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Trotzdem ein solcher Färbungsprozeß denkbar einfach und wesentlich leichter als die Ausführung einer guten Vergoldung ist, ist es zu bewundern, daß man oft genug noch Goldschmiede findet, die nicht in der richtigen Weise färben können.

Während zu allen galvanischen Arbeiten einige Erfahrung und Übung gehört, ist bei der Ausführung des Färbens nur darauf zu achten, daß die Waren nicht über die Zeit hinaus in der Farbe hängen. Wir können jedem Kollegen nur raten, versuchsweise einmal einen 14 kar. massiven Ring oder eine Kette zu färben, um sich von unseren Ausführungen zu überzeugen. □ Da die Farbe vor allem auch bedeutend haltbarer ist, wie Vergoldung, und zudem nur ca. 20 Pf. für 8-10 maligen Gebrauch kostet, kann jedem Goldschmied nur empfohlen werden, matt auszuführende Schmuckgegenstände stets zu färben.

Man kann auf diese Weise seine Kundschaft besser zufriedenstellen und dabei selber die Vergoldung sparen, was jährlich eine ganz ansehnliche Summe ausmacht.

Je nach der Beschaffenheit, d. h. nach der Legierung, des zu färbenden Goldes muß auch die Zusammensetzung der Farbeflüssigkeit eine verschiedene sein. Während die Behandlung von 14 kar. Golde schon bekannt ist, dürfte man sich über ein FärbungsVerfahren für geringere Legierungen noch im Unklaren sein. Wir lassen daher in Nachstehendem für beide Fälle geeignete Methoden folgen.

1. Farbe für 14kar. und besseres Gold.
1.

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II.

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Uni auf echte Goldsachen (im Feingehalt von 14 kar. aufwärts) eine schöne, dauerhafte Mattfarbe zu erzielen, verfährt man folgendermaßen: In eine feuerfeste Porzellanschale oder irdenen Topf (für 10 Pf.) bei jedem Töpfer erhältlich, gieße man: 50 g Kalisalpeter, 30 g chem. reinen Salpeter, 25 g Kochsalz und etwas Wasser. (Mit der unter II aufgeführten Lösung wurden ebenfalls gute Resultate erzielt.) Die Mischung wird wegen der giftigen Dämpfe, die während des Färbeprozesses entstehen, am besten in einem getrennten Raume (unter einem Kamin), noch besser im Hofe gekocht, auf keinen Fall aber in der Werkstätte, da sonst die Werkzeuge unter der Einwirkung der Dämpfe sehr leiden. Die zu färbenden Gegenstände werden vorher gut vorgeschliffen, mit der Schleuderbürste mattiert, schwarz ausgeglüht und sobald die Farbe kocht, hängt man die Ware an einem Platin- oder Feinsilberdraht drei Minuten in die kochende Flüssigkeit hinein, bis sie eine dunkelbraune Färbung zeigen. Man nimmt nun die Waren heraus, spült sie in einem bereitstehenden Wassergefäß gut ab und kratze mit einer feinen Messingbürste unter Anwendung von Tropfbier, oder besser einer Lösung von Seifenwurzel oder Panama-Spähne, tüchtig durch, lege solche eine Minute in Salmiakgeist, wodurch der matte Ton noch etwas erhöht wird.

Hat man nach der ersten Behandlung die gewünschte Farbe nicht erreicht, dann tauche man die Ware nochmals 11/2 Minuten in die kochende Säure und verfahre wie zuvor. Sollte es vorkommen, daß bei Gegenständen, zwischen welchen sich Platinteile befinden (z. B. Chatons), letztere auch mit einer feinen Goldschicht überzogen werden, muß der Färbeprozeß, um diesen Übelstand zu beseitigen, ebenfalls nochmals wiederholt werden.

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Dunkle Lötstellen, die nach dem Färben sichtbar werden, lege man einen Augenblick in erwärmten Salmiakgeist, wodurch die Stellen eine hellere Farbe annehmen.

2. Farbe für 6-14kar. Gold. 10-15 g Salpeter und

1 Liter chem. reine Schwefelsäure.

Um Schmucksachen im Feingehalt von 6-14 Karat zu färben, verfahre man mit den Vorarbeiten genau wie oben erwähnt, nur mit dem Unterschiede, daß diese Waren nicht geglüht werden dürfen. In ein Farbgefäß gieße man 1/4 Liter chem. reine Schwefelsäure und bringe diese Flüssigkeit unter einem Rauchabzug (da sehr starke Dämpfe sich entwickeln) zum kochen, schütte dann ca. 10-15 g Salpeter hinzu und hänge gleichzeitig an einen Silberdraht den zu färbenden Gegenstand eine Minute lang hinein, wodurch eine schöne braune Färbung erzielt wird. Nun spült man die Ware in reinem Wasser ab und verfährt wie bei 14 kar. ᄆ Färbung beschrieben.

Ist das gewünschte Matt nicht erzielt, wiederhole man den Prozeß und der Erfolg bleibt nicht aus. L. R.

UNTE

Wiener Schmuckmoden.

