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Schmuckstücke aus geschnittenem mattem Kristall in stahlblauem Ton, passend zu der neuen Farbe, die sich,,Patou's New Colour" nennt, die ein bald helleres und bald dunkleres Stahlblau darstellt. Farbige Kristallstäbchen nebeneinander gesetzt, in zwei Farbenspielen, oft auch mit Weiß unterbrochen, in mehreren Reihen zusammengefügt, wie die „baguette" geschliffenen Brillanten, werden als Ketten um den Hals und entsprechend als Armbänder getragen. Oft sind diese, wie feine Mosaikarbeit anmutenden Kristallstäbchen mit Rheinsteinen unterbrochen, was ihre Wirkung noch erhöht. Für die große Abendtoilette sind Gehänge und Armreifen beliebt, die wie eine breitere oder schmalere Kordel rings mit Brillanten besetzt sind. Neu sind auch in derselben Art gefaßte Kugeln, ebenfalls mit Brillanten besetzt oftmals halbiert und mit dazwischengelegten schmalen Kristallplättchen versehen die wie Perlen aneinander

gereiht sind, was von außerordentlich dekorativer und neuartiger Wirkung ist. Diese perlähnlichen Kugeln verjüngen sich oder sind von gleicher GröBe. Solche brillantenbesetzten Kugeln werden auch in Verbindung mit weißen oder farbigen Perlen aufgereiht und erscheinen auch in anderen Farben in den Kollektionen in Patou's Modehaus. Ähnliches ist. auch bei der genialen Jeanne Lauvin zu sehen.

Auch andere große Modehäuser haben sich dazu bekehrt, Schmuck in Verbindung mit Kleidern zu zeigen, besonders tritt das große Modehaus Worth durch

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kunst neue Perspektiven gibt. Auch Brillantrivièren, die fest am Halse aufliegen, werden für die großdekolletierten Abendkleider gezeigt. Es sind dies große Kettenglieder, ganz mit Brillanten ausgefüllt, ein Modeschmuck, der übrigens auch allgemein von den Juwelieren in echtem Steinmaterial aufgenommen ist.

Auch Lucien Lelong, ein bekannter Modeschöpfer, nimmt sich der modernen Schmuckkunst lebhaft an. Er zeigt zwar ebenfalls Similischmuck, aber dabei auch sehr gut geformten Metallschmuck, Ketten aus goldähnlichem Material, schön in ihrer Zusammenstellung mit Email und geschmackvollen Verwendung von Elfenbein und Onyx.

Im allgemeinen hat die große Mode der unechten Perlen die meisten Schmuckkünstler und Kleiderkünstler von der Verwendung der Perlen abrücken lassen; sie suchen aber die runde Form durch gefaßte, mit Brillanten besetzte Kugeln oder durch geschnittene Steine zu ersetzen. Die Art, Kugeln aus echten Smaragden zu schneiden oder Kugelformen aus Platin oder Weißgold mitBrillanten oder Farbsteinen auszufüllen, haben auch die Juweliere übernommen und damit ganz neue Wege beschritten. Neu ist auch die Art, die Perlenkette zu ersetzen, indem die Form einer dicken Kordel aus nebeneinander gefügten Brillanten gebildet wird, die lange Sautoirs bilden, daran ein kostbares Schmuckstück hängt. In dieser Art sind auch die neuen Broschen ausgeführt, die

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Neuer Goldschmuck von Louise Boulanger Photo Paul O'Doyé-Paris

