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einem angestellten Verkäufer ist als neue Geschäftsschädigung hinzugetreten. Ein großer und dauernder Schaden für den seẞhaften Goldschmied sind jedoch die Versandhäuser, die das ganze Jahr hindurch das Publikum mit ihren Katalogen bombardieren und unter Gratisgeschenken, vorteilhaften Gelegenheiten usw. dieses zum Kaufe zu bewegen suchen. Oft besitzen solche Versandhäuser nur ein einziges Zimmer als Geschäftslokal und sie holen ihre Waren gerade wie sie bestellt werden, von einem Fabrikanten, um sie alsdann ohne jegliches Risiko dem Besteller gegen Nachnahme zu senden, ihre Kataloge sind ihr einziges Ausgabekonto, wozu oft noch die liefernden Fabrikanten Klischees und dgl. stellen müssen. Goldschmied hingegen kann sein Unkostenkonto auf Niemanden abwälzen, sondern ist verurteilt, alle derartige Ausgaben aus eigener Tasche zu bestreiten und weiß nicht, ob nach Ablauf eines Geschäftsjahres sich seine angestrengte Tätigkeit in irgend einer Weise rentiert hat, ob seine Aufwendungen usw. gewürdigt wurden, und ob es ihm vergönnt ist, mit neuem Eifer an dem Ausbau seines Geschäftes zu arbeiten.

Der

Aber nicht nur allein beim Verkauf hat der mittlere und kleine Geschäftsmann das bedauernswerte Los des Minderbegünstigen unter seinen Kollegen, sondern auch schon beim Einkauf stellen sich ihm gleich große Schwierigkeiten entgegen, warum? seine Kapitalkraft ist die einzige Existenzbedingung. Bestellt er irgendwie Waren, so ist er selbstverständlich bei Inanspruchnahme von Kredit gezwungen, seine Vermögensverhältnisse auseinanderzulegen und er muß Kredit beanspruchen. Dabei ergibt sich schon, daß sein kapitalkräftiger Kollege billiger einkauft als er, vorausgesetzt, wenn er überhaupt genügend Lieferanten findet, die ihm in seinen bescheidenen Ansprüchen unterstützen und mit Kredit an die Hand gehen. Der Lieferant (Fabrikant oder Grossist) wird an solche Einräumungen gleich Bedingungen knüpfen, (wie Alleinbezug aller Waren von einer Firma usw.), die der Goldschmied schwerlich erfüllen kann, wenn er seiner Kundschaft in allem etwas bieten will. Tut er's, so sind ihm die Hände gebunden, tut er's nicht, so ist ihm der Kredit entzogen. Dabei sind in allen solchen Fällen seine Einkaufs

preise schon höher als die des Kollegen, der eventuell bar einkaufen kann oder doch wenigstens mit einer Bankreferenz oder dgl. aufwarten kann. Wird er oft sogar noch vor die Notwendigkeit gestellt, von einem kleineren Fabrikanten zu beziehen, der selbst gegen Großfabriken nicht konkurrenzfähig ist und seine Waren unter primitiveren Arbeitsmethoden fertigstellt, so kauft der Detailleur nicht nur teurer ein, sondern muß sogar der Fabrikationsweise seines Kleinlieferanten noch ziemlich Opfer bringen; er kommt also gegen seinen reicheren Kollegen in doppeltem Nachteil. Bedenkt man nun noch dazu, daß in einer Zeit besserer Geschäftskonjunktur der Geschäftmann sein Lager möglichst auszudehnen bestrebt sein muß, so wird ihm sein von Fortuna geradezu beschränktes Vermögen zum wahren Verhängnis. Er wird gewaltsam gezwungen, sich in bescheidenen Grenzen zu bewegen, will er nicht einerseits durch allzugroße Kredite seinen Verdienst schmälern und seine ganze Existenz gefährden, oder aber andererseits in Bedingungen einzuwilligen, die ihn zum Ladendiener seines Lieferanten herabwürdigen würden, er muß auf irgend eine Weise seine Haut zu Markte tragen, will er überhaupt in der Lage sein, seiner Kundschaft ebenso mit Neuem und Gediegenem zu dienen, was seinem Geldkollegen mit seinem Kapital zur Leichtigkeit gemacht wird. Seine eigene Arbeitskraft, tagelange Anstrengungen und Aufopferungen werden erst in letzter Beziehung in Betracht gezogen und selbst schlaflose Nächte können ihn nicht über die Mißlichkeit seiner Lage hinweghelfen, es ist eben einmal das Los des kleinen und mittleren Goldschmiedes unter den oben erwähnten Umständen den Kampf ums Dasein aufzunehmen und denselben durchzuführen suchen. Fällt er in diesem Weltenkampfe, so ist er ein Opfer der heutigen Wirtschaftsordnung geworden und seine Kollegen werden aus dem Verfalle seiner Existenz neue Lehren zu ziehen suchen; kommt er jedoch in die Höhe und sein Geschäft entwickelt sich, so kann er mit frohem Blick in die ferne Zukunft sehen und glücklich sein, daß die Glücksgöttin so reichlich bedacht hat. Auf alle Fälle aber wird er immer danach zu trachten haben, stets darauf zu achten, wo ihn, wo seinen ganzen Stand der Schuh drückt. Germain.

Die Schädigung des Uhren- und Goldwarenhandels durch die englischen Leihhäuser.

Nach dem Englischen bearbeitet von Ernst H. Nickel-Berlin.

