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Amtliches Organ des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede

des Vereins der Juweliere, Gold- und Silberschmiede von Rheinland und Westfalen, des Vereins der
Juweliere, Gold- und Silberschmiede Württembergs, der Freien Vereinigung des Gold- und Silberwaren-
Gewerbes für Berlin und den Reg.- Bezirk Potsdam, der Goldschmiede - Werkgenossenschaft Berlin, der
Kölner Juwelier-Vereinigung, der Freien Vereinigung der Juweliere, Gold- und Silberschmiede des Reg.-
Bezirks Stettin, der Goldschmiede-Innung Schwerin, der Freien Vereinigung der Gold- und Silberschmiede zu
Görlitz, des Kreditoren Vereins für die Gold, Silberwaren und Uhren-Industrie Pforzheim, der Kunst-
gewerbe-Vereine Hanau und Pforzheim, des Gewerbemuseums Gmünd, der 3entralstelle Schmuck und Mode.

Begründet und berausgegeben von Wilhelm Diebener, Leipzig 21, Schützenstr. 15
Für den kunstgewerblichen Teil: R. Rücklin, Pforzheim Für den Volkswirtschaftlichen Teil:
Verantwortliche Redakteure:
Syndikus Herm. Pilz, Leipzig - Für den Fachtechnischen Teil: Goldschmied Friedr. Puch, Leipzig

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Erscheint am 1. und 15. eines jeden Monats Leipzig, 1. Januar 1903

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Nachdruck aus dem Inhalt vorliegender 3eitung ist nur mit Erlaubnis der Redaktion und unter genauer Quellenangabe gestattet

Von Werkstatt

Ein Jahr dahin! Wir stehen sinnend und überschauen noch einmal im Fluge, was es uns brachte. Es war ein Jahr, reich an Kämpfen und Mühen, aber auch reich an Erfolgen. Die Weltgeschichte ist ebenso unbeugsamen Gesetzen in der Entwickelung unterworfen, wie das Leben in der Natur. In der politischen Lage Deutschlands ist keine Wendung eingetreten. Das politische Jahr 1902 zeigte keine anderen Züge in seiner Physiognomie als sein Vorgänger in der Herrschaft, weder in den internationalen, noch in den nationalen Gestaltungen und Vorgängen. Unsere Machtstellung ist noch immer nach außen hin gesichert. In den Streitigkeiten mit Venezuela hat es unser rasches, kühnes Handeln erst jetzt wieder bewiesen. Aber die Parteistreitigkeiten sind ebenso wenig aus unserem Leben geschwunden, und die Beratung der Zollvorlage im Reichstag hat ein neues Beispiel dafür geboten. Der Entwurf des Zolltarifes ist in drei Lesungen unter heftigen Kämpfen nach den Beschlüssen der Kommission angenommen worden, ein Resultat, das vorauszusehen war, wenn auch die Minorität Szenen aufgeführt hat, die an das österreichische Abgeordnetenhaus oder die französische Deputiertenkammer erinnerten. Wir haben damit zu rechnen, daß der Zolltarif, was die Positionen der Juwelen, Gold- und Silberarbeiten und Bijouterien anlangt, mit allen seinen Vorzügen und Schwächen ange

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nommen ist. Die wirtschaftliche Krisis hat noch angedauert und nicht nur die großen Geschäfte, sondern auch die mittleren und kleineren Goldschmiede in ihrem Erwerb beeinflusst, da der Thermometer der Kauflust bald auf den Nullpunkt gelangte. Erst das Weihnachtsgeschäft brachte wieder reges Leben in unsere Kreise. Die Anzeichen zu einer Besserung, welche sich während des Jahres 1902 in einigen Handels- und Gewerbszweigen geltend machten, sind trügerisch gewesen, und die Goldschmiedekunst hat wenig von besseren Konjunkturen bemerkt. So sind wir denn abermals auf den Etat der guten Hoffnungen gesetzt. Aber Mutlosigkeit ist nie ein Zeichen deutschen Geistes gewesen, und der deutsche Goldschmied wird auch im neuen Jahre zielbewußt in dem,,Verbande", seiner Machtquelle, für seine Rechte und die Hebung seines Standes und Berufes kämpfen! Die Deutsche Goldschmiede-Zeitung" wird ihm dabei, wie in früheren Jahren, unentwegt zur Seite stehen, und auch an ihrem Teile mit arbeiten, daß unser Handwerk wieder goldenen Boden habe. In dem schönen Bewußtsein, damit an der Lösung unserer Aufgaben mitzuwirken, rufen wir in den Neujahrsmorgen bei Glockenklang und Gläserklingen hinein: Allezeit unverzagt! Heil dem deutschen Goldschmiedeverband! Heil der deutschen Goldschmiedekunst! Gott segne und beschirme sie in alle Wege!"

