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Empfehlenswerte Bücher, die durch die,,Deutsche Goldschm.-Ztg.", W. Diebener, Leipzig 28, zu den beigesetzten Ladenpreisen bezogen werden können:

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Berling, Kunstgewerbliche Stilproben. Leitfaden für Unterscheidung der Kunststile.

Binder, Dr. Fr., Handbuch der Galvanoplastik.

Buchner, G., Die Metallfärbung und deren Ausführung

Bürner, Dr. R., Der Feingehalt der Goldund Silberwaren.

Cordes, C., 180 Monogramme in den verschiedensten Ausführungen

Musterblätter der gebräuchlichsten Schriftarten u. Zierschriften mit einer reichhaltigen Sammlung Monogramme in den verschiedensten Ausführungen Sammlung d. wichtigsten Schreibund Zierschriften für Schüler, Künstler und Kunsthandwerker Dannenberg, Grundz. d. Münzkunde geb. Doelter, Edelsteinkunde. Bestimmung und Unterscheidung der Edelsteine und Schmucksteine

Edelsteinberechnungstabelle 1-500

M. 6.

6.

39

31.

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2.80 15.

Jenisch, B., Handbuch für alle galvano-
stegischen u. galvanopl. Arbeiten geb. M. 4.50
Kayser, R., Chem. Hilfsbuch für das Metall-
Gewerbe. 2. Auflage.. geb.
Kleemann, Georg, Moderner Schmuck geb.
Krüger, Dr. M., Die Gehaltsbestimmungen
der galvanischen Bäder und die
Chemikalien des Galvanotechnikers.
Eleg. brosch.
4.80 Krupp. A.. Die Legierungen. Handbuch
für Praktiker. Mit 18 Abbildungen.
Zweite sehr vermehrte Auflage geb.
Kulmer, R., Handbuch für Gold- und Silber-
arbeiter und Juweliere. Mit Anhang:
Edelsteine u. Perlen. Mit Atlas brosch.

geb.
Langbein, Vollständiges Handbuch der
galvanischen Metaliniederschläge. Mit
95 Abbild...

2.

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12.50 Schöller, Legierungen

Metalle geb. Stahl, C. J., Die mod. Gravierkunst geb. Stanzel. Anton, Moderne Monogramme (80 Taf. mit 400 Monogrammen, Namen u. Kronen im Secessionsstil) in Mappe 2.50 Steinach, Hubert und Georg Buchner, Die galvanisch. Metallniederschläge (Galvanoplastik und Galvanostegie) und deren Ausführung. 2. Aufl. Eleg. geb. Taucher, Konrad, Handbuch der Galvanoplastik

Tscheuschner, Metalldekorierung
Uhlenhuth, Anleitung zum Formen und
Giessen..

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5.80

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2.

brosch.

25.

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30.

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10.50

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Sacken, Heraldik. Grundzüge der Wappen. kunde

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7.50 8.50 3.50

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4.

Schlosser, Edm., Das Löten und die Bearbeitung der Metalle. Schmuckallerlei. Moderne Entwürfe für Schmuck. Jährlich 12 Hefte Schuberth, H., Das Ätzen der Metalle für kunstgewerbliche Zwecke geb Siddon, A., Ratgeber in der Kunst des Schleifens, Polierens und Färbens der

2. <-.75

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geb.

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3.

4.05

5

Lehner, Die Imitationen

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Levett und Findeisen, Der Galvaniseur
und Metallschleifer ..
Lexikon der Metalltechnik, rev. von
J. Bersch

Eleg. geb. . geb

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6.

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geb. Wagner, A., Gold, Silber und Edelsteine. Handbuch für Gold-, Silber- und Bronzearbeiter und Juweliere . geb Wahlburg, V., Die Schleif, Polier- und Putzmittel für Metalle aller Art, Edelsteine etc..

2.60

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1.50

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Lichtwark, Alfred, Die Wiedererweckung
der Medaille.
Luthmer, F., Gold und Silber. Ein Hand-
buch der Edelschmiedekunst. . geb.
Das Email. Handbuch der Schmelz-
arbeit..

