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Personalien und Geschäftsnachrichten.

Geschäftsnachrichten. Die Bijouterie-Maschinen-Fabrik Otto Trottner, G. m. b. H., welche vor einigen Jahren ihren Sitz nach Oetisheim, Oberamt Maulbronn (Württemberg) verlegte, hat wegen Vergrößerung des Betriebes den ursprünglichen Fabrikationsort Pforzheim wieder als Domizil gewählt. Die Prägeanstalt Rob. Hasenmeyer in Pforzheim sah sich genötigt, ihre Geschäftsräume erheblich zu vergrößern infolge Ausdehnung des Betriebes. Infolge Austritts des Herrn J. Salé in Firma Julius Salé, Doublebijouteriefabrik, Pforzheim aus der Firma ging auch die Filiale in Weil-der-Stadt auf den bisherigen Mitinhaber, Herrn Adolf Salé, über. Herr Bijouteriefabrikant August Schmiedt in Pforzheim hat seine Geschäftsräume nach der Zerrennerstr. 15, desgleichen Herr Steinhändler A. Rosenfeld sein Verkaufskontor nach der Jahnstr. 36 verlegt. Die Firma Abel & Zimmermann, Doublékettenfabrik in Pforzheim, hat dem Kaufmann Eugen Kopp Prokura erteilt. Die Edel- und Halbedelstein-Schleiferei und -Handlung Ferd. Durych in Turnau (Böhmen) hat in Pforzheim eine Vertretung errichtet und Herrn Andreas Stahl als Vertreter bestellt. Die Firma B. J. Arnheim, Hofkunstschlosser des Kaisers und Königs, in Berlin hat eine Spezialabteilung für feuerfeste und einbruchssichere Juwelenschränke eingerichtet. Das Bijouteriegeschäft Moritz Cassel in Frankfurt a. M. gibt seinen Betrieb auf. - Die Bijouterie-Maschinenfabrik H. N. Gauthier in Pforzheim wurde im dortigen Handelsregister gelöscht. - Infolge Ablebens des bisherigen Teilhabers der Firma Julius Kahn & Cie. in Pforzheim, des Herrn Julius Kahn, sind dessen Söhne Otto, Fritz und Hermann und die Ehefrau in die Firma eingetreten. Herr Otto Kahn ist vertretungsberechtigt. Herr Plaz, Inhaber der Silberwarenfabrik Plaz & Kälber in Pforzheim, hat dem Techniker Christian Kälber Prokura erteilt. Der Teilhaber der Doublékettenfirma Nonnenmann & Fink in Pforzheim, Herr Nonnenmann, ist aus der Firma ausgeschieden. Die von uns gebrachte Notiz, betr. die Firma Dreyfuß & Roos in Muggensturm (Baden), ist dahin richtig zu stellen, daß dieselbe die Anfertigung von Bijouterie-Kartonnagen bereits seit zirka 25 Jahren betreibt, jedoch bislang mehr für den Export arbeitete. Nach Fertigstellung der Filial-Fabrik in Rastatt soll jedoch dem Bedarf für Deutschland mehr Rechnung getragen werden und zu diesem Zweck wird den deutschen Juwelieren eine soeben fertiggestellte illustrierte Preisliste zugestellt. Herr Hofjuwelier Dr. jur. Eugen Schröder errichtete neben seinem Stammgeschäft in der Leipzigerstraße zu Berlin eine Filiale in der Friedrichstraße No. 176.

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Neuetablierungen. In Danzig eröffnete Herr Felix Bausmer in der Jopengasse No. 25 ein Gold-, Silber- und Alfenide warengeschäft. Desgleichen Herr Emil Berner in Neustrelitz, Töpferstr. 1. Unter der Firma Keller & Kuhnle ist in Pforzheim ein neues Geschäft entstanden, das als Spezialität UhrenBijouterien in Gold und Silber, sowie Kleinsilberwaren mit und ohne Emaille erzeugt.

Ehrung. Auf der unter dem Protektorate der Großfürstin Xenia stattfindenden internationalen Ausstellung für Kostüme, Schmuckund Luxusgegenstände in Petersburg, welche am 12. April d. J. geschlossen wurde, erhielten die Herren Hofjuwelier C. Steyl in Königsberg i. Pr. und Juwelier F. Rosenstiel in Berlin für ausgestellte Arbeiten (Schmuck und Geräte in Verbindung mit Bernstein) die große goldene Medaille. (In Heft 7 d. Jahrg. waren wir des Näheren auf die Gegenstände zu sprechen gekommen.)

Todesfälle. Zu Brötzingen bei Pforzheim verschied am 10. Mai d. J. Herr Friedrich Stöffler, Inhaber der mechanischen Werkstätte für Bijouteriefabrikation gleichen Namens in Pforzheim. Herr Stöffler war ein überaus tüchtiger Geschäftsmann, der eine lange Reihe von Jahren sein eigenes Geschäft zum Besten unserer Industrie leitete. Im Alter von 60 Jahren starb in Pforzheim Herr Kreuzfabrikant J. Gg. Geiger nach langem schweren Leiden. Am 20. Mai starb in Dresden im Alter von 65 Jahren Herr Juwelier Franz von Schlechtleitner, der sich besonders in numismatischen Kreisen einen Namen erworben. In Gmünd starb Herr Fabrikant Rob. Bommas, Inhaber der in allen Bijouteriekreisen bestens bekannten Firma gleichen Namens, im besten Mannesalter.