Mehr als bei uns „blüht" in England das Leihhauswesen und es machen sich in der Geschäftspraxis derselben erhebliche Mißstände bemerkbar, welche sich auf die Konkurrenzfrage zum Uhren-, Gold- und Juwelierwaren handel beziehen, und gegen die von den betreffenden Handelsinteressentengruppen Englands, speziell Londons, nunmehr energisch Front gemacht wird. Es ist aus der engeren Praxis heraus eine große Masse von tatsächlichem Material gesammelt, an der Hand dessen beweiskräftig dargetan werden kann, daß durch die „Pawn-Houses" den reellen Firmen der obengenannten Branchen eine höchst gefährliche, systematisch betriebene Konkurrenz gemacht wird. Ausführlich begründete Eingaben an die in Frage kommenden Behörden sind in Vorbereitung, damit diesem skrupellosen Treiben der von raffinierten Geschäftsleuten geleiteten „Pawn-Houses" endlich ein Ziel gesetzt wird. Aber es steht zu befürchten, daß die Verwaltungs- und Exekutivorgane in der Praxis nicht viel erreichen resp. durchsetzen werden, da die An- und Verkäufe sich in den englischen Leihhäusern unter den erdenklichsten Vorsichtsmaßregeln vollziehen und es wird schwer möglich und angängig sein, in jeden Geschäftsraum eines Londoner „Pawn-Houses" einen Konstabler zu postieren, damit die Ungesetzlichkeiten zutage gefördert werden, außerdem sind der Helfershelfer dieser Leihhausinhaber zu viele und deren geschickte Kniffe zu zahlreich. Es ist authentisch festgestellt worden, daß seitens der Londoner Leihhäuser Gegenstände in Pfand genommen und bald darauf in den Handel gebracht werden, die besonders zu den Zwecken gedachter Art hergestellt sind,

es handelt sich also hier nicht etwa um gebrauchte Gegenstände, sondern um Fertigwaren und solche Ware minderer Qualität; es werden namentlich von südenglischen Fabriken, welche direkte Verbindungen mit den größten Leihhäusern Londons haben, große Posten von Uhren, Gold-, Juwelierartikeln und Silberwaren produziert, man gibt mittels einer eigenartigen Behandlung den Anstrich des Gebrauchten und Abgenutzten und alsdann beginnt ein äußerst schwunghafter Handel mit denselben. Es ist eine bekannte Tatsache, daß die leistungsfähigeren Leihhäuser eine große feste Kaufkundschaft haben, die sich nicht nur aus Händlern, sondern auch aus privaten Kreisen rekrutiert und mancher stabile Juwelier und Goldwarenhändler würde froh sein, wenn er in London, oder anderen englischen Städten auch nur den zehnten Teil dieser Kundschaft sein eigen nennen könnte, natürlich müßte er auch alsdann dementsprechend mit den Preisen heruntergehen, denn diese Kundschaft ist an niedrige Preise reichlich gewöhnt. Man wird nun auch der Frage näher treten müssen, ob diese Kundschaft eine unbefangene ist oder ob sie in die Geschäftspraktiken der öffentlichen Leihhäuser eingeweiht sind; letzteres ist nicht immer anzunehmen, denn jeder Kunde, der die Absicht hat, in einem Leihhaus zu kaufen, ist davon überzeugt, daß ihm ein besonders günstiges Angebot gemacht wird, es liegt dem unbefangenen Publikum gegenüber also ohne Zweifel das Kriterium des Betruges vor. Es bleibt nun füglich abzuwarten, ob und inwieweit die den Behörden übergebenen Unterlagen Veranlassung zu gesetzlichem Einschreiten geben.

Phosphoreszierende Diamanten.

Der durch seine Edelsteinfunde in Kalifornien und durch die Entdeckung von Radiumlagern in anderen Teilen der Vereinigten Staaten in weiteren Kreisen bekannt gewordene Dr. Kunz hat gemeinsam mit dem Mineralogen Professor Baskerville der New-Yorker Akademie der Wissenschaften einen Vortrag über neue Beobachtungen an Diamanten gehalten. Dr. Kunz hatte nämlich festgestellt, daß ein Diamant durch ein natürliches Bruchstück von Pechblende, das aus Przibram in Böhmen stammte und 800 g wog, in ein eigentümliches phosphoreszierendes Leuchten versetzt wurde. Die Lichterscheinung trat nicht nur dann auf, wenn die Pechblende unmittelbar auf den Diamanten gelegt wurde, sondern auch, wenn zwischen beide ein Stück gewöhnlichen Fensterglases oder eine dicke Pappe eingeschaltet wurde. Das Glühen des Diamanten wurde auch beobachtet, wenn zwischen ihm und der Pechblende ein Zwischenraum von mehr als einem Zoll gelassen wurde. Die Tatsache ist recht merkwürdig. Allerdings besitzt auch die natürliche Pechblende wegen ihres Radiumgehalts eine gewisse Strahlungsfähigkeit, wie ja auch Becquerel die Körperstrahlen zuerst an der Pechblende bzw. deren wichtigstem Bestandsteil, dem Uran, nachgewiesen und Uraniumstrahlen benannt hatte. Es ist aber bisher noch niemals beobachtet worden, daß eine so geringe Strahlung, wie sie der Pechblende zukommt, die nach dem jetzt gebrauchten Maßstab auf 2-21, veranschlagt wird, einen anderen Körper merkich zu beeinflussen vermag. In der Tat brachte auch dasselbe Stück Pechblende, das Dr. Kunz für seine Versuche benutzte, einen Schirm von Baryumplatinzyanür nicht ins Leuchten. Der Diamant ist der einzige bisher bekannte Stoff, der also fast auf die Einheit der Strahlungsfähigkeit reagiert. Auch eine Probe von Pechblende aus Johanngeorgenstadt in Sachsen und aus Central City in Colorado erzeugte im Diamanten eine Phosphoreszenz. Bei weiteren Experimenten wurde nachgewiesen, daß eine Mischung aus Kunzit, der neu entdeckten Edelsteinart, und Wollastonit mit kohlensaurem Radiumbaryum von der Strahlungsfähigkeit 240 in pulverisierter Form leuchtet. Wenn nämlich eine solche Mischung in eine Bologneser Flasche gebracht und auf eine mäßig heiße Metallplatte gehalten wurde, so geriet das Pulver sofort in ein starkes Leuchten, das lange Zeit anhielt. Die Entdeckung war aber damit noch lange nicht abgeschlossen, vielmehr wurde ferner beobachtet, daß auch der Kunzit und der Wollastonit allein für sich durch Erhitzen in Phosphoreszenz gerieten, und zwar der Kunzit in einer Orangefarbe.

