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lassen, bis die Aktiva immer kleiner und die Passiva immer größer werden, sondern beizeiten in den sauern Apfel zu beißen und den Gläubigern zu retten, soviel als möglich ist.

In solchem Falle werden diese gern ihre Hand zum Weiterbetrieb des Geschäftes unter gewissen Zahlungserleichterungen bieten, und der zweite Anlauf, den so der tüchtige Mann machen kann, wird ihn in vielen Fällen mit erneuter Anstrengung zum Erfolge führen; er wird das zweite Mal die Klippen vermeiden lernen, die ihm das erste Mal in Gefahr gebracht haben, zu scheitern.

Schlimmer ist derjenige daran, der es zum Konkurse hat kommen lassen; er wird es das zweite Mal viel schwerer haben, denn im Fache spricht es sich herum, daß er falliert hat, und alle Auskünfte, die später über ihn gegeben werden, werden die Tatsache anführen, und dadurch wird sich mancher Lieferant von einer Verbindung abhalten lassen, der sonst gern geliefert hätte, weil unser Mann beim zweiten Anlauf besser vorwärts zu kommen scheint, als das erste Mal.

Und noch eins: Seine wahren Freunde lernt man erst kennen, wenn man sie um ihre Hilfe bitten muß, die privaten Freunde

sowohl wie die geschäftlichen. Die einen werden die Achseln zncken, die andern werden klagen, daß sie selbst in schlimmer Lage sind, wenn es auch nicht wahr ist, die dritten werden überhaupt nicht zu Hause sein, und nur sehr wenige werden mit Rat und Tat dem Freunde beispringen. Da heißt es dann: Wenn du jemanden um Geld bittest, so wird er dir sicher einen guten Rat geben, wenn du aber jemanden um einen guten Rat bittest, so wird er dir ganz gewiß kein Geld geben. Aber so schlecht ist die Welt, Gott sei Dank, noch nicht, daß sich nicht immer hilfsbereite Hände fänden, die den Unglücklichen aufrichten.

Und damit wollen wir diese Betrachtung, die so wenig zu dem Sonnenschein draußen paßt, aber doch im geschäftlich stillen Sommer zeitgemäß ist, schließen, und allen, die zu kämpfen haben, zurufen: Haltet aus, es heißt arbeiten und nicht verzweifeln, und das Geschick hilft nur dem, der sich selber hilft. Ängstliches Zagen, weibisches Klagen wendet kein Unglück, macht dich nicht frei! Nimmer sich beugen, kraftvoll sich zeigen, allen Gewalten zum Trotz sich erhalten, rufet die Arme der Götter herbei! (Goethe.)

Welchen Schutz bieten feuerfeste Geldschränke?
Erfahrungen von Juwelieren in San Francisco.

in jeder feuerfester Geldschrank ist nur so lange feuerfest, als es nicht brennt, und bei einem Feuer ist keiner feuerfest! So sprach sich einer der bedeutendsten Juweliere in San Francisco nach dem letzten großen Brande aus, der infolge des Erdbebens dort ausgebrochen war, und von 100 Juwelieren in der gleichen Lage werden sich 99 ebenso äußern.

Tatsache ist es, daß nicht ein einziger Juweliergeldschrank mit völlig unversehrtem Inhalt aus dem Feuer gekommen ist, mit Ausnahme von ein oder zwei kleinen Brillantgeldschränken. Die meisten dieser Schränke retteten lose Brillanten und Perlen; einige schützten Goldschmuck, aber keiner schützte Taschenuhren oder Silberwaren. In vielen Schränken blieben dicht zusammengepackte Papiere und Bücher unversehrt, aber lose liegende Papiere wurden in der Regel zu Asche.

Es scheint, daß die kleinen Schränke die Feuerprobe besser bestanden haben als die großen, aber das kann mehr einem Zufall als ihrer Konstruktion zuzuschreiben sein. Alle Schränke, ob groß oder klein, verhielten sich meist gleich in solchen Gebäuden, wo sie ungefähr derselben Hitze ausgesetzt waren, ohne Rücksicht auf ihre Herkunft. Im Johnson Building z. B. ging der Inhalt aller Schränke zugrunde, weil dort in einem Großlager eine Menge hölzerner Uhrgehäuse verbrannten und darunter ein Möbelmagazin ebenfalls in Flammen aufging, die Hitze also eine ungeheure war.

Natürlich hielten sich auch die Schränke in den großen Geschäftshäusern besser, wo sie zwar dem Feuer beständig ausgesetzt waren, aber nicht fielen, während in billiger hergestellten Gebäuden die Schränke mehrere Stockwerke durchbrachen und dann noch in glühenden Schutt fielen. Die Schränke von A. J. Hall & Son im Aronson Building z. B. blieben an ihrem Platze, und ihr Inhalt, obschon beschädigt, kam besser zum Vorschein als in anderen Fällen. Nur alle Uhrwerke waren unbrauchbar geworden und mußten in die Fabrik geschickt werden; die Uhrgehäuse waren nicht geschmolzen, sondern oxydiert, und brauchten

nur aufpoliert zu werden. Goldschmuck in den Schränken war fast unbeschädigt und war nur zum Teil aufzupolieren.