NTER den Schmuckgegenständen spielt momentan die Uhr eine hervorragende Rolle, und sogar die der Herren sucht sich durch auffällige Form und Ausführung bemerkbar zu machen. Sie ist beispielsweise manchmal ganz flach und das moderne Gehäuse aus Platin, mit einer eingelegten Brillantsonne oder Brillanttupfen verziert; eine andere ist ungewöhnlich groß und massiv, den goldenen Deckel schmückt ein eingelegtes farbiges Bild im Genre Watteau, oder der Rand des goldenen Zifferblattes ist in figuraler Art im Louis XVI. Stil bemalt. Eine der neuesten Herrenuhren in großer massiver Form, hat ein Gehäuse aus schwarzem Onyx mit einer weißgestreiften Musterung, eine andere gleichfalls massive goldene Uhr fällt durch viereckige Form auf. Der Automobilist trägt die Armbanduhr aus schmalem roten oder gelbbraunem Autoleder, die einen Schnallenverschluß hat; der Rahmen dieser ganz flachen Uhr ist aus Gold, Silber oder Platin; Damen tragen solche Armbanduhren an ganz schmalen Lederstreifen aus moosgrünem, neublauem oder rehfarbenem Wildleder, auch in schwarzem, mauvefarbenem, grünem oder rotbraunem Autoleder. In feinster Ausführung sind letztere Uhren oft rundherum mit Brillanten besetzt. Am Originellsten wirkt jedoch die Damenuhr im Ring, in viereckiger Form mit Platinrahmen, der mit Brillanten besetzt ist; der Reif selbst ist a jour gearbeitet und besteht aus fünf dünnsten Platinreifchen, die nur unterhalb des Fingers ein glattes Stückchen Platin verbindet. Noch eigenartiger ist ein Ring mit Uhr in einem herzförmigen Rahmen aus Onyx, der mit Brillanten eingerahmt ist, der Reif aus Platin ist bis zur inneren Fläche mit Brillanten in abgestuften Größen besetzt. Ganz neu ist auch eine Uhr in Form eines herzförmigen Anhängers, deren Rahmen aus schwarzem Onyx mit Brillanten eingerahmt ist; dieselbe wird an der linken Seite der Taille an einer schwarzseidenen flachen Schleife getragen, deren Kanten dicht mit Brillanten eingelegt sind. Eine andere Uhr wird als Anhänger in einem Platinrahmen in viereckiger Form getragen; in den Rahmen ist ein Brillantenfeston eingelegt, das am oberen geraden Rand eine Masche bildet; oberhalb der Masche ist ein mit Brillanten besetzter ovaler Platinring angebracht. Auch im Bügel der Handtasche findet die Uhr einen Platz; eine ganz neuartige zeigt die moderne, kurze, breite Form aus Platinnets; das Netz ist dem ziemlich breiten Bügel faltig eingereiht und innen an dem Bügel hängt an Ringen in einem Rahmen ein gleiches Miniaturtäschchen, das zur Aufnahme von Kleingeld_dient. In den Bügel ist an der linken Ecke von außen eine flache Uhr eingelegt, die mit Brillanten umrahmt ist; eine Wellenlinie aus Brillanten zieht sich von außen um die Uhr den ganzen Bügel entlang; die Tasche ist mit weißem. Ziegenleder gefüttert, als Handhabe dient eine Platinkette mit ovalen Gliedern. Eine andere Tasche in ähnlicher Form ist aus grünlichem Goldgeflecht, die eingelegte Uhr ist mit Amethysten eingerahmt, in den Bügel sind Röschen aus Amethysten eingelegt.

Ganz praktisch ist ein breites bewegliches Kettenarmband, dessen Goldglieder sich kreuzen; den Mittelpuukt bildet ein goldenes rundes Puderbüchschen, in den Deckel ist ein Spiegel eingelegt. Die neuesten Ringe gliedern sich mitunter in mehrere dünne Goldreifchen, die abwechselnd mit Rubinen und Brillanten oder mit Amethysten und Brillanten besetzt sind, den Mittelpunkt bildet

ein großer Solitär. Sehr schön ist ein solcher Ring mit Brillanten und Onyx auf Platin. Die Mitte nimmt ein ovaler Onyx, in Brillanten gefaßt, ein.

Der neueste brillantenbesetzte Schmuck macht einen flachen biegsamen Eindruck, die Fassung der Steine in Platin wird kaum sichtbar, die Steine scheinen auf brillantenem Spitzengrund zu ruhen; selbst lange, flache, glockenförmige Ohrringe sind in dieser Art hochmodern, mitunter ist der untere breite Rand mit einer

zarten Brillantfranse besetzt. Ein sehr kostbares Schmuckstück gleicht einem Spitzentüchlein, das scheinbar in der Mitte genommen und wie ein Jabot angesteckt wird, dessen vier Zipfel herabhängen; auch eine Masche mit Enden, die einer Spitze gleichen, ist wunderschön. Eine neue runde Brosche präsentiert sich als Spinnennetz aus Platin, in dem eine Spinne sitzt, deren Leib aus schwarzen Perlen, der Kopf aus einer weißen Perle und die Füße aus Diamanten gebildet sind. Für den Alltag ist eine flache runde Goldbrosche hübsch, in welche ein idealisierter Frauenkopf geprägt ist; die Kante ziert eine zackige Einfassung aus Rauten. Die Autonadeln sind nicht mehr so lang, die neuesten haben die Form eines Reitstockes aus Platin mit gebogener, brillantenbesetzter Handhabe, die Schlinge am unteren Ende ist gleichfalls mit Brillanten besetzt; sehr hübsch ist ein Jagdstock aus Gold mit gebogener Handhabe aus Rubinen, Zwinge und Spitze ist gleichfalls mit Rubinen besetzt.

