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grandeln gefaßt und stammen wie die Brillantwaren aus Pforzheim. Direkt neben der Fischerschen Ausstellung befindet sich zur allgemeinen Besichtigung ein Photographiealbum der Hofbuchbinderei Ed. Scholl Nachfolger, dessen Silberbeschlag und reiche Fassung der Steine gleichfalls der Werkstätte des Herrn Juwelier Fischer entstammt. Weitere Erzeugnisse der Silberwaren-Industrie zeigt uns das Mützengeschäft von Karl Kayser, der eine ganze Anzahl von silbernen Schirmgriffen zur Ausstellung bringt, selbst der Stahlstock aus einem Stück der Firma G. Rau in Pforzheim ist vertreten. Joh. Schimpf.

Die Ringsammlung der Pforzheimer Kunstgewerbeschule,

die vor wenigen Jahren um einen hohen Preis erworben wurde, hat eine Konkurrentin, was vielen unserer Leser unbekannt sein dürfte. Sie befindet sich in Rom in den Händen des Herrn Nelidow, des russischen Gesandten am italienischen Hof und bildet einen Teil der ca. 1000 Nummern umfassenden altgriechischen Juwelensammlung der reichhaltigsten ihrer Art. Die Sammlung stammt aus dem Balkan, Südrußland, den griechischen Inseln, Kleinasien, Syrien und Egypten. Aus Italien rührt kein Stück her. Die Abteilung der Ohrringe, etwa 300 Nummern, bietet eine reichhaltige Auswahl. Im 5. Jahrhundert vor Chr. findet man nur Anhängsel in Form von kleinen Frauenköpfen, dann folgen Mänadenköpfe. Auch die Abteilung von Halsschmuck und Herrennadeln ist sehenswert, vor allem das künstlerisch wertvollste Stück, eine Silbernadel, die in einer anderthalb Zoll hohen Aphrodite endet. Dann kommt die große Ringsammlung, von den ältesten Formen an, wo der Ring nur als Henkel des beweglichen Siegels diente, bis zum Reliefring mit Porträts und Figuren, den Doppelringen und schließlich den Ringen, die nur als Fassung wertvoller Steine, oder als Träger kleiner Schlüssel dienen. Interessant sind auch die kleinen, Weihrauchfläschchen ähnelnden Parfümbehälter. Zum Schlusse ist die Sammlung von Goldketten und von byzantinischem und türkischem Schmuck zu erwähnen. Es ist nur zu wünschen, daß die schöne Sammlung bald durch billige Vorlagen der Kleinkunstindustrie zugänglich gemacht wird.

Über den Stil der Juwelierarbeiten,

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den gegenwärtig die Mode fordert, schreibt der Bericht der Ältesten der Kaufmannschaft, daß nach wie vor das Bestreben vorherrscht, durch möglichst einfache Anordnung der Steine eine tunlichst große Wirkung zu erzielen; die künstlerische Zeichnung kommt erst in zweiter Linie. Allenfalls finden einfache, leichte Formen, deren Hauptlinien mit kleinen Steinen ausgefaßt sind, noch Anklang, dagegen sind extravagante, modern stilisierte Stücke schwer verkäuflich. Auch in der Bijouteriefabrikation sind auffallende Muster, wie z. B. die mit „Darmstädter Kunst" bezeichnete Richtung, sehr wenig begehrt, und bleiben einfache Formen und naturalistische Motive entschieden bevorzugt. (? D. Red.) · Was den Handel mit farbigen Edelsteinen betrifft, so war nach dem genannten Bericht Smaragd der am meisten gesuchte Stein. Das wenige Material, welches in guten Qualitäten davon am Markte war, und die enormen Preise, welche selbst für Mittelware verlangt wurden, erschwerten sehr das Geschäft; größere annähernd reine Steine von guter Farbe waren zu Liebhaberpreisen erhältlich; reguläre Marktpreise gab es nicht mehr. Auch Rubine waren viel verlangt und behielten ihre bisherigen hohen Preise. Saphire blieben auf bisherigem Preisniveau wenig gesucht, feinste Qualitäten steigerten ihre Preise. Der Bedarf an Opalen ist zurückgegangen, die schon lange sehr niedrigen Preise blieben unverändert. Von Türkisen waren nur ganz feine Qualitäten verlangt, die sehr schwer zu beschaffen waren und teuer bezahlt wurden. Für Halbedelsteine (Olivine, Turmaline, Edeltopase usw.) war regere Nachfrage;

ihre Verwendung begünstigten die herrschende Mode und der enorme Preis der meisten Edelsteine. Hiesige Importeure offerierten große brasilianische kristallisierte Stücke, Rohamethyste bis zum Gewichte von 300 Kilogr., die in den Schleifereien von Idar und Oberstein Absatz fanden.

