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weniger auch das Radiumchlorid. Im wasserfreien Zustande leuchten diese Salze im Dunkeln, die aus der Luft begierig Feuchtigkeit anziehen, die Phosphoreszenz dann verlieren, um sie nach dem Entwässern wieder zu erhalten. Kürzlich ging durch die Tageszeitungen die Nachricht, einem russischen Gelehrten sei es gelungen, Blinden mit Hilfe des Radiumbromids das verlorene Augenlicht wiederzugeben. Eine solche Nachricht ruft natürlich im Publikum eine große Erregung hervor, und das Interesse, welches man einer derartigen Entdeckung entgegenbringt, ist allgemein. Daß diese Entdeckung aber sich bei der Nachprüfung als irrig erwiesen hat, ist nicht so schnell durch die Presse gegangen. Radiumbromid beeinflußt die Augen von Blinden, sofern diese überhaupt noch Licht und Schatten unterscheiden können, nicht mehr als ein freundlicher Sonnenstrahl. Daß die Radiumoder Becquerelstrahlen aber tatsächlich einen Einfluß auf die Nerven und das Gewebe unseres Körpers ausüben, beweist die Tatsache, daß solche Hautstellen, die man längere Zeit den Radiumstrahlen ausgesetzt hat, heftige Entzündungserscheinungen zeigen, eine Eigenschaft, welche die Röntgenstrahlen gleichfalls besitzen. Auch die Bakteriologen haben die Radiumstrahlen auf ihren Wirkungswert geprüft und gefunden, daß z. B. Typhusund Cholerabakterien nach eintägiger Bestrahlung abgetötet sind, ja man hat sogar Milzbrandsporen, welche bekanntlich viele Stunden lang der Temperatur des kochenden Wassers Widerstand leisten, nach zweitägiger Behandlung mit Radiumstrahlen abgetötet gefunden. Bei Mäusen ist der Einfluß ferner so groß, daß sie

So

nach längerer Bestrahlung mit Radium ihr Leben verlieren. Eine andere Eigentümlichkeit dieser merkwürdigen Strahlen besteht darin, daß sie ähnlich wie der Magnet ein anderes Stück Eisen magnetisch machen kann, bestrahlte Körper auf längere oder kürzere Zeit in einem radioaktiven Zustand versetzen. ist es gelungen, Uranglas, Natronglas und noch verschiedene andre Glassorten leuchtend zu machen. Das Experiment ist weiter geglückt mit Celluloid, Glimmer, Borax, Alaun, mit schwefelsaurem Kupfer, mit Flußspath und Kolophonium; auch Zucker, Stärke, Baumwolle, weißes Papier, Glyzerin, Chloroform, Mineralöl und Wasser, ja sogar die menschliche Haut und Nägel kann man strahlend machen, wenn sie einige Zeit der Einwirkung des Radiumbromids ausgesetzt sind. Für den Goldschmied ist es aber von besonderem Interesse, daß auch Quarz, Perlmutter und der Diamant radioaktiv gemacht werden kann. Mich wundert es eigentlich, daß man von dieser Erscheinung noch keinen praktischen Gebrauch gemacht hat. Für Leute, welche einen schwunghaften Handel mit Diamant-Imitationen treiben, muß es ein leichter Kniff sein, das Publikum auf folgende Weise zu fangen. Glas nimmt, wie ich oben gesagt habe, die Eigenschaft, zu leuchten, nach der Einwirkung der Radiumstrahlen ebenso an, wie der Diamant. Bewahrt man Brillanten und Glasflüsse nun längere Zeit zusammen mit Radiumbromid in einem Kästchen auf, so kann dem Laien doch sehr schnell klar gemacht werden, daß die DiamantImitationen so vorzügliche seien, daß sie gleich wie der echte im Dunkeln leuchten.

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Personalien und Geschäftsnachrichten.

Geschäftsnachrichten. Die Firma J. Emrich, Kettenfabrik in Pforzheim mit einem Fabrikationsgeschäft von 250 Personen in Mühlacker (Württemberg), hat daselbst größere Strecken Feld und Wald angekauft, um Arbeiterwohnhäuser für seine Arbeiter erbauen zu lassen, da sich schon ca. 50 derselben ihren Wohnsitz nach Mühlacker verlegt haben. Herr L. Jabulowsky in Pforzheim hat seine Oxydierungs-Anstalt für Stahlwaren nach seinem eigenen Neubau in der Emilienstraße No. 5 verlegt. Die Bijouteriefabrikationsfirma J. Maischhofer & Cie. in Pforzheim befindet sich nunmehr Lindenstraße 54 daselbst. Die Firma G. Ungerer, Bijouteriefabrikation von Goldwaren in Pforzheim, ist im dortigen Handelsregister gelöscht worden. In die Firma Bernhard Engelmann, Erzeugung von Goldwaren verschiedener Art in Pforzheim, ist Herr Kaufmann Wilhelm Coblenzer als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten. Die offene Handelsgesellschaft hat am 15. August 1903 begonnen. Herr Ernst Gideon Beck, Bijouteriefabrikation, Handels- und Kontorutensiliengeschäft in Pforzheim mit Filiale in Stuttgart, hat sein Pforz heimer Geschäft nach dem eigenen Neubau an der Schwarzwaldstraße verlegt. Die Firma A. Rauscher & Cie. in Gmünd hat sich durch gegenseitiges Uebereinkommen der Teilhaber aufgelöst. Das Geschäft ist mit sämtlichen Aktiven und Passiven auf den früheren Teilhaber Johannes Beck übergegangen, welcher es unter der Firma J. Beck weiterführt. Das Im- und Exporthaus amerikanischer Bijouterien Theodor Heilbronn in Frankfurt a. M. hat den Kaufmann Carl Heilbronn daselbst als persönlich haftenden Gesellschafter aufgenommen. Die dadurch begründete offene Handelsgesellschaft hat am 1. Januar 1903 begonnen. Herr Ernst Würtz, Optische Anstalt in Pforzheim, hat seinem Mitarbeiter Herrn Franz Preisig Prokura erteilt. Die Bijouterie- und Korallenhandlung C. Th. Meid in Pforzheim ging infolge Ablebens des bisherigen Inhabers auf dessen Witwe Frieda Emilie geb. Keller über. Herr Hermann Sturn, Bijouteriefabrik in Pforzheim, hat neben seiner Fabrikation eine eigene Emaillierwerkstätte eingerichtet. Die Etuis- und Bijouteriekofferfabrik Paul Blattner in Pforzheim ging auf den Techniker Franz Kasper über. Dem Kaufmann Emil Kasper wurde Prokura erteilt. In die Firma C. Hertel & Sohn in Hanau

