Kleine Mitteilungen. Für Export und Import. Großbritannien: Ausführungsbestimmungen zu dem Gesetz über Stempelung der vom Ausland eingeführten Gold- und Silberwaren. Durch Verordnung vom 11. Mai 1906 sind die Ausführungsbestimmungen zu dem Gesetz über Stempelung der vom Ausland eingeführten Gold- und Silberwaren vom 24. Oktober 1904 aufgehoben und durch neue ersetzt worden. Der Text dieser neuen Ausführungsbestimmungen stimmt mit demjenigen der früheren bis auf einige redaktionelle Änderungen überein. Die der Verordnung beigegebenen Abbildungen der besonderen Prüfungszeichen, welche bei den im vereinigten Königreich bestehenden Prüfungsämtern als Feingehaltsstempel auf fremden Gold- und Silberwaren zur Unterscheidung derselben von einheimischer Ware verwendet werden sollen, weisen jedoch für die Punzierungsämter in London, Sheffield, Glasgow und Dublin neue Stempelbilder auf. Und zwar für: London Zeichen des Sternbildes des Löwen, Sheffield Sternbild der Wage, Glasgow doppelter Buchstabe F umgekehrt, Dublin Boujet. (Siehe unseren Artikel mit den dazu gehörenden Abbildungen der Stempel in Nr. 25, Seite 201 a, und Nr. 27, Seite 239 a.) Als Beginn dieser Stempelzeichen ist für London und Dublin der 29. Mai, für Sheffield und Glasgow der 1. Juli 1906 festgesetzt. Ferner enthält die Verordnung auch ein neues Formular für die schriftliche Erklärung, welche den Prüfungsämtern bei der Einreichung aller zur Feingehaltsprüfung bestimmten Gold- und Silberwaren vorzulegen ist. Das Formular enthält eine bestimmtere und ausführlichere Fassung als das im Teil II der früheren Verordnung enthaltene, stimmt im übrigen aber mit dem alten Formular überein. Schmucksachen in der Kapkolonie 1905. Nach einer von „The Cape of Good Hope Government Gazette" veröffentlichten Statistik über den Außenhandel der Kapkolonie dauerte bei abermaliger Abnahme der Gesamteinfuhr (1904: 21 859 330 Mk.; 1905: 20 000 913 Mk.) die wirtschaftliche Depression weiter an. Demgegenüber ist um so auffallender das Steigen der Einfuhr von Schmuckwaren von 858 260 Mk. im Jahre 1904 auf 1 282 500 Mk. im Jahre 1905. Plattierte Waren wurden eingeführt 1904 für 166 820 Mk., 1905 für 177 344 Mk. Die Ausfuhr der Kapkolonie an Diamanten bezifferte sich 1904 auf 12 844 976 Mk., 1905 auf 13 517 246 Mk. Italien: Zolltarifänderungen. Durch Gesetz vom 15. Juli 1906 Nr. 353 ist in den italienischen Einfuhr-Zolltarif eingeschaltet Position 40: „Gold- und Platinasalze 10 Lire Gold pro Kilogramm“. Kanada: Stempelung von Gold- und Silberwaren. Durch ein in der „Canada Gazette" vom 21. Juli ds. Js. veröffentlichtes Gesetz (The Gold and Silver Marking Act. 1906 [Nr. 17 f. 1906]), welches zwölf Monate nach dem Tage der Unterzeichnung durch den Generalgouverneur in Kraft tritt, ist bestimmt, daß Waren, ganz oder teilweise aus Gold oder Silber oder aus Gold- oder Silberlegierungen oder mit Gold oder Silber oder Legierungen daraus plattiert usw., wenn sie in Kanada hergestellt, verkauft oder eingeführt werden, in einer in dem Gesetz näher bezeichneten Art gestempelt sein müssen. Australischer Bund. Handelsbezeichnung auf Juwelierwaren. Auf Grund des Gesetzes betreffend die Handelsbezeichnung gewisser Artikel Commerce (Trade Descriptions) Act 1902') ist entschieden, daß