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Kunst wieder so in Aufnahme käme, wie es in der Zeit der deutschen Renaissance der Fall war, und es ist anzuerkennen, daß in der Goldschmiedewerkstatt der Krefelder Schule diese Kunst gepflegt wird. Man bemerkt dann noch unter anderen schönen Sachen eine in Kupfer getriebene Milchkanne; eine dreihenkelige Schale, ebenfalls in Kupfer gehämmert und versilbert. Ferner eine getriebene, versilberte Bierkanne, auf deren Korpus feine ziselierte Gerstenmotive angebracht sind. Ferner wäre noch eine gehämmerte Vase zu nennen, die ebenfalls schön ziseliert und schließlich patiniert ist. Zum Schlusse sei noch einer zweiten originellen Vase gedacht, über deren Wassergefäß ein ziselierter Kranz von Heckenrosen angebracht ist, der den Blumenstrauß zusammenhält.

zu

Zu bemerken wären noch die Arbeiten der Schlosserund Kunstschmiede-Werkstätte, die unter der Leitung des Kunstschmieds Mörl, dieselben oben erwähnten Ziele verfolgt, und in deren Klasse ebenfalls sehr anzuerkennende Leistungen verzeichnen sind. Die Arbeiten dieser Abteilung sind dem Material, Eisen, entsprechend: „geschweißt, genietet, gehämmert und gemeißelt" und zeigen, was man mit dem rauhen Eisen alles machen kann. Man sieht hier einige schöne Türklopfer, eine Lampe; dort verschiedene Leuchter, Türangeln usw. So gibt die Ausstellung dieser Schule für „Handwerker" ein erfreuliches Bild ehrlichen Strebens. Möge sie ihr schönes Ziel erreichen!

Goldschmied Paul Axthelm.

Die neue Königskette des Paderborner Bürger-Schützen-Vereins.

(Zu der Abbildung im Kunstteil dieser Nummer, Seite 199.)

m dem langgefühlten Bedürfnis, das alte kunstlose Königskreuz durch ein Kleinod in künstlerischer Ausführung zu ersetzen, Genüge zu leisten, hat bekanntlich der Vorstand des Schützenvereins beschlossen, aus Anlaß der in diesem Jahre stattfindenden 75 jährigen Jubelfeier eine neue Königskette in Silber durch einen heimischen Meister anfertigen zu lassen. Im Wettbewerb fand der Entwurf unseres Mitbürgers, des Goldschmiedes Joseph Fuchs, den meisten Beifall und wurde ihm die Anfertigung übertragen. Die jetzt vor uns liegende fertige Arbeit ist ein Meisterstück der Goldschmiedekunst.

Das Bruststück oder die Fürspange der eigentlichen Kette bildet eine silberne Nachbildung der Front unseres alten Rathauses, als Wahrzeichen und Mittelpunkt des bürgerlichen Gemeinwesens der Paderstadt, ein zierliches Produkt der Treibkunst, welches die Formen des Rathauses mit seinen charakteristischen Renaissance-Giebeln mit subtiler Genauigkeit wiedergibt. Darunterher zieht sich ein kräftiges vergoldetes Schriftband mit der in schwarzen Emaillebuchstaben ausgeführten Inschrift: Paderborner Bürger-Schützen - Verein. Mitten darauf prangt in Emaillefarben das Paderborner Stadtwappen, oben das goldene Kreuz, unten die goldenen Stäbe, beides im roten Felde. Um dieses Mittelstück, die einzelnen Teile verbindend, legt sich reiches silbernes Blattwerk, Eichenlaub, mit dem sich der Schütze zu schmücken pflegt, mit vergoldeten Eicheln, in feiner durchbrochener und sorgfältig ziselierter und verschnittener Arbeit.

Den Abschluß des Bruststückes bildet das an silbervergoldeter Kette darunter hängende Kreuz in Malteserform, welches in vergoldeter Kordeldrahtfassung transluzide Emailleplatten zeigt, deren leuchtendes Schützengrün ein in den silbernen Grund graviertes Ornament durchscheinen läßt. Die wagerechten Seitenarme des Kreuzes zeigen in roter Emailleschrift das Wiedergeburtsjahr 1831 und das Jubiläumsjahr 1906. Zwischen die einzelnen Arme ist wieder zierliches Eichenlaubornament eingespannt. Von einem massiv silbernen, exakt gestochenen Lorbeerkranz eingerahmt, prangt in der Mitte des Kreuzes auf elfenbeinfarbigem Grunde der Reichsadler, unter dessen schützenden Fittichen das deutsche Bürgertum die Segnungen und die Freuden des Friedens genießt.

Nach oben hin ist der Anschluß des Kreuzes mit dem Bruststück durch eine vergoldete Mauerkrone vermittelt. Ge

tragen wird das Kleinod an einer Kette, deren Glieder in Medaillonform und Rautenform, teils mit vergoldeter Perldrahtfassung, teils mit Kordeldrahtfassung, abwechseln. Jedes zweite Glied der Kette zeigt in Silber ziseliertes Eichenlaub auf polierter Goldunterlage. In den dazwischen liegenden Gliedern herrscht ein größerer Wechsel. Viermal wiederholt sich das der Paderborner Kunst entlehnte Motiv der „drei Hasen" in durchbrochener vergoldeter Arbeit auf blauer Emailleunterlage. Zwei Medaillons zeigen Emaillebilder Karls des Großen und Heinrichs des Heiligen, deren vergoldete Standbilder die Chortreppe unseres Domes zieren.