Der große Schrank der Böhm - Bristol Co. von 7 Fuß Höhe sank zur Seite, wobei die Tür sich teilweise öffnete, und der Inhalt litt sehr unter dem Feuer, so daß nicht ein Papierschnitzel mehr übrig blieb. Von 450 Uhren in diesem Schrank wurden 150 gänzlich zerstört und die übrigen mußten in die Fabrik wandern. Lose Brillanten und Perlen widerstanden der Hitze in diesem Falle, aber alles Silber wurde zerschmolzen. Merkwürdig ist, daß in einem anderen Schranke ein Perlkollier, welches in verschiedene Lagen von Seidenpapier eingewickelt war, unbeschädigt blieb, während andere Perlkolliers, die in Seidenstoff lose eingewickelt waren, geradezu geröstet wurden. Ein großer Schrank von A. J. Hall & Son war vom Feuer so mitgenommen, daß er aufgesägt werden mußte, ein kleiner Steinschrank dagegen in demselben Zimmer, der dieselbe Hitze auszuhalten hatte, konnte wie immer mit dem Schlüssel geöffnet werden

Die Erfahrung bei dem großen Feuer in San Francisco hat gelehrt, daß nur feuerfeste Gewölbe von tadelloser Konstruktion den richtigen Schutz gegen Brandgefahr bieten, wie z. B. die neuen Gewölbe von Shreve & Co. es mit ihrem Inhalt bewiesen, ebenso auch die Gewölbe der San Francisco Bank. Andere Gewölbe indessen hielten die Feuerprobe nicht aus, weil sie auf schlechtem Untergrund aufgebaut waren. In einem Falle ruhte das Gewölbe auf eisernen Trägern, die sich durch die Hitze verbogen, so daß das Gewölbe Risse bekam, durch die die Flammen freien Zutritt hatten.

Um den Schränken gegenüber gerecht zu sein, muß man aber zugeben, daß das Feuer in San Francisco ein ganz ausnahmsweises war und so gut wie keine Löschversuche gemacht wurden, während die Hitze enorm war. Und dann lagen auch viele Schränke unter heißem Schutt während einer bis drei Wochen, ehe sie ausgegraben werden konnten. Der Schrank eines Juweliers war zwei Wochen nach dem Brande noch glühend heiß. (Jewelers Circular.)

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Ein interessantes Gutachten über Diamanten-Imitationen.

Sachen der Lucien-Diamanten hat im Auftrage des tit. Bezirksgerichtes Zürich (I. Sektion) der Goldschmied Albert Steiger in St. Gallen über diese „Diamanten“ ein Gutachten abgegeben, das wir im Nachfolgenden wiedergeben, da es für alle solche Fälle von Bedeutung ist. Dasselbe lautet:

Gutachten.

Frage 1. Wie beurteilen Sie die Qualität, Beschaffenheit usw. der sogen. Lucien-Diamanten des Anklägers?

Antwort. Zu allen Zeiten wurde versucht, seltene und wertvolle Edelsteine möglichst täuschend auf künstlichem Wege nachzumachen. Würde es möglich sein, Produkte herzustellen, die allen Eigenschaften des natürlichen Steines entsprechen, so wären diese künstlichen Edelsteine den natürlichen vollkommen gleichwertig. Der Wissenschaft ist es gelungen, auf künstlichem Wege einige Arten von Edelsteinen, so auch echte Diamanten zu erstellen, letztere jedoch nur in kleinen Exemplaren, die mehr ein wissenschaftliches Interesse besitzen, besonders, da ihr Preis sich bedeutend höher stellt als derjenige der echten natürlichen. Von Zeit zu Zeit ist jedoch in Fachblättern und, aus diesen geschöpft, in der Tagespresse über mehr oder weniger gelungene Versuche auf dem Gebiete der Erstellung künstlicher Edelsteine zu lesen. Vor einiger Zeit (ca. 2 Jahre) wurde sogar in sichere Aussicht gestellt, daß es in Bälde gelingen werde, künstliche Diamanten zu erstellen, in der Größe, daß sie sich als Schmucksteine eignen. Diese künstlichen Diamanten wären nun freilich die gelungenste Imitation der natürlichen, da sie denselben gleich kämen in allen ihren Eigenschaften.

Mir will es nun als höchst wahrscheinlich erscheinen, daß der erfinderische Geist wenig wählerischer und gewissenhafter Spekulanten sich daran machte, diese in breiten Schichten der Bevölkerung verbreitete Kenntnis von der Erstellung künstlicher echter Diamanten zu ihrem Vorteile auszubeuten. Und siehe da, sie boten unter den hochtönenden Bezeichnungen: Bera-, Taits-, Montana-, Sarita-, Kora-, Korona-, Lucios-, Rands-, Lucien-, Jennings-Diamanten dem leichtgläubigen und leicht irrezuführenden Publikum „die beste Diamant-Imitation der Welt“.

