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Pråmiierung

von Lehrlings - Arbeiten

durch die Deutsche Goldschmiede-Zeitung.

ie Redaktion der Deutschen Goldschmiede-Zeitung eröffnet hiermit eine Konkurrenz für Lehrlingsarbeiten, die sich alljährlich zu Ostern wiederholen soll. Wie bekannt, ist die Abnahme der Lehrlingsprüfung den Handwerkskammern und den Innungen vorbehalten. Diese Prüfung soll durch unsere Prämiierung in keiner Weise etwa überflüssig gemacht oder paralysiert werden, sondern im Gegenteil, wir streben eine Unterstützung der nunmehr zum Gesetze gewordenen Prüfung durch die Innungen und Handwerkskammern an, insofern, als wir die Lehrlinge aneifern wollen, ihre Lehrzeit auszunutzen und ihnen Gelegenheit geben möchten, sich in ihrem praktischen Können zu versuchen. Wir haben uns übrigens bei einer Handwerkskammer vergewissert, daß derartige Prämiierungen eine wohlwollende Aufnahme seitens derselben finden und so gehen wir mit dem Wunsch an das Werk, daß die neue Einrichtung der Deutschen Goldschmiede-Zeitung dem ganzen Fach zum Segen gereichen möge.

Die Prüfung und Bewertung der eingesandten Arbeiten erfolgt durch von unserer Redaktion eingeladene Goldschmiede. Das Resultat wird in der Deutschen Goldschmiede-Zeitung bekannt gemacht werden.

Die Arbeiten können bestehen in folgendem:

Eigene Anfertigung eines Chatons- oder CarmoisierungsRinges nach freier Wahl, Montieren einer Brosche, eines Colliers, Anhängers, Armbandes, Medaillons, Ohrschrauben resp. Ohrringe; Einfassungen von Semi-Emaille-Bildern oder Münzen, einzelne Montierungsstücke, Studien in Metall nach der Natur (Pflanzen etc.)

Die Arbeiten brauchen nicht nach eigenen Entwürfen ausgeführt zu sein, vielmehr können fremde Zeichnungen benutzt werden, diese sind jedoch der eingesandten Arbeit beizufügen.

Die Ausführung kann in Kupfer oder Messing, Gold und Silber, am besten aber in Silber erfolgen.

Es werden nicht nur Arbeiten aus dem letzten Lehrjahr angenommen, sondern jedes Lehrjahr wird berücksichtigt. Es ist jedoch zu bemerken, in welchem Lehrjahr der Lehrling steht. Erwünscht ist es, daß als Konkurrenzarbeit von jedem Lehrling möglichst nur ein Stück, dieses aber so gut als möglich gefertigt wird, da es den Preisrichtern nicht auf die Zahl der eingesandten Arbeiten, sondern hauptsächlich auf deren gute Ausführung ankommt. Es ist auch nicht notwendig, daß diese Arbeit verkaufsmäßig hergestellt wird, vielmehr ist es richtiger und auch erwünschter, das Stück unpoliert oder auch ungefaßt, aber sauber verfeilt und geschabt einzuliefern, weil in diesem letztem Zustande die Goldschmiedearbeit am besten zu beurteilen ist. Es wird auch viel Gewicht darauf gelegt, daß die Stücke gut gelötet sind.

Bei Arbeiten für Weißjuwelen sind die,,à jours" für die Steine gut zu fräsen und auf der Rückseite recht schön in Bogen auszufeilen. Bei Broschen ist der Nadelstiel einzustiften. Bei Medaillons sind die dazu gehörenden Glasränder mit Gläsern einzuliefern.

Ferner wollen die Lehrherren darauf achten, daß ihre Lehrlinge eine Arbeit wählen, welche auch dem Lehrjahre angemessen

ist, bezw. dem Können des Lehrlings entspricht, damit nicht der eine zu schwierige, der andere zu leichte Arbeiten in Angriff Einsendung der Arbeit

nimmt.

und Bescheinigung des Lehrherrn.

Der Arbeit wird ein verschlossenes Kuwert beigelegt, das mit einem Kennwort zu versehen ist. Die Arbeit, sowie die Einlage des Kuwerts hat das Kennwort ebenfalls zu tragen und die Bescheinigung des Meisters mit folgendem Wortlaut:

Der unterzeichnete Lehrmeister bescheinigt hiermit, daß der Lehrling geb..........

die eingesandte Konkurrenzarbeit mit dem Motto:

ohne fremde Beihilfe hergestellt hat. Ort:...........

Unterschrift des Lehrmeisters:.. Unterschrift des Lehrlings:

Wir setzen für die besten Arbeiten Prämien aus und zwar als 1. Preis 30 M., als 2. Preis 20 M., als 3. Preis 10 M. Alle anderen Arbeiten erhalten Zensuren und jene, die mindestens das Prädikat,,Gut" verdienen, auch Diplome.