Metzsch, R. M. von, Schmuck und Ge-
schmeide der deutschen Frau. Studien
und praktische Winke...
Monogramme und Dekorationen f. Uhren-
Volks-
und Edelmetallgravierung.
ausgabe, 3. vermehrte Auflage, in
Prachtband
. geb.

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Müller, Ludwig. Die Bronzewarenfabri-
kation. Mit 31 Abbildungen . geb.
Neubert, R., Fahnennägelvorbilder
Olpp, Eugen, Moderne Skizzen. Mod. Ent-
würfe für Schmuck. Jährl. 6 Hefte à
Patentgesetz

Zimmermann, Schmuckkasten. Moderne Entwürfe für Juwelen, Gold- und Silberschmuck. Jährl. 12 Hefte zu je M. 3.Ausland

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Verantwortlich für die Redaktion des volkswirtschaftl. Teiles: Syndikus Hermann Pilz, Leipzig; für den kunstgewerbl. Teil: Professor R. Rücklin, Pforzheim. Druck: 8pamersche Buchdruckerei in Leipzig.

Fachtechnischer und wirtschaftlicher Teil

* Redaktion: Fachtechnischer und wirtschaftlicher Teil: Syndikus Herm. Pilz, Leipzig *** Kunstgewerblicher Teil: Profellor Rudolf Rücklin, Leiter der Goldschmiede-Schule, Pforzheim

Die Formmaterialien des modernen Gußverfahrens.

Von Ingenieur Dr. Ernst Beutel, Professor am K. K. technologischen Gewerbemuseum in Wien.

„Gold

In den Heften Nr. 1 und Nr. 3 (1906) brachte die „ schmiede-Zeitung" unter dem Titel „Moderner EdelmetallguB" eine Abhandlung, welche die Aufmerksamkeit der Goldschmiede auf ein eigenartiges, zum Teil ganz neues Formverfahren lenken sollte, das vielleicht berufen erscheint, die alte, oftmals äußerst umständliche Gußtechnik des Goldschmiedegewerbes zu vereinfachen.

Die zahlreichen Anfragen über die in jenem Artikel angeführten Materialien veranlaßte die für die Interessen der Praktiker stets eintretende Redaktion, sich an mich mit dem Ersuchen zu wenden, über die dem Gewerbetreibenden zumeist fremden Formstoffe das Wichtigste zu berichten.

Indem ich diesem Wunsche mit um so größerm Vergnügen nachkomme, da auch an meine Adresse viele Fragen gerichtet wurden, will ich mich bemühen, die Eigenschaften der für den Edelmetallguẞ wichtigen Materialien in möglichst allgemein verständlicher Weise zu beschreiben.

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„Das vorbereitete Objekt", heißt es in der erwähnten Abhandlung, „umgibt man mit einem Holzrahmen und übergießt es mit Agarlösung." Was ist nun vor allem diese Agarlösung und wie bereitet man sie?

Agar-Agar oder auch kurzweg Agar genannt, ist ein Produkt von verschiedenen Meersalgen. Es kommt im Handel unter den weiteren Namen Carragaheen, japanische Gelatine und chinesische Hausenblase vor, besitzt gewöhnlich die Gestalt langer, hohler, vertrockneter Stengel von geringem Eigengewicht und hat, je nach seiner Herkunft, einen verschiedenen Wert für den Former, wie weiter unten gezeigt werden soll.