Die Edelmetallindustrie in Hanau im Jahre 1905. In der letzten Plenarsitzung der Handelskammer gab der Vorsitzende, Kommerzienrat Canthal, einen Ueberblick über das verflossene Wirtschaftsjahr. Es habe sich im Bezirk der Kammer ein erfreuliches Bild gewerblicher Regsamkeit und wirtschaftlichen Aufschwunges gezeigt. Die Edelmetallindustrie sei vollauf beschäftigt gewesen, sogar so stark, daß sie nicht in der Lage war, die ihr gewordenen Weihnachtsaufträge alle zu erledigen, was seit vielen Jahren nicht der Fall war. Auch die anderen am Orte vertretenen Industrien hatten ein günstiges Geschäftsjahr. Nicht allzu hoffnungsfreudig könne man in die Zukunft blicken. Die am 1. März in Kraft tretenden Handelsverträge würden wohl den Nutzen mancher Betriebe etwas einengen. Berechtigte Bedenken könne man wegen des Abschlusses von Handelsverträgen mit den Vereinigten Staaten hegen. Der Referent schloß seine Ausführungen mit dem Wunsche, daß der Geist der Versöhnung, der von einsichtsvollen Männern Englands und Deutschlands neuerdings betätigt werde, Früchte bringen möge.

Die Gablonzer Gürtlerindustrie im Wirtschaftsjahre 1905. (Aus der Leipziger Zeitschrift,,Die Gürtler-, Bijouterie- und Bronzewaren-Industrie".) Die Hoffnungen, welche man zu Anfang des Jahres 1905 für eine günstige Periode der Gablonzer Gürtlerindustrie glaubte hegen zu dürfen, haben sich während des abgelaufenen Geschäftsjahres leider nur teilweise erfüllt, so daß also der eigentliche Geschäftsbericht nicht viel Erfreuliches nachweist. Allerdings hat sich die Industrie im großen und ganzen aus dem latenten Zustande durch die Anstrengung einzelner strebsamer Gürtler herausgearbeitet, wodurch auch der Gesamtindustrie die Wege zur Aufbesserung der