Die beiden Schulterstücke bestehen aus dem Wappen der Provinz Westfalen mit dem springenden weißen Roß und dem Wappen des alten Hochstifts Paderborn, dem goldenen Kreuze, beides auf rotem Emaillegrund.

Sechs weitere Glieder bestehen aus Silberplatten, welche in fein gravierten Nachbildungen die Gestalt der alten, längst verschwundenen Stadttore, des Western-, des Neuhäuser-, des Spirings- und des Heierstores mit der Hirtenkapelle, ferner des früheren Tiggehauses, der Bauerngerichtsstätte auf dem Ükern und des ehemals so romantischen Paderausflusses wiedergeben. Das Schlußstück der Kette ist eine reizende, in Silber gestochene Reproduktion des seit dem Jahre 1231 bis etwa 1700 gebrauchten Paderborner Stadtsiegels mit der Darstellung der alten Marktkirche in romanischer Form, umgeben von einer von Wasser umflossenen Mauerzinne mit der Umschrift: Sigillum Paderbornensis civitatis.

Die vornehme Konzeption des ganzen Entwurfes, die zierliche Formengebung der einzelnen Teile und ihre glückliche Verbindung untereinander, die musterhafte, auch in den kleinsten Details saubere Ausführung, lassen die ganze Arbeit, wie schon eingangs gesagt, als ein prächtiges Meisterstück heimischer Goldschmiedekunst erscheinen. Wir beglückwünschen den Meister zu dieser Arbeit, welche ein ehrendes Zeugnis ablegt, nicht nur von seiner Erfindungsgabe, sondern auch von seiner überaus geschickten Hand. Wir beglückwünschen aber auch den Paderborner Bürger-Schützen-Verein zu dem Besitze eines solchen Kleinods, welches ferneren Generationen Zeugnis ablegen möge von der Kunstfertigkeit des heimischen Meisters so auch von der bürgerlichen Eintracht und Kunstfreudigkeit, welche zu der Schaffung dieses Schmuckstückes die Anregung gegeben haben.

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Selbstgemachtes Werkzeug.

Einige Ratschläge für Goldschmiedelehrlinge und Gehilfen.

Yenn Sie, freundlicher Leser, eine freie Stunde während Ihrer Arbeitszeit haben, so versuchen Sie einmal, sich eine Metallsäge anzufertigen, mit welcher Sie mit Leichtigkeit größere Metallstücken z. B. Rohre, gegossene Barren, Gußköpfe usw., schnell zu durchschneiden vermögen. Das Material hierzu ist das denkbar billigste: „Eine alte Uhrfeder, ein Stück Eisenblech und ein Feilenheft". Sie verschaffen sich vom Uhrmacher eine

2-3 cm breite, gesprungene Uhr- oder Spieldosenfeder, wie sie derselbe massenhaft als wertlos herumliegen hat. Die Feder bleibt in ihrem Härtezustand, Sie glühen dieselbe also, wohl gemerkt, nicht aus. Sie strecken sie mit den Fingern gerade und brechen ein ca. 25 cm langes Ende für Ihren Zweck ab. Dieses Stück spannen Sie zwischen zwei Zigarrenkastendeckel fest in den Schraubstock ein, und zwar derart, daß die obere Kante der Feder mit den Brettchen in gleicher Ebene liegt.

Nun schlagen Sie mit einem scharfen Meißel die Zähne ein. Der Meißel muß einen Grad härter als die Feder sein,

und befleißigen Sie sich beim Einschlagen, daß der Meißel etwas im spitzen Winkel auftrifft. Ein leichter Schlag genügt. Dadurch entsteht ein Grat, hinter dem Sie dann wieder den Meißel leicht einsetzen können. Dadurch, und indem Sie stets denselben leichten einmaligen Hammerschlag geben, wird der Abstand der Zähne ganz genau. Die Holzbrettchen verhindern das Gleiten des Meißels und halten die Stahlfeder fest, die sich durch den Druck des Schraubstockes in das Holz einpreßt. Ist das Verfahren, das „Zähnen", vollendet, so muß die Feder gefaßt werden. Dies geschieht am besten in einen Eisenrücken. Ein 2-1 mm starkes, aber mindestens 30 cm langes und ungefähr 1-1 cm breites Stück Schwarzblech wird zuerst mit der Hammerfinne der Länge nach aufgetieft (in derselben Art, wie das Charnier aufgetieft wird) und dann über die Feder gedrückt und darauf festgehämmert.

Das überstehende Ende des Rückens dient dann als Angel und wird in ein Feilenheft eingelassen. Aus obiger Skizze, welche die Seitenansicht und den Durchschnitt der Säge darstellt, ersehen Sie zur Genüge die Konstruktion derselben. Sie werden finden, daß sie ganz vorzüglich schneidet: „Wie Gift!" P. A.

