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Von Kunstgewerbeschulen.

Die kunstgewerbliche Abteilung der Schule für graphische Künste (Leiter: F. Nockher) in München eröffnete den Winterkurs am 1. Oktober ds. Js.

Für die Werkstatt.

Ein Schraubstock für Rohre. In einer Werkstatt kommt es oft vor, daß man ein Rohr in den Schraubstock zu spannen hat, um dasselbe zu biegen, zu feilen oder sonst eine Arbeit damit vorzunehmen. Da man aber Gefahr läuft, das Rohr in dem gewöhnlichen Backenschraubstock breit zu drücken, so muß man mit allen möglichen Mitteln darauf bedacht sein, eine Verunstaltung desselben zu vermeiden. Nun kann man sich ja auf die Weise helfen, indem man das Rohr mit trockenem Sande vollstopft und an beiden Enden fest verkorkt. Dieses Verfahren ist jedoch nur zu empfehlen, wenn man das Rohr biegen will.

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Auch kann man dasselbe mit Blei vollgießen oder mit Kitt füllen. Für eine andere Bearbeitung desselben, als Gewindeschneiden, Befeilen oder Zersägen, würde sich aber gewiß obenstehender Schraubstock sehr eignen, dessen Abbildungen wir aus der Zeitschrift „La Nature" entnehmen und dessen Konstruktion dem Gesetz entspricht, beim Einspannen des Rohres dieses von allen Seiten festzuhalten, so daß es weniger leicht zerdrückt wird. Das Fabrikat ist englisch; man wird es aber sicher auch bei uns bekommen. Den Einzelverkauf in Paris hat M. Roux, 54 Boulevard du Temple. Die Konstruktion des Schraubstockes ist aus der Abbildung sehr leicht ersichtlich. Bild 1 zeigt denselben mit einem eingespannten Rohr, Bild 2 geöffnet.

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er gut über den Wulst d des Klemmteiles a geschoben werden (Fig. 3) und in die in Fig. 4 gezeichnete Lage gebracht werden kann. Beim Anziehen der in die Klemmteile eingeführten Stoffbandenden h und i (Fig. 5) werden diese dann sicher zwischen den beiden Wulsten d und g festgeklemmt, da durch den Zutritt selbst des dünnsten Stoffbandes wegen der feststehenden Weite des zweiten Schnallenteiles c ein starker Druck zwischen den beiden Wulsten hervorgebracht wird. Durch den sonst vorhandenen Spielraum zwischen den Wulsten (s. Fig. 4) ist aber auch die Verwendung stärkerer Stoffbänder möglich, so daß bei dieser Schnalle von gleichbleibender Weite Stoffbänder jeder Stärke benutzt werden können.

Patente und Gebrauchsmuster für die Werkstatt. Schützt Eure Läden vor Einbruchdiebstahl!

44 a. 175244. Karl Ludwig Lüdecking in Hamburg: Schnalle mit zwei schlaufenartig ausgebildeten ineinandersteckbaren Klemmteilen für Halsbänder u. dgl. Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Februar 1906 ab. Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Schnalle für Stoffbänder und soll besonders in der Konfektion, z. B. bei Halsbändern, Gürteln u. dgl., Verwendung finden. Die Schnalle besteht aus zwei getrennten, beim Gebrauch ineinandersteckbaren, schlaufenartig ausgebildeten Klemmteilen. Mittels dieser Schnalle sollen Bandenden o. dgl. einstellbar ohne Vernähung in der Weise gehalten werden, daß die Klemmvorrichtung selbst dabei verdeckt und ein selbsttätiges Herausziehen oder Lockern des Bandes selbst bei Verwendung verschieden dicker Stoffe, wie Samt, Seide, Kattun, Leinen usw., verhindert ist. Bei ähnlichen bekannten Schnallen dieser Art mußte für jede Stoffart eine Schnalle von genau entsprechender Weite benutzt werden, wenn nicht entweder die Schnalle unbequem schließen oder ein leichtes Lösen des Stoffbandes erfolgen sollte. Diesem Übelstande wird durch die neue Schnalle abgeholfen, die einen unbedingt festen Schluß des Stoffbandes bei Verwendung beliebig starker Stoffarten gewährleistet und demnach dieselbe Schnalle nacheinander bei verschiedenen Stoffarten benutzt werden kann. Zu diesem Zwecke sind die beiden ineinanderzusteckenden Klemmteile mit je einem Wulst versehen, zwischen welchen die in die einzelnen Schnallenteile eingeführten Stoffbandenden festgeklemmt werden. In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung dargestellt. Fig. 1 und 2 zeigen eine bildliche Ansicht der einzelnen Schnallenteile. Fig. 3 und 4 sind Horizontalschnitte durch die Schnallenteile bei Herstellung ihrer Verbindung. Fig. 5 zeigt einen Horizontalschnitt durch die Schnalle in Gebrauchstellung. Der eine Klemmteil

In das Juweliergeschäft C. Kaufmann (Inh. Geschw. Kaufmann) in Koblenz, Firmungsstr. 10, wurde in der Nacht vom 2. zum 3. ds. Mts. eingebrochen. Es sind Geld und Schmucksachen im Werte von ca. 10000 Mk. gestohlen worden.