Die Preise werden nicht in bar ausgezahlt, sondern der betreffende Lehrling erhält einen Bon, den er an Zahlungsstatt für zu kaufende Werkzeuge, Bücher etc. an den Lieferanten der Werkzeuge etc. einsenden kann.

Schluß für die Annahme der Arbeiten 30. April 1906.

Die richtige und sachgemäße Ausbildung der Lehrlinge und die bessere Ausbildung der Gehilfen zu fördern, ist ja das vorzüglichste Mittel, um unser Fach zu heben und wir wollen unser Möglichstes hierzu beitragen.

Wir ersuchen deshalb alle Meister, welche Lehrlinge beschäftigen, dieselben zur Beteiligung an unserer Prüfung anzuhalten und sehen recht zahlreichen Einsendungen entgegen.

Deutsche Goldschmiede-Zeitung

für den kunstgewerbl. Teil: Professor Rud. Rücklin, Leiter der Goldschmiedeschule Pforzheim für den fachtechn. Teil: Goldschmied Paul Axthelm

Patente und Gebrauchsmuster. Patent-Anmeldungen. 44a. N. 7450. Sicherheitsnadel mit zwei gegeneinander versetzten Eintrittsöffnungen. J. H. Robis & Thissen, G. m. b. H., Aachen. 5. 9. 04.

44 a. St. 9728. Aufhängeklammer in Form einer Sicherheitsnadel. Gustav Styller von Loewenwerth, Wien; Vertr.: Dr. L. Gottscho, Pat.-Anw., Berlin W. 8. 21. 8. 05.

44a. T. 10532. Sicherheitsnadel, welche aus einem einzigen Drahtstück besteht und zwei Nadelspitzen mit Sicherheitsauflagen besitzt. John Cuthbert Traill, Malvern, Victoria, Austr; Vertr.: E. W. Hopkins und K. Osius, Pat.-Anw., Berlin SW. 11 10. 7. 05. 48 d. S. 20 156. Verfahren zum Härten von reinem Tantalmetall. Siemens & Halske, Akt.-Ges., Berlin. 13. 10. 04.

Patent - Erteilungen. 21h. 169 201. Elektrischer Schmelzofen, bei welchem die ungleichpoligen Elektroden in verschiedenen Räumen angeordnet sind, die unten durch einen Kanal in Verbindung stehen. Charles Albert Keller, Paris; Vertr.: A. Bauer, Berlin N. 24. 7.11.03.

44a. 169211. Armband mit ineinander verschlungenen, ovalen Kettengliedern. Fa. Andreas Daub, Pforzheim. 1. 5. 04.

Gebrauchsmuster-Eintragungen. 44 a. 268 474. Armstulpen-Doppelknopf, dessen Knöpfe durch Oese und Halsansatz mit federnd umklappbarem Hakengliede verbunden werden. Eduard Peine & Co., Hamburg. 21. 12. 05. P. 10708.

44b. 268 831. Streichholzschachtelhülse mit Rädchen - Zählvorrichtung für Soldaten. Hans Schneider, Bamberg, Klosterstraße 6a. 27. 11. 05. Sch. 22042.

44 a. 268 839. Verschluß für Halsketten u. dgl., in dessen Gehäuse mittels Druckknöpfe von außen zu beeinflussende federnde Verschlußhaken angebracht sind. Knoll & Pregizer, Pforzheim. 4. 12. 05. K. 26725.

44b. 269 059. Streichholzbehälter mit Zigarrenabschneider. W. Klaiber, Unterdigisheim b. Balingen (Württ.). 7. 4. 05. K. 24 256. 49f. 269 106. Zweiarmiger Lötapparat mit über den Dochtrohren von Schwenkarmen getragenen, drehbaren Löttiegeln. Franz Mudrich, Hamburg, Pferdemarkt 19. 15. 12. 05. M. 20854.

44b. 269 140. Etui für Zigarren, Zigaretten u. dgl. mit innerhalb angeordneter Hülse zur Aufnahme von Bleistiften u. dgl. Hermann E. Schneider, Pforzheim. 3. 1. 06. Sch. 22 275.

44 a. 269 141. Knopf mit durch Sperrschieber zu sichernder Befestigungsnadel. Otto Pissareck, Berlin, Invalidenstr. 18, und Paul Liesheim, Oranienburg. 4. 1. 06. P. 10753.

44 a. 269142. An Broschen, Orden o. dgl. angeordnete Sicherheitsnadel mit Schraubenverschluß. Gustav Gromotke, Schweidnitz. 4. 1. 06. G. 14980.