die elegante Verwendung von Schmuck an Kleidern hervor. Obgleich hier auf den Similischmuck zurückgegriffen wird, erhöht dieser durch die überlegte Anordnung doch zweifellos die Wirkung der Kleider, und der reichen Kundin bleibt es unbenommen, sich diesen Similischmuck in echt nacharbeiten zu lassen. Sie erhält jedenfalls die Anregung, wie und an welcher Stelle Schmuck zu placieren ist, und erleichtert dem Juwelier dadurch das Geschäft bei der Bestellung. Denn zweifellos ist es neu, Achselträger, mit denen die tiefausgeschnittenen Kleider auf den Schultern gehalten werden, in der Art der bekannten breiten Brillantarmbänder herzustellen. Meist reichen sie nur über eine Schulter, aber es gibt auch Kleider, die diesen Schmuck auf beiden Achseln verlangen. Auch für die Hüfte, da wo der Stoff in Falten zusammengenommen einseitig oder beiderseitig herabfließt, wendet Worth schöne Schmuckgehänge an. Nicht Schnallen, wie bisher, sondern große, ovale oder kantige Plaques mit Cabochons aus Saphiren oder Rubinen, mit Gehängen aus Brillanten oder Perlen, wie überhaupt das große Gehänge sehr wirkungsvoll auf Kleidern zur Geltung kommt. Sehr interessant ist auch die Verwendung von Schmuckstücken in U- oder V-Form als Abschluß des Rücken - Dekolletés, die bestimmt sind, den Stoff am Rücken zusammenzuhalten; eine neue Schmuckidee, die der Schmuck

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ganz neue ornamentale Wirkungen ergeben. Daneben werden Ketten aus sich verjüngenden Gliedern, die mit Brillanten eingelassen sind, getragen. Jede Art von länglichen achteckigen, sechseckigen Gliedern, schmale und breite, mit größerem oder kleinerem Steinmaterial sind beliebt und stellen das neueste auf dem Juwelenmarkt dar. Riesige Anhänger, die auch als Broschen zu verwenden sind, meist in länglicher Form oder in Rhomben, mit großen Brillanten oder Farbsteinen als Mitte, zieren diese lang herabfallenden Brillantgehänge (s. Abb. S.453). Die große Mode der Armbänder wird beibehalten, auch die Ringmode feiert Triumphe mit einzelnen Steinen oder großen Platten und Schildern; die Ohrringmode ist etwas zurückgegangen. Vielleicht ist der Grund dazu in dem Wunsch der Frau zu finden, selbst durch den Anblick ihres Schmuckes Freude an ihm zu haben und nicht nur anderen den Genuß daran zu gewähren. Allerdings spräche die Mode, Schmuck auf dem Rücken zu tragen, dagegen. Aber wer vermag dem Ursprung einer neuen Mode nachzugehen; man hat sich mit ihr abzufinden, wenn man auf der Höhe der modischen Situation sein will, man muß ihre Erscheinungen beobachten, um als Kaufmann und Künstler den Anforderungen gewachsen zu sein, die eine verwöhnter werdende Frauenwelt mit steigendem Geschmack und besserer Kultur verlangt. Frieda Vallentin

Lichtwochen, Werbewochen und der Beginn der Saison

dürfen auch vom Juwelier und Soldschmied nicht mehr unbeachtet gelaffen werden. / Was Sie zur Werbung brauchen wir haben es!

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Schaufenstergitter

uf der letzten Polizeiausstellung in Berlin sah man primitive Werkzeuge, aus alten Konservenbüchsen hergestellt, mit denen es Gefangenen gelungen war, die eingemauerten Gitter ihrer Zellenfenster zu durchsägen. Derartige einfache Gitter zu durchschneiden, ist natürlich die Arbeit weniger Minuten, wenn moderne Werkzeuge zur Verfügung stehen. Aber auch die besten, aus Stahl gefertigten Gitter lassen sich mit den nötigen Einbruchswerkzeugen zerstören. Je solider die Bauart des Gitters ist, desto schwieriger ist natürlich die Aufgabe, vor die sich der Einbrecher gestellt sieht, und um so mehr Zeit muß er dafür opfern. Die Zeit, die ihm zu einem Einbruch durch das Schaufenster zur Verfügung steht, ist aber sehr knapp bemessen, und er wird es kaum versuchen, ein wirklich stabil gebautes Gitter von der Straße aus anzusägen, denn er weiß bestimmt, daß er dabei jedenfalls überrascht werden würde. Jeder Passant ist hier Wächter.

Man sieht noch öfter sogenannte,,Bandeisengitter", die nach Geschäftsschluß vor die Auslage gehängt werden. Man kann solche Gitter als ziemlich wertlos bezeichnen. Sie bieten fast gar keinen Schutz.

