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Anspruch ist nicht begründet. Während der in Frage kommenden Zeit hat er Verpflegung im Krankenhause genossen, kann also eine Vergütung für Kost und Wohnung nicht beanspruchen. Dagegen kommt ihm der Lohn für diese Zeit zu, da er ihm ja auch während der Krankheit nach § 616 des Bürgerl. Gesetzbuches gezahlt werden mukte, wenn er nicht ohne Kündigung grundlos entlassen worden wäre.

Pz. Anrechnung anderweiten Verdienstes. Ein Gehilfe der grundlos sofort entlassen wird und selbst ein Geschäft etabliert, braucht sich auf seinen Gehalt, den er bis zum Ablauf der Kündigungsfrist zu fordern hat, nicht anrechnen zu lassen, was er aus dem eigenen Geschäft verdient, da er nach § 615 mit anrechnen lassen muß, was er aus anderen „Diensten" erworben hat, nicht aber aus den Gründung eines eigenen Geschäftes. Das folgt aus einer Reichsgerichtentsheidung vom 25. Januar 1900.

P. Hängt das Zahlungsziel von der Höhe des Betrages ab? Diese Frage ist von der Handelskammer zu Schweidnitz verneint worden. Es wurde ein dreimonatliches Ziel bei Beträgen von unter 15 Mark verlangt. Nach dem Gutachten der Handelskammer ist das Ziel zu gewähren, wenn es überhaupt an sich handelsüblich ist, da das Ziel nichts mit der Höhe der zu kreditierenden Summe zu tun habe.

Pz. Kann der Angestellte zu jeder beliebigen Zeit ein Zeugnis verlangen? Ein Gehilfe war abgegangen, ohne sich ein Zeugnis auszubedingen. Nach vier Wochen verlangte er noch nachträglich ein solches, und da es ihm verweigert wurde, klagte er. Die Klage wurde von dem Hamburger Gericht abgewiesen. Allerdings, heißt es in dem betreffenden Urteil, habe er ein Zeugnis verlangen können, jedoch beim Abgange", daß ihm dieser Anspruch auch beliebig lange Zeit nach dem Abgange zustehe, davon könne keine Rede sein. Das würde zu unerträglichen Weitläufigkeiten und Belästigung der Arbeitgeber führen. Es sei deshalb daran festzuhalten, daß ein Arbeitnehmer, welcher bei seinem Abgange kein Zeugnis verlangt habe, nachträglich nicht mehr auf ein solches Anspruch erheben könne.

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Pz. Ist unrichtige Angabe des bisherigen Gehaltes ein Entlassungsgrund? Ein Goldschmied in einer preußischen Provinzialstadt stellte einen Gehilfen an, der bei seinem Engagement angab, bisher einen bestimmten Lohn gehabt zu haben, der ihm aber nicht ausreichend sei. Er wolle sich verbessern. Der Goldschmied glaubte den Ausführungen und engagierte den Gehilfen mit einem etwas höheren Lohn. Die Leistungen waren sehr gering und standen zu dem Salair in keinem Verhältnis, weshalb bei dem früheren Prinzipal recherchiert wurde. Es stellte sich heraus, daß der betreffende Gehilfe in seiner früheren Stellung einen weit niedrigeren Lohn bezogen, als er angegeben hatte. Er wurde deshalb sofort entlassen und klagte nunmehr auf Lohn und Zehrung. Das Gericht hat ihn jedoch kostenpflichtig abgewiesen und zwar mit der Motivierung, daß bei einem Vertragsschluß die Festsetzung des Lohnes ein wesentliches Moment bildet, da man vom Lohn immer auf die Leistungsfähigkeit zu schließen berechtigt sei. Auch sei anzunehmen, daß ein Angestellter, der in einer so wichtigen Sache falsche Angaben mache, es auch im übrigen mit der Wahrheit nicht genau nehme. Es sei also keine Verläßlichkeit auf ihn und ein wichtiger Grund zum Entlassen vorhanden.

Vermischtes.

In St. Johann wurde in der Nacht vom 26. zum 27. Dezember beim Juwelier Bümmler eingebrochen. Die allem Anschein nach lokalkundigen Diebe drangen durch die Hintertür in den Laden ein und stahlen dort Gold- und Silbersachen im Werte von ca. 5000 Mk. Alsdann erbrachen sie das Ladenpult und raubten aus demselben annähernd 400 Mk. in barem Gelde. Hierauf brachen sie die Ladentür mit Gewalt auf und verschwanden durch dieselbe. Man nimmt an, daß die Diebe sich abends ins Haus einschließen ließen. Der Hauptschaden ist auch hier durch Versicherung gedeckt.

Ein Juwelendiebstahl von 80 000 Mark. Dem Engländer Lord Carnarvon wurde auf der Reise zwischen Paris und London ein Koffer mit Juwelen im Werte von 80000 Mk. entwendet. Derselbe enthielt meist Ringe, Armbänder, Ohrringe und Diamantenkolliers. Auch in Leipzig wurde bei einem Juwelier eingebrochen und zwar in der Nacht vom 23. zum 24. Dezember. Gestohlen wurden für insgesamt ca. 2500 Mk. Waren.

Ein schwerer Einbruch wurde in Kopenhagen in einem Juwelierladen in der Frederiksberggade 2 ausgeführt. Den Einbrechern fielen Gold- und Silberwaren, sowie Diamanten im Werte von insgesamt 10 000 Kronen in die Hände. Die Inhaberinnen des Geschäfts, zwei Schwestern Ludvigsen, fanden am Morgen nach dem Geschehnis fast alle Schränke an den Wänden, sowie die Vitrinen auf dem Ladentisch nahezu vollständig ausgeräumt; ebenso waren die Schaufensterschränke geleert. Die Diebe hatten alle Etuis zurückgelassen, um sich nicht unnötig zu beschweren. Ihre Auswahl ließ, wie „Politiken" meldet, auf Sachkenntnis schließen. Glücklicherweise waren die Inhaberinnen des Geschäfts zum vollen Betrage bei zwei Gesellschaften gegen Einbruch versichert.

Von einem Goldschmied, der sich in einem goldenen Sarge begraben ließ, plaudert der Wiesbadener General-Anzeiger. Auch den Namen des Sonderlings verrät die Zeitung: "Wherfdale" nannte er sich und gestorben ist er im Jahre 1831. Den ein Vermögen von nahezu 300 000 Mk. repräsentierenden Sarg soll er sich selbst gearbeitet haben. Die Innenseite desselben war mit Purpursammet, zu 10 Dollar das Meter, ausgeschlagen, während die Außenseite mit kostbaren Edelsteinen inkrustiert war. Ganz netter Stoff für einen Märchenschreiber.

Gebrauchsmuster-Eintragungen. 44 a. 189420. In Form einer Laterne mit innerhalb angeordnetem Herz gestalteter Schmuck als Anhänger oder dgl. Fa. Victor Mayer, Pforzheim. 22. 8. 02. M. 13854.

44a, 189651. Schieber zum Festklemmen an Doppelketten für Armgehänge. Carl Geis, Offenbach a. M., Wilhelmstr. 21. 29. 11.02. G. 10419.

44 a. 189816. Schmuck- und Kurzwaren mit zwischen steifen Unterlagen und durchsichtigen Decken gehaltenen natürlichen Schmetterlingsflügeln oder Teilen derselben. Ernst Paltscho, Wien; Vertreter: Maximilian Mintz, Pat.-Anw., Berlin W. 64. 1. 12. 02. P. 7447.

44 a. 189923. Durch das Ohrläppchen zu befestigender, oben mit einer Klammer gehaltener Ohrschmuck. Frau Emma Felber, Berlin, Bernburgerstr. 3. 21. 11. 02. F. 9326.

44 a. 190029. Mit angebogener Klemmfeder zur Sicherung der Taschenuhr versehene Sicherheitsnadel. Landmann & Enke, Leipzig. 4. 12. 02. L. 10622.

44 a. 190042. Ring mit Aufsatzstück und überlappenden Verbindungsflächen. Fr. Krauth & Co., Pforzheim. 24. 6. 02. K. 16904.

44 a. 190105. Amulett, bestehend aus einer Geldmünze, welche von einem beliebig gestalteten Rahmen aus beliebigem Material, mit und ohne Inschrift z. B. für Reklamezwecke versehen, umgeben wird. Sigismund Lachs, Berlin, Zehdenickerstraße 13. 3. 12. 02. L. 10618.

44 a. 190 161. Heeresabzeichen in Form einer Ordensdekoration, mit auf der Grundplatte angebrachter, einen Haken bildender Sicherheitsnadel. C. G. Ulrich Nachf., Hamburg. 2. 12. 02. U. 1464.

Frage- und Antwortkasten.

Für brieflich gewünschte Fragebeantwortung bitten wir das Porto beizufügen. Die Herren Fabrikanten, Grossisten und Detailleure werden in ihrem und Aller Interesse höflichst aufgefordert, von der allezeit kostenfreien Benutzung dieser Abteilung den ausgiebigsten Gebrauch zu machen, Fragen allgemeiner und technischer Art uns einzusenden und an deren Beantwortung sich zu beteiligen. Auch dieser Teil unseres Blattes ist dazu geschaffen, zur gegenseitigen Belehrung beizutragen.

Fragen:

Frage 419. Der Besteckfabrikant wird um Angabe seiner Adresse gebeten, welcher sein Fabrikat mit einem, einem Steuerrad ähnlichen Kreis mit daranhängender Tierfigur (scheinbar ähnlich dem goldenen Vlies) zeichnet. Größte Eile ist nötig! J. D. S. S. in H.

Frage 420. Könnte mir jemand eine Adresse angeben, von welcher man billige, komplette Stöcke, deren Holzkrücken etc. eine Silbereinlage haben, beziehen kann. Die Stöcke werden im Handel schon mit 5 Mk. verkauft. C. K. in E. Frage 421. Wer fabriziert oder liefert mattgoldene Broschen, bestehend aus Fuchskopf und Peitsche, der Kopf soll von der Peitschenschnur umschlungen sein? Ed. K. in H.

Frage 427. Es werden Adressen von Schleifereien gesucht, welche Rohgranaten, Rubine und Saphire zu technischen Zwecken, für elektrische Apparate, Phonographen, Uhren etc. schleifen. J. K. C. in J.

Frage 428. Gesucht wird die Adresse des Besteckfabrikanten, welcher als Stempel einen Adler mit darunter befindlicher 13 in Umrahmung führt. Desgleichen wird gesucht die Firma, welche mit Sh. & C. stempelt und diejenige mit P. D. Die Stempel befinden sich auf silbernen Bestecken. F. H. M.

Frage 429. Ein Kollege wünscht die Adresse der Pariser Perlenfirma zu erfahren, welche als Fabrikmarke einen Halbmond mit Stern führt. J. H. in K. Frage 430. Ist einem Kollegen eine Druckerei oder Handlung bekannt, welche Plakate für Goldwarenhandlungen, als solche mit bunten, gefälligen Schmuckarrangements, führt. J. H. in F.

Frage 431. Fabrikant gesucht, welcher imitierten alten Schmuck in Gold und Silber mit und ohne Steine fertigt. H. B. in E. Frage 432. Welche Firma fabriziert Crayons, Taschenfeuerzeuge etc. in versilbert mit Stereoskop-Bildern (Ansichten von Städten, Badeorten etc.)? Adresse umgehend erbeten. H. B. in Sch. Frage 433. Wo erhält man die schweren, breiten silbernen Uhrketten, wie sie in Tyrol, Ungarn etc. getragen werden? K. L. in Z. Frage 434. Woran liegt wohl der Fehler, wenn frisch vergoldete Sachen in kurzer Zeit ein schmutzig-braunes Ansehen bekommen. Z. W. L. in 0. Frage 435. Welcher Fabrikant oder Grossist liefert Brustknöpfe, Gold oder Silber vergoldet, im Sezessionsstil. Der eigent

liche Knopf soll nur ein Schnörkel im Jugendstil (Darmstädter Genre), also ohne Hintergrund oder gepreßt sein. G. H. in K.

Frage 436. In einer Stadt Norddeutschlands wurden zu Weihnachten in Zeitungen „Echt Deutsch-Ost-Afrikanische Granaten" empfohlen. Bei welchem Steinhändler sind diese erhältlich, oder sind diese Steine überhaupt noch nicht im Handel und wie hoch ist deren Wert? Ein Abonnent. Antworten.

Antwort auf die Fragen 423 bis 426 finden die Fragesteller in der Rubrik "Für die Werkstatt" in der heutigen Nummer.

Antwort auf Frage 425, betr. Blaumachen kleiner Gegenstände aus Eisen, Stahl etc. teilt uns ein Abonnent mit, daß Herr Albert Gutbrod in Feudenheim bei Mannheim ein gutes Verfahren hierzu besitzt, und daß derselbe zu weiteren Mitteilungen gern bereit ist.

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Füllst du die Felder richtig aus,
So bringst du folgendes heraus:

Die Zeile zwei, ob du sie wagrecht liest,
Ob senkrecht auch, dasselbe Wort doch ist.
Die fünfte bringt ein ander Wort daher,
Doch lautet's gleich, nimmst lang du's oder quer.
Wenn du die Zeilen nun von oben liest,
Dem Schmied die erste unentbehrlich ist.
Kunstarbeit zeigt die zweite dir bestimmt,
Die dritte für gebräuchlich" man oft nimmt.
'nen großen Vogel nennt die vierte dir
Und ein Metall die fünfte, glaub es mir.
Die sechste ist, vom Schuldner oft ersehnt,
Dem Anschein nach von der Musik entlehnt.

M. P.

Silberkurs:

Der Durchschnittswert des feinen Silbers war an der Hamburger Börse M. 66.14 per Kilo.

Danach berechnen die vereinigten Silberwarenfabriken für 0,800 Silber M. 59.- per Kilo, gültig vom 10. bis 20. Jan. 1903.

Konkurse und Insolvenzen.

Mitgeteilt durch den Kreditoren-Verein Pforzheim. Apenrade. Goldschmied Johannes Christian Schulz. Eröffnung 2. 1. 03. Verwalter Heinrich Hoek. Anmeldefrist 21. 2. Prüfungstermin 3. 3.

Berlin. Uhrmacher Heinrich Barth, Berlin SW., Friedrichstr. 54. Eröffnung 31. 12. 02. Verwalter: Kaufmann Dielitz, Berlin, Klopstockstr. 63, Hof II. Anmeldefrist 2. 3. Prüfungstermin 18. 3.

Burgstädt. Uhrmacher Arthur Louis Haustein. Eröffn. 30. 12. 02. Verw.: Rechtsanwalt Böhringer. Anmeldefrist 24. 1. 03. Prüfungstermin 6. 2. 03.

Chrudim (Böhmen). Uhrmacher Anton Hasa. Eröffnung 15.12.02. Kommissar Anton Stara. Anmeldefrist 4. 2. 03.

Die Diamantenfirma Bessinger & Fils und die Pelzwarenfirma S. Katz in Paris haben mit bisher unermittelten Passiven ihre Zahlungen eingestellt.

Dortmund. Uhrmacher Waldemar Stratenhoff zu Hombruch. Eröffnung 5. 1. 03. Verwalter Bücherrevisor E. Kirchberg, Dortmund. Anmeldefrist 1. 3. Prüfungstermin 11. 3.

Leipzig. Goldarbeiter Gabriel Dominik Franz Robert Kuppermann. Eröffnung 10. 1. 03. Verwalter Kaufmann Johs. Müller, König Johannstraße 22. Anmeldefrist 16. 2. 03. Prüfungstermin 3. 3. 03.

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