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Bei dem Laien mußte sich die Meinung bilden, es handle sich bei diesen Diamant-Imitationen um künstliche Diamanten, die dem natürlichen gleich kommen, (während es sich in Wahrheit nur um falsche Diamanten handelt) und die vor dem Wort Diamant" stehenden fremdländischen Bezeichnungen: Bera-, Kora-, Rands-, Lucios-, Lucien - Diamanten seien als die Namen der Erfinder des Verfahrens der Herstellung dieser künstlichen Diamanten aufzufassen, um so mehr, da diese schönen Steine und deren Erfindung aus Amerika stammen sollen, aus dem Lande, wo das Unmögliche möglich gemacht wird. Durch entsprechende Aufschriften wie: American Diamonds, Lucien of New York und wie sie sonst noch lauten mögen, wurde das noch plausibler gemacht. Durch eine geeignete pompöse Reklame wurde die Vorstellung erweckt, als ob es sich um etwas ganz Neues, etwas noch nie Dagewesenes, um einen großen Fortschritt der Wissenschaft und der Technik handle. Und doch hat schon im Altertum der Schriftsteller und Naturforscher Plinius bereits ausführlich von dem mit Hilfe von Glasflüssen geübten Betrug im Edelsteinhandel gesprochen und eindringlich davor gewarnt.

Auch hier handelt es sich nur um Glasflüsse. Alle diese Diamanten sind Bleiglas, oder sog. Flintglas, dessen Komposition schon längst bekannt ist. Durch das ganze achtzehnte Jahrhundert hindurch waren Schmucksachen mit imitierten Brillanten (Diamanten mit Brillantschliff) sehr à la mode,

Sie wurden hauptsächlich in Paris gefertigt und nannte man diese Diamanten - Imitation „Straß“. (Es soll sich dieser Name von dem Erfinder, namens Straßer, ableiten.) Diese echten Straß waren von einer solch ausgezeichneten Qualität und kamen in ihrem allgemeinen Effekt dem der wirklichen Brillanten so nahe, daß die heutigen Bera-, Taits-, Rands-, Lucien- usw. Diamanten, hinter ihnen zurückbleiben. Mehr oder weniger gelungene „Straß" und ähnliche Bleiglasprodukte, Simili (Glasflüsse mit metallischer Unterlage), und geschliffene Bergkristalle wurden und werden bis auf den heutigen Tag zu Schmucksachen verwendet. In den Quincaillerie- und Modegeschäften, in den Bazars und in vielen Goldschmiedsladen hat man schon lange vorher Imitationen von Diamanten kaufen können, wie sie heute von den American Diamonds und Lucien of New York-Häusern dem Publikum als etwas ganz Neues offeriert werden.

Was Neues an der Sache ist, das ist die ins Große gehende pompöse Reklame, mit welcher ein längst gekannter und bestehender Artikel als etwas Neues und Außerordentliches angepriesen wird und dann vor allem aus die Art und Weise der Schaustellung mit elektrischer Beleuchtung bei Tag, wie bei Nacht mit weißen und farbigen Lichtern, die zum Teil fest, zum Teil drehbar angebracht sind. Diese üppige, raffinierte Beleuchtungsart in besonders konstruierten Schaufenster- und Ladeneinrichtungen verleihen diesen Glassteinen einen Licht- und Glanzeffekt, Feuer und Leben, die diesen Eigenschaften des echten Diamanten nahe kommen. Am einfachen Tageslichte wird der Käufer aber bald gewahr, daß der größte Teil dieses Feuers und Lebens kein eigenes, sondern nur ein erborgtes war, ein von außen gekommenes, aber nicht am oder vielmehr im Steine haftendes, und daß von der „besten Diamant-Imitation der Welt" keine Rede sein kann.

Frage 2. Wodurch unterscheiden sich die Lucien-Diamanten (Simili) von den echten Diamanten?