44a. 269 387. Gliederkette für Schmucksachen, deren Hohlglieder durch mit abgerundeten Köpfen versehene Stäbchen versehen sind. Kuttroff & Volz Nachfolger, Pforzheim. 4. 12. 05. K. 26711.

67 a. 269 408. Staub- und Luftablenker für Schleif-, Polierund ähnliche Scheiben. O. Sichtig & Co., Karlsruhe - Mühlburg. 30. 12. 05. S. 13313.

44 a. 269 414. Kette, welche aus aneinandergereihten Buchstaben besteht. Karl Heinr. Drechsel, Jahnsbach b. Thum. 2.1.06. D. 10719.

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Frage- und Antwortkasten.

Für brieflich gewünschte Fragebeantwortung bitten wir das Porto beizufügen. Fragen:

Frage 516. Welche Besteckfabrik führt Krone und Pferdekopf im Warenzeichen? Wir erbitten die Abbildung desselben. C. R. in L. Frage 517. Wer liefert Teemaschinen in Reinnickel?

W. Sch. in R. Frage 518. Auf welche Weise kann man Blasen im gewalzten Gold- und Silberblech, die durch Glühen entstehen, vermeiden? Ph. B. in W.

Frage 519 Wer liefert Almandinsteine mit altem Schliff, oben flach und Facetten gebrochen, rund und birnförmig, in verschiedenen Größen? G. G. in Sch. H.

Frage 520. Wer von den Herren Kollegen kann mir eine Firma nennen, welche Stahlkugeln zum Hochglanzpolieren für Ketten in Silber und Doublé liefert, und auf welche Weise das Polieren mit denselben am vorteilhaftesten gehandhabt wird? J. F. in M. M.

Frage 521. Wie wird Platina beim Fassen mit Hochglanz geschnitten? Wird der Faden nach dem Verschneiden poliert? D. P. in G.

Frage 522. Ich habe einen silbernen Leuchterfuß im Feuer zu vergolden, an demselben sind aber Ornamente, die nicht mit vergoldet werden sollen. Welcher von den Herren Kollegen kann mir mitteilen, wie ich das Aussparen am besten mache? R. H. in K.

Frage 523. Kann mir jemand die Prägeanstalt nennen, die Schützenabzeichen in Gestalt von Vorstecknadeln fabriziert? Dieselben sind in Doublé oder vergoldet und stellen zwei gekreuzte Gewehre mit daraufliegender Scheibe, deren Ringe schwarz emailliert sind, vor. P. B. in N.

Frage 524. Wie oxydiert man am besten Stahlgegenstände?
E. F. in H.

"

Frage 525. Wer ist der Fabrikant von Nickelketten mit dem Fabrikzeichen eines Gemsenkopfes"? Und welcher Fabrikant von Nickelketten führt den Hund- oder Rehkopf als Warenzeichen? A. P. in R. Antworten:

Zu Frage 490. Die Firma J. Brunschwig in Pforzheim liefert Markasite im Rosenschliff.

Zu Frage 491. Ringe in allen Karaten und Gewichten liefert als Spezialität: Gustav Lachmann, Gera R.

Zu Frage 499. Zur Anfertigung von Reparaturen aller Art empfehlen sich: Gustav Lachmann, Gera R. Heinr. Raetz, Goldschmied, Nürnberg. Arthur Srowig, Goldschmied, Rixdorf, Kaiser-Friedrichstr. 51.- H. Fuchy, Pforzheim, Kreuzstr. 15.

Zu Frage 506. Ich fabriziere Knöpfe als Spezialität, jedoch nur echt, und die verschiedensten Neuheiten in Manschetten- und Hemdenknöpfen: Theodor Bär, Hanau a. M. Knöpfe und Mechaniken empfiehlt: Paul Hübner, Berlin O., Markusstr. 5.

Zu Frage 509. Die Firma Josef Schmid, Schwäb. Gmünd, fabriziert Stock- und Schirmgriffe als Spezialität.

Zu Frage 518. Blasen in Gold- und Silberblech entstehen aus verschiedenen Gründen. Entweder gießen Sie das Metall schlecht und blasig aus, indem Sie den Einguß zu sehr ölen entstehen Gase, welche beim Eingießen des flüssigen Metalls Löcher in die Seitenwände treiben; diese Löcher überschmieden resp. überwalzen sich, bleiben aber im Metall drin, und es ergeben sich doppelte Stellen. Oder Sie strengen das Metall beim Schmieden oder Walzen zu sehr an, schmieden es vielleicht nicht richtig, d. h. unregelmäßig, und das Ergebnis sind doppelte Stellen im Blech, die durch Glühen aufgetrieben werden und Blasen bilden, da ja bekanntlich die darin enthaltende Luft bei Wärme sich ausdehnt und so das Blech auseinandertreibt. Das Schmieden des Stückes muß daher recht sorgsam geschehen; besonders wenn Sie keinen modernen Blecheinguß besitzen und das Stück schmal ist, muß dasselbe in die Breite gefinnt werden; beim Finnen müssen aber die Hammerschläge genau in der Mitte desselben treffen; dann gut bahnen, stauchen und schließlich glühen. Zu frühes Glühen würde Feuerrisse im

Blech verursachen.