Geschäftslage wesentlich geebnet wurden. Wenn man aber einen Rückblick auf die Entwicklung der Gablonzer Gürtlerindustrie wirft und sich den in verhältnismäßig kurzer Zeit erzielten großen Aufschwung, sowie die besonders in den letzten zwei Jahrzehnten stattgefundene Vermehrung der Werkstätten in dieser Industrie vor Augen führt, muß man zugestehen, daß immerhin ein bedeutender Bedarf an Gürtlerwaren sein muß, um die Betriebe halbwegs beschäftigt zu sehen. Diese sich aus den guten Geschäftsperioden der Gürtlerei herauskristallisierende Konkurrenz der Erzeugungskräfte wurde auch von der Gablonzer Gürtler-Genossenschaft durchaus nicht verkannt, im Gegenteil, man war bestrebt, die Ausbildung neuer Arbeitskräfte auf ein Mindestmaß zu beschränken und die Lehrlingszahl dem Betriebe anzupassen, aber die Wirkung dieser Vorsichtsmaßregeln tritt zu spät ein, denn schon in den letzten Jahren war ein Ueberfluß an Arbeitskräften vorhanden, der zum Industriebedarfe in keinem Verhältnisse stand. Somit mag also die Konkurrenz der Erzeuger untereinander eine nicht zu unterschätzende Rolle bei den schlechten Geschäftsperioden spielen und zur Verschlimmerung der Geschäftslage wesentlich beitragen. Ein zweiter, viel größerer Uebelstand ist der in der Gablonzer Gürtlerindustrie sich von Jahr zu Jahr stärker entwickelnde Schleichhandel mit Gürtlerwaren. Der Schleichhandel für die Gablonzer Glaskurzwarenindustrie ist für die Industrieentwicklung annähernd von derselben schädigenden Wirkung, wie das Leih- und Piandhauswesen für die Feinmetallwarenindustrie. Ich hatte schon des öfteren Gelegenheit, in der Fachpresse verschiedentlich auf den unermeßlichen Schaden, den der Schleichhandel in allen Industriezweigen anrichtet, hinzuweisen und glaube, mir diesmal eine eingehendere Schilderung dieses im Handelsstande rechtlich geschützten Industrie diebstahls ersparen zu können. Erwähnen will ich nur, daß die Gablonzer Gürtler, wenn sie jedesmal den sie besuchenden, den Schleichhandel betreibenden fremden Reisenden Tor und Tür wiesen, der Gürtlerindustrie und den damit verbundenen Interessenten einen unschätzbaren Dienst erweisen würden. Die gewöhnlich unter dem üblichen Verkaufswert abgegebenen Warenreste werden von den Schleichhändlern in der Welt wieder billig verkauft und der Käufer, der oftmals für die der Ware mitunter anhaftenden Fehler kein Verständnis hat, will dann auch seinen übrigen Bedarf in der billigen Preislage decken, und die Folge davon ist jener die Artikel oft abschlachtende Preisdruck, der sozusagen als Fluch der bösen Tat auf die Gablonzer Gürtler zurückfällt. Die Gablonzer Gürtlerwaren, die, wie alle Kurzwaren, im hohem Grade der Mode unterworfen sind, zeigten auch im Geschäftsjahre 1905 eine überaus reichhaltige Bemusterung. An den wirklich gangbaren Artikeln hatten jedoch nur einzelne Gürtler Anteil, und zwar, weil diese einesteils das gerade begehrte Genre trafen oder auch Neuheiten auf den Markt brachten, die infolge geschmackvollen Aussehens ebenfalls reichlichen Absatz fanden. In Krawattennadeln war der Absatz ein sehr geringer, jedenfalls weil die Nadelköpfe aus Glas reichlich ersetzt wurden. In Broschen und Hutschmuck herrschte mitunter ziemliche Nachfrage. Insbesondere bildeten die sogenannten „gebohrten Sachen“ einen gern gesuchten Artikel, da die Ware eine ganz besondere Feinheit aufweist, welche dadurch erreicht wird, daß die Kessel oder Fassungen nicht aufgelötet, sondern aus starkem Metalldraht gebohrt werden. Derartige gebohrte Sachen werden von einzelnen Firmen auch aus edlen Metallen hergestellt, und werden oft die zierlichsten Schmucksachen in täuschender Aehnlichkeit nachgeahmt. Jedenfalls steht dieser Artikel aber noch im Zeichen der Entwicklung und Vervollkommnung und verspricht, in kurzer Zeit eine günstige Geschäftsperiode herbeiführen zu helfen. Die Neuheiten in Hutschmuck konnten nicht den erwünschten Anklang finden. Libellen, Falter, Käfer usw., auch geschmackvolle Phantasiemuster fanden zwar, wenn auch in geringen Mengen, immerhin noch ihre Käufer, jedenfalls dürfte aber der Ab satz im Jahre 1906 noch weiter zurückgehen, da die überall auftauchenden Schmelzverzierungen die Gürtlerware für einige Zeit verdrängen werden. In Broschen, Ohrringen und Anhängern scheint hingegen der Bedarf zu steigen. Aber auch für die sogenannte Schwarzgürtlerei, welche seit langem brach darniederliegt, dürfte die Frühjahrssaison eine günstige Wendung mit sich bringen, da bekanntlich bei erhöhtem Bedarf an Schmerlzperlverzierungen auch der Bedarf an Gablonzer schwarzen Glasbijouteriewaren steigt. Wünschenswert wäre es, wenn das kommende Jahr wenigstens einigermaßen bessere Zeiten für die Gürtlerindustrie zeitigen würde, damit dieselbe nicht durch längeren Stillstand in ihrer Fortentwicklung gehemmt wird, da sie ja ohnehin durch den bestehenden Wettbewerb von Frankreich usw. zu leiden hat.

Die Versammlung der Gehäusemacher goldener Uhren in Chaux de Fonds beschloß wiederum eine Preiserhöhung um 10-20% je nach dem Erzeugnis.

Eine Ausstellung von 38 Originalarbeiten des Pariser Schmuckkünstlers René Lalique fand kürzlich in Berlin statt. Der Firma Keller & Reiner war es gelungen, diese 38 Stücke umfassende Kollektion, bestehend aus Diademen, Kolliers, Ketten, Armbänder, Schnallen und Ringe, zur Ausstellung zu erhalten. Es konnte nur dadurch ermöglicht werden, daß die Firma Keller & Reiner die Verpflichtung einging, für die Uebernahme sowohl, wie für die Rücklieferung der wertvollen Schmuckstücke einen eigenen Vertrauensmann zu entsenden.

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Vom Ausstellungswesen. Die Anmeldungen zur JubiläumsKunstgewerbe-Ausstellung in Karlsruhe laufen sehr zahlreich ein. Um es zu ermöglichen, die Ausstellung auf breite Basis aufzubauen, wurde an Stelle des Kunstgewerbe-Museums das Markgräfliche Palais zur Verfügung gestellt. An der nächsten Dresdener Kunstausstellung beteiligen sich auch eine ganze Anzahl Bijouteriefirmen von Schwäb. Gmünd. Es sind dies die Firmen Ehrhard & Söhne, Ott & Cie., Schoch & Frank, Louis Böhm, Gustav Hauber, Forster & Graf, Wilhelm Binder, Gebr. Deyle, Gebr. Kühn und Albert Holbein, sämtlich aus Schwäb. Gmünd.

Personalien und Geschäftsnachrichten.

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Firmen-Aenderungen. Die Firma R. & F. Birnstiel, Hofjuwelier in Koburg ist vom 1. Januar ds. Js. ab in Fritz Birnstiel umgeändert worden. - In die Firma M. Holzer-Pforzheim ist Herr Kaufmann Rich. Kohn als Teilhaber eingetreten. Unter der neuen Firma A. Holzer & Co. haben die Herren jetzt außer der Kettenfabrikation auch die Herstellung von Bijouterie in Doublé und unecht eingeführt.