Ein Klub der Edelsteinhändler und Juweliere hat sich in Wien gebildet und sein Heim im Mezzanin des Hauses Spiegelgasse No. 10 aufgeschlagen. Dem Klub, der mehr als 150 Mitglieder zählt, gehören fast alle namhaften Juweliere der Residenz an. In den Vorstand wurden gewählt: Erster Präsident Hof- und Kammerjuwelier Alexander Witte, zweiter Präsident Samuel Bloch, dritter Präsident B. Figdor, erster Kassierer Hermann Groß, zweiter Kassierer G. Koch, erster Schriftführer Alfred Prager, zweiter Schriftführer Alexander Schenk, Vorstandsmitglieder M. Menasse, Alexander Soffer, R. Niklasch, J. Ujhazy und C. Reich.

In dem Testament des vor einigen Wochen verschiedenen Herrn Fabrikanten Gustav Rau ist, wie das vorauszusehen war, nicht nur der Stadt Pforzheim selbst, sondern auch der Arbeiter der Rauschen Fabrik ganz besonders reich gedacht worden. Er vermachte der Stadt für die Volksschule 1000 Mk., für das Waisenhaus 2000 Mk., für das Krankenhaus 2000 Mk., ferner vermachte er noch seine Villa mit den anstoßenden Gebäuden und dem Gelände, soweit es eingezäunt ist, für ein „Gustav- und Elvira Rau-Kinderheim“, nebst einem Betriebskapital von 50000 Mk. Da die Villa mit dem Gelände mehrere hunderttausend Mark wert ist, so handelt es sich also um ein Vermächtnis, das das zweitgrößte ist, das je ein Pforzheimer seiner Stadt hinterließ. Herr Gustav Rau hat sich durch die Tat als einer der besten Bürger unserer Stadt bewiesen. Der Segen, den seine Stiftung schafft, wird ihm ein bleibendes, ehrenvolles Gedächtnis sichern! Dem Arbeiterpersonal der Firma G. Rau hat der Verstorbene 10000 Mark vermacht, die an einem bestimmten späteren Tag nach Verhältnis der Zeit, seit welcher der einzelne im Geschäft tätig ist, zur Auszahlung gelangen soll.

Vermischtes.

Ein Einbruch in einer Uhren- und Goldwarenhandlung hat schon wieder den Spitzbuben eine ansehnliche Beute gebracht. In Berlin, Charlottenstraße 63, an der Ecke der Kronenstraße, wurde am 18. Mai bei A. Boelcke eingebrochen und für ca. 9000 Mark Uhren und Schmuck gestohlen. Eine Spur der Täter ist noch nicht gefunden. Daß sie zu der Bande, die durch die Decken einzudringen pflegt, gehören, ist nicht wahrscheinlich, denn im Gegensatz zu dieser, die stets eine sorgfältige Auswahl trifft, nahmen sie auch unechte Sachen mit.

Handwerksausstellung zu Gleiwitz. Wir machen hiermit auf die von der Handwerkskammer zu Oppeln im August und September d. Js. zu veranstaltende größere Ausstellung aufmerksam, da die Anmeldungsfrist in kurzer Zeit abläuft. Nach einer uns zugegangenen Mitteilung sind nämlich bereits so zahlreiche Anmeldungen aus allen Gewerbzweigen eingegangen, daß das Unternehmen dieserhalb als vollständig gesichert zu betrachten ist. Unter den Anmeldungen sollen, wie wir hören, alle Handwerke sehr zahlreich vertreten sein, so daß z. B. die angemeldeten Zimmereinrichtungen eine eigene Ausstellung für sich bilden konnten; aber auch die Anmeldungen von Maschinen und Werkzeugen für diese Gewerbszweige ist eine gute. Von sonst seltener Gebotenem werden uns genannt: Erzeugnisse der Chirurgieinstrumentenmacher (vollständig eingerichtete Operationszimmer), der Installateure (z. B. vollständige Brennereieinrichtungen), des oberschlesischen selbständigen Weberhandwerks (Kunstwebereien), des Bildhauerkunsthandwerks, sowie zahlreiche patentierte und nicht patentierte Erfindungen oberschlesischer Handwerker.

Da für die Zulassung von Motoren, Maschinen, Werkzeugen, Rohstoffen und Halbfabrikaten Beschränkungen nicht existieren, also Fabriken und Handlungen zugelassen werden, das Handwerk in Oberschlesien aber sehr zahlreich vertreten und in stetiger fortschreitender Entwickelung begriffen ist es bestehen in Oberschlesien allein gegen 450 Innungen!), so können wir allen Interessenten eine Beschickung der Ausstellung nur dringend empfehlen. Bemerken möchten wir, daß jedenfalls auch auf starken Besuch der Ausstellung aus Rußland und Oesterreich zu rechnen ist.

