsche Edelmetallwaren-Industrie. Vermischtes. Büchertisch. Konkurse und Insolvenzen. Die Auskunftei des Kreditoren-Vereins. Patente. Silberkurs. Arbeitsmarkt. Inserate.

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Das deutsche Kunstgewerbe in französischer Beleuchtung.

in Franzose, Namens Thiebault-Sisson, hat sich in das Land der preussischen Barbaren gewagt und darauf hin der Pariser Zeitung ,.Temps" in einem Briefe aus Köln seine Eindrücke und Erlebnisse mitgeteilt. Er weiss da folgendes zu sagen:

Von dem Dom gehen wir in die Stadt. Wir gehen von einem Ende der Hohen Strasse bis zum anderen. Hier breitet der Handel in prächtigen Läden seine vielseitigen Reichtümer aus. Da giebt es Alles: Goldschmiedearbeiten, Juwelen, Galanteriewaren, Parfümerien, Nouvautés, Bücher, Keramik, Bronzen, Kristalle und alles miserabel. Unter den Goldschmiedearbeiten sind die einzigen nicht banalen Sachen in Form von Broschen und Armbändern französischen Ursprungs. Allmählich erkennt man in einigen feinen Medaillons und auf einigen leichten Plaketten die ,,Maternité" von Roty, die Jahreszeiten" von Vernier, die Musik" von Alexandre Charpentier. Die Zinnsachen weisen hier und da auf Desbois, Larche, Baffier hin, aber die Ausführung ist hier weniger künstlerisch und weniger frei und das übermässig polierte Metall hat den Glanz eines Thürknopfs. Die Bronzen sind fast durchgängig ärmlich und von zweifelhaftem Geschmack. Die kleinsten haben nichts Künstlerisches; die grössten, für den praktischen Gebrauch hergerichtet, passen sich demselben meistens nur schlecht an.

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Die Silberwaren tragen alle englischen oder amerikanisierten Louis XVI.-Stil. Nach einer Mitteilung kommen die Thee- und Kaffeeservices aus London und auch New-York schickt täglich mehr. Die Bijouterie waren, ohne Geschmack gefasst, sind grob. In der Keramik ist die grosse Neuheit die Imitation von antiken Vasen und Figuren, rot oder weiss, auf schwarzem Grunde, und dieser groben und trockenen

Imitation fehlt jeder Reiz. Sie wirkt um so unangenehmer, als man Gegenstände für den täglichen Gebrauch daraus macht: Blumenvasen, Wandbehälter und selbst Pendulen. In den Buchhandlungen sieht man Kunstzeitschriften, welche ein nationales Gepräge tragen, und so viel sich beurteilen lässt, für die Strömungen Jungdeutschlands bezeichnend sind.

Ich halte es für meine Pflicht, wegen der Eleganz ihrer Auslagen auch die Läden der Blumenhändler, der Konditoren und Bäcker, Wursthändler und Fleischer, der Milchhändler zu erwähnen. Besonders die Fleischerläden sehen schön aus mit ihrem glänzenden Marmor, wo sich in gefälliger Weise längs der Spiegelscheiben in sauberer Verpackung westfälischer Schinken, geräucherte Brandenburger (gemeint ist wohl Pommersche) Gans, Kölnische Fleischwurst und Mainzer Cervelat- und Bratwurst ausbreiten. Die wahrhaft nationale Industrie in diesem Rheinlande ist die der Esswaren."

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Selbst eine französisch-schweizerische Zeitung meint, man dürfe nicht vergessen, dass der, der so spricht, ein Franzose ist. Ein Körnchen Wahrheit ist ja in seinen Ausführungen enthalten. Die 3- und 10-Mark-Bazars, wie sie in letzter Zeit so viel in den besten Geschäftsstrassen der Grosstädte auftauchen, sind nicht gerade geeignet, das Niveau der Kunst und des Kunstgewerbes hochzuhalten. Aber darauf erheben sie auch keinen Anspruch, sondern sie wollen bei möglichst grossem Umsatz Massenartikel liefern. Diese Bazare und Warenhäuser stammen aber aus dem vielgerühmten Frankreich, speziell aus Paris, und wenn man den Stand und die Leistungsfähigkeit des französischen Kunstgewerbes nur nach den Auslagen in den dortigen Bazaren beurteilen wollte, so würde dieses Urteil nicht günstiger lauten als das oben citierte über Deutschland.