Rechtsrat, Rechtsschutz für Goldschmiede. Wichtige gerichtliche Entscheidungen. Invalidenversicherungspflicht der Lehrlinge, die nur freiwillige Zuwendungen erhalten. B. war von Ostern 1902 bis 8. April 1906 in einem elektrotechnischen Geschäfte als Lehrling tätig gewesen. Im Lehrvertrage war festgesetzt worden, daß die Lehrzeit vier Jahre betragen und daß die Firma eine Vergütung weder in bar noch in Naturalien zahlen sollte. Auf Bitten der Eltern des Lehrlings, denen es schwer wurde, seinen Unterhalt zu bestreiten, zahlte die Firma dem Lehrling im letzten Lehrjahre allwöchentlich einen Barbetrag von zunächst 3, dann 6 Mk. Insgesamt erhielt der Lehrling 189 Mk. Die Firma, welche zur Leistung von Invalidenversicherungsbeiträgen aufgefordert war, bestritt die Versicherungspflicht, weil es sich um freiwillige Zuwendungen gehandelt, also ein Vertragszwang nicht bestanden habe. Diese Einwendung wurde von den zuständigen Behörden als stichhaltig nicht anerkannt. Es sei weder erforderlich, daß ein klagbarer Anspruch auf das Entgelt bestehe, noch, daß im voraus die Absicht, gegen Entgelt zu arbeiten oder ein solches zu gewähren, erklärt worden sei. Es genüge, daß tatsächlich eine Zuwendung erfolge, die der Beschäftigte nach den Umständen des Falles als ein Entgelt für seine Tätigkeit ansehen könne. Da diese Voraussetzung im Streitfalle zutreffe, so sei die Versicherungspflicht des Lehrlings begründet.

Patente und Gebrauchsmuster.

Patent-Anmeldungen. 67 a. D. 15808. Maschine zum Schleifen von Rundmessern. D. Dominicus jr., Remscheid, Stockten Nr. 16, und F. W. Meyer, Hameln. 20. 4. 05.

67 c. L. 21 274. Maschine zur Herstellung von Schleif- oder Polierscheiben. Rob. H. Lasch, London; Vertr.: M. Mintz, Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 3. 7. 05.

Patent - Erteilungen. 31 a. 173 695. Kippbarer Tiegelofen mit abhebbarem Deckel und mit Vorwärmung der Verbrennungsluft und des Schmelzgutes durch die abziehenden Heizgase. The Morgan Crucible Company Limited, Battersea, London; Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, Fr. Harmsen und A. Büttner, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 61. 19. 12. 03.

von

31 c. 174 396. Biegsamer Streifen zum Ausrunden Modellecken. Rieck & Melzian, Hamburg. 16. 7. 05. Gebrauchsmuster - Eintragungen. 33 a. 280 549. Fächer mit auf dessen Blättern angeordneten Teilen von Bildern, die sich beim Entfalten des Fächers zu einem vollständigen Bild ergänzen. Philipp Heftler, Wien; Vertr.: Eduard Franke und Georg Hirschfeld, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 13. 11. 4. 06. H. 29811.

49 a. 280 923. Drehstahl mit dreh- und verstellbarem Schneidmesser. Rudolf Kern, Geisenheim a. Rh. 21. 8. 05. K. 25941. 44 a. 281 322. Manschetten- oder Chemisetteknopf aus zwei zusammensetzbaren Teilen. Hermann Purschke, Düsseldorf, Herzogstr. 100. 2. 5. 06. P. 11141.

44 a. 282 802. Zierstück für Schmuckgegenstände mit beim Tragen sich selbsttätg drehendem Mittelteil. Eugen Hospach, Stuttgart, Neckarstr. 115. 12. 6. 06. H. 30292.

44 a. 283051. Aufmachung aus Kartonjin Form eines Insektes. Fa. Ludwig Eßlinger, Pforzheim. 18. 6. 06. E. 9166.

44 a. 283073. Als Schlipshalter dienender Kragenknopf mit flachem, eingekerbtem und seitlich hakenförmig eingebuchtetem Schaft und federndem Verschlußteil. Paul Klein, Unter-Barmen, Ronsdorferstr. 34. 25. 6. 06. K. 28 288.

▪▪▪▪▪▪ Ân unsere Fragesteller! ➖➖➖➖➖➖➖ Wir

ir ersuchen unsere verehrten Fragesteller, ehe sie den
Fragekasten der,,Deutschen Goldschmiede-3eitung"

in Anspruch nehmen, doch den Inseratenteil derselben und
auch die vorhergehenden Fragen und Antworten recht genau
zu beachten. Es kommt oft vor, daß sich viele Fragen
wiederholen und ebenso, daß sich viele Fragen aus dem
Inseratenteil von selbst beantworten lassen.

