Neusilberlot (Antwort auf Frage 1997) 158 a. Ofen, Elektrische zum Schmelzen von Edel- Oxyd Kosmo, Koch & Co., Oxydierungs- Oxydieren von Silbergegenständen (Antwort Oxidieren silberner Bestecke 381 a. Oxydieren von Stahl (Antwort auf Frage Panzerkettenherstellung, Die 20 Patina, künstliche und echte, 6a. Patina für Kupfer und Messing, 338 a. Platinierungsbad (Antwort auf Frage 2014) Platinlot (Antwort auf Frage 1973) 139 a, 338 a. Platin und dessen Bearbeitung 278. Polieren von Silber an der Poliermaschine Poröswerden des Goldes beim Gießen von Ringen (Antwort auf Frage 2070) 252a. Rosen, Unterlegen in Ringen mit Folie 74a. Rückstände und Gekrätze der Gold- und Silberwarenindustrie, Ermittelung der Gehalte an Platin, Cold und Silber 116. Schalttafel für Galvaniseure 288 a. Scheiden von edelmetallhaltigen Barren Silberlegierung zu Prägezwecken (Antwort Silberlote mit Cadmium und Zinkzusatz Stahlgegenständen, Schöne blaue Anlauf- Taler, Alter, Verwertung (Antwort auf Frage Vergoldung, Grüne (Antwort auf Frage 2125) Verkupfern von Gipsgegenständen, 130a. Versilbern von Aluminium (Antwort auf Zaponlack, Entfernen (Antwort auf Frage Zinn von goldenen Schmuckstücken ent- fernen (Antwort auf Frage 2007) 166 a. Aufsätze allgemeiner Art. Anthoni, Der Augsburger Goldschmied, Ausstellen von Kollektionen, Das 366. Berg-Kristall-Sucher 404. Berliner Goldschmiedezunft, Zur Geschichte Buchhaltung, des Goldschmiedes 24a, 127 a. Diamanten-Industrie Brasiliens 35a, 44a. Edelsteine und Aberglaube 103. Erinnerungen aus meiner Lehrzeit 229 a. Faber, Albert, Seniorchef der Firma Wil- Godet & Sohn, J., in Berlin, 150jähriges Gold- und Silberschmiede von England, Goldschmiede-Handwerk! Das 259, 272. Gold- und Silberschmiedekunst in Persien, Goldschmiede-Zeitung, Deutsche, Der Auf- Großbetrieb der Goldwarenbranche, Ein Haftung für Unfälle vor dem Grundstück Heiteres aus meiner Gehilfenzeit 152 a, Heraldik, Streifzüge 15, 31, 47, 227, 275, Herren- und Damenschmuck, Neuer, von A. Eberhardt & Co., Goldwarenfabrik, Pforz- Hochzeitsgeschenk, Fünf Jahre Arbeit 244. Kniffe von Ladendiebinnen 395 a. Reitz, Albert, Seniorchef der Firma Friedr. Rubine und Schicksale Polens 123. Schaufensterdekoration für Juweliere, Uhren- Scheideanstalten in der Edelmetallindustrie, Schmucksammlung Rosenberg 389 a. Staubfreie Läden und Geschäftsräume 222. Sterbekasse des Deutschen Zentralverbandes für Handel und Gewerbe, erster Ab- Straßburger Goldschmiedezunft, Zur Ge- Verkäufer, tüchtiger, Eigenschaften 318. Weihnachtsreklame des Goldschmieds, Zur Wiener Schmuckmoden 383 a. Willkommhumpen 78. Gedichte und Erzählungen. Albrecht - Dukaten, Der 273 a. Begleitgedichte zu Geschenken der Gold- Buddhas Herz 205a, 214a, 221a. Ende, Am, deiner Bahn ist gut Zufrieden- heit, doch wer am Anfang ist zufrieden, Erhebe Dich aus der Menge 360. Frühlingsabend! Gedicht 142 a. Gesellschaftliche Unarten 242 a. Giftring, berühmter, Aus der Geschichte Gold und Goldschmied in Familiennamen Goldschmiedebriefe und die Goldschmiede- Goldschmiedekunst im Mittelalter 266a, 