Die,,Scherengitter", welche sich seitlich verschieben lassen, sind schon solider gebaut. Ihr Nachteil besteht in den weiten Öffnungen zwischen den einzelnen Stäben. Ist erst die Scheibe eingedrückt, so kann der Einbrecher mittels eines Greifapparats einzelne Gegenstände aus dem Schaufenster durch die Öffnung ziehen. Scherengitter sind nur dort angebracht, wo Werte aufbewahrt werden, bei denen ein solches Vorgehen ihres Volumens wegen nicht möglich wäre.

Unsere Abbildung zeigt ein,,Rollgitter", wie es besonders für Goldschmiedeläden empfehlenswert ist. Die welligen Gitterstücke sind durch Laschen gelenkig miteinander verbunden. Die Enden der zusammenstoßenden Gitterstücke überblatten sich in den Wellenbergen und sind durch eine umgerollte Lasche verschlossen, die ein gleichzeitig das durchlaufende Stück des gegenüberliegenden Gitterstücks umschließendes Band umfaßt.

Die Gitter werden in vielen Fällen, speziell für Schaufenster der Juwelierbranche, bis zur Reichhöhe noch durch ein engeres Modell verstärkt, indem durch die weiten Maschen durchlaufende Querstäbe eingezogen werden, wodurch eine engere Maschenweite erzielt und das gewaltsame Herausziehen selbst kleinerer Stücke der Schaufensterauslagen erschwert oder überhaupt vermieden wird.

Die Bedienung ist denkbar einfach. Die Gitter lassen sich nach unten oder, jalousieartig, nach oben aufrollen, und zwar

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Schlußschiene des Gitters, welcher rechts und links in die Führungsschiene eingreift und als absolut sicher gelten kann.

Seit kurzem werden auch sogenannte ,,Stahl - Rollpanzer" in Stärken von 1 bis 4 mm als Ersatz der einem modernen Verbrechertum keine Schwierigkeiten mehr bietenden eisernen Rolljolousien benutzt. Diese Rollwände bestehen aus Stahlpanzerplatten, die durch Scharniere miteinander verbunden sind. Sie sind kugel- und einbruchssicher und werden besonders zum Schutz einzelner Räume verwandt und vor Schaufenstern nur dann, wenn kein Wert darauf gelegt wird, die Auslage auch nach Geschäftsschluß den Blicken der Passanten auszusetzen.

Α

Eine Sammlung von Chroniken alter Goldschmiedefirmen

us Juwelierkreisen kam die Anregung, beim Forschungsinstitut Gmünd bzw. an der dortigen Staatl. Fachschule eine Sammlung von Chroniken alter Goldschmiedefirmen einzurichten. Der Zweck soll sein, solche kulturell und wirtschaftlich höchst bedeutsamen Druckerzeugnisse an einer Stelle zu sammeln und aufzubewahren, wo sie einerseits der Allgemeinheit zugänglich sind und gleichzeitig der Fachjugend als Ansporn dienlich sein können.

Welch hohe Werte handwerklichen und wirtschaftlichen Könnens ruhen in der stolzen Geschichte zahlreicher Goldschmiedefirmen. Wie der Ausdruck alter Städte aus ihrer jahrhundertalten Geschichte gebildet wird, wo das Wirken vergangener Geschlechter in ihr Wesen hineingetragen wurde, so wird die Erfahrung, die Kultur, das Können der Vorfahren lebendig bleiben, wo geistesgleiche Menschen das Werk weiterführen. Gewiß, die heutige Zeit schätzt die Tradition nicht hoch ein, sondern sucht neue aus der Zeit geborene Formen, aber gerade im Goldschmiedeberuf liegt noch ein Hauch alten Geistes, ein Weiterwirken ehrlichen Vertrauens, offener Hochschätzung, das mit allen Mitteln erhalten, ja gemehrt werden muß.

Erfreulicherweise haben einzelne weitblickende Goldschmiede diese im schimmernden Golde, in dem verlockenden Spiele der Steine liegenden Reize durch Hauszeitschriften, an die Kunden versandt, zu mehren gewußt, auch die Wiederkehr von Ge

schäftsjubiläen gibt Gelegenheit, in vornehmer Form die kulturelle Bedeutung des Gewerbes zu betonen. Eine solche von der Gmünder Fachschule geplante Sammlung wird nicht nur als Archiv solcher Chroniken und Jubiläumsschriften manch kraftvolle Persönlichkeit dem Nachwuchs lebendig erhalten, sondern auch bei Gelegenheit von Tagungen die feinen Reize stolzer Kaufmannsund Handwerksgeschichte weiteren Fachgenossen zugänglich machen.

