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Eisenach und die Wartburg.

kultus, der Gedanke an die Rosen der heiligen Elisabeth, auf der anderen Seite die Stätte, da Luther für seine welterschütternde Idee der Reformation eintrat und sich den Verfolgungen seiner Gegner entzog! Gewaltige Jahrhunderte werden wieder lebendig vor unserem Geiste!

Eisenach hat aber auch viel schwere Kriegszeiten durchmachen müssen, denn es galt als die Krone Thüringens, um deren Besitz sich die blutigsten Kämpfe entspannen. Es war der Streitpunkt in dem blutigen thüringischen Erbfolgekriege, und auch in all den großen Kriegen, welche Deutschland heimsuchten, blieb es nicht verschont von schweren Schicksalsschlägen. Aber es hat sich allezeit durchgerungen. Handel und Gewerbefleiß blühten empor, eine rege Industrie schloß sich ihnen an, und wenn auch die Tage längst dahin sind, da ein Walter von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, Heinrich von Ofterdingen, Tannhäuser usw. hier ihre Liederkunst übten, wenn auch kein Zauberer Klingsor mehr durch die Räume der hochaufragenden Wartburg schreitet und nicht mehr im heißen Turnier die Lanzen an den Rüstungen zersplittern, Eisenach hat seine hohe Bedeutung im Kranz deutscher Städte behalten, denn Handel und Industrie, Gewerbefleiß und Kunstsinn haben ihm seine Stärke und Schönheit bis in unsere Tage bewahrt.

Ein Turnier gilt es jetzt wiederum abzuhalten! Freilich Blut wird dabei nicht fließen. Aber gestritten wird auch werden zum Besten des Verbandes in heißer Redeschlacht. Die Tagesordnung des sogenannten ,, kleinen" Verbandstages ist ja reichhaltig genug.

Kassenbericht,

Der Geschäfts- und welcher vorgelegt werden wird, ist in unserem Blatte bereits zum Abdruck gelangt. Er gibt ein Bild von der Tätigkeit des Verbandes im verflossenen Jahre, eine vielseitige Tätigkeit, zum Besten der ganzen deutschen Goldschmiedekunst. Von den weiteren Beratungspunkten erfordert namentlich die Vorlegung einer Arbeitsordnung (Referent: Max Winter-Berlin) hohes Interesse. Unsere Leser wissen, daß wir selbst in der „Deutschen Goldschmiede-Zeitung" seinerzeit einen solchen Entwurf veröffentlicht haben, der vielfache Anerkennung gefunden hat. Die Verbandsvorlage enthält einige Vorschriften, welche bereits in der Gehilfenschaft diskutiert sind und auch auf dem Verbandstage wohl zu einer interessanten Debatte führen dürften. Dahin gehört vor allem der Fortfall einer Kündigungsfrist, der dem Goldschmied und seinem Gehilfen das Recht einräumt, jederzeit das Arbeitsverhältnis zu lösen. Über die Zweckmäßigkeit und Billigkeit einer solchen Bestimmung kann man auch in Prinzipalskreisen geteilter Meinung sein. Auch die Einführung des metrischen Karates wird Gegenstand der Verhandlungen sein.

Das Versicherungswesen wird auch diesen Verbandstag wieder beschäftigen. Das Referat hat der Vorsitzende des Verbandes der Juweliere, Gold- und Silberschmiede, Wilhelm Fischer-Berlin, selbst übernommen. Auch auf dem Grossistentage in Pforzheim war dieser Frage eine Beratung eingeräumt, an welcher derselbe sich lebhaft beteiligt hat. Es gilt, den

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Der Karlsplatz in Eisenach.