Firmen-Eintragungen. Am 31. Januar ds. Js. wurde die Firma Isis-Werke, Fabrik kunstgewerblicher Erzeugnisse, Gesellschaft mit beschränkter Haftung" mit dem Sitze in Nürnberg eingetragen. Die Bijouteriefabrik Louis Friesinger in Pforzheim wurde eingetragen. Der Gesellschafter Theodor Friesinger ist am 28 Januar ds. Js. ausgetreten; die Gesellschaft ist aufgelöst; das Geschäft wird als Einzelfirma weitergeführt. — Die Bijouteriefabrik Peter Deines Söhne in Hanau. Der Kaufmann Friedrich Deines in Hanau ist als persönlich haftender Gesellschafter in das Geschäft eingetreten, und wird dasselbe von diesem und dem seitherigen Inhaber Friedrich Georg Deines in Hanau als offene Handelsgesellschaft seit dem 1. Januar ds. Js. unter unveränderter Firma_fortgeführt. Die dem Kaufmann Friedrich Deines in Hanau erteilte Prokura ist erloschen. Von der Edelstein- und Halbedelsteinschleiferei und -Handlung Phil. Schmidt in Idar ist folgendes eingetragen: Seit dem 1. Januar ds. Js. sind die beiden Söhne des bisherigen alleinigen Inhabers der Firma, nämlich Kaufmann Ludwig Philipp Schmidt in Idar und Kaufmann Philipp Emil Schmidt daselbst, als gleichberechtigte Teilhaber in das Handelsgeschäft eingetreten. Jeder Gesellschafter ist befugt, die Gesellschaft allein zu vertreten und die Firma zu zeichnen. Offene Handelsgesellschaft seit dem 1. Januar 1906. Die den beiden neu eingetretenen Teilhabern früher erteilte Prokura ist damit erloschen. Die Firma ist geändert in Ph. Schmidt“.

Geschäfts-Eröffnung. Herr Emil Seiser eröffnete in Pforzheim, Bahnhofstraße 21, ein Bijouterie-Exportgeschäft.

Geschäfts-Verlegungen. Die Firma Bernhard Stein in Frankfurt a. M., Fabrik von Bijouterien und Juwelenarbeiten hat sich bedeutend vergrößert und ist demzufolge in die größeren Räume, von Gr. Bockenheimerstraße 35 nach Gutsleutstraße 19 verlegt worden. Herr Graveur Max Salm in Pforzheim verlegte sein Geschäft nach der Zerrennerstraße 37III.

Todesfall. Unter zahlreicher und ehrenvoller Trauerbegleitung wurde nach kaum 3tägiger Krankheit der in weitesten Kreisen bekannte frühere Goldarbeiter, zuletzt Privatier, Johann Straub in Passau zu Grabe getragen. Der Verstorbene führte volle 43 Jahre mit großem Fleiß und Geschick sein Geschäft. Mit Straub ist ein Repräsentant des alten Bürgertums dahingegangen.

Verschiedenes. Die Mechanische Similischleiferei A. Royé & Cie. in Paris und Nantes gibt bekannt, daß ihre sämtlichen Simili-Erzeugnisse ausschließlich an die Firmen G. Buchter, Georg Fréres und F. A. Schütt zum Wiederverkauf in Deutschland gelangen. Die Maschinenfabrik Karl Bäßler & Cie. in Pforzheim, die als Spezialität Bijouteriemaschinen erzeugt, hat infolge gesteigerter Anforderungen eine abermalige Vergrößerung ihrer Geschäftsräume vornehmen müssen, um neuen Maschinen Aufstellung gewähren zu können. Sie hat für ihre Bureaus, Kienlestraße 8, entsprechende Lokalitäten gemietet.

Aus Innungen und Vereinen.

Freie Vereinigung der Gold- und Silberschmiede zu Görlitz. In die Sitzung am 7. Februar a. c. brachte Kollege Finster die Nachricht, daß am 18. Januar ds. Js. vom hiesigen Schöffengericht, wo F. als Zeuge vernommen wurde, der Händler Israel Mandel Strymber genannt Ramiel (Aufenthalt unbekannt) wegen Uebertretung zu 96 Mk. Strafe, eventuell 16 Tage Haft, verurteilt wurde. Genannter Kollege stellte im November 1903 Strafantrag gegen Strymber wegen Hausierens mit Goldwaren in einem hiesigen Restaurant. Ein Polizeibeamter hat diesem Hausierer tags darauf in einem anderen Restaurant, wo er ebenfalls seine Waren zum Kauf anbot und der Beamte Str. Papiere nicht ganz in Ordnung fand, verhaftet. Nach etwa 20 Stunden wurde Str. wieder entlassen und jetzt nach 2 Jahren 2 Monaten erfolgt schon die Verurteilung. Nichtsdestoweniger werden wir auch für die Folge ein wachsames Auge__auf_den Hausierhandel haben. Die von Herrn Diebener s. Z. bezogenen Postkarten, auf denen um Abholung längst fertig gestellter Reparaturen ersucht wird, haben sich aufs beste bewährt und werden gern benutzt. Der in der „Deutschen Goldschmiede-Zeitung" veröffentlichte Vortrag des Herrn Fischer über Rubine Rekonstitue gab Veranlassung zu interessanter Aussprache und Debatte. Echte sowohl, als Rekonstitue waren zum Vergleich seitens des Vorstandes mitgebracht. Bei angestelltem Versuch hat sich ergeben, daß Rekonstitue ebenso ein leichtes Glühen und das Färben ihrer goldenen Fassungen vertragen, als echte Rubine. Es ist sehr zu befürchten, daß das gegenwärtig beste Merkmal die kleinen Blasen" durch Verbesserung in der Fabrikation schließlich wegbleiben, dann heißts: Goldschmied sci auf deiner Hut. Mancherlei Beachtenswertes hielt die Kollegen in anregender Weise und gemütlicher Stimmung noch lange zusammen. Nächste Sitzung 7. März a. c.