Juwelierwaren, bei denen nach den bisherigen Bestimmungen die Anbringung der Handelsbezeichnung, auf der sie befestigt sind, genügte, nunmehr selbst mit der vorgeschriebenen Handlungsbezeichnung stets dann versehen werden müssen, wenn die Anbringung der Bezeichnung ausführbar ist. (The Board of Trade Journal.) Kunstgewerbliche Mitteilungen. Neuheiten in englischen Schmucksachen aus Metall und anderem Material. Was zunächst Knöpfe anbetrifft, so sind schöne Phantasie - Muster in Metall graviert und in Emaillefarben auf den Markt gekommen. Oxydierte Knöpfe mit vergoldeter Fassung und kuppelförmigen Knöpfen werden ebenso günstig beurteilt, wie Velvet- und Perlknöpfe in Liebhaber-Arrangements verschiedenster Stilarten. Schleifenknöpfe in kleinsten Mustern bis Mittelgröße erfreuen sich ebenfalls der Beachtung. In gewöhnlichen Knöpfen sind alle Spielarten vertreten, wie der PhantasieMetallknopf mit dem Perlen-Mittelstück, perforierte PhantasieMetallknöpfe und alle Sorten farbiger Glasknöpfe. Als sehr hübsche Neuheit wird ein Glasknopf mit Perlenfassung angesehen. In Leinenknöpfen, die in neuer Aufmachung angeboten werden, sollen bedeutende Abschlüsse zustande gekommen sein. So wird unter dem Namen „Ena" (dem Vornamen der jetzigen Königin von Spanien) eine zierliche Metallbüchse angeboten, die mit gewöhnlichen und Zweiloch - Leinenknöpfen gefüllt ist. Die Büchse ist in Altsilber gefertigt und mit Medaillons in blaugrünen Pfauschattierungen dekoriert. Diese Knöpfe werden natürlich auch in anderen Büchsen mit anziehenden Namen und in verschiedener Ausführung angeboten, außerdem selbstverständlich auch auf Kartons, überall in zierlicher Anordnung. Perlenknöpfe für Hemden werden auf kleinen Karten aufgemacht. Hierbei ist auch die große Anzahl von Neuheiten in Nähkästen zu erwähnen, worunter besonders eine Kofferform, mit Kunstleinen bezogen und mit Riemenimitation versehen, sowie die Form eines Schreibzeuges hervorzuheben sind. Nicht übergangen werden darf bei dieser Gelegenheit eine neue Sicherheitsnadel, die „Oas Safety Pin", die an beiden Enden geöffnet und geschlossen werden kann und von der man sich großen Erfolg verspricht. Jedenfalls ist das Angebot in Knöpfen so reichhaltig, daß jeder, auch der verwöhnteste wie der einfachste Geschmack befriedigt werden kann. Die reichliche Assortierung ist wahrscheinlich auf Pariser Anregung hin unternommen worden, denn von dort ist die stimulierende Notiz gekommen, daß in Fachkreisen das Gefühl vorhanden sei, der Knopf werde im Putz der kommenden Saisons zu einer allgemeineren Anwendung kommen, als es bisher der Fall gewesen ist. — In Schirmgriffen hat sich der erfinderische Geist so stark betätigt, daß in einer großen Anzahl von Neuheiten wirklich wundervolle Sachen vorhanden sind. Das meiste davon ist in Material und Formgebung, sowie natürlich auch in der Wirkung ganz verschieden von dem, was man noch vor zwölf Monaten gesehen hat. Da ist zunächst der Bronzegriff, dessen fahlgelbe Farbe höchst anziehend durch Filigranarbeit in Gold und Silber gehoben wird. Gold ist übrigens hier besser am Platze als Silber, da Silber zur Bronze nicht kontrastiert, aber doch auch nicht in derselben Nuance liegt, welches letztere beim Gold der Fall ist. Der Bronzeschein wird