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Wie man dergleichen Unwahrheiten behaupten und niederschreiben kann, ist mir unbegreiflich. Ich bin über alles genau unterrichtet und, wie ich schon mehrere Male mitteilte, ist die Sache sehr einfach. Herr Henri Polale tut als Vorsitzender von 12000 Diamantarbeitern alles, um die Industrie und Arbeiter beschäftigt zu halten. Weil nun die rohen Diamanten nur aus England kommen und nur unter erschwerten Maßnahmen unter Kontrolle der englischen Regierung verkauft werden können, so muß man doch selbst begreifen, daß wir Neutralen alles tun müssen, um die Industrie aufrecht zu erhalten; es kann jedoch absolut keine Rede davon sein, daß Herr Polale in englischen Diensten steht. Herr Polale, sowohl wie alle dabei Beteiligten, versuchen alles denkbare, um die niederländische Industrie vor dem Untergange und die Arbeiter vor Hunger zu schützen. Es ist darum nicht „fair“, Nachrichten wie die vorstehende zu verbreiten, welche bei weniger Orientierten einen ganz falschen Eindruck erweckt. Wenn Deutschland an Englands Stelle gewesen wäre, so hätte es selbstredend gegen unsere Industrie genau dasselbe getan wie England, und wir würden dann unter deutscher Kontrolle stehen. Derartige Nachrichten machen bei den Neutralen, die besser unterrichtet sind, einen unangenehmen Eindruck.

Das Eiserne Kreuz

erhielten als ehrende Auszeichnung für hervorragende Tapferkeit vor dem Feinde: Leutnant d. L. Fortmüller, Sohn des Juweliers Wilhelm Fortmüller in Hamm i. W.

Musketier Otto Brehm, ältester Sohn des Goldschmieds Wilh. Brehm in Eisenach.

Auszeichnungen

anderer Art und Beförderungen:

Leutnant d. R., Referendar Hans Pilz, Sohn des volkswirtschaftlichen Redakteurs der Deutschen Goldschmiede-Zeitung Hermann Pilz, wurde mit dem Ritterkreuz des Albrechtsordens mit Schwertern ausgezeichnet. Die Friedrich-AugustMedaille und das Eiserne Kreuz wurden ihm schon früher verliehen.

Hof-Juwelier W. Kesselbach aus Heidelberg wurde zum Leutnant d. L. in einem Grenadier-Regiment befördert.

Kurze Mitteilungen der Beratungsstelle über Zivildienstarbeiten des Uhrmacher-, Goldschmiede- und Graveur-Gewerbes Deutschlands. Sekretariat: Leipzig, Talstraße 2. Rechtsauskunfterteilung durch die Beratungsstelle. Seitens des Kriegsamtes ist der Verband der gemeinnützigen und unparteiischen Rechtsauskunftsstellen in Lübeck beauftragt worden, die aus dem Hilfsdienstgeset sich ergebenden notwendigen Rechtsauskünfte durch seine Mitglieder erledigen

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Österreich-ungarische Staatsangehörige unterliegen auch dem Hilfsdienstgeset. Der Bundesrat hat am 4. April 1917 die Verordnung erlassen, daß die Vorschriften des Gesetzes über den vaterländischen Hilfsdienst und die zur Ausführung dieses Gesetzes erlassenen Bestimmungen entsprechend für diejenigen Angehörigen der österreichisch-ungarischen Monarchie gelten, welche bei Inkrafttreten dieser Verordnung im Gebiete des Deutschen Reichs ihren Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben oder ihn später dort nehmen. Dieselben Personen gelten auch für die von den Landeszentralbehörden auf Grund des § 11 Abs. 2 Sat 3 des Gesetzes über den vaterländischen Hilfsdienst erlassenen Bestimmungen als den deutschen Reichsangehörigen gleichgestellt. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft und: zugleich mit dem Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst außer Kraft.

Leipzig, den 12. April 1917.
Der Vorsitzende:
Wilhelm Diebener.

Das Sekretariat Otto Fichte.

Allgemeine Rundschau

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Pforzheim. Zu den bisher bekannten größeren Zeichnungen auf die 6. Kriegsanleihe ist nun auch die der Kollmar & Jourdan, A. G. für Kettenfabrikation, mit 300 000 Mk. hinzugetreten. Ihre Arbeiterschaft, welche ebenso wie die Aktiengesellschaft, selbst schon größere Beträge zu den früheren Anleihen gezeichnet hat, beteiligt sich auch an der 6. Anleihe mit 18000 Mk.