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Der Verein der Juweliere, Gold- und Silberschmiede des Regierungsbezirks Frankfurt a. 0. hielt am Sonntag, den 4. ds. Mts. in Frankfurt seine Generalversammlung ab. Es waren die Städte Frankfurt, Fürstenwalde, Kottbus, Züllichau und Küstrin vertreten. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung mit der Verlesung des Vereinsberichtes. Dieser ergab eine erfreuliche Weiterentwicklung des Vereins. Der bisherige Vorstand wurde wiedergewählt. Es erfolgten dann noch einige kleine fachwissenschaftliche Vorträge, woran sich eine recht interessante Aussprache knüpfte. Die im Mai stattfindende Quartalssitzung soll wieder mit einer Ausstellung selbstgefertigter Arbeiten verbunden werden.

Von Kunstgewerbeschulen.

Die Kunstschule in Genf erfreut sich, nach einem uns von der städtischen Verwaltung zugegangenen Bericht des vergangenen Jahres, eines regen Besuches. Dieselbe ist im Laufe des Jahres 1905 von 532 Schülern, davon 130 Ausländer, besucht worden. Die Schule wird von der Stadt Genf subventioniert, und werden bei Aufnahme der Schüler keine Unterschiede der Nationalität gemacht; daher erklärt sich der hohe Prozentsatz von Ausländern in derselben. Der Unterricht wird von Handwerkern und Lehrlingen sehr besucht, die letzteren werden durch Gesetz dazu gezwungen, darunter viele junge Goldschmiede, Graveure, Ziseleure, die daselbst im Zeichnen und Modellieren sich ausbilden und die so erlernte Ausbildung für ihr Handwerk verwerten. Der Erfolg davon bleibt nicht aus; die Genfer Goldschmiede sind tüchtige und solide Arbeiter. Leider nimmt dort die Zahl der Lehrlinge immer mehr und mehr ab, so daß für Nachwuchs nicht gesorgt ist.

Geschäftliche Mitteilungen.

In Form eines Briefes, adressiert: „,An jeden Leser dieser Zeitung", enthält unser Blatt heute ein Inserat der Firma Auras & Wilke, Berlin W. 8, Kronenstraße 31. Genannte Firma richtet darin an die Leser das höfliche Ersuchen, sich bei Bedarf in SchaufensterDekorations-Utensilien, Schaufenster- und Laden-Einrichtungen usw. den großen illustrierten Hauptkatalog kommen zu lassen, der kostenlos versandt wird; derselbe enthält viele Gegenstände, die er zur geschmackvollen Dekoration seiner Schaufenster haben muß. Ganz besonders empfehlenswert ist der Katalog für diejenigen Firmen, die irgend eine Veränderung ihres Geschäfts, sei es Umbau, Vergrößerung, Umzug, Eröffnung einer Filiale usw. vorhaben, und gibt viele darauf Bezug habende Anregungen. Die Firma hat sich bereit erklärt, Auskünfte, wie bestehende unmoderne Geschäftslokale ohne viele Kosten modernisiert werden können, unentgeltlich zu geben, und wird dies gewiß manchen Leser veranlassen, sich dieserhalb mit der Firma Auras & Wilke, Berlin W. 8, Kronenstraße 31, deren Ruf sehr bekannt ist, in Verbindung zu setzen.

Die bekannte Firma Fr. Pfaelzer & Söhne, Goldwarenfabrik und Großhandlung in Stuttgart hat aus Anlaß ihres Fabrikneubaues eine Reklameschrift für ihre Geschäftsfreunde herausgegeben, welche die Innenräume des Fabrikneubaues darstellt. Die Inhaber haben es sich angelegen sein lassen, die neuen Räume ihres Geschäftes sehr schön, hell und praktisch einzurichten, so daß die Ateliers derselben als Muster hingestellt werden können. Zu gleicher Zeit erhielten wir einen Katalog mit reizenden Schmucksachen von Hirschhaken und Kinderzähnchen, welche im naturalistischen und modernen Stil ausgeführt sind und einen sehr günstigen Eindruck auf uns gemacht haben. Wir behalten es uns vor, auf Einzelheiten später nochmals zurückzukommen.

Für die Werkstatt.

Was ist Agar? Zu dem Artikel „Moderner Edelmetallguß“ in Nr. 1 und 3 der „Deutschen Goldschmiede-Zeitung" ist von einer Agarlösung die Rede, über welche uns nun schon verschiedene Fragen eingelaufen sind. Agar ist das Gelatineprodukt einer Pflanze (Algen), man nennt es Japanische Gelatine oder Agargelatine, welches mit Wasser angemacht und als Formnegativ über das Wachsmodell gegossen wird.

Schützt Eure Läden vor Einbruchsdiebstahl!

In Furth i. W. zertrümmerte am 1. Februar ein Unbekannter mittels eines Steines das Schaufenster eines Goldwarenhändlers und raubte eine Schatulle mit 80 goldenen Herren- und Damenuhren, darunter einen Damenring mit Rubin und Smaragd. Der Schaden beträgt ungefähr 1100 Mk.

Patente und Gebrauchsmuster.

Patent-Bericht,

mitgeteilt vom Patentanwalt Dr. Fritz Fuchs, dipl. Chemiker und Ingenieur Alfred Hamburger, Wien VII., Siebensterngasse 1. Auskünfte in Patentangelegenheiten werden Abonnenten dieses Blattes unentgeltlich erteilt. Gegen die Erteilung unten angeführter Patentanmeldungen kann binnen zweier Monate Einspruch erhoben werden. Auszüge aus den Patentbeschreibungen werden von dem angeführten Patentanwaltsbureau angefertigt.

Oesterreich.

Erteilte Patente.