Wieviel totes Kapital in Schmuckgegenständen angelegt ist und unproduktiv sich von Geschlecht zu Geschlecht forterbt, erörtert für das britische Inselreich eine englische Zeitung mangels einer besseren Beschäftigung. Der Familienschmuck einzelner Adelsgeschlechter wird da mit Summen angegeben, die oft die halbe Million Pfund Sterling überschreiten (goldene und silberne Tafelgeschirre eingeschlossen). Die königliche Familie von England steht, wenn die Kronjuwelen und Goldgeschirre der Schatzkammer mit eingerechnet werden, an der Spitze: der Wert dieser Schätze wird mit nicht weniger als 1 200 000 Pfund Sterling (24 Millionen Mark) angegeben. Im ganzen vereinigten Königreiche dürften Schmuck- und Tafelgeschirr ein Kapital von 50 000 000 Pfund Sterling' repräsentieren. In Indien ist, trotz der entsetzlichen Armut der großen Masse der Bevölkerung, der Wert der Schmuckgegenstände noch weit höher. Dies erklärt sich daraus, daß die dortigen besser situierten Kreise bei dem Mangel an Banken ihre Ersparnisse, wie in alten Zeiten, in Gold und Edelsteinen anlegen und überhaupt mehr auf die Schmückung des Körpers durch Ringe, Ohr- und Nasengehänge, Halsketten und Armspangen legen. Selbst bei den untersten Schichten findet man diese Ueberladung durch Schmuck Ringe an allen Fingern und Zehen, Ornamente in den durchbohrten Nasenflügeln usw. Man schätzt die in Indien auf diese Art angelegten Kapitalien auf über 350000000 Pfund Sterling (7 Milliarden Mark).

Das Vergnügen, unter strengster staatlicher Ueberwachung und Kontrolle zu arbeiten, wird demnächst dem Graveur Max

Zeitler in Berlin zu teil. Er wird, sobald die Arbeit in Angriff genommen ist, von Geheimdienst-Agenten und Bundes-Detektiven auf Schritt und Tritt überwacht werden, und er kann auf die Ursache dieser Ueberwachung stolz sein. Ihm ist nämlich der Auftrag zu Teil geworden, das große Siegel der Vereinigten Staaten neu zu gravieren, und die Regierung wird während der Zeit der Dauer dieser Arbeit eine größere Anzahl von Inspektoren zur Beobachtung dieses Künstlers anstellen, als für die Ueberwachung des Baues eines Schlachtschiffes, das seine fünf Millionen Dollars kostet. Das neue Siegel wird so sorgfältig überwacht, weil man die Anfertigung von Duplikaten durch unberufene Hände verhindern will.

Der Diamantenschmuggel nach Amerika. So mancher Reisende, der jetzt sorglos seine Sommerreise von Amerika nach Europa antritt, dürfte bei seiner Rückkehr durch eine strenge Untersuchung seines Gepäcks, ja vielleicht seiner Person, überrascht werden. Es war bisher allgemein üblich gewesen, es kann dies nicht bestritten werden, die Reisekosten dadurch hereinzubringen oder doch zu verringern, daß man Diamanten und Perlen für sich und die Familie in Europa einkaufte und in Amerika einschmuggelte. Niemand nahm daran Anstoß, niemand sah darin etwas moralisch Unzulässiges; hervorragende Bürger, Kongreßmitglieder, ja selbst gewesene Minister und Staatswürdenträger erblickten nichts Schimpfliches darin, den Zollkollektor zu beschwindeln, und namentlich die Damen leisteten Großartiges in diesem Fache. Es galt geradezu für einfältig, den Zoll zu bezahlen, dagegen für smart, die Zollbestimmung zu umgehen, und es bildete eines der beliebtesten Unterhaltungsthema bei den five o clock teas, in welcher Weise diese und jene Lady den Beamten bei der Gepäckrevision hinters Licht geführt habe.

Darüber erhob sich nun doppelte Klage, erstens von seiten der Zollbehörde, die im Laufe der letzten Jahre ein immer längeres Gesicht dazu machte, als sie erfuhr, wie große Juweleneinkäufe in Europa gemacht werden und damit die Geringfügigkeit der eingegangenen Zollbeträge verglich, und zweitens von seiten der einheimischen, durch hohen Zoll geschützten Gold- und Juwelenhändler. Allerdings konnte man mit vollem Rechte einwenden, daß diese Händler selbst wieder den größten Teil der Waren, sei es nun im geschliffenen oder ungeschliffenen, sei es im rohen oder verarbeiteten Zustande, insoweit sie ihn aus Europa bezogen, eingeschmuggelt und gleichfalls nicht daran gedacht haben, ihn zu verzollen, aber das ist Geschäftssache, und was den Juwelenhändlern recht ist, muß deshalb noch nicht für die anderen billig sein. Tatsache ist, daß alljährlich für ca. 4-5 Millionen Dollar Pretiosen von seiten der Vergnügungsreisenden in Europa gekauft werden, und daß dieser Betrag den inländischen Händlern, wenigstens nach Meinung derselben, verloren geht.