durch das warme Gold recht wirkungsvoll aufgehellt. Diese Metallkombination ist für mehrere Muster verwendet worden, so zum Beispiel ein Elefantenkopf mit dem zur Schleife gekrümmten Rüssel; ein Schlangenleib, mit dem Hals eine Schleife um den Stock herum bildend, die Schleife durch den auf ihr ruhenden Kopf der Schlange zierlich geschlossen; eine Reitpeitsche, deren Griff in Heuschreckenform (die Heuschrecke im Sprung stehend) oben in den Stock übergeht, während die Spitze der Peitsche sich ungezwungen doppelt umschlingt und so die Griffschleife schließt. Populär scheinen auch große Vogelköpfe in Gold und Silber zu bleiben, während die Ledergriffe natürlich auch nicht fehlen. Hier ist die Leopardenhaut zu erwähnen, die durch aufgesetzte Flecke charakterisiert wird, sowie die Krokodil- und Eidechsenhaut. Ein Krokodilgriff mit Goldfassung nimmt sich besonders gut aus, da durch die Ziselierung der letzteren der Effekt des Schuppenpanzers hervorgerufen ist. Vorzüglich sind auch Horngriffe mit Schnitzwerk am Stock und Metallfassung. Für sehr elegant gilt goldene Relief-Ziselierung auf schwarzem Grunde. Ausgesprochene Neuheiten sind schwarze und grüne Hirschhorngriffe mit Gold, sowie goldziselierte Schwanenköpfe und Schwanenhälse. Ferner ein Kopf in der Form einer silbernen Zwiebel mit durch Federdruck verschließbarem Deckel, zur Aufnahme von sechs Miniaturphotographien. Schildpattgriffe erhalten einen Golddekor in Filigran- oder Ziselierarbeit auf einem Bronzestock. Für praktische Zwecke werden die Krücken so groß gewählt, daß man sie über den Arm hängen kann, und als Holz wird Weinrebe, Eiche, sowie Kirschbaum bevorzugt. Kinderschirme mit hübschen kleinen Enten- oder anderen Vögelköpfen und Zelluloidgriffen und silberner Fassung sind ebenfalls sehr reichlich vertreten. In Hutnadeln herrscht die Bevor- + zugung großer Knöpfe. Manche in Perlen, rein oder mit Steinen angeordnet, aber auch mit vielbewunderten gemalten Porzellanknöpfen in reizender Ausführung. Diese Knöpfe sieht man entweder in Globus-, Birnen- oder anderen Formen, und wegen der Malerei in sehr ansehnlichen Größen, die Malereien je nach Geschmack konventionell oder in moderner Auffassung. Auch in Gürtel - Armaturen ist die Auswahl eine sehr große in neuen Mustern. Ausführung in Gold und Altsilber in hübschen Farbenzusammenstellungen. Als ganz besonders vornehm werden Schnallen in schwarz und Altsilber angesehen. Hutschnallen erscheinen meist rund oder oval, in feinem Stahl oder Nickel, gefärbten Metallen oder in Jet. Patente und Gebrauchsmuster für die Werkstatt. 44 a. 175241. Albert Rothe in Brandis, Bez. Leipzig. Klappfußknopf für Manschetten u. dgl. Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Juni 1905 ab. Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Klappfußknopf für Manschetten u. dgl., dessen Merkmale im wesentlichen darin bestehen, daß beim Umklappen des einen Knopfteiles der andere Knopfteil eine Drehbewegung um etwa 90° ausführt. Durch diese Einrichtung wird eine selbsttätige Lösung einer durch den Knopf hergestellten Verbindung wirksam verhindert. In der Zeichnung ist der Knopf in verschiedenen Lagen dargestellt, und zwar: Fig. 1 eine Vorderansicht desselben, Fig. 2 einen Längsquerschnitt, Fig. 3 eine Draufsicht, Fig. 