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Theils den Weg bahnen, Theils die gute Aufnahme derselben beim Publicum erleichtern dürfte. Wichti gen und nüßlichen Werken, denen etwa ein Verleger fehlet, wird die Akademie gleichfalls auf eine oder die andre Weise die Hand bieten, damit sie erscheinen. Bei alle diesem aber verstehet sich, daß die Akademie von Zudringlichkeiten frei und ihres Urtheils mächtig bleibe. Jedes Mitglied, jede Deputation, der die Akademie die Prüfung eines Werks aufgetragen hat, muß für die unpartheiische Treue und Wahrheit ihrer Berichte stehen; und auch nachdem diese erstattet sind, muß kein Mitglied oder keine Deputation die Akademie in der Entschließung stören, die sie darüber zu nehmen für gut findet. Die Stimmen in einem streitigen Fall werden durch ein suffragium mit Kugeln entschieden, wenn nämlich die Frage bis auf Ja oder Nein gebracht worden. So wäre es auch der Unpartheilichkeit ges måß, daß bei allen vorgeschlagenen neuen Mitgliedern die Stimme der Akademie durch ein gleiches suffragium gehört würde.

6. Das Ganze der Akademie bedarf eines Secre tairs und eines Präsidenten: beide sind nothwendig, damit das Zerstreuete eine Einheit gewinne und era halte; beide werden von der Akademie, als solche, auch befoldet. An den Pråfidenten: adressiren sich alle Geschäfte und Anfragen, die das Ganze der Akademie angehen; und in nöthigen Fällen tritt er mit den Direc toren einzelner oder aller Provinzial - Deputationen in

Unterhandluna. Vor Erdfnung der Akademie ordnet er die Geschäfte, eröfnet sie sodann durch eine Rede. in welcher Nachricht gegeben wird, was an jedem Las ge vorkommen soll, und besorgt, (außer den Pflichten eines ordentlichen Mitgliedes,) die Stimmens fammlung und die übrigen Geschäfte des Ganzen. Der Sekretair ist der Expeditor des Präsidenten in Akademischen Sachen; außer der Versammlung beforget er die Correspondenz: bei der Versammlung führt er das Protocoll, fertigt unter der Aufsicht des Pråsis denten die Acten zum Druck aus und besorget die Ver. sendung derselben an die gehörigen Orte. Die Manu scripte und Bücher der Akademie hat er unter seiner Aufsicht; so wie er auch die eingesandten Berichte und Vorlesungen derer Mitglieder abliefet, die durch wichtige Ursachen verhindert worden sind, in Person zu erscheinen; es sei denn, daß sie ihr Geschäft einem Mitgliede ihrer oder einer andern Provinzial - Deputas tion aufgetragen haben, So unterschreibt er auch, mit dem Präsidenten der Akademie und dem Director der Deputation die Diplome neuer Mitglieder und fertigt solche denselben zu. Ueberhaupt besorget er das ganze Secretariatsgeschäft, das bei einem Institut dies ser Art vorfällt. Es wird also nothwendig seyn, daß er mit dem Präsidenten an Einem Ort lebe.

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7. Die ordentlichen Mitglieder der Akademie köna nen nicht wohl ohne Besoldung seyn, es sei nun, daß diese an ihre Personen, oder was vielleicht besser ist,

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au ihre Arbeiten geknüpft werde. Denn da sie einmal dem Zweck der Akademie einen Theil ihrer Zeit, ihs rer Kräfte und Mühe aufopfern, und in Deutschland selten Pläge sind, wo man Eins dieser Stücke vers lieren oder aufgeben könnte: so hieße es das ganze Ges bäude auf Sand bauen, wenn man ihnen nicht diese öffentliche Mühe belohnte. Blos aus Nothdurft würden die fähigsten und wirksamsten Männer der Ehs re, Akademische Mitglieder zu seyn, entsagen müssen, oder würden ihr Geschäft nur sehr säumig und beiläufig treiben. Es ist also ein Fond der Akademie nöthig, aus welchem nicht nur die Kosten bei ihrer Zusammen, kunft, das Gehalt des Präsidenten und Secretairs, die Aufmunterungen, die sie ausgezeichneten Werken angedeihen läßt, sondern auch die Belohnungen der ordentlichen Mitglieder der Akademie bestritten werden könnten. Die Bestimmung und Einrichtung dieses Fonds würde für die patriotischen Fürsten, denen dies ses Institut sein Daseyn zu danken hätte, eine Kleinigs keit seyn; und Deutschland könnte sich rühmen, daß nach Jahrtausenden, jest zum erstenmal, seine Regens ten aus freier Gnade eine gemeinnüßige Anstalt für die Nachkommenschaft gegründet hätten. Alle Ruhmwürdigen und guten Anstalten in dieser Art sind biss her in einzelne Provinzen eingeschränkt geblieben, und was fürs Ganze einer weitern Aufklärung und Cultur geschrieben und bewirkt worden, ist von Privatpersonen, vielleicht unter einer Last von Geschäften, un

bemerkt und unbelohnt, oder vielleicht gar verfolgt und angefeindet, gethan worden. Es wäre also ein neuer und desto rühmlicher Kranz für die Fürsten und Stånde Deutschlands, wenn sie durch diesen patriotischen Beitrag das Versäumniß voriger Zeiten einholten, und vielleicht für ewige Zeiten das erste Institut für den Allgemeingeist Deutschlands gründeten. Durch eine Communication und Verbindung dieser Art würden hundert nüßliche Folgen entstehen, an die man jest selbst noch nicht denket.

!

7.

Gedanken

von

Swift

mit Nachge danken.

Swift.

"

Wir haben eben gnug Religion, uns einander zu haffen, aber nicht gnug, einander zu lieben. !!

Nachgebanken. „Religion der hohen oder pars theiischen Kirche." Die niedere, unsichtbare, kennet keine Religion, die Menschen gegen Menschen gehäss fig, wohl aber Einen gegen den andern wohlthätig, erbarmend, liebend machte. Misbrauch des heia

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ligen Namens!

S.,,Bei vergangnen Dingen, als Kriegen, Unterhandlungen, Staatspartheien u. f. gehen wir so wenig ins damalige Interesse ein, daß wir uns wuns dern, wie Menschen um vorübergehende Dinge so mühsam besorgt seyn konnten. In jeßtlaufenden Zei ten finden wir dieselben Bestrebungen und wundern uns gar nicht."

N. Wenn sie durchaus nichtig oder überspannt

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