Ein erledigter Steckbrief.

Eine chemisch-juristische Historie von Dr. H. Braun. (Schluss.)

hemisch reines Aluminium besitzt eine weisse, glänzende Farbe, ähnlich der des Silbers. Es ist ein Mittelding zwischen edlen und unedlen Metallen, es widersteht den Einwirkungen der Luft, des Wassers, verdünnter Säuren; es verhält sich sogar indifferent gegen Schwefelwasserstoff, diesem nach faulen Eiern riechenden Gas, was weder beim Eisen, noch beim Kupfer, noch beim Silber der Fall ist. Es hat Klang, ist hämmerbar, geschmeidig und von ausserordentlich geringem specifischen Gewicht. Die geradezu fabelhafte Leichtigkeit von aus Aluminium gefertigten Gegenständen hat bei der ersten Wahrnehmung beinahe etwas Unheimliches. Blei z. B. ist 207 mal schwerer als Wasserstoffgas, Quecksilber 200 mal, Gold 196 mal, Zinn 118 mal, Silber 108 mal, Zink 65 mal, Kupfer 63 mal, Eisen 56 mal und Aluminium nur 271/2 mal!

Die Zeit des Probierens ist nun bald vorüber und das Aluminium wird sich in Kürze einen ganz bestimmten Platz in der Technik erwerben. Es ist man könnte beinahe sagen ein Halbedelmetall.

Im Bereich der Metalle überhaupt nimmt es etwa den Rang ein, den im Bereich unserer Fürstenhäuser die früher reichsunmittelbaren, jetzt mediasierten Familien einnehmen. Es ist immer noch ebenbürtig und eine Ehe mit ihm (es eignet sich nämlich auch vorzüglich zur Legierung mit Edelmetallen) keine Mesalliance. Der Umgang, eine Verwandtschaft, eine Verschwägerung mit ihm bleibt immer noch eine Ehre. Es scheut sich durchaus nicht, gelegentlich Verkehr mit unter ihm stehenden niederen Elementen zu pflegen. Herablassend, aristokratisch teilt es in diesem Falle seine guten Eigenschaften dem Genossen mit. Wird es z. B. dem Messing, dem Kupfer zugesetzt, so verhindert es die Oxydation der Metallmischung an der Luft, welche sich entweder durch Anlaufen, Blindwerden oder durch Grünspanansatz äussern würde. Ein Kessel aus einem mit Aluminium legierten Kupfer hergestellt, bleibt stetig blank, Essbestecke z. B. aus reinem Aluminium natürlich nicht minder. Ein Schwarzwerden, wie es bei silbernen Löffeln nach der Benutzung beim Essen von Eiern, von Griessuppe, von Hülsenfrüchten etc. stattfindet, ist völlig ausgeschlossen. Wird das Metall mit dem Hammer unmittelbar bearbeitet, ohne Zwischenlage, so nimmt es merkwürdiger Weise einen bläulichen Schimmer an. Die schönen Mattierungen, die wir an vielen Aluminiumfabrikaten sehen, welche jetzt schon in grosser Mannigfaltigkeit hergestellt werden, rührt von Eisen her, welches dem Aluminium zugesetzt ist. Es besitzt überhaupt manche Eigenschschaften, besonders chemische, die auf eine nahe Verwandtschaft mit dem Eisen schliessen lassen. Und niemand weiss das besser, als der Kanonenkönig Krupp in Essen. Zur Fertigung seines unvergleichlichen Gusstahles bedarf er grosser Quantitäten Aluminiums. Im Glühofen bringt er sie zusammen, das Eisen und das Aluminium, und zwingt sie zur Umarmung. Kurze Zeit lässt die Braut das Liebeswerben des Bräutigams sich gefallen die Ehe wird geschlossen, aber zu spät, zu spät, wie auch bei anderen Ehen, in denen die Beteiligten nicht Gusstahl und Aluminium sind, sieht sie ein, dass sie die Betrogene ist, und ehe sie noch ins Brautbett gezwungen, läuft sie auf und davon, um auf einem anderen Standesamt einen anderen