Antwort. Ein Hauptunterschied zwischen echten Diamanten und Lucien-Diamanten (die ich in der Folge immer nur mit L.-D. bezeichnen werde, der Kürze halber) besteht in der Härte, und die dadurch bedingte Haltbarkeit in der absoluten Unempfindlichkeit gegen alle äußern Einflüsse. Der echte Diamant besitzt die größte gekannte Härte durch die Zahl 10 der Mohsschen Härteskala ausgedrückt. Die Härte der L.-D. ist 5, gleich der des Glases, d. h. weniger als bei allen der meist gebräuchlichsten Schmucksteine. Härte 5 will nun aber nicht heißen, daß der L.-D. die Hälfte der Härte des echten Diamanten besitzt, die Härteskala nach Mohs ist keine theoretisch gleichmäßige. Sie hat große Unterschiede in den Abstufungen. Der Unterschied zwischen der 9. Stufe Korund und der 10. Diamant, ist vielleicht für sich allein so groß, als der Unterschied zwischen der 5. und der 9. Stufe. Es gibt eben kein anderes Mineral, das man in die gewaltige Lücke zwischen den beiden letzten Stufen einreihen könnte. Infolge der geringen Härte wird der L.-D. beim Tragen sehr bald, namentlich an den Kanten der Facetten, abgeschliffen, trüb und blind (siehe Ring K., Act. 78). Mit einer Nadel oder spitzem Stahlstift läßt er sich leicht ritzen (siehe Ring Act. 34) und springt sehr leicht aus unter Zurücklassung einer muscheligen Bruchstelle. (Siehe Ring V., Act. 86.)

In einen Ring gefaßt ist ein echter Brillant bei immerwährendem Gebrauch von unbegrenzter Haltbarkeit und sich immer gleich bleibendem Feuer und Glanz. Die L.-D., die ohne künstliche Beleuchtung in dieser letztern Eigenschaft dem echten Diamant weit nachstehen, verlieren in kurzer Zeit, infolge der Abnutzung durch das Tragen, alles Leben. Sie werden unan

sehnlich und verlieren jede Berechtigung auf den Namen eines Schmucksteines. Eigentümlicherweise befaßt sich die Reklame dieser Diamonds-Geschäfte nur mit den Diamanten - Imitationen, nicht aber mit denen anderer Schmucksteine, wie Türkisen, Opale, Perlen und diverse Farbsteine, welche falschen Steine doch alle auch in Gesellschaft der L.-D. vorkommen. (Siehe Act. 43.) Frage 3. Haben die L.-D. gleiches Feuer, Leben und Glanz wie die echten Diamanten?

Antwort. Diese Frage ist mit einem entschiedenen Nein zu beantworten. Sie stehen in allen diesen Eigenschaften hinter den echten Diamanten erheblich zurück. Die Begründung und nähere Auseinandersetzung ist im letzten Abschnitt der Beantwortung auf Frage 1, und im 2. Abschnitt derjenigen auf Frage 2 gegeben.

Frage 4. Ob es richtig sei, daß es unter dem Namen „Lucien“ überhaupt keine Diamanten gebe?

Antwort. Es gibt unter dem Namen „Lucien“ keine echten Diamanten, ebensowenig wie unter der Bezeichnung LucienDiamanten. Wohl sind dem Fachmanne, wie auch einem Teil des Publikums Ausdrücke bekannt, in denen ähnlich, wie bei L.-D., dem Worte Diamant ein anderes Wort als nähere Bezeichnuug vorgesetzt ist, so: Kap-, Rio-, Golconda - Diamand. Diese Zusätze besagen alle den Ort der Herkunft, nebenbei auch die Qualität, insofern je nach Fundort die Qualitäten verschiedene sind. Rio (brasilianische) und Golconda (indische) sind den Kap (afrikanischen) Steinen im allgemeinen in Qualität überlegen, von welch letzteren nur die Jagersfonteins den beiden ersten ebenbürtig sind.

Frage 5. Ob es richtig sei, daß die Lucien - Diamanten mit oder ohne Belag ihr Feuer verlieren, sobald sie gewaschen werden, mit andern Worten, ob sie waschecht seien oder nicht?

Antwort. Der Unterzeichnete ist der Ansicht, daß diese Frage im allgemeinen eine sehr sekundäre Bedeutung hat, wenn es sich um Steine handelt, die, infolge zu geringer Härte, sich blind tragen. Immerhin kann sie gegebenenfalls doch von Belang sein.

Als Versuchsobjekte standen mir die unter Act. 43 deponierten 7 Stück Schmucksachen zur Verfügung. Davon habe ich Ring Nr. 2 und 3, sowie Nadel Nr. 4 mit heißer Sodalauge gewaschen und Ring Nr. 5 in verdünnter Schwefelsäure gekocht. Ringe Nr. 1 und 6, sowie Brosche Nr. 7 habe ich völlig intakt gelassen, damit sie als Vergleichsobjekte dienen können.

Es ist zu konstatieren, daß alle drei der Sodalauge ausgesetzten Gegenstände sich durch die Einwirkung der Lauge veränderten.

Am wenigsten geschah dies bei Nadel 4 (falscher Türkis mit 8 L.-D.), deren ursprünglicher Glanzeffekt dem des Ringes Nr. 6 (falscher Opal mit 10 L.-D.) völlig gleich kam. Die L.-D. der Nadel haben an Glanz und Feuer erheblich verloren

In stärkerem Grade macht sich dies bei Ring Nr. 2 (2 größere und 6 kleinere [1 Stück fehlt] L.-D.) geltend, vergleiche damit den ähnlichen Ring Nr. 1. Die beiden größern L.-D. weisen eine wesentliche Trübung auf, die selbstverständlich eine ziemlich starke Einbuße von Feuer und Glanz bedingt.

