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einen Kriegsausschuß und wenn es sich notwendig macht, gründen wir dann erst die Genossenschaft. Wenn wir dann sieben oder acht oder zehn Mitglieder sind, dann kommen die Herren von ganz allein. Ich warne nur, uns zu zersplittern. Das eine Gewerbe wird mit vielen Mitgliedern eine Genossenschaft gründen können; wir Graveure aber mit unseren wenig Mitgliedern haben nichts erreicht.

Herr Fichte: Ich möchte nur Herrn Müller auf die Notiz in den Mitteilungen des Verbandes erklären, daß nach einer neuerlichen Nachricht, die wir gestern früh von dritter Seite erhielten, Arbeit erlangt worden ist. Im übrigen haben wir Arbeit für alle Gewerbe. Wir konnten für Graveure solche vergeben und auch für Uhrmacher welche überweisen. Ob sie genommen worden ist, weiß ich noch nicht. Für die Goldschmiede hätte sich welche finden lassen, wenn man gewußt hätte, wohin sie zu geben war. Es ist allerdings auch vorgekommen, daß Arbeit abgelehnt worden ist mit der Begründung, es wäre zu unbequem. Und doch hätte ein außer dem Fach stehender Unternehmer es leicht gehabt, durch Inanspruchnahme aller drei Gewerbe den großen Auftrag auszuführen, wenn er die Fräsarbeiten durch Graveure und die Zieh- und Drückarbeiten durch Goldschmiede und die Dreharbeiten durch Uhrmacher hätte ausführen lassen. Das wäre ein ideales Zusammengehen der Interessen gewesen, nicht wie Herr Müller meint, ein Auseinandergehen. Im Grunde meint Herr Müller nichts anderes, als wir es auch meinen. Er sagt Wirtschaftsausschuß, wir sagen Kriegsausschuß. Gründen Sie erst einmal einen solchen Ausschuß, der Kriegsausschuß heißt, oder meinetwegen auch Wirtschaftsausschuß, wenn Sie schon meinen, heute noch nicht zu einer Werkgenossenschaft gelangen zu können. Das andere wird sich dann finden. Herr Freygang: Wenn einer von den Herren der Meinung ist, daß das nicht richtig ist, dann steht er mit seiner Meinung allein. Die große Mehrheit ist der Meinung, daß ein Zusammenarbeiten das allerklügste ist. Herr Groß hat gesagt, daß vielleicht heute von der Gründung einer Werkgenossenschaft abzusehen ist. Gründen wir einen Kriegsausschuß bzw. eine Werkgenossenschaft. Wählen Sie einen Herrn, der mag die weitere Arbeit übernehmen. Ich stelle die Sache zur Debatte und möchte Sie bitten, sich zu erklären.

Herr Rich. Hofmann: Ich stelle den Antrag, daß wir heute einen Kriegsausschuß gründen und dieser mag das weitere Material besorgen, Wir hätten das schon längst machen sollen. Jetzt dürfen wir die Sache nicht auf die lange Bank schieben. Ich stelle den Antrag, daß wir einen Kriegsausschuß gründen, der das weitere Material zusammenstellt. Herr Freygang: Findet dieser Antrag Unterstützung? Zuruf: Jawohl!

Herr Freygang: Einstimmig angenommen.

Wird es nötig sein, daß Sie heute sich schon schlüssig werden, wen Sie von Ihren Berufen in diesen Ausschuß wählen? Ich glaube, von jedem Berufe drei. Die weitere Unterstützung der Firma Diebener in Bezug auf Schreibarbeit möchten wir vorläufig noch erbitten. Ich bitte nun, in ihrem Sinne 3 Herren zu beordern. Die Herren Goldschmiede bitte ich Vorschläge zu machen, wen sie in Ihren Ausschuß nehmen wollen.

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Herr Freygang: Es sind von jedem Gewerbe drei Herren ernannt worden. Es würde mit jetzt der Kriegsausschuß zur Anfertigung der Heeresarbeit entgültig gegründet sein. Herr Diebener: Meine Herren! Ich kann zu meiner großen Genugtuung feststellen, daß wir durch den Beschluß in Leipzig die Form der Organisation, die Ihnen durch die Beratungsstelle vorgeschlagen wurde, in vollem Maße erreicht haben. Der Zusammenschluß von Uhrmachern, Goldschmieden und Graveuren trägt den großen Wert der Verstärkung in sich, nicht nur allein dadurch, daß anstatt von Kriegsausschüssen der drei verschiedenen Gewerbe nur einer den Behörden gegenüber auftritt, sondern daß sie durch die Ergänzung der Kräfte leistungsfähiger geworden sind, und in umfassender Weise an die Heeresarbeiten herantreten können. Herr Freygang fragte mich nun, ob ich Sie in Ihren Arbeiten auch weiter unterstützen wolle. Ich sage das gern zu, weil ich weiß, wie schwer es ist, Neuorganisationen zu schaffen und betriebsfähig zu machen, wenn man nicht Büroräume und hilfsbereites Personal zur Verfügung hat. Aus Herrn Fichtes Vortrag geht hervor, welche umfassende Aufgabe wir mit der Beratungsstelle zu bewältigen hatten, und sein großer Anteil an der Arbeit. Was ich persönlich zu tun hatte, darüber will ich garnicht sprechen, nur sei erwähnt, daß ich für die Vorarbeiten viermal je zwei bis drei Tage in Berlin gewesen bin, um den damals noch freiwilligen" Dienstpflicht-,,Zwang" für das Uhrenund Edelmetallgewerbe noch lange vor dem Termin zu klären, als es durch amtliche Bekanntmachungen in der Öffentlichkeit geschehen ist. Daß ich gegenüber den sich türmenden Schwierigkeiten, die in der Sache selbst liegen, oftmals mutlos wurde und mich am liebsten zurückgezogen hätte, mag nebenbei bemerkt werden. Das Pflichtbewußtsein trieb mich aber dazu, auszuharren und die wichtige Arbeit zum Ende zu führen. Dazu gehörte auch, daß ich meine Büroräume und das gesamte, jetzt noch 30 Mitarbeiter zählende Personal, zur Verfügung stellte, um die notwendige schnelle Erledigung der Arbeiten bewältigen zu können, und ich kann Ihnen wohl sagen, daß besonders von den führenden Kräften übermenschliche Anstrengungen geleistet worden sind, die ja nur dem einen Ziel galten, den Fachgenossen des Uhren- und Edelmetallgewerbes zu dienen, die Dienstpflicht im Anschluß an ihre geschäftlichen Arbeiten zu ermöglichen.

Wie ich nun meine Aufgabe nur mit Hilfe meiner Mitarbeiter bewältigen konnte, so empfehle ich Ihnen, Anschluß an ein Büro zu suchen, das die kaufmännischen Arbeiten übernimmt. Die Berliner Goldschmiede haben die Großhändler herangezogen und stehen sich gut dabei. Ich mache deshalb den Vorschlag, sich mit dem hiesigen Großhandel in Verbindung zu setzen und ihn um Unterstützung in den kaufmännischen Arbeiten anzugehen. Da die Herren von der Firma Georg Jacob anwesend sind, so dürfte es ein leichtes sein, festzustellen, ob Neigung von jener Seite vorhanden ist. Ich unterlasse ferner nicht, mitzuteilen, daß der Vorsitzende des Uhrengrossisten-Verbandes, Herr Goldschmidt, dieser Versammlung gern beigewohnt haben würde. Wir waren aber gestern in einer das Uhrenfach betreffenden wichtigen Angelegenheit in Berlin, und ich bin allein zurückgefahren, um dieser Versammlung beiwohnen zu können. Für Herrn Goldschmidt ist der Syndikus des Verbandes, Herr Dr. Fischer erschienen. Der Vorsitzende des Verbandes der Goldwaren-Großhändler, Herr Steinmetz, läßt sich ebenfalls entschuldigen, da sein Sohn, der seit zwei Jahren im Felde steht, für wenige Stunden in Leipzig weilt, die er gern mit ihm genießen möchte. Außerdem darf ich Herrn Direktor Nauck vom Submissionsamt im Königreich Sachsen, sowie Herrn Direktor Hermann Pilz, dem

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Bericht über die Gründung der Lieferungs- und Einkaufsgenossenschaft bayrischer Uhrmacher

e. G. m. b. H. in München.

Auf Einladung des Uhrmachermeistervereins e. V. versammelten sich zu dem Zwecke der Gründung einer Werkgenossenschaft am 18. Februar 1917 im Pfälzerhof in München 58 Fachgenossen (darunter zwölf auswärtige). Als Vertreter amtlicher Stellen waren erschienen: Gewerberat Dr. Götz von der staatlichen Vermittlungsstelle für die militärische Lieferungen, Leutnant Weber, Munitionsreferent, Rechtsanwalt Dr. Reschreiter, Syndikus der Vereinigung metallbearbeitender Betriebe Südbayerns und Direktor Mertel der bayrischen Landesgewerbebank.

Der Leiter der Versammlung, Kollege Babos, Vorsitzender des Münchener Vereins, sprach über die Zivildienstpflicht der Uhrmacher und Gründung von Werkgenossenschaften. Er betonte, daß die Uhrmacher eigentlich schon seit Kriegsbeginn vaterländischen Hilfsdienst dadurch leisten, daß sie in der Hauptsache für Heeresangehörige tätig sind. Die Anstrengungen unserer Feinde in der Waffenund Munitionserzeugung zwingen aber dazu, daß wir uns in der von der Heeresverwaltung gewünschten Art und Weise dem Vaterland zur Verfügung stellen. Durch Zusammenschluß zu einer Werkgenossenschaft könnte der völkischen Gesamtheit und jedem Einzelnen unter uns am besten Rechnung getragen werden. Durch genossenschaftliche Übernahme von Arbeiten ist es möglich, dem Hilfsdienste am Wohnorte und in der eigenen Werkstätte zu genügen.

Gewerberat Dr. Götz erklärte, daß das Vaterland auf die feinmechanische Betätigung der Uhrmacher in dieser Form rechne.

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Dann wurde die Gründung der Genossenschaft mit allen gegen eine Stimme beschlossen. Nach eingehender Beratung kamen die Satzungen zur einstimmigen Annahme. 48 Kollegen erklärten sofort ihren Beitritt. Zu der Vorstandschaft der Genossenschaft wurden gewählt die Herren Babos, Karkutsch, Tombrok in den Aufsichtsrat die Herren Häußler-Augsburg, Andreas Huber jr., Lechner, Maurus und Niedermeyer-Dorfen. Am Schluß der 5 stündigen Verhandlungen sprach Kollege Tombrok dem unermüdlich und selbstlos im Allgemeininteresse tätigen Versammlungsleiter unter lautem Beifall für seine übergroßen Opfer an Zeit und Mühe den wohlverdienten Dank aus. Etwaige Anmeldungen bzw. Anfragen wollen unter Beigabe einer Freimarke für die Antwort gerichtet werden an die Adresse: Joseph Babos, München, Lindwurmstraße 113.

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Die Arbeit der deutschen Goldschmiede, Uhrmacher und Graveure für den Bedarf des Heeres (Durch schwarze Flächen graphisch dargestellt.) Stand am 1. März 1917.

Danzig, Wismar, Mets, Freiberg, Memel u. a. sind noch nicht in Rücksicht gezogen.

Kurze Mitteilungen

der Beratungsstelle über Zivildienstarbeiten des Uhrmacher-, Goldschmiede- und Graveur-Gewerbes Deutschlands.

Sekretariat: Leipzig, Talstraße 2.

Der Fünfzehner-Ausschuß des Reichstags für den vaterländischen Hilfsdienst hat einem vom Bundesrat ihm unterbreiteten Entwurf einer Bekanntmachung zugestimmt, die das Werk der Organisation des vaterländischen Hilfsdienstes krönen soll. Es handelt sich um die Einführung der Stammrolle für alle Hilfsdienstpflichtigen, auf Grund deren dann, voraussichtlich vom 1. April ab, die in den verschiedenen Zweigen unseres Wirtschaftslebens noch vorhandenen Lücken an : Menschenmaterial durch Einberufungen ausgefüllt werden sollen. Die freiwilligen Meldungen waren zwar in außerordentlich großem Umfange eingegangen, sie genügten aber, wie gegenüber irrigen Meldungen festgestellt werden muß, keineswegs,

um den tatsächlichen Bedarf zu decken. Es gilt zunächst, der Landwirtschaft die erforderlichen Arbeitskräfte zuzuführen. In

zweiter Linie gilt es, nachdem die dazu erforderlichen Fabriken teils bereits in Betrieb genommen, teils ihrer Vollendung nahe sind, zur Durchführung des sogenannten „Hindenburg-Programms" auch für die Kriegs-Industrie (Pulver-, Munitionsund Waffenfabriken) die noch fehlenden Arbeiterschaften bereit zu stellen, und endlich bedürfen die Verkehrs-Anstalten, die staatlichen und kommunalen Behörden weiterer Arbeitskräfte. Damit wird aktuell, was die Beratungsstelle immer warnend als kommend verkündet hat. Hoffen wir, daß es für keinen zu spät ist. Es lastet eine furchtbare Verantwortung auf jenen, die in engen oder weiten Kreisen immer zum Abwarten gemahnt und ihre Tätigkeit im Hilfsdienst in negativer Art bekundet haben. Die Beratungsstelle hat sich keinen Vorwurf zu machen.

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Was uns die Kriegsämter schreiben: Wir haben eine Sammlung von Zuschriften aus Kriegsämtern, Beschaffungs

stellen, Bekleidungsämtern und Intendanturbureaus zusammen~~ ~~von Werkgenossenschaften den Angehörigen unserer Gewerbe gestellt, die jedem zur Einsicht frei steht, der das Bedürfnis fühlt, sich objektiv zu unterrichten,

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Die Kriegsamtsstelle in Mets u. a. am 3. Februar: „Die Kriegsamtsstelle hat ihre Zuschrift vom 5. 1. mehreren Stellen zugeleitet, die für die Mitwirkung an Ihren dankenswerten Bestrebungen in erster Linie in Frage kommen."

Die Kriegamtsstelle des Oberkommandos in den Marken, Berlin, am 10. Januar: „Von der Bildung Ihrer Beratungsstelle ist Kenntnis genommen worden und wird in geeigneten Fällen auf diese verwiesen werden."

Die Kriegsamtsstelle beim General-Gouvernement Belgien: In Beantwortung Ihres Schreibens vom 5. Januar erkennen wir Ihre Beratungsstelle als Zwischeninstanz gerne an.“ Schließlich sei noch jene Antwort eines Kriegsamtes angeführt, die bereits in unserem Aufruf zum Abdruck gelangte, da sie der Aufmerksamkeit interessierter Kreise entgangen zu sein scheint: Die Anregung mit dortigem Schreiben vom 9. Januar 1917 hat die Kriegsamtsstelle ...... begrüßt und ist gerne bereit, die Bestrebungen der Beratungsstelle nachdrücklichst zu unterstützen, da auch hier die Ansicht besteht, daß das wertvolle technische Können der Uhrmacher, Goldschmiede und Graveure für die Heeresindustrie am besten ausgenutzt werden kann, wenn diese Gewerbe zusammengeschlossen werden.

......

Bezüglich der Gesichtspunkte, auf die hier bei der Heranziehung des Handwerkes zur Beteiligung an Heereslieferungen besonderer Wert gelegt wird, darf bemerkt werden, daß von der Kriegsamtsstelle im allgemeinen nur dann das Handwerk mit Aufträgen und Zuweisung von Arbeitskräften unterstützt wird, wenn es sich ernstlich angelegen sein läßt, durch Übernahme geeigneter Arbeitsmethoden und durch Zusammenschluß der Arbeitskräfte und eine möglichst rationelle Arbeitsteilung, wie es durch die dortige Beratungsstelle für Uhrmacher-, Goldschmiede- und Graveurarbeiten bereits gewährleistet erscheint, eine möglichst große Steigerung der Menge des erzeugten Kriegsmaterials bei mindestens der gleichen Gate wie bei der Fabrikerzeugung anzustreben. Das Handwerk muß während des Krieges stets im Auge behalten, daß es nicht nur eine wirtschaftliche Unterstützung zu seiner Erhaltung beanspruchen darf, sondern daß es seinerseits auch die Pflicht hat, durch entsprechende Umgestaltung seiner Arbeitsorganisationen möglichst hohe Wirkungen seiner Arbeit nach Gate und Menge zu erzielen.

Die hiesige Kriegsamtsstelle erblickt in dem Zusammenschluß der hier in Frage stehenden Gewerbe bereits einen wesentlichen Schritt in der Richtung, die betreffenden Handwerkszweige für die Bedürfnisse der Heeresindustrie möglichst leistungsfähig zu machen."

Falsche Auffassung. Wir begegnen sehr oft der Meinung, daß wir beabsichtigen, die Fachgenossen in Werkgenossenschaften für Heeresarbeit zu zwingen, welchem Bestreben der schärfste Widerstand entgegengesetzt werden müsse. Im Gegenteil! Wir wollen mit unserer Beihilfe an der Gründung

eine Wohltat erweisen. Wer das bis heute nicht begriffen hat, kann wohl als hoffnungsloser Fall" bezeichnet werden; wir geben ihn jedenfalls auf.

Wegen ungeheurer Überhäufung mit Arbeit ist sofortige oder eingehende Beantwortung von Zuschriften nicht immer möglich. Wir müssen deshalb auf unsere summarischen Antworten hinweisen, die unsere Kurzen Mitteilungen" darstellen. Wir tun, was in unseren Kräften steht mehr kann niemand verlangen.

Die Statistik über die eingegangenen Fragebogen ist in Arbeit. Da fortgesetzt noch solche nachträglich eingehen, verzögert sich diese naturgemäß langwierige Tätigkeit um ein weiteres.

Die letzte Aufgabe der Kriegsausschüsse. Wenn es nicht gelingt, Werkgenossenschaften zu gründen, so steht dem Kriegsausschusse noch eine verdienstvolle Aufgabe bevor, deren Anfang möglichst sofort gemacht werden muß. Es handelt sic darum, Anschluß und Einfluß bei den Zentralauskunftsstellen, die in den einzelnen Kriegsbezirken geschaffen werden, zu suchen, um den Fachgenossen, deren Betrieb infolge Nichtbeschäftigung im kriegswirtschaftlichen Sinne geschlossen werden, Arbeit zu verschaffen, die ihren Fähigkeiten am angemessendsten ist.

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Bei der Annahme von Arbeit werden Werkgenossenschaften und Einzelbetriebe darauf aufmerksam gemacht, sidi ausdrücklich zu versichern, daß es solche im Heeresinteresse ist, da die Annahme anders gearteter für die nächste Zeit zwecklos werden wird.

Die Ausführungsbestimmungen zum HilfsdienstGesek, die auch von manchen unserer Fachgenossen erst abgewartet worden sind, ehe sie sich zu irgendwelchen Schritten entschließen wollten, sind nunmehr bekannt gemacht worden. Sie gehen weit unter das im Reichstag seinerzeit bei der Annahme des Gesetzes erklärte Maß (z. B. sind Presse, Banken usw. nicht ohne weiteres frei). Da in der gesamten Tagespresse die Bekanntmachung erfolgt ist, erübrigt sich der Abdruck für uns

Neugründung von Betrieben zur Herstellung von Kriegsmaterial. In der Tagespresse liest man jetzt häufig folgende Warnung: Zu Beginn des Krieges machte es der plötzlich hereinbrechende, ungeheure und ständig wachsende Bedarf an Kriegsmaterial erforderlich, nicht nur die bestehenden Werke, die sich mit seiner Herstellung befaßten, voll auszunutzen, sondern auch die Gründung neuer Betriebe, nebst kleiner und kleinster zu begünstigen, um dadurch die Erzeugung zu steigern. Alle anderen Rücksichten mußten hierbei zurücktreten. Die lange Dauer des Krieges hat zwar den Bedarf an Kriegsmaterial nicht verringert, ihn vielmehr gesteigert, sie macht es jedoch erforderlich, auf wirtschaftlichste Ausnutzung der Rohstoffe und Maschinen und möglichste Ersparung von Arbeitskräften, insbesondere Werkmeistern und Fabrikarbeitern, mehr als bisher Bedacht zu nehmen. Diesem Umstand wird

bei den auch jetzt noch zahlreich erfolgenden Neugründungen von Betrieben nicht immer genügend Rechnung getragen. Es wird daher allen Unternehmern zur Vermeidung einer Schädigung der allgemeinen Interessen, zugleich aber auch zur Sicherung gegen Enttäuschungen und Verluste, dringend empfohlen, vor Einrichtung eines neuen Betriebes zur Herstellung von Kriegsmaterial mit der zuständigen Kriegsamtsstelle in Verbindung zu treten, die in erster Reihe in der Lage ist, die in Betracht kommenden Verhältnisse zutreffend zu beurteilen. Ferner werden alle industriellen Verbände ersucht, von Neugründungen, die zu ihrer Kenntnis gelangen, der Kriegsamtsstelle des betreffenden Bezirkes Mitteilung zu machen.“ Das hat natürlich mit unseren Verhältnissen nichts zu tun, denn wir haben niemals von einer Neugründung oder Betriebsvergrößerung gesprochen schon weil wir wußten, daß Maschinen schwer zu haben sind sondern stets empfohlen, die Werkgenossenschaften mit den vorhandenen Materialien einzurichten. Der einzige Fall, daß in unserem Fache eine

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„Wir haben mit Interesse von Ihrem Schreiben vom 5. cr. nebst Anlagen Kenntnis genommen und gestatten uns bei dieser, Gelegenheit mitzuteilen, daß wir einen Teil der Betriebe, die Sie erfassen, bereits unsererseits mit Aufträgen auf teinmechanische Arbeiten versehen haben. Wir sind natürlich gern bereit, Ihre Bestrebung zu unterstützen, da nur eine feste Organisation des gesamten Handwerks ihm das Durchhalten während des Krieges und das Wiederaufrichten nach dem Kriege ermöglichen kann.

Wir bitten daher, uns weiter auf dem Laufenden zu halten, möglichst auch um kurze Mitteilung eines Ergebnisses der angestellten Erhebung und erklären uns gleichzeitig bereit, die beteiligten Betriebe, wenn es uns irgend möglich ist, mit direkten Heeresaufträgen zu versehen.“

Die Mitteilungen des Verbandes deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede, das offizielle Organ desselben, schreiben in ihrer Nummer vom 1. März: „Von geschätzten Mitgliedern des Verbandes. sind verschiedene Äußerungen in Sachen Beratungsstelle der Uhrmacher, Goldschmiede und Graveure über Zivildienstpflicht eingegangen. Der Vorstand verweist auf das Protokoll der Vorstandssitzung vom 8. Dezember 1916 (veröffentlicht in den „Mitteilungen" vom 15. Dezember), wo auf die Bedeutung des Kriegshilfsdienstes für unser Gewerbe aufmerksam gemacht wurde. Da jedoch ein allerdings kleinerer Teil der Goldschmiede dem Verband nicht angehört, dürfte das Diebenersche Vorgehen, in Leipzig eine Beratungsstelle unter seiner persönlichen Leitung einzurichten, sehr willkommen sein, umsomehr, als er Uhrmacher und Graveure in den Kreis seiner Bestrebungen hineinbezogen hat. Die große Zahl der Uhrmacher, von denen viele mit Drehbänken ausgerüstet sind, lassen das Zuşammengehen mit den Goldschmieden und Graveuren aussichtsvoll erscheinen. Im übrigen sind die Verhältnisse in jeder Stadt anders und können von einer Zentrale nur schwer übersehen werden. Der Vorstand kann daher nur erneut und dringend den Unterverbänden den Rat erteilen, sich den Bedürfnissen ihres Wirkungskreises entsprechend zu Genossenschaften zusammenzuschließen."

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Werkgenossenschaft m. b. H. der Uhrmacher, Goldschmiede, Graveure und verwandter Berufe zu Breslau, Schweidnitzerstr. 37. Lieferungs- und Einkaufsgenossenschaft. bayrischer Uhr macher, München, Lindwurmstraße 113.

Werkgenossenschaft für den vaterländischen Hilfsdienst der Uhrmacher, Goldschmiede, Graveure und verwandter Berufe e. G. für Liegnitz und dessen Bezirk. Vorsitzender: Paul Granel, Uhrmachermeister, Liegnitz, Mittelstraße 79. 。 Arbeitsgemeinschaft für Heeresbedarf der Gold- und Silberschmiede Dresdens. Dresden, Pragerstraße 46.

Kriegsausschuß der Zwangs-Innung für Uhrmacher des Fürstentums Lippe. Vorsitzender: Obermeister Hermann Regel, Salzuflen.

Kriegsausschuß der Uhrmacher und Goldschmiede von Dortmund, Vorsitzender: Goldschmiedemeister Leverent; Schriftführer: Uhrmacher Georg Brefeld, Dortmund, Löwenhaus. O Kriegsausschuß der Uhrmacher-Innung Stettin. Vorsitzender: Max Bauschats, Paradeplatz 23.

Kriegsausschuß der Uhrmacher und Juweliere zu Halle a. S. Vorsitzender: Hermann Uhlig i. Fa. Gustav Uhlig, Halle a., S., Untere Leipzigerstraße.

Kriegsausschuß der vereinigten Heidelberger Uhrmachermeister, Juweliere, Goldschmiede und Graveure, Heidelberg. Vorsitzender: O. von Carben, Heidelberg, Hauptstraße 6: Kriegsausschuß der Juweliere in Braunschweig. Vorsitzender: Ernst Ring i. Fa. Gebr. Ring, Braunschweig, Damm 18. Kriegsausschuß der Uhrmacher- und Goldschmiede-Innung zu Recklinghausen. Geschäftsstelle: Recklinghausen, Kirchplatz 2a. Kriegsausschuß der Uhrmacher, Goldschmiede und Graveure zu Leipzig. Vorsitzender: Robert Freygang, UhrmacherObermeister, Leipzig, Johannisplatz.

Kriegsausschaß der Uhrmacher-Vereine von Hamburg-Altona und Umgebung. Obmann: Edgar Huygen, Hamburg, Rödingsmarkt 75 1.

Werkgenossenschaft zur Übernahme von Munitionsarbeiten der Zwangsinnung Mannheim. Vorsitzender: Hofuhrmacher L. Köhler, Mannheim O. 7. 11.

Werkgenossenschaft pfälzischer Gold- und Silberschmiede für Kriegslieferungsarbeiten, Neustadt a. Haardt.

Ausschuß über Zivildienstpflicht des Uhrmachergewerbes zu Frankfurt a. M.

Werkgenossenschaft der Juweliere, Uhrmacher und Graveare e. G. m. b. H. in Koburg.

In Görlig, Straßburg, Wiesbaden, Buchholz, Gießen Lübeck, Wismar, Danzig, Met, Freiberg, Memel sind

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