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ORGAN DER CENTRALSTELLE »SCHMVCK v. MODE «
DER KVNSTGEWERBEVEREINE HANAV v. PFORZHEIM,
DES GEWERBE-MVSEVMS GMVND DER FR VEREINIGUNG
DES GOLD v SILBERWAREN GEWERBES,
BERLIN.

REDAKTION v. VERLAG

WILHELM DIEBENER

LEIPZIG.

BER

1899.

R LANGNER.

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un sind die Läden, Werkstätten und Kontore geschlossen. Die geschäftigen Menschen sind,,zu Hause" im Kreise der Ihrigen. In manchem trauten Heim brennt der Christbaum und zaubert von neuem die Weihnachtsstimmung hervor, die uns noch in die ersten Tage des neuen Jahres hineingeleitet. Heiss steigen die Dämpfe des würzigen Punsches, den der Hausherr zu Ehren des heiligen Sylvesters unter Assistenz der Gattin gebraut hat, aus dem Glase empor und vermischen sich mit dem Duft der Tanne. Und von der Strasse herauf dringt das Scherzen und Singen der Jugend, die es vorzieht, den Anbruch des neuen Jahres unter Gottes freiem Himmel zu erwarten.

Jenes Gemisch von Freude und Wehmut, von Hoffnung und zagender Berechnung beherrscht unsere Stimmung, wie es sich mit Recht an dem wichtigsten Wendepunkte des Jahres einstellt.

Gar mancher unserer Leser liess wohl am Sylvesterabend die Geschehnisse des zur Neige gegangenen Jahres an sich vorüberziehen und ward plötzlich schweigsam im fröhlichen Kreise oder lenkte mitten im Scherz das Gespräch auf des Lebens Ernst und Mühen. Und mancher Geschäftsmann konnte es sich nicht versagen, seine Geschäftsbücher und Korrespondenzen, die er nach Ladenschluss ordnungsmässig weggestellt hatte, wieder hervorzuholen und sich in dieselben zu vertiefen.

Mögen alle unsere Leser, die dies am Jahresschluss thun, mit den Ergebnissen des Jahres 1898 zufrieden sein! Das ist unser aufrichtiger Wunsch! Nicht jedem kann es

vergönnt sein, durch eine geschäftliche Thätigkeit Reichtümer zu erwerben und sich eine glänzende Existenz zu schaffen. ,,Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt", heisst es auch hier. Wohl aber ist es gerechterweise zu wünschen, dass Strebsamkeit und Solidität ihren Lohn finden in einem bescheidenen, aber doch zufriedenstellenden Auskommen, das Freude am Schaffen und Vorwärtsstreben gewährt und Aussicht auf ein sorgenfreies Alter und auf wohlversorgte Kinder eröffnet.

Ob das Jahr 1898 die auf dasselbe gesetzten Hoffnungen bei der Mehrzahl unserer Leser erfüllt und sich als ein angemessene Ansprüche befriedigendes erwiesen hat? Wir wissen es nicht, aber wir möchten geneigt sein, es zu glauben. Denn vom allgemeinen volkswirtschaftlichen Standpunkte aus betrachtet, war das Jahr 1898 ein recht gutes, zumal so weit unsere für die heimische Volkswirtschaft besonders massgebende Industrie und der damit in Verbindung stehende Handel in Betracht kommen.

Für uns, die wir auf den erstverflossenen Jahrgang unserer Zeitschrift zurückblicken, steht das neue Jahr mit dem zweiten Jahrgang unserer Zeitschrift noch in besonderer Beleuchtung. Wir thaten ja mit unserem neuen Unternehmen nicht gerade einen Schritt ins Dunkle, denn von allen Inter

unserer Bijouteriebranche war es längst als ein zwingendes Bedürfnis empfunden worden, für unser Fach ein Organ zu schaffen, das dasselbe in seinen weitgehenden Beziehungen umfasste und der Geschäftspraxis sowohl, wie den Zielen des Kunstgewerbes, durch die ja unsere Branche

ganz besonders beeinflusst wird, in gleicher Weise entgegenkam. Dass es daran die bereits bestehenden Fachzeitschriften auf die eine oder die andere Weise fehlen liessen, war bekannt genug. Andererseits war uns ja der Boden, in den wir das

Königliche Zeichen-Akademie Hanau.