Frage- und Antwortkasten.

Für brieflich gewünschte Fragebeantwortung bitten wir das Porto beizufügen.

Fragen:

Frage 720. Wer ist der Fabrikant von Bestecken, die nebenstehendes Warenzeichen, vermutlich einen Adler- oder Hahnenkopf, tragen? H. in L. Frage 722. Kann mir einer der Herren Kollegen sagen, wer Sammler für antike Battersea-Emaille-Gegenstände ist? X.

Frage 723. Wer ist der Fabrikant von Silberbestecken, die nebenstehendes Warenzeichen tragen? Frage 728. Ich bitte um freundliche Auskunft, ob die Glasscheiben eines fest verschlossenen Schaukastens anlaufen, wenn in demselben elektrische Lampen zur Beleuchtung angebracht sind? Wie muß ich den Luftdurchzug regeln? A. 100.

Frage 743. Bitte mir gefl. mitteilen zu wollen, wie man Aluminium rot und matt vergolden kann? X. X.

Frage 747. Welche Firma liefert zu Hutnadeln die dazu gehörigen Stahlnadeln, ungefähr 1,2 mm stark und 20 cm lang? K. J. B. in M.

Frage 750. Wer liefert Leder für Leder-Chatlaines? X. Y. Frage 756. Wer liefert Graviermaschinen zum Gravieren von Stahlsegmenten für Besteckwalzwerke? N. S.

Frage 757. Wer liefert Türkis - Matrix in verschiedenen Größen und guter Qualität?

N. N. L.

Frage 758. Wer liefert imitierte Hirschgrandeln? Frage 759. Wer liefert billige, versilberte Gegenstände (Messingunterlage), als Schalen, Bowlen usw., wie solche in Galanteriewaren-Geschäften geführt werden? A. T.

Frage 760. Wer liefert verschiedene Kettenpressungen? Frage 761. Welche chemische Fabrik liefert Fluorsäure zum Ätzen von Glas und Steinen? X. Frage 762. Welches ist die geeignetste Gaslampe zur hellen Beleuchtung eines Juwelierladens, und von wem ist dieselbe zu beziehen? N.

Frage 763. Wer liefert Türschilder zum Gravieren in billiger und besserer Ausführung? P. Frage 764. Wer liefert als Spezialität Emaille-Broschen mit heiligen Figuren? W. in A.

Frage 765. Welcher Firma gehört folgendes Warenzeichen, das auf Nickelplattierten Waren eingeschlagen ist: „Zwei aufrecht stehende Bären, die sich gegenüberstehen und darunter die Buchstaben C. A. oder G. A. eingeschlagen sind?" Y.

Frage 766. Ich bitte um gefl. Mitteilung einer leistungsfähigen Firma für Rosenkranz-Perlmutter-Perlen? N. H. in G. Frage 767. Welche Firma liefert die Figur eines Schwimmers in Bronze oder versilbert? Höhe mit Sockel ungefähr 50-60 cm.

C. W. in H.

Frage 768. Ich bitte um ein Rezept für ein leichtfließendes Farbelot, das ich zu zarten Arbeiten verwenden kann?_H. Frage 769. Wie erhält man auf die billigste und einfachste Weise eine hübsche, matte Gelb-Vergoldung für Schmucksachen? Im voraus besten Dank. H. G.

Frage 770. Wer kann mir ein rationelles Verfahren zur Herstellung von Kupferniederschlägen auf kleinen AluminiumMassenartikeln nennen? N.

Antworten:

Zu Frage 710. Bleieinlagen für fast alle Krayons liefert: Charles Noakes, Hamburg 11, Kl. Burstah 1.

Zur Frage 715. Den Flächeninhalt von Filigran können Sie auf folgende Weise ausrechnen. Sie machen sich von allen Drahtstärken, welche Sie verarbeiten, Einheitsberechnungen. Z. B. Ein Stück Draht 100 mm lang, 2 mm breit und 0,5 mm dick. Die zwei Flächen von 100 mm Länge und 2 mm Breite haben einen Flächeninhalt von je 200 qmm. Die beiden anderen Flächen einen solchen von je 50 qmm. Das Ganze somit einen Flächeninhalt von 500 qmm. Nun stellen Sie das Gewicht dieses Drahtstückes fest, teilen das Gewicht der fertigen Arbeit durch das Gewicht des 100 mm langen Drahtstückes und multiplizieren die erhaltene Zahl mit dem Gesamtflächeninhalt des 100 mm langen Drahtstückes. Durch Lotstellen dürfte sich der Flächeninhalt um 15-50 % je nach Dichtigkeit der Arbeit verringern. Für das Niederschlagen von Gold ist die Größe des Gegenstandes nicht weiter von Belang. Ein großer Gegenstand bringt dem elektrischen Strom einen größeren Widerstand entgegen als ein kleiner und wird demgemäß der Niederschlag auf den kleinen Gegenstand stärker sein in der gleichen Zeit, als bei einem großen. Bei 4 Volt Spannung schlagen ungefähr 4 gr Gold in der Stunde pro Ampère Stromstärke nieder. Verschiedene Umstände spielen aber hierbei noch eine mehr oder weniger große Rolle und entstehen dadurch kleinere oder größere Abweichungen. Von Belang sind namentlich die Anodenentfernung und die Temperatur und sonstige Beschaffenheit des Bades. Genaue Angaben dürften Sie aus dem Werke: Langbein & Frießner, Galvanoplastik und Galvanostegie, erhalten (geb. 3.50 Mk.) und können Sie das betr. Buch durch den Verlag der „Deutschen Goldschmiede-Zeitung" beziehen. F.