273a. Goldschmiedepoesie. I. Stammbuchblätter 19a; II. Das Volkslied 26a, 38 a. „Hope"-Diamant, Der blaue 62 a. Jeder ist seines Glückes Schmied 78a. Wismar, Zur Geschichte der Goldschmiede Saphir, Der künstliche blaue 119a, 129a. Unternehmer, Betriebsbeamter und Arbeiter 265 a. Wiese, Professor Max, Direktor der kgl. Zeichenakademie a. D. über die Ausführungen in Nr. 37 der Deutschen Goldschmiede-Zeitung 298 a. Metall und Edelstein. Amerikanische Edelsteine 391 a. Edelsteineinfuhr nach den Ver. Staaten 391a. Liptan, Ersatzmetall für Platin 107 a. Erhöhung 71a, 303 a. land 291 a. Ägypten: Verzollungswerte für Juwelier waren, Silberzeug und Edelsteine 246 a. Algerien: Anwendung der französischen Be stimmungen über die Kontrollierung der gold- und silberplattierten Waren und über den Feingehalt der Platinwaren 25 a. Stempelung von Platinwaren 59 a. Australischer Bund 306 a. Geldbörsen aus Silber 393 a. Brasilien: Zollbehandlung von Mustern bei der Einfuhr durch Handlungsreisende nach Rio de Janeiro 218a. Bulgarien 374a. Nachtrag zum Zolltarif Nr. 418b und 532, Zolltarifierung von Waren 96a, 186 a. Chile: Konsular-Rechnungen für Chile 25 a. China: Mißstände des direkten GeschäftsVerkehrs mit chinesischen Firmen 150 a. und Mandschurei, Paketverkehr 128a. Costarica: Beseitigung der Konsularfakturen 25a. Ecuador: Erteilung von Zolltarifauskünften 272 a. Fidschi-Inseln: Zolltarifänderungen 112a. Einfuhr vergoldeter und vernickelter Feingehalt der Platinwaren 24a. Punzierungsgebühren 314a. Zoll für Taschenfeuerzeuge, sowie für Zündvorrichtungen und andere Zubehörteile zu diesen Apparaten 33 a. Zolltarifierung von Waren 186 a. Großbritannien: Feingehaltsprüfung und Stempelung von eingeführten emaillierten Gold- und Silberwaren, sowie von goldenen Uhrgehäusen, die in goldene Kettenarmbänder eingelassen sind 59 a. Holland siehe Niederlande. Hongkong, Absatz von Gold- und Silberdraht, Schmucksachen und Juwelen 321 a. Japan: Abänderung des Zollgesetzes Verzollung aus Niederlagen 218 a. Vorschriften über die Vorlage von Fakturen 321 a. Italien: Künstliche oder wissenschaftliche Rubine 24 a. Betr. Verzollung goldener Ketten 343 a. Kanada: Gold- und Silberwarenhandel 239 a. Preislisten in deutscher Sprache zwecklos 25 a. Kuba: Geplantes Einfuhrverbot 59a. Marokko: Uhren und Schmucksachen 167 a. und Tanger: Export nach 112a. Niederlande: Anwendung des metrischen Karats als Gewichtseinheit für den Handel Entwurf zu einem neuen Zolltarif 175 a. Das Verbot der Einfuhr von Bijouterie- Odessa: Bericht des kaiserlichen Konsulates 321 a. Schweden: Zur Beachtung für Exporteure nach 53 a. Schweiz: Feingehalt der Goldauflage auf goldplattierten Silberwaren in der 212a. Serbien: Verlegung von Fakturen bei der Einfuhr von Waren in Postpaketen 272a. Winke für den Handelsverkehr mit 306 a. Sidney: Einfuhr von Bijouteriewaren 74 a. Spanien: Besteuerung der Zündapparate 167 a. Herstellungs- und Verkaufsmonopol für Südafrikanischer Bund: Vorausbezahlung des Zolles für Katalogsendungen 53 a. Südnigeria: Zolltarif 121a. Transvaal: Konsulatberichte 306 a. Schmucksachen 167 a. Angabe der Kommissionsgebühren usw. Hutnadeln mit Pasteknöpfen 167 a. Zolltarifentscheidungen 112 a, 128 a, 175 a, Wichtige gerichtliche Entscheidungen. Haftung für Auskunftserteilung 220 a. Aus Innungen und Vereinen. Badischer Kunstgewerbeverein 107 a. Berlin, Obermeister Wilh. Fischer 144 a, 156 a. Freie Vereinigung 381 a, 393 a. Generalversammlung des Verbandes Berliner Spezialgeschäfte 43a. Juwelier- und Goldschmiede - Innung, Eine Beschwerde der 55 a. Zwangsinnung der Gold- und Silberschmiede der westlichen Vororte 22a, 172a, 193 a, 278 a, 305 a, 314a, 326 a, 342 a. Breslau, Verein der Gehilfen des Gold- und Silberschmiedehandwerks 252 a. Chemnitz, Vereinigung der Juweliere, Goldund Silberschmiede 144 a, 183a. Dresden, Goldschmiedegehilfenver. „Dinglinger" 22a, 50 a, 72a, 116a, 245 a. Goldschmiede-Zwangsinnung 56a, 144a, 245a, 250 a, 325 a. Gmünd, Schwäb., Kunstgewerblicher Verein „Vorwärts“ 42 a, 56 a, 342 a, 367a. Görlitz, Freie Vereinigung der Gold- und Silberschmiede 29 a, 64a, 99a, 137a, 172 a, 317a, 388 a. Hanau, Akademische Verbindung „Cellini“ 326 a. Interessenverbände der Goldwaren- und Uhrenbranche, Die 94a. Kottbus, Zwangsinnung für das Goldschmiedehandwerk 339 a. Kunstgewerbetreibende und Handwerker, Deutsche, V. Kongref, in Dresden 286 a. Leipzig, Gehilfen-Vereinigung der Goldund Silberschmiede 43 a, 100a, 108 a, 116a, 172 a, 184 a, 263 a, 286 a, 342 a, 373 a. Leipzig, Juwelier-, Gold- und Silberschmiede-Zwangsinnung 43 a. Lehrlingsarbeiten der Juwelier-Zwangsinnung 144a. Verband der Etuisfabrikanten Deutschlands (Sitz) 209 a, 263 a. Verband der Grossisten des Edelmetallgewerbes 183a, 207 a, Liegnitz, Innung der Gold- und Silberschmiede 50a, 125a, 326 a. Magdeburg, Vereinigung der Juweliere, Gold- und Silberschmiede Reg.- Bez. 208 a, 231 a. Mecklenburg, Vereinigung der Juweliere, Gold- und Silberschmiede beider 172 a. München, Allgemeiner Gewerbeverein 50a. Nürnberg, Gold- und Silberschmiedegehilfen Verein „Jamnitzer" 100 a, 184 a, 236 a, Pforzheim, Kreditorenverein für die Gold-, Silberwaren- und Uhrenindustrie 147 a, 183 a, 192a, 317 a, 393 a. Kunstgewerbeverein 64a, 342 a, 393 a. Schleswig-Holstein, Verein der Juweliere, Gold- und Silberschmiede von 164a, 208 a, 245 a. Süddeutsche Edel- und Unedelmetall-Be rufsgenossenschaft, Stuttgart 200 a, 303 a. Verband schweizerischer Goldschmiede 201 a. Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede, Verbandstag in Rothenburg o.T. 251a, 267 a. Deutscher Kunstgewerbevereine 107 a, 116 a. der Vereine Creditreform, E. V. Leipzig 200 a. Verein der Juweliere, Gold- und Silberschmiede Württembergs, E. V. 216 a, 231 a, 373 a. Wien, Meister-Verein, der Juweliere, Goldund Silberschmiede 252 a. Zittau, Gründung eines Goldschmiedegehilfen-Vereins 326 a. Franken, Constanze von, Katechismus des guten Tons und der feinen Sitte 393a. Gesundheit, Die Quelle der 326 a. Goldarbeiterstreik in Pforzheim, Der 30 a. Graul, Dr. Richard, Alte Leipziger Goldschmiedearbeiten und solche anderen Ursprungs aus