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deutschen Goldschmieden bei Abschlüssen von Versicherungen die nötigen Vorteile zu schaffen und zu sichern. Feuerversicherung, Einbruchs- und Diebstahls versicherung, Versicherung der Schaufenster, das sind notwendige Geschäftsfragen für den Goldschmied, die endlich einer günstigen Lösung zugeführt werden müssen. Ein Antrag der Mecklenburger Vereinigung ist auf die Gründung einer Unterstützungskasse bei Einbruch für Nichtversicherte gerichtet. Referent wird SchmiethSchwerin sein. Der Antrag hat nur insoweit etwas für sich, als solche Nichtversicherte in Frage kommen, die aus irgend einen: Grunde von der Versiche

rung ausgeschlossen, abgelehnt worden sind usw., und daher gar nicht imstande sind, sich eine Sicherheit zu schaffen. Denen, die aus Saumseligkeit sich keiner Versicherung anschließen, die sich nicht selbst helfen wollen, kann natürlich auch nicht geholfen werden. Auf dem Wege der gemeinsamen Selbsthilfe ließe sich schon für die unschuldig in eine trübe Lage geratenden Kollegen etwas tun. Die Magdeburger Vereinigung rollt von neuem die Frage einer Abänderung des Gesetzes über den Feingehalt der Gold- und Silberwaren auf, das von verschiedenen Seiten für reformbedürftig angesehen wird. Wir haben in der „Deutschen Goldschmiedezeitung" darüber schon wiederholt Ausführungen gemacht. Als Referent wird Herr Pfannschmidt-Magdeburg bei diesem Punkt der Tagesordnung fungieren. Auch der Antrag der Vereinigung Hannover (Referent: Betz-Hannover), die Errichtung einer Probierstelle für Gold, Silber und Güldisch

Eingang zur Wartburg.

Die Wartburg von Osten.

betreffend, wird das Interesse der Teilnehmer fesseln. Was sonst noch zum Besten der deutschen Goldschmiedekunst erörtert werden wird, läßt sich voraus nicht sagen. Ein Wort gibt bei solchen Tagungen das andere, ein Punkt der Tagesordnung zeitigt oft einen anderen.

Aber die Eisenacher Kollegen, unterstützt durch Herrn Walter, haben auch dafür gesorgt, daß die Geselligkeit auf dem Verbandstage nicht zu kurz kommt. Die Schönheit der Umgebung wird alle Herzen höher schlagen lassen. Im idyllischen Waldhaus, im romantischen Annatal mit der grotesken Drachenschlucht, auf der hohen Sonne" mit ihrem prächtigen Panorama, hoch oben auf der alten Wartburg, überall wird den Besuchern die Natur des Thüringer Waldes ihr schönes Antlitz entschleiern, und wenn am 7. August sich eine Fahrt auf den Inselsberg anschließt, dann mögen sich die deutschen Juweliere, Gold- und Silberschmiede bewußt werden, daß unser

ganzes Leben und Streben auf Erden eine Bergfahrt sein soll, ein Vorwärts und Aufwärts zur goldenen Höhe menschheitlicher Entwicklung! Auf der Wartburg ward einst die freie deutsche Burschenschaft gegründet. Das Eisenacher Burschenschaftsdenkmal ist heute noch ein Denkmal der Freiheit. Möge ein freier Geist, wie er hier oben auf der Zinne geweht hat, auch in den Beratungen des diesjährigen Verbandstages regieren, denn nur durch ihn kommen wir zu der Höhe, die unserer Sehnsucht Ziel ist. Mit diesem Wunsche schließen wir und rufen nochmals von Herzen:

Auf gen Eisenach!
Willkommen in Eisenach!"

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Die Technik und Geschichte des Email und der Emailmalerei. Vortrag, gehalten im Kunstgewerbeverein „Vorwärts" am 11. Juli 1906 von Hermann Schmidt, Emailmaler, Schw. Gmünd.