Zu Frage 721. Zum Mattbeizen unechter Sachen ist eine Mischung von Schwefelsäure und Salpetersäure zu gleichen Teilen zu empfehlen. Die zu brennenden Sachen müssen vorher geglüht und, wenn das nicht möglich, mit Pottaschenlauge sauber gereinigt sein. Ist das verwendete Messing von grünlicher oder sehr heller Farbe, so müssen die Gegenstände erst in einer Weinsteinlösung rötlich gefärbt werden. Um eine gute Farbe zu erzielen ist es nötig, während des Eintauchens ein Stück Zink in die Gelbbrenne zu legen. Nach dem Brennen müssen die Waren schnell in Wasser gespült und in Sägespäne gut getrocknet werden, um ein Fleckigwerden zu verhüten. Beim

Brennen von Messing muß für größte Sauberkeit der Gegenstände und der Hände Sorge getragen werden. Ebenso ist das zum Spülen gebrauchte Wasser oft zu erneuern. F.

Zu Frage 722. Teile Ihnen mit, daß ich Sammler und Käufer von antikem Emaille-Gegenständen bin, vorausgesetzt, daß die Sachen wirklich antik und gut erhalten sind. Christian Pauly, Goldschmied, Marne (Holstein).

Zu Frage 731. Füllfederhalter, ähnlich dem System „The Swift patented", liefert: Charles Noakes, Hamburg 11, Kl. Burstah 1. Zu Frage 732. Bernstein - Bijouterie liefert: Th. Knibbe, Aschersleben.

Zu Frage 735. Ich fabriziere Kleinsilberwaren (StockWS griffe, Becher, Serviettenringe usw.) mit dem Stempel WS und verkaufe nur an Grossisten: Wilh. Steiner, SilberwarenFabrik, Gmünd (Württ.).— Stockgriffe und sonstige Silberwaren (mit der Marke WS) beziehen Sie vorteilhaft durch die Firma Adolf Köhler, Pforzheim.

Zu Frage 739. Billige moderne Fantasie-Broschen mit Similis (zum Preise bis zu 1 Mk. das Stück) liefert die Firma Rudolf Rein & Co., Gablonz a. N.

Zu Frage 740. Handwerker-Ketten für jedes Handwerk an Grossisten liefern: Gottlieb & Wagner, Oberstein.

Zu Frage 741. Kaltenbach & Co., Besteckfabrik in Ulm. Spezialität: schwer versilberte Bestecke. Wiederversilberung.

Zu Frage 742. Uhren blau zu oxydieren. Die blau zu oxydierenden Stahluhren müssen, wenn dieselben glänzend sein sollen, vor Beginn des Verfahrens tadellos poliert sein, denn nachher ist ein Polieren ohne die Farbe zu verletzen nicht mehr möglich. Sind die Sachen schwarz oder blau oxydiert gewesen, so ist es nötig, durch Schmirgeln das alte Oxyd zu entfernen und nachher zu polieren. Auf eine flache Eisenplatte streue man recht gleichmäßig dick eine Schicht ganz feinen Sand und lege das Ganze auf einen Ständer, Dreifuß oder dergleichen. Auf die Sandschicht lege man dann die einzelnen Gehäuseteile, welche natürlich tadellos sauber und trocken sein müssen. Dann stelle man eine nicht zu stark hitzende Flamme darunter, etwa eine Spirituslötlampe oder einen klein brennenden Bunsenbrenner. Das Anlaufen der Gegenstände überwache man genau, um die Temperatur möglichst gleichmäßig zu halten und zu verhindern, daß eine Stelle mehr erhitzt wird wie die andere. Der Sand hat schon den Zweck, die Hitze möglichst gleichmäßig zu verteilen. Wenn der gewünschte Farbton erreicht ist, nimmt man die einzelnen Teile vom Sand und löscht sie in Wasser ab. Das Gehäuse im ganzen zu oxydieren, ist nicht zu empfehlen,