So ist schon bei der nächstjährigen Gmünder Fachtagung, die im besonderen der Propaganda dienen soll, geplant, das bis dahin gesammelte Material vorbildlicher Werbedrucksachen in übersichtlicher Weise auszustellen, und es ist beabsichtigt, hierbei den Chroniken einen besonderen Ehrenplatz zuzuweisen. Es wird deshalb die Bitte an alle Kreise des Goldschmiedegewerbes gerichtet, die anläßlich der Hausjubiläen herausgegebenen Chroniken in möglichst zwei Exemplaren der Fachschule bzw. dem Forschungsinstitut Gmünd zu überlassen.

Bisher waren es Firmen wie M. H. Wilkens, Hamburg, Reimann,
Wilm, Wilh. Müller, Berlin, Treusch, Leipzig, die interessantes
Material zur Verfügung stellten, gerne sieht die Direktion der
Fachschule der Zusendung weiterer Drucksachen entgegen, deren
örtliche Zusammenfassung geeignet sein wird, der Förderung des
Gesamtgewerbes zu dienen.
Prof. Walter Klein

WERBEDIENST

DER DEUTSCHEN GOLDSCHMIEDE-ZEITUNG

Das Schaufenster im Oktober

Die Zeit der gesellschaftlichen Veranstaltungen beginnt, der Schmuck muß also in den Vordergrund treten. Wir möchten empfehlen, hierbei des Herrenschmuckes einmal ganz besonders zu gedenken. Die Bilder in den Werbeheftchen des Verlags können sehr gut als Vorlagen für interessante SchaufensterSpezialdekorationen dienen. Die Andeutung des Milieus geschieht am besten durch einen Rauchtisch, auf dem, gewissermaßen zur letzten Vervollständigung der Garderobe bereit liegend, der entsprechende Schmuck zu finden ist. Auf dem Stuhl vielleicht Hut, Mantel und Handschuhe, so daß der Eindruck entsteht, fürsorgliche Frauenhände haben dem Gatten alles bereit gelegt. Der Titel der Dekoration könnte lauten ,,Vor dem Ball" oder kurzweg,,Der Schmuck des Herrn". Zur Unterstützung empfiehlt es sich, durch Inserat auf die Sonder

Der Schmuck des
Herrn

Sonder Ausstellung
in meinen beiden Schau-
fenstern ab Donnerstag.
Beleuchtet bis abends
10 Uhr. Um freundl. Be-
fichtigung wird gebeten

Juwelier Alexander Stein Goetheplatz 8

Beispiel 1

schau aufmerksam zu machen. Beispiel 1 zeigt, wie in vornehmer Weise, aber mit ganz einfachen Mitteln eine solche Ankündigung erfolgt. Die kleine Anzeige wird manchen Herrn neugierig machen, sich doch einmal anzusehen, was man heute eigentlich an Schmuck trägt, und viele Frauen werden im Hinblick auf das Weihnachtsfest mit seinen Geschenksorgen einmal an die Schaufenster eilen. Allerdings hüte man sich vor einem Zuviel. Wenige schöne Stücke im Mittelpunkt der Schau, das andere so gruppiert, daß das Hauptmotiv des Fensters nicht gestört wird. Natürlich läßt sich auch ein entsprechendes Spezialfenster für die Dame arrangieren. Das Milieu wird man hier durch einige zierliche Damen - Salonmöbel andeuten und im übrigen wie oben verfahren. Der Querschnitt kann auch anders gezogen werden. Etwa ein Fenster,,Perlen und Steine" oder noch besser, nur eins von beiden. Ein Ringfenster, ein Fenster für Silbergeräte usw. werden bei geschicktem Arrangement gerade durch ihre Ausschließlichkeit wirken. Schildchen nicht vergessen! Lassen Sie Ihre Kunden nicht unwissend vor den Dingen stehen, erklären Sie ihnen, daß dieser Ring diesen und jener Ring jenen Stein hat. Über Dinge, von denen man nichts versteht, spricht man nicht gern, und wovon nicht viel gesprochen wird, das wird auch nicht viel gekauft.