Ring Nr. 3 (mit 1 L.-D., sog. Solitäre, in glatter russischer Fassung) hat nur wenig an Glanz verloren. Dabei zeigte sich aber die eigentümliche Erscheinung, daß durch mehrmaliges Eintauchen in die heiße Sodalauge, Abspülen und Trocknen des Ringes bei Vermeidung jeglicher, auch nur der leisesten Gewalt, der „Diamant" entlang der Fassung an verschiedenen Stellen ausbrach, was offenbar auf die Einwirkung der Sodalauge und die Temperaturunterschiede der heißen Lauge und des Abspülwassers, ca. 10° C., zurückzuführen ist. Frauen, welche die Wäsche selbst besorgen, riskieren nicht nur Trübung der Diamanten durch die Wasserlauge, sondern auch leichtes Ausspringen des Glassteines.

Dieses verschiedene Verhalten der L.-D. beim Waschen mit heißer Sodalauge, erkläre ich mir durch nicht ganz gleichmäßige Zusammensetzung der verschiedenen Bestandteile der Glasflüsse.

Aus diesen Versuchen resultiert, daß die L.-D. nicht waschecht sind, auch wenn kein metallischer Belag vorhanden ist, wie bei dem Simili, der ohne weiteres dem Waschen nicht Stand hält. Bei Reparaturen von Schmucksachen mit echten Diamanten ist es nicht notwendig, daß, um Lötungen im Feuer vorzunehmen, die Steine aus den Fassungen herausgenommen werden, erträgt doch der echte Diamant ohne Schaden die Hitze, die nötig ist, das Goldlot zum Fluß zu bringen, ca. 1000° C. Nach dem Löten kocht der Goldschmied die gelöteten Schmuckstücke in verdünnter Schwefelsäure, damit die Oxydation des Metalls (Gold oder Silber) und die Rückstände des Lötmittels, wie Borax usw. sich darin auflösen. Dieses Abkochen geschieht ohne jede Schädigung des Diamants. Ich war begierig zu wissen, wie sich der L.-D. zu dieser Prozedur des Abkochens in verdünnter Schwefelsäure verhalte, natürlich ohne vorher eine Lötung an dem Tombakringe vorgenommen zu haben. (Siehe den Ring Nr. 5, 1 L.-D. in Krappenfassung.) Ich konnte keine Einwirkung der Säure auf den Stein im Sinne einer Trübung beobachten, aber beim Abspülen nach dem Herausnehmen mit Wasser von 10° Temperatur erfolgte ein leises Krachen und siehe da, der L.-D. war in seinem Innern total vielfach gerissen, ohne daß äußere Schädigungen vorhanden sind. Offenbar können die L.-D. die verhältnismäßig geringen Temperaturunterschiede nicht ertragen und springen, d. h. sie zeigen den Charakter des Glases, was sie auch in Wahrheit sind.

Frage 6. Ob die vom Ankläger angesetzten Preise für die L.-D. angemessen oder noch zu hoch seien, und ob es richtig sei, daß zwischen Preis und Ware gar kein Verhältnis bestehe? Antwort. Zur Zeit, da Kläger gegen Goldschmied Peter klagbar wurde, war der Preis der L.-D.-Schmucksachen 6 Fr. per Stück. (Siehe Act. 21.) Kurz vorher kosteten sie noch 8 Fr. per Stück. (Siehe Act. 9, 10 und 21.) Seither ist der Preis bis auf 75 Cts. und jetzt sogar auf 50 Cts. per Stück hinuntergegangen, für dieselbe Ware! Ein „Konkurrent“ des Lucien of New York, der „Jennings"-Diamanten vertreibt, verkauft ähnliche Ware heute für 25 Cts., die nach eigener Angabe früher 10 Fr. kosteten. Damit dürfte der Preis dieser Ware auf dem richtigen Wert derselben angekommen sein!