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ladengeschäft, Firma H. Dankwort in Bernburg, Markt 34, übernahm Herr Juwelier und Goldschmied Emil Wachtel; die Firma lautet künftig: H. Dankwort, Inh.: Emil Wachtel. Die unter

den Firmen Ch. Ecker jun. und Herm. Stein & Cie. in Pforz heim betriebenen Bijouterie- und Kettenfabriken haben sich unter der Firma Ecker, Stein & Cie. vereinigt. Die Kontor- und Fabrikräume befinden sich Altstädter Kirchenweg 14.

Ehrungen. Die Vorstandschaft an der Lehr- und Versuchswerkstätte der Kunstgewerbeschule Stuttgart, welche bis vor wenigen Monaten Prof. Krüger-München inne hatte, ist dem Prof. Pankok, der in der letzten Zeit schon der geistige Leiter dieses Instituts war, übertragen worden. Herr Paul Hübner, Knopffabrikant in Berlin, erhielt für seine Beteiligung an der ersten Internationalen Bekleidungs - Ausstellung in St. Petersburg den Stanislaus-Orden III. Klasse vom Kaiser von Rußland verliehen. Herr Alfred Fues in Firma Berg & Cie. in Stuttgart wurde auf die Dauer von 3 Jahren zum Handelsrichter bei der Kammer für Handelssachen ernannt.

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Auszeichnungen. Auf der Gewerbe- und Industrie-Ausstellung in Durlach (Baden) wurde dem Herrn Juwelier und Goldschmied Wilhelm Fischer für seine ausgestellten Gold-, Brillant- und Jägerschmuckwaren ein II. Preis zuerkannt. Herr Bijouterieschrank- und Kassenschrankfabrikant Friedrich Kärcher erhielt das Prädikat sehr gut" und eine Anerkennung. Preise wurden, einem Beschluß der Regierung zufolge, nach außerhalb des Bezirks nicht gegeben.

Neuetablierung. Herr Adolf Metzger, früher im Hause Fix & Weber in Pforzheim tätig, hat in Brötzingen bei Pforzheim eine eigene Ringfabrik etabliert.

Die Feier ihres 50jährigen Bestehens konnte am 28. August die Firma C.F Merkle (Inhaber Wilhelm Merkle) in Altona begehen. Die Firma wurde im Jahre 1853 vom Vater des jetzigen Besitzers gegründet. In diese Feier fällt auch das 50jährige Dienstjubiläum des Geschäftsführers der Firma, Herrn Ludwig Kropp, der bei Gründung des Geschäftes als Lehrling in dasselbe eintrat. Unsere herzlichste Gratulation den Jubilaren!

Das 25jährige Jubiläum feierte kürzlich Herr A. Riemann in dem ältesten Juwelen-, Gold- und Silberwaren-Geschäft der Firma J. C. Schlund, Frankfurt a. M. Herr Riemann tritt mit diesem Abschnitt aus dem Hause aus, um gemeinschaftlich mit Herrn Heh. Ohlenschlager, seitherigem langjährigen Prokuristen der Firma E. Schürmann & Co., Frankfurt a. M., ein eigenes Geschäft in Frankfurt a. M. zu gründen. Wir gratulieren diesen mit so reichen Erfahrungen ausgestatteten Herren herzlich und wünschen ihnen guten Erfolg zu ihrem Unternehmen.