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Elektrostahl.

isher wurden nahezu alle Stahle, die zur Herstellung von Werkzeugen, Messern, Sägen, Waffen usw. verwendet werden, nach dem Tiegelschmelzverfahren in Graphittiegeln - ein sehr teures Verfahren erzeugt. Das neue elektrische Schmelzverfahren ist von der Güte des Rohstoffes wenig abhängig, da es nach den bis heute ausgearbeiteten verschiedenen Vorgängen möglich ist, die dem Eisen so schädlichen Beimengungen von Phosphor und Schwefel bis auf weniger als 1/100 V. H. aus dem Eisen zu entfernen. Auf den Stahlwerken von Richard Lindenberg in Remscheid wird, wie wir der „Köln. Ztg." entnehmen, nach Patenten des Dr. Ing. Heroult Stahl (Schrot) ohne Rücksicht auf seine Güte in einem kippbaren Ofen geschmolzen und in flüssigem Zustande dann in den elektrischen Ofen übergeführt, und mit zwei verschiedenartig zusammengesetzten Schlacken, die in der Hauptsache Kalk enthalten, behandelt. Nach durchgeführter Reinigung werden die für die Eigenschaften des Stahls nötigen Zusätze: Kohlenstoff, Mangan, Silizium, Nickel, Chrom, Wolfram usw. zugesetzt. Das Bad wird dadurch erhitzt, daß ein elektrischer Strom von etwa 100 Volt Spannung mittels einer Kohlenelektrode dem Ofen zugeführt, und durch eine zweite Kohlenelektrode zur Stromquelle zurückgeleitet wird. Die Elektroden ragen senkrecht durch das Gewölbe des Ofens hindurch bis in die Nähe des Schmelzgutes, ohne dieses jedoch zu berühren.

Der Strom springt in zwei mächtigen Lichtbogen von den Elektroden zu der Schmelzmasse und von dieser zur zweiten Elektrode zurück. Die Wärme dieser Lichtbogen genügt, um den Reinigungs- und Fertigstellungsvorgang durchzuführen. Der elektrische Ofen erfordert zu seiner Bedienung nur die Arbeitskraft zweier Arbeiter und eines Jungen und der Betrieb ist daher sehr billig. Der Preis des Stahls von der durchschnittlichen Güte des bisher erzeugten Tiegelstahls würde sich voraussichtlich auf weniger als 100 Mk. für die Tonne stellen.

Die Güte des erzeugten Elektrostahls zeigt eine große, bisher nicht erreichte Reinheit und ist gänzlich frei von Gas und Blasen, was in dieser weitgehenden Vollkommenheit bei keinem bisher bekannten Verfahren erreichbar war. Endlich hat der Stahl eine viel größere Zähigkeit, als gewöhnlicher Tiegelstahl.

Das neue Verfahren macht also nicht nur unseren Werkzeugstahl vom Auslande vollständig unabhängig, sondern ermöglicht auch die Herstellung eines Stahles, an den höhere Anforderungen als bisher gestellt werden können, und der sich um mehr als die Hälfte billiger stellt, als die gleiche bisher erzeugte Güte. Das neue Verfahren zur Herstellung des Elektrostahls bedeutet also einen bedeutenden Fortschritt unserer Eisenindustrie, und hat schon deshalb einen großen nationalwirtschaftlichen Wert, da es die Verwendung unserer heimischen Eisenerze ermöglicht.

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Wie entfernt man Beschläge von Karaffen usw.?

iese Frage hat sich der Gold- und Silberschmied sehr häufig vorzulegen; in manchen Fällen glückt es ihm leicht, mit den hergebrachten Mitteln der Sache Herr zu werden, in vielen anderen Fällen aber scheitert sein heißes Bemühen an der Tücke des Objekts und entweder geht die Karaffe oder

der Beschlag in die Brüche. In solchem Falle nun schreibt er an die Deutsche Goldschmiede-Zeitung und erbittet sich Rat, was er tun soll, und wir haben schon des öfteren Verfahren zur Ablösung von Beschlägen von Glassachen angegeben; heute finden wir ein etwas abweichendes (wörtlich genommen)

in der englischen Fachzeitschrift: The Watchmaker, Jeweler, Silversmith and Optician und teilen es in nachstehendem unseren Lesern mit.

Beim Ablösen von Beschlägen von Karaffen usw., ist die Anwendung von Gewalt natürlich ausgeschlossen; sie mag bei schlecht befestigt gewesenen einmal Erfolg haben, aber sonst soll man sie lieber nicht anwenden. Man versuche lieber erst mit einem scharfgespitzten Werkzeug allen Kitt zwischen dem Beschlage und dem Glase soweit es möglich ist, wegzukratzen, was bei geradseitigen Gegenständen sehr oft angängig ist. Und wenn noch so wenig entfernt werden kann, so ist das schon eine große Hilfe.

Dann legt man den ganzen Gegenstand in kaltes Wasser, so daß er ganz und gar bedeckt ist und erhitzt das Wasser ganz langsam bis ungefähr zum Siedepunkt. Dann läßt man es wieder abkühlen und versucht den Beschlag abzulösen; falls dies noch nicht möglich ist, kratzt man wieder soviel Kitt weg, als sich gelöst hat und erhitzt dann wieder langsam, läßt wieder abkühlen usw. usw., bis man schließlich mit großer Geduld und Ausdauer dahin kommt, daß sich der Beschlag leicht abnehmen läßt.