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Die neuensten Herrenmanschettenknöpfe mit Kettengliedern zeigen bei jedem Knopf einen andersfarbigen rechteckigen Halbedelstein lila und orange, blau und zitron in Platin gefaßt. In die Mitte einer jeden Seite des Rahmens ist ein Brillant eingelegt, ein Platinkettchen verbindet die Knöpfe. Fein sind auch Kettengliederknöpfe aus weißem Perlmutter in runder Form mit ziseliertem Goldrand; in der Mitte des Knopfes sind vier Durchbrüche über die sich Goldfäden kreuzen, als ob der Knopf mit denselben angenäht wäre; die Kettenglieder sind aus Gold. Modern sind auch gravierte, neublaue oder smaragdgrüne Emailknöpfe mit goldenem Rahmen, der einer geflochtenen Schnur gleicht. Goldene Kettengliederknöpfe sind nach innen gewölbt, haben einen gerieften Rand und sind mit fünf Brillanten in verschiedenen Größen getupft. Kristallknöpfe, die die grinsende Fratze eines Tieres zeigen, sind ganz neu, sie haben einen gedrehten oder einen schmalen gerieften Goldrand. H. Hn.

Statistisches über Pforzheim

als größtes Zentrum der Bijouterie - Fabrikation nach amtlichem Material per Ende 1910 zusammengestellt von Louis Fießler & Co. (Inhaber: Val. Broß und Emil Friederich), Pforzheim.

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Die Stadt Pforzheim hat rund 70000 Einwohner und gilt mit Recht als das bedeutendste Produktions-Zentrum für Bijouterie in der ganzen Welt. Die Stadt besteht in industrieller Hinsicht der Hauptsache nach aus Bijouteriefabriken. Es gibt deren über 500 und mit den Hilfsgeschäften (als: Pressereien, Estamperien, Doubléfabriken, Vergoldereien, Stein- und Edelsteinschleifereien, Etuisfabriken, Gravier-Anstalten, Emailleuren, Malern, Prägewerken, Kehretsfabriken, Châtons- und Galerienfabriken, mechanischen Werkstätten für Bijouteriefabrikation usw.) 973 Betriebe und Werkstätten, in welchen rund 30000 Arbeiter beschäftigt waren. 87 Dampfmaschinen mit 7215 Pferdekräften, 57 Gasmotoren mit 293 Pferdekräften, 18 Sauggas - Motoren mit 342 Pferdekräften, 3334 Elektromotoren mit 3690 Kw. sind hier im Betriebe, wovon die allermeisten den Zwecken der Bijouteriefabrikation und deren Hilfsgeschäften dienen.

Die Produktion läßt sich nicht genau zahlenmäßig festlegen, doch wird nach sachkundiger Schätzung angenommen, daß die Verkaufswerte der Bijouterie einschließlich der verwendeten Edelsteine und Perlen jährlich 150 Millionen Mark erreichen.

Die Reichsbanknebenstelle Pforzheim hatte 1908 allein einen Giro- und Wechselumsatz von 471 Millionen Mark (leider gibt die Reichsbank die Gesamtumsätze nicht mehr bekannt), dabei befinden sich noch 7 größere Bankgeschäfte und eine GewerbeBank am Platze, wovon die beiden größeren allein im Jahre 1909 rund eine Milliarde Umsatz hatten.

Im Wert- und Post-Verkehr nimmt das Postamt Pforzheim mit dem Auslande die erste, mit dem Inlande die zweite Stelle unter allen Postanstalten im Deutschen Reiche ein. Das TelegraphenAmt Pforzheim dürfte im Telephon-Verkehr relativ an erster Stelle stehen, denn es zählte Ende 1910 2006 Fernsprech-Abonnenten mit 2780 Sprechstellen, sodaß auf rund 24 Einwohner 1 Telephon kommt. Die Zahl der vermittelten Gespräche war im Jahre 1909 im Ortsverkehr 7960132, im Fernverkehr 305 368, zusammen 8295500 also über 22500 Gespräche pro Tag einschließlich Sonntag.

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Wertbriefe und Wertpakete: 129036 Stück mit deklariertem Werte von ca. 61 Millionen Mark.

Versandt wurden: Wertbriefe und Wertpakete: 281359 Stück mit deklariertem Werte ca. 99 Millionen Mark.