Die Spahn'sche Etuis-Fabrik in Eisenberg i. Thür. und damit dieser ganze Industriezweig in genannter Stadt hat am 27. August d. J. das Fest ihres 50 jährigen Bestehens gefeiert. Viele aber der Leser dürfte es interessieren, wie diese Industrie nach jenem kleinen, damals ziemlich unbekannten und abseits vom großen Wege liegenden Städtchen gekommen ist. Das sturmvolle Jahr 1848 wurde in vielfacher Hinsicht zu einem wahren Völkerfrühling für unser deutsches Vaterland. Einfache, ungelehrte Bürger wurden zu begeisterten Volksrednern und Volksdichtern, die mit flammenden Worten und in hinreißenden Liedern die Völker aufrüttelten, Gut und Blut einsetzten für ihre Ideale und oft genug das Brot des Kerkers oder der Verbannung kosten mußten. Ein solcher Mann war damals in dem kleinen Thüringer Städtchen Eisenberg der Kaufmann Carl Spahn, von seinen Reden und Liedern spricht heute noch der Volksmund. Spahn mußte fliehen, wie so viele seiner Zeitgenossen, und seine Begeisterung mit der Verbannung büßen. Bei Rastatt wurde er gefangen genommen, durch Freunde jedoch wieder befreit und über die schweizerische Grenze gebracht. Hier fand er bald gute und lohnende Beschäftigung in dem durch seine Uhrenindustrie weltbekannten Orte Chaux-de-Fonds, und zwar in dem Geschäfte des Herrn Göhring, der die zu den Uhren nötigen Etuis verfertigte. Spahn erwies sich hier als einer der intelligentesten Arbeiter, und bald hatte er alle Seiten der Etuisfabrikation erfaßt und kennen gelernt. Vier Jahre mußte Spahn seiner Heimat und seiner Familie fern bleiben, bis ihn im Sommer 1853 die Sehnsucht so mächtig packte, daß er unbekümmert um Kerker und Gefängnis nach Eisenberg zurückkehrte. Seine Mitarbeiter gaben ihm zum Abschied eine Bibel, die ihm der erste Arbeiter J. G. Miedel überreichte. (Heute dürfte wohl kaum eine Bibel in Arbeiterkreisen als Abschiedsgeschenk gewählt werden.) In Eisenberg nahm man schon Tags nach seiner Ankunft Spahn gefangen, lief ihn aber bald durch einen Gnadenerlaß des in diesem Jahre zur Regierung gelangten Herzogs Ernst wieder frei. Was nun Spahn in der Schweiz gelernt hatte, machte er sich in der Heimat zu nutze. Am 27. August 1853 fing er an, Etuis nach Schweizer Muster zu verfertigen, und noch im Herbste desselben Jahres gingen die ersten Sendungen in die Welt, und damit war unter der Firma Spahn'sche Etuis-Fabrik die erste Fabrik dieser Art in Eisenberg gegründet und der Anfang der heute so blühenden Eisenberger Etuisindustrie gegeben, einer Industrie, die Tausenden lohnenden Verdienst und Wohlhabenheit gebracht hat und jetzt noch bringt. So werden heute in 12 Betrieben 355 Arbeiter und Arbeiterinnen in Fabriken und fast eben so viele durch Heimarbeit beschäftigt. So tritt die Spahn'sche Etuis-Fabrik als älteste und eine der ersten am Platze und mit ihr die gesamte Eisenberger Etuisfabrikation in die zweite Hälfte eines Säkulums, und hoffen wir, daß sich dieselbe auch in Zukunft immer zu schönerem Gedeihen entwickelt. V.

Vermischtes.

Berichtigung. In unserem Bericht über den Verbandstag Köln in der No. 16 vom 15. August sind folgende kleine Irrtümer zu berichtigen.

Bezüglich der Leihhäuser, welchen Rerservatrechte nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch vorbehalten sind, handelt es sich nur um Staats- und Städtische Leihhäuser; alle Privat-Leihhäuser stehen unter dem § 1007 des Bürgerlichen Gesetzbuches und müssen gestohlene Gegenstände ohne Entschädigung herausgeben.

Zu dem Bericht des Herrn Menzel über die Geschäftsstelle für Versicherungswesen bezieht sich diese nur auf Unfall-, Haftpflicht-, Einbruchs- und Lebensversicherung. Die von uns angeführte Versicherung gegen Glasschaden verbleibt uneingeschränkt der Versicherungsgesellschaft Hammonia", mit welcher der Verband in einem Vertragsverhältnis steht und alle Vermittelungen übernimmt.

Der Punkt „Die schädigende Konkurrenz von Lehrern an den Kunstgewerbeschulen" fiel nicht deshalb aus, weil die Sache noch nicht genug geklärt ist, sondern deshalb, weil etwas von der Tagesordnung abgesetzt werden mußte.

Schließlich sei noch erwähnt, daß Herr Hesse, welcher im Gürzenich-Saal ein Hoch dem deutschen Kunsthandwerk darbrachte, nicht Beigeordneter, sondern Bürgermeister der Stadt Köln ist.

Zu dem Bericht über die Ergänzungswahl des Ausschusses ist noch nachzutragen, daß an Stelle des zurückgetretenen Herrn Hugo Meschke-Leipzig Herr Hofjuwelier Fritz Range - Kassel neu in den Ausschuß des Verbandes gewählt worden ist.

Eingebrochen wurde in Leipzig in der Schloßstraße bei einem Goldwarenhändler, wobei den Dieben für ca. 10 000 Mark Schmuck aller Art in die Hände fielen. Eine Spur des oder der Einbrecher ist nicht vorhanden.