Die Stengel lösen sich in kaltem Wasser so gut wie gar nicht auf und quellen nur wenig. In heißem Wasser jedoch verhält sich die Agar ähnlich wie Leim; sie löst sich und bildet eine etwas milchig getrübte Flüssigkeit, die nach dem Erkalten zu einer Gallerte erstarrt. Während jedoch der Leimlösung eine starke Klebkraft zukommt, besitzt die Agarlösung die für den Former sehr wertvolle Eigenschaft, so gut wie gar nicht klebend zu wirken. Ein weiterer außerordentlich bemerkenswerter Vorzug unseres Materials ist der, daß es in Form der Gallerte gegen heißes Wachs weit widerstandsfähiger ist als Gelatine. Während man bei der Anfertigung von Wachskopien aus Gelatinenegativen die Temperatur der Wachsmischung auf das sorgfältigste beobachten muß, bei der geringsten Nachlässigkeit in dieser Beziehung stumpfe und flaue Positive erhält und das Negativ völlig verderben kann, ist es bei Verwendung von Agar möglich, selbst mit Wachstemperaturen von über 70 Grad C, zu arbeiten, ohne befürchten zu müssen, daß die Abdrücke unscharf werden.

Der einzige Nachteil, den die Agar gegenüber der Gelatine besitzt, ist der, daß ihre Gallerte bei weitem nicht so elastisch ist als jene der Gelatine. Zur Abformung von sehr stark unterschnittenen Modellen, und insbesondere solcher mit weit herausragenden Teilen, wird man daher zur letzterer greifen. Diese Fälle kommen nun allerdings für die gewöhnlichen Goldschmiedearbeiten weniger in Betracht, so daß ich mich bei der Beschreibung der Eigenschaften der Gelatine nur ganz kurz zu halten brauche.

Die Bereitung der Agarlösung geschieht in einem Blechgefäße, das auf das offene Feuer gestellt wird. Während Agar

aus Makassar mit 17 Teilen Wasser eine brauchbare Gallerte bildet, gibt Ceylon-Agar noch mit 50 Teilen, einige japanische

Sorten geben sogar noch mit 2-300 Teilen Wasser beim Erkalten erstarrende Lösungen, weshalb der Former der Japan-Agar den Vorzug geben wird. Bei E. Merk in Darmstadt erhält man ein sehr gut verwendbares Produkt sowohl in Federkielform als auch pulverisiert zum Preise von 4,70-6,40 Mk. pro 1 kg. Die pulverisierte Agar hat gegen jene in Federkielform den Vorteil, daß sie leichter in Lösung zu bringen ist. Auf 100 Teile Wasser verwende man zweckmäßigerweise 2-4 Teile Merk'sche Agar.

Die Gelatine wird der Goldschmied, wie bereits oben erwähnt, hauptsächlich in jenen Fällen anwenden, wo es sich um die Abformung stark unterschnittener Modelle handelt. Aber auch für die Herstellung von Wachskopien nach Vollmodellen kann es von Wichtigkeit sein, die Handhabung dieses Materials zu verstehen.

Die Gelatine ist nichts anderes als ein reiner gebleichter Leim, wie er aus der Knorpelsubstanz der Knochen, Häute usw. dadurch gewonnen wird, daß man diese längere Zeit mit Wasser auskocht. In kaltem Wasser quillt sie stark auf, löst sich jedoch nur wenig. Will man eine vollständige Auflösung erhalten, so erhitzt man die gequollene Gelatine am besten im Wasserbade, wodurch man eine dünne Flüssigkeit erhält, die die Details des abzuformenden Modells auf das genaueste ausfüllt und nach dem Erkalten zu einer elastischen, gallertartigen, etwas klebrigen Masse von ziemlich hoher Widerstandskraft erstarrt.

Die für unsere Zwecke verwendbare Gelatine muß frei von Faserstoffen und andern Verunreinigungen sein, da diese die Elastizität, also eine der wertvollsten Eigenschaften des Materials, herabsetzen. Zur Erhöhung der Geschmeidigkeit kann man der Gelatine einen Zusatz von Zucker oder Glyzerin geben. Das letztere verhindert gleichzeitig ein allzu rasches Austrocknen der Negativformen, wodurch die Gefahr des Verziehens und Schwindens beim längeren Liegen vermindert wird, aber es setzt gleichzeitig den Schmelzpunkt herab, was einen unbedingten Nachteil ausmacht, weshalb man den Zusatz in engen Grenzen halten muß.