A.

Zu Frage 522. Das Gebiet der „Feuer-Ziervergoldung" ist ein äußerst schwieriges. Tadellose Resultate sind nicht zu erhalten, da besonders zarte Stellen, schmale Bänder, schlanke Spitzen u. dgl. nicht ausgespart werden können. Die Behandlung mit Königswasser gibt, lls die weißen Stellen nicht poliert werden, Flecken, welche immer das Aussehen der Unsauberkeit hervorrufen. Zum Decken gibt es ferner keinen feuerbeständigen Lack. Die beste Hilfe ist: die Stellen, welche weiß bleiben sollen, nach dem vergolden recht kräftig zu versilbern.

F.

Nachdruck aus dem Inhalt vorliegender Zeitung ist nur mit Erlaubnis der Redaktion und unter genauer Quellenangabe gestattet.

Nr. 8

Fachtechnischer und wirtschaftlicher Teil

❤❤≈≈ Redaktion: Fachtechnischer und wirtschaftlicher Teil: Syndikus Herm. Pilz, Leipzig ~~~~ Kunstgewerblicher Teil: Professor Rudolf Rücklin, Direktor der Goldschmiede-Schule, Pforzheim

Aus der Werkstatt für die Werkstatt!

Aus unseren Redaktions-Konferenzen.

Wir wiesen unlängst darauf hin, daß in der Reichshauptstadt eine Versammlung der Gold- und Silberarbeiter Berlins und Umgegend tagte, die sich mit der Verbesserung der wirtschaftlichen Lage beschäftigte. Der durchschnittliche Verdienst der Goldschmiedegehilfen wurde darin auf rund 1150 Mk. pro Jahr angegeben, für Arbeiterinnen auf 740 Mk. Wir selbst haben zu den in der Versammlung vorgelegten statistischen Angaben keine Stellung genommen. Umsomehr freut es uns, aus Anlaß jener Notiz, über

von

die Lohnbewegung in Berlin

einem bekannten und hochgeschätzten Vertreter unseres Faches eine Zuschrift zu erhalten, die denn doch die Angaben in jener Versammlung in einem anderen Lichte erscheinen läßt. Der betreffende Berliner Goldschmied schreibt uns:

„In Nr. 6 Ihrer Zeitung brachten Sie eine Mitteilung mit der Überschrift Zur Lohnbewegung in Berlin'. Die darin angegebenen statistischen Erhebungen über Lohn- und Arbeitsverhältnisse stehen so sehr in Widerspruch mit den von mir gezahlten Löhnen, daß ich mich veranlaßt gesehen, eine Statistik der von mir gezahlten Löhne und Arbeitsverhältnisse aufzustellen.

Es hat sich hierbei ergeben, das 30 Gehilfen einen JahresVerdienst von Mk. 61287.50 erzielten. Durch Überstunden wurde dieser Verdienst auf Mk. 65007.30 erhöht. Das würde ein Durchschnittsgehalt von Mk. 2042.91 resp. 2166.90 ergeben, während der durchschnittliche Verdienst für Arbeiter in Ihrer Mitteilung auf rund Mk. 1150.— angegeben wurde, welcher sich durch Überstunden auf Mk. 1900.- erhöht.

5 weibliche Arbeiterinnen erzielten bei mir einen Jahresverdienst von Mk. 5750.06, welcher sich durch Überstunden auf Mk. 5807.12 erhöhte. Das würde ein Durchschnittsgehalt von Mk. 1150.— resp. 1161.40 ergeben, während wiederum in Ihrer Mitteilung nur ein durchschnittlicher Verdienst von Mk. 740.- angegeben wurde.

Die Zahlen stehen, wie Sie wohl zugeben müssen, in so großem Widerspruch, daß ich nur annehmen kann, es liegt wieder eine Hetzerei vor, die darauf hinzielt, die Löhne noch mehr wie bisher in die Höhe zu schrauben. Ich halte es für uns Inhaber von Werkstätten für sehr wichtig, daß wahrheitsgemäße Zahlen in die Öffentlichkeit kommen, und bitte Sie, meine Mitteilung in entsprechender Form in einer der nächsten Nummern zu veröffentlichen."