Die Beteiligung der Pforzheimer Industrie an der Weltausstellung in St. Louis unterbleibt. Beim Vorstand des Kunstgewerbevereins traf vom Ministerium die Mitteilung ein, der Reichskommissar habe zur Ermöglichung einer Ausstellung der Pforzheimer BijouterieIndustrie in St. Louis nur eine so geringe Summe zur Verfügung

gestellt, daß auch mit dem zugesagten Zuschuß aus Landesmitteln die von hier gestellten Anforderungen nicht erfüllt werden können. Unter diesen Umständen soll nach dem Beschluß einer früheren Versammlung die Beteiligung an der Ausstellung unterbleiben. Vielleicht, so schreibt die Frankfurter Zeitung, hätte aber eine neuerliche Aussprache unter den Interessenten doch noch eine Verständigung ermöglicht! Und dem schließen wir uns an. Mögen immerhin die Unkosten für die Beteiligung an der Ausstellung bedeutende sein, der Segen derselben bleibt doch nicht aus. Die Nichtbeteiligung der Pforzheimer Goldwaren-Industrie werden sich sicher Amerikaner und Engländer zu nutzen machen und damit den deutschen Export schädigen.

Zu dem Ladenschluß für die Juwelier- und Uhrenbranche in Berlin während der Monate Mai, Juni, Juli und August erläßt der dortige Polizeipräsident folgende Bekanntmachung: Aus dem Kreise der beteiligten Gewerbetreibenden ist bei mir der Antrag gestellt worden, eine Anordnung dahin zu treffen, daß in Berlin die offenen Verkaufsstellen der Juwelier- und Uhrenbranche während der Monate Mai, Juni, Juli und August von 8 Uhr abends bis 7 Uhr morgens für den geschäftlichen Verkehr geschlossen sein müssen. Zwecks Vorbereitung dieser Anordnung habe ich auf Grund der Bestimmungen des Bundesrats vom 25. Januar 1902 (R.-G.-Bl. S. 38) zur Feststellung der gemäß § 139 f Abs. 1 und 2 der Gewerbeordnung erforderlichen Zahl von zwei Dritteln bezw. einem Drittel der beteiligten Geschäftsinhaber den Vorsteher des Gewerbe-Kommissariats, Königl. Polizeidirektor Maurer hierselbst, SW. 19, Krausenstraße 29 (für die Zeit der Beurlaubung des letzteren seinen amtlichen Stellvertreter) als Kommissar bestellt. Hoffentlich gelingt es den Antragstellern, den Antrag durchzubringen. Wir sind überzeugt, daß nach Annahme desselben, in kurzer Zeit, die Segnungen eines einheitlichen früheren Ladenschlusses für die Sommermonate dieselben sehr bald empfinden und den jetzigen Kämpfern dafür danken werden.

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Von den Kunstgewerbeschulen. Die Königl. Kunstgewerbeschule in Frankfurt a. M. eröffnet ihre Winterkurse am 14. September d. J. Für das Ciselieren ist eine besondere Fachschule vorhanden. Die Großherzogl. Badische Kunstgewerbeschule in Karlsruhe, welche ebenfalls eine Ciselierklasse hat, beginnt mit dem Schuljahr 19034 am 13. Oktober d. J. In Krefeld, dem Sitz mehrerer Metallwarenfabriken, plant man die Errichtung einer Kunstgewerbeschule. Der Staat will sich zu einer jährlichen Beisteuer von 25000 Mark und einer einmaligen Gabe von 10000 Mark herbeilassen.

Kunstgewerbeschule Düsseldorf. Der neue Direktor der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf, Professor Peter Behrens, bekannt durch sein vornehmes Haus in der Darmstädter Kolonie, hat nach der Neuen politischen Korrespondenz" von der StadtverordnetenVersammlung für die Schule einen weiteren Zuschuß von jährlich 7500 Mk. erhalten, da die Stadt Düsseldorf ein begreifliches Interesse an der Hebung ihrer Kunstgewerbeschule hat. Prof. Behrens hat den ebenfalls von Darmstadt her bekannten Bildhauer Rudolf Bosselt berufen. Als erste große Aufgabe wurde der Schule die Ausführung eines Lesesaales der Düsseldorfer Stadtbibliothek zu teil. Der Saal soll auf Anregung des weitsichtigen Oberbürgermeisters Marx, welcher darauf bedacht ist, die alten Traditionen Düsseldorfs als Kunststadt zu pflegen, als hervorragendes Prunkstück die Weltausstellung von St. Louis zieren.

Die Berliner Künstlervereinigung veranstaltet in diesem Winterhalbjahr eine Ausstellung, wo außer Gemälden und Skulpturen auch Werke des Kunstgewerbes Aufnahme finden sollen. Kunstgewerbetreibende werden eingeladen, sich mit Original-Erzeugnissen und Entwürfen zu beteiligen. Auskunft erteilt (gegen 10 Pfg.-Marke) der Kunstgewerbliche Beirat der Ausstellung, Herr Schleusing, Berlin-Schöneberg, Sedanstraße 18.