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Der Wert der L.-D. für sich allein, ohne Fassung, ist sehr klein, je nach Größe des Steines 1-25 Cts. Die Fassung besteht aus einer Metallkomposition, Messing oder Tombak. Die darauf verwendete Arbeit wie das Material entspricht dem Wert des Diamanten! Alles ist begreiflichsterweise Maschinenfabrikation. Die Vergoldung ist eine schwache. Scheint sie doch nur die Aufgabe zu haben, dem Schmuckstück ein schönes, goldähnliches Aussehen nur so lange zu geben, bis es in der Hand des Käufers ist. Beim Tragen zerrinnt dann all der Schein in sein Nichts. Die Goldähnlichkeit und die Diamantenschöne verschwindet wie nächtliche Beleuchtung vor dem Sonnenlichte, wie die Lüge vor der Wahrheit. (Siehe Ring Frau V., Act. 86.) Wenn der Beklagte in seinem Inserat (Act. 2) den Wert der L.-D.-Ringe auf kaum 2 Fr. angibt statt 8 Fr., und neuerdings 6 Fr., so hat er, wenigstens einem großen Teil derselben, damit noch zu viel Ehre angetan; denn der Wert von Ringen wie Act. 86, 80, 79 ist mit 1 Fr. bis 1.50 Fr. noch sehr gut bezahlt, wie ich durch Nachfrage in Quincaillerie - Geschäften weiß. Nicht mehr wert sind Broschen, wie Act. 43, 78 und 80, und Ohrringe, wie Act. 78 und 34. Wenn der heutige Preis per Schmuckstück noch 50 Cts. ist, so ist es doch nicht unmöglich, im Gegenteil höchstwahrscheinlich, daß dieser Preis noch höher steht, als der Ankaufs- oder resp. Selbstkostenpreis; denn die Massenfabrikation solcher Waren basiert auf einer Billigkeit, die geradezu verblüffend wirkt.

Aus dem Vergleich des wirklichen Wertes zum geforderten Preis von 8 Fr. resp 6 Fr. per Schmuckstück ergibt sich eine 5-8malige resp. 4-6malige Überforderung, und dabei rechne ich als wirklichen Wert den Ladenpreis eines anständigen Quincaillerie-Mode- oder Bazargeschäftes für ganz ähnliche Ware. (Der Einkaufspreis resp. Selbstkostenpreis ist gewöhnlich ein Drittel dieses Betrages.) In der Beantwortung der folgenden Frage werden noch horrendere Überforderungen konstatiert.

Es besteht also zwischen Preis und Wert der Ware kein Verhältnis resp. ein recht schlechtes Verhältnis zu Ungunsten der Käuferschaft, und es darf wohl von einer verwerflichen Ausbeutung des Publikums die Rede sein. Nichts illustriert den Wert dieser Schwindelwaren besser, als die Selbstheruntersetzung des Preises von 8 Fr. und 10 Fr. auf 50 Cts. und 25 Cts. per Schmuckstück.

Frage 7. Wie beurteilen Sie die von den Zeugen unter Act. 78, 79, 80, 81 und 86 produzierten Kaufsobjekte nach Qualität und Wert usw.?

Antwort. ad. Act. 78 (H. K.): 1 Ring, 8 karät. Gold, 4,2 Gramm schwer, glatte russische Fassung, ein L.-D. Preis 36 Fr. Ladenpreis beim Goldschmied 11 Fr. bis 12 Fr., also 3 malige Überforderung. 1 Brosche mit 19 kleinen L.-D., Fassung Messing. Preis 6 Fr., Wert 1 Fr. bis 1.50 Fr., also 6 resp. 4malige Überforderung. 1 Paar Ohrringe,

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je 1 L.-D., Fassung Messing, Ohrbogen Silberdraht. Preis 2 Fr., Wert 1 Fr. bis 1.50 Fr. Es ist hier zu berücksichtigen, daß Zeuge laut Protokoll und Rechnungsbeleg obige Ohrringe in Tausch zu 2 Fr. erhielt, um die Differenz von 2 Fr. nicht in bar zurückerstatten zu müssen. (Unter ,,Wert" verstehe jeweils Ladenpreis, wie oben in Frage 6.)

ad Act. 79 (Frau Sch.): 1 Ring mit einem L.-D., Fassung (Krappen) Tombak vergoldet. Preis 14 Fr., Wert 1.25 Fr. bis 1.50 Fr., also 11 resp. 9 malige Überforderung. Zieht man

in Betracht, daß der Ankaufspreis dieses Ringes 40-50 Cts beträgt, so ist mit 14 Fr. für dieses Stück 35 resp. 28 mal dieser Wert bezahlt worden.

ad Act. 80 (Frau Z.): 1 Paar Manschettenknöpfe, Doublé, je 1 L.-D. 1 Brosche, falsche Perle, 12 kleine L.-D., Fassung Messing versilbert und vergoldet. 1 Ring mit 1 L.-D. (Stein fehlt), Fassung Tombak. 1 Paar Ohrringe mit je einem falschen Opal und 8 L.-D.-Similisteine (metallischer Belag an der Unterseite) 1 Stück defekt, Fassung Messing, Ohrbogen Silber, Preis dieser 4 Gegenstände zusammen 24 Fr., Wert 8 Fr. zusammen, also 3 malige Überforderung.

ad Act. 31 (Frau A. P.) hat in die ihr gehörigen goldenen Ohrringfassungen je einen L.-D. fassen lassen und zahlte dafür 18 Fr. Mit 3 Fr. bis 2.50 Fr. wären die L.-D. samt der Arbeit des Fassens sehr gut bezahlt gewesen, also 9 resp. 7malige Überforderung.

ad. Act. 86 (Frau V.): 1 Ring mit 1 L.-D., Fassung Messing, Preis 4 Fr., Wert 1 Fr., also 4malige Überforderung. Dieser Ring ist eine gelungene Illustration des traurigen Endes dieser,,Diamant"-Ware.