Ein Gramm gute Gelatine bildet noch mit 100 g Wasser bein Erkalten der Lösung eine Gallerte, doch dieselbe ist für Formereizwecke zu wenig konsistent. Eine zweckentsprechende Lösung erhält man nach folgender Vorschrift: Man lasse die Gelatine mehrere Stunden lang in kaltem Wasser aufquellen, nehme die gequollene Masse heraus, entferne durch Auspressen mit den Händen das überschüssige Wasser und schmelze sie unter gelindem Erwärmen.

Für die Zwecke des Goldschmieds gut geeignete Gelatine ist bei E. Merk in Darmstadt zum Preise von 12-26 Mk. pro 1 kg erhältlich.

Hat sich der Former ein Negativ aus Agar oder Gelatine hergestellt, so muß er möglichst bald daran gehen, mit dessen Hilfe die nötige Anzahl Wachskopien herzustellen, da die Gallerte beim längeren Lagern zu schwinden beginnt. Das hierzu verwendete Wachs muß eine Reihe ganz bestimmter Eigenschaften haben: 1. darf es beim Verbrennen keinerlei Rückstand hinter-lassen, der nach dem Brennen der Formen zurückbleiben und schlechten, porösen Guß veranlassen würde (der Goldschmied prüfe daher sein Wachs, indem er einige Gramm in einem Schälchen verbrennt); 2. darf es nicht kristallinisch erstarren, sondern muß trotz einer gewissen Festigkeit bildsam, aber durchaus nicht klebrig sein; 3. muß es eine angenehme Farbe haben, die das Retuschieren

der Kopien erleichtert, beim Ausglühen der Formen aber keinen Rückstand hinterläßt; endlich 4. soll es einen möglichst niedrigen Schmelzpunkt haben, damit das Negativ beim Aufgießen nicht beschädigt werde.

Der akademische Bildhauer Professor Karl Pugl in Gablonz a./N., der sich um die Ausbildung des modernen Gußverfahrens große Verdienste erworben hat, ist nach zahlreichen Versuchen zu einer Wachsmischung gelangt, die in vorzüglicher Weise alle die vielen Anforderungen der Praxis erfüllt. Das Rezept hierzu lautet: Man schmelze 300 g weißes Bienenwachs, 300 g gelbes Bienenwachs und 300 g japanisches Wachs zusammen, trage 100 g venetianischen Terpentin und 30 g Zinnober ein und verrühre gründlich.

Das weiße Wachs erteilt der Mischung die gewünschte Härte, sein Schmelzpunkt liegt bei 63-64 Grad C, der Erstarrungspunkt bei 61,5-62 Grad C. Das gelbe Bienenwachs macht sie weicher und geschmeidiger und, da sein Schmelzpunkt um 1,5-2 Gr. C tiefer als der des weißen liegt, auch leicht flüssiger. Das japanische Wachs ist ein vegetabilischer Talg, der unter andern wertvollen Eigenschaften auch jene besitzt, viel wohlfeiler als die erstgenannten Wachssorten zu sein. Der venetianische Terpentin hat den Zweck, den Schmelzpunkt bedeutend herabzusetzen; der Zinnober endlich erteilt der Mischung eine rote Farbe, ohne daß er beim Ausbrennen der Formen irgendeinen Rückstand hinterläßt, indem er sich bei höherer Temperatur vollständig verflüchtigt. Fürchtet man, daß die hierbei entstehenden giftigen Quecksilberdämpfe nicht vollständig durch die Esse des Brennofens abziehen sollten, so kann man statt Zinnober Alkannawurzelextrakt (Extractum alcannae) mit gutem Erfolge benützen. Ein treffliches Modellier- und Gießereiwachs liefert die Kunstgießerei Adolf Zasche in Gablonz a. N.

Hat der Goldschmied die Wachskopien retuschiert, so geht er daran, sie in eine Schamotte-Gipsmischung einzubetten. Die Charakterisierung der letzteren soll deshalb einen weiteren, und zwar den letzten Punkt dieses Artikels bilden.