In einer Eingabe, welche die „Diamond Cutters and Importers Protective Association of America“ an das Staatsschatzamt in Washington leitete, wird darauf hingewiesen, daß dieser Einkauf der Diamanten in Europa inklusive Schmuggel nicht einmal im Interesse des kaufenden amerikanischen Publikums liege, weil dasselbe gewöhnlich das Opfer europäischer Händler bilde, und die Ware so teuer in Europa zahlen müsse, daß es dieselbe um den gleichen Preis auch in Amerika bekommen hätte, und daß das durch Schmuggel erzielte Ersparnis nur ein fiktives sei. Diese Eingabe war von Erfolg begleitet.

Schon vorher hatte der Dingley-Tarif zufolge der Agitation der Diamantenhändler den Wert der zollfrei zu passierenden Juwelen und Schmuckgegenstände auf 100 beschränkt, und jetzt beschloß man, dem Schmuggel sehr energisch an den Leib zu gehen. In Gemeinschaft mit der oben genannten sehr großen und reichen Verbindung von Diamanten-Schleifern und -Importeuren, welcher auch die Juwelenhändler angehören, wurden bereits jetzt schon eine größere Anzahl von Detektivs in die europäischen Zentren, die hauptsächlich von Amerikanern besucht werden, geschickt, um da die großen Diamantengeschäfte nach Möglichkeit zu überwachen, sich zu informieren, und, wenn sie von einem größeren Einkaufe 'seitens Amerikaner etwas erfahren, darüber sofort nach Amerika zu berichten; man will auch Prämien für richtige diesbezügliche Informationen aussetzen und hofft, auf diese Weise Berichte von einzelnen Geschäften über große in Konkurrenzgeschäften von Amerikanern bewerkstelligte Einkäufe zu erhalten.

Kurz, jeder größere europäische Juwelenmarkt soll durch Detektivs überwacht werden, ebenso auch die einzelnen den Detektiven wohlbekannten reichen Amerikaner. Kehrt derselbe dann in die Heimat zurück, und ist ihm schon das Signalement vorangegangen, daß er in dieser oder jener Stadt für so und so viele tausend Dollars Schmuck gekauft hat, so wird er eben mit ganz besonderer Fürsorge und Zärtlichkeit durchsucht werden. Auch ist die Weisung vom Schatzamte gekommen, die bisher geübte Nachsicht vollständig beiseite zu lassen. Man hatte nämlich von der gesetzlichen Bestimmung, daß der eingeschmuggelte Gegenstand unter allen Umständen zu konfiszieren sei und zur öffentlichen Versteigerung zu

gelangen habe, in vielen Fällen Abstand genommen und ihn gegen nachträgliche Zahlung des Zolles ausgefolgt. Diese milde Praxis hört jetzt auf. Nach dem Gesetze verfällt der eingeschmuggelte Gegenstand resp. der erzielte Erlös dem Staatsfiskus, wobei aber die Partei selbst unter allen Umständen für den Zollbetrag haftet. Daran soll jetzt festgehalten und so den Amerikanern das Einschmuggeln von Juwelen und Goldgegenständen verleidet werden. Wer aber ein gutes Gedächtnis hat, erinnert sich, daß schon einigemale so energische Anläufe genommen wurden, und daß nach einiger Zeit wieder alles ins alte Geleise fiel. Es wird wohl jetzt auch nicht viel besser und auch diesmal die Suppe nicht so heiß gegessen werden, als sie eingebrockt wurde. Dr. A. M.

Frage- und Antwortkasten.

Für brieflich gewünschte Fragebeantwortung bitten wir das Porto beizufügen Fragen und Antworten:

Frage 467. Ist ein Kollege in der Lage, mir eine gute Bezugs. quelle für Elfenbein, wie es zu Falzbeinen etc. gebraucht wird, zu nennen? E. Pf. in Schl. Antwort: Wenden Sie sich an die Firma A. Klette, Berlin, Alexandrinenstraße 86, und G. Christoph Paul, Berlin SW., Neuen. burgerstraße 12.

Frage 470. Adresse für Lieferung von Turnernadeln in amerikanischem Doublé gesucht vom Kollegen K. G. in B. Frage 471. Wer fertigt Châtelaines mit Turnerabzeichen in Nickel? K. G. in B. Antwort: Außer den Ihnen bereits zugestellten Adressen und Mustern wenden Sie sich geff. auch an B. H. Mayer, Pforzheim, und an Josef Braunger, Weißenstein b. Pforzheim.

Frage 473. Ich graviere schon seit 20 Jahren und habe stets die Stichel gut schärfen können. Plötzlich, seit einigen Monaten. ist mir dieses nicht mehr möglich; sofort nach einigen Stichen ist die Spitze abgebrochen, ganz egal, ob ich in Gold, Silber oder Kupfer steche. Inzwischen habe ich mir einen sogenannten Arkansas Oelstein angeschafft. Könnte es vielleicht am Gebrauch dieses Oelsteins liegen? Die Härte des Stichels durch Gelbanlaufenlassen zu mindern, nützt auch nichts. Wäre den Herren Kollegen für gütige Aufklärung sehr dankbar. A. B. in M. Antwort: Daß die Spitze des Stichels abbricht, liegt nicht am Oelstein. Ich verwende seit langen Jahren nur Arkansassteine, und sind dieselben zum Schleifen der Stichel vorzüglich; nur darf der Stein nicht zu löcherig und uneben sein und auch nicht zu grobkörnig und mit Adern durchzogen. Liegt die Ursache am Stein, so wird der Stichel überhaupt nicht scharf. Wenn der Stichel den richtigen Härtegrad hat (Vautier-Stichel sind gut), so springt die Spitze nicht leicht ab. Ich nehme an, daß Stichel und Stein gut sind und doch der Stichel abbricht. In diesem Falle liegt die Ursache am Stechen selbst, und zwar dürfen Sie für die Folge nicht mehr beim Abstechen oder Ab schnellen einer gestochenen Linie mit dem Stichel senkrecht in die Höhe rupfen, sondern scheinbar mit dem Stichel vorwärts nach oben abstechen. Sollten Sie sich dieses Abrupfen nicht mehr abgewöhnen können, so schleifen Sie den Stichel an der Spitze etwas in die Höhe (sog. zurückgeschliffene Stichel), dann wird er widerstandsfähiger und bricht nicht mehr so leicht aus.