Kl. 48 c. Westfälische Stanz- und Emaillierwerke A.-G. vorm. J. & H. Kertemann in Ahlen in Westfalen. Verfahren zur Herstellung erhabener Verzierungen auf Metallgegenständen durch Aufbringung einer Masseschicht auf die mit Grundemail bedeckten Gegenstände, dadurch gezeichnet, daß auf das mit Grundemail bedeckte Metall zunächst eine leicht schmelzbare Emailschicht und dann eine aus schwer oder nicht schmelzbaren Stoffen bestehende platische, beliebig geformte Masse (Porzellanmasse) aufgetragen und durch Brennen das Ganze verbunden wird. Pat. Nr. 17889.

Einspruchsfrist bis 15. März 1906.

Kl. 44 a. Mich. Stransky in Prag-Smichow. Karabiner in Knopfform, bestehend aus einer hohlen Kapsel, welche an der Oberseite eine seitlich einseitig unterschnittene Auspressung trägt, deren Unterschneidung mit einer durch einen Schlitz aus der Kapsel heraustretenden Zunge eines in der Kapsel untergebrachten, unter Federdruck stehenden Schließhebels den Karabinerverschluß bildet, der durch einen in der Auspressung befindlichen, mit aus einem Schlitze der Auspressung vorstehendem Griffe und mit auf den Schließhebel wirkender Nase versehenen Druckhebel willkürlich geöffnet werden kann, wobei das Einhängen einer Oese in den Karabiner durch Zurückdrücken der Zunge in die Kapsel mittelst des längs der unterschnittenen Wand der Auspressung gegen die Kapsel bewegten Oesenringes erfolgt.

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Frage 504. Wer liefert massive Büffelhornspitzen in der Länge von 10-15 cm? B. S. A. in B. Frage 505. Welche Metallwarenfabrik führt das Warenzeichen K. M. F.? M. in P.

Frage 506. Welche Fabrik liefert Mechaniken für Manschettenknöpfe? H. St. in O. Frage 507. Wie legiert man gutes, weiches Silberlot (Mittellot) aus schon legiertem Silber? L. G. in B. Frage 508. Welche Firma übernimmt schöne Elfenbeinarbeiten? Es handelt sich um Fächer, der mit Elfenbeinmonogramm versehen ist.

Frage 509. Wer liefert ganz billig silberne Stock- und Schirmgriffe? H. S. in Hamburg. Frage 510. Wer liefert Tafelbestecke in rein Nickel? H. S. in Hamburg.

Frage 511. Wer liefert billigst vernickelte Waren, Rahm- und Kaffee-Service, Kakesdosen usw., sogen. Bazarware? W. J. in L. Frage 512. Wer kann mir eine Firma nennen, die Modelle zu Gußteilen für Herstellung von Schlüsselhaken aus Thalern anfertigt, oder wer die Rohgußteile abgibt? L. G. in A.

Frage 513. Kann mir jemand einen leistungsfähigen Fabrikanten für feine Bestecke mit Perlmutterheften nennen? F. K. in W. Frage 514. Wer kauft im Preise zurückgesetzte Granatarmreifen? J. R. in B. Frage 515. Wo bekommt man die Schamottegypsmischung zu kaufen, welche in dem Artikel Moderner Edelmetallguß" (Nr. 1 und 3 der „Deutschen Goldschmiede-Zeitung“) erwähnt ist? Und wo erhält man die darin erwähnte Agar gelatine zu kaufen?

Antworten:

Zu Frage 472. Seide zu Korallenketten, weiß und farbig, liefert Jakob Barth, Pforzheim, Weiherstraße.

Zu Frage 488. Bestecke jeder Art, mit Elfenbeinheften, in schöner Ausführung, liefert S. Hoppe Söhne, Solingen.

Zu Frage 490. Markasite-Steine im Rosenschliff liefern: Serge David, Pforzheim. Karl Bauer, München, Frauenstr. 19.

Zu Frage 491. Schwere Siegelringe, mit Hohlkehle gefaßt, liefern als Spezialität: Hermann Butzlaff, Berlin SO., Schmid-Str. 26. D. F. Weber, Pforzheim. Fix & Weber Nachf., Pforzheim. Hermann Niessing, Vreden i. Westf.

Zu Frage 492. Käufer für alte Granatschnüre sind: Karl Bauer, München, Frauenstraße 19. E. Blecher & Zwißler, Reutlingen in Württemberg. Johann Phil. Wild, Idar. J. Reimann, Juwelier, Berlin W. 8, Friedrich - Straße 189.

Zu Frage 495. Nebenstehendes Fabrikzeichen gehörte der vor längeren Jahren eingegangenen Firma C. W. J. Pape in Hamburg. Die zu den betr. Bestecken gehörenden Stanzen dürften sich jetzt im Besitze der Firma A. C. Franck, Hamburg, Englische Planke 18, befinden.

Zu Frage 497. Dichro-Lupen zum Untersuchen der Rubine liefern Hagenmeyer & Kirchner, Berlin C. 19, Unterwasserstr. 9 Mechaniker R. Fueß, Berlin SW., Alte Jakobsstr. 108.

Zu Frage 499. Zur Anfertigung von Reparaturen, speziell matte Sachen, empfehlen sich: Ritter & Reymann, Inh. H. Bubenberger und Th. Müller, Hanau a. M. — Carl Vossen, Juwelier, Düsseldorf, Kreuzstr. 25. Hermann Butzlaff, Werkstatt für Reparaturen und Neuarbeiten, Berlin SO., Schmid-Str. 26. Wilhelm Weber, Goldschmied, Jena R. Altermann, Silberwarenfabrik, Görlitz. Carl Struck, Juwelier, Wiesbaden, Taunusstr. 19.