Die schöne Weihnachtzeit hat leider im geschäftlichen Leben auch „Weihnachtsgaben gebracht, die man mit Bedauern bemerken mußte. Grossisten detaillierten. So versandte die Engroshandlung von Robert Neber & Co. in Hamburg (Holstenplatz 9) Prospekte an das Publikum, in welchen Uhrketten, Medaillons, Ringe, Ohrringe u. s. w. zu Engrospreisen offeriert werden. Andere Firmen wieder, z. B. Ludwig Gerber & Co. in Leipzig, ließen ihre Prospekte durch den Buchhandel vermitteln, um so die Buchhändler für ihre Manschettenknöpfe, Nadeln. Uhrketten, Taschenbleistifte u. s. w. heranzuziehen, ein Manöver, das wir ebenfalls nicht gut heißen können. ,Taits American Diamond Palace" suchte natürlich auch sein,,glänzendes Elend" unter die Kauflustigen zu bringen. Man suchte aller Orten Vertreter, wo man kein eigenes Geschäft entrieren konnte, und wandte sich an die Juweliere. So erhielt ein Abonnent unseres Blattes in Landshut folgende Offerte:

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,,Ihre Adresse wurde uns als die eines der bedeutendsten Juweliere am dortigen Platze genannt, und wäre es uns deshalb angenehm, wenn sie unsere Vertretung übernehmen würden. Sie wissen sicherlich, daß wir für unsere Steine bislang sehr stark annonciert haben. Wir beabsichtigen dies auch in Zukunft zu tun und zwar in noch größerem Maßstabe, und da zweifellos Taits Diamanten die beste Imitation der Welt sind, würden Sie sicherlich durch eine gute Auslage in Ihrem Fenster große Quantitäten davon verkaufen. Unsere Bedingungen sind: Sie kaufen nach Übernahme unserer Agentur für 500 Mk. Ware per Kasse und verpflichten sich ferner, innerhalb der Dauer eines Jahres für weitere 2500 Mark abzunehmen. Sollten Sie diese Summe jedoch nicht erreichen, verlieren Sie die Agentur. Sie hätten sich weiterhin zu verpflichten, andere Imitationen, als die unsrigen, nicht zu führen. Sie beschränken sich ferner mit dem Verkauf unserer Imitationen ausschließlich auf Ihren Ort, und gehen außerdem die Verpflichtung ein, die Waren nicht unter den von uns festgesetzten Detailpreisen zu verkaufen. Das Skonto, das wir Ihnen einräumen, ist ein derart großes, daß Ihnen ein ganz bedeutender Verdienst bleibt."

Auf den Verdienst war man natürlich immer neugierig. Ein Goldschmied in Küstrin schrieb darum an die Firma, die ihm hierauf einen abgerissenen Fetzen Papier schickte, auf dem nichts weiter steht als „,35 Prozent". Daß der Zettel von ihr herrührt, kann, wenn sie es zu bestreiten Anlaß haben sollte, natürlich nicht nachgewiesen werden! Ob sich wirklich deutsche Goldschmiede gefunden haben, welche auf den Leim gekrochen sind, wissen wir nicht. Wir nehmen zur Ehre unseres Standes an, daß es nicht der Fall sein wird. Freilich ist nichts unmöglich auf dieser Welt! Teilte uns da dieser Tage ein Freund unseres Blattes aus Worms mit, daß er wertvolle Trauringe verkauft habe, und daß der Kunde am anderen Tage wiedergekommen sei, und ihm gesagt habe, ein Goldschmied in Mannheim, dem er die Ringe gezeigt habe, wolle sie um 14 Mark billiger liefern! Der Preis des Wormser Gold

schmieds war ein solider, der des Mannheimer ein so niedriger, daß eben nur eine Unterbietung stattfinden sollte. Ist das auch Wahrung der Standeschre? Entspricht das der Handwerksehre" des Goldschmieds? So lange wir uns nicht selbst von solchen Auswüchsen des Konkurrenzneides freimachen, sind wir von dem Ziel, das wir erstreben, noch fern. Möge das neue Jahr auch in dieser Beziehung eine Läuterung bringen! Nicht auf Konkurrenzneid, sondern auf das Bestreben, dem ehrlichen Gewerbe zu nützen, ist das Vorgehen der Dresdener Goldschmiedeinnung zurückzuführen, welche in der Presse eine Bekanntmachung an das Publikum erließ, worin gebeten wurde, den Bedarf an Schmucksachen bei den Innungsmeistern. zu decken. Ein solcher Appell an das Publikum kann nicht oft genug erlassen werden. Er wird nicht nur den Goldschmieden, sondern auch dem Publikum selbst nützen, das in Warenhäusern, Ausverkäufen, Auktionen u. s. w. nur zu oft beim Einkauf solcher Gegenstände betrogen wird.