Sehr fest aufgekittete Beschläge machen natürlich die meiste Mühe, weil nur sehr wenig Zwischenraum zwischen Beschlag und Glas vorhanden ist und sich dem heißen Wasser

nur sehr kleine Angriffsflächen bieten, man muß mit diesen deshalb noch mehr Geduld haben.

Auf keinen Fall dürfen verstöpselte Flaschen in dieser Weise behandelt werden, ehe nicht der Stöpsel entfernt ist. Und zwar deswegen, weil das in der Flasche etwa noch enthaltene Parfüm oder Riechsalz durch die Hitze Dämpfe entwickeln kann, welche die Flasche zur Explosion bringen. Auch dürfen die Karaffen, Fläschchen usw. niemals plötzlich aus dem heißen oder warmen Wasser genommen werden, weil die plötzliche Abkühlung sie gleichfalls zum Springen bringen kann.

Empfehlenswert ist auch die Methode, zum Zweck der Ablösung der Beschäge die Gegenstände in dünnes Öl zu legen und sie so lange in diesem Bade zu lassen, bis sich der Kitt gelöst hat. Das wird oft sehr lange dauern, besonders wenn die Beschläge sehr fest sitzen, aber mit Geduld kommt man auch hier zum Ziele Die Anwendung von etwas Wärme, vielleicht mit Hilfe einer Spirituslampe ist bei diesem Verfahren ebenfalls von Nutzen, weil diese Wärme das Öl noch weiter verdünnt und besser in den Kitt eindringen läßt, aber die Erwärmung muß auch hier sehr langsam vor sich gehen, ebenso wie die Abkühlung, wenn man Zerspringen des Glases vermeiden will.

Die Anwendung von Öl ist ratsam für kleinere Gegenstände, für größere ist das Wasser vorzuziehen.

Kleine Mitteilungen.

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1900

3891226

7 890 945

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6 574 630 6 154 853 10933 188 8776 418 10 390 917 10579 654

11 680 823 12732 670

6 598 527 686 789 2005 258 2181034 2455015 2170 283

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10 028 452

4460 702 4 971 437 4 159 249

17019 530

1905. 1906.

Zusammen

6712415 2672 598 8961 047 14 356 584

14237 186 20 425 736 23 348 225 31 479 223 22 964 119 5 903 484 33 313 931 24 282 897 5 384 459 40 247 010. Die Entwicklung des Imports ungeschliffener Edelsteine fällt in die letzte Zeit. Beim Zensus wurden für das Jahr 1890 in der Steinschneide-Industrie nur 92 Lohnarbeiter gezählt, dagegen für das Jahr 1900 schon 498. Der Produktionswert dieser Industrie stellte sich 1890 auf 315604 und 1900 auf 5786 281 $. Fast alle nach den Vereinigten Staaten importierten Diamanten gelangen dorthin aus europäischen Ländern, obgleich sie das Erzeugnis der südafrikanischen Gruben sind. Von den 1905/06 eingeführten ungeschliffenen Diamanten kamen für 10192821 § aus den Niederlanden, für 5007 792 $ aus Frankreich, für 4578361 $ aus Belgien und für 4307811 aus Großbritannien. Für geschliffene Diamanten waren Großbritannien mit einem Einfuhrwert von 6964 543 § und Belgien mit einem solchen von 2079136 $ die Hauptimportländer; es folgten die Niederlande mit 944 576 $ und Frankreich mit 567 572 $. (Daily Consular and Trade Reports.)

Da der erste Wettbewerb des Kunstgewerbevereins zu Leipzig zur Erlangung plastischer Entwürfe zu einem Schreibzeug (in ein Sitzungszimmer des neuen Rathauses bestimmt) ergebnislos verlaufen ist, ist ein zweiter unter den Leipziger Künstlern ausgeschrieben. Die Gesamtkosten einschließlich des Künstlerhonorars dürfen 3000 Mk. nicht übersteigen.

Einfuhr von Juwelierwaren in das Gebiet des Australischen Bundes. Am 8. Juni dieses Jahres ist im Gebiet des Australischen Bundes ein Gesetz in Kraft getreten, wonach die Einfuhr und Ausfuhr gewisser Artikel verboten werden kann, sofern sie nicht wahre und vorschriftsmäßige Handelsbezeichnungen tragen. Unter diesen Artikeln sind auch Juwelierwaren genannt. Die Handelsbezeichnung im Sinne des Gesetzes erstreckt sich auf Art, Zahl, Menge, Beschaffenheit, Reinheit, Klasse, Grad, Maß, Größe oder Gewicht der Waren auf das Land ihrer Bearbeitung oder Erzeugung auf die Hersteller oder Produzenten der Waren oder diejenige Person, von der sie ausgewählt, verpackt oder sonstwie für den Markt hergerichtet sind; auf die Art der Herstellung, Erzeugung, Auswahl, Verpackung oder sonstigen Herrichtung der Ware; auf die Stoffe und Bestandteile, aus denen die Waren zusammengesetzt sind oder von denen sie herstammen; auf Angaben darüber, ob die Waren Gegenstand eines bestehenden Patents, Privilegiums oder Urheberrechts sind. Zuwiderhandlungen werden mit 100 Pf. St. und Beschlagnahme der Ware bestraft. Bei allen Waren soll auf der Umschließung in deutlichen Buchstaben und an einer in die Augen fallenden Stelle eine Etikette oder Aufschrift angebracht sein, woraus die genaue Bezeichnung ihrer Gattung sowie des Ortes ihrer Erzeugung oder Herstellung ersichtlich ist. Bei Waren mit äußern und inneren Umschließungen soll jede von diesen beiden die Aufschrift tragen. Für einzelne Waren sind noch besondere Bestimmungen vorgesehen. Bei Juwelierwaren soll, wenn auf sie die Bezeichnung „Gold" angewendet wird, eine Angabe über den Feingehalt gemacht werden.