Wenn man berücksichtigt, daß der größte Teil der zum Versand kommenden und auch der einlaufenden Wertsendungen nur mit einem kleinen Betrage dem Inhalte nach angegeben ist, da der Inhalt selbst durch Versicherungsanstalten versichert ist, und daß hohe Wertgegenstände als Einschreibebriefe (Briefe und Einschreibebriefe wurden 1906 auf der Post hier aufgegeben: 7464 700, eingelaufen sind: 7184500, oben nicht darin enthalten) also ohne Wertdeklaration versandt werden, so kann man sich einen Begriff von der enormen Werthöhe machen, die alljährlich allein durch die Pforzheimer Post zum Versande kommt.

Für die gewerbliche und kunstgewerbliche Ausbildung in der Bijouteriebranche bestehen in Pforzheim:

1. Eine Goldschmiedeschule, in welcher im Jahre 1910 1656 Schüler der Bijouteriebranche unterrichtet wurden.

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4. Der Kunstgewerbe-Verein mit 1623 Mitgliedern, welcher seinen Mitgliedern aufzer vielen anderen geistigen Anregungen und Darbietungen auf dem kunstgewerblichen Gebiete allwöchentlich in dea Räumen des Kunstgewerbe-Museums kleinere Ausstellungen bietet 5. Das Kunstgewerbeblatt (gleichzeitig Organ der KunstgewerbeVereine Pforzheim, Hanau, Gmünd und der freien Vereinigung der Goldschmiede und Juweliere Berlins) ist ein wesentliches Mittel zur Förderung der kunstgewerblichen Interessen der Brande und ein Bindeglied für alle ernst strebenden Fachgenossen.

Für die kaufmännische Ausbildung in der Branche besteht eine Städtische Handelsschule, in welcher auch Handelshochschulkurse vorgesehen sind und Sprachkurse im Kaufmännischen Verein. Ir beiden wird u. a. Unterricht in der französischen, englischer, italienischen, spanischen und portugiesischen Sprache erteilt. C Die Handelskammer Pforzheim nimmt die Interessen des Plates in handelspolitischer Beziehung war.

Der Kreditoren-Verein für die Gold-, Silberwaren- und UhrenIndustrie Pforzheim, Hanau, Gmünd, mit dem Hauptsitze in Pforz heim, ist eine Vereinigung von Angehörigen der Branche zur Abstellung von Mißzbräuchen und zur Förderung des reellen Geschäftes Seine Mitgliederzahl war Ende 1910 871.

Haftung für Unfälle vor dem Grundstück bei Glatteis.

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C

IN Goldschmied hatte vor dem ihm eigentümlich gehörigen Hausgrundstück Steinfließen angebracht, auf dener man zum Hauseingang, wie zum Ladeneingang gelangte, über die aber auch das Publikum hinwegzugehen hatte, das die Straße passierte. Da es sich um die Hauptstraße einer mittleren Stadt handelte, herrschte daselbst schon ein reger Verkehr. Nun war an einem Sonnabend bei Tauwetter eine gründliche Reinigung der Steinfließen durch eine Scheuerfrau, der diese Arbeit ständig oblag, vorgenommen worden. Nachdem dies geschehen, schlug de Temperatur um und es trat Frostwetter ein. Auf den Steiner. bildete sich natürlich Glatteis und als eine Frau die Straße passierte, kam sie auf den glatten Steinstufen zu Fall. Sie nahm nunmehr den Goldschmied als Besitzer des Grundstückes wegen Schadenersatz in Anspruch, da es seine Pflicht gewesen wäre, dafür Sorge zu tragen, daß bei eintretendem Frost und Glatteis die frisch gereinigten Steinfließen mit Sand oder Asche bestreut würden. Das Landgericht verurteilte auch in erster Instanz den Goldschmied zum vollen Schadenersatz, indem es eine Pflichtverletzung annahm, da er nicht dafür gesorgt habe, daß bei Glatteis vor seinem Grundstück ordnungsgemäß gestreu wurde. Vergeblich hatte der Goldschmied geltend gemacht.

daß er in seinem Betriebe doch so beschäftigt sei, daß er sich nicht um alles kümmern könne und sich auf seine Leute verlassen müsse. Er habe sich um Werkstatt und Laden zu kümmern und es müsse ihm erlaubt sein, für solche Arbeiten, wie das Reinigen und Bestreuen des Bürgersteiges vor seinem Hause, Leute anzunehmen, welche selbst die Verantwortung für eine sorgfältige Ausführung der ihnen ein für allemal übertragenen Arbeit übernehmen. Die betreffende Frau aber sei damit beauftragt, die Steinfließen schmutz- und eisfrei zu halten und bei Bedürfnis zu bestreuen. Im Gegensatz zum Landgericht lief das Oberlandesgericht Hamburg in einem Urteil vom 13. Juli 1909, das uns überlassen wurde, diesen Einwand gelten und wies den Schadenersatzanspruch ab. In dem Urteil wird ausgeführt, daß es doch dem Goldschmied nicht zugemutet werden könne, das Streuen etwa persönlich auszuführen. Diese Arbeit könne er vielmehr für den einzelnen Fall wie ständig einer dazu geeigneten Person übertragen. Hier sei nun die betreffende Scheuerfrau, eine ältere, erfahrene Frau, mit der Besorgung der Angelegenheit beauftragt worden. Man wollte nun dem Eigentümer des Grundstückes daraus einen Vorwurf machen, daß er die Frau nicht kontrolliert habe, ob sie auch wirklich ihren übernommenen Verpflichtungen pünktlich nachkomme. Das Gericht sei aber der Ansicht, daß die im Verkehr erforderliche Sorgfalt, welche ja jeder Hausbesitzer beobachten müsse, nicht bedinge, bei