Nachahmungen mittelalterlicher Kunstarbeiten sind z. Zt. im Kestnermuseum zu Hannover ausgestellt. Es handelt sich, um es weniger schonend auszudrücken, um Fälschungen in der Art der berüchtigten Krone des Saïtaphernes im Pariser Louvre, welche jetzt aus den Sammlungen abgesondert und in einem eigenen Schrank an der Westseite des oberen Korridors zur Schau gestellt sind. Schon lange war ein kleiner Teil der ehemaligen Culemannschen Sammlung den Kennern verdächtig gewesen; der große Betrug, dem neuerdings namhafte Autoritäten in Paris und anderen Plätzen zum Opfer fielen, hat wohl den Anlaß gegeben, die einzelnen Objekte etwas näher und sorgfältiger unter die Lupe zu nehmen. Als Opfer dieser fachmännischen Untersuchung haben sich die ausgeschlossenen Gegenstände ergeben, die wahrscheinlich rheinischen Fälscherwerkstätten aus den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts entstammen und von dort aus in zahlreiche Privat- und öffentliche Sammlungen gelangt sind. Die mit anerkennenswertem Geschick imitierten Objekte gehören der romanischen und gotischen Stilperiode an, die damals fast noch ausschließlich den Sammler interessierten und deshalb allein einen mit großen Mühen und Kosten inszenierten Fälschungsprozeß lohnten. Die meisten Gegenstände sind kirchlichen Charakters: Reliquienschreine, Bischofsstäbe, Kruzifixe, Bronzefigürchen von Heiligen, silbervergoldete, mit Steinen gezierte Buchdeckel usw. Die Technik des Zellenschmelzes und der Elfenbeinschnitzerei ist mit bemerkenswerter Sicherheit und Geschicklichkeit gehandhabt und entschuldigt recht wohl die Täuschung kunstenthusiastischer Sammler, die vor 40 bis 50 Jahren noch nicht durch trübe eigene Erfahrungen und große Betrugseklats in gleicher Weise gewitzigt waren wie die Amateure und die Museumsverwaltungen unserer Zeit. Bei der gegen früher ganz enorm fortgeschrittenen Geschicklichkeit der großen Fälschungswerkstätten, wo die raffinierteste technische Handhabung mit tausendfach variierten Listen, die gefälschten Sachen auf harmlosen und versteckten Wegen in den Handel zu bringen, Hand in Hand geht, sollte kein bedeutsamer Gegenstand mehr erworben werden, für den der Händler resp. Privatverkäufer nicht ein überzeugendes Ursprungszeugnis nachweisen kann. Jedenfalls ist es der

Direktion des Kestnermuseums als eine ehrliche und offene Tat zu danken, daß man den gewichtigen Zweifeln der Kenner an der Echtheit eines Teiles der Sammelobjekte nicht taube Ohren entgegensetzt, sondern diejenigen Gegenstände, die als unzweifelhaft echt nicht zu halten waren, als Fälschungen preisgegeben und klar und deutlich bezeichnet hat. Auch so bieten sie in ihrer Vereinigung ein interessantes Schaustück, das vielleicht von mancher Seite als eine beherzigenswerte Warnung gegen die eingerissene, ganz einseitige Bevorzugung der Erzeugnisse entfernter Kunstperioden Beachtung findet. Vielleicht wendet die hier verkörperte schmerzliche Lehre den übertriebenen Sammeleifer von uralten Objekten, die durch ihre Seltenheit und ihre horrenden Preise die Fälscher zu immer stärkeren und raffinierteren Anstrengungen anspornen, mehr und mehr ab und den vielfach mustergültigen Schöpfungen des heutigen Kunstwerks zu, das, gegen die wahnsinnigen Phantasiepreise der Antiquitäten gerechnet, meist noch zu ganz minimalen Preisen arbeitet.

Deutsches Kunstgewerbe und Weltausstellung in St. Louis 1904.

In der Zeitschrift „Kunst und Handwerk" des Bayrischen Kunstgewerbevereins hat der mit dem Gebiete der an

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nachher gravierte oder ziselierte Stücke, vorzüglich Hohlgefäße spielen auf dem amerikanischen Tisch eine große Rolle.. Was endlich Goldschmiede- und Juwelierarbeiten betrifft, so werden wohl in keinem Lande der Welt Wertumsätze auf diesem Gebiete erzielt wie in den Vereinigten Staaten. Einfache geschmackvolle Arbeiten deutscher Provenienz haben beim reisenden amerikanischen Publikum stets zahlreiche Abnehmer gefunden.