Gatten sich anschweissen zu lassen! „Auch gut!" denkt der Gusstahl. Aber in dem kurzen Umgang mit der aristokratischen Geliebten haben sich seine bürgerlichen Manieren doch wesentlich gebessert. Er hat Schliff bekommen, er ist vornehm, ist stolz und hart geworden. Die Welt ist zwar um eine geschiedene Ehe reicher geworden, das deutsche Kriegsheer aber nicht minder um ein vortreftliches Geschütz. Die Unbeständigkeit des Aluminiums in höherer Temperatur, nämlich die Gier, den Sauerstoff der schweren Metalle bei Rotglut an sich zu reissen, hat ihr bis jetzt das weiteste Gebiet der Verwendung eröffnet. Wenn es auch zu diesem Zweck in fast homöopathischen Mengen gebraucht wird, so wandert es doch schon tonnenweise in die Stahlwerke. Schwimmende Panzerkolosse und Tausende von Eisenbahnrädern tragen beständig seinen Ruf nach allen Weltteilen. So leicht oxydierbar das merkwürdige Metall in starker Hitze, so beständig ist es bei niederen und besonders bei gewöhnlichen Temperaturen. Seine geringe Veränderlichkeit, geringer als die des Eisens, gegenüber Essig und anderen organischen Säuren (Wein-, Citronen-), lässt es besonders für Küchengeschirr geeignet erscheinen. Vielleicht verschwinden mit der Zeit die kupfernen Kasserollen, die schon so viel Unheil angerichtet, überhaupt aus der Küche und werden durch solche aus Aluminium ersetzt. Wie von altersher Kupfer oder Zinn in die Schranken treten, so wird in Zukunft blinkendes Aluminiumgerät der Stolz der Hausfrauen sein. Bezüglich des Preises können diese letzteren nämlich recht wohl jetzt schon mit den Gefässen aus Kupfer oder Zinn in die Schranken treten, denn sie wiegen 31/2 mal weniger bei gleichen Volumen. Und auch für den Esstisch dürfen wir uns ohne Scheu des bequemen leichten Metalles bedienen, vielfach sogar an Stelle des Porzellans oder Glases. Es gilt indessen hier noch Erfahrungen zu sammeln und Versuche anzustellen. Bier, heisser Thee haben gar keinen Einfluss, Branntwein, heisser Kaffee nur einen geringen. Ein eigentümliches Verhalten zeigt das Aluminium gegenüber dem Berliner Leitungswasser. Es setzt beim Kochen einen schwarzen Belag an, über dessen Natur und Bildung gegenwärtig noch nichts Näheres bekannt ist. Gleichzeitig entstand eine weisse, flockige Trübung, die auf Entstehung von Thonerdehydrat zurückzuführen sein dürfte. Würde man also in Aluminiumtöpfen mit Berliner Leitungswasser kochen, so würden diese Ausscheidungen ev. mit in die Speisen übergehen. übergehen. Da das Aluminium sich ausserordentlich leicht drücken und ziehen lässt, ist es auch sehr geeignet, zur Herstellung von Büchsen, Schachteln, Dosen, denn geringes Gewicht ist für die Verpackung von Konserven, Verbandsstoffen und dergleichen von hoher Bedeutung. Schwächeres Blattaluminium ist für die Verpackung von Schokolade, Käse, Thee, Wurst, Tabak etc. dem Staniol vorzuziehen, nicht nur aus Gesundheitsrücksichten, sondern auch, weil es billiger ist. Aluminium ist an und für sich fast 3 mal leichter als Zinn, und kann noch 4-5 mal dünner gewalzt werden. Im ganzen Gebiet der Gärungschemie, in der Färberei, im Zeugdruck, wird es sich auch bald genug ein breites Feld erobert haben. Man benutzt es jetzt schon zur Anfertigung von Feldflaschen, Schüsseln, Operngläsern, Fernrohren, für chirurgische Apparate, die längere Zeit im menschlichen Körper zu verbleiben haben (Kanülen), zu Gestellen für

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