Fragen:

Frage 468. Wer fabriziert Broschefassungen im billigsten Genre für Semi-Emaille-Broschen (Bronze oder vergoldet das Stück 20 bis 50 Pfg.)? A. Th. in Z. Frage 469. Welcher der Herren Kollegen wäre so freundlich, eine Anleitung zum Patinieren von Gold, Silber oder unechten Gegenständen zu erteilen? E. K. in J. Frage 472. Wer liefert Schlösser und Eckenbeschläge für Gebetbücher in Silber-Filigran Handarbeit nicht gepreßt? M. H. in T. Frage 474. Welcher Fabrikant liefert billige versilberte, ver goldete und vernickelte Knopfmechanik mit einfacher Klappe oder die einzelnen Teile hierzu? K. W. in G.

Frage 475. Wer kann mir ein gutes Rezept für Kitt zum Befestigen von silbernen Stockgriffen auf Ebenholzstöcken (kein Gips!) aufgeben? W. L. in B. Frage 476. Wie erzielt man bei grün gewordenen Türkisen wieder eine schöne blaue Farbe? H. R. in R. F. in H. A. M. in E.

Frage 477. Wer ist Fabrikant der langen Wachsperlenketten. wie sie jetzt von Damen viel getragen werden? Frage 478. Wer fertigt aus Staniolpapier und Weinflaschenkapseln Schüsseln und Kaffeeservice an?

Frage 479. Wer ist leistungsfähiger Lieferant moderner großer Schuppenbörsen mit eleganten Bügeln?

K. R. in P. Frage 480. Kann mir einer der Kollegen die nähere Adresse des Juweliers Fr. Bemmann, früher in Chemnitz, jetzt angeblich in Berlin, mitteilen?

R. V. in Z.

Gebrauchsmuster-Eintragungen. 44a. 198614. Brosche, deren Haken und Nadel durch Federkraft unter einem unter der Rückseite angebrachten Ueberwurf gehalten werden. Fa. A. L. Paul Mertens, Hamburg. 7. 2. 03. M. 14716.

44a. 198651. Springarmband aus zwei gelenkig angeordneten Teilen, welche durch eine in deren Innerem gelagerte Spiralfeder geschlossen gehalten werden. Eichler & Pfaff, Pforzheim. 28. 3. 03. E. 6001.

44a. 198670. Aus einem starren Bügel und zwei federnden, in zwei ornamentale Schalen eingeschlossenen Plättchen bestehender Manschettenknopf. Ludwig Eßlinger, Pforzheim. 6. 4. 03. E. 6024. 44a. 198713. Dehnbares, selbsttätig sich schließendes Reifenarmband, welches einerseits als Schmuckaufsatz endigt, der dem entgegengesetzten Ende als Führung und Lagerung dient. Fa. Theodor Fahrner, Pforzheim. 22. 12. 02. F. 9405.

44a. 198794. Als Uhrkette dienender, gleichzeitig als Halskette ausgebildeter Schmuck für Reformkleider. Andreas Daub, Pforzheim. 11. 4. 03. D. 7676.

44a. 198801. Mittels federnder Haken am Halskragen zu befestigender Schmuck. Stockert & Cie., Pforzheim. 16.3.03. St. 5910. 44a. 199092. Trauring mit abgeschrägten Kanten. M. Kemper, Dortmund, Stiftstr. 7. 20. 4. 03. K. 18922.

44a. 199173. Kragenknopf, über dessen gegabelten, außen mit Einschnürung versehenen, nach innen federnden Stiften ein Uebersteckknopf arretierbar ist. Ernst Seiler, Pforzheim. 17. 4. 03. S. 9554.

44a. 199178. Aus einem mit einem Duftträger gefüllten Hohlkörper bestehender Knopf für Manschetten, Nadeln, Broschen u. dgl. Franz Adler, Bünauburg b. Bodenbach; Vertr.: F. C. Glaser und L. Glaser, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 68. 18. 4. 03. A. 6311.

44a. 199352. Heeresabzeichen in Form einer Ordensdekoration, mit einer samt den zur Aufnahme eines Ordenssterns o. dgl. und der Befestigungsnadel dienenden Haken und Augen aus einem Stück bestehenden Unterplatte. C. G. Ulrich, Nachf., Hamburg. 20. 4. 03. U. 1542.