Wir begrüßen diese Kundgebung mit großer Freude. Haben wir doch selbst früher es schon einmal unternommen, eine Statistik auf Grund der Angaben der Arbeitgeber aufzustellen, da die Zahlen, mit welchen die Arbeitnehmer zu Agitationszwecken agitieren, wie sich auch im vorliegenden Fall wieder zeigt, in Maske aufmarschieren. Aber es hat sich herausgestellt, daß die Arbeitgeber leider auch in unserer Branche nicht so willig und eifrig einen ihnen von der Fachpresse vorgelegten Fragebogen ausfüllen, wie die Arbeitnehmer, die sofort alle Mann auf Deck sind. Wir sind gern bereit, an dieser Stelle weitere uns zugehende Mitteilungen über Lohnverhältnisse zu bringen, da natürlich eine einzelne Kundgebung noch nicht ausreicht, das von der Gehiltenschaft produzierte Material zu entkräften.

Welchen Anteil unsere „Deutsche Goldschmiede-Zeitung" an dem glücklichen Ausgang hat, den

der Sarita-Prozeß in Magdeburg

genommen hat, darüber geht unserer Redaktion ein Schreiben des Herrn A. daselbst zu, aus dem wir uns nicht versagen können, Einzelnes an dieser Stelle wiederzugeben. Der betreffende Goldschmied schreibt:

,,Die Anregungen, die ich von Ihnen zu unserem Sarita-Prozeß erhalten habe, sind sämtlich von Erfolg gewesen und können Sie tatsächlich einen großen Teil des Erfolges mit auf Ihr Konto setzen. Interessant waren die Ausführungen des Staatsanwaltes, der unter anderem sagte: Ich unterscheide nur zweierlei: Auf der einen Seite stehen die ehrlichen biederen Gewerbetreibenden, die bestrebt sind, ihren Lebensunterhalt auf alte, solide Weise sich zu verschaffen, auf der andern Seite jene Händler, welche, um einen schnellen Verdienst zu erlangen, die krummen Wege nicht scheuen. Soeben kommt mir noch ein Artikel der ,Deutschen Goldschmiede-Zeitung" zur Hand, den ich vorlesen will. Der Staatsanwalt verlas hierauf den betreffenden Passus aus unserm Artikel, in dem wir bedauerten, daß sich Juristen finden, die danach suchten, wie diese unlauteren Manöver straflos erscheinen könnten, und daß überhaupt die Staatsanwälte so selten zum Schutze der Gewerbtreibenden einschritten. Der Staatsanwalt schloß dann mit den Worten: Ich aber glaube nicht, daß das wracke Schiff des Betruges durch die Brandung der Strafgesetzgebung zum sicheren Hafen der Freisprechung gelangen, sondern an dem gesunden Sinn der Magdeburger Strafkammer zerschellen wird'. Und so war es auch, denn Schiltsky, der Geschäftsführer der Sarita-Kompagnie, wurde, wie wir schon berichteten, zu 500 Mk. Geldstrafe wegen Beihilfe zum unlauteren Wettbewerb verurteilt.

Der Ehrenvorsitzende des Vereins der Berliner Pfandleiher, Herr E. von Splitgerber, hat in einer Zuschrift an die „Berliner Morgenzeitung" wieder Stellung zu der in unserem Verlag erschienenen Broschüre Dr. Grambows über die

Mißstände im Pfandleihwesen

genommen. Die Ausführungen desselben gipfeln darin: Nicht die Pfandleihinstitute sind an dem Unwesen schuld, sondern die Fabrikanten, die Überproduktion! Das ist allerdings eine etwas seltsame Logik. Herr von Splitgreber sagt: „Die Fabrikanten sind meist selbst schuld daran, wenn sie ab und zu Verluste erleiden, da sie nicht die nötige Vorsicht walten lassen, ehe sie den Bestellern Waren auf Kredit gewähren. Die Reisenden werden oft nebst Spesen auf Provision engagiert, machen sie keine Geschäfte, verdienen sie nichts. Was ist also sehr naheliegend? Der Reisende sucht den Goldwarenhändler zu beschwatzen, daß er möglichst viel bestellt und freudestrahlend, mit dem Bestellschein in der Tasche, verläßt er dann sein Opferlamm. Ob der Besteller zahlungsfähig ist oder nicht, ob er guten Ruf hat oder nicht, was kümmerts diesen Reisenden. Gar mancher ehrbare Geschäftsmann wird durch derartige Bearbeitung der Reisenden erst in Verpflichtungen verwickelt, aus denen er sich schwer oder auch manchmal gar nicht mehr frei zu machen vermag. Wehe dem