Ueber das Geschäft mit England berichtet man, Pforzheimer Blättern zufolge, nachstehendes: Eine beängstigende Ruhe war in den letzten Monaten im Geschäftsverkehr mit England eingetreten und viele unserer Bijouteriefabrikanten, die ausschließlich mit England arbeiten, waren genötigt, auf Lager arbeiten zu lassen. Jetzt nun zeigt sich eine kleine Besserung. Einzelne Firmen jenseits des Kanals berichten schon über besseren Geschäftsgang. Man erwartet in England einen sich steigernden Absatz von Schmuck nach Südafrika, doch dürfte dahin meist billigere Ware gehen. Auch aus Frankreich ist eine kleine Besserung zu melden. Für Sportartikel wird jetzt Dänemark ein Feld. Dem Bericht des britischen Konsuls in Kopenhagen zufolge ist in Dänemark die Vorliebe für Körperkraft und Gesundheit fördernden Sport in steter Zunahme begriffen. Die benötigten Sportartikel, worunter naturgemäß auch Nadeln, Broches, Anhänger etc. die verschiedenen Sportsarten darstellend, wurden bisher ausschließlich aus England, in der Hauptsache aus deren Zentralpunkt London bezogen. Der Absatz derartiger Waren könnte bedeutend gehoben werden, und liegt es im Interesse unserer Bijouteriefabrikanten, ihre Vertreter in Dänemark mit Mustern zwecks Aufnahme von Bestellungen auszustatten. Unter den sportlichen Vergnügungen, die in letzter Zeit größere Verbreitung gefunden haben, ist das Yachtfahren zu nennen.

Zu den beliebtesten Schmuckgegenständen der Saison zählt die sogenannte „holländische Schlange", eine Meter lange goldene Kette, um die sich eine wohl 30 Zentimeter lange Schlange windet, deren Kopf aus Brillanten und Smaragden gefertigt ist. Königin Wilhelmine von Holland wurde, als sie unlängst in Paris weilte, mit einer solchen Kette gesehen, welche so sehr gefiel, daß die französischen Juweliere Schlangenketten in allen Größen und Qualitäten anfertigen ließen, die denn auch riesigen Absatz finden; der biegsame Körper des farbensprühenden Reptils ist aus lauter winzigen Gliedern zusammengesetzt, welche schuppenartig, eine Schlangenhaut imitierend, mit allerhand Edelsteinen besetzt sind; diese in allen Farben schillernde Schlange windet sich um die massive Goldkette, welche zwischen duftigem Spitzengekräusel um den Hals gelegt, trefflich kleidet. Auch Schlangenarmbänder, Schlangengürtel, mit Schlangenköpfen gezierte Hutnadeln gelten als Modeartikel.

Ein prächtiges Gedenkbuch. „Das Goldene Buch" hat Ihre Kgl. Hoheit die Großherzogin von Baden der Universität Heidelberg anläßlich deren Jubiläumsfeierlichkeiten zum Geschenk gemacht. Der Entwurf zum Einband, der Beschläge usw., wie die Malerei des Widmungsblattes rührt vom Direktor der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe, Prof. Hoffacker, her, die Beschläge sind von Herrn Hofgoldschmied Trübner in Heidelberg getrieben und eiseliert worden. Die Vorderseite des Buches weist 4 große vergoldete, mit getriebenen Ornamenten versehene Eckbeschläge mit grünen Halbedelsteinbuckeln auf. Die Rückseite zeigt die gleichen Eckbeschläge, welche aber an Stelle der Steine vier stark herausgetriebene Metallbuckel zeigen. Auf dem Deckel der Vorderseite ist in der Mitte eine 10 cm breite, 22 cm hohe, vergoldete, getriebene Plakette angebracht, welche oben die Inschrift „RupertoCarola" trägt.

Frage- und Antwortkasten.

Für brieflich gewünschte Fragebeantwortung bitten wir das Porto beizufügen. Die Herren Fabrikanten, Grossisten und Detailleure werden in ihrem und Aller Interesse höflichst aufgefordert, von der allezeit kostenfreien Benutzung dieser Abteilung den ausgiebigsten Gebrauch zu machen, Fragen allgemeiner und technischer Art uns einzusenden und an deren Beantwortung sich zu beteiligen. Auch dieser Teil unseres Blattes ist dazu geschaffen, zur gegenseitigen Belehrung beizutragen.

Fragen und Antworten:

Frage 487. Welcher Kollege kann mir eine Spezialfirma für Perlmutterbestecke nennen? Besten Dank im voraus. D. R. in H. Antwort: Es wird uns von einem Kollegen die Firma M. Maack in Aachen genannt. Vielleicht wenden Sie sich mal dorthin. Frage 488. Ersuche einen meiner werten Herren Kollegen, mir mitzuteilen, ob die Vergoldungseinrichtung von Schwann & Zimmermann, Berlin, empfehlenswert ist (mit Batterie) und ob sich selbe für Vergoldung von Kirchengeräten eignet, oder wo kann ich wirklich Geeignetes am besten und billigsten kaufen? Besten Dank im voraus. J. F. in D. Antwort: Eine Autorität auf dem Gebiete des Vergoldungswesens ist Herr Ludwig Bertram in Pforzheim. Wenden Sie sich mit Ihrer Angelegenheit an denselben, er wird Ihnen gewiß gewünschte Auskunft verschaffen können.

Frage 491. Welche Firma liefert die vergoldeten und versilberten Hülsen für die sogenannten Duftträger (durchbrochene Kapseln von der Größe eines 20 Mark-Stückes)? H. Br. in B. Antwort: Wenden Sie sich an die Firma S. Schlesinger jun. in Pforzheim, welche Ihnen mit Gewünschtem dienen wird. Desgleichen empfiehlt sich hierfür auch die Firma Herm. Stein & Cie. dortselbst.

voraus.