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Die Hausierer-Prämie zahlten wir wieder in zwei Fällen, in Selb und in Heilbronn. Im letzteren Falle hatte der dingfest gemachte Schwindler eine Doublé-Uhrkette im Werte von 50 Pfg. als echt goldene verkauft. Der Käufer war betrogen und der Hausierer erhielt fünf Monate Gefängnis. Das Beispiel zeigt aber wieder, wie leicht sich das Publikum betören läßt. Darum sollte die Bekanntmachung der Dresdener Innung auch anderwärts NachDem Hausierhandel ist übrigens, soweit er ahmung finden. die Kasernen in Württemberg betrifft, auch der ,,Verein der Juweliere, Gold- und Silberschmiede Württembergs" zu Leibe gegangen. Das Kriegsministerium will nun zunächst Fälle dieses Hausierhandels in Kasernen namhaft gemacht haben. Manche solcher Unternehmungen, die unser Gewerbe schädigen, gehen übrigens von selbst rückwärts. So ist das „Kaufmann-Spielen“ der Wirtschaftsgenossenschaft des Verbandes deutscher Post- und Telegraphen-Assistenten", welche 1901 rund 6400 Genossen zählte, übel bekommen. Sie hat einen so traurigen Abschluß gemacht, daß sie bis 31. März 1903 liquidieren wird. Bravo! Mit Freude war es auch zu begrüßen, daß die Königl. Sächs. Staatsregierung ihren Beamten, als von diesen ein großer Konsumverein nach dem Muster der Offiziersvereine gegründet werden sollte, nahegelegt hat, diese Idee fallen zu lassen. Der Plan ist dadurch gescheitert. Nicht minder freudig begrüßen wir, es, daß die Aufhebung der gewerblichen Arbeit in den preußischen Strafanstalten, die dem freien Gewerbe seit Jahren eine so drückende Konkurrenz machten, ihren Fortgang nimmt. Alle solche Maßnahmen werden zur Gesundung unseres Handwerks beitragen und das Vertrauen zur Regierung erhöhen. Der Verband" sollte in allen solchen Fällen an maßgebender Stelle den Dank der Goldschmiede zum Ausdruck bringen. Möge uns das neue Jahr noch manche solche erfreuliche Nachricht bringen! Wir schreiten mit der frohen Zuversicht hinein, die den deutschen Handwerker und Kaufmann immer als Ehrenschmuck geziert hat: daß Gott alle Dinge zum besten kehren wird!

Für die Werkstatt.

Schwarzfärben von kleinen Messingplättchen. Es würde jedenfalls am ratsamsten sein, Messingplättchen, welche als Knopf-Unterteile benutzt werden sollen, einfach mit einem schwarzen Farbstoff zu behandeln. Für Knopfunterteile empfiehlt sich zum Schwarzfärben Asphaltlack zu verwenden und zwar solchen, der mit Benzin bereitet ist. Der Lack wird recht dünn angewendet und ist deshalb noch vor dem Gebrauch mit Benzin zu verdünnen.

Man gibt die Messingteile in einen Topf und gießt den Lack darüber und bringt sie dann in eine rotierende Trommel. Der überflüssige Lack wird abgeschleudert und die Gegenstände bei der schnellen Drehung der Trommel auch sofort getrocknet. Für schwarz, grau und blau würde man für diesen Fall einen mit entsprechenden Teerfarbstoffen gefärbten Kopallack oder Zaponlack anwenden. Die Färbung hat selbstverständlich zu geschehen, nachdem die Bleche gebogen sind, denn durch die Behandlung mit Instrumenten irgendwelcher Art wird der Ueberzug wieder beschädigt.