Zu unseren Abbildungen.

Soweit unsere Abbildungen sich auf die Ausstellung von Goldschmiedearbeiten aus Rheinland und Westfalen im Kunstgewerbemuseum von Köln beziehen, sind sie in dem besonderen Berichte über diese Ausstellung gewürdigt. Auch die Arbeiten von Bildhauer A. Reimann in Berlin sind schon in No. 11 der „Deutschen Goldschmiede-Zeitung" besprochen, anläßlich der Erwähnung des Werkes „Kleinplastik", das dieser Künstler neuerdings herausgegeben hat. Wir können hier im allgemeinen auf das dort Gesagte verweisen. Von unseren Abbildungen nach Arbeiten A. Reimanns sei auf die beiden Spiegelrahmen S. 142 und den dreiteiligen Leuchter auf S. 149 besonders aufmerksam gemacht, deren künstlerische Durchbildung eine gesunde Eigenart verrät. Weniger glücklich

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ist der Schmuck auf S. 147; das einfache, spangenartige Mittelmotiv ist beachtenswert, die Außenteile bei dem oberen Anhänger aber für Schmuck nicht fein genug. Sehr reizvoll ist die Beleuchtungsfigur. Sie würde im Schaufenster eines Goldschmiedeladens gewiß vorzüglich wirken. Die beiden Spiegelentwürfe (Vorder- und Rückseite) von L. Knupfer-Pforzheim sind in Silber, Email und Besatz mit Korallen gedacht. Ein guter Gedanke ist die Einfachheit der Umrahmung für das Spiegelglas. Die Eigentümerin des Spiegels wird dadurch beim Benutzen desselben nicht von dem eigentlichen Zwecke abgelenkt. Der Metallaltar aus der herzogl. bayr. Hofkunstanstalt des Kommerzienrats und Hofjuweliers Jakob Leser in Straubing erweckt insofern besonderes Interesse, als es der erste größere, gotische Altar ist, der in Deutschland vollständig aus Metall gefertigt wurde. Dieser gotische Metallhochaltar ist bestimmt für die Kathedrale in Jentschoufu (China), der Residenz des Bischofs v. Anzer, der speziell einen Metallaltar wünschte.

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Solche Altäre haben denen aus Holz gegenüber immerhin den Vorzug, daß sie durch ihr Material die denkbar größte Dauerhaftigkeit gewähren und neben größerer Prunkwirkung auch zartere Durchführung gestatten. Der abgebildete Altar präsentiert sich als Tabernakelaltar mit hochentwickeltem Tabernakelbau und seitlich sich anschließenden Figurenretabeln und hat in seinem Mittelbau inkl. Mensa die Höhe von 6.50 m; er ist vollständig aus Metall (Bronze und Kupfer) gefertigt und ganz vergoldet.

Die Entwürfe zu diesem großen Werke wurden von Herrn Oskar Leser jun., der auch sonst an der Durchführung desselben beteiligt war, gefertigt.

Eine Arbeit von besonderem, aktuellem Interesse ist der große Preispokal zum Frankfurter Sängerwettstreit, den Kommerzienrat Bock gestiftet hat und der aus der altbewährten Kunstwerkstätte des Herrn Hofjuwelier Schaper in Berlin hervorgegangen ist. Er verherrlicht in schlichter, ungezwungener Symbolik das deutsche Lied, in der Lyra, die, auf dem Deckel stehend, das Ganze bekrönt, und in den vier Darstellungen, die, getrennt durch ebensoviele stilisierte Lorbeerbäume, den Sockel schmücken, auf denen der Pokal steht. Diese vier Allegorien sind in die vergoldete Fläche eingraviert mit schwarz eingeriebener Zeichnung und stellen die vier Arten des deutschen Volksgesanges dar, nämlich die Ballade, die Hymne, das Trinklied und das Liebeslied. Gewonnen wurde der Pokal vom Männergesangverein Krefeld.