Ausstellung. Eine reizende Kollektion ihrer vielfältigen Erzeugnisse hatte die Silberwarenfabrik Max Schwarz, Wien VI, Mariahilferstraße 29, anläßlich der Jubiläumsausstellung in den Blumensälen ausgestellt. Eine besondere Spezialität dieser Firma ist „Silberornamentik“, handgravierte Kunstarbeiten in Feinsilber auf Glas, Porzellan, Holz usw., die außerordentlichen Effekt machten. Die Firma ist die einzige Fabrik für diese Arbeiten in Oesterreich-Ungarn. Auf der letzten Weltausstellung Paris 1900 wurde Herr Schwarz für seine Silberornamentik-Arbeiten mit der silbernen Medaille und außerdem mit dem Ehrendiplom des k. k. Handelsministeriums ausgezeichnet.

Eine Gold- und Silberschmiedeausstellung in Wien. Nach vielen Vorarbeiten und Verhandlungen hat das Oesterreichische Museum für Kunst und Industrie in Wien den Beschluß gefaßt, im Jahre 1907 vom Februar bis Mai eine Gold- und Silberschmiedeausstellung zu veranstalten. Es ist geplant, die kunstgeschichtlich bekannte, bedeutende Produktion der Gold- und Silberschmiedekunst in Oesterreich in umfassender Weise zur Schau zu stellen. Es sollen daher alle im österreichischen Besitz befindlichen Gold- und Silberschmiedewerke (mit Ausnahme des Schmuckes), und zwar alle kirchlichen verschiedener Konfession und profanen Gegenstände zur Ausstellung gelangen. Von den profanen Stücken sollen nicht nur die künstlerisch besonders hervorragenden Stücke, sondern auch jene dem häuslichen Bedarf angepaßten Gegenstände, die entwicklungsgeschichtlich irgendwie von Bedeutung sind, berücksichtigt werden.

Wiener Kunstausstellungen. Die Sezession versendet gegenwärtig die Einladungen zur Beteiligung an ihrer diesjährigen Herbstausstellung, welche Anfang November eröffnet werden soll. Die ordentlichen Mitglieder der Sezession, wie einige persönlich eingeladene ausländische Künstler werden daran teilnehmen. Die Ausstellung wird Malerei, Plastik, Architektur und Kunstgewerbe umfassen. Der Einsendungstermin ist auf den 15. Oktober festgesetzt. Anmeldepapiere sind im Sekretariat der Sezession zu beheben.

Neue Medaillen. Eine neue Luftschiffermedaille ist von den in Straßburg erscheinenden Illustrierten Äronautischen Mitteilungen, dem Organ des Deutschen Luftschifferverbandes, gegründet worden. Die Medaille wird auf der vorderen Seite den von feurigen Rossen gezogenen und von Phoebus gelenkten Himmelswagen darstellen, wie er einem die Wolken durchfliegenden Ballon nachhetzt. Die Rückseite stellt zwei um den Preis ringende Ballons dar mit einer Vogelperspektive auf Straßburg mit seinem Münster und mit der Devise „Audaces fortuna

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juvat". Die Medaille wird in Gold, Silber und Bronze verliehen. Die zu Ehren und zum Gedächtnis der Präsidentschaft von Fallières geprägte Münze trägt entgegen allen früheren Präsidenten-Münzen nicht das Bild von Fallières, sondern ist lediglich mit Symbolen versehen, die von der Kunstfertigkeit des Medailleurs Chaplains beredetes Zeugnis ablegen. Dem letzteren gelang es nicht, Herrn Fallières zu einer Sitzung zu bewegen. Ebenso hat die Stuttgarter Metallwarenfabrik Wilhelm Mayer & Frz. Wilhelm, Stuttgart, eine silberne Medaille zum Andenken an den nunmehr zweijährigen Gedenktag der Thronbesteigung des Königs Friedrich August von Sachsen geschlagen, welche wir hier im Bilde wiedergeben.

Menschenfreundliche Stiftungen. Herr Geheimer Kommerzienrat Gustav Coppel in Solingen stiftete anläßlich seiner goldenen Hochzeit 40000 Mk.; ebenso sein Bruder Arnold Coppel den gleichen Betrag zu seinem 80. Geburtstag an seine Vaterstadt Solingen für eine Waldschule und ein Walderholungsheim.