Technischer Teil.

chon vor längerer Zeit ist an mich der ehrenvolle Auftrag ergangen, einmal etwas über Email und Emailmalerei zu sprechen. Ich komme diesem Wunsche mit ganz besonderem Vergnügen nach, um so mehr, als sich in unserem „Vorwärts" in

letzter Zeit ein ganz bedeutendes Sichregen und Arbeiten fühlbar macht, und mir dadurch einen um so eifrigeren Ansporn gibt, auch etwas oder wenigstens einen kleinen Teil zur Würze beizutragen. Es ist zwar in unserem Verein noch wenig über eine bestimmte Technik gesprochen worden, allein ich denke, daß es Ihnen nicht unangenehm sein wird, etwas über die Kunst des Emaillierens und Emailmalens in technischer Hinsicht zu hören, ganz besonders darum, weil die genannte Technik mit der Gold- und Silberbranche in so inniger und nächstliegender Verbindung steht, wie

Ansprüchen mehr entsprechendere Ausschmückung eines Gegenstandes findet, als die mit Email. Ich will Sie nun in erster Linie mit der Technik und hernach mit der Geschichte des Emails bekannt machen.

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Was ist nun Email? Email ist eine Glasmasse, ein Glasüberzug, welcher mit seiner Unterlage durch eine entsprechende Glühhitze in eine so innige Verbindung gebracht wird, daß das Ganze einen einzigen Körper bildet. Die Glasmasse kann durch verschiedene Metalloxyde in verschiedenen Farben hergestellt werden. Unsere Emailglasmasse, welche sich durch ihre chemische Zusammensetzung wesentlich von dem gewöhnlichen Fensterglas unterscheidet, schmilzt im allgemeinen bei einer Hitze von 800° C, schmilzt also verhältnismäßig sehr leicht. Und dieser Eigenschaft verdankt auch hauptsächlich das Email seinen Namen, denn die deutsche Bezeichnung für Email ist Schmelz, und kommt vom althochdeutchen Worte schmelzan, also schmelzen. Das Email, wie es der Emailleur benützt, wird von demselben nicht selbst hergestellt, sondern die Emaillen werden

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Der Bankettsaal in der Wartburg.

alle anderen Künste, die zur Herstellung von Edel- und Unedelarbeiten benötigt sind, und aber im großen und ganzen bedeutend weniger in seinen Detailen bekannt ist. Sie werden wohl alle schon des öfteren Gelegenheit gehabt haben,

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recht schöne, reichhaltige Farbenskala, die ganz besonders in den letzten Jahren große Erweiterung erfahren hat. Ein Hauptaugenmerk ist bei der Fabrikation des Emails darauf zu richten, daß die Ausdehnung und Zusammenziehung beim Erhitzen und Erkalten mit jener der Unterlage (also des Metalls), auf welcher emailliert werden soll, vollständig oder nahezu gleich ist. Allerdings ist es der ferneren Zeit noch vorbehalten, dieses Problem, diese Aufgabe noch besser und zuverlässiger zu lösen, als dies bis dato der Fall war.

Glas ist, wie wir wissen, eine Verbindung von Kieselsäure, eines erdigen Alkali, wie Kalk, Bleioxyd usw. Für unser Emailglas kommt nur Kieselsäure mit Natriumverbindungen in Betracht. Die Farbe der Glasmasse wird durch Metalloxyde, wie ich ja schon vorhin erwähnte, erzeugt, und zwar durch Zerschmelzen in einem Tiegel. Es wird so lange geschmolzen, bis keine Schmelzblasen mehr entstehen. So erzielt man gelbes Email durch Zuschmelzen von Antimonoxyd, Silberoxyd, Uranoxyd und andere, Rot durch Eisenoxyd-Tonerde, Natrium-Goldchlorid, Cassiuschen Purpur, Grün wird durch Kupferoxyd erzeugt, Blau durch Kobaltoxyd, Violett durch Manganoxyd und Braun durch Eisenoxyd. Bezüglich der Erscheinungsformen unterscheidet man durchsichtiges, also transparentes oder

unschmelzbaren Körper zusetzt, welcher sich in seinen kleinsten Teilchen in dem Email verteilt, und ein solcher Körper ist das Zinnoxyd und das Kaliumphosphat. Von dem opaken weißen Email lassen sich natürlich auch andere opake Farbentöne erzielen, auch durch Zusatz von Metalloxyden. Ich habe Ihnen nun ein gedrängtes Bild über die Beschaffung des

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Emails gegeben, es wäre ja noch vieles zu erörtern über die chemische Zusammensetzung der einzelnen Töne, der einzelnen Maßnahmen, die bei den Präparaten und Chemikalien angewendet werden müssen, allein es würde zu weit führen, auf alles einzugehen und wäre auch nicht für das heutige Programm zweckentsprechend.