da die Temperatur des ganzen Stückes nicht so geregelt werden kann als diejenige der einzelnen Teile. Einige Uebung gehört aber trotzdem dazu, denn gerade beim Nachlassen entstehen gern zu dunkle Töne. Zum Schwarzoxydieren vermischt man I Teil Hirschtalg und 1 Teil Kammfett durch Zerlassen in einem Tiegel: Um Unreinigkeiten daraus zu entfernen, gießt man das Ganze durch ein reines Tuch und muß die Masse, um Verunreinigung möglichst zu verhüten, stets verschlossen verwahrt werden. Nachdem alles alte Oxyd entfernt ist, wird der Gegenstand leicht erwärmt und die Mischung möglichst dünn und gleichmäßig aufgetragen. Durch langsames Erhitzen läßt man dann das Fett antrocknen. Zum Erreichen einer tiefschwarzen Farbe muß diese Arbeit mehrmals wiederholt werden. F.

Zu Frage 745. Goldboxes, aber nur vergoldet, liefern: Rudolf Rein & Co., Gablonz a. N.

Zu Frage 746. Angaben über Reinigung von echten Perlen finden Sie in Nr. 34 der „Deutschen Goldschmiede-Zeitung" vom 25. August dieses Jahres.

Zu Frage 748. Erzeuge alle Gattungen Ketten, auch nach eingesandtem Muster oder Zeichnungen: Fr. Bibus, Mähr.-Trübau.

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Zu Frage 753. Herren- und Damenringe in Silberdoublé (bis 75000 fein) liefern: Adolf Köhler, Pforzheim. Julius Wimmer, Pforzheim. Chr. Fr. Kohm, Pforzheim. Ad. Metzger, Pforzheim, Holzgartenstraße.

Zu Frage 754. Fragliche Ansichtsplättchen mit Wappen, Ansichten von Städten usw. liefern in schöner billiger Ausführung: Albin Thauer, Emailmalerei, Pforzheim, Rennfeldstr. 27. L. Chr. Lauer, Nürnberg. Die Bleistifte mit Metallfassung liefert: A. W. Faber, Nürnberg.

Zu Frage 755. Als leistungsfähige Firmen für norwegische Emaillelöffel sind zu empfehlen: David Andersen, Silberwarenfabrik (Vertreter in Deutschland: Alfred Engelmann in Gotha, Hünersdorfstr. 28), und J. Tostrup, Hofgoldschmied, in Christiania. J. Hammer, Goldschmied, Bergen (Norw.).

Bekanntmachungen des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede.

Vorstandssitzung des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede am Montag den 1. Oktober 1906, abends 6 Uhr, in der

Geschäftsstelle, Oranienstraße 143.

Anwesend die Herren Menzel, Telge, Schmidt und Fischer. Entschuldigt fehlt Herr Müller uud Herr Walter.

Herr Fischer teilt mit, daß er anläßlich einer Geschäftsreise am 27. September nach Kattowitz die dort und in den umliegenden Städten Gleiwitz und Beuthen wohnenden Mitglieder des Verbandes besucht habe, aber auch solche Kollegen, die bisher Mitglieder nicht gewesen, um diese für den Verband zu interessieren. Es haben sich bei dieser Gelegenheit vier Herren zur Aufnahme in den Verband gemeldet und zwar die Herren Max Hellwig, Juwelier, Gleiwitz (O.-Schles.), Carl Katsch, Goldschmied, Gleiwitz (O.-Schles.), W. Hippe, Goldschmied, Kattowitz (O.-Schles.), Emil Scholz, Juwelier, Kattowitz (O.-Schles.). Zur Wiederaufnahme hat sich das frühere Mitglied Herr C. Schmitz, Ordenfabrik, Mülheim a. Ruhr gemeldet. Außerdem hat die Firma „Julia", Metallwarenfabrik, Tuchel (Westpr.) ihre Aufnahme beantragt.

Die ersten fünf erwähnten Herren werden aufgenommen, betreffs der letztgenannten Firma werden Erkundigungen eingezogen. Zunächst wird die in der vorigen Sitzung besprochene Agitationsschrift vorgelegt und verlesen. Nach einigen Abänderungen wird diese Schrift genehmigt.

Sodann kommen in Angelegenheit Besteckpreis-Konvention verschiedene Schriftstücke zur Beratung. Nach Anhörung wird beschlossen, die betr. Schriftstücke im Sinne der Besprechung zu beantworten.

Außerdem kommen Eingänge in der Sache „Metrisches Karat" zur Verlesung und Verhandlung, und teilt Herr Fischer mit, daß die Schriftstücke an die ausländischen Vereine vorliegen; ein solches wird verlesen und genehmigt.