Siders & Karst.

einer solchen einfachen, leichten und allgemein üblichen Arbeit nun auch noch eine regelmäßige Beaufsichtigung eintreten zu lassen. Nur dann würde eine Veranlassung zu einer solchen Kontrolle vorliegen, wenn der Goldschmied Bedenken haben konnte, daß die Frau auch wirklich seinen Befehlen nachkommen werde, weil sie z. B. schon wiederholt sich im Dienste saumselig gezeigt hatte. Dann läge eine Fahrlässigkeit vor, wenn er sich nicht selbst überzeugt hätte, daß seiner Anweisung auch wirklich Folge gegeben worden sei. Es handelte sich aber hier, wie gesagt, um eine einwandfreie Person, die ihre Arbeiten bisher immer zur Zufriedenkeit erledigt hatte und zum ersten Mal vergaß, bei dem ganz plötzlich eintretendem Glatteis zu streuen. Ein eigenes Verschulden des Goldschmieds lag also nicht vor, er könne aber auch nach § 831 des bürgerlichen Gesetzbuches nicht belangt werden, da er bei der Anstellung der betreffenden Frau die im Verkehr erforderliche Sorgfalt nicht verletzt habe.

Es folgt also hieraus, daß der Goldschmied sehr wohl mit solchen untergeordneten Arbeiten eine zuverlässige Frau betrauen kann, und daß er nicht beständig hinter derselben herzulaufen hat, um festzustellen, ob sie auch wirklich ihre Pflicht tut. Das wäre in der Tat auch zuviel verlangt. Daß jeder, soweit er Zeit dazu hat, selbst einmal mit nachsieht, ob alles in Ordnung ist, versteht sich übrigens dabei wohl von selbst.

Feierstunden.

(Fortsetzung)

Aus den Schicksalen einer Juwelierfirma. Von Walther Kabel. Besonders viel lag aber Lord Roberts daran, die beiden genannten Städte, in denen überreiches Kriegsmaterial aller Art angehäuft war, schleunigst zu entsetzen, da man darauf rechnete, daß die feindlichen Munitionsvorräte ohne eine Ergänzung aus den heißumstrittenen Arsenalen dieser Plätze nicht lange mehr ausreichen würden. Zwar hatte General Methuen schon im Dezember 1899 verschiedene Vorstöße gemacht, um die Belagerer von Kimberley abzudrängen, doch diese Versuche waren sämtlich gescheitert und mußten dann nach der schweren Niederlage bei Magersfontein ganz eingestellt werden.

Denn es

Im englischen Hauptquartier hatte man hiernach nur die eine Sorge, daß Kimberley mit seinen provisorischen Befestigungen dem stürmischen Andrängen der Buren unter General de la Rey nicht weiter werde standhalten können und dann die ungeheure Menge von drei Millionen Gewehrpatronen, die dort aufgestapelt lag, den Feinden in die Hände geriete. Bereits mehrfach waren von Lord Methuen, der mit seiner Division Anfang Februar 1900 bei Lopetown am Orange stand, Boten mit Depeschen an Oberst Warren, den Verteidiger von Kimberley, geschickt worden, die der Feind aber sämtlich abfing, so daß die in der Minenstadt eingeschlossenen Truppen keine Ahnung davon hatten, wie nahe ihnen die Rettung war. unterlag keinem Zweifel, daß die Belagerung nach Einmarsch in den Orangefreistaat sofort aufgegeben werden mußte, falls de la Rey sich nicht jede Rückzugslinie auf die Hauptstreitkräfte der Seinen abschneiden lassen wollte. Als nun die Nachrichten über die Lage von Kimberley immer bedrohlicher wurden, wagte General Methuen noch einen letzten Versuch, sich mit Oberst Warren in Verbindung zu setzen. Und hierzu bediente er sich jenes Mannes, den der Gouverneur von Kapstadt an ihn empfohlen hatte und der ihm nach glücklicher Beförderung mehrerer Depeschen nach Ladysmith hinein von General Buller vor wenigen Tagen als nunmehr entbehrlich zurückgeschickt worden war.

Die für Kimberley bestimmten Nachrichten wurden auf dünne Films in mikroskopischer Verkleinerung photographiert und Harry Siders mitgegeben, der eines Morgens zu Pferde das

Hauptquartier in Lopetown verließ und nach Norden zu die zerstörte Bahnlinie entlang ritt, um so endlich dem Ziel seiner Wünsche näher zu kommen.