Wenn nun ein Gegenstand emailliert werden soll, so muß das Email, wie man solches vom Zusammenschmelzen her erhalten hat, zuerst zerkleinert werden, und dies geschieht in den meisten Fällen durch Schrecken, d. h. durch Glühen und darauffolgendes Werfen in kaltes Wasser. Die weitere Zerkleinerung geschieht durch Reiben in einem kleinen Achatmörser mittelst eines Stößels aus gleichem Material. Anstatt Achat dient oft auch ein Porzellanmörser, und zwar geschieht diese Arbeit unter Zugießen von destilliertem Wasser oder Regenwasser. Ist nun das Email in einen feinen pulverigen Zustand gebracht, so wird mit dem Schwenken begonnen. Das aufgegossene Wasser nämlich hat eine trübe, milchige Farbe erhalten, dieses Wasser wird, nachdem das Email sich zu Boden gesetzt hat, durch neues ersetzt, und mit dieser Manipulation so lange fortgefahren, bis das Wasser schön klar und rein bleibt..

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Eisenach: Das Lutherhaus.

translucides Email, durchscheinendes oder opales, und endlich opakes oder undurchsichtiges Email. Das durchsichtige Email hat den Charakter, den Metallgrund mit allen seinen gravierten oder guillochierten Einzelheiten schön durchscheinen zu lassen,

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hätten eine schöne ebene goldene Platte, welche mit transparentem Rot emailliert werden sollte. Es ist gut, wenn um die Platte ein kleiner Rand gestochen ist, damit das Email nicht abfließt. Es wird vorerst behufs Reinigung nun die Platte gut geglüht, abgekocht, abgeschwenkt mit Wasser, hierauf gekratzt mit Kratzbürsten, in Sand gebürstet, wieder abgeschwenkt und zum Schluß rasch abgetrocknet. Wenn wir annehmen wollen, die Platte sei vorher vom Graveur mit einem hübschen Dessin graviert, so sehen wir jetzt alles in schönstem Glanze vor uns. Ist auf diese Art alles gut vorbereitet, so wird das Email, welches man von der Reibschale in ein kleines Porzellanschälchen gebracht hat, mittelst eines zugespitzten Metallstiftes auf die Platte aufgetragen, und zwar schön gleichmäßig. Mittelst eines ganz reinen trockenen leinenen Läppchens wird das im Email befindliche Wasser aufgesogen und ist dann die Platte zum Einbrennen fertig. Den technischen Ausdruck für Einbrennen nennt man Passieren, und dies geschieht in einem Emailleur-Ofen, sogenannten Passierofen. Zum Zwecke des Einbrennens stellt der Emailleur die besprochene Platte auf ein Tonplättchen vor dem Brennofen, um das Email in eine intensivere Temperatur zu bringen und zu gewöhnen. Der Ofen selbst ist ein Muffelofen, wie Sie ja solchen schon oft gesehen haben, und wie er ja, soviel ich weiß, in jeder Fabrikanlage zu sehen ist, und welcher mit Koks oder Gas geheizt werden kann. Hat die Muffel die genügende Glühhitze, so kann mit dem Einbrennen begonnen werden. Man nimmt das Tonplättchen mit einer großen langen Zange und hält es in die glühende Muffel hinein, um dann wieder retour zu ziehen, und macht diese Manipulation einige Male. Damit wird bewirkt, daß das zu