Sollen die Messingteile dagegen auf chemischem Wege schwarz gefärbt werden, so stellt man sich eine Kupferoxydammoniaklösung her, indem man 100 g Grünspan in etwa 1 Liter Salmiakgeist auflöst. Die Messingscheiben läßt man dann etwa 3-5 Minuten in dieser Lösung liegen, wobei man beständig rühren muß. Von der Länge der Zeit ist die Tiefe des Tones abhängig. Hat man die

gewünschte Nuance erzielt, so bringt man die gefärbten Messingstückchen in Wasser, spült ab und trocknet dann in Sägenspänen. (Zu Frage 412.)

Um Gipsformen für galvanische Zwecke zu benützen und einen besonders guten Niederschlag zu erreichen, sind nicht allein die Vorarbeiten von Bedeutung, sondern die Art und Weise der Anlage des Leitungsdrahtes, bezw. die Berührung dieses Drahtes mit der graphitierten Formfläche von besonderer Wichtigkeit.

Bei einer einfachen, kleineren Gipsform kann man einen dünnen ausgeglühten Kupferdraht um den äußeren Rand dieser Form anlegen, durch Umwinden gut befestigen, nachdem die Form selbst vorher gut getrocknet, erwärmt und in einer flüssigen Lösung von reinem Bienenwachs getränkt wurde. Eine solche Gipsform läßt man so lange in der flüssigen Wachslösung liegen, bis ein Aufsteigen von Luftblasen nicht mehr wahrgenommen wird. Bei dem Tränken mit Wachs sorge man dafür, dass möglichst wenig Wachs auf die Formfläche zu stehen kommt. Ist diese Formfläche aber dennoch durch Wachs belegt, so lege man die ganze Form in ein Ofenrohr oder einen anderen gut erwärmten Platz, damit das Wachs wieder zum Schmelzen kommt und so von der Fläche zurücktritt. Nachdem der Leitungsdraht wie oben angelegt, muß zwischen Draht und Formfläche an mehreren Stellen eine Ueberbrückung stattfinden. Dieselbe wird am besten durch Wachs bewerkstelligt, indem der kleine Zwischenraum zwischen Draht und Formfläche ausgefüllt und das Ganze mit Graphit gut leitend gemacht wird. Bringt man jetzt diese Form bei dem Einhängen in das galvanische Bad mit der Leitung in Verbindung, so wird man beobachten

schwefelsaure Kupferbad bei folgender einfachen Zusammensetzung ausgezeichnet bewährt.

Nachdem ein größeres Ton- oder Bleigefäß mit Regenwasser gefüllt, hängt man siebartige runde oder viereckige Körbe aus Blei oder Porzellan mit Kupfervitriolstücken gefüllt derart in die Regenwasserlösung, dass die Körbe den Boden des Gefäßes nicht berühren. In diesem Regenwasser läßt man dann einen Aräometer schwimmen und füllt mit Vitriolstücken in den erwähnten Körben so lange nach, bis die Lösung ein spezifisches Schwergewicht von 18 Grad Beaume erreicht hat. Nachdem diese Lösung gut filtriert, setzt man bei fortwährendem Umrühren so viel gewöhnliche Schwefelsäure zu, bis der Aräometer ein Gewicht von 21-22 Grad Beaume nachweist. Bei dem letzten Ansetzen meines Bades bediente ich mich der Anwendung von arsenfreier Schwefelsäure und machte dabei die Beobachtung, dass von dieser Qualität ein geringerer Zusatz von Schwefelsäure erforderlich ist. Bei einem spezifischen Gewicht von 20 Grad Beaume kann man hier schon mit weiterem Zusetzen von Säure aufhören.

Vor allem bediene man sich bei dem Ansetzen eines neuen Bades einer Probe und beachte folgendes:

a) einen Wärmegrad des Bades von 20 Celsius Grad ist zulässig,

ein höherer

b) die Anwendung eines schwachen elektrischen Stromes, passend zur Größe des eingehängten Formstückes und sehe darauf, ob die Farbe des neu gewonnenen galvanischen Kupfers hellrot ansetzt. Starker Strom scheidet das Kupfer in dunkler Farbe und pulverigen Massen aus,

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können, daß das galvanische Kupfer sich zunächst an den runden Reifen ansetzt, seinen weiteren Weg über die erwähnten Brücken nimmt und dann an der ganzen Formfläche allmählich ablagert. Bei größeren Gipsformen ist es sehr vorteilhaft, sofort geeignete dünne Leitungsdrähte in den Gipsbrei zu versenken, ehe der Gips selbst angezogen, bezw. hart geworden ist. Bei dieser Versenkung der Drähte in den Gipsbrei genügt es, wenn an mehreren Stellen diese Drähte die untere Formfläche gleichsam wie eine Nadelspitze berühren. Auf diesem Wege erreicht man nämlich die Ablagerung des galvanischen Kupfers von der Mitte der Form aus. Das Präparieren der Gipsformen mit Eiweiß und anderen Dingen ist nicht von wesentlicher Bedeutung. Durch Anwendung von Tannin ist mir sogar einmal ein sehr guter Niederschlag in einer großen Cellatinform gelungen. (Zu Frage 415.)