Schamotte ist zermahlener, totgebrannter Ton. Gewöhnliches Ziegelmehl, wenn es auch rötlich gefärbt ist, erfüllt seinen Zweck recht gut, besser aber ist das ungefärbte, also eisenfreie Schamottemehl, wie es jeder Baumeister für seine Zementierungen verwendet.

Gips ist ein allgemein bekanntes Material. Vom chemischen Standpunkte aus besteht er aus schwefelsaurem Kalk, der in der Natur mit einem bestimmten, ca. 20% betragenden Wassergehalt kristallisiert vorkommt. Entzieht man ihm durch Brennen so viel seines Kristallwassers, daß nur mehr ein Rest von ca. 3% übrig bleibt, so gewinnt er die Fähigkeit, in Pulverform mit Wasser angemacht, dieses unter Erwärmen zu binden und eine feste Masse zu liefern.

Ein für Formerzwecke tauglicher Gips muß das Wasser langsam anziehen und sich streichen und bewegen lassen. Er soll sich beim Abbinden deutlich erwärmen und darf sich beim Erstarren nicht allzusehr ausdehnen oder treiben.

Setzt man zu gutem Gips etwas Kalk, so wird das Schwindmaß herabgedrückt, und der langsamer bindende Gips zeigt eine feinkörnige Struktur, was für den Former von großem Vorteil ist.

Um

Auf Rotglut erhitzt, schmilzt der Gips, weshalb er ohne Beimengungen nicht für unser Gußverfahren verwendbar wäre. ihn feuerfest zu machen, setzt man ihm eine bedeutende Menge des obenerwähnten Schamottemehles zu, das gleichzeitig bewirkt, daß die Form äußerst porös wird, wodurch den aus dem Metall entweichenden Gasen zahlreiche Auswege geschaffen werden. Wie wichtig dies für den Gießer ist, weiß jeder Goldschmied, der nur einmal eine etwas größere Quantität Silber geschmolzen und die beim Erstarren auftretende Gasentwicklung beobachtet hat.

Die Auffindung einer brauchbaren Masse hat zahlreiche Versuche erfordert, die der Bildhauer Prof. Karl Pugl im Verein mit dem Verfasser dieses Artikels angestellt hat. Mischungen aus 2 Teilen Gips, 3 Teilen Schamottemehl und 1 Teil Lehm, oder aus 2 Teilen Gips mit einem Kalkzusatz bis zu 10%, 2,5 Teilen Schamotte und 1,5 Teilen Lehm, bewähren sich, sorgfältige Behandlung der Formen beim Brennen vorausgesetzt, ausgezeichnet.

Die Mischung wird in der Art vorgenommen, daß der Former eine Blechschüssel zum Teil mit Wasser füllt und nun abwechselnd einen Löffel Gips und zwei Löffel Schamotte-Lehmmischung einrührt, bis er einen dünnen Brei erhält, den er dann über sein Wachsmodell ausgießt.

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Die neuen Zolltarife im Ausland. I. Österreich-Ungarn.

Der Zusatzvertrag zum Handels- und Zollvertrag zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn vom 6. Dezember 1891, der unter dem 25. Januar 1905 publiziert wurde, bringt wesentliche Abänderungen der bisher bestehenden Vorschriften, die für Fabrikanten und Grossisten, welche exportieren, wissenswert sind, um Weiterungen und Schädigungen zu entgehen.

Es sei zunächst darauf hingewiesen, daß Edelmetallware, welche von Handlungsreisenden lediglich als Muster zum Zwecke des Vorzeigens im Eingangsvorvermerkverfahren gegen Zollsicherstellung eingeführt werden und daher nicht in den freien Verkehr übergehen dürfen, auf Verlangen der Partei vom Punzierungszwang zu befreien sind, wenn entsprechende Sicherheit geleistet wird, die im Falle des nicht termingemäßen Wiederaustrittes der Muster verfällt.