Die Ehrengabe der Stadt Frankfurt a. Main für das Pferderennen am 13. Oktober a. c. und zwar der „Oktober-Preis für Zweijährige im Werte von 5000 Mk. ist ein herrliches Kunstwerk aus der Hand des bekannten Bildhauers Heinrich Wirsing. Es besteht aus einem wundervoll fein ziselierten silbernen Pferde, neben welchem ein nackter Knabe steht. Diese Gruppe, welche eine Höhe von etwa 15 cm hat, ruht auf einem zirka 35 cm hohen farbigen Steinsockel, welcher an den vier Ecken von stilisierten, silberoxydierten Bäumen eingefaßt ist,

die ihre Zweige und Blätter oben auf die Flächen erstrecken. In der Mitte des Steinsockels auf der vorderen Fläche steht in erhabenen goldenen Buchstaben „Ehrenpreis der Stadt Frankfurt a. Main" und ist darunter das Stadtwappen in Emaille angebracht. Dieser schöne Kunstgegenstand ist durch die Firma Hessenberg & Co., Hofjuweliere in Frankfurt a. Main, ausgeführt worden. G.

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Edelmetall-Industriellen-Verband für ganz Deutschland. Die ,,Frankfurter Zeitung" berichtete in ihrer Nr. 270 vom 30. vor. Mts., anläßlich der in letzter Zeit in Hanau, Pforzheim, Schwäb. Gmünd usw. in der Edelmetall-Industrie entstandenen Lohndifferenzen seien zwischen den Fabrikanten soeben Verhandlungen im Gange zwecks Gründung eines Edelmetall-IndustriellenVerbandes für ganz Deutschland. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, bestätigt sich diese Notiz. Nachdem schon mehrfach der Gedanke einer solchen Vereinigung erwogen und privatim besprochen war, hat nunmehr die Lohnbewegung, welche an allen beteiligten Hauptindustrieplätzen ziemlich gleichzeitig eingesetzt hatte, den Zusammenschluß bedeutend beschleunigt. Am 25. vor. Mts. hat schon auf Anregung Hanaus in Pforzheim eine vorläufige Besprechung von Vertretern der Arbeitgeberverbände zu Pforzheim, Hanau, Schwäb. Gmünd und Stuttgart stattgefunden, welche die übereinstimmende Ueberzeugung von der Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit eines Zusammenschlusses der Arbeitgeberverbände aller Edelmetall-Industrieplätze ergab, d. h. also einer einheitlichen Organisation aller deutschen Fabrikanten des Edelmetallgewerbes, die man allenfalls mit dem von der Frankfurter Zeitung" gewählten Namen belegen könnte. Nach Beendigung der lokalen Lohnbewegungen werden die Verhandlungen fortgesetzt und abgeschlossen werden. Die beabsichtigte Gründung ist jedenfalls mit großer Befriedignng zu begrüßen und sie wird ein reiches und lohnendes Feld der Betätigung finden. Denn wenn es auch klar ist, daß dem großen Deutschen Metallarbeiterverband kaum ein lokaler Arbeitgeberverband, wohl aber die Vereinigung der gesamten EdelmetallIndustriellen gewachsen sein wird, so tritt neben dieser Aufgabe des vereinten Auftretens in Arbeiterfragen doch auch noch eine ganze Anzahl anderer Obliegenheiten an den Verband heran, welche sich namentlich auf dem Gebiete gemeinsamen Vorgehens in Preisgestaltung, Kreditgewährung, Zielbemessung usw. bewegen und gewiß nicht für minder wichtig gehalten werden, als jene; dies insbesondere in einer Zeit, in welcher für den einzelnen die Versuchung besonders nahe liegt, die Unruhe im Gewerbe zur Erreichung von Sondervorteilen zu benutzen. Der Sitz des Verbandes soll, wie wir hören, Pforzheim sein; wir würden einen vielleicht zweijährigen Wechsel unter den Städten Pforzheim, Hanau und Schwäb. Gmünd für einen praktischeren Modus halten, der sich auch in anderen Vereinigungen bewährt hat.

Solidaritätsgefühl der Diamantarbeiter in Antwerpen. Durch die Aussperrung in den Webereien von Verviers veranlaßt, haben sich die Diamantarbeiter von Antwerpen verpflichtet, 1000 Kinder der Webereiarbeiter während des Konfliktes zu verköstigen.

Wir berichteten in Nr. 39 der „Deutschen GoldschmiedeZeitung" über Schwierigkeiten, welche im Betrieb der Firma E. Schürmann & Co. in Frankfurt a. M. entstanden seien.

Es handelte sich dabei um das Ausscheiden des Herrn Paul Tübben und die Fortführung des Geschäftes durch andere Personen. Man hat unsere Notiz so aufgefaßt, als ob Zahlungsschwierigkeiten entstanden seien. Wir betonen ausdrücklich, daß diese von uns nicht gemeint waren. Inzwischen sind erfreulicher Weise überhaupt alle Angelegenheiten geordnet und die Firma auf Herrn Theodor Oppenhorst, der bisher stiller Teilhaber war, wie wir schon berichteten, übergegangen.

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Personalien und Geschäftsnachrichten.