4 und 5 den Knopf während des Umklappens, in einem Längsquerschnitt und in Ansicht, Fig. 6 und 7 den Knopf nach der Umklappung in Längsquerschnitt und in Vorderansicht, Fig. 8 das Einführen des Knopfes in die Knopflöcher. Der Knopffuß a ist hohl ausgebildet und an zwei sich gegenüberliegenden mit je einem erhabenen Rande b versehen. Zwischen diesen beiden Rändern bb ist der den Knopfkopf c tragende Schaft d drehbar gelagert und wird in bekannter Weise durch eine auf ihn wirkende Feder e in seiner jeweilig eingestellten Lage festgehalten. Der Schaft d ist in seiner senkrechten Mittelachse mit einer durchgehenden Bohrung ƒ versehen, durch welche ein runder Steg g hindurchgeht, an dessen oberem Ende der in seiner Form lang gestaltete Knopfkopf c befestigt ist. Das untere Ende dieses Steges g ist als Kurbelzapfen k mit der Kurbel h ausgebildet. Dieser kann sich in einer Aussparung i des Schaftes d frei bewegen und greift mit seinem Zapfen k durch ein im Knopffuß befindliches Schlitzloch an das sich auf einer Seite eine Ausbuchtung m anschließt in den Hohlraum des Knopffußes a hinein. Die Wirkungsweise des Knopfes ist folgende: Im aufgerichteten Zustande des Schaftes d steht der Knopfkopf c parallel zur Längsachse des Knopffußes a und der Kurbelzapfen k des Steges g ragt senkrecht in den Hohlraum des Knopffußes a hinein (Fig. 1-3). Beim Umklappen des Schaftes d (Fig. 4 und 5) wird der Kurbelzapfen k gezwungen, an dem Rande des Schlitzloches / bzw. der Ausbuchtung m entlang zu gleiten und dadurch den Steg g mit dem daraufsitzenden Knopfkopfe c veranlaßt, ein Drehung von 90° auszuführen, so daß schließlich nach erfolgter Umklappung des Knopfschaftes d der Knopfkopf c winkelrecht zur Längenachse des Knopffußes a steht (Fig. 6-8). Denkt man sich in dieser Lage zwei miteinander zu verbindende Teile mit den Knopflöchern über die beiden Knopfteile a und c hinweg, auf den Steg g aufgeschoben und klappt darauf den Knopffuß a (Fig. 8) von unten nach oben um, so wird sich der Knopfkopf c wieder parallel zur Längsachse des Knopffußes a einstellen, und es werden somit beide Teile a und c quer zu den Knopflöchern zu stehen kommen. Eine Lösung der beiden zusammengeknöpften Teile ist auf diese Weise nicht ohne weiteres möglich. Preisausschreiben. Das Preisausschreiben der ,,Deutschen Graveur-Zeitung". Am 2. Nov. fand das Preisausschreiben der „Deutschen GraveurZeitung“ zur Erlangung von Entwürfen für eine geprägte Geschäftskarte durch die Entscheidung des Preisrichter-Kollegiums seine Erledigung. Als Preisrichter fungierten die Herren: Hofgraveur R. Otto, Berlin; Juwelier J. Mühlmann, Berlin; Graveur R. Tieke, Berlin; Graveur H. Wernstein, Berlin; Graveur A. Nickol, Leipzig; Graveur C. Hepner, Berlin. Es erhielten: Den 1. Preis: Max Rötzsch, Dresden; den 2. Preis: Willy Blecke, Wilmersdorf b. Berlin; den 3. Preis: H. Eisele, Straßburg i/E; den 4. Preis: Fritz Gottschalg. Eberwalde b. Berlin; den 5. Preis: Richard Christiansen, Berlin. Offentliche Belobigung: O. Manicke, Leipzig; Josef Maaß, Krefeld; Willy Blecke, Wilmersdorf b. Berlin; A. Kahlbrandt, Altona; Karl Holle, Leipzig; Otto Hoppe, Solingen; Heinrich Laudahn, Berlin. Preisausschreiben des Bundes selbständiger Graveure, Ziseleure und verwandter Berufskollegen