Nicht ankommende Nummern unserer Zeitschrift sind bei dem zuständigen Briefträger zu verlangen, und wenn das nicht hilft, bei der Postanstalt selbst. Alle unsere Leser erhalten die Zeitschrift gleichzeitig durch die Post aufgeliefert und wenn sie nicht ausgehändigt wird, so liegt das Versehen nicht auf unserer Seite, sondern auf der Seite der Postanstalt, die auch dafür zu sorgen hat, daß es wieder gut gemacht wird. Erst wenn die Reklamation bei der Post keinen Erfolg hat, bitten wir uns zu benachrichten, damit wir das Weitere veranlassen.

Verbot der Abwälzung des Warenumsatzstempels. Dem Reichstag ist von dem nationalliberalen Abgeordneten Keinath, unterstützt von den Abgeordneten sämtlicher Parteien mit Ausnahme der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft, ein Antrag zugegangen, worin die Regierung aufgefordert wird, mit größter Beschleunigung einen Gesetzentwurf vorzulegen, der jedwede Abwälzung des Warenumsastempels verbietet. Sowohl dem Lieferer, einen entsprechenden Zuschlag dem Abnehmer in Rechnung zu stellen, als umgekehrt dem Abnehmer, einen Preisabzug bei einer Weiterveräußerung dem Lieferer gegenüber von der Rechnung zu machen. Da die Annahme dieses Antrages im Plenum nicht zweifelhaft sein wird, dürfte, da ja an der Zustimmung der Regierung kaum zu zweifeln ist, damit der bisherigen Abwälzung des Warenumsatzstempels ein Ende gemacht sein.

Ausnahmen vom Aus- und Durchfuhrverbot. Von dem Verbot der Aus- und Durchfuhr sämtlicher Waren des 13. Abschnitts des Zolltarifs (Waren aus Steinen oder anderen mineralischen Stoffen) sind nicht betroffen: Edelsteine, bearbeitet: in anderer Weise als zu technischen Zwecken gefaßt; in einer zur unmittelbaren Verwendung als Schmuck oder Zierat geeigneten Form oder geschnitten (Gemmen, Kameen); Schmuckwaren aller Art in Verbindung mit Edelsteinen, soweit sie nicht an sich unter andere Nummern fallen (aus Nr. 678 des Statistischen Warenverzeichnisses). Halbedelsteine (einschließlich der glasigen Lava), bearbeitet (geschliffen usw.): ohne Fassung; gefaßt, geschnitten (Gemmen, Kameen) oder sonst zu waren verarbeitet, soweit sie nicht durch die Verbindung mit anderen Stoffen unter andere Nummern fallen, mit Ausnahme von Achatplättchen sowie von Achat- und anderen Halbedelsteinen, die als Lager und Lagerschalen fertig verarbeitet sind (aus Nr. 679 des Statistischen Warenverzeichnisses). Jet (Gagat) auch Kännelkohle und Nachahmungen von Jet, in Platten oder Stücken, und Waren ganz oder teilweise daraus, soweit sie nicht durch die Verbindung mit anderen Stoffen unter andere Nummern fallen (aus Nr. 710 des Statistischen Warenverzeichnisses). Waren ganz oder teilweise aus Bernstein, natürlichem oder künstlichem, soweit sie nicht durch die Verbindung mit anderen Stoffen unter andere Nummern fallen (aus Nr. 712 des Statistischen Warenverzeichnisses).

Die Abgabe von Platin an eine andere Werkstatt. Wir hatten in unserem Artikel über den Verkehr mit Platin auch erwähnt, daß es nicht gestattet sei, auch nur einige Gramm Platin an einen Kollegen abzugeben, da die geringste Menge der in der Verordnung vom 1. September 1916, § 2, Klassen 5156, aufgeführten Stoffe und Gegenstände beschlagnahmt sei, und daß der Inhaber eines Ladengeschäftes ohne besondere Genehmigung Platin auch aus seinem Bestande nicht zur Ver

arbeitung an eine andere Werkstätte abgeben dürfe. Diese

Angaben stützen sich auf eine Auskunft der Kriegs-Rohstoff

Abteilung des Kriegsministeriums in Berlin (Metall-Mobilmachungsstelle, Abt. A/E, No. M. Mob. St. 1838/9 16), und sind deshalb als amtlich anzusehen. Von Herrn Hofjuwelier B. in D. . . . . . . werden wir auf einen Ausweg hingewiesen. Beschlagnahmt ist in den Klassen 51 - 56 nur Rohplatin, dagegen werden fertige Juwelenstücke, wie wir ja auch ausgeführt haben, von der Beschlagnahme nicht betroffen. Wenn also ein Goldschmied ein fertiges, altes Platinschmuckstück kauft, so fällt dasselbe nicht unter die Klasse 51–56, vielmehr wird es erst dann beschlagnahmt, wenn er es zerbricht, einschmilzt usw., also zu Rohmaterial macht. Das Schmuckstück als Ganzes kann er an einen anderen Juwelier verkaufen, und dieser kann es dann als Rohplatin in seiner eigenen Werkstatt verarbeiten. Es ist das allerdings ein Ausweg, der aber immerhin nur in Ausnahmefällen beschritten werden dürfte.

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Eine Tagung deutscher, österreichischer und ungarlscher Industrieller und Wirtschaftspolitiker fand am 18. und 19. März unter dem Vorsitz des ersten Vizepräsidenten des Reichstages, Geheimrat Dr. Paasche, im Plenarsitungssaale des Herrenhauses in Berlin statt, an welcher für unsere Deutsche Goldschmiede-Zeitung“ der volkswirtschaftliche Redakteur derselben, Hermann Pilz, teilnahm. Die drei großen Gruppen, der Deutsch-Österreichisch-Ungarische, der Österreichisch-Deutsche und der Ungarisch - Deutsche Wirtschaftsverband in Berlin, Wien und Budapest verhandelten über die Wirtschaftspolitik in Deutschland, Österreich und Ungarn vor und nach dem Kriege und faßten dabei eine engere wirtschaftliche Verbindung zwischen Deutschland und der Donaumonarchie, ein wirtschaftliches Mitteleuropa" ins Auge. Referate erstatteten Landtagsabgeordneter Dr. Beurle-Linz, Dr. Max Fenyoe vom Bund der ungarischen Fabrikindustriellen in Budapest, Legationsrat Freiherr von Richthofen, Mitglied des Reichs- und Landtages, sowie Professor Dr. Viktor Bredt-Marburg, Mitglied des preußischen Landtages. Nach anregender Debatte, in der man sich grundsäglich für ein Wirtschaftsbündnis der drei Staaten aussprach, wurdo

folgende Entschließung einstimmig angenommen: 1. Durch einen langfristigen Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn soll ehestens ein Zoll- und Wirtschaftsbündnis mit dem Hauptinhalt einer gesicherten Gemeinsamkeit der Handelspolitik vereinbart werden. 2. In den beiderseitigen Zolltarifen für den wechselseitigen Verkehr soll eine wesentlich vermehrte Freiliste eingeführt und ein Abbau der wegen der wirtschaftlichen Verschiedenheiten für bestimmte Waren noch unumgänglich nötigen Zölle in Aussicht genommen werden. 3. Es ist eine enge wirtschaftliche Annäherung an die Türkei und Bulgarien, die den Interessen auch dieser Staaten vollauf zu entsprechen hat, anzustreben. 4. Gleichzeitig mit den Zoll- und handelspolitischen Abmachungen sind auch die grundlegenden Fragen der Verkehrspolitik, insbesondere durch den Ausbau des Wasserstraßennetzes, durch Vereinheitlichung der formalen Tarifgrundlagen und durch Handhabung der Tarifpolitik im Geiste des in Aussicht stehenden Wirtschaftsbündnisses zu regeln. 5. Zur Wiederherstellung der Währungen in den verbündeten Staaten sind einheitliche Maßnahmen zu treffen. 6. Es ist auf eine möglichste Vereinheitlichung des Wirtschafts- und Verkehrsrechts, einschließlich des gewerblichen Rechtschutzes, der verbündeten Staaten hinzuwirken. 7. Für die Übergangswirtschaft soll unbedingt ein gemeinsames und einheitliches Vorgehen Platz greifen. Der Tagung ging in der Wandelhalle des Reichstages ein Begrüßungsabend vorher, bei welchem Geheimrat Professor Dr. Paasche, Vizepräsident Dr. Dove, Unterstaatssekretär Dr. Richter, Ministerialdirektor Lusensky, Bürgermeister Dr. Reidke, Handelskammerpräsident Franz von Mendelssohn, Reichsratsabgeordneter Friedmann und Reichsratsabgeordneter Baron Dr. Julius Madarassy-Beck gehaltvolle Ansprachen hielten, denen ein gemeinsames Mahl folgte.

Aus den Fachvereinigungen, Werkgenossenschaften und Kriegsausschüssen. Gründung der Aachener Metallverarbeitungs-Genossenschaft m. b. H. für Heeresbedarf. Unter Leitung des Herrn Hofgoldschmiedes Bernhard Witte fand eine größere Versammlung von Vertretern der Gewerbe für Metallverarbeitung statt. Handwerkskammer-Syndikus Scholl sprach eingehend aber das Genossenschaftswesen. Er wies mit Nachdruck hin auf den großen wirtschaftlichen Nutzen der Genossenschaften für das Handwerk, ganz besonders während der jetzigen Kriegszeit. Nach dem belehrenden, mit großem Interesse aufgenommenen Vortrag, entspann sich eine Aussprache, durch die manche Vorurteile, die gegen die Gründung einer Genossenschaft vorgebracht worden waren, beseitigt wurden. Eine größere Anzahl Handwerker erklärte sich bereit, einer zu gründenden Genossenschaft beizutreten. Diese wurde sodann unter dem Namen: Aachener Metallwarenverarbeitungs-Genossenschaft m. b. H. für Heeresbedarf" gegründet. Die Statuten wurden durchberaten und genehmigt. Freitag, den 13. April, abends 8, Uhr, findet im Restaurant Wiert, Jakobstraße 16, sino weitere Versammlung statt, in welcher den noch nicht beigetretenen Mitgliedern des Feinmechaniker-, Mechaniker-, Goldschmiede- und Uhrmacher-Gewerbes, sowie den Inhabern von Installations - Betrieben und den Mitgliedern aller verwandten Betriebe für Metallverarbeitung aus Aachen und Umgebung Gelegenheit geboten wird, der Genossenschaft beizutreten. An diesem Abend wird die Vorstands- und Aufsichtsrats-Wah! vorgenommen. Später eintretende Mitglieder müssen einen erhöhten Bintritts-Beitrag zahlen. An der am Mittwoch, den 11. April, in Köln stattfindenden General-Versammlung des Rheinischen Genossenschafts-Verbandes zu Köln wird Herr Stiftsgoldschmied Witte teilnehmen und hierüber in der FreitagsVersammlung berichten. Mit den Kriegsarbeiten kann seitens der Genossenschaftsmitglieder sefort begonnen werden, da bereits Aufträge in großer Anzahl zu vergeben sind. Die Aachener MetallverarbeitungsGenossenschaft wird nun mit allen Kräften dahin wirken, dem Nr. 18

Vaterlande durch Übernahme von Arbeiten für Zwecke des Heeresbedarfs ihre Dienste voll und ganz zur Verfügung zu stellen. Aber auch für die kommende Friedenszeit wird die Genossenschaft ihren Mitgliedern in vieler Hinsicht von großem und nachhaltigem Nutzen sein.

Aachener Metallverarbeitungs-Genossenschaft m.b.H. für Heeresbedarf. Die erste Generalversammlung der neugegründeten Genossenschaft befaßte sich in der Hauptsache mit der Wahl des Aufsichtsrates und des Vorstandes. Vor dem Wahlgange traten noch mehrere Vertreter der in Betracht kommenden Gewerbe der Genossenschaft als Mitglied bei. Als Vorsitzender wurde gewählt: Bernhard Witte, Hof- und Stiftsgoldschmied, als Schriftführer Joseph Dohle, in Firma Gebr. Dohle, als Kassierer Felix Niessen, Uhrmacher. In den Aufsichtsrat wurde gewählt: Johann Fuß, in Firma Seyler & Cie., Wilhelm Raacke, in Firma Gebr. Raacke, Heinrich Steengaerts, Hofjuwelier. Die Geschäftsstelle befindet sich Seilgraben 14 (Firma Gebr. Dohle), wo weitere Mitgliedsanmeldungen entgegengenommen werden und auch jede gewünschte Auskunft erteilