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Die Träne und der Diamant.

Die Träne sprach zum Diamanten:

Kleine Mitteilungen.

Wo kommst du her, du kalter Stein? Uns gleichst du, den von Gott gesandten, Mit deinem klaren, hellen Schein.

Doch du bist hart, und deine Seele

Das ist allein dein Farbenspiel;

Du willst entzücken nur, verhehle

Mir's nicht, das Herz gilt dir nicht viel!"

Der Diamant er lächelt leise

Und sieht die Träne sinnend an:
„Sprich nicht zu mir in dieser Weise,
Dein Wort, es hat mir weh' getan!

Denn sieh! Ein Herz hat mich geboren,
Als Schmerzensträne, klar und rein!
Dann ging ich in der Welt verloren
Und ward ein harter Edelstein."

Thyra Jaeger.

Verbandstag der Gold- und Silberwarengrossisten. Die zeichnerische Ausbildung der Kaufleute. Im Handel und Gewerbe, in allen Branchen regen sich mächtig die Bestrebungen, welche darauf hinzielen, den angehenden Berufsgenossen die bestmöglichste Vorbildung und Ausbildung zu vermitteln, und auch unser Landtagsabgeordneter, Herr Albert Wittum, hat diesen Bestrebungen bei der diesjährigen Budgetberatung in der Kammer warme Worte der Anerkennung und des Wohlwollens gespendet. Merkwürdigerweise wurde in unserer Branche der Gold- und Silberwarenfabrikation und des Handels bisher noch nicht darauf hingewiesen, welche Vorteile für den Einzelnen und die ganze Branche eine zeichnerische Ausbildung der jungen Kaufleute haben könnte, für die Betätigung als Reisender, Verkäufer und späterer Fabrikant. Auf Schritt und Tritt würde eine derartige Ausbildung ihre guten Früchte zeitigen und mit Vorteil zu verwenden sein. Wie wichtig die Entwickelung zeichnerischer Anlagen und damit die künstlerische Geschmacksbildung sind, erhellt schon daraus, daß der Kaufmann, der auf die Reise hinausgeschickt wird und dort in der Lage ist, alle diejenigen Anregungen, die ihm entgegentreten und von der Kundschaft gegeben werden, aufzunehmen und zeichnerisch festzuhalten, seinem Hause unbezahlbare Dienste leisten kann; der Verkäufer, der seinem Kunden mit dem Stift in der Hand seine Ideen veranschaulichen kann, wird sicherlich überall einen guten Erfolg haben, und der Fabrikant, der auf seiner Geschäftsreise alles dasjenige, was für ihn von Interesse ist, skizzieren und dadurch schwarz auf weiß nach Hause tragen kann, wird von diesen Reisen einen viel größeren Nutzen haben als sonst. Es sollen aber damit keineswegs „Zeichner" herangebildet werden, sondern nur Anlagen entwickelt und eine Vorbildung so weit gegeben werden, als das praktische Bedürfnis es erheischt. Wir dächten uns die Sache in der Weise, daß bei der Neuorganisation der Handelsschule, unter Verkürzung des Unterrichts der elementaren Fächer, die ja in der Schulzeit genügend durchgepeitscht sind, die Teilnahme an einem Zeichenkursus an einer Fachschule vorgesehen würde. Eine derartige Organisation würde für Pforzheim die besten Früchte zeitigen. Es besteht die Absicht, bei dem bevorstehenden Verbandstag der Goldund Silberwaren - Grossisten diese Frage durch ein Referat zu behandeln; wir sind der Überzeugung, daß die Verhandlungen darüber das weitgehendste Interesse finden werden.

Herr Privatier Carl Siebenpfeiffer in Pforzheim wurde dieser Tage sehr überrascht durch die ehrende Mitteilung, daß unser Fürstenpaar von ihm zur goldenen Hochzeits-Feier, die im September stattfindet, den goldenen Myrtenkranz nebst Sträußchen geliefert haben wolle. Herr Siebenpfeiffer hatte nämlich die Hochzeitsbibel und vor 25 Jahren auch die Myrtenkränze zur Silberhochzeit angefertigt. Das Großh. Kabinett bestellte gleichzeitig bei der Firma Carl Siebenpfeiffer auch einen silbernen Myrtenkranz mit Sträußchen für das Kronprinzenpaar von Schweden, dessen Silberhochzeit in diesem Jahre stattfindet.

Eine heitere Begebenheit, welche sich wirklich zugetragen hat: Bekommt da ein Juwelier in einer Residenzstadt von einer auswärtigen Kundin eine Sendung alter Silbergegenstände mit dem Ersuchen, dieselben als Bruchsilber anzunehmen und den Betrag ihrem Konto gutzuschreiben. Der Juwelier untersucht diese Gegenstände und findet dabei, daß nicht ein Stück echt Silber ist, sondern alles stark versilbert. Die Sachen werden wieder eingepackt und der auswärtigen Kundin mit einem höflichen Briefe, worin ihr mitgeteilt wird, daß die Gegenstände unecht sind und mithin für den Juwelier keinen Wert hätten, zurückgeschickt. Die Kundin schreibt jedoch nach Erhalt der Sachen und dieser Mitteilung wiederum an den Juwelier: „Da Sie die Ihnen gesandten Silbergegenstände nicht als Bruchsilber annehmen wollen, weil dieselben, wie Sie meinen, unecht sind und für Sie keinen Wert haben, so werde ich diese Sachen hier am Platze als Altsilber verkaufen." Daraufhin schrieb wieder der Juwelier: „Da Sie von mir wissen, daß Ihre Gegenstände unecht sind, würde ich Ihnen raten, die Sachen nicht noch einmal als Silber zum Verkauf anzubieten," und machte, wie bei allen seinen Briefen und Mitteilungen, den Vermerk „copiert“ mittels eines kleinen Stempels ebenfalls auf diese Mitteilung. Bald darauf erhielt der Juwelier auf einer Postkarte folgende Antwort: „Sie haben mir gar nichts zu raten! capiert?"

Großes Bernsteinlager gefunden. Bei den Arbeiten zur Herstellung eines neuen Rennplatzes in Hartlieb bei Breslau ist unmittelbar an den Gleisen der Zobtener Eisenbahn, wie die ,,Schlesische Zeitung" meldet, ein großes Bernsteinlager gefunden worden. Bei den Planierungsarbeiten stieß man am Freitag auf eine Stelle, die mit Massen von Stücken rohen Bernsteins erfüllt war. Gleichzeitig wurden in nächster Nähe davon Scherben von vorgeschichtlichen Gefäßen gefunden. Der Bauunternehmer Steinmetzmeister Bellenbaum benachrichtigte hiervon den Repräsentanten des Rennvereins, Oberst a. D. Freiherr von Schuckmann, und dieser setzte sich mit der Direktion des Schlesischen Museums für Kunstwerbe und Altertümer in Verbindung, um eine Untersuchung des Fundes in die Wege zu leiten. Sie fand Tags darauf statt und ergab, daß man es mit einer natürlichen Ablagerung zu tun hatte. Der Bernstein lag in einer groben Kiesschicht, die bis 2 m Tiefe unter Tage reichte, und bildete ein Nest von etwa 80 cm Durchmesser. Zuerst wurden nur kleine Stücke von Wallnuß- bis Hühnereigröße gefunden. Erst in der Tiefe traf man auf Stücke von Faustgröße und darüber, die größten las man bei 2 m Tiefe aus dem Schlamme des hervortretenden Grundwassers auf. Die ganze Masse belief sich gewiß auf acht bis zehn Zentner und füllte viele Säcke. Sämtliche Stücke hatten die beim Landbernstein nie fehlende, durch chemische Einwirkung der bedeckenden Erdschichten erzeugte dunkelbraune Kruste. Nur an den Bruchstellen leuchtete die wachsgelbe oder karminrote Farbe des edlen Harzes hervor. An einzelnen Exemplaren waren die Abdrücke der Baumrinde, von der das Harz herabgeflossen war, deutlich zu erkennen. Namentlich ein handtellergroßes, flaches Stück war in dieser Hinsicht bemerkenswert. Nach Göppert stammt der baltische Bernstein von einer Konifere (Pinites succinifer), die unserer Weiß- und Rottanne am nächsten kam, aber an Harzreichtum mit keiner Konifere unserer Tage zu vergleichen ist. Als die eigentliche Heimat der tertiären Bersteinwälder wird der jetzige Hauptfundort ihres Harzes, das Samland, und in zweiter Linie der Rest der preußischen Küste zwischen Memel und Danzig und das ihr vorgelagerte, heute vom Meere bedeckte, einst aber zum Festlande gehörige Gebiet der Ostsee bis zu den Inseln Bornholm, Gotland und Oesel angesehen. Alle sonstigen Fundorte müssen als sekundäre Ablagerungsstätten gelten. Insbesondere sind die schlesischen Bersteinfunde, deren mehrere Hundert bekannt sind, auf dem Transport durch diluviale Gletscher zurückzuführen, wie sie denn auch regelmäßig im Diluvialkies eingebettet sind. Besonders die Trebnitzer Hügelkette ist auffallend reich daran, und man hat dort einzelne Knollen ausgegraben, die zu den größten überhaupt bekannten zählen.

Steigerung der Chinasilberpreise. Sämtliche maßgebenden Chinasilber-Fabrikanten in Deutschland und Oesterreich, 25 an der Zahl, haben die Preise ihrer Fabrikate um 5 Prozent erhöht. Die letzte Preiserhöhung, ebenfalls um 5 Prozent, hat am 1. Januar ds. Js. stattgefunden. Die Preiserhöhung wird mit der Steigerung der Arbeitslöhne und der noch viel bedeutenderen Erhöhung der Rohmaterialpreise begründet.

Zu der Ausstellung der Edel- und Halbedelstein-Industrie in Krefeld, die zurzeit im Kaiser-Wilhelm-Museum zu sehen ist, hat Herr Oberlehrer Dr. Eppler-Krefeld ein informierendes Flugblatt geschrieben. Es behandelt die Geschichte der Schmuckstein-Industrie, die Verarbeitung der Schmucksteine und die in der Ausstellung vertretenen Arten von Edel- und Halbedelsteinen. Ein Katalog der Ausstellung bildet den Schluß.

Die diesjährige Michaelis-Messe zu Leipzig beginnt, wie aus dem Inseratenteil Seite 26 zu ersehen ist, für den Groß- und Kleinhandel am Sonntag, den 26. August, und endet am Sonntag, den 16. September.

Personalien und Geschäftsnachrichten.

Auszeichnung. Der Fabrikant Herr Adolf Mayer in Stuttgart, i. Fa. Stuttgarter Metallwarenfabrik Wilh. Mayer und Franz Wilhelm, wurde vom König von Württemberg mit dem Ritterkreuz II. Klasse des Friedrichsordens ausgezeichnet.

Jubiläen. Herr Otto Schmalbruch kann am 1. Juli auf eine 25 jährige treue Mitarbeit als Kassierer im Hause Gebrüder Levin, Bijouteriewaren-Fabrik, Braunschweig, zurückblicken.

In der kunstgewerblichen Werkstätte von Paul Stotz in Stuttgart feierten in letzter Zeit der Gießermeister Boß, der Former Ruoff, der Vergolder Merkle und der Gürtler Schabel ihr 25jähriges Arbeiter-Jubiläum. Aus diesem Anlaß wurde den Jubilaren von der Direktion je eine goldene Uhr überreicht; von ihren Geschäftskollegen wurden sie ebenfalls mit sinnigen Geschenken erfreut.

Firmen - Eintragungen. Die Firma Emil Fuchs, Bijouteriehandlung und Kommission in Pforzheim wurde eingetragen. Inhaber ist Kaufmann Emil Fuchs daselbst. Die Firma Paul Schönleber in Pforzheim wurde eingetragen. Inhaber ist Bijouteriefabrikant Paul Schönleber daselbst. Eingetragen wurde die Firma Ehrismann & Cie., Doublefabrik in Pforzheim. Durch den Austritt des Gesellschafters Theoder Karl Jung ist die Gesellschaft seit 1. Mai 1906 aufgelöst. Das Geschäft ging mit der Firma auf den bisherigen Gesellschafter Philipp Ehrismann über. Die Firma Heinrich Vogt in Pforzheim wurde eingetragen. Kaufmann Karl Gerhardt daselbst ist in das Geschäft als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten. Die offene Handelsgesellschaft hat am 1. Mai 1906 begonnen. Zu der Firma Aberle & Birk, Briefordner- und Etuisfabrik, Trossingen, wurde handelsgerichtlich eingetragen: Das Geschäft ist infolge Verkaufs mit der Firma auf die Kaufleute Eduard Kantorowicz und Karl Timmler, beide in Berlin, übergegangen. Das Geschäft wird als offene Handelsgesellschaft mit dem Sitz in Berlin fortgeführt werden. Zu der Firma H. M. Papsch, Gold-, Silber- und Juwelen-Geschäft in Chemnitz wurde eingetragen: Herr Uhrmachermeister Heinrich Moritz Pabsch ist als Gesellschafter ausgeschieden. Zu der Firma F. X. Dautzenberg, Metallwarenfabrik in Crefeld ist eingetragen worden: Dem Kaufmann Rudolf Heckmanns in Fischeln ist Prokura erteilt. Bei der Firma Thiele & Steinert, Gold-, Silber- und Juwelengeschäft in Freiberg i. S., ist eingetragen worden: Der Gesellschafter Kaufmann Hans Guido Röseler in Groß-Lichterfelde ist ausgeschieden. Die Firma Industrie Galaputz, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Berlin, ist eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von vergoldeten, versilberten und vernickelten Metallgegenständen, galvanische Aufarbeitung derselben, Herstellung und Vertrieb von Metallputzmitteln. Das Stammkapital beträgt 30000 Mk. Geschäftsführer: Kaufmann Willy Lindenstaedt zu Berlin und Kaufmann Hans Wiencke zu Friedenau.

Geschäfts-Veränderung. Die Doublékettenfabrik Friedrich Speidel in Pforzheim sieht sich genötigt, ihre großen Geschäftsräume abermals zu vergrößern und hat die bisherigen Wohnräume des Herrn Fr. Speidel dazu ausersehen. Letzterer erwarb die reizende Villa des Herrn Maximilian von Hiller um den Preis von 197000 Mk.

Geschäfts-Verlegung. In Glogau (Schles.) verlegte Herr Rudolf Sendler, Gold- und Silberarbeiter, sein Geschäft nach Markt 50.

Todesfall. In Neuenbürg (Württbg.) starb Herr Bijouteriefabrikant Aug. Bleyer, Inhaber der altrenommierten Bijouteriefabrik gleichen Namens, im Alter von 60 Jahren. In seiner Eigenschaft als Vorstand des dortigen Krieger-Vereins war er im Begriff zu den Bundesverhandlungen nach Tübingen zu fahren und wurde am Bahnhof vom Schlage getroffen.

Verschiedenes. Herr Wilhelm Böhler in Pforzheim hat sein Estamperiegeschäft nach der Kanalstr. 10 verlegt. — Die Bijouterie - Engros - Firma Hermann Laux jr. in Pforzheim wurde handelsgerichtlich eingetragen und die Rahmenfabrik Reißer & Wolf von Amts wegen gelöscht. Aus der Goldwarenfabrik J. S. Kahn in Pforzheim ist der Seniorchef Jakob Salomon Kahn ausgetreten und dafür dessen Sohn, Kaufmann Richard Kahn, als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten. Durch den Austritt des Herrn Konrad Matias Schultheis ist die Kettenfabrik M. Schlitter & Cie. in Pforzheim als Gesellschaftsfirma aufgelöst. Das Geschäft ging auf den bisherigen Gesellschafter Max Schlitter über. Die Bijouteriewarenfabrik Ed. Straubenmüller in Pforzheim hat ihre Geschäftslokalitäten nach der Ebersteinstr. 6 verlegt. - Herr Friedr. Fegert in Pforzheim hat sein Graviergeschäft nach der Ispringerstr. 21 verlegt. Die Gold- und Silberwaren-, Uhrenund Ketten-Engros-Firma Richard Lebram in Pforzheim teilt ihrer Kundschaft mit, daß sie zu ihrem großen Bedauern genötigt sei, infolge Steigerung der Rohmaterialien auf verschiedene Artikel Preisaufschläge zu berechnen. Die Gesellschaft für Silber-, Gold- und Juwelierfabrikate J. P. Chlebnikows Söhne & Co. in St. Petersburg hat für 1905 einen Gewinn von 20 529 Rbl. zur Deckung des Defizits von 1904 verwandt. Das gesamte Kontor- und Fabrikpersonal der Firma Rodi & Wienenberger, A.-G. in Pforzheim, etwa 500 Personen, versammelte sich am Sonnabend, den 9. Juni, nachmittag 6 Uhr, auf Einladung ihres Direktors, Herrn Wienenberger, zu einem Bankett mit darauffolgender Unterhaltung und Tanz anläßlich der Vermählung der Tochter des Herrn Wienenberger.

Neues aus Hanau.

Schulfeier in der Kgl. Zeichen - Akademie. Tätigkeitsbericht des Kunstvereins. Am 2. Juni fand in der Kgl. Zeichen-Akademie eine Schulfeier statt, welcher sich die Preisverteilung und die Eröffnung der Ausstellung der Schülerarbeiten aus den Jahren 1904/05 anschloß. Die Glückwünsche der Regierung zu der schlichten, aber bedeutungsvollen Feier überbrachte Herr Regierungsrat Kunz, nach welchem der stellvertretende Direktor der Akademie, Herr Prof. Offterdinger, die Erschienenen begrüßte und die Ausstellung eröffnete. Es erhielten als höchsten Preis die große silberne Medaille: Emil Wörner; dann folgten mit der großen kupfernen Medaille: Fritz Deibel, Karl Horst, Franz Malfeld, Theodor Pförtner, Heinrich Rauscher, Hugo Schabel, Karl Schwab. Die kleine silberne Medaille erhielten 9 Schüler, die kleine kupferne 18 Schüler und Schülerinnen, Geldpreise aus Staatsmitteln 8, Bücherpreise aus Staatsmitteln 8, Geldpreise aus der Weishaupt'schen Stiftung 8, Belobigungen 40. Mit einem Hoch auf Kaiser Wilhelm II. schloß Prof. Offterdinger die Feier, an die sich dann eine Besichtigung der trefflichen Schülerarbeiten anschloß. - Der Kunstverein zu Hanau hat einen Tätigkeitsbericht des Vorstandes für die Zeit von 1880 bis 1906 herausgegeben, der einen interessanten Ueberblick über die Wirksamkeit des Vereins seit seiner Begründung gibt. Er wurde 1879 unter Akademiedirektor Hausmann ins Leben gerufen, der einen vorläufigen Ausschuß bildete, aus dem sich dann der Verein herausbildete. Es erfolgte alsbald auch ein Anschluß an den Rheinischen Kunstverein. Seit 1880 fanden Wanderausstellungen statt. An Stelle des Direktors Hausmann trat im Frühjahr 1886 Prof. Wiese. Nach Auflösung des Rheinischen Kunstvereins schloß sich der Hanauer Verein dem Allgemeinen Deutschen Ausstellungsverband an, später im Jahre 1892 dem Hessischen Kunstverein zu Darmstadt. Im Jahre 1894 wurde eine Ausstellung von Kunstwerken aus Hanauer Privatbesitz veranstaltet, 1898 eine solche von Werken des beliebten Hanauer Malers Prof. Georg Cornicelius. Der Verein ist von 306 Mitglieder im Jahre 1880 auf 623 im Jahre 1905 gestiegen.

Vom Kunsthandwerk.

Wettbewerb um künstlerisch ausgestattete Gebrauchsgegenstände. Der Kunstgewerbe-Verein zu Leipzig hat zur Förderung der Kunst im heimischen Gewerbe eine Summe von 1000 Mk. ausgesetzt, mit der er die besten Arbeiten eines Wettbewerbes um künstlerisch ausgestattete Gebrauchsgegenstände anzukaufen gedenkt. Der Termin zur Einlieferung der Arbeiten ist auf den

30. November ds. Js. festgesetzt, und können sich an dem Wettbewerb alle in Leipzig ansässigen Künstler und Gewerbetreibende beteiligen; ferner soll damit versucht werden, aus allen Kreisen gerade solche Kräfte bekannt zu machen, die geschäftlich tätig, sonst nicht in die Oeffentlichkeit treten können. Der Wettbewerb ist ganz frei für alle Gewerbe; weder in der Wahl des Gegenstandes, noch hinsichtlich des Materials und der Ausführung werden Vorschriften gemacht. Neben dem textilen Gewerbe, der dekorativen Malerei, der graphischen Künste, des Buchgewerbes, können ebensogut auch die Bildhauerei, die Gold- und Kupferschmiedekunst, die Gießtechnik, die Elfenbeinschnitzerei und Drechslerei, die Tapeziererkunst, die Keramik- und die Glasmalerei angewandt werden. Bestimmung ist: gute technische Durchführung, Originalität des Entwurfs und künstlerische Behandlung. Die Einsendung der Arbeiten hat an obigen Verein (im Grassi-Museum) zu erfolgen.

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einen Längsschnitt durch den Verschluß, Fig. 4 einen Querschnitt desselben nach der Linie x von Fig. 2, Fig. 5 eine Seitenansicht des Verschlusses, Fig 6 einen Grundriß dazu und Fig. 7 eine Ausführungsform. Das Armband besteht aus einer beliebigen Kette a, deren eines Ende a dem einen geschlossenen Ende b2 des Schlosses b1 von hohlem Kastenquerschnitt angelenkt ist, durch dessen anderes offenes Ende 6 die dem Ende a des Armbandes angeschlossene Verschlußkette d, d' gesteckt wird. Das hohle, kastenförmige Schloß hat oben eine Oeffnung b1 und in der einen Seite einen Einschnitt f, in welchen irgend eines der Glieder der Verschlußkette je nach der gewünschten Umfangslänge eingesetzt wird, so daß das Armband durch die beiden anliegenden Kettenglieder vor und hinter dem Einschnitt gesperrt ist. Das aus dem Verschlußstück b1 herausragende Ende kann mit einer Kugel e zur Verzierung und das Schloß mit einem Medaillon c oder dergl. versehen sein. Um das Kettenglied in dem Einschnitt festzuhalten, kann ein Scharnierhebel g vorgesehen sein, der mit einem Haken oder einem Vorsprung g in die Oeffnung b eingedrückt wird und das darin liegende Kettenglied niederhält. Statt dessen kann auch, wie in der Ausführungsform nach Fig. 7, ein Schieber g denselben Zweck erfüllen. Diese Einrichtung des Scharnierhebels oder Schiebers dient lediglich zu größeren Sicherung des Verschlusses. Auch ohne dieselbe würde die Verschlußkette in dem Schloß allein durch das Gewicht der Kugel e gehalten sein. Die Form des Armbandes spielt in der Erfindung keine Rolle und kann aus einer Kette oder Bandgeflecht oder dergl. gebildet sein.

die Priorität auf Grund der Anmeldung in England vom 26. Juli 1904 anerkannt. Die Erfindung bezieht sich auf Armbänder, Halsbänder, Damengürtel, Schmuckringe und ähnliche Schmucksachen aus Bändern oder Kettengliedern und hat den Zweck, dieselben in ihrer Umfangslänge zu verstellen und zu verschließen. Dieses wird durch eine Verschlußkette erreicht, von der ein Glied jeweils in seiner Lage durch Einstecken in einen Einschnitt eines hohlen Verschlußstückes festgehalten wird. In der Zeichnung ist der neue Verschluß beispielsweise an einem Armband veranschaulicht, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht des Armbandes mit dem Verschluß, Fig. 2 einen Grundriß dazu, Fig. 3

Patente und Gebrauchsmuster.

Patent-Anmeldungen. 21 h. E. 10722. Elektrischer Ofen für kontinuierliche Metallgewinnung. Fa. Edelmann & Wallin, Charlottenburg. 21. 3. 05.

44a. S. 20512. Haarnadel mit sich kreuzenden Schenkeln. Hans Summa, Schwarzbach a. S. 6. 1. 05.

44a. L. 22 255. Schnalle mit zwei schlaufenartig ausgebildeten ineinandersteckbaren Klemmteilen für Halsbänder und dergleichen. Karl Ludwig Lüdecking, Hamburg, Dovenfleth 51. 26. 2. 06. 31 c. M. 25 478. Verfahren zur Herstellung eines Modellpulvers. Robert Müller, Berlin, Waldemarstr. 56. 14. 5. 06.

Patent-Erteilungen. 48 d. 172139. Verfahren zum Härten von Kupfer oder dessen Legierungen mittels Kupfersulfat. Renstrom Tempered Copper Company, Seattle, Washington; Vertr.: Pat.-Anwälte Dr. R. Wirth, Frankfurt a. M. 1 und W. Dame, Berlin SW. 13. 10. 6. 05.

49f. 172143. Zange zum Biegen von Röhren mit Metallmantel. A. Bomnüter, Frankfurt a. M., Bredowstr. 10. 15.4.05. 49f. 172 144. Vorrichtung zum Verhüten des Heißwerdens des Lötrohres bei zurückgeschlagener Lötrohrflamme. Deutsche Oxhidric G. m. b. H., Düsseldorf. 18. 6. 05.

31 a. 172 170. Tiegelofen mit in den Wandungen des Ofenschachts angebrachten Kanälen zur Vorwärmung der Verbrennungsluft. Ernst Hausmann, Köln, Mozartstr. 45. 6. 8. 04.

67 b. 172545. Mit Druckluft betriebenes, durch Aenderung der Luftwege regulierbares Sandstrahlgebläse. Hermann Röchling, Hagen i. W., Südstr. 20. 25. 7. 05.

Gebrauchsmuster - Eintragungen. 44 a. 274 223. Uhrarmband mit Aluminiumblecheinlage als Unterlage für die Uhr. Paul Kurt Gäbel, Zittau i. S. 20. 1. 06. G. 15045.

44a. 275003. Kragenknopf, dessen Schaft sich durch Ausziehen verlängern läßt und dann mittels Federkraft die ursprüngliche Länge wieder annimmt. Martin Rudolf Goetsch, Schmargendorf. 12. 2. 06. G. 15186.

44 a. 275 143. Knopflochabzeichen, dessen Knopf die Nachbildung eines Abzeichens des Heeres und Marine darstellt und mit einer Gegenplatte leicht lösbar verbunden ist. Oskar Wilhelm Beck, Mainz, Walpodenstr. 11. 12. 12. 05. B. 29 592.

44a. 275 164. In sich geschlossenes dehnbares Gliederarmband mit an der Gliederinnenseite vorgesehenen Röhren bzw. Oesen zur Aufnahme der die Glieder in der Ruhelage haltenden, durch das ganze Armband sich erstreckenden Schraubenfeder. Simon & Adler, London; Vertr.: Karl Merz, Pat.-Anw., Frankfurt a. M. 17. 2. 06. S. 13506.

44 a. 275758. Sicherheits-Hutnadel mit auf ihre Spitze aufschraubbarer Hülse. Richard Otto, Berlin, Oranienburgerstr. 8.

16. 1. 06. O. 3615.

44 a. 275 776. Sicherheitshülse für Hutnadeln. Richard Otto, Berlin, Oranienburgerstr. 8. 15. 2. 06. O. 3662.

Rechtsrat, Rechtsschutz für Goldschmiede.

Wichtige gerichtliche Entscheidungen.

Eine kräftige Ohrfeige, die er von seinem Meister wegen einer mangelhaft ausgeführten Reparatur erhalten hatte, gab ein Lehrling als Grund für sein Entlaufen aus der Lehre an. Dabei hob er noch hervor, daß er während seiner Lehrzeit, die im ganzen 21 Jahre gedauert, im ganzen 10 Ohrfeigen erhalten habe. Er erblickte darin eine Ueberschreitung des dem Meister zustehenden Züchtigungsrechts und glaubte deshalb, zum Verlassen der Lehre berechtigt gewesen zu sein. Diese Auffassung wurde von dem Gerichte nicht geteilt, da nach dessen Feststellungen der Lehrling einerseits übermäßige scharfe Ohrfeigen nicht erhalten, andererseits aber verschiedentlich zu der Züchtigung Anlaß gegeben hatte.

Fünfzig Mark Geldstrafe für eine Handbewegung. Mit einer halsabschneidenden Bewegung hatte der Grossist N. in Berlin bei einem seiner Kunden besagen wollen, daß die in der Branche bekannte Goldwarenengrosfirma R. & G., Berlin, sich in mißlichen pekuniären Verhältnissen befinde. In dem Termin vor dem Schöffengericht sollte er seine Aeußerung beweisen. Natürlich konnte er auch nicht die geringste Tatsache anführen für die böswillige schwere Beschuldigung. Es stellte sich das lediglich Ganze als ein böswilliges Konkurrenzmanöver heraus, und einzig dem Umstand, daß der Angeklagte noch bei seinem Alter von nahezu 60 Jahren unbestraft war, hatte er es zu verdanken, daß er anstatt der beantragten 8 Tage Gefängnis mit der oben erwähnten Geldstrafe bedacht wurde. Zweifellos wird dieser Fall von neuem als Warnung allen denen dienen dürfen, die sich in der Hitze des Geschäfts zu unverantwortlichen Aeußerungen hinreißen lassen.

Frage 616. Kann mir einer, der Herren Kollegen folgende Auskunft geben: Ich habe eine Gabel französischen Ursprungs mit einem ganz schwarzen Oxyd. Es ist mir jedoch unmöglich, mit dem gewöhnlichen Verfahren dieselbe Farbe herauszubekommen. Kennt vielleicht einer der Herren ein anderes Verfahren, das für Bestecke geeignet wäre? A. D. in D.

Frage 620. Der hiesige Bürgermeister erläst eine Bekanntmachung, daß demnächst auch in den hiesigen Fabriken eine Revision der Wagen und Gewichte erfolgen werde. Sind wir verplichtet, in unserm geschlossenen Betriebe, in welchem doch nicht nach Gewicht verkauft wird, eine solche Revision dulden zu müssen? C. H. in V.

Frage 623. Wie werden versilberte Neusilberwaren entsilbert, ohne das Neusilber selbst anzugreifen? S. M. F. in S. Frage 626. Wer kann Adresse für eine feste Streichmasse für schwedische Streichhölzer zum Entzünden derselben angeben? Die Masse soll jedoch nicht in Pulver bestehen, sondern auf Kautschuck aufgetragen sein. W. K. in P. Frage 628. Wo kann ich Aluminium-Armbänder für Export, direkt ab Fabrik, beziehen? H. O. T. in M. Frage 629. Wo kann ich die kleinen elektrischen Glühlampen samt Batterie billigst beziehen, wie solche an Krawattennadeln verwendet werden? R. L. in G.

Frage 632. Welche Firma liefert feinste Seiden-GummiBänder für Tabatièren und Zigarettendosen? L. & Co., M. T.

Frage 633. In größeren Städten sieht man sehr oft recht hübsche, sehr preiswerte Stahlsachen, wie Kalender mit verstellbaren Zahlen, Zig.- Kasten, kleine Taschengegenstände usw. Wenn ich nicht irre, so kommen diese Sachen in der Hauptsache von Wien. Kann mir einer der Herren Kollegen einige derartige C. A. K. in E.

Schützt Eure Läden vor Einbruchdiebstahl! Firmen angeben?

In Müllheim ist im Laden des Goldwarenhändlers Kallmann vor kurzem während der Nacht, gegenüber der Post, mitten in der Stadt, eingebrochen worden. Die Einbrecher waren offenbar sach- und fachkundige Leute, die mit einer großen Kaltblütigkeit an ihr Werk gingen. Mittels Nachschlüssels oder Dietrichs öffneten sie die Haustür, bohrten die vom Hausgang ins Ladenlokal führende Tür an, um den Nachtriegel zurückschieben zu können und gelangten so in den Laden, wo sie die Schaufenster und übrigen Gelasse, die Broschen, Ringe, Ketten und Ohrgehänge enthielten, gründlich ausräumten. Größere Gegenstände, die ihnen hinderlich sein konnten, ließen sie liegen. Den Hund,. der im Zimmer neben dem Laden sich befand, hingen sie an der Türklinke vermittels Drahts auf. Der Besitzer arbeitete noch bis nachts 12 Uhr und war morgens um 5 Uhr bereits wieder im Geschäft, wo er bei seinem Eintritt in dasselbe den Haufen geleerter Kartons fand. Zum Glück ist er gegen Einbruch versichert. Der Schaden beträgt mehrere Tausend Mark. Drastisch ist es, daß im Hause nebenan ein Gendarm wohnt, und außerdem mehrere Nachtwächter funktionieren, die alle von dem Einbruche nichts bemerkt haben.

Frage- und Antwortkasten.

Für brieflich gewünschte Fragebeantwortung bitten wir das Porto beizufügen. Fragen:

Frage 564. Wer liefert Preßteile für Kirchensachen billigst? E. F. in L. Frage 570. Wer fabriziert Siegelstangenhalter in Silber mit Pfanne und Spirituslampe? R. F. in P. u. L.

Frage 603 Wird Neusilber als Unterlagemetall versilberter Waren beim Absilbern in Schwefelsäure (erhitzt) bei Zusatz von Salpetersäure angegriffen? Gibt es ein besseres Mittel schwer versilberte Waren abzusilbern? H. K. N. in S. i. W.

Frage 610. Wer ist der Fabrikant, der neben dem deutschen Reichssilberzeichen nebenstehendes Warenzeichen führt? Der Gegenstand, welcher den Stempel trägt, ist vielleicht 20 Jahre alt und ist nur ein Fragment. Vielleicht gibt mir einer der Herren Kollegen Aufschluß! R. H. in K. Frage 612. Wer von den Herren könnte mir Adressen nennen, wo ich Emaille - Abziehbilder bekommen kann? Es handelt sich um ein Verfahren, Abziehbilder auf grobem Email abzuziehen und dieselben dann darauf einzubrennen. E. F. in L-d.

Frage 634. Woraus besteht bei den unechten Perlen die eigentliche Perlensubstanz resp. woher kann ich dieselbe beziehen? C. A. K. in E.

Frage 635. Wer ist der Fabrikant von Herren-Ketten, die folgendes Etikett tragen: Weißes Etikett, worauf die Worte Garantie für la. Am. Gold-Doublé, gutes Tragen" gedruckt sind. Die Worte la. Am. Gold-Doublé sind schräg über das Etikett laufend und rot, während die anderen Worte schwarz gedruckt sind. W. R. Frage 636. Wer fabriziert in Holland Filigranschmucksachen? B. St. in F. Frage 637. Wer kann mir eine Firma mitteilen, die Türschilder aus Zinkblech mit Nickelauflage in gepreßter Form (Größe 12X7 cm) liefert? R. Schlr. in A.

Frage 638. Wer liefert Leder-Uhrkapseln in verschiedenen Größen? Es handelt sich um mehrere Groß und ist Reflektant eine amerik. Großhandlung. Die Vermittelung übernimmt die Export-Ausgabe der Deutschen Goldschmiede-Zeitung. H. P. & Co. in Ch.

Antworten:

Zu Frage 605. Wenden Sie sich einmal wegen den fraglichen Thermometern an die Firma S. Kahn, Gotha, Seebachstr. Zu Frage 613. Silberne, 6- und 14kar. massive Ringe ohne Lötfuge liefert: A. Steinberg, Ringfabrik, Prag, Gemsengasse. Zu Frage 617. Preiswerte Poliermaschinen für Fuß- und Kraftbetrieb fertigen: Wilh. Borgas, Pforzheim, Rennfeldstraße 28. Wilhelm Feiler, Maschinen-Fabrik, Pforzheim. Carl Bäßler & Cie., Maschinen-Fabrik, Pforzheim. Zu Frage 618. Fabrikanten von Tulawaren sind: Heinrich Hch. Scholl & Cie. in PforzClappier in Pforzheim. heim. Gottfr. Clauß in Pforzheim.

Zu Frage 619. In Pforzheim erzeugt derartige Sachen die Firma Hch. Kölle.

Zu Frage 621. Reklameschilder aus Glas für Schaufenster liefern: F. G. Häusler (Inhaber Pfütze), Glasschleiferei und Sandbläserei, Spiegelfabrik, Dresden-N., Dammweg 3. Otto Bauer, Schilderfabrik und Emailwerk, Pforzheim.

Zu Frage 622. Die Firma Joh. Schimpf in Pforzheim, ein Spezialgeschäft für Vereinsschmuck und Abzeichen wird Ihnen gern Auswahl in Ringen (weißes Kreuz im roten Felde) senden. Ringe mit weißem Kreuz in rotem Felde liefert: G. Rupp jun., Pforzheim, Gymnasiumstr. 72.

Zu Frage 624. Große versilberte Gegenstände (Aufsätze, Trinkhörner usw.) liefern: Philipp Funck, Alfenide- und Neusilberwaren - Fabrik, Berlin N. 39. Preisliste gern zu Diensten. Aichele & Cie., Metallwaren-Fabrik, Pforzheim. Württ. Metallwaren-Fabrik in Geislingen.

Zu Frage 625. Fabriziere als Spezialität feine ManschettenKnöpfe und verarbeite sehr viel Perlmutter-Einlagen der verschiedensten Fassons: Theodor Baer, Bijouterie - Fabrik, Hanau a. M. Ich kann Ihnen mitteilen, daß in Frankenhausen am Kyffhäuser die Perlmutter-Industrie groß ist. Nähere Angaben kann ich aber nicht machen. Vielleicht gibt Ihnen Hotelier Zeiger (Deutsches Haus) daselbst nähere Auskunft. C. W. in E.

Zu Frage 627. Gegen das lästige Schwitzen der Hände,

das besonders für den Goldschmied unangenehm ist, wird folgende Mischung zu empfehlen sein: 125 gr. Kölner Wasser und 15 gr. Belladonnatinktur, mit welcher zwei- bis dreimal täglich die Hände eingerieben werden.

Zu Frage 630. Pressungen aller Art liefert: O. Benkendörfer, Prägeanstalt, Pforzheim, Bleichstr. 29 Fabrikation von Bestandteilen für Schmuck-, Galanterie- und Luxusgegenstände. Rohe Pressungen für Gürtelschließen fertigt: Rob. Hasenmayer in Pforzheim.

Zu Frage 631. Wir sind Fabrikanten für angefragte Ketten: Carl Wilh. Hertel & Co., Goldwaren - Fabrik, Berlin SW. 19, Beuthstr. 16. Erbsenkettchen in Gold (jedem Gehalt) liefert: G. Rupp jun., Pforzheim, Gymnasiumstr. 72.

Bekanntmachungen des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede.

Bekanntmachung.

Die für die Arbeitsordnung gewählte Kommission hat den ersten Entwurf mit gefl. Hilfe des Gewerberichters der Metallkammer in Berlin noch einmal gründlich durchberaten und verändert. Der neue Entwurf zeigt speziell § 3 in zweierlei Fassung, also mit und ohne Kündigung, und soll dieser Entwurf dem Verbandstag in Eisenach vorgelegt werden.

Entwurf einer Arbeitsordnung.
§ 1.

Die Annahme des Arbeitnehmers geschieht durch mündliche gegenseitige Zusage.

Beim Eintritt in die Beschäftigung wird dem Arbeitnehmer ein Exemplar der Arbeitsordnung ausgefolgt.

Anmerkung. Wir empfehlen aber, um Streitigkeiten zu vermeiden, die Arbeitsordnung unterschreiben zu lassen.

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Jeder Arbeitnehmer ist berechtigt, in dringenden Fällen, mit Erlaubnis des Arbeitgebers bzw. dessen Stellvertreters, Stunden zu versäumen, jedoch hat er eine der genannten Personen, sowohl bei seinem Weggehen als auch bei seinem Wiederkommen in Kenntnis zu setzen.

Von jeder Erkrankung und Wiedergenesung ist der Arbeitgeber ebenfalls alsbald in Kenntnis zu setzen.

§ 10.

Eine Vermehrung der täglichen Arbeitszeit ist in dringenden Fällen statthaft.

§ 11.

Muß wegen Arbeitsmangel oder vorübergehender Betriebsstörung der Betrieb zeitweise eingestellt werden, so hat der Arbeitnehmer während dieser Zeit auf Lohn keinen Anspruch, doch kann er seine sofortige Entlassung verlangen.

§ 12.

Die Arbeitnehmer sind verpflichtet, den Anordnungen der Arbeitgeber und deren Stellvertreter bezüglich der ihnen übertragenen Arbeiten Folge zu leisten.

§ 13.

Die Arbeitnehmer sind verpflichtet, über alle Geschäftsgeheimnisse stets Stillschweigen zu beobachten. Als solche sind insbesondere zu betrachten: alle Erfindungen, Muster, Gebrauchsmuster und Modelle, welche in Zeichnungen, Modellen, Schablonen, Stampfen, Pfaffen, Gesenken oder Abdrücken in Gips, Wachs oder irgend einem anderen Material in dem Geschäfte verwendet werden; ferner jede nicht allgemein bekannte Herstellungsweise, sowie Ein- und Vorrichtungen an Maschinen und Werkzeugen aller Art.

Jede Nachahmung, Mitteilung oder Vorzeigung dieser Gegenstände an Andere hat die sofortige Entlassung und die Verbindlichkeit zum Ersatz für den dadurch entstandenen Schaden zur Folge.

§ 14.

Der Arbeitnehmer ist für das ihm anvertraute Material verantwortlich und hat jeden von ihm verursachten Schaden und Verlust zu ersetzen. Edelmetallreste, Gekrätz, Stich, Schnipsel und dergl., welche sich bei der Arbeit aus Material oder an Gegenständen, die der Arbeitgeber geliefert hat, ergeben, gehören unter allen Umständen dem Arbeitgeber.

Anmerkung. Wir machen besonders darauf aufmerksam, daß Angestellte, welche neben ihrer praktischen Tätigkeit auch als Verkäufer beschäftigt werden, die kaufmännische Kündigung haben. Diese Kündigung ist 6 Wochen vor Quartalschluß.

Nachdruck aus dem Inhalt vorliegender Zeitung ist nur mit Erlaubnis der Redaktion und unter genauer Quellenangabe gestattet.

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