Deutschlands zur Erlangung von Entwürfen für einen Lehrbrief. Der Bund selbständiger Graveure, Ziseleure und verw. Berufskollegen Deutschlands eröffnet ein Preisausschreiben zur Erlangung von Entwürfen für einen in Reliefprägung herzustellenden Lehrbrief. Zur Bewerbung sind nur Zeichnungen zugelassen. Der Lehrbrief ist in Hochformat gedacht und darf höchstens eine Größe von 21x34 cm haben. Das Format der Entwürfe muß im Verhältnis zu diesem Maße stehen. Die Zeichnung des Lehrbriefes muß auf drei gleiche Teile, die übereinander geklappt werden können, verteilt sein. Gedacht ist eine Randverzierung, deren Schwerpunkt im oberen Teile liegt, in diesem soll der Kopf des Lehrbriefes angebracht werden. An geeigneter Stelle muß ein kreisförmiger von Raum 35 mm Durchmesser für den Handwerkskammerstempel, ferner ein Raum für das Einschreiben einer besonderen Belobigung vorgesehen sein. Figürliche Darstellungen sind erwünscht. Es kommen drei Preise von 50, 30 und 20 Mk. zur Verteilung. Außerdem sind Ankäufe von nicht prämiierten Arbeiten, sowie öffentliche Belobigungen vorgesehen. Der mit dem ersten Preis bedachte Entwurf gelangt zur Ausführung, die Kosten der Platte dürfen 150 Mk. nicht übersteigen. Die preisgekrönten Arbeiten gehen mit allen Rechten in den Besitz des ausschreibenden Bundes über. Das Preisrichterkollegium setzt sich zusammen aus dem Vorstand des ausschreibenden Bundes und der Redaktion der „Deutschen Graveur-Zeitung". Die Entwürfe müssen, durch ein Kennwort gezeichnet, bis spätestens am 15 Januar 1907 an Herrn Oskar Jacob, Rixdorf, Friedelstraße 3, eingesandt sein. Jeder Einsendung ist ein verschlossenes Kuvert, enthaltend Namen und Adresse des Einsenders, beizufügen. Vom Kunsthandwerk. Künstler. Die Namen der übrigen Ausführenden sind außer den schon erwähnten: Ehrenböck & Vierthaler, Karl Rothmüller, A. von Mayrhofer, Ziseleur und Goldschmied Leopold Eberth, Hofgoldschmied Theodor Heiden, C. Leyrer, Goldschmied Max Strobl, Schwarz & Köck. Der Anhänger der Goldschmiede ist eine prunkende, mit Steinen besetzte Kaiserkrone und wurde von Hofgoldschmied Theodor Heiden ausgeführt. Für die Werkstatt. Das Entgolden. (Zu Frage 793.) Zum Entgolden von galvanisch oder im Feuer vergoldeten Gegenständen ist eine galvanische Einrichtung mit Batteriebetrieb nötig. Als Bad können Sie alte, ausgebrauchte Vergoldungsflüssigkeit verwenden, oder Sie stellen sich eine Cyankalilösung her, wie Sie dieselbe zum Vergolden brauchen. Die Gegenstände werden aber nicht wie sonst üblich, sondern umgekehrt ins Bad gehängt; d. h. die Ware kommt an den positiven Pol, dorthin, wo sonst die Anode hängt. Als Anode verwenden Sie ein Stück Kupferblech, auf welches sich das Gold niederschlägt. Ein 4 Volt starker Strom muß angewendet werden und das Bad mindestens 60 Grad warm sein. F. Legieren von Goldlot. (Zu Frage 796.) Im allgemeinen soll Lot nur aus frisch legiertem Gold hergestellt werden. Eine Goldlegierung, deren genaue Zusammensetzung unbekannt ist, kann nicht zur Herstellung eines brauchbaren und leichtfließenden Lotes empfohlen werden. Teilen Sie uns bitte die genaue Zusammensetzung Ihres Gelbgoldes mit und wir werden Ihnen mit genauer Berechnung dienen. Ein Lot von 4 kt. Feingehalt ist kaum empfehlenswert. Diese