Erhobnem Finger polyhymnia, Ich hörte ,,Nenne mich nicht Klio, a) Bleibendes Andenten. b) Ueberlegendes Nacidenten, c) Die Sängerint. d) Gediditnis, Erinnerung. (Dies ist mein Umt!) blick in die Gegenwart, Sie Šaß lebend vor mir; Veilchenblau' ihr Kleid, Dunkelroth ihr Gewand mit blauem Saum, Ihr Ohrs und Armschmud belles reines Gold, a) So saß vor mir die Königinn und schwieg. Fhr Horchen aus der Fern”, ihr stiller Blic Nicht Åtio mit der Luba ehr ich fürder ; a) In einem bekannten bertulanischen Gemahlde ist die Muse der Seschichte so gekleidet. b) Um Eingang der Rotonda ftanden der Schlaf an der Einen, Apollo der Gibedstódter an der andern Seite. B . Unter menschlichen Schriften ragt an Würde und Ants fehn die bürgerliche Geschichte hoch hervor. Shrer Treue nåma lich sind die Beispiele der Vorfahren, der Wechsel der Dinge die Grundbesten bürgerlicher Klugheit, der Menschen Name und Gerücht anvertrauet. Zu ihrer Würde tritt ihre Schwies rigkeit, die eben so groß ist. Denn den Geist in das Vers gangene zurückziehen und ihn gleichsam alt machen, die Bewegungen der Zeiten, die Charaktere der Personer, der Rathschläge Gefahren, der Handlungen (als wåren fie Ges wåffer) verborgene Leitungen; das Innere åußerer Bois wände, die Geheimnisse der Regierung mit Fleiß zu erfors Ichen, fie treu und frei zu erzählen, hell endlich vor Augen zu stellen, dazu gehört große Mühe und ein großes Urtheil, Insonderheit da altes Alte ungewiß, das neuere mit G. fahr umwunden ist. Daher dann auch dieser Geschichte viel Fehs ler umherstehrt, indem Einige statt Ihrer dürftige, gemeine, fogar unanståndige Erzåhlungen vortragen, Undre Partis cularberichte und Geschmåt darüber eilfertig in ungleidiem Gewebe zusammenflident, Andre, die Titel der Begebenheis ten nur durchlaufen; wiederum Andre jede Kle nigkeit, die zur Sache nichts thut, verfolgen; Einige aus kar zu gro: fer Nachficht gegen ihren eignen Will Vieles küha erdich. ten; Andre zwar nicht das Gepräge ihres Geiftee, desto mehr aber ihrer Affecten den Begebenheiten eindrůđen und zufüs gen; ihrer Parthei wohl eingedenk, über die Dinge selbst aber untreue Zeugen.' Manche, die sich in der Politik gar wohl gefallen, bringen allenthalben Staatsklugheit an, und da sie zu dieser Pftentation Auswege fuchen, unterbrechen b) De augmentis scientiarum L. II. Cap. 5. fie gar zu leichtsinnig den Faden der Erzálung; Andre schalten lange Reden und Predigten, wohl auch lange Aka tenstůde ein, mit wenigem Urtheil; so daß offenbar, unter allen menschlichen Schriften, nichts seltner ist, als eine ein gentliche gesetzmäßige, vollkommne Geschichte, Herders Werke 8. rdön. Lit. .1. Kunst. XII. Denkwürdigkeiten (Memoires.) Fe armer an Geschichte (im hohen Sinne des Worts) der Anbruch des vergangenen Fahrhunderts war, desto reicher war es in Frankreich und Engs land, zumal im ersten Lande, an sogenannten Denks würdigkeiten (Memoires.) Was ist in ihneu fúr unsre Zeit brauchbar? worinn sind sie auch für uns Muster? Frankreich konnte sich treflicher Memoirs, fast von den Zeiten des wieder in Gang kommenden Schreibens rühmen. Der Mönchschroniken nicht zu gedenken; wer kann das Leben Ludwigs des Heiligen von Joinville lefen, ohne den gutmüthigen König mit dessen Lebensweise man völlig vertraut wird, Nach Froissard und andern war im 15ten Jahrhundert bereits Philipp de Comines durch seine darstellenden treflichen Denkwürdigkeiten ein Mufter dieser Gattung von Schriften für seine Spradie worden. Ludwig den eilften, so wie Karr den kühnen siehet man in ihnen denken, handelu, les ben; er traf in einen Zeitpunkt großer Begebenheis teu, war beiden so scharf kontrastirenden Führern derselben nah, und wagt, naiv erzåblend, wie auf der Vernunftwaage ihre Gesinnung, ihr Betragen, ihr Schicksal. Werke folcher Art machen im Stillen auf Jahrhunderte Eindruck; noch jeßt wird Comines zu lieben ? |