44a. 199371. Panzerkettenglied mit Aluminiumeinlage. Beckh & Turba, Pforzheim. 24. 4. 03. B. 21977.

Büchertisch.

Kleinplastik. Nach Originalentwürfen und Modellen von Bildhauer Albert Reimann; Verlag von Bruno Heßling, Berlin. Ein für die gesamte Feinmetallindustrie interessantes Vorlagenwerk ist kürzlich unter obigem Titel erschienen. Es enthält Abbildungen von ausgeführtem Schmuck und Gebrauchsgegenständen aller Art: Uhren, Lampen, Vasen, Schreibzeuge, Leuchter, Rahmen, Schalen, Schirmgriffe u. a. mehr. Ein tüchtiger Bildhauer, der ebensowohl als viele andere sich berufen fühlen könnte, um die Palme der großen Figurenplastik zu ringen, hat sich schlicht und bescheiden in die Dienste der gewerblichen, der dekorativen Kleinplastik gestellt, und das Ergebnis, die daraus erwachsenen Schöpfungen sind durchaus erfreuliche zu nennen. Reimann ist kein Stürmer und Dränger, der abseits einsame Künstlerpfade zu wandeln strebt. Er ist kein Blender mit verblüffenden ornamentalen Einfällen, kein keck-sicherer Beherrscher der Form. Man wird da und dort an dem reichen Inhalte der „Kleinplastik“ kritisieren und darauf hinweisen können, daß das von dem Künstler ersichtlich Gewollte nicht immer restlos in der gewordenen Form aufging. Aber aus allen Arbeiten Reimanns, die hier in Abbildungen vereinigt sind, spricht eine so warme Vertiefung in die selbst oder von anderen gestellte Aufgabe, eine so unbefangene und herzliche Freude am Gegenstand, daß sie den Beschauer unwillkürlich gefangen nimmt. Unbekümmert um das gegenwärtige Evangelium von der „reinen Zweckmäßigkeit" der angewandten Kunst läßt er seiner romantisch veranlagten Phantasie Spielraum. Die Uhren „Genius saeculi" und „Dornröschen“, der Lichtträger „Märchen“ und andere mehr zeigen diesen besonderen Charakterzug sehr reizvoll. Auch allerhand neue Gebrauchsmöglichkeiten weiß er zu finden: So in der Kanne, die 2 Henkel hat, einen zum Tragen und einen zum Gießen, so in dem Tafelaufsatz, wo ein schlanker Bügel frei über der unteren Schale noch ein zierliches Blumengefäß emporhält.

Es sind Arbeiten eines frisch und vertieft arbeitenden Talentes, die in der „Kleinplastik“ gesammelt sind. Mögen sie die verdiente Anerkennung finden! R. R.

Bekanntmachungen des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede.

Bekanntmachung.

Hierdurch bringen wir zur Kenntnis, daß am 21. Juni in Braunschweig im Gülden-Haus eine Versammlung der Juweliere, Gold- und Silberschmiede des Herzogtums Braunschweig stattfindet. Zweck der Versammlung ist die Begründung einer Freien Innung für das Herzogtum Braunschweig.

Wir gestatten uns darauf hinzuweisen, daß der Vorsitzende des Verbandes, Fischer, in der Versammlung anwesend sein wird, um über die Arbeiten des Verbandes und die Notwendigkeit des Zusammenschlusses aller Juweliere, Gold- und Silberschmiede einen Vortrag zu halten.

Sämtliche Juweliere, Gold- und Silberschmiede des Herzogtums Braunschweig werden hierdurch zu der Versammlung höflichst eingeladen und ersuchen wir um recht zahlreiche Beteiligung.

Berlin, den 23. Mai 1903.

Verband Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede
Berlin S., Oranien-Strasse 143.
Fischer, Menzel.

Bekanntmachung.

Nachstehendes Rundschreiben wird in Kürze an 5300 Juweliere, Gold- und Silberschmiede gesandt werden. Wir bitten höflichst bei Erhalt um gefällige Beachtung.

Sehr geehrter Herr Kollege!

In der Angelegenheit „Gründung einer Feuerversicherungsgesellschaft" ist das nunmehr festgestellte Ergebnis folgendes:

785 Mitglieder des Verbandes, welche die Fragebogen ausgefüllt einsandten, zahlen jährlich 49 286 Mk. an Prämien für Feuerversicherung. Das beträgt durchschnittlich pro Person 62,78 Mk. Aus der letzten Zusammenstellung geht ferner hervor, daß sich die Feuerschäden in 22 Jahren auf 82 belaufen, im Betrage von 61 460 Mk. Das macht im Jahr den winzigen Betrag von 3,55 Mk. pro Kopf. Also 785 Juweliere zahlten in 22 Jahren rund eine Million Prämien und da die 82 Schäden

61 460 Mk. betrugen, so sind etwa 938 000 Mk. in die Kassen der Versicherungsgesellschaften geflossen. Es kann also von einer wesentlichen Feuersgefahr, vorausgesetzt, daß diese Feststellungen sich für ganz Deutschland als zutreffend erweisen, nicht geredet werden. Die Verhandlung mit dem Kaiserlichen Aufsichtsamt für Privatversicherungen am 18. April hat ergeben, daß es dringend notwendig ist, die Erhebungen auch auf sämtliche Juweliere, Goldund Silberschmiede des ganzen Deutschen Reiches auszudehnen, und dies umsomehr, weil von diesen Versicherungen angenommen werden können, um eine einwandfreie Statistik auf breitester Grundlage zu erhalten.