Frage 495. Wer ist der Fabrikant der sogenannten Lohengringeflechte? Bitte möglichst um umgehende Antwort. Dank im H. O. in F. Antwort: Ihre Anfrage ist etwas unverständlich. In Pforzheim kennt man den Ausdruck Lohengringeflecht nicht. Meinen Sie vielleicht Schuppengeflecht, wie es bei Börsen etc. verwendet wird? Bitte um nähere Angabe.

Frage 498. Wer ist der Fabrikant der Kragen- und Brustknöpfe aus einem Stück (Marke: Krementz-Plate)? B. G. in P. Antwort: Die Firma Ochs & Bonn in Hanau fabriziert als Spezialität Kragen- und Brustknöpfe aus einem Stück in Gold etc. Die Herstellung ist patentamtlich geschützt.

Frage 504. Wer liefert oder fabriziert die Schlößchen mit Perkussions- (Sicherheits-) Verschluß? P. W. in P. Antwort: Collierschlößchen in verschiedenen Ausführungen fertigen die Firmen Schmidt & Bruckmann, Pforzheim (ganz fertig), Alb. Vogt Nachf. in Pforzheim, Köhle & Wild in Pforzheim (fertig), Chr. Haulick in Pforzheim (roh, halbfertig) an.

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Zwei moderne Monogrammwerke liegen uns heute zur Besprechung vor. Unser Verlag hat selber ein solches herausgegeben; man wird es daher verständlich finden, wenn wir darauf verzichten, über derartige, konkurrierende Neuerscheinungen ein Urteil abzugeben; eine referierende Inhaltsangabe zu geben, halten wir jedoch für unsere Pflicht unseren Lesern gegenüber.

Das eine Monogrammwerk (im Verlag von Anton Schroll & Co. in Wien erschienen) bringt unter dem Titel „Moderne Monogramme" auf 80 Tafeln 400 Monogramme, Namen und Kronen im „Sezessionsstil". Das Werk ist mäßig groß im Format, jede Tafel enthält durchschnittlich 5 Monogramme. Jeder Buchstabe erscheint einmal durchgezeichnet, Namen und Kronen sind in verhältnismäßig geringer Anzahl vorhanden.

Sämtliche Entwürfe stammen von Anton Stanzel und sind teils in Schwarzflächen-, teils in Konturenmanier gehalten.

Das zweite Werk führt den Titel „Das moderne Monogramm“, ist im Verlag von Ferd. Schenk in Wien erschienen und bringt auf 26 Tafeln 676 Monogrammentwürfe von Prof. H. Nowack an der kunstgewerblichen Fachschule in Bozen. Die Entwürfe sind alle in einfacher Strichmanier, ohne volle Flächen, gehalten, jeder Buchstabe ist auf einer Tafel einmal durchgezeichnet. Eine spezielle Rücksichtnahme auf Metalltechnik resp. Gravierung waltet weder bei dem Stanzelschen noch bei dem Nowackschen Werke vor.

Das offizielle Leipziger Meß-Adreßbuch (Verkäufer-Verzeichnis) der Handelskammer ist zur bevorstehenden Michaelismesse (Beginn 30. August) in 15. Auflage erschienen. Die Zahl der darin aufgeführten Aussteller der keramischen, Glas-, Metall-, Kurz-, Galanterie-, Spielwaren- und verwandten Industrien beträgt 2780 (14. Auflage 2658), wovon 2492 auf das Deutsche Reich, 228 auf OesterreichUngarn und 60 auf das übrige Ausland entfallen. Wie bekannt, wird das Buch vom Meß-Ausschuß vor und während der Messe an die Meß-Einkäufer gratis verbreitet. Den Inseratenteil besorgt wie beim Einkäufer-Verzeichnis die Firma Haasenstein & Vogler A.-G. in Leipzig. Von Interesse für die Meßbesucher dürfte auch die im Meß-Adreßbuch angezeigte, von uns schon kürzlich angekündigte Schrift folgenden Titels sein: „Der Musterlagerverkehr der Leipziger Messen in geschichtlicher, volkswirtschaftlich-statistischer und kartographischer Darstellung", über deren Erscheinen und Bezug der Meß-Ausschuß der Handelskammer auf Wunsch das Nähere mitteilt.

Patente.

Patent-Anmeldung. 44a. 144 998. Nadel für Broschen, Ohrringe u. dergl. mit seitlicher Bewegungsbegrenzung. W. Klaar, Gablonz a. N.; Vertr.: Dr. B. Alexander Katz, Pat.-Anw., Görlitz. 7. 11. 02.

Gebrauchsmuster-Eintragungen. 44a. 205 198. Medaillen mit durch Halbtonätzung hergestellten Bildeinlagen. Jacob Kaufmann, Frankfurt a. M., Friedrichstr. 37. 24. 6. 03. K. 19 373.

44 a. 205 248. Fassungskörper für Bijouteriesteine mit Bodenring aus einem Stück. Heinrich Vogt, Pforzheim. 3.4. 03. V.3527. 44 a. 205 318. Kettenarmband mit daran angeordneter Kinderspieluhr. Gebr. Thiel, G. m. b. H., Ruhla. 15. 7. 03. T. 5494.