Kaufleute, Fabrikanten und andere Gewerbtreibende, welche sich darüber ausweisen, daß sie in dem Staate, wo sie ihren Wohnsitz haben, die gesetzlichen Abgaben für das von ihnen betriebene Geschäft entrichten, sollen, wenn sie persönlich oder durch in ihren Diensten stehende Reisende Ankäufe machen, oder Bestellungen nur unter Mitführung von Mustern, suchen, in dem Gebiete des anderen vertragschließenden Teiles keine weitere Abgabe hierfür zu entrichten verpflichtet sein. Vorgeschrieben ist eine Gewerbelegitimationskarte.

Die mit einer Gewerbelegitimationskarte versehenen Gewerbtreibenden dürfen nur Warenmuster, aber keine Waren mit sich führen. Für andere als in der Karte genannte Gewerbtreibende

dürfen sie Geschäfte weder abschließen noch vermitteln. Auch dürfen sie ausschließlich im Umherreisen Bestellungen suchen und Ankäufe machen und nur Wiederverkäufer besuchen. Die Erzeuger und Händler von Uhren, Gold- und Silberwaren und ihre Reisenden, sowie die Juwelen- und Edelsteinhändler haben eine Ausnahmestellung, insofern sie die zu verkaufende Ware mit sich führen dürfen. Aber auch sie dürfen nur an Wiederverkäufer abgeben, da sie anderenfalls den Gesetzesvorschriften für Hausierer unterstehen. Es ist eine Anmeldung beim zuständigen Punzierungsamte zu bewirken, worauf eine punzierungsamtliche Legitimation ausgefertigt wird. Auf die eventuelle Befreiung vom Punzierungszwange haben wir schon oben hingewiesen.

Für die mitgeführten Muster werden, wenn sie binnen einer im voraus zu bestimmenden Frist wieder ausgeführt werden, keinerlei Zollabgaben erhoben. Doch ist der Zoll zu erlegen. Er wird in jeder beliebigen Grenzzollstation gegen Identitätsnachweis zurückgezahlt. Die Zölle des neuen Tarifes sind folgende:

Pos. 522. Waren aus unedlen Metallen oder Metalllegierungen, ganz oder teilweise vergoldet oder versilbert, mit Gold oder Silber plattiert oder in Verbindung mit feinsten Materialien: 240 Kr.

Pos. 567. Goldarbeiten und andere im allgemeinen Tarif nicht besonders benannte Waren, ganz oder teilweise aus Gold oder Platin, auch in Verbindung mit echten oder unechten Perlen oder Korallen, Edel- oder Halbedelsteinen und nachgeahmten Edelsteinen: 24 Kr.

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Fig. 1.

Wenn der Fingerhut auch nicht ganz so alt ist als die Welt, so gehört er doch seit ältester Zeit zum Hausinventarium, und es ist festgestellt worden, daß schon die alten Babylonier und Ägypter, welche sehr geschickte Sticker und Näher waren, sich desselben bedienten. Ebenso reicht auch die Nähnadel, gegen welche doch der Fingerhut zum Schutz geschaffen ist, um die zarten Finger unserer Schneiderinnen, Stickerinnen usw. zu schonen, ebenfalls bis ins graue Altertum zurück. Die ägyptischen Museen von London und Paris und anderen Städten enthalten viele solcher Proben von Nadeln, welche bis mehr als 2000 Jahre vor der christlichen Ära zurückreichen, und welche in Holz, in Knochen, in Kupfer oder Eisen gefertigt sind. Verschiedene dieser Nähnadeln sind nicht viel größer und stärker als unsere kleinsten und dünnsten und sehen denselben auch ganz ähnlich," schreibt Herr Camille Bourdon, „und die Geschicklichkeit, mit welcher dieselben hergestellt wurden, läßt einen zweifeln, daß die Nadeln wirklich die ersten ihrer Art sind." Die Hindus und die Chinesen haben uns ebenfalls bewiesen, daß die Nähnadeln auch in ihren Landen sehr alt sind.

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Fig. 2.

Somit hat also die Nähnadel im Altertum den Fingerhut als Beschützer des Fingers hervorgerufen, gerade so wie in unserer modernen Zeit die großen, schweren Projektile der Kanonen unserer Panzerschiffe den Panzer derselben hervorgerufen haben.