Kimberley zählte zur Zeit des letzten südafrikanischen Krieges ungefähr 28000 Einwohner und war kurz vor Ausbruch der Feindseligkeiten mit einem Bürtel von Schanzen und Bastionen und einigen Außenforts versehen worden, die jedoch einem mit schwerem Belagerungsgeschütz ausgerüsteten Feinde kaum längere Zeit hätten Widerstand leisten können. An gröberer Artillerie mangelte es aber den Buren vollständig, und die wenigen Feldgeschütze älterer Konstruktion, die General de la Rey zur Verfügung standen, genügten gerade, um die Fortführung der Erdarbeiten an den Wällen zu verhindern.

Daß man trotzdem von Tag zu Tag näher an die Stadt heranrückte, war nur der Überlegenheit der Buren im Gebrauch der Handfeuerwaffen zuzuschreiben, die es ermöglichte, unter ständigen Überfällen nicht nur die Zahl der Verteidiger sehr zu verringern, sondern auch die Parallelen und Traversen ununterbrochen weiter nach vorwärts zu schieben.

Den im Süden der Stadt an der Bahnlinie gelegenen Abschnitt der Angriffslinie befehligte Major Freiherr von Bieberstein, ein früherer preußischer Kavallerieoffizier, der sich mit seinem aus Angehörigen aller Nationen bestehenden Freikorps in Stärke von etwa 500 Mann in den Kämpfen bei Magerfontein hervorragend ausgezeichnet hatte und sich jetzt unter de la Rey an der Einschließung beteiligte, ein Ruheposten, der dem schneidigen Reiterführer wenig zusagte.

Eines Tages brachte eine Patrouille des Biebersteinschen Freikorps einen Mann ein, der bei dem sofort vorgenommenen peinlichen Verhör angab, daß er allerdings geborener Engländer sei, seit Jahren aber in Transvaal gelebt habe und sich jetzt für die Burenarmee anwerben lassen wolle, da er eines Verbrechens wegen von den englischen Behörden verfolgt werde. Trotzdem auch seine näheren Angaben durchaus glaub. haft klangen und ebenso sein ganzes sicheres Auftreten für ihn sprach, so wurden doch seine Kleidungsstücke auf das Benaueste durchsucht, ja selbst das Zaumzeug und der Sattel seines Pferdes, ohne daß man irgend etwas Verdächtiges fand. Dieselbe peinliche Untersuchung wiederholte sich dann vor General de la Rey, der aber sein Mißtrauen gegen den Gefangenen

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nicht so schnell überwand und ihn dem Major Bieberstein mit der Weisung zurückschickte, den Mann, dessen Papiere auf den Namen Harry Landor lauteten, zwar in das Freikorps einzureihen, ihn jedoch heimlich aufs schärfste überwachen zu lassen und jedenfalls nicht in der vordersten Linie bei den Belagerungsarbeiten zu verwenden, da sich ihm dort zu leicht eine Belegenheit biete, falls er wirklich ein Spion sei, nach Kimberley hinein zu gelangen. So vergingen mehrere Tage, und Siders zergrübelte sich vergebens den Kopf, wie er sich einmal der Besatzung der Stadt in die Hände spielen könnte, und zwar in einer Weise, die nicht den Argwohn erregte, als ob dies absichtlich geschehen sei. Denn daran, seine Depeschen Denn daran, seine Depeschen

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richtig an den Oberst Warren abzugeben, lag ihm nicht allzuviel. Wenn er nur diesen Zweck verfolgt haben würde, so wäre es ihm ein Leichtes gewesen, einmal in der Nacht durch die Vorposten des Korps hindurchzukommen, da er Parole und Feldgeschrei kannte. Doch bedeutend wichtiger war es für die Durchführung seines Planes, daß ihm jederzeit auch die Möglichkeit offenstand, Kimberley wieder zu verlassen und sich seiner Abteilung anzuschließen, ohne den Verdacht auf sich zu lenken, seine Gefangennahme und spätere Flucht sei nichts. als ein abgekartetes Spiel gewesen. Außerdem mußte er auch auf jeden Fall zusehen, Brice und van Straaten so bald wie möglich mit Hilfe des Oberst Warren verhaften zu lassen, da jeden Tag zu befürchten stand, daß General de la Rey von dem Oberkommando den Befehl erhielt, abzuziehen, und daß

dann nach Aufgabe der Belagerung die beiden Agenten plöt lich verschwinden würden.

Da kam Siders der Zufall ganz unerwartet zu Hilfe. Bei einem mit größter Entschiedenheit ausgeführten nächtlichen Ausfall der Besatzung, der sich nach Süden hin richtete, wurden alle verfügbaren Streitkräfte in das Gefecht gezogen, und bei der Verteidigung eines Hügels, auf den es die Engländer besonders abgesehen hatten, weil dort mehrere Geschütze in Stellung gebracht waren, wollte es das Schicksal, daß ein größerer Trupp Buren, darunter auch Siders, abgeschnitten und gefangen genommen wurde. Schon am Morgen gelang es diesem dann, sich mit einem der Unteroffiziere, die mit der Bewachung der Gefangenen betraut waren, heimlich zu verständigen und ihr genaue Verhaltungsmaßregeln zu geben. So konnte er dann ganz unauffällig von seinen Schicksalsgenossen getrennt und Oberst Warren zugeführt werden, der sofort die Depeschen vergrößern und die Antwort anfertigen ließ.