Das Mißverhältnis zwischen Wert und gefordertem Preis der L.-D.- Waren, diese krassen Überforderungen, bilden eine schreiende Ungerechtigkeit gegenüber den Käufern und zeigen so recht die Macht der Reklame, die, skrupellos angewandt, immer von Erfolg begleitet ist, zum großen Schaden des Publikums sowohl als der ansässigen soliden, ehrenhaften Berufsleute, denen von diesen ,,Volksbeglückern" noch zugemutet wird, daß sie sich nicht einmal ihrer Haut wehren und die ungeschminkte Wahrheit sagen dürfen.

Damit habe ich nach bestem Wissen und Gewissen die mir vorgelegten Fragen beantwortet und hoffe, meiner Aufgabe gerecht geworden zu sein.

St. Gallen, den 1. Mai 1906.

Der Experte: Albert Steiger.

Wen

Wie erhält man ein gutes Zinnlot?

Wenn Sie, freundlicher Leser, ein gutes, brauchbares Zinnlot für Ihre Werkstatt haben wollen, so müssen Sie zunächst unter die Sammler gehen, viel Schokolade essen und die Automaten plündern! Ich meine damit, daß Sie das um die Schokoladentafeln gewickelte Stanniol, dieses zu dünnstem Blech ausgewalzte Zinn sammeln sollen. Wenn Sie dann ein Quantum, so ungefähr 100 g Stanniol gesammelt haben, so rollen Sie es zu einer Kugel und schmelzen es in einer eiserner Schale auf nicht zu starkem Feuer zusammen. Wenn die Masse geschmolzen ist, so rühren Sie dieselbe mit einer alten Nadelfeile noch einige Male gut um, damit die sogenannte Zinnasche ausgeschieden wird. Diese Zinnasche bleibt dann beim Ausgießen in der Eisenschale zurück. Als Einguß benutzen Sie irgend eine alte eiserne Pfanne, die Sie schräg halten, so daß das Zinn in der Ecke des Bodens lang fließt. Den Einguß,

den man für das Gold- und Silberschmelzen benutzt, sollen Sie nicht für das Zinn verwenden, da das geringste Körnchen Zinn, welches darin zurückbleibt, das Gold oder Silber verderben würde. Leider wird dem Stanniol nicht die nötige Aufmerksamkeit seitens des Publikums gewidmet, zumal wenn ich bedenke, daß einige große Schokoladenfabriken jährlich annähernd für 150 000 Mk. Ausgaben für Zinn- und Stanniolverwertung in ihren Betriebskosten zu verzeichnen haben. Wenn Sie aber das Stanniol sammeln, und nicht achtlos in Wald und Flur beiseite werfen, so erhalten Sie erstens ein großes Kapital und zweitens haben Sie ein gutes Zinnlot. Ich möchte Sie daher, meine Herren Kollegen, auffordern, von meinem obigen Vorschlage recht ausgiebigen Gebrauch zu machen, denn in diesem Falle trifft das Wort den Nagel auf den Kopf: „Gut und Billig!" H. F.

Kleine Mitteilungen.

Stempelung von Gold- und Silberwaren in Kanada. Durch ein in der Canada Gazette vom 21. Juli d. J. veröffentlichtes Gesetz The Gold and Silver Marking Act 1906 (Nr. 17/1906) -, das 12 Monate nach dem Tage der Unterzeichnung durch den Generalgouverneur in Kraft tritt, ist bestimmt, daß Waren ganz oder teil

weise aus Gold oder Silber oder aus Gold- oder Silberlegierungen oder mit Gold oder Silber oder Legierungen daraus plattiert usw. wenn sie in Kanada hergestellt, verkauft oder eingeführt werden, in einer in dem Gesetz näher bezeichneten Art gestempelt sein müssen. (The Board of Trade Journal.)

Ein

Ein interessantes Wort des Großherzogs von Baden. Das Großherzogliche Paar und der Hofstaat besuchten am 17. ds. Mts. die Kunstgewerbe-Ausstellung in Karlsruhe, auf der die Pforzheimer Industrie würdig vertreten ist. In seiner Dankesrede sagte der Großherzog u. a.: „Und was ist erstanden? herrliches Werk, vorbildlich hoffentlich für die Zukunft! Daß sich daran das Gewerbe anschloß, daran war die Kunst schuld. Sie hat das Gewerbe auf die Höhe gebracht. Und ich betone nochmals, die Kunst war es, die zuerst entwickelt werden mußte, um das Gewerbe auf diese Höhe hinaufzuführen."