Deshalb ersuchen wir Sie höflichst, sehr geehrter Herr Kollege, den hier beigehenden Fragebogen auszufüllen und an uns schnellstens zurückgelangen zu lassen.

Obgleich wir über den Inhalt der Fragebogen völliges Stillschweigen beobachten und dies hiermit nochmals ausdrücklich versichern, wird doch manchem die vollständige Ausfüllung des Fragebogens unbequem sein. Da aber für uns von allergrößter Wichtigkeit ist, festzustellen, wieviel Juweliere, Gold- und Silberschmiede in Deutschland überhaupt versichert sind und es ferner von ebenso großer Wichtigkeit ist, die Feuerschäden zu ermitteln, so ersuchen wir Sie, sehr geehrter Herr Kollege, nochmals inständigst, eine Angelegenheit fördern zu helfen, welche für unsere Branche die allergrößte Bedeutung haben wird, wenigstens die Frage 1 „Bei welcher Gesellschaft sind Sie versichert?" und die Frage 2, Seit wann sind Sie versichert?", die Frage 5 „Hatten Sie in dieser Zeit Feuerschaden?", die Frage 6 „In welchem Jahr?" und endlich die Frage 7 „Welcher Betrag wurde Ihnen vergütet?" beantworten zu wollen.

Wir sagen Ihnen im Voraus für die Bemühung besten Dank und bitten, sich des beifolgenden Briefumschlages für die Rücksendung zu bedienen.

Die Beantwortung der Fragen ist völlig unabhängig von der Stellung, welche Sie dem vom Verband geplanten Unternehmen gegenüber einnehmen und verpflichtet Sie zu nichts.

Mit Hochachtung und kollegialem Gruß

Verband Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede
Berlin S., Oranien-Strasse 143.

Fischer, Rudolf Menzel.

Aufruf zu Beiträgen

für eine

Dinglinger-Gedenktafel

an feinem Geburtshause!

Auf Anregung des Vereins für Kunft und Altertum in Biberach a. d. Riß (Württ.) foll dem berühmten Goldschmied

Johann Melchior Dinglinger,

Sofgoldschmied des Kurfürften Auguit des Starken von Sachlen

an dem Hause, wo er im Jahre 1664 zu Biberach das Licht der Welt erblickte, eine

errichtet werden.

Gedenk-Tafel

ich zweifle nicht daran, daß die deutschen Goldschmiede dem Meifter des Grünen Gewölbes in Dresden zu Ehren, deffen Lebensbild und Werke Berr Prof. Dr. Sponsel auf dem Goldschmiedetag in Dresden lo hervorragend gefchildert hat, gerne ein Scherflein zur Herstellung einer dem großen Dinglinger würdigen Gedenktafel beitragen werden. Beiträge, worüber öffentlich bescheinigt wird, bitte ich höflichit an den Unterzeich neten in tunlicher Bälde einfenden zu wollen.

im Voraus herzlichen Dank den edlen Gebern!

Stuttgart, den 27. Mai 1903.

Königstraße 25.

Emil Foehr.

Amtliches Organ des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede
des Vereins der Juweliere, Gold- und Silberschmiede von Rheinland und Westfalen, des Vereins' der
Juweliere, Gold- und Silberschmiede Württembergs, der Freien Vereinigung des Gold- und Silberwaren-
Gewerbes für Berlin und den Reg.-Bezirk Potsdam, des Vereins der Juweliere, Gold- und Silberschmiede
des Großherzogtums Baden, der Goldschmiede-Werkgenossenschaft Berlin, der Kölner Juwelier Vereinigung,
der Freien Vereinigung der Juweliere, Gold- und Silberschmiede des Reg.-Bezirks Stettin, der Goldschmiede-
Innung Schwerin, der Freien Vereinigung der Gold- und Silberschmiede zu Görlitz, des Kreditoren Vereins
für die Gold, Silberwaren- und Uhren-Industrie Pforzheim, der Kunstgewerbe-Vereine Hanau und Pforzheim,
✅ des Gewerbemuseums Gmünd, der 3entralstelle Schmuck und Mode

Begründet und berausgegeben von Wilhelm Diebener, Leipzig 21, Schützenstr. 15
Für den kunstgewerblichen Teil: R. Rücklin, Pforzheim
Verantwortliche Redakteure: Syndikus Herm. Pilz, Leipzig - Für den Fachtechnischen Teil: Goldschmied Friedr. Puch, Leipzig

No. 12 - VI. Jahrgang
VI. Jahrgang | Ersbeint am 1. und 15. eines jeden Monats

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Internationale Rundschau.

Für den volkswirtschaftlichen Teil:

Leipzig, 15. Juni 1903

Abonnementspreis

für die grosse Ausgabe mit Einschluss des Beiblattes,,Schmuck und Mode" pro Quartal M. 1.75 für Deutschland, 2 Kronen für Oesterreich, M. 8. pro Jahr für das Ausland.