Geschäftsmann, der nicht Routine und Energie genug besitzt, er wird vom Provisionsreisenden mit Waren überschüttet, die dann noch unverkauft daliegen, wenn der Zahlungstermin für dieselben herankommt. Der Fabrikant nimmt selbstredend dann die Waren nicht mehr zurück, er verlangt sein Geld und droht mit Klage. In seiner Verzweiflung trägt der Geschäftsmann die ihm viel zu teuer angerechnete Ware ins Pfandhaus; selbstredend reicht der Darlehnsbetrag nicht aus zur Bezahlung des Fabrikanten, er muß noch etwas schuldig bleiben. Da naht ihm wieder der Reisende, dem er schon aus Erkenntlichkeit, daß ihm dessen Chef den Restbetrag gestundet hat, neue Anfträge erteilt. Die Sorgen des Geschäftsmannes werden dadurch immer größer, schlaflose Nächte lähmen seine Arbeitskraft, bis er unter der Wucht der Sorgen und der Schulden zusammenbricht. Die in der Broschüre angeführten Manipulationen der Goldwarenhändler sind dann gewöhnlich der Versuch des Ertrinkenden, der sich an einem

Strohhalm zu retten hofft, sie bilden aber meist dann den Schlußakkord. Die Verantwortung dafür tragen aber nicht die Leihhäuser, sondern die Fabrikanten der Edelmetallobjekte mit ihren schlecht bezahlten Reisenden." Damit wird Herr von Splitgerber wenig Glück haben. Zunächst ist er ganz falsch unterrichtet über die Bezüge der reisenden Kaufleute, die für die Häuser der Gold- und Silberwarenindustrie auf die Tour gehen. Gerade hier ist die finanzielle Lage nicht so trübe, wie er sie als Mittel zum Zweck schildert, und es wird ihm nicht gelingen, die Mißstände im Leihhauswesen durch solche Manöver vertuschen zu können. Es mag sein, daß zuweilen von dem Fabrikanten und Grossisten mehr Ware hingegeben wird, als vielleicht gut war. Wäre aber für den Absatz dieser Ware in den Leihhäusern nicht eine so günstige Gelegenheit geboten, so würde der Schaden verhütet sein. Nicht bei den Fabrikanten und Grossisten, sondern bei den Leihhäusern und ihren Mißständen ist seine eigentliche Wurzel zu suchen.

Kleingewerbe und Großindustrie in Pforzheim.*)

Von R. Rücklin - Pforzheim.

Auf allen Gebieten des wirtschaftlichen Lebens macht sich die Erscheinung bemerkbar, daß die Formen der gewerblichen Produktion einer fortschreitenden Differenzierung unterliegen. Wo früher das Handwerk zur Befriedigung des Bedarfes hinreichte, haben wir heute das Handwerk, das Kleingewerbe, das Kunsthandwerk, die Fabrikation, die Kunstindustrie und die Großindustrie. Diese Entwicklung wird vielfach beklagt, man spricht davon, daß die Großindustrie das selbständige Kleingewerbe unterdrücke und aufsauge und eine ungesunde Verschiebung der sozialen Verhältnisse mit sich bringe. Dem muß nun entgegengehalten werden, daß jeder Kulturfortschritt nur möglich ist durch eine weitergehende Spezialisierung, nicht nur der Berufe und Arbeitsgebiete, sondern auch der Betriebsformen, und daß die Großindustrie an sich nichts anderes darstellt als eine spezielle Betriebsform, welche frühere Zeiten nicht kannten. Wenn aber die Entwicklung eine gesunde sein soll, so dürfen die Bäume nicht so dicht werden, daß die Bodenbewachsung abstirbt, so muß, weniger poetisch ausgedrückt, dafür gesorgt werden, daß ein leistungsfähiges Kleingewerbe erhalten bleibt.

Versuchen wir, uns zunächst einmal im allgemeinen darüber klar zu werden, in welchem Verhältnis die Großindustrie einesteils zuin Kleingewerbe, anderenteils zum Konsumenten für unsere Branche steht.

Vom Standpunkte des Konsumenten aus ist die Großindustrie jedenfalls etwas durchaus Wünschenswertes und Notwendiges, denn nur durch die Produktion im Großbetrieb konnte diejenige Verbilligung der Gegenstände des Massenbedarfes eintreten, an die wir uns als etwas Selbstverständliches gewöhnt haben. Es gibt eben Produkte, deren Erzeugung ganz von selbst zum Großbetrieb drängt, die heutzutage eigentlich auf andere Art überhaupt nicht mehr in der notwendigen Menge und mit dem notwendigen Nutzen hergestellt werden können. Aber nicht nur die billige Herstellung gibt der Großindustrie ihre innere Daseinsberechtigung; wir müssen auch zugeben, daß sie mit den großen, ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, mit den Spezialisten und erstklassigen Kräften, die sie in ihre Dienste zu ziehen weiß, Unschätzbares für den Fortschritt in technischer und künstlerischer Beziehung getan hat, und daß sie eine Verallgemeinerung dieser Fortschritte in die Wege zu leiten weiß, die dem Kleingewerbe unmöglich ist. Auch daß sie viele Kräfte in ihren Dienst gestellt hat, die sonst vielleicht eine wirtschaftlich selbständige Existenz geführt hätten, wollen wir ihr nicht als schädigend an sich anrechnen. Liegt doch in dem Übergang von wirtschaftlicher Selbständigkeit in das Verhältnis eines Angestellten absolut nicht persönlich Degradierendes. Als Mensch ist jeder in dem Maße selbständig, als er den ihm angewiesenen Posten ausfüllt.