Nach Eingang dieser hoffnungsvollen Nachricht war der Oberst auch gern bereit, dem überbringer seine Hilfe an gedeihen zu lassen, zumal General Methuen in seinem Schreiben. ebenfalls kurz auf die Privatangelegenheit seines Spions hin gewiesen hatte.

Mittags wurden Brice und van Straaten dann in deri Hotel in der Viktoriastraße verhaftet und trotz ihres lebhaften Widerspruchs bis auf weiteres in das Polizeigefängnis abgeführt. Bei ihnen aber fand man, wie Siders vorher angegeben hatte, eine Summe von mehreren Tausend Pfund in Banknoten und, eingeschnallt in breite Ledergürtel, eine Menge von Edelsteinen in allen Größen. Nachdem ein genaues Protokoll und Verzeichnis über die einzelnen Begenstände aufgenommen war, die man die beiden Agenten abgenommen. hatte, wurden das Geld und die Diamanten Siders ohne weiteres ausgeliefert und er selbst wieder, wie er mit Ober: Warren verabredet hatte, zu seinen Gefährten in das Militä: arresthaus gebracht. Und als zwei Tage später ein Austausch von Gefangenen stattfand, gelangte Harry mit den übrigen unbehelligt in das Lager des Majors Bieberstein zurück.

Damit war der schwierigste Teil von Siders Aufgabe er ledigt. Denn eine Gelegenheit, sich bei einem der regelmäßig stattfindenden Erkundungsritte davonzustehlen und nach Lope town, dem Hauptquartier General Methuens, zurückzukehren, bot sich ihm fast jeden Tag. Er hatte sich auch bereits in einem Versteck außerhalb des Lagers eine größere Menge Proviant gesammelt, den er für den tagelangen Weg durch die jetzt von Ansiedlern völlig verlassene Begend notwendig gebrauchte, dort auch vorläufig die Banknoten und die Edelsteine verborgen. Da trat ein Zwischenfall ein, der ihm endlich die Augen darüber öffnete, wer seine besorgten Freunde Herlett und Elkins eigentlich waren.

Am Abend des 12. Februar ein Datum, das Hartr Siders sein lebenlang nicht vergaß - trafen zwei große, mit Ochsen bespannte Marketenderwagen im Lager des Majors Bieberstein ein, die einem Buren gehörten und von den Leuter des Freikorps mit großem Jubel begrüßt wurden, da man während der monatelangen Belagerung die Vorräte an Spiri tuosen, Kaffee und Tee vollkommen aufgezehrt hatte.

C

Als Siders sich in der dienstfreien Zeit dann gleichfalls zu dem schnell errichteten Verkaufsstand hindrängte, um sich den lang entbehrten Genuß eines Schluckes gebrannten Wassers zu gönnen, erkannte er zu seinem Erstaunen in den beiden Gehilfen des Marketenders den angeblichen Vertrauensmann der Firma Siders & Karst und den Detektiv Elkins wieder, die bei dem Scheine mehrerer flackernden Öllampen eifrig ihres Amtes walteten und von Siders zunächst gar keine Notiz nahmen, trotzdem ein warnender Blick Herletts dem jungen Manne gesagt hatte, daß er sehr wohl erkannt worden sei Schließlich konnte der Dicke dann aber doch Siders unbeobachtet eine schnelle Frage zuflüstern, die dieser nur durch ein freudiges Kopfnicken beantwortete. (Schluß folg:)

Deutsche Goldschmiede

Zeitung

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Binger): Redaktion: Kunstgewerblicher Teil: Prof. Rudolf Rücklin,
Pforzheim :: Wirtschaftlicher Teil: Syndikus Hermann Pilz, Leipzig
Fachtechnischer Teil: Goldschmied Emil Berner, Leipzig
Export-Ausgabe: Jährlich 4 Nummern, jede in deutscher, englischer, französischer und spanischer Sprache
TELEGRAMM-ADRESSE: GOLDZEITUNG DIEBENER LEIPZIG

NUMMER 51

LEIPZIG, 16. DEZEMBER 1911

WAS HABEN WIR VOR

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um auch im Jahre 1912 die „Deutsche Goldschmiede-Zeitung" im wahren Sinne des Wortes als das Fachblatt der deutschen Goldschmiede zu gestalten? Darüber möchten wir kurz vor Beginn des Jahrganges 1912 den deutschen Goldschmieden Aufschluß geben. Großem Interesse werden unsere Frühjahrs, Sommer-, Herbst= und Winter-Wettbewerbe Wappen der begegnen, die wir im Jahre 1912 veranstalten Goldja miede werden. Unter diesen Wettbewerben werden solche sein, die sich dadurch auszeichnen, daß sie auch dem Goldschmied, welcher kein Zeichner und Entwerfer ist, Gelegenheit geben, sein fachliches Können im Wettstreit zu erproben. So wird der Frühjahrs-Wettbewerb 1912 zum Thema haben: Praktische Werkzeuge und Arbeitsmethoden für das Edelmetallgewerbe.