Sie werden wohl sofort erkennen, meine Herren, daß das Einbrennen keine leichte Arbeit ist, ich kann Ihnen versichern, daß dazu eine große Erfahrung und ein gutes, geübtes Auge notwendig ist; denn wenn Sie bedenken, daß oft wegen technischen Rücksichten verschiedene Emaillen, welche getrennte Schmelzpunkte haben, auf einmal eingebrannt werden müssen, wenn Sie ferner berücksichtigen, daß das Metal für Emailzwecke oft von der Fabrikation so dünn vorgesehen ist, daß es viel leichter geschehen kann, den Metallgegenstand ins Schmelzen

zu bringen, als das zu schmelzende Email, so werden Sie mir zugestehen müssen, daß der Emailleur oft mit großen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, die oft leider bei der Fabrikation der Metallgegenstände gar nicht berücksichtigt werden.

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Nach dem Einbrennen werden wir bemerken, daß unsere nun in einem schönen feurigen Rot emaillierte Platte noch nicht genügend bedeckt ist. Man muß nun die Platte zum zweitenmal betragen und einbrennen, und so lange fortfahren in dieser Weise, bis der Auftrag voll und ganz befriedigt. Ist dies soweit geschehen, so beginnt das Glätten des Emails durch Feilen. Alle Unebenheiten, welche durch das Betragen entstanden und durch das Schmelzen nicht ganz beseitigt worden sind, werden erst mit einer rauhen und dann mit einer feineren Schmirgelfeile flach gefeilt, und nach dieser Arbeit wird das Emailstück nochmals eingebrannt, um die ebene, aber durch das Feilen rauh gewordene Emailfläche schön glatt zu bringen Dieses Einbrennen nennt man das Glanzpassieren. Nun wäre die Emaillierung soweit fertig und es benötigt nur noch, den Gegenstand abzukochen, um hierauf an der Schleifmaschine zu schleifen und zu polieren. Durch diese letzte Arbeit ist der Emailleur in der Lage, dem Email diese schöne spiegelglatte Fläche zu geben, die auf jeden Beschauer einen Reiz ausübt. Das Schleifen geschieht auf einer runden Scheibe aus Apfelholz. Unsere besprochene Platte hätte nun also ein schönes glattes transparent-rotes Aussehen. Wir haben nun bis jetzt bei der Erläuterung der Technik nur von einer vollständigen Überziehung einer ebenen Platte mit Email gesprochen. Soll nun aber eine Platte, eine Edelschmiedearbeit, auf seiner Oberfläche nur an einzelnen Stellen, und zwar in bestimmter Zeichnung und in bestimmter Form aufgetragen werden, so würde das Email auf der ebenen oder gekrümmten Fläche infolge seines breiigen Zustandes verlaufen, und es wäre nicht möglich, die gewünschte Zeichnung in Konturen herzustellen. Um diesem Mangel vorzugreifen, ging man schon von alters her zu folgendem Gebrauche

Die Drachenschlucht.

schmelzende Email langsam an die Hitze gewöhnt wird. Ist das Anwärmen genügend geschehen, so stellt man das Tonplättchen ganz in die glühende Muffel hinein und läßt das Türchen, das die Muffel vorne schließen kann, herunter, damit kein unnötiger Luftzug störend wirken kann. Das Türchen selbst hat wieder eine ganz kleine runde Öffnung, und durch diese Öffnung beobachtet der Emailleur den Fortgang des Schmelzens. Wenn nun dieser Moment kommt, so sieht man, daß sich das Email voll und ganz an den Metallgegenstand anschmiegt und möglichst glättet, in dem Augenblick des Schmelzens dreht der Emailleur das Tonplättchen rasch einige Male im Kreis herum, um jeder Stelle des Gegenstandes die gleichmäßigste Hitze geben zu können. Ist dies alles zur Genüge geschehen, dann zieht der Emailleur das Tonplättchen langsam aus dem Feuer, und das Email ist mit dem Metall in innige Verbindung getreten.

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