Das originellste dabei ist, daß weder Fingerhut noch Nähnadel jemals ihre eigentliche Form gewechselt haben.

Fig. 3.

hut nur auf dem Finger, nachdem derselbe angefeuchtet ist, und namentlich nur durch den Zusammendruck des Fingernagels und des Fleisches im konischen Körper. Da nun aber derselbe ganz

PAT 19:5

Fig. 4.

Die römischen Fingerhüte von Herkulanum, ebenso diejenigen, welche man auf dem Grunde der Themse gefunden hat und welche Abb. 1 veranschaulicht, sind im Aussehen schon ganz wie die modernen, mit konischem Körper.

Es ist schwer, darüber zu urteilen, ob der Fingerhut, so wie wir ihn kennen, praktisch ist. Gewöhnlich hält ja auch der Finger

zylindrisch mit einer leichten Erweiterung nach unten geformt ist, so paßt eigentlich doch der Fingerhut gerade so auf den Finger, wie ein schlecht passender Schuh auf den Fuß.

Infolgedessen erregt diese Verschiedenheit von Finger und Hut eigentlich eine Verhinderung in der regelmäßigen Zirkulation des Blutes, welche Fingerentzündungen, sog. Neidnägel, hervorruft, die recht schmerzhaft sind. Außerdem überträgt sich die nervöse Müdigkeit des durch den Fingerhut gedrückten Fingers sehr bald auf die ganze Hand.

Die Abb. 2 und 3 sollen die Einseitigkeit des Fingerhutes beweisen; bei Abb. 3 ist durch eine punktierte Linie die natürliche Form des Fingers gekennzeichnet.

Es ist nun ein Verdienst der Firma Fig. 5. Kirby, Beard & Co., Paris, 5 Rue Auber, eine neue Form des Fingerhutes konstruiert zu haben, eine neue, aber doch ganz naheliegende Form, die doch eigentlich schon lange im Gebrauch sein sollte; es ist dies die Form des Fingers, welcher der Fingerhut angepaẞt ist.

Die oben genannte Firma bringt den silbernen Fingerhut (Abb. 4) unter dem Namen Trueform (wahre Form) zum Preise von 4 Mk. in den Handel. Dieser Fingerhut ist praktisch, er bekleidet den Finger, wie ein Schuh den Fuß, an welchen er angemessen ist.

Derselbe hält nun nicht mehr auf dem Finger durch den Druck des Nagels, sondern durch die Flächenanziehung. Abb. 5 erklärt zur Genüge die Art des neuen Fingerhutes.

Es wäre nur zu wünschen, daß sich dieser neue Fingerhut recht bald einführte, denn er ist in bezug auf obige Zeilen als recht praktisch und als gute Neuerung anzusehen. A.

Fünfte Zusammenkunft der Goldschmiede- und Uhrmacher-Fachverbände.

Die März-Zusammenkunft der Goldschmiede- und UhrmacherFachverbände beschäftigte sich diesmal vorwiegend mit Fragen der Uhren-Branche. Auf der Tagesordnung standen folgende Punkte: 1. Stempelung der achtkarätigen Uhren. Bekanntlich ist man sich darüber, ob die 333, 1000 haltigen Legierungen gestempelt werden sollen, nicht einig. Es haben sich zwei Lager gebildet. Man hat Fragebogen ausgesandt und, wie es zu erwarten war, haben sich die meisten Interessenten für die Stempelung achtkarätiger Gehäuse ausgesprochen. Die mittleren und kleineren

Uhrmacher wollen die Stempelung, weil sie gerade solche Uhren viel absetzen und die Kauflust durch eine Stempelung zweifellos angeregt wird. Der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede, Obermeister Fischer, hat sich auch für die Stempelung dieser Legierungen erklärt, während andere in einer Stempelung von Uhrgehäusen unter 585/1000 eine Schädigung des Uhrengeschäftes erblickten. Es wurde schließlich eine Resolution angenommen, in welcher man sich gegen die Stempelung goldener Uhrgehäuse unter 585/1000 Feingehalt erklärte.

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