Um den Goldschmieden, Ziseleuren, Emailleuren, EdelmetallGraveuren, welche sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen gedenken, darzulegen, was für Einsendungen verlangt werden, bringen wir in den ersten Nummern des Jahrgangs 1912 Beispiele zur Veröffentlichung. Die Prämien und Bedingungen dieses nur für Abonnenten offenen Wettbewerbes werden ebenfalls in diesen Nummern bekanntgegeben. Im Jahrgang 1912, beginnend mit der Nummer 1, kommt unter dem Titel

Praktische Edelsteinkunde

eine Folge von Aufsätzen zum Abdruck, durch welche die Abonnenten tatsächlich eine vollständige praktische Edelsteinkunde erhalten. Diese liegt bereits fertig vor, geschrieben von einem Fachmann der Edelsteinbranche in einer leicht verständlichen, wirklich für die Praxis berechneten Form. Es werden darin den Juwelieren und Goldschmieden Aufschlüsse gegeben, die in keinem der vorhandenen gleich lautenden Werke enthalten sind. Wertvolle und interessante Abbildungen begleiten die Aufsätze. Eine weitere Folge von Aufsätzen unter dem Titel

Kunstgewerbliche Geschmackspolitik

wird die Abonnenten der „Deutschen Goldschmiede-Zeitung" in geistvoller Weise unterhalten und belehren über das Wesen des Geschmackes, Geschmackswandlungen, Geschmacksführung usw. D Schließlich wird eine dritte Folge von Aufsätzen, die ebenfalls mit Nummer 1 des Jahrganges 1912 zu erscheinen beginnt, eine Bürgerkunde für den Goldschmied sein. Unter dem Titel

Der Goldschmied als Staatsbürger werden einzelne Artikel, zum Beispiel: Der Goldschmied als Wähler, Der Goldschmied als Sachverständiger, als Mieter oder

14. JAHRGANG

Vermieter, den Abonnenten der „Deutschen Goldschmiede-Zeitung" unterrichten über seine staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten, speziell unter dem Gesichtswinkel seines Standes dargestellt. Diebeners Werkvorlagen der „Deutschen Goldschmiede-Zeitung"

wird die Redaktion nach wie vor die größte Sorgfalt widmen. Das Beste, was die bewährtesten Fachzeichner hervorbringen können an Vorlagen für einfache Handausführung, werden wir zum Nutzen unserer Abonnenten erwerben.

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Neben all diesem wird der als unerreicht vielseitig bekannte und geschätzte Inhalt der Deutschen Goldschmiede-Zeitung" bestehen bleiben. Kunstgewerbliche, fachtechnische, wirtschaftliche Aufsätze, Rezepte usw. werden in der gewohnten reichen Fülle auch fernerhin geboten. Den

technischen Fragen und Antworten schenkt die Redaktion stets die größte Aufmerksamkeit und ist auf ihre schnellste Erledigung bedacht.

Das Geschäftshandbuch für das
Goldschmiede-Gewerbe,

wie bekannt ein wertvolles Nachschlagebuch, welches sich den Ruf eines fachlichen Lexikons der Goldschmiede erworben hat, wird der Nr. 2/1912 kostenlos beigefügt. Über die in Werkstatt und Laden täglich auftretenden Fragen gibt dieses Handbuch Auskunft. In jedem Quartal einen Gutschein über 2 Mk. erhalten die Abonnenten zur Aufgabe von Arbeitsmarktanzeigen. Bei Ausnutzung dieser Vergünstigung stellt sich das Abonnement kostenlos.

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Dieser Auszug aus dem Programm der „Deutschen GoldschmiedeZeitung" läßt zur Genüge erkennen, wie wertvoll ein Abonnement auf dieses Fachblatt für den Goldschmied ist. Wir bitten die Leser, soweit sie noch nicht auf unser Blatt abonniert sind, einzutreten in unseren Abonnentenkreis die Deutsche Goldschmiede-Zeitung" hat bereits die größte Abonnentenzahl von allen Fachblättern des deutschen Edelmetallgewerbes -, die geringe Ausgabe für das Abonnement fällt gegenüber den Darbietungen der Deutschen Goldschmiede-Zeitung" nicht ins Gewicht. Als selbstverständlich darf bei dem Verlag der Deutschen Goldschmiede-Zeitung" vorausgesetzt werden, daß er der drucktechnischen Ausstattung wie bisher so auch in Zukunft die größte Sorgfalt angedeihen lassen wird. Darüber wird aber, wie aus den vorstehenden Angaben ersichtlich ist, der gesamte Inhalt nicht vernachlässigt. Das eben ist der Wert der „Deutschen Goldschmiede-Zeitung" und sicherte ihr den Erfolg, daß sie in jeder Hinsicht als Fachzeitschrift auf der Höhe steht. Verlag und Redaktion der „Deutschen Goldschmiede-Zeitung" Wilhelm Diebener Leipzig. Talstraße 2.

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