Einzelpreis der grossen Ausgabe 50 Pfg. pro Nummer bei freier Zustellung. für die kleine Ausgabe mit kleinem Text und den Amtlichen Bekannt. machungen der Verbände und Vereinigungen pro Halbjahr M. 1.50 für Deutschland, 2 Kronen für Oesterreich, M. 4.- pro Jahr für das Ausland. Einzelpreis der kleinen Ausgabe 20 Pfg. pro Nummer bel freier Zustellung.

Der Geschäftsverkehr des Goldschmieds mit Ehefrauen Reklamationen und Minderjährigen.

Protokoll der 3weiten ordentlichen Mitgliederversamm-
lung des Vereins der Juweliere, Gold- und Silber-
schmiede Württembergs.

Personalien und Geschäftsnachrichten.
Vermischtes.

Gebrauchsmuster-Eintragungen, Patent-Anmeldungen.
Das einheitliche Ringmaß.

Frage und Antwortkasten.

Bekanntmachungen des Verbandes Deutscher Juweliere,

Gold- und Silberschmiede.

Konkurse und Insolvenzen.

Arbeitsmarkt. - Inserate.

über nicht rechtzeitiges Eintreffen sind seitens unserer verehrlichen Kreuz. band-Abonnenten stets bei dem Verlag anzubringen, für Abonnenten, welche die Deutsche Goldschmiede-Zeitung durch die Post (offen) erhalten, sind indes stets bei dem Post-Zeitungs- Amt zu machen. Die Zeitung wird stets rechtzeitig am 14. bez. letzten Tag des Monats zur Post gegeben.

Insertionspreis

die 4 gespaltene Nonpareillezeile 25 Pfg., 4 Seite M. 150 brutto. Bei Wiederholungen wird Rabatt gegeben. Beilagen nach Uebereinkunft, gefälligen Anfragen wolle man stets Muster beifügen. Arbeitsmarkt die 4gespalt. Nonpareillezeile 20 Pfg.

Inferatannabme

in Leipzig: bei Wilhelm Diebener, Leipzig 21, Schützenstrasse 15.

in Berlin: durch die Firma Hagenmeyer & Kirchner, Berlin C.,
Unterwasserstrasse 9a.

Schlußz für die nächste Nummer:

in Leipzig: 29. Juni morgens 10 Uhr
in Berlin: 28. Juni abends.

Nachdruck aus dem Inhalt vorliegender 3eitung ist nur mit Erlaubnis der Redaktion und unter genauer Quellenangabe gestattet

Aus der Werkstatt

In der Politik ist Wahlkampf Trumpf! Man liest fast von nichts anderem als von dem Feilschen der Parteien um die Vorherrschaft im Reichstage. Den eigenen Kandidaten werden in Wahlreden und Wahlaufrufen Ruhmeskronen geschmiedet, während man den Gegenkandidaten zum Zeichen der Nichtachtung Häckerling streut. Und das alles natürlich zum Wohl des Vaterlandes! Die letzten Tage haben das deutsche Volk in einem Zustande der Zersplitterung und Zerfahrenheit gezeigt, der den wahren Patrioten mit Schmerz erfüllen muß. Nirgends ist ein wirklicher Zusammenhalt der Gutgesinnten bemerklich. Die Parteipolitik zerreißt die Bande, durch welche die Vaterlandsfreunde sich aneinander fesseln sollten. Da berührt es doppelt wohl, wenn man sieht, wie die Einigungswerke deutscher Berufsgenossen gedeihen. Unser Verband Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede hat unter seinen Leitern eine Kräftigung erfahren, die ihn zur festen Citadelle der Goldschmiede im Kampfe um das Wohl und Wehe ihrer Kunst gemacht hat. Im Norden Deutschlands, in Mitteldeutschland, im Süden, Osten und Westen, überall sind Deutschlands Goldschmiede organisiert, und der Ver

für die Werkstatt!

bandstag in Köln wird aufs neue, gleich seinen Vorgängern in Stuttgart und Dresden, zeigen, wie eine starke goldene Kette der Einheit sie umschlingt. Da spürt man nichts von der Zerrissenheit, die draußen im Lager der politischen Parteien geschaffen wird, da herrscht jenes wahre Patriotentum deutscher Einigkeit, das sich zu dem Wahlpatriotismus verhält, wie echte Brillanten zu Taits Diamanten.

Gegen Taits Diamanten hat der Verband männiglich angekämpft und zur Aufklärung des Publikums beigetragen. Auch in Elberfeld hat sich jetzt ein Prozeß abgespielt, auf den wir früher schon aufmerksam gemacht haben, ein Prozeß, der sicherlich dazu beitragen wird, über den wahren Wert dieser Pseudo-Diamanten, die das Publikum durch geborgtes Licht blenden, noch mehr Klarheit im dortigen Publikum zu verschaffen. Immer um die Weihnachtszeit, wo die Juweliere auf ein Geschäft in Brillanten hoffen, tauchen die Filialen der Taits-Kompagnie auf, um durch ihre marktschreierische Reklame die Kauflustigen von den soliden Juweliergeschäften abzuziehen. In Elberfeld aber hatte, wie wir seiner Zeit berichteten, sich die Polizei ins Mittel geschlagen und einen

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