Leipziger Besitz 69 a. Handwerker- und Kunstgewerbeschule zu Crefeld, Jahresbericht der 100 a. Hedin, Sven, Von Pol zu Pol 375a. Im eigenen Hause nicht teurer als in einer Mietswohnung 121 a. Katechismus für theoretische Gesellen- und Meisterprüfung 145 a. Koch, Alexander, 600 Monogramme und Signets, Darmstadt 100 a Kunst und Dekoration, Deutsche 305 a. Letau, Dr. Wilh., Der pensionsberechtigte Beamte 382 a. Letau, Dr. Wilh., Lasset Eure Söhne ein Handwerk lernen 30a. Martens, P. Ch., Wie prüft man Kurszettel und Bilanzen? 128 a. Medaillen und Plaketten seit dem XV. Jahrhundert 371. Meister der Plastik, Abreißkalender 59a. Pfanhauser, Dr. W., jr., Galvanotechnik: Die elektrolythisch. Metallniederschläge 128a. Plastik, Die, illustrierte Zeitschrift für die gesamte Bildhauerei und Bildnerei 52a, 264a. Rau, Wilh., Edelsteinkunde für Mineralogen, Juweliere und Steinhändler 59a. Rechtsbeistand in gerichtlichen Angelegenheiten 145 a. Rücklin, R., Die Pforzheimer Schmuckindustrie 375 a. Rundschau des Kunstgewerbes „Die Leip- Schäfer, Heinrich, Altägyptische Gold schmiedearbeiten. Nach neuen Veröffentlichungen des Berliner Museums. 136. Steinach, Hubert, und Georg Buchner, Die galvanischen Metallniederschläge, deren Ausführung 340 a. Touzet, André, Industrielle Verwendung der Edelmetalle 184 a. Verjährung (Wie kommt der Gläubiger zu seinem Guthaben) 393a. Wie verschaffe ich mir ein Darlehn? 216a. Wie macht man sein Testament kostenlos selbst? 212 a. Patente und Gebrauchsmuster. Fassung für Schmucksteine, Aus einem Stück bestehende, mit mehreren nebeneinanderliegenden, durch Pressen hergestellten Zellen 129 a. Gebrauchsmuster - Anmeldungen siehe die einzelnen Nummern. Hutnadel mit abnehmbarem, eine Brosche oder ein broschenähnliches Zierstück bildenden Knopf 75 a. Knopf mit zwei umklappbaren Flügeln für Manschetten und dgl. 96a. Patent - Anmeldungen siehe die einzelnen Nummern. Verfahren zur Herstellung von Schmucksachen aller Art aus Draht 220 a. Deutsche GoldschmiedeZeitung Persönlichkeit und Tradition im modernen Kunstgewerbe. OR 20 Jahren VOR es ist noch kaum so lange her galt im Kunstgewerbe die geschichtlich festbegrenzte Tradition alles. Es tut dabei nichts zur Sache, daß man stets von ,,freier Verwendung im Geiste der Zeit" sprach, daß man immer vor „geistloser Nachahmung" warnte. Die Tradition, das in fertigem Zustande Überlieferte, war Ziel und Regel für die Gesamtheit des kunstgewerblichen Schaffens. Heute gilt die Persönlichkeit alles. Das in der einzelnen Künstlerphantasie Entstehende und Entstandene, das auf einsamen Pfaden neu Gefundene, das von allem fertig Vorhandenen, von allem Registrierbaren sich Abhebende ist das geworden, was gesucht und geschätzt wird. Und es ist bezeichnend für den Umschwung, der stattgefunden hat, daß es für ein hohes Lob für einen Gewerbekünstler gilt, wenn man ihm nachsagen kann, daß er frei von allen Beziehungen zur Tradition befunden worden ist. ם Die vorstehende Gegenüberstellung klingt schroff und doktrinär, aber sie kennzeichnet die Richtungsänderung der