Galvanisches Kupferbad. Man löst 1 kg Kupfervitriol in 10 1 Wasser auf und fügt unter Umrühren allmählich 1100 g krystallisierten Soda, in 21 Wasser gelöst, hinzu; zu dem entstandenen blaugrünen Brei setzt man unter Umrühren so lange von einer konzentrierten Cyankaliumlösung hinzu, bis eine wasserhelle Flüssigkeit entstanden ist. (Zu Frage 421.)

Das Gelingen guter galvanischer Kupferniederschläge ist nicht allein von dem Ansetzen eines entsprechenden Bades abhängig, sondern das Zusammenwirken der unten angeführten Punkte von absoluter Notwendigkeit. Da der Fragesteller unterließ, darüber orientiert zu sein, ob das gewünschte Rezept Auskunft über ein alkalisches (Cyanbad), oder ein saueres Bad geben soll, so diene Ihnen zur Nachricht, daß ich über das alkalische Bad selbst genaue Information nicht geben kann. In der Praxis hat sich bei mir das

c) die Formflächen bei Gipsformen müssen sehr gut durch Bepinseln mit feinstem Graphitpulver leitend gemacht werden. Empfehlenswert ist das Mischen von zwei Teilen Graphit mit einem Teil gutem Silberpulver. Ist die Formfläche der Gipsform nicht allzu diffizil, dann ist das Einreiben dieses gemischten Pulvers mit der Fingerspitze anzuwenden, beachte aber, mit der Nagelspitze des Fingers die Formfläche nicht zu verletzen. Gute galvanische Niederschläge müssen bei einfacher Blechstärke bis zur Form eines Cylinders gerollt werden können ohne zu brechen. Bei dem Ankauf von Kupfervitriol fordere man I. Qualität für den bestimmten Zweck, da minderwertige Produkte mit Eisenvitriol versetzt sind.

Im Hochsommer arbeiten alle Bäder weit besser als im Winter, selbst wenn man bei dieser Jahreszeit ein Bad künstlich bis zu 28 Grad Celsius erwärmt. Sobald bei einer Probe der gewonnene Kupferniederschlag noch brüchig erscheint, dann ist ein weiterer Zuschlag von Schwefelsäure unbedingt notwendig. Man hüte sich jedoch bei dem Zusatz von Schwefelsäure ein „Zuviel" in Anwendung zu bringen, da ein solches stark versäuertes Bad sehr schwerfällig arbeitet. (Zu Frage 421.)

Blaumachen kleiner Gegenstände aus Eisen. Man nimmt eine Trommel, wie man sie beim Kraffeebrennen braucht, füllt dieselbe bis 3 oder / ihres Raumgehaltes, und verfährt dann ganz so, wie beim Kaffeebrennen, indem man die Trommel über freiem Feuer so lange dreht, bis die gewünschte Farbe zum Vorscheine kommt, wovon man sich durch öfteres Nachsehen überzeugen muss. Man darf nur Gegenstände von gleicher Grösse in die Trommel schütten. (Zu Frage 422.)

Abonnements-Einladung.

Wiederum stehen wir an der Schwelle eines neuen Jahres, dem 6. Lebensjahre unserer ,,Deutschen Goldschmiede-Zeitung", deren segensreiche Wirksamkeit sich im Gewerbe immer mehr und mehr fühlbar macht, so daß wir heute den stolzen Bestand von nahezu

feststellen können.

3000 zahlenden Abonnenten

Daß wir auf einen solchen Erfolg stolz sind, wird uns jedermann nachfühlen können, der da weiß, welch eine Unsumme von Arbeit bewältigt werden mußte, um die Zeitung so auszugestalten, daß sie allen Anforderungen an ein modernes Fachblatt für unser Kunstgewerbe genügen konnte! Es ist uns dieser Erfolg aber auch ein sicherer Beweis dafür, daß die von uns verfolgte Interessenvertretung der deutschen Goldschmiede die verdiente Würdigung findet.