Eine orginelle Reklame

Unter diesem Titel bringt „Die Reklame" im zweiten Augustheft das Bild eines offenen, mit Schimmeln bespannten Wagens, in dem ein Brautpaar sitzt; sie in weißem Kleid mit Schleier, er in Frack und mit Zylinder. An langen Stangen ist ein großes Schild befestigt, an dem zu lesen ist:

Wir kaufen unsere Trauringe

nur bei

H. Wiese, Artilleriestr. 30

Man mag darüber denken, wie man will,,,orginell“ ist die Idee. Merkwürdig ist nur die Formulierung des Textes, denn der läßt darauf schließen, daß sich die beiden noch öfters verloben wollen. Nun, den Goldschmieden mag's recht sein.

Weihnachtspackung

Bei Zigaretten, Parfüms, Seifen usw. zeigt es sich immer wieder, welche Kauflust fördernde Wirkung hübsche Packungen haben, Und gar zu Weihnachten wird mancher Artikel überhaupt nur gekauft, weil er in einer hübschen Aufmachung angeboten wird. Man denke auch im Goldschmiedegewerbe daran und überlege jetzt, was in dieser Beziehung zu veranlassen ist.

Nachbearbeitungen

Auf einen Hieb fällt kein Baum, am allerwenigsten bei der Werbung. Werbebriefe und Werbeheftchen sind zum Versand gelangt. Sie haben an vielen Stellen lebhaftes Interesse gefunden, aber zunächst werden sie einmal zur Seite gelegt und dann ... vergessen. Oft bedarf es nur eines kleinen Anstoßes, einer freundlichen Erinnerung! Will man sich keine allzugroßen Kosten mehr machen, dann greife man zu einer Postkarte. Schon das geringe Drucksachenkartenporto von nur 3 Pfennig empfiehlt das. Natürlich muß die Karte hübsch sein und unbedingt ein gutes Bild tragen. Sehr zweckmäßig dürfte hierfür die Lucian-ZabelKarte des Verlags Diebener sein. Der Raum für Mitteilungen wird für den Werbetext benutzt, den man am besten handschriftlich einsetzt, d. h. ihn persönlich schreibt, klischieren und dann drucken läßt. Auch die Adresse sollte dann handschriftlich eingesetzt werden. Als Text denken wir uns etwa :

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licherweise liegen uns schon eine ganze Anzahl Anzeigen eines rührigen Lesers vor, von denen wir heute zwei Beispiele bringen (Beispiele 2 und 3). Mit sehr einfachen Mitteln ist hier eine recht gute Wirkung erzielt. Schlagzeile und Namen sind als Handschrift klischiert und vermutlich innerhalb der Anzeigenseite stark aufgefallen. Besser noch als die Form ist der Text und die jeweilige Idee. „Er hat ja alles!" wie beliebt ist diese Redensart und wie wenig trifft sie oft zu. In frischer, natürlicher Weise wird in der Anzeige (Beispiel 2) dagegen polemisiert, und wie liebenswürdig klingt die Einladung! Man sollte eigentlich kaum meinen, daß man sich dieser Einladung entziehen könne. „Und alle kommen!" sagt die andere Anzeige und spricht dann in so anschaulicher Sprache von Geschenken, daß man wirklich überzeugt wird. Ist das nicht etwas ganz anderes, als jenes langweilige ,,Geschenke für alle Gelegenheiten"? In einem anderen Beispiele (wir können leider nicht mehr bringen) ist der Gedanke ,,Fahre nicht in die Großstadt, Du kannst bei mir alles haben!" außerordentlich geschickt ausgedrückt. Sie beginnt,,Warum nicht hier?" Kurz vor Weihnachten mag die Anzeige mit dem Schlagwort ,,Nun aber drängt die Zeit" erschienen sein. Nicht lange überlegen, es ist ja doch wieder ein Schmuckstück, daß Du als Festgeschenk wählst!" ist da in