Legierung ist direkt weiß und infolgedessen auch der Oxydation sehr unterworfen. Ich habe ein Reparaturlot von 7 kt. Feingehalt, welches sehr leicht fließt und auch nicht sehr blaß ist. Ich verwende dazu: 4 g Go Gold (10 Markstück), 1,2 g Kupfer, 1 g Silber, schmelze dies gut durcheinander und setze dann 6,2 g weiches Silberlot zu, welches ich mir herstelle, indem ich zu 7 g 12 lötigem Silber 3 g Zink zusetze. F. 900/ 000 Das Verbrennen des Stubenkehrichts (zu Frage 806) ist wohl nicht gut möglich, da Schmutz und Staub nicht brennbar sind. Das Krätz muß vielmehr geschlämmt werden und wer eine Ahnung vom Schlämmen hat, läßt die Finger beim Stubenkrätz davon. Zu dieser Arbeit ist eine Holzmulde nötig, in welcher sich mehrere Rillen zur Aufnahme des Metalls befinden. Die Mulde wird halb voll mit Wasser gefüllt und eine nicht zu große Menge Krätz (etwa eine Hand voll) hineingebracht, gehörig umgerührt, kräftig geschüttelt, das Wasser abgegossen und der Rückstand zum Schmelzen bereitgesetzt. So bearbeitet man den ganzen Krätz. Den gewonnenen Rückstand schmilzt man mit gleichen Teilen Weinstein und Salpeter unter Anwendung von großer Hitze. Den König läßt man sich setzen, schlägt ihn aus dem Tiegel und schmilzt mehrmals mit Borax. Eine andere Art ist das Amalgamieren auf der Krätzmühle. Das Krätz wird gut durchweicht und mit dem 4-5fachen Gewicht Quecksilber in die Mühle gebracht; dann gießt man heißes Wasser darauf und hält diese Mischung 3 Stunden lang in Bewegung. Mit Ausnahme des Eisens hat sich dann alles Metall amalgamiert. Das Ganze läßt man nun in einen Beutel von weichem Leder laufen und dreht ihn in seinem oberen Ende zusammen, das überflüssige Quecksilber wird dadurch ausgepreßt, der gewonnene Rückstand wird in einer tönernen Retorte destilliert. Der Hals der Retorte muß unter Wasser gehalten werden, damit das in Dampfform entweichende Quecksilber wieder metallisch wird. Das zurückbleibende Metall wird dann mit Pottasche geschmolzen. Aus diesen kurzen Beschreibungen werden Sie, werter Herr Kollege, ersehen, daß sich das Gewinnen von Gold aus dem Stubenkrätz nicht auf einfache und schnelle Weise bewerkstelligen läßt. Am vorteilhaftesten kommen Sie weg, wenn Sie sich an das ,,Handelsbureau der Kgl. Hüttenwerke in Freiberg i. S." wenden. Die Bedingungen, unter welchen diese Werke Gekrätze kaufen, sind von dort erhältlich. F. Der Münchner Kaiserpokal. Anläßlich des Besuchs des deutschen Kaisers in München zur Grundsteinlegung des Deutschen Museums, wurde demselben ein Pokal überreicht, der durch den erlesenen Geschmack in Kunstkreisen Aufsehen erregen wird. Kunstmaler Otto Lohr hat den Entwurf geliefert und Goldschmied Ed. Steinicken (Firma Steinicken & Lohr) hat die Arbeit ausgeführt. Er reiht sich den besten an, die das Ansehen der Münchner Goldschmiedekunst seit langem begründet hat. Der Pokal ist 75 cm hoch, schlank aufstrebend, einem Kelchglas ähnlich. Reichlich sind Steine verwendet, Bergkristall und Amethyste, Rauchtopase. Den sich nach Art einer Halbkugel wölbenden Deckel des Pokals bekrönt ein aufrecht stehendes Münchner Kindl im stilisierten Mönchsgewand. Der Pokal ist aus reinem Silber gearbeitet und reich vergoldet. Was den Eindruck des Kunstwerks sehr erhöht, das sind die