Ferner kommen verschiedene Schriftstücke, die Materie „Können Perlen sterben?" betr., zur Verlesung. Besonders interessant ist ein infolge eingeholter Erkundigung des Herrn Fischer eingegangenes Schreiben der Direktion des Musées Nationaux aus dem Palais du Louvre in Paris, laut welchem das betreffende Kollier nach eingehender Untersuchung eines der größten Juweliere in Paris sich in bestem Zustande befindet und sein Wert erheblich gestiegen ist. Auch ein Gutachten des Herrn Hofgoldschmied Schaper über diese Frage kommt zur Verlesung, welches sich mit den Anschauungen des Vorstandes deckt.

Von dem Offertenblatt für Bijouterie, welches in Berlin erscheint, ist ein Schreiben eingegangen mit dem Ersuchen, die Bekanntmachungen und Vereinsberichte diesem Organe zu über

tragen.

Der Vorstand beschließt, aus Rücksicht für die Verbandsorgane davon abzusehen.

Bei der Umfrage bei der Berliner Goldschmiede-Innung, Feuerversicherung betr., sind Schreiben von 39 Firmen eingegangen, wonach diese sich nach Ablauf ihrer Versicherung bereit erklären, der Abteilung für Juweliere, Gold- und Silberschmiede der Feuerversicherungsgesellschaft Rheinland beizutreten.

Herr Schmidt empfiehlt, die Angelegenheit dem Innungsvorstande zur nochmaligen Bearbeitung zu unterbreiten und wird in diesem Sinne beschlossen.

Aus Görlitz liegt eine Anregung vor, sich mit der Frage zu beschäftigen, ob es nicht ratsam ist, für die Mitglieder des Verbandes eine gemeinschaftliche Gekrätzmühle zu errichten und zwar mit der Begründung, daß gerade bei Schliff und Gekrätz die meisten Uebervorteilungen vorkommen.

Es wird beschlossen, diese Anregung dem Ausschuß zu überweisen.

Ferner berichtet Herr Fischer, daß er infolge Vorstandsbeschlusses der Konferenz der Verbände am 23. September in Dresden beigewohnt habe. Versammelt waren von dem Verband der Silberwarenfabrikanten Deutschlands Herr Bruckmann, von dem Kreditorenverein Herr Stöffler und Herr Schlesinger, von dem Verband der Grossisten des Edelmetallgewerbes Herr Baumert und Herr Schmidt, in Firma Bündert & Lettré, sowie ein Vertreter der Mannheimer Versicherungsgesellschaft und ein Vertreter der Frankfurter Transport-, Unfall- und Glasversicherungs-Aktiengesellschaft, sowie Herr Oskar Webel als Schriftführer.

Der wesentlichste Punkt der Tagesordnung galt dem Versicherungswesen. Es kamen sämtliche Antworten auf die Schriftstücke zur Verlesung, die die Geschäftsstelle unseres Verbandes an sämtliche Versicherungsgesellschaften verschickt hatte. Aus diesen Schriftstücken ging hervor, daß bezüglich Feuer- und Einbruchsversicherung auf keinerlei Vergünstigung gerechnet werden kann, ja noch mehr, daß ein Teil von Versicherungsgesellschaften bestrebt ist, diese Art der Versicherung fallen zu lassen.

Auch die beiden anwesenden Vertreter der genannten Gesellschaften erklärten bezüglich des Vertrages mit dem Kreditorenverein, daß sie die Vorteile dieses Vertrages wohl auf den Grossistenverband und den Verband der Silberwarenfabrikanten ausdehnen könnten, daß es aber ganz ausgeschlossen sei, den Detailleuren irgend welche Vergünstigungen einzuräumen.

Sämtliche Anwesenden kamen unter Berücksichtigung dieses Umstandes zu dem Ergebnis, daß eine große Zahl unserer Branche Angehörender nicht versichert werden kann, und daß nun irgend etwas geschehen müsse. Man kam nach langen Beratungen zu der Meinung, daß die Gründung einer Einbruchskasse ein dringendes Bedürfnis sei.

Es wurde beschlossen, daß am nächsten Mittwoch in Berlin eine weitere Verhandlung stattfinden soll, und kam hier der Entwurf einer Geschäftsordnung, welche der Vorsitzende des Verbandes, Fischer, dem Beschluß Eisenach zufolge, ausgearbeitet hat, zur Verhandlung und besonders zum Ausdruck, daß sich an dieser Einbruchskasse die Vorstände der verschiedenen Verbände beteiligen wollen, um durch freiwillige Jahresbeiträge diese Einbruchskasse zu fördern.

In der Versammlung am Mittwoch, den 26. September, regte Herr Stöffler-Pforzheim an, diese Einbruchskasse nicht nur auf die Juwelen-, Gold- und Silberwarenbranche zu beschränken, sondern auch die Uhrenbranche mit hinzuzuziehen.

