Verfahrenskoordination und Verjährungsunterbrechung im Europäischen ProzessrechtEnglish summary: In the context of the lis pendens rule (Art. 27 Brussels Regulation and Art. 21 Lugano Convention) the question of limitation of action has often been discussed . The lack of coordination between European Civil Procedure Law and the national Statutes on Limitation of Action can deprive the plaintiff of his lawful remedy in cross border litigation: where the action has to be brought within a specific time limit and the time limit expires before the bar of lis pendens has been lifted, the dismissal of the second set of proceedings according to Art. 27 Brussels Regulation will not only protract the resolution of the dispute, but deprive the plaintiff of his right to sue. A discussion of the scope of Art. 27 Brussels Regulation and a comparison of the national Statutes on Limitation can show that the problem results directly from the combination of the European lis pendens rule and the possibility of non-recognition according to Art. 32 Brussels Regulation. If the European Civil Procedure Law prohibits parallel proceedings in the member states, it has to prevent the plaintiff who as a result of failure of the first set of proceedings brings a sucessive claim in another Member State, from being time-barred. Mary-Rose McGuire claims that the problem could easily be solved by an amendment of the Brussels Regulation. German description: Mary-Rose McGuire befasst sich mit der Verjahrungsproblematik, die sich bei zivilrechtlichen Rechtsstreitigkeiten mit grenzuberschreitendem Bezug in Folge der Rechtshangigkeitssperre des Art. 27 EuGVVO bzw. Art. 21 LGVU ergeben kann. Die Untersuchung der Rechtshangigkeitsregel zeigt, dass das Europaische Prozessrecht Parallelverfahren vor Gerichten mehrerer Mitgliedstaaten grundsatzlich ausschliesst, ohne fur den Fall Vorsorge zu treffen, dass das allein zulassige Erstverfahren das Rechtsschutzbedurfnis des Klagers nicht erfullt. Wird in Folge ein sukzessives Verfahren in einem anderen Mitgliedstaat erforderlich, so erlangt die Frage, ob das fehlgeschlagene Erstverfahren zumindest die Verjahrung unterbrochen hat, uberragende Bedeutung. Ein Vergleich der verjahrungsrechtlichen Regelungen des deutschen, englischen, osterreichischen und schweizerischen Rechts zeigt, dass diese Frage hochst unterschiedlich beantwortet wird. Daraus entsteht an der Schnittstelle zwischen Europaischem Prozessrecht und nationalem Recht ein Rechtsschutzdefizit, das unmittelbare Folge des Zusammenspiels zwischen der Europaischen Rechtshangigkeitssperre und dem Europaischen Anerkennungsrecht ist, und entsprechend auch auf dieser Ebene einer Losung zugefuhrt werden muss. Die Autorin untersucht die Losungsmodelle, die die vier untersuchten nationalen Rechtsordnungen fur vergleichbare innerstaatliche Konstellationen aufweisen, und erarbeitet auf dieser Grundlage abschliessend einen Vorschlag fur eine Regelung im Rahmen des Europaischen Prozessrechts. |
Contents
Teil | 5 |
Ausschluss von Parallelverfahren | 24 |
3 Die Regelung der Rechtshängigkeit im Europäischen | 66 |
Auslegung und Anwendungsbereich | 75 |
b DieKernpunkttheorie des EuGH | 85 |
d Zwischenergebnis | 103 |
b Ende | 109 |
aa Bei ausschließlicher Zuständigkeit des Zweitgerichts | 121 |
Modifikation des Streitgegenstandes | 129 |
Ergebnis | 142 |
5 Die Rechtsfolgen des Art 27 EuGVVO | 144 |
Ergebnis | 160 |
Anerkennungsverweigerungsgründe | 173 |
126 | 183 |
Anerkennungsverfahren | 195 |
Common terms and phrases
21 EuGVÜ 27 EuGVVO ABGB Abweisung Anerken Anerkennung Anerkennungsfähigkeit Anerkennungshindernisse Anerkennungsstaat angerufene Gericht Anspruch Anwendung Anwendungsbereich ausländischen Urteils Auslegung Aussetzung Beklagten bereits Berti bspw Collins daher Dicey & Morris¹³ Dohm Einrede ausländischer Rechtshängigkeit englische Recht entsprechend Erhebung erst Erstverfahren EuGH EuGVÜ Europäische Prozessrecht EZPR EZVR Art Fall Forum Frist Fristwahrung Geimer Geimer/Schütze Gerichtsstand GestG Gläubiger Grund Grundsatz Habscheid hingegen hrsgg Inland insbesondere Internationale Zuständigkeit 1993 IPRax IPRG IZPR4 IZVR III/2 Kap Justizgewährungsanspruch Klage Klageerhebung Kompetenzkonflikte Konstellation Kropholler Leistungsklage lex causae lex fori LGVÜ Limitation Lloyd's Lösungsmodelle Martiny Mitgliedstaaten Möglichkeit MünchKomm Nachfrist nationalen Recht negative Feststellungsklage Nichtanerkennung ordre public Österreich Parallelverfahren Parteien Prozesshindernis Prozessökonomie Prozessurteil RabelsZ Rechtshängigkeitsregel Rechtshängigkeitssperre Rechtskraft Rechtsordnungen Rechtsprechung Rechtsschutz Rechtsschutzdefizit Regelung Sachurteil Schuldner Schütze schweizerischen Staaten Streitgegenstandsbegriff sukzessives Verfahren Übereinkommen unzuständigen Gericht Verjährung Verjährungsfrist Verjährungsrecht Verjährungsunterbrechung Widerklage ZfRV Zitiert Zuständigkeit des Erstgerichts Zustellung Zweitgericht Zweitverfahren
References to this book
Befristung, Verjährung, Verschweigung und Verwirkung: eine ... Andreas Piekenbrock No preview available - 2006 |