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Unser diesmaliges Kunstblatt, No. 12, bringt Entwürfe für Uhren mit Anhängebroschen. Die Brosche zum Anhängen ist dabei jeweils so ornamentiert, daß sie mit der Dekoration des Uhrgehäuses zusammengeht, d. h. es ist Uhr und Brosche als zusammengehöriges Schmuckstück komponiert. Man sieht, bis zu welchem Grade die Uhr als Kunst- und Ziergegenstand ausgebildet werden kann und wie vielerlei Möglichkeiten der Dekoration von Uhrgehäusen offen stehen. Besonders glücklich erscheinen diejenigen Anhängebroschen entworfen, die in breitem (Quer-) Format gehalten sind, da sie dadurch in wirkungsvollen Gegensatz zu dem Kreisrund der Uhr und dem abwärtsgehenden Zuge der Ketten treten. Auch die Mannigfaltigkeit in der Kettenanordnung verdient Erwähnung. Die Entwürfe stammen von Herrn A. Leutfeld, Zeichner in Hanau. R. R.

ELEKTRISCHE LAMPE

von Bildhauer A. Reimann, Berlin.

JP

Das Löten der Metalle

und die Herstellung der Lote und Lötmittel.

Das Löten hat den Zweck der festen Vereinigung zweier gleichartiger oder verschiedener Metallteile durch ein in flüssigen Zustand versetztes Metall oder Metalllegierung, das sogenannte Lot. Da das Lot die Festigkeit der Lötung bedingt, so ist bei der Wahl des Lotes auf die erforderliche Festigkeit des Gegenstandes Rücksicht zu nehmen. Die zu lötenden Metallteile müssen vollständig frei von Oxyd, also metallisch blank sein, was man durch Abfeilen, Schaben, Kratzen oder durch Abbeizen mit Säuren erreicht. Die zu verlötenden Stücke müssen möglichst genau aufeinander passen und sollen auf die Schmelztemperatur des Lotes erhitzt werden. Bei der Auswahl des Lotes ist ferner zu berücksichtigen, daß dasselbe einen niedrigeren Schmelzpunkt hat, als jeder der

zu lötenden Metallteile,

auch sind möglichst nur solche Metalle als Lot zu verwenden, welche mit den zu lötenden Metallen Legierungen bilden. Das Lot soll möglichst die Farbe und annähernd auch die Festigkeit des zu lötenden Gegenstandes besitzen.

Zur Entfernung der sich beim Erhitzen bildenden Oxydschichten

auf den Metallteilen benützt man während des Lötens verschiedene ,,Lötmittel", welche teils, indem sie schmelzen und die betreffenden Lötstellen bedecken, die atmosphärische Luft abhalten und so die Oxydation verhindern, teils eine reduzierende und lösende Wirkung auf die Oxyde selbst ausüben. Je nach der Temperatur, die man beim Lötprozeß

Ein Zusatz von Blei macht das Lot schwerer schmelzbar, aber billiger. Ein Zusatz von Wismut erniedrigt den Schmelzpunkt. Die Weichlote werden zum Löten leichtschmelzender Metalle, z. B. Britanniametall u. s. w., sowie zum Löten von

DREITEILIGER TAFELLEUCHTER von Bildhauer A. Reimann, Berlin.

anwenden muß, sind die Lötmittel verschieden.

Die Lote unterscheidet man in zwei Klassen, die Weichlote und Hartlote. Die Weichlote, auch Schnelllote, Zinnlote oder Weißlote genannt, bestehen aus weichen, leichtflüssigen Metallen oder Legierungen und besitzen keine große Festigkeit, sind auch infolge ihrer leichten Schmelzbarkeit sehr leicht und bequem zu handhaben. Es werden Zinn, Zinnblei und Zinnbleiwismutlegierungen als Weichlote benutzt. Reines Zinn verwendet man nur bei Gegenständen aus reinem Zinn.

Weißblech verwendet. Bei Herstellung der Lote werden die Metalle in einem Graphittiegel bei möglichst niedriger Temperatur zusammengeschmolzen, mit einem eisernen Stab gut durcheinander gerührt und in eiserne Formen zu Stangen ausgegossen. Um das Lot beim Löten flüssig zu machen, benützt man als Wärmequelle den Lötkolben, welcher stets möglichst oxydfrei und an der Gebrauchsstelle verzinnt zu halten ist.

Das sogenannte Sickerlot, auch Sicherlot genannt, erhält man, wenn man gleiche Teile Blei

und Zinn zusammenschmilzt, gut vermischt, dann bis zum Beginn des Erstarrens stehen läßt und den noch flüssigen Teil (das sehr leichtflüssige Sickerlot) abgießt. Dieselbe Mischung kann übrigens einfacher aus genau 37 T. Blei und 63 T. Zinn durch Zusammenschmelzen hergestellt werden.

Die Innenseite von Trink- und Kochgeschirren, sowie von Flüssigkeitsmaßen darf nach dem Gesetz nur mit einem Lote gelötet werden, welches in 100 Gewichtsteilen höchstens 10 Gewichtsteile Blei enthält.