Auszeichnungen. Die Firma Keller & Edelmann, Atelier für Photokeramik in Pforzheim, welche anläßlich der badischen Jubelfeier die beiden Porträts des Großherzogs und der Großherzogin von Baden in kunstvoller, echter Emaille ausgeführt hatte, erhielt von der Generalintendanz der Großherzogl. Zivilliste

folgendes huldvolle Dankschreiben zugesandt: „Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin, sehr erfreut über die erwiesene Aufmerksamkeit, lassen Ihnen für das zum goldenen Ehejubiläum gesandte, schöne Geschenk, bestehend aus einem Bild Ihrer Königlichen Hoheiten in einem Ständer aus Ebenholz, gnädigst danken. Der Juwelier Herr Louis Koch, Hoflieferant in Frankfurt a. M. erhielt das Ritterkreuz zweiter Klasse des großherzogl. hessischen Verdienstordens Philipp des Großmütigen. - Dem Ziseleur Karl Fischer in Schwäb. Gmünd wurde für Fleiß und hervorragende Leistungen im Zeichnen und Modellieren während des letzten Kurses an der hiesigen Fachschule ein angemessenes Stipendium von der königl. württ. Zentralstelle bewilligt. Wir gratulieren!

Jubiläen. Am 1. Oktober beging die Gold- und Silberschmiede J. C. Osthues in Münster die Feier ihres 150jährigen Bestandes. Herr Hermann Heinrich Osthues, der Begründer der Werkstatt, ließ sich am 1. Oktober 1756 als selbständiger Meister daselbst nieder. - Am 1. Oktober feierte der Juwelier Herr H. Brieger in Breslau, Riemerzeile 18, sein 50jähriges Jubiläum als Breslauer Bürger und zugleich das 50jährige Bestehen seines Geschäftes. Das 40 jährige Geschäftsjubiläum beging am 1. Oktober der Goldschmiedemeister Herr Gustav Kubisch in Sommerfeld (Brdbg.), der auch Prüfungsmeister der Goldschmiedeinnung des Regierungsbezirkes Frankfurt a. O. ist. Am 4. Oktober konnte die Firma Georg Bormann, Juwelier in Chemnitz auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Wie uns bekannt wurde, ist Herr Bormann noch einer von den wenigen Goldschmieden, welche unter der alten Zunft eine 5jährige Lehrzeit bei hohem Lehrgeld, und die zu dieser Zeit üblichen Ein- und Ausschreibegebühren durchgemacht hat; ebenso war es damals noch Brauch, eine Wanderschaft durchzumachen, mit einem Wanderbuch, welches von Stadt zu Stadt visiert wurde. Später gründete er dann am 4. Oktober 1881 ein Geschäft in Chemnitz, welches jetzt eines der größten und angesehendsten Juweliergeschäfte daselbst ist. - Am 25. Oktober sind es 25 Jahre, daß Herr Raimondo Lorenzi (aus Rom) in Breslau, gegenüber dem Stadttheater, ein Juwelen-, Gold- und SilberwarenGeschäft gründete. Der Jubilar, der auch früher schon zum Hofjuwelier ernannt wurde, erfreut sich des besten Rufes bis in die höchsten Kreise. Der beste Beweis ist wohl der, daß er anläßlich des Aufenthalts Ihrer Majestät der Kaiserin am 10. September in Breslau mit einer Lieferung beehrt wurde. Wir wünschen der Firma auch fernerhin das beste Wohlwollen seitens ihrer Kundschaft. - Allen Jubilaren ein „Glück auf!“

Firmen - Löschung. Die Edelsteinhandlung Jacques Brunschwig in Pforzheim ist erloschen.

Geschäfts-Eröffnungen. Die Bijouterie - Fabrik von Oskar Unverferth zu Bromberg hat am 1. Oktober in Pforzheim, Ispringer Straße 12 (Telephon Nr. 1497) eine Filiale errichtet. Im Industriegebäude, Kommandantenstr. 76/79, in Berlin hat Frau Martha Hille ein Verkaufsgeschäft in billiger Bijouterie eröffnet. Die Metallwaren-Fabrik Waldes & Cie., Prag, hat Unter in Paris, Rue d'Hauteville 4 eine Vertretung errichtet. der Firma Vestit-Metall A. G. hat sich in Zürich eine Aktiengesellschaft gegründet, deren Zweck der Erwerb und Weiterbetrieb des von R. Hiltpold daselbst betriebenen Lagermetallgeschäftes ist. Präsident des Verwaltungsrates ist Erwin Bertsch; Direktor: Rudolf Hiltpold. Geschäftslokal: Culmannstr. 6, Zürich IV.

Geschäfts-Übernahme. Herr Franz Vell in Neuß hat das Juwelen-, Gold- und Silberwaren - Geschäft von J. P. Plücken daselbst übernommen.

Geschäfts-Verlegungen. In Pforzheim verlegte die Bijouterie - Fabrik Julius Th. Kiehnle ihre Geschäftsräume nach der Rodstraße daselbst. Das Bijouterie - Export - Geschäft Adolf Dietrich in Pforzheim hat Schulbergstraße 10 daselbst neue Geschäftsräume bezogen. Herr Julius Albrecht in Pforzheim verlegte die Geschäftsräume seiner Steinhandlung nach der Wörthstraße 7 daselbst. Die mechanische Werkstätte für Bijouteriefabrikation Josef Winkler in Pforzheim befindet sich seit 1. Oktober Rodstraße 7 daselbst.

Geschäfts-Veränderung. In Bautzen hat Herr Goldschmiedemeister Manfred Reiche seinen Sohn, Herrn Guido Reiche, in das bereits seit 61 Jahren bestehende Juwelen-, Gold- und Silberwaren-Geschäft als Teilhaber aufgenommen.