Dieser Versammlung wohnten die Herren Stöffler, Schmidt, in Firma Bündert & Lettré, Telge und Fischer bei. Die Herren Fischer und Telge trugen Bedenken, die Uhrenbranche mit in die Einbruchskasse aufzunehmen, obgleich eine solche Kasse, auf breitester Grundlage aufgebaut, sicherer prosperieren wird.

Der Vorstand beschließt bei der Wichtigkeit dieser Frage, die Angelegenheit dem Ausschuß zu überweisen, und soll auf besonderer Anregung des Herrn Stöffler und zur regeren Teilnahme, diese Ausschußsitzung in Kassel und zwar am 28. Oktober unter Hinzuziehung der Vorstände der übrigen Verbände stattfinden.

Ferner teilt Herr Fischer mit, daß er in Dresden dem Kunstgewerbetag beigewohnt habe, wo eine lebhafte Aussprache zwischen den Schulprofessoren und den Kunsthandwerkern stattgefunden hat. Er habe die Ueberzeugung gewonnen, daß die Hauptfrage, „Konkurrenz der Kunsthandwerker durch die Schulprofessoren sich deshalb so schwierig gestaltete, weil das Ministerium für Handel und Gewerbe, vertreten durch den Geheimen Oberregierungsrat Herrn Dönhoff, auf seiten der Schulprofessoren steht, außerdem aber Herr Dr. Jessen in beredester Weise den Schulprofessoren für ihre Absichten Vorspann leistete.

Immerhin war es richtig, daß die Vertreter der Kunsthandwerker ihre Meinung zum Ausdruck brachten. Der Vorsitzende selbst habe den dringenden Wunsch ausgesprochen, daß die Ministerialverordnung vom 15. Dezember 1904 bei den Direktoren der Schulwerkstätten mehr wie bisher beachtet werden, ebenso die Schulordnung, wonach nur solche Personen aufgenommen werden, die das Handwerk 3-4 Jahre gründlich erlernt haben, damit eine Treibhauserziehung auf den Schulen vermieden wird. Dann würde eine wesentliche Förderung des Kunsthandwerkes stattfinden und man müßte bezüglich der Arbeiten in den Lehrwerkstätten den alten Grundsatz walten lassen: „Jedem das Seine!" Dann würden wir zum Frieden kommen, den wir alle wünschen.

In Angelegenheit Einbruchsdiebstahl-Versicherung legt der Vorsitzende die von dem Vertreter der Stuttgarter Mit- und Rückversicherungs-Aktiengesellschaft verteilte Sammlung von

Einbruchsdiebstählen vor.

Der Vorstand beschließt, in eine genaue Prüfung dieses Materials einzugehen, weil er glaubt, daß diese Statistik gar keinen Beweis liefert, daß das Juweliergewerbe ein überaus schwieriges Risiko ist. Denn diese Aufstellung macht den Eindruck, als wenn die aufgeführten Firmen meist der Uhrenbranche angehören.

Von seiten der Juwelier-Innung in Leipzig ist ein Beschluß des Handwerkskammer- und Gewerbekammertages, in Nürnberg eingereicht, mit dem Ersuchen, gegen denselben Protest zu erheben.

Der Vorstand beschließt, dieses Schriftstück zunächst bei den Vorstandsmitgliedern zur eingehenden Kenntnisnahme zirkulieren zu lassen.

Der Vorstand beschließt, in Angelegenheit Einbruchsversicherung die "Rheinland" aufzufordern, die sämtlichen abgelehnten Anträge zurückzugeben, und in jedem Fall anzuführen, warum die Ablehnung erfolgt ist, um darüber Klarheit zu erhalten, ob die vielen Ablehnungen Berechtigung haben oder nicht.

Herr Fischer teilt ferner mit, daß im August in Berlin drei Wochen lang eine Ausstellung für Wohnungskunst, veranstaltet von der Tapezierer-Innung, stattgefunden habe, welche gut besucht war und sogar einen Ueberschuß erzielt hat. Er empfiehlt, mit dem Ausschuß und den Vereinigungen in Erwägung zu ziehen, ob es ratsam sei, vielleicht im Jahre 1910, wenn der Verband in Berlin sein 10jähriges Bestehen feiern wird, aus diesem Anlaß eine Spezial-Ausstellung für Juwelier-, Gold- und Silberschmiedearbeiten zu veranstalten, zu der sämtliche Mitglieder des Verbandes Gelegenheit haben sollen, ihre Erzeugnisse auszustellen. Er halte es mit Bezug auf die Dresdener Ausstellung für richtig, daß unsere Branche zur Geltung kommt, und begründet diese Anregung damit, daß eine Spezial-Ausstellung für Juweliere, Gold- und Silberschmiede bisher nicht abgehalten ist, sondern die Arbeiten unserer Branche immer gelegentlich anderer Ausstellungen zur Geltung gekommen sind.