Entwurf von W. Ludwig.

Samenkorn pflanzen wollten, in gewisser Beziehung vorbereitet, indem unsere Handels-Zeitung für die gesamte Uhrenindustrie" darum, weil Uhren- und Bijouterie-In

Königliche Zeichen-Akademie Hanau.
Entwurf von W. Ludwig.

dustrie in Wechselbeziehung stehen, uns von vornherein Anhänger und Freunde des neuen Unternehmens geschaffen hatte. Gleichwohl war unser Schritt, auch ein neues Organ für die Gold- und Silberwaren-Industrie

ins Leben zu rufen, ein gewagter, wie es ein jedes neue Zeitungsunternehmen schon an sich ist. Aber auf den überraschend schnell eintretenden Erfolg, den wir gleich von Anbeginn mit demselben hatten, waren wir doch nicht vorbereitet. Die Zahl der Abonnenten wuchs von Tag zu Tag und vermehrt sich mit jedem neuen noch zusehends, und auch insertionell wurde das neue Blatt immer mehr in Anspruch genommen. Was uns aber den rechten Mut einflösste und die Ueberzeugung verschaffte, dass unser Beginnen ein willkommen geheissenes war, wie es hoffentlich auch stets ein gesegnetes bleiben wird, war das, dass die ,,Handels-Zeitung" von den Kunstgewerbe-Vereinen Hanau und Pforzheim, dem Gewerbe-Museum in Gmünd und der Freien Vereinigung für das Gold- und Silberwaren-Gewerbe zu Berlin, teils gleich von vornherein, teils im Laufe des ersten Jahrgangs zu ihrem Organ ernannt wurde.

Dasselbe ist auch seitens einer anderen Korporation der Fall, die ihr Dasein in erster Linie uns verdankt: wir meinen die Freie Vereinigung von Uhren-, Musikwerk-, Feinmechanik-, Edel- und Unedelmetall-Industriellen und Grosshandlungen. zur Wahrung ihrer handelspolitischen Interessen", die bei dem bevorstehenden Abschluss neuer Handelsverträge auch ihr Wort mit in die Wagschale werfen wird. Anscheinend in der Hauptsache den Interessen der Fabrikanten und Grossisten dienend, hat die Sache doch auch für den Kleingewerbetreibenden im Goldschmiedefach eine eminent praktische Bedeutung, denn von der Erhöhung oder Ermässigung der Zölle hängen Ausfuhr und Einfuhr und damit auch der Wohlstand des Einzelnen ab. Für die Fragen auf diesem Gebiete schufen wir für die Interessenten der von uns vertretenen Bijouterie-, Uhren- etc. Industrien ein Beiblatt, das unter dem Titel,,Grosshandels- und ExportZeitung für die Uhren-, Gold- und SilberwarenIndustrie" (Gazette commerciale pour les industries Horlogerie et Bijouterie; Commercial Gazette for the Industries of Clocks and Watches, Jewellery) erscheint und 1898 bereits 13 Nummern gezeitigt hat, in denen eine Fülle Stoff (Handelspolitik im allgemeinen, Statistik, Ein- und Ausfuhr-Zollverhältnisse, Verkehrs- und Tarifnachrichten u. s. w.) zusammengetragen ist, wie sie für unsere Branchen in keiner Zeitung des In- oder Auslandes sich vorfindet.