Zeit. Man ist davon überzeugt, daß es ein Glück und das einzig Richtige für unsere moderne Kunstentwicklung ist und war, daß wir von der historischen Tradition uns losgerungen haben. Fragt sich nur, ob es nicht nachgerade notwendig erscheint, sie durch eine moderne Tradition zu ersetzen. Moderne Tradition. Das Wort, der ganze Begriff wird manchem als Widersinn erscheinen. Aber es wäre falsch, unter Tradition immer nur das Alte, Überlebte, Erstarrte zu verstehen. Besonders für die Vergleichung von Tradition und Persönlichkeit, die hier zur Untersuchung steht, ist dieser Begriff viel zu eng gefaßt. Tradition ist durchaus nicht identisch mit etwas von langher Überliefertem. Es ist vielmehr alles darunter zu verstehen, was überhaupt lehr- und überlieferbar ist; das Technische, das Geschmackliche, das Zweckmäßige, soweit es gesetzmäßig festgelegt und geklärt erscheint. Selbstverständlich auch das Stilhistorische, das ja in erster Linie ebensowohl historisch festgelegt als überlieferbar ist. Aber es wäre nicht richtig, allein darunter die Tradition überhaupt zu verstehen. Tradition ist, mit einem Wort, die feste, die gemeinsame Grundlage für alles persönliche Schaffen. Der Begriff der künstlerischen Persönlichkeit umfaßt alles, was nicht überliefert, d. h. nicht gelehrt werden kann; was persönliche Erfindung oder Zutat des Einzelnen zu dem Vorhandenen, also zur Tradition, ist; was unbeabsichtigt und unwillkürlich bei dem einen anders wird, als bei dem andern: Alles, was als Ausfluß der besonders und persönlich gearteten Phantasie und Erfindungsgabe, sei es auf künstlerischem oder technischem Gebiete, registriert werden kann. Ist die Tradition die Grundlage, so ist die künstlerische Persönlichkeit der Fortschritt. Wie überall, so brauchen wir auch in der angewandten Kunst einen stetigen Fortschritt, wenn wir nicht der Erstarrung und dem Rückschritt verfallen wollen. Aber ebensowenig, wie auf irgend einem andern Gebiet, ist hier ein Fortschritt möglich, ohne einen sicheren Boden, eine feste, allgemein anerkannte Grundlage, auf welcher wir fortschreiten können. Nun ist man ja wohl bereit, die Überlieferung für Kunstgewerblicher Verein „Vorwärts" das Handwerksmäßige zu achten: Was Technik und Material, was Forderungen der Zweckmäßigkeit anlangt, da ist ja auch der moderne Gewerbekünstler, um so eher, je moderner er ist, vollkommen überzeugt, daß er bei der heute gültigen Tradition in die Schule zu gehen hat; wie segensreich diese Überzeugung und ihre Übersetzung in die Praxis gewirkt hat, das wird einem sofort klar, wenn man die Leistungen der früheren Reißbrettkunst vergleicht mit den Schöpfungen neuerer Gewerbekünstler, welche in jeder Linie verraten, daß sie entstanden sind in stetigem Kontakt mit einer gesunden technischen und Gebrauchstradition. Unzweifelhaft hat auch die Sucht so mancher Gewerbekünstler, durch neuerfundene technische Absonderlichkeiten oder durch das Ausklügeln neuer Gebrauchsmöglichkeiten zu glänzen und seinen künstlerischen Leistungen eine Folie unterzulegen, sehr nachgelassen. Das ist