Wenn wir also auch in der Entwicklung der Großindustrie nicht etwas Naturwidriges, sondern eine naturgemäße Neuerscheinung auf dem Gebiete der Betriebsformen erblicken, so können wir andererseits im Kleingewerbe nicht etwa nur ein Überbleibsel aus früherer Zeit sehen, das aus Pietät oder aus Rücksicht gegen

die ihm Angehörigen erhalten bleiben und unterstützt werden müßte. Welche bedeutsame Rolle dem Kleingewerbe in unserem wirtschaftlichen Leben zufällt, wird einem erst klar, wenn man sich dasselbe vollständig verschwunden und in der Großindustrie aufgegangen denkt. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß ein großer Teil der jetzt herrschenden Strebsamkeit und Rührigkeit damit verschwunden sein würde. Denn das Streben nach einer dereinstigen Selbständigkeit ist ein Ansporn dazu, der keinesfalls in seiner Wirkung auf unser ganzes industrielles Leben unterschätzt werden darf. Und auch darüber müssen wir uns klar sein, daß nach einer Aufsaugung des Kleingewerbes mit Sicherheit auch die kleine und mittlere Fabrikation das gleiche Schicksal zu erwarten haben würde. Daß das keine wünschenswerte Entwicklung ist, darüber brauchen wir wohl keine Worte weiter zu verlieren.

Man hat sich schon sehr bemüht, den Begriff „Kleingewerbe“ genauer zu präzisieren und gegen die Fabrikation und den Großbetrieb abzugrenzen. Die Frage ist gegenwärtig für Pforzheim akut geworden, seitdem die Handwerkskammer ihren Wirkungskreis hierher erweitert hat, und eine Anzahl von Betrieben, die ihre Vertretung bisher in der Pforzheimer Handelskammer sahen, als beitragspflichtig für die Handwerkskammer erklärt hat. Die Handwerkskammer pflegt ihre Diagnose dahin zu stellen, daß jeder Betrieb zum Handwerk resp. zum Kleingewerbe zu rechnen ist, der seine Lehrlinge handwerksmäßig ausbildet und dessen Personalbestand nicht über eine gewisse Zahl hinausgeht. Die Größe des Betriebes muß ja selbstverständlich in Rechnung gezogen werden, aber die Definition auf die Art der Lehrlingsausbildung aufzubauen, erscheint doch etwas schematisch. Es ist nicht meine Absicht, den Juristen ins Handwerk zu pfuschen; ich möchte nur zu gunsten der Klarheit der nachfolgenden Ausführungen eine abweichende Definition hier aufstellen. Demnach würden unter dem Begriff „Kleingewerbe" diejenigen Betriebe zusammenzufassen sein, welche die von ihnen geführten oder gefertigten Waren direkt an den Konsumenten abgeben, ohne sich einer Vermittlung zu bedienen, und die damit eine technische oder kunstgewerbliche Produktion irgend welcher Art verbinden. Diese trifft genau das Wesen des Betriebes bei einem Ladengoldschmied, auf dessen Dasein der ganze Inlandsabsatz unserer Schmuckwarenindustrie basiert, und der an sich schon ein Beweis für die Unentbehrlichkeit des Kleingewerbes für die Fabrikation oder den Großbetrieb ist: Er gibt die von ihm geführte Ware an das Publikum, also den Konsumenten, ab, und hat einen technischen bzw. kunstgewerblichen Betrieb. Ob in diesem vorwiegend Neuanfertigungen oder nur Reparaturen hergestellt werden, tut an sich nichts zur Sache. Nun ist ja bekannt, daß dieser Typus des Kleingewerbes in Pforzheim selbst so gut wie gar nicht vertreten ist. Aber einen