Neues aus Hanau. Die Lohnbewegung der Gold- und Silberarbeiter, die zurzeit in Hanau besteht, hat noch keine Erledigung gefunden. Die hiesigen Fabrikanten haben ebenfalls einen Verband gegründet, welcher sich soeben mit den Forderungen des Verbandes der Metallarbeiter befaßt, und wäre es zu wünschen, wenn die Frage in einer, für Prinzipal und Arbeiter, zufriedenstellender Weise Erledigung fände, damit das bevorstehende Weihnachtsgeschäft nicht notleidet. Wird man den Arbeitern einen höheren Lohn bewilligen, so ist eine allgemeine Preiserhöhung nicht zu umgehen. Schon heute kündigen mehrere Kettenfabrikanten eine Preiserhöhung an, deren Höhe erst nach Abschluß der Bewegung normiert werden kann. Jedenfalls tun die Herren Juweliere gut, wenn sie ihren Weihnachtsbedarf rechtzeitig decken, damit ihnen durch nicht zu vermeidende Lieferungsverzüge keine Ungelegenheiten entstehen. Abgesehen von dem Umstand, daß die seit Jahren üblichen Überstunden, die Nacht- und Sonntagsarbeit ganz besonders eingeschränkt werden sollen, herrscht zurzeit noch ein großer Mißstand, nämlich der Platinamangel. Das Platina ist im Preise ganz enorm und zahlt man gern jeden Preis, wenn man nur welches bekommen kann. Einige Platinaschmelzen geben nur noch geringere Quantitäten an langjährige Kundschaft ab und zwar nur gegen Gegenlieferung der Platinabfälle und Platinafeilung. Auswärtige Schmelzen haben sogar ihre Lieferungen vorläufig eingestellt. Wenn dieser Mißstand nicht gehoben wird, wofür keine Aussicht vorhanden ist, wird es in Zukunft unmöglich sein, eilige Lieferungstermine bei größeren Aufträgen einzuhalten. Die weit und breit in jeder Beziehung als leistungsfähig bekannte Juwelenfirma Hosse & Schlingloff, Hanau, hat in der Friedrichstraße daselbst ein Anwesen erworben, um einen der Neuzeit entsprechenden Fabrik- und Kontorneubau zu errichten. Wir wünschen derselben auch für die Zukunft viel Glück!

Versteigerung badischer Münzen und Medaillen. Eine der bedeutendsten Sammlungen badischer Münzen und Medaillen gelangt am 8. Oktober durch die Firma Sally Rosenberg in Frankfurt a. M. zur Versteigerung. Beginnend mit den Prägungen des Herzogs Christoph (1475-1527), erstreckt sich die Kollektion bis auf die heutige Zeit, und sind neben den kurant gewesenen Münzsorten namentlich alle historischen Ereignisse, welche sich in badischen Landen zugetragen haben, durch Schautaler und Medaillen versinnbildlicht.

Stempelung der von Geschäftsreisenden eingeführten Gold- und Silberwaren in Rußland. Laut Zirkular des Zolldepartements vom 5. August 1906, Nr. 18430, hat der Verweser des Ministeriums für Handel und Industrie, auf die Gesuche von Geschäftsreisenden, die Muster von Gold- und Silberwaren ins Ausland zurückführen, tunlichst eine Beschädigung der Muster bei der Vernichtung der Stempel zu vermeiden, im Einvernehmen mit dem Finanzminister eingewilligt, daß bei den nach Rußland eingeführten Mustern von Gold- und Silberwaren die Stempelung durch Anbringung des Stempels auf einem an die Waren anzuhängenden Blei bewirkt wird und zwar unter Beobachtung folgenden Verfahrens: 1. Auf allen als Muster eingeführten Waren muß die Bezeichnung „Muster" oder „Modell" eingraviert oder eingeprägt sein.

2. Derartige Waren sind den Probierbehörden von den Zollanstalten mit einer Bescheinigung dieser letzteren darüber zuzusenden, daß sie tatsächlich Muster sind.

3. Muster von geringem Feingehalt werden nicht eingelassen, und auf Grund der allgemeinen Bestimmungen ins Ausland zurückgeschafft.

4. Muster, die den gesetzlichen Bestimmungen über den Feingehalt genügen, werden, soweit möglich, auf den an die Waren angehängten Bleien gestempelt. Falls die Anhängung von Bleien unmöglich ist, wird das Muster in der allgemein vorgeschriebenen Weise gestempelt.

5. Bei der Wiederausfuhr von Mustern unter Abnahme der Bleie wird die von ihnen erhobene Stempelungsgebühr nach Maßgabe der allgemeinen Bestimmungen nicht zurückgegeben.

Auf Grund einer Verständigung zwischen dem Finanzminister und dem Verweser des Ministeriums für Handel und Industrie ist bei der Wiederausfuhr von Mustern unter Rückerstattung des Zolles die Abnahme der Bleie, die den Zweck hat, die abermalige Einfuhr der Waren als bereits verzollte unmöglich zu machen, von den Zollämtern sofort auszuführen, nachdem sie die Wiederausfuhr der Muster unter Rückerstattung des Zolles genehmigt haben.

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