auch eine Folge größeren Respektes vor der Bedeutung von Technik und Gebrauchszweck. Welche Absurditäten hat vor einigen wenigen Jahren noch das Bestreben so mancher jüngeren Kunstgewerbler mit sich gebracht, durch möglichste Primitivität der Technik interessieren zu wollen! Da gab es Schmuckstücke ohne Lötung, oder solche, die nur aus kaum bearbeiteten Blechstücken, oder nur aus Draht bestanden; Möbel, die anscheinend nur mit der Axt bearbeitet worden waren; Treibarbeiten, die nur mit dem Hammer hergestellt zu sein schienen. Man verstehe mich recht: Nicht die Einfachheit, sondern das Ungenügende der angewendeten technischen Mittel nahm diesen Experimenten zum größten Teil die praktische Entwickelungsmöglichkeit und damit den dauernden Wert. Nur der Künstler kann die Technik neu beleben, der selber zum Techniker wird, d. h. der die technische Tradition seinen persönlichen Fortschrittsbestrebungen als Grundlage unterlegen kann. Das Gleiche kann gesagt werden von den Versuchen, die Entwurfstätigkeit des Künstlers auf die Erweiterung der praktischen Gebrauchsmöglichkeit auszudehnen. Namentlich in der Innenarchitektur, aber auch im Geräte, z. B. dem Kleinmetallgeräte, war zeitweise das Streben der Gewerbekünstler, alles aus der Zweckmäßigkeit heraus zu entwickeln, so intensiv, daß es vielfach umschlug in Versuche, neue Zwecke zu erfinden, welche die absolut neuen Möbel- und Geräteformen rechtfertigen sollten. Auch hier hat es sich gezeigt, daß die Künstler vielfach den Fortschritt gesucht hatten, ohne die traditionelle Grundlage zu beherrschen. Nebenbei bemerkt, war es auch ein Irrtum jener von der künstlerischen Zweckmäßigkeitstheorie beherrschten Jahre, daß aus einem neuen Zweck notwendigerweise auch neue künstlerische Formen resultieren müßten. Der Zweck be herrscht nur die technische Form; diese gibt die äußere Grundlage für eine künstlerische Ausgestaltung, aber nicht mehr. Aber es wird zweckmäßig sein, hier zunächst von der Zweckmäßigkeit abzusehen. Ebenso von den Einflüssen, welche Technik und Material auf die Gestaltung der Kunstform ausüben. Alles das sind Dinge, welche von dem entwerfenden Künstler respektiert und verstanden sein müssen. Aber es wäre übertrieben, zu behaupten, daß die künstlerische Phantasie dadurch auf die Dauer richtunggebend beeinflusst werden könnte. Wir werden den Kernpunkt der Frage, welcher in unserem Thema liegt, erst dann erfassen, wenn wir unsere Beobachtungen und Darlegungen rein auf das ästhetische, auf das Geschmacksgebiet begrenzen. Und da müssen wir uns fragen: Genügt es, daß wir uns von der Tradition der historischen, wissenschaftlich begrenzten und festgelegten, fertig ausgebildeten Stile befreit haben, können wir uns darauf verlassen, daß die persönliche Fortschrittsarbeit, welche von unseren einzelnen, führenden Künstlern geleistet wird, zu dem von uns so heiß gewünschten Ziele führen wird oder ist es Zeit, daß wir uns nach allgemein gültigen ästhetischen Grundlagen und Gesetzen für unser kunstgewerbliches Schaffen umtun, mit anderen Worten, daß wir eine |