originellen, als Anhänger ausgeführten Wahrzeichen, die von den Gewerbevereinen, Turn-, Sport- und Künstlervereinigungen gespendet sind. Es sind nicht weniger wie 42 Anhänger, wovon allein 23 die Firma Steinicken & Lohr ausgeführt hat. Eine Reihe von Zeichen sind von Kunstmaler Otto Lohr entworfen; eine große Anzahl rühren im Entwurf von Prof. Hengeler her, der überhaupt Schöpfer des Gedankens für den Pokal ist. Ferner waren an den Entwürfen beteiligt: die Professoren A. Bermann, Bernauer, J. Bradl, M. Dasio und H. Waderé; die Bildhauer E. Beyrer, L. Dasio, L. Eberth, R. Gedon, Franz Mayr, Pezold Düll und Wackerle; die Kunstmaler von Baumgarten, Kunz Meyer, sowie Oberingenieur Blößner. Bei einigen Stücken, so den von Ziseleur Johann Spörrer, Franz Götzl und Leopold Eberth gefertigten, stammen Entwurf und Ausführung von einem und demselben Nachdruck aus dem Inhalt vorliegender Zeitung ist nur mit Erlaubnis der Redaktion und unter genauer Quellenangabe gestattet. Bezugspreis pro Quartal M. 2.- (Ausland pro Jahr M. 10.-); Kleine Ausg. pro Quartal M. 1-(Ausland pro Jahr M. 5.-). Die Beschäftigungs- und Lohnverhältnisse der Arbeitnehmer in der Hanauer Edelmetall- und Edelstein-Industrie. ie Edelmetallindustrie Hanaus ist alten Datums. Ende des 16. Jahrhunderts nahm Graf Philipp Ludwig wallonische und vlamländische Emigranten in Hanau auf, durch welche die dortige Edelmetallindustrie begründet wurde. Von Jahr zu Jahr ist dieselbe emporgeblüht und hat Hanaus Kunstfertigkeit überall in den Ländern der Erde berühmt gemacht. Im Jahre 1812 betrug die Zahl der Edelmetallarbeiter 400, 1852 schon 600, 1864 etwa 1600-1700 und 1905 zählte sie 2200 Personen, wozu noch ungefähr 230 Edelsteinschleifer kommen. An sie wurden 1905 zusammen über 2,3 Millionen Mark an Arbeitslohn bezahlt. Bei der hohen wirtschaftlichen Bedeutung dieser Industrie war es ein Bedürfnis, einmal eine authentische Darstellung über die Beschäftigungs- und Lohnverhältnisse der Hanauer Arbeitnehmer zu erhalten. Der Syndikus der Hanauer Handelskammer, Herr Dr. Ludolf Gram- bow, hat diese Darstellung in seiner interessanten Schrift: „Die Beschäftigungs- und Lohnverhältnisse der Arbeitnehmer in den Hanauer Edelmetall- und Edelsteinindustrien im Jahre 1905" (Hanau, Verlag von Clauß & Feddersen) in einer so trefflichen Weise gegeben, daß man das Werk, bei dem man es ja naturgemäß mit einem etwas „trockenen" Stoff zu tun hat, mit wachsendem Interesse verfolgt. Wer gern auf die wirtschaftliche Entwicklung der Edelmetallindustrie in Deutschland sein Augenmerk richtet, der wird in dem Werke reichhaltiges Material vorfinden, das geeignet ist, auch manche falschen Auffassungen und Schlußfolgerungen, die namentlich in der Arbeitnehmerpresse aufgetaucht sind, zu einen Lehrling an den Werktisch setzt, um von diesem die nötigen 97 1300-1650 1360 Mk., Juwelenarbeitern 1600 Mk, Goldarbeitern 1260 Mk., Aus den Uranfängen des Handwerks. ie Menschen von heute wachsen in einer so hoch entwickel- Die von ik auf, daß sie die kompliziertesten Resultate des Forschergeistes und der Geschicklichkeit ihrer Als die alten Babylonier keine Seemuscheln mehr finden steinen, das wir heute als eine selbstverständliche Vorbedingung Die Töpferscheibe war doch, wenngleich sie auch eine |