Rundschau

Berichtigung. Wie uns mitgeteilt wird, enthält unser Artikel ,,Die Oberbürgermeisterkette der Stadt Hanau" eine irrtümliche Angabe bezüglich der Steinschneidearbeiten an den verwendeten Bergkristallen. Diese Arbeiten sind nicht von Herrn Fritz Kreuter in Idar (dort übrigens ganz unbekannt) ausgeführt worden, sondern von Herrn Karl Aug. Schmelzer in Oberstein a. d. Nahe. Eröffnung des Ehrensaales im Hause des Handwerks zu Worms. Vor kurzem fand die feierliche Eröffnung des Ehrensaales im Hause des Handwerks zu Worms statt. Es galt vor allem der Weihe der prächtigen Bronzetafeln, geschaffen von Fahrner, Pforzheim, worin die Köpfe der Männer festgehalten wurden, die dem Wormser Handwerk eifrige Förderer waren. Aus dem Goldschmiedegewerbe ist Goldschmied Kräuter in dem Ehrensaal vertreten.

-fo.

Platindiebstähle im Pharmakologischen Institut in Göttingen. Im Pharmakologischen Institut der Universität wurden vor kurzem größere Platindiebstähle verübt, die jetzt aufgeklärt werden konnten. Als Täter kommen der Hausdiener Karl W. und der Goldarbeiter Karl Kl. in Betracht. Sie brachten das kostbare Metall zu dem Juwelier Johann Sch., der die Diebe nicht nur zu weiteren Diebstählen von Platin ermutigte, sondern

so liebenswürdiger Weise gesagt, daß man es Herrn Kühn tatsächlich glaubt. Irgend etwas geben" ist die Einleitung zu einer anderen Anzeige, in der sehr schön von der rechten Art des Schenkens die Rede ist. Neben vielen anderen Anzeigen, die uns alle sehr gut dünken, liegt uns noch eine Werbekarte des Herrn Kühn vor, bei der neben sehr aparter Aufmachung als gute Idee eine Wunschkarte in die Augen fällt, die perforiert ist und leicht abgetrennt werden kann. Sie beginnt:,,Wunschkarte. Ich wünsche mir aus dem Juweliergeschäft Adolf Kühn, Kaiserstraße 99..." Auch von Herrn Heinz Bernhard Buchholz aus Züllichau liegt uns eine Geschäftskarte vor, die künstlerisch sehr geschmackvoll ausgeführt ist und einen erfreulichen Mut verrät, die abgelaufenen Pfade zu verlassen.

Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Das zeigen die gebrachten Beispiele, die im übrigen der Anregung und nicht etwa der bequemen Nachahmung empfohlen sind. Auf jeden Fall dürfen die Texte der Anzeigen ohne die Genehmigung des Herrn Hofjuweliers Kühn in Freiburg i. Br. nicht benutzt werden. F. S.

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sich sogar daran beteiligte. In Berlin gelang es ihm, den Raub zu Geld zu machen, den Löwenanteil behielt er selbst. Alle drei konnten nunmehr verhaftet werden.

Ein neuer Diebstahl im Dom von Münster. Bekanntlich wurde dort vor einigen Jahren unter noch immer völlig unaufgeklärten Umständen eine berühmte, etwa sieben Kilo schwere goldene Strahlenmonstranz, die auf der Spitze einen 15 Karat schweren Rubin trug, gestohlen. Diese Galensche Monstranz war eine Barockarbeit. Jetzt entdeckte der Küster in den beiden Galenschen" Kapellen des Domes, daß an beiden Kruzifixen der Altäre der Elfenbeinkorpus fehlte und dafür ein Gipskorpus angebracht ist! Die entwendeten Figuren stammen auch aus der Barockzeit und sind etwa 20 Zentimeter hoch. Der neue Diebstahl kann, da die Gipsfiguren kaum verstaubt waren, nur kurze Zeit zurückliegen. Offenbar handelt es sich bei dem Dieb um den langgesuchten Räuber der Monstranz. B. L.-A.

Ein Goldfund aus der Völkerwanderungszeit. Das Stockholmer historische Museum ist durch einen interessanten Goldfund bereichert worden. Es handelt sich um zwei sogenannte ,,Zahlungsspiralen", die von einem Bauern beim Pflügen in Westgotland entdeckt wurden. Diese Spiralen dienten vor Einführung der Geldmünzen als Zahlungsmittel. Die aufgefundenen Stücke gehören der Völkerwanderungszeit an; das eine wiegt 170,2 und das andere 162,2 Gramm; sie stellen einen Goldwert von über 1000 RM. dar. „Ess. Allg.Ztg."