44a. 205 348. Anhänger, bestehend aus fünf blattförmigen, mit Emailbildern verzierten Teilen, die zu einem einzigen Blatt zusammengeschoben werden können. Fa. Emil Binder, Pforz heim. 10. 7. 03. B. 22 512.

44a. 205 354. Mit Lederarmband kombinierte Uhr. Dimier Frères & Co., Genf; Vertr.: Dr. R. Wirth, Pat.-Anw., Frankf. a. M. 1. und Wilhelm Dame, Pat.-Anw., Berlin NW. 6. 18. 7. 03. F. 10 121. 44 a. 205 426. Am Finger zu tragender King mit Schützenpfeife, Kompaß, Bleifeder, Wegemesser, für militärische Zwecke. Graf von Wartensleben, Bonn. 26. 5. 03. W. 14 642.

44 a. 205 451. Schützenpfeife mit Bleistift, Kompaß und Wegemesser, aus einem Stück, für militärische Zwecke. Graf von Wartensleben, Bonn. 27. 6. 03. W. 14 807.

Offener Sprechsaal.

Diese Abteilung steht nicht unter Verantwortlichkeit der Redaktion. Den offenen Sprechsaal richteten wir ein, um jede Ansicht zu Worte kommen zu lassen in der Meinung, daß nur durch offene Aussprache Ersprießliches geschaffen werden kann.

Dem in letzter Nummer vom 15. August enthaltenen Berichte über die Verhandlungen des Kölner Verbandstages hätte ich ergänzend und berichtigend folgendes zu bemerken:

....

In Ihrem Berichte heißt es: .. Es müsse aus freiwilligen Beiträgen ein Fonds angesammelt werden, der zu einer gemeinsamen Reklame diene und die Mittel dazu gebe, die Modezeitungen zu bestimmen, ihre Zeichnungen mit Schmucksachen auf den Kleidern zu vervollständigen." Das entspricht nicht dem Sinn meiner Ausführungen, schon aus dem Grunde nicht, weil nach den gemachten Erfahrungen die Modezeitungen sich direkt nicht von uns beeinflussen lassen werden. Ich habe gleichlautend mit dem „Antrage Würzburg", welcher ca. acht Wochen vor dem III. Verbandstage zur Prüfung und Würdigung desselben beim Ausschusse des Deutschen Verbandes, beim Rheinisch-Westfälischen Verbande, beim Württemberger Verbande und beim Vereine Bayrischer Juweliere

vorgelegen hat, gesagt: „Der Deutsche Verband wolle mit den tonangebenden Herren der Mode eine gütliche Vereinbarung treffen, welche dahin zielt, daß jene Herren in Zukunft es unterlassen, sich dem Tragen von Schmuck feindlich gegenüber zu stellen, sondern bei Konstruktion der Damenkleidung, in Farbe und Schnitt, Rücksicht darauf nehmen, daß zu dem Kostüm Schmuck getragen werden kann, gegebenen Falls leistet der Verband eine namhafte Summe zu einer, am besten gemeinschaftlich zu machenden Reklame. Zur Aufbringung dieser Mittel wolle der Verband alle Interessenten der Schmuckwarenbranche in tunlicher Weise heranziehen." Ferner habe ich nicht gesagt: „die deutschen Konfektionäre", schon deshalb nicht, weil ich die Agitation gegen das Schmucktragen in Wort und Bild auch in nichtdeutschen Blättern gefunden habe. Ich habe überhaupt niemanden bestimmt genannt, sondern ich habe gesagt: „nach der Art der Gegenreklame, wie ich dieselbe häufig in Modeberichten fand, und nachdem in den Modezeitungen, die mir vorgelegen hatten, zurück bis 1894, an den Kostümen nirgends ein Schmuck angezeichnet war, können es nur die tonangebenden Herren der Mode (die Konfektionäre) sein, welche die Agitation gegen das Tragen von Schmuck seit 16 Jahren in Szene gesetzt haben. Ob diese nun in Paris oder sonstwo sind, ist dabei ganz gleichgiltig." Ferner habe ich nicht gesagt: „als Abwehr bliebe uns die gerichtliche Klage wegen unlauteren Wettbewerbs", sondern ich habe, nachdem ich wiederholt den Weg der Güte als den empfehlenswertesten bezeichnet habe, gesagt: „als äußerstes Abwehrmittel bleibe uns der Weg der Zivilklage in der Richtung des § 826 des Bürgerlichen Gesetzbuches, welcher lautet: >Wer in einer gegen die guten Sitten verstoßenden Weise dem andern vorsätzlich Schaden zufügt, ist dem anderen zum Ersatze des Schadens verpflichtet.<" Wenn von gewisser Seite, auf eine lange Reihe von Jahren verteilt, in Tageszeitungen etc. Aeußerungen veranlaßt werden wie: es ist nicht fein, Schmuck zu tragen" ,,es ist abgeschmackt, Brillanten zu tragen, gar oft sind dieselben ehrlich erworbene unechte oder unehrlich erworbene echte" ,,hinweg mit den Brillantbrustund Manschettenknöpfen und im Frühjahr soll eine Agitation gegen die Krawattennadel in Szene gesetzt werden" ,,eine Braut ist kein indischer Götze, den man mit Schmuck und Edelsteinen behängt" ,,ausgeschlossen ist jeder Schmuck aus der Toilette" ,,bei Brauttoiletten vermeidet man jeden Schmuck“ ,,man trägt keine Ringe mehr" „das Tragen von Ohrringen ist eine Narrheit“, und unzählige Aeußerungen gleichen Sinnes, so ist dem betreffenden Richter genügend Material an die Hand gegeben, den oder die Beklagten im Sinne des § 826 des Bürgerlichen Gesetzbuchs, ebenso im Sinne des Strafgesetzbuches, § 360, Absatz 11 (Grober Unfug) zu verurteilen. Ersteren Falls werden Tausende von Menschen in ihrem Erwerb beeinträchtigt, deren Existenzen erschwert und an ihrem Vermögen geschädigt und für den zweiten Fall ist das Moment der Störung, der rechtlichen Ordnung und der Aergerniserregung einer größeren Menge Menschen gegeben. Hochachtungsvoll Carl Fink, Würzburg.

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Bekanntmachungen des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede.

Bekanntmachung.

Der Verbandstag Köln ist in so überaus glanzvoller Weise veranstaltet worden, wie wohl niemand sich hätte bei der Begründung' des Verbandes vorstellen können. Jede einzigste Festlichkeit ist auf das denkbar pompöseste durchgeführt. Bei allen Teilnehmern wird die Erinnerung an diese Feiertage, welche von dem Geist echter Kollegialität deutscher Goldschmiede getragen waren, eine unvergängliche sein.

Wir sprechen daher noch auf diesem Wege dem Verein für Rheinland und Westfalen, dem Fest-Ausschuss und dem Vorstand, insbesondere dem Herrn Vorsitzenden, Hofjuwelier Carl Becker, hiermit den tiefgefühltesten und herzlichsten Dank aus.

Berlin, den 20. August 1903.

Verband Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede, Berlin S., Oranienstrasse 143.

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Er führt weiter aus, daß er von Köln aus seine Reise nach Wiesbaden, Mainz, Frankfurt a. M., Hanau und Kassel fortgesetzt habe zu dem Zweck, für den Garantiefonds der Feuerschutzkasse zu werben. Er kann mit besonderer Befriedigung hervorheben, daß, obgleich er die meisten Inhaber der Firmen nicht im Geschäft angetroffen habe, doch 24 000 Mark gezeichnet seien, so daß der Gesamt-Agitationsfonds sich auf 80 000 Mark belaufe. Besonders hervorzuheben sei dabei, daß auch Herr Schellenberg-Wiesbaden dem Unternehmen sein Interesse zugewendet habe, indem er 1000 Mark für den Garantiefonds zeichnete.

Zur Beratung kommt dann noch einmal die Satzung der Feuerschutzkasse, und wird diese im Sinne der Ausschußsitzung in Köln abgeändert.

Weiterhin wird beschlossen, Herrn Heinemann - Antwerpen. welcher sich zum Beitritt in den Verband gemeldet hat, als Mitglied aufzunehmen.

Bezüglich des Hausierens mit Gold- und Silberwaren wird, da fortgesetzt Klagen darüber an den Vorstand gelangen, gemäß einer vorliegenden Bekanntmachung der Dresdener Behörden beschlossen, sämtliche Polizeibehörden derjenigen Städte, wo sich Mitglieder des Verbandes befinden, zu ersuchen, eine ähnliche Bekanntmachung zu erlassen.

Herrn Menzel wird es übertragen, dafür zu sorgen, daß die Feuerversicherung von Risiken über 40 000 Mark durch Vermittelung des Verbandes bei der Transatlantischen FeuerversicherungsAct.-Ges. untergebracht werden.

Die nächste Ausschußsitzung wird auf den 27. September festgesetzt und als Lokal der von Herrn Werner vorgeschlagene Klub von Berlin, Jägerstraße 3, in Aussicht genommen.

Der Fall Klinzing, welchem auf ein Sparkassenbuch für 1100 Mark Goldsachen abgeschwindelt wurden, wird nochmals Herrn Rechtsanwalt Glatzel zur Begutachtung überwiesen und eine Beschlussfassung bis dahin zurückgestellt.

Die Verträge, die mit der Transatlantischen FeuerversicherungsAct.-Ges. und mit der Friedrich Wilhelm-Vers. - Act.-Ges. abgeschlossen werden sollen, werden den Herren Fischer, Werner und Müller zur Durchsicht übergeben.

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Bekanntmachung.

Aus dem Protokoll der Vorstandssitzung des Verbandes am 17. August 1903, abends 7 Uhr, im Geschäftszimmer des Verbandes, Oranienstraße 143. Anwesend die Herren Fischer, Menzel, Werner, Dr. Schröder, Müller; entschuldigt fehlt Herr Dirks.

Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung um 7, Uhr mit einem Hinweis auf den so glänzend verlaufenen Verbandstag Köln.

Bekanntmachung.

Unseren werten Mitgliedern bringen wir hiermit zur gefälligen Kenntnis, daß die Verhandlungen des Verbandstages Köln, vielfachen Wünschen entsprechend, in einer Nummer erscheinen werden, und zwar am 15. September oder 1. Oktober. Berlin, den 26. August 1903.

Verband Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede
Berlin S., Oranien-Strasse 143.
Fischer. Menzel.

Nachdruck aus dem Inhalt vorliegender 3eitung ist nur mit Erlaubnis der Redaktion und unter genauer Quellenangabe gestattet

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