Ist nun aber auch unsere ,,Handels-Zeitung für die Gold- und Silberwaren - Industrie" den speciell vom Goldschmied ersehnten Zielen, die sie verfolgen musste, gerecht geworden? Wir hoffen es nicht nur, sondern es wird uns allseitig zugestanden. Unser Programm, das sich nach drei Richtungen hin besonders charakterisierte, ist innegehalten. In erster Linie galt es vor allem den Stil im Goldschmiedegewerbe zu pflegen und zu Gunsten der Vertreter desselben zu fördern. Wir geben den alten Meistern, was ihrer ist, aber der Lebende soll besonders zur Geltung kommen. Neben den Grössen der alten Schule, wie

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Benvenuto Cellini und wie sie alle heissen, lassen wir der neuen Richtung ihr volles Recht widerfahren, und so fanden die Erzeugnisse der Alten, wie sie im Hildesheimer Fund oder dem von Boscoreale zu Tage treten, eine ebenso sorgfältige Pflege, wie die der Neuen, mögen sie nun in unseren Industriecentren oder auch sonst zu Tage treten. Speciell der Stil, wie er in der Nachahmung der Naturformen seitens der Modernen zu Tage tritt, wie ihn

Königliche Zeichen-Akademie Hanau. Entwurf von W. Ludwig.

japanische Vorbilder schon längst darboten, hat und wird durch uns stets eine gewissenhafte Förderung erfahren.

In zweiter Linie sollte unser neues Unternehmen dem Goldschmied in seiner Stellung als Kaufmann und Gewerbetreibender, kurz seiner Geschäftspraxis zu Hilfe kommen. Neueröffnung von Bezugs- und Absatzquellen, Unterbindung der Schäden, die Warenhäuser, Versandgeschäfte, Pfandleihanstalten, Konsum- und Beamten

vereine etc. mit sich brachten, Schäden, die in immer höherem Masse auch die gegnerische Stellungnahme der Regierungen, Behörden und Kommunen wachgerufen haben,

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beides haben wir unsern Lesern geboten und reichlichste Anerkennung gefunden. Der Pflege dieser Beziehungen werden wir nach wie vor unsere Aufmerksamkeit widmen.

Nicht mindere Sorgfalt haben wir endlich dem dritten Punkt, einem der wichtigsten unseres Progamms, gewidmet, dem Kapitel Schmuck und Mode", d. h. wir sind von Anfang an bestrebt gewesen, dem Schmuck die ihm in der Mode, dem Ausdruck der Zeitströmung, gebührende Stellung wieder zu verschaffen, die er fast verloren, und die Presse Mode-, Familien- und Tages-Zeitungen zu Gunsten des Schmuckes zu beeinflussen und anzuregen. Auch das haben wir schon teilweise erreicht und in der „Centralstelle für Schmuck und Mode" in Berlin-Leipzig eine Zweig-Stelle unserer Redaktion geschaffen, die diesen Teil unseres Programms speziell zu pflegen bestimmt ist. Wir dürfen also wohl mit freudiger Genugthuung auf den ersten Jahrgang unserer Zeitschrift zurückblicken, aber sind doch selbstverständlich bescheiden genug, anzuerkennen, dass uns das Erreichte nicht möglich gewesen wäre, hätten uns nicht auch tüchtige und bewährte Mitarbeiter auf fachlichem, kunstgewerblichem und volkswirtschaftlichem Gebiete durch. Rat und That, durch Beiträge aller Art wacker und zielbewusst unterstützt. Es geziemt sich, an dieser Stelle, bei Eintritt ins neue Jahr, ihnen unsern herzlichsten, innigsten Dank auszusprechen und sie um ihre fernere, so erspriesslich gewesene Unterstützung zu bitten.

Wir schliessen mit einem herzlichen Glückwunsch fürs neue Jahr an unsere Leser: möge für sie, die hoffentlich auch im neuen durch Abonnement und Insertion unser junges Unternehmen, das viel Zeit, Mühe und last not least reichlichen Kostenaufwand verursacht, unterstützen, das neue Jahr ein in geschäftlicher Beziehung erfreuliches, für unser Goldschmiedeund Kunstgewerbe ein gesegnetes sein.

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Das walte Gott!

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