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Zinnlot zum Löten von gußeisernen Gegenständen erhält man aus gleichen Teilen Zinn, Blei und Wismut. Das Gußeisen muß vollständig blank sein, was eventuell durch Beizen mit Salz- oder Salpetersäure erreicht wird. Nimmt das Eisen das Lot nicht an, so taucht man den metallisch rein gemachten Gegenstand vorher in eine konzentrierte Lösung von Zinnsalz in Wasser oder in Salzsäure, in welcher so viel Zinn aufgelöst wurde, daß sich nichts mehr löst.

Zinnlote zum Löten von Blei, Zink, Zinn, Weißblech, sowie auch Kupfer und Messing, wenn eine besondere Festigkeit nicht verlangt wird, sind wie folgt zusammengesetzt:

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Wenn Messinggegenstände weich gelötet werden, so sticht die weiße Farbe des Lotes unangenehm von der Messingfarbe ab. Wenn dies hinderlich, läßt sich die Lötstelle auf folgende Weise gelb färben.

Man löst 10 T. Kupfervitriol in 35 T. Wasser, bringt die Lösung auf das Lot und berührt mit einem blanken Eisendraht. Die Stelle erscheint hierdurch verkupfert. Um die verkupferte Stelle gelb zu färben, bestreicht man sie mit einem Gemisch von einem Teil einer Lösung von 1 T. Zinkvitriol in 1 T. Wasser und zwei Teilen einer Lösung von 10 T. Kupfervitriol in 35 T. Wasser und reibt mit einer Zinkstange ein. Die entstehende gelbe Farbe kann eventuell noch durch vorsichtiges Polieren verbessert werden.

Die Praktiker beurteilen die Güte des Weichlotes allgemein nach dem Aussehen der Oberfläche der gegossenen Stücke und legen besonders Wert darauf, daß dieselbe strahlig, kristallinisch sei, sogenannte „Blumen" zeigt, welch letztere stärker glänzen müssen, als der matte Grund, welcher mattiertem Silber gleicht. Wenn das gegossene Lot eine gleichförmig grauweiße Farbe hat, ist dies ein Zeichen dafür, daß die Legierung eine zu geringe Menge von Zinn enthält. In diesem Falle setzt man der wieder geschmolzenen Legierung noch Zinn zu, da zu zinnarmes Lot eine große Dickflüssigkeit besitzt.

Die Hartlote unterscheidet man je nach dem Metalle oder der Legierung, für deren Lötung sie dienen sollen, in Messing-, Argentan- oder Neusilber-, Kupfer-, Gold-, Silberlote u. s. w.

Das Messingschlaglot besteht aus Messing mit niederem Schmelzpunkt und wird durch Zusammenschmelzen von Kupfer mit einer größeren Menge Zink erhalten. Manchmal wird auch zur Erhöhung der Leichtflüssigkeit ein geringer Zusatz von Zinn gegeben. Die Hartlote kommen meist in Form von Körnern in den Handel. Obwohl viele Metallarbeiter sich das Lot selbst herstellen, ist doch die Verwendung des fabriksmäßig hergestellten Hartlotes zu empfehlen, da durch Herstellung größerer Mengen leicht Produkte von völliger Gleichmäßigkeit erzielt werden können.

Bei der Anfertigung des Hartlotes verwendet man, um die Legierung in Körner, sogenannte Granalien zu verwandeln, einen Reisbesen, durch welchen man das geschmolzene Metall in Wasser laufen läßt. Die verschieden großen Körner werden durch Sieben sortiert.

Silberschlaglot gießt man in Stäbchenform, welche dann zu Blechen ausgeschlagen oder ausgewalzt werden. Für den Gebrauch nimmt man davon kleine Schnitzel, sogenannte Paillen. Man kann auch das flüssige Lot, etwas abgekühlt, in einen trockenen, eisernen Mörser gießen und noch heiß, in sprödem Zustande zerstoßen. Endlich kann man es auch feilen und die Späne zum Löten verwenden.

Zum Löten von Eisen benutzt man am besten Kupfer oder Messing. Zum Löten von Kupfer nimmt man das sogenannte harte Schlaglot aus 2 T. Kupfer und 1 T. Zink. Zusammensetzung verschiedener Hartlote:

1. Gelbes Schlaglot zum Löten von Messing, Bronze, Kupfer und Eisen:

ENTWURF ZU EINEM HANDSPIEGEL (VORDERSEITE) IN SILBER MIT EMAILLE UND KORALLEN

von L. Knupfer, Zeichner in Pforzheim.

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