O. Lemke, Goldschmied, Magdeburg, Dreienbretzelstr. 68. Herm. Dorbandt, Berlin SO. 16, Köpenicker-Str. 69. - Rud. Hofsäß, Pforzheim.

Zu Frage 507. Sie legieren weiches und mittleres Silberlot von legiertem Silber folgendermaßen:

Weiches Silberlot: 121ötig Silber.
Zink

Mittleres Silberlot: 12 lötig. Silber

6 Teile

1 99

11

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In Leipzig rüstet man sich wieder für die Oster-Vormesse, die in der Zeit vom 5. bis 17. März abgehalten wird. Es ist in letzter Zeit wieder viel über diese Vormessen geschrieben worden und es gab Besserwisser, die mit der Behauptung hervortraten, daß die Leipziger Engrosmessen im Abflauen begriffen seien. Gewöhnlich aber zeigte dann der flotte Verkehr auf den Vormessen selbst, daß diese Prophezeiungen superkluger Propheten verfehlt waren. Die Leipziger Vormessen und ganz besonders die OsterVormessen, haben eine hohe wirtschaftliche Bedeutung auch für unser Fach. Wer sich auf der Höhe der Zeit erhalten will, dem bieten die Ausstellungen der großen Firmen unserer Branche die beste Gelegenheit dazu. Bringt doch jede das Neueste, Beste und Wertvollste mit, um in dem Wettbewerb Sieger zu sein. Der Besuch der Oster-Vormesse belehrt den Goldschmied, was ihm eben auf seinem Lager fehlt, wo er noch Ergänzungen treffen kann, er zeigt ihm, wohin die Richtung des ewig wechselnden Geschmackes sich wendet und hat so einen hohen Wert für die Gestaltung des eigenen Geschäfts. Wir wollen daher nicht verfehlen, an dieser Stelle auch wieder mit einem kurzen Vorbericht auf die Leipziger Oster-Vormesse hinzuweisen und die deutschen Goldschmiede einzuladen, recht zahlreich in Leipzig zu erscheinen, wenn es nur immer ihre geschäftlichen Verhältnisse zulassen. Soweit wir unterrichtet sind, wird ihnen manches Neue und Überraschende vor die Augen geführt werden. Im Nachstehenden wollen wir einzelner Firmen gedenken, welche auch diesmal die Leipziger Oster-Vormesse beziehen werden. Wir wählen dabei der Einfachheit halber die alphabetische Reihenfolge und wollen nur noch bemerken, daß unsere Übersicht natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann.

Aus Leipzig selbst werden vertreten sein: Baumert & Co. mit Bijouterien und Kleinsilberwaren (Kaufhaus, Gew. 16). Die Firma ist bekanntlich Vertreterin der Krefelder Metallwarenfabrik Bitter & Gibbers in Krefeld. Th. Fuhrmann (Ritterstr. 1-3, II), der auf seinem Lager nicht nur geschmackvolle, billige Sachen, sondern auch feine Waren, Juwelen, goldene Ketten und ebenfalls

Kleinsilberwaren aufweist. Günther Herbst Nachf. (Reichsstraße 11, II), die bekannte Großhandlung in Goldwaren. - Steinmetz & Lingner (Schillerstr. 7 pt.) mit ihren Goldwaren, unter denen die Fabrikation goldener Ringe im Vordergrund steht. Heinrich Stoeckel (Plauenscher Platz) mit Bijouteriwaren aller Art. Otto Kamper senior (Ritterstraße 6 II, Theater-Passage) mit echten und unechten Bijouterien; reichhaltiges Lager in Halsketten, Medaillons, Anhänger, Armbänder, Broschen, Boutons, Ringe usw. in div. Genres und Preislagen; Bijouterie- und Kettenfournituren; Spezialität: Uhrketten.

Aus Pforzheim wird die Firma Eugen Porcher (Petersstraße 25, I, Centralhotel) Ringe, Ketten, Broschen usw., überhaupt geschmackvolle, gangbare in den neuesten Dessins gehaltene Bijouterien, Brillantwaren, Kleinsilberware, Alpakaware usw. zur Auswahl stellen. Auch die Metallwarenfabrik Pforzheim, vorm. Aichele & Co. (Neumarkt 20/22, May & Edlich), brachte während des verflossenen Jahres hübsche Neuheiten in Metallwaren. Neben modernem Geschmack werden der jetzt wieder beliebte Biedermeier- und Empirestil vertreten sein, und wird die Ausstellung ein hübsches Sortiment in Servicen, Toilettegarnituren, Vasen und sonstigen Luxus- und Gebrauchsgegenstände bieten. Richard Unverferth (Petersstraße, Hotel de Russie) kommt, wie jedes Jahr, mit einer großen Auswahl aller Goldwaren, Silberwaren, Doublé- und Phantasiebijouterien und Alpaka-Silberschmuck nach Leipzig. Diesmal wird eine große Kollektion von Neuheiten in modernen Schaufenster-Ständern, komplett mit Ringen, Broschen, Herrenketten, Fächerketten, Medaillons, Kolliers mit Anhängern, Glieder-Armbändern usw. hinzukommen.

Eine Filiale hat in Pforzheim die Frankfurter Firma J. Wachenheimer errichtet, die ebenfalls seit langen Jahren die Leipziger Messe besucht (Petersstraße, Centralhotel). Sie wird diesmal besonders mit Neuheiten in Schmucksachen modernen Genres auf

warten, ferner in Türkisschmuck für die bevorstehende Konfirmation, Filigranarbeiten, in antik gearbeiteten Sachen usw. Besonders reichhaltig wird die Kollektion in Andenken für Badeorte, große

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