Der Vorstand beschließt Ueberweisung an den Ausschuß. Schließlich liegt noch ein Schreiben einer ausländischen Feuerversicherungsgesellschaft vor und zwar aus Holland, welche sich erbietet, unter Mitteilung, daß in Deutschland mit uns kein Vertrag abgeschlossen werden kann, einen solchen mit dem Verband anzustreben.

Der Vorstand beschließt, zunächst die notwendigen Informationen einzuziehen, wie weit das Entgegenkommen beabsichtigt ist. Schluß der Sitzung 9 Uhr.

Nachdruck aus dem Inhalt vorliegender Zeitung ist nur mit Erlaubnis der Redaktion und unter genauer Quellenangabe gestattet.

Nr. 42 - IX. Jahrgang LEIPZIG 20. Oktober 1906

DEUTSCHE GOLDSCHMIEDE

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Bezugspreis pro Quartal M. 2.— (Ausland pro Jahr M. 10.—), Kleine Ausg. pro Quartal M. 1.— (Ausland pro Jahr M. 5.—).

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Unter den Auswüchsen im Geschäftsverkehr unserer Branche steht das so oft schon bekämpfte

Detaillieren der Fabrikanten

obenan. Da wurde unserer Redaktion wieder einmal ein sehr bedauerlicher Fall mitgeteilt. Ein Hotelbesitzer in H. wollte seinen Bedarf an Eẞbestecken erneuern. Zufällig war nun ein Reisender der Wiener Metallwarenfabrik W. Bachmann & Co. anwesend, der ihm Muster und Katalog vorlegte, mit dem Bemerken, daß er auf die angeführten Preise 15 Proz. Rabatt gebe. Mehr gibt die Firma aber auch den Goldschmieden am Platze nicht, die der Reisende natürlich auch besucht und zur Vergrößerung ihres Lagers zu animieren sucht. Auf der einen Seite will man sich gute Geschäfte mit der Privatkundschaft nicht entgehen lassen, auf der anderen Seite sollen aber auch die Goldschmiede treue Kunden bleiben und möglichst große Aufträge geben. Daß das ein Unding ist, sollten die Fabrikanten doch selbst einsehen und ihren Reisenden den Abschluß solcher Geschäfte einfach untersagen. Die

Rands-Diamanten-Verkaufsstellen

sind keine Wanderlager,

so hat wenigstens das Kgl. Sächs. Oberverwaltungsgericht Dresden entschieden. Der Rat der Stadt Dresden hatte das zuletzt vom Kaufmann Dahlberg aus Grohenburg betriebene Geschäft mit der Wanderlagersteuer belegt, weil der Gedanke einer dauernden festen Niederlassung ja bei den Inhabern aller Geschäfte dieser Art ganz außer Betracht bleibt. Hier war der Inhaber fortgesetzt auf Reisen und der Preis für die wertlosen

Glassteine wurde, wie anderwärts, nach amerikanischem Schwindelsystem bis auf ein Minimum reduziert. Aber das Oberverwaltungsgericht gelangte zu der Ansicht, daß die Momente eines Wanderlagers doch nicht in vollem Maße gegeben seien, und so sind die „Rands-Diamanten“ steuerfrei. In Leipzig hat die Bera-Kompagnie, nachdem sie ihre Schundwaren bis auf 25 Pfennige herabgesetzt hatte, das Schlachtfeld verlassen. Wieviel Geprellte mag die Lindenstadt und ihre Umgebung aufzuweisen haben? Das schon früher von uns einmal angenagelte Versandhaus Gebrüder Bell in Gräfrath-Solingen preist wieder seine „Prima-Nickel-Uhrketten" mit „Glaube, Liebe, Hoffnung" für 1,20 Mk. an und setzt dazu: „Reell! Wert mehr wie doppelt!" Eine solche Reklame erweckt aber eher den Anschein des Gegenteils, denn wer kann heute „reell" zur Hälfte des Wertes verkaufen? Wer hat das überhaupt jemals gekonnt? Man hat gesagt, daß solche Inserate ungefährlich seien. Das ist aber nicht der Fall. Es gibt doch zuviel Leichtgläubige. Wir wollen nur an den Fall erinnern, den der Württembergische Bund für Handel und Gewerbe einmal festnagelte. Da hatte eine Kellnerin von einer Stuttgarter „Uhren- und Goldwarengroßhandlung eine Uhr mit Kette für 43 Mk. gekauft, während jeder Uhrmacher oder Goldschmied sie für 25 Mk. verkauft hätte. Eine andere Frau ließ sich durch die Reklame betören, eine Kette für 16 Mk. zu kaufen, die in jedem reellen Geschäft für 5 Mk. zu haben ist. Namentlich die Hausierer treiben in dieser Hinsicht ein gefährliches Wesen. Im Oberamt Geislingen wurden vor einiger Zeit zwei Hausierer dingfest gemacht, die Uhren zu 28 Mk. anboten und sie schließlich für 12-15 Mk. abließen, während sie noch weit weniger wert waren.

Man er

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