Das Wirtschaftsleben im Edelmetallgewerbe

Edelmetallpreise (für Berlin, Hamburg und London Börsenpreise, für Pforzheim Notierung der Darmstädter Bank):

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Der internationale Diamantenmarkt. Amsterdam, 16. Okt. Die Nachfrage in Amsterdam ist bedeutend geringer, als in den Vorwochen, da sich nur wenige Einkäufer am Markt befinden, die auch nur nach Gelegenheitsgeschäften ausschauen. An Phantasieware und größere Steine werden hohe Ansprüche gestellt; die übrigen Artikel sind fast ohne Interesse. Daher waren die Umsätze sehr klein. Von seiten der Einkäufer wird als Ursache angegeben, daß sie die letzthin gestiegenen Preise nicht weiter zahlen können. Die Stagnation wird deshalb wahrscheinlich solange dauern, bis man sich über die Preise geeinigt hat. Vermutlich wird Antwerpen in diesem Punkte wieder vorangehen.

In Antwerpen war der Handel in Phantasiesteinen, großen Brillanten, weißen 2- und 4-Grainers, besseren Sorten Melees und kleinen Brillanten ebenfalls geringer, doch zerschlugen sich nicht soviele Geschäfte wegen der Preisfrage. Achtkant und gewöhnliche Sorten Melees konnten dagegen nur zu geringeren Preisen abgesetzt werden. Laut Berichten aus Amerika soll die Nachfrage in den nächsten Wochen wieder steigen. Für November sei noch größerer Bedarf zu decken. Am Markt für Rohdiamanten zeigt sich Mangel an besserem Material und be sonders in großen Steinen, wovon kein Vorrat da ist. Upi. Die Geschäftslage im amerikanischen Juwelenhandel. Von der amerikanischen Diamantenhändler - Vereinigung wurden in der Zeit vom 11. bis 20. Oktober d. Js. Werbetage für Diamantschmuck veranstaltet.

Die Geschäftslage in den letzten beiden Monaten ist wie folgt gewesen:

Neuyork. Allgemein gilt es als Tradition, daß der Handel in den Wahljahren recht flau ist, doch das gegenwärtige scheint. hierin eine Ausnahme zu machen. Es sind alle Anzeichen dafür vorhanden, daß die letzten Monate des Jahres 1928 ansehnliche Umsätze im Diamantgeschäft bringen werden. Die Juweliere decken sich schon jetzt recht lebhaft ein, da vor allem genügend flüssige Mittel durch den guten Geschäftsgang des vergangenen Jahres zur Verfügung stehen. Besonders in den ländlichen Distrikten liegt das Geschäft äußerst gut, weniger günstig ist die Handelslage in den Industriegebieten.

Chikago. Die Händlervereinigung und die meist pessimistisch eingestellten Juwelierkreise sehen sehr optimistisch in die Zukunft. Da das Geschäft in den vergangenen Monaten fast immer flott ging und eine gewisse Zunahme zu konstatieren ist, sieht man mit den besten Erwartungen der Wintersaison und damit einer weiteren günstigen Entwicklung des Geschäftes entgegen.

Cincinnatie. Auch hier hat sich das Geschäft, wenn auch langsamer als in anderen Bezirken, ganz günstig entwickelt; wenn auch stellenweise kein Raum für allzu optimistisch gehaltene

Prognosen ist, so glauben doch viele Juweliere, daß die Aussichten für den Winter befriedigend zu nennen sind, zumal das Geschäft bereits heute durchweg besser liegt als bis zur gleichen Berichtszeit des Vorjahres.

Boston. Die Bostoner Juweliere erwarten gute Umsätze für die kommende Saison. Irgendein Einfluß politischer Natur auf das Geschäft wird nicht befürchtet, da alle politischen Parteien doch von den Vorgängen des Jahres 1924 während der Wahl gelernt haben dürften und sie doch alle nur an einem gesunden Handelsstand interessiert sein könnten. Man erwartet bessere Verkäufe als im Vorjahre.