Prokura - Erteilung. Herrn Carl Ohlhoff in Schmalkalden wurde für die Firma H. A. Erbe, Besteckfabrik, Prokura erteilt.

Todesfall. In Schwäb. Gmünd starb Herr Carl Mauser, Teilhaber der optischen Gold- und Silberwaren - Fabrik Carl Winter, im 27. Lebensjahre. Die Firma wird in unveränderter Weise unter Uebernahme sämtlicher Aktiven (Passiva sind nicht

vorhanden) von dem seitherigen langjährigen Mitinhaber, Herrn Julius Hintrager, für eigene Rechnung und unter der alten Firma fortgesetzt.

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Verschiedenes. Herr Hofjuwelier L. Koch in Frankfurt a. M. wurde in die städtische Kommission für Steuerangelegenheiten berufen. Die Herren Fränkle & Hoch, Juweliere und Goldschmiede in Durlach (Baden) übernahmen das Lager von Herrn Juwelier Fischer, Hauptstraße daselbst, und halten damit Ausverkauf. Eine wertvolle Sammlung von Bronzen gelangt in der nächsten Zeit durch die Firma A. & W. Bauer in München zum Verkauf. Der bedeutende Umfang, den der Export am Frankfurter Platz genommen hat, hat die Handelskammer in Frankfurt a. M. veranlaßt, eine besondere Zollauskunftsstelle der Handelskammer anzugliedern und einen zolltechnisch vorgebildeten Beamten anzustellen.

Aus Innungen und Vereinen.

Der Kaufmännische Verein Karlsruhe hat an die Interessenten der Gold- und Silberwarenbranche in Pforzheim eine Einladung ergehen lassen, zwecks Teilnahme an den vom Kaufmännischen Verein Karlsruhe mit Unterstützung der Stadtgemeinde, der Handelskammer und der Großh. technischen Hochschule ins Leben gerufenen Handelshochschulkursen.

Mitteilungen aus dem Geschäftsverkehr.

(Außer Verantwortlichkeit der Redaktion.)

Prämiierung der Silberwarenfabrik Josef Reiner. In der vorigen großen Ausgabe (Nr. 39 Seite 366 a) hatten wir in einem längeren Artikel alle diejenigen Firmen und Personen unseres Gewerbes genannt, welche auf der Nürnberger Landesausstellung prämiiert worden waren. Unter diesen befand sich auch in erster Linie die bekannte Silberwaren- und Besteckfabrik Josef Reiner in Krumbach (Bayern), eine jener strebsamen Firmen, welche die goldene Medaille, die höchste Auszeichnung, erhielt. Ebenso hatte auch die Firma Josef Reiner durch ein halbseitiges Inserat in derselben Nummer (Seite 33) ihren Geschäftsfreunden und Lesern dieses Blattes das schöne Resultat nochmals bekannt gegeben. Im Jahre 1886 zu Augsburg zum ersten Male mit einer Preismedaille ausgezeichnet, erhielt sie genau zehn Jahre später in Nürnberg die silberne Medaille: Wieder zehn Jahre später, gewissermaßen als höchsten Erfolg, fiel ihr abermals in Nürnberg die goldene Auszeichnung zu. Dieser von zehn zu zehn Jahren steigende Erfolg der Firma Josef Reiner ist ein Beweis ihrer Leistungsfähigkeit und bürgt für die Güte ihrer Erzeugnisse; deshalb möchten wir nicht verfehlen, unsere Lesern bei Bedarf von Silberwaren und Bestecken erneut auf oben genannte Firma zu verweisen.

Maschine zum Erweitern und Verengern der Trauringe. Auf dem Rheinisch- westfälischen Uhrmacher- und GoldschmiedeVerbandstage in Elberfeld, am 11. und 12. September, war eine Maschine ausgestellt, die allgemeine Beachtung und ungeteilte Anerkennung fand, eine von der Firma Wallmann & Sorg, Ringfabrik, Köln a. Rh., Waisenhausgasse 14, gebaute Trauring-Verenger- und Erweiterungs-Maschine. Durch die praktische Vorführung wurde jedem Ausstellungsbesucher die wirklich einfache und leichte Handhabung sowie die Zweckmäßigkeit der Maschine gezeigt, und war die Annehmlichkeit geboten, von dem tadellosen Funktionieren sich selbst durch Ausprobieren zu überzeugen und ein eigenes Urteil darüber zu bilden. Die Maschine bietet allen Laden- und Geschäftsinhabern ohne Zweifel viele Vorteile, so daß deren Anschaffung sich reichlich lohnen dürfte. Die Firma ist bereit, eine derartige Maschine den Innungen und Vereinen auf Wunsch zu übersenden, damit Gelegenheit geboten ist, dieselbe im Original zu sehen und selbst praktisch auszuprobieren. Wir wollen nicht unterlassen, ganz besonders auf dieses Angebot im eigenen Interesse jedes Einzelnen hinzuweisen, damit der weitgehendste Gebrauch davon gemacht wird.

Neuer Katalog. Von der Silberwaren- und Besteck - Fabrik Arnold Künne in Altena (Westf.) liegt uns der neue Katalog vor, der eine Reihe Erzeugnisse im Bild wiedergibt, während die Preisliste davon getrennt ist.

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