Nicht vergessen wollen wir bei dieser Gelegenheit, allen unseren verehrten Abonnenten sowohl, als auch allen denen verbindlichst zu danken, welche von Anbeginn unserer Zeitung an uns treulichst mit Rat und Tat zur Seite standen und damit redlich zu deren heutigen Ansehen beitrugen.

Daß wir nicht stille stehen, sondern in der Vervollkommnung unserer Zeitung immer weiter schreiten, beweist Ihnen die heutige Ausgabe derselben!

Näheres über die weiteren Ziele besagt Ihnen der Artikel gleicher Bezeichnung in der vorliegenden Nummer. Wir empfehlen denselben Ihrer gefl. eingehenden Durchsicht.

So hoffen wir denn zuversichtlich, daß unsere bisherigen Abonnenten ihre alte Anhänglichkeit uns bewahren werden und immer neue Freunde uns werben helfen. Dadurch werden wir in der Lage sein, Ihnen immer mehr zu bieten zum Besten und zur Förderung des deutschen Goldschmiedegewerbes.

Der Ordnung halber bemerken wir, daß alle diejenigen unserer verehrten Abonnenten, welche nicht bis 1. Januar die Zeitung abbestellten, rechtlich als weiter abonniert gelten.

Und nun wünschen wir allen Abonnenten, allen Freunden und Gönnern unserer Deutschen GoldschmiedeZeitung ein

recht gesegnetes neues Jahr!

Mögen alle Hoffnungen und Wünsche, die man an dasselbe hat, in Erfüllung gehen, damit am Schlusse mit Befriedigung auf dasselbe zurückgeblickt werden kann.

welche die

Wir begrüßen Sie

In größter Hochachtung

Redaktion und Verlag der Deutschen Goldschmiede-Zeitung.

Vorteile

Deutsche Goldschmiede-Zeitung

Preis pro Quartal M. 1.75

Rechtsauskunft kostenlos

ihren Abonnenten bietet:

erteilt die Redaktion ihren Abonnenten in allen Angelegenheiten. Desgleichen wird bereitwilligst und kostenlos Auskunft erteilt in allen

Fachlichen Fragen über Patente und Erfindungen

Weitgehendste Unterstützung und geeignetes Material liefert die Redaktion
ihren Abonnenten kostenlos zur

Bekämpfung des Hausierwesens und der
Goldwarenauktionen

Hierzu gehört:

1. Kostenfreie Lieferung von Zirkularen betreffs Hausierverbotes zur Verbreitung an Tageszeitungen und Polizeibeamte.

2. Lieferung eines Plakates: ,, Hausieren mit Schmucksachen, Taschenuhren. Brillen und optischen Instrumenten ist verboten, zweifarbig, zum Aufhängen in öffentlichen Lokalen, Grösse 39X 48 cm: per Stück 5 Pfg. Aufgezogen auf Pappe: per Stück 25 Pfg. 3. Gewährung einer Prämie von 5 Mark für jede erfolgreiche Anzeige eines Hausierers mit Goldwaren und Taschenuhren.

Amtliches Organ des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede, sowie zahlreicher Vereinigungen und Innungen Preis pro Quartal M. 1.75 Die Reklame des Goldschmiedes wird wirksam unterstützt durch:

a) Kostenfreie Lieferung von Notizen und Artikeln zum Abdruck in Tageszeitungen.

b) Lieferung von Postkarten mit dem Wappen der Deutschen Goldschmiede (vom Verband als solches anerkannt und angenommen). Vierfarbenkolorit, 10 Stück M.-.50, 50 Stück M. 2.-, 100 Stück M. 3.50.

c) Lieferung von Postkarten mit Emblem der Goldschmiedekunst. 100 Stück M. 1. postfrei.

d) Lieferung des Klischees des Deutschen Goldschmiede-Wappens, 8.5X6 cm M. 1.50.

e) Lieferung von Klischees: Sinnbild der Goldschmiedekunst zur Verwendung für Druckwerke, Briefköpfe u. s. w. Grösse 512 X 32 cm: M. 1.-

f) Lieferung der Broschüre:,, Schmuck und Geschmeide der deutschen Frau". Studien und praktische Winke von K. M. v. Metzsch. 84 Seiten stark, mit vielen Illustrationen, zu dem Vorzugspreise von 75 Pfg. statt M. 1.

In allen übrigen kaufmännischen und gewerblichen Fragen stebt die Redaktion der Deutschen Goldschmiede-3eitung ibren Abonnenten mit Auskunft bereitwilligst zur Verfügung! MAAA

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