St. Louis. Die allgemeinen Aussichten für die Juweliere sind wesentlich besser als im vergangenen Jahre. Auch hier herrscht die Ansicht vor, daß die Präsidentenwahl kaum Einfluß auf den Juwelenhandel ausüben wird. Die Grossisten erwarten große Orders von seiten der Ladenjuweliere, da diese größtenteils so gut wie keine Vorräte mehr haben.

Philadelphia. Das Geschäft in den Sommermonaten war weniger befriedigend. Nur an einzelnen Stellen wurden die gleichen Umsätze des Vorjahres erzielt. Die Juweliere decken Dixi sich jedoch fast sämtlich mit beträchtlichen Vorräten ein.

Der Londoner Gold- und Silbermarkt. London, 16. Okt. 1928. Am Goldmarkt sind die Umsätze in der letzten Woche etwas geringer gewesen. Auch augenblicklich werden nur kleinere Posten gehandelt, meist nach europäischen Staaten. Sobald neue Zufuhren aus Südafrika eingehen, scheint Neuyork noch einen Posten abzunehmen; vielleicht folgt auch in dieser oder nächster Woche noch eine Sendung nach Deutschland. Die Notierung bleibt ziemlich fest auf 84 s. 112 d. Verkauft wurde in der letzten Woche meist zu 84 s. 11 d.

Der Silbermarkt hat nach vorübergehender Festigung seine steigende Tendenz wieder verlassen. Zu den hohen Preisen hat besonders Amerika viel verkauft. Auch der Kontinent hat wieder Silber abgegeben. Die Nachfrage in Ostasien ist geringer gewesen. Die letzte Londoner Preisnotierung lautet 26/1 für loko. Die amerikanische Spekulation gewinnt wieder etwas Einfluß auf die Preisbildung.

Upi.

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Neuere Zolltarifentscheidungen in Polen. Uhrketten und Taschenuhrgehäuse (Berlocken) aus unedlen Metallen, ganz versilbert, oder vergoldet, nach Tarif-Nr. 215/1, Zoll Zl. 20000 +72 Proz. Halsketten und Armbänder, ganz aus Metall, vergoldet, nach Pos. 215/1, Zoll Zl. 20 000+72 Proz. Kostbare Nachahmungen von Edelsteinen, die auf synthetischem Wege gewonnen sind, wie synthetische Rubine, Saphire und dergleichen, nach Pos. 67/1, Zoll Zl. 8000000+72 Proz. Nicht kostbare Nachahmungen von Edelsteinen, gewonnen aus geschliffenem Glas, auch teilweise mit Spiegelglas oder versilberten Metallunterlagen, nach Pos. 67/2, Zoll Z1. 60000+72 Proz. Aus gegossenem oder gepreßtem Glas (ungeschliffen) hergestellte Nachahmungen kostbarer Steine, nach Pos. 77/2a, Zoll Zl. 110+30 Proz., bzw. wenn sie farbig sind, nach Pos. 77/5a, Zoll ZI. 700+30 Proz., mit Spiegelbelag oder mit versilberter Metallunterlage, nach Pos. 77/6a, Zoll ZI. 2400+40 Proz. Galanterie waren und Toiletteartikel aus gewöhnlichen Metallen in Verbindung mit nicht kostbaren Nachahmungen kostbarer Steine (geschliffene Glassteine), nach Pos. 215/1, Zoll Zl. 20000 + 72 Proz. Galanterie waren aus gewöhnlichen Materialien mit Zusatz einer kostbaren Nachahmung von Edelsteinen, nach Pos. 215/1, Zoll Zl. 20 000 + 72 Proz. Galanteriewaren aus gewöhnlichen Materialien, mit Zusatz von Nachahmungen kostbarer Steine (aus gepreßtem oder gegossenem, jedoch ungeschliffenem Glas, auch mit Spiegelbelag oder versilberter Metallunterlage), nach Pos. 215/3, Zoll Zl. 2000 +72 Proz. H.-K., Pf.

Die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Edelmetall- und Schmuckwarenindustrie hat vor kurzem unter lebhafter Beteiligung ihrer Mitgliedsverbände ihre diesjährige Herbsttagung in Heidelberg abgehalten. Die Beratungen dieser Vertreterver

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