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zahlreichen Kleingewerbestand, der mit der Großindustrie in engstem Zusammenhang steht, haben wir darum hier doch. Man faßt sie unter dem Namen Hilfsgeschäfte zusammen, und es wird leicht zu zeigen sein, daß obige Definition auch für sie gilt. Z. B. ist eine Presserei demnach ein kleingewerblicher Betrieb, denn sie arbeitet direkt für den Konsumenten, was eben in diesem Falle der Fabrikant ist, der aus den Pressungen Waren herstellt, die dann erst dem Zwischenhandel übergeben werden. Ein Emailleur und Emailmaler hat einen kunstgewerblichen Kleinbetrieb, denn entweder hat er die Ausschmückung hergestellter Ware zu übernehmen, wo dann der Fabrikant als Konsument auftritt, oder er arbeitet, z. B. bei einem Porträt, direkt für einen bestimmten Abnehmer. Eine Doublefabrik ist kein Kleingewerbebetrieb, denn sic führt oder erzeugt keine Ware, sondern Arbeitsmaterial. - Eine Definition ist eine in wenig Worte gefaßte Abgrenzung zweier Gebiete gegeneinander. Da aber das praktische Leben eine Menge

dieser seine Aufträge und seinen Verdienst holt. Im ersten Augenblick möchte es scheinen, als ob für das Kleingewerbe hier in Pforzheim keine Gefahr von der Großindustrie bestehen könne. Aber trotzdem ist es auch hier nicht anders. Sobald der Bedarf einer größeren Fabrik für die Erzeugnisse irgend einer Hilfstechnik, beispielsweise für das Emaillieren, ein bestimmtes Maß überschreitet, wird diese dazu übergehen, sich selbst dafür einzurichten. Ist es doch ein besonderes Charakteristikum der hiesigen großindustriellen Entwicklung gerade in den letzten Jahren gewesen, daß die Großindustrie sich von den Spezialgeschäften mehr und mehr frei zu machen strebte und jede Arbeitsoperation in eigene Regie zu übernehmen trachtete. Das gilt vorzugsweise von der Massenfabrikation billiger Ware, bei der es auf promptes und rasches Ineinandergreifen der einzelnen Arbeitsphasen besonders ankommt, während die Produktion feineren Schmuckes weniger leicht dazu übergeht, eine Nebentechnik ihrem Betriebe

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Übergangsformen erzeugt, die obendrein in steter Verschiebung begriffen sind, so wird jede Definition unausbleiblich Schiefheiten und Härten mit sich bringen, wenn sie praktisch angewendet werden soll. Es würde der meinigen auch nicht besser gehen. Aber für die nachfolgenden Ausführungen schien es mir notwendig, sie aufzustellen. Die Frage, wie groß ein Betrieb sein darf, um noch zum Kleingewerbe zu zählen, habe ich bei Seite gelassen, weil dieselbe vorwiegend juristischer Natur ist.

Also es gilt, das Kleingewerbe lebensfähig zu erhalten und noch lebensfähiger zu machen. Der Weg, den das Kleingewerbe in natürlicher Entwicklung hier in Pforzheim eingeschlagen hat, scheint mir nun der richtige zur Erreichung dieses Zieles zu sein, und es gilt, auf dem Wege der Selbst- und der Staatshilfe auf demselben möglichst weit zu kommen. Man kann die Arbeitsweise unserer kleingewerblichen Hilfsgeschäfte dahin präzisieren, daß sie für die Fabrikation entweder Halbfabrikate herstellt, die dort weiter verarbeitet werden, oder daß sie die Roherzeugnisse der Fabrikation durch Anwendung verschiedener, spezieller Hilfstechniken ihrerseits weiter bearbeitet. Es hat sich also hier, wie schon erwähnt, ein Gewerbebetrieb herausgebildet, der gewisse Hilfstechniken ausübt im Auftrage der Großindustric, der sich von

anzugliedern. Wir haben eine ganze Anzahl großer Betriebe, die nicht nur das Fertigstellen der Ware mit allen Hilfstechniken allein betreiben, sondern die auch ihre Maschinen, Werkzeuge und Apparate selber bauen, die also einen geschlossenen Produktionsring darstellen, der dem Kleingewerbe mit seinen Hilfstechniken nirgends Gelegenheit zum Eingreifen oder Mitarbeiten bietet.

Ohne Zweifel liegt in dieser Neigung unserer Großfabriken, den Wirkungsbereich der Hilfsgeschäfte in ihren eigenen zu übernehmen, eine ernste Gefahr für diese. Nicht nur, daß ihnen die Kundschaft der betreffenden Fabrik entgeht, sie laufen je nachdem auch Gefahr, in ihren Leistungen überflügelt zu werden. Wenn eine Großfabrik eine Vergolderei oder eine Emailwerkstätte einrichtet, so kann sie sich kostspielige und langwierige Versuche gestatten, wozu ein Kleinbetrieb nicht in der Lage ist. Und der Angestellte einer solchen Fabrik kann sich der kunstgewerblichen oder technischen Seite seiner Spezialität ganz widmen, während ein Kleingewerbetreibender einen nicht unbeträchtlichen Teil seiner Zeit und Arbeitskraft auf den Geschäftsbetrieb als solchen wenden muß. Und endlich ist die Lehrlingsnot, der Mangel an geeignetem Nachwuchs für das Kleingewerbe viel drückender und empfindlicher als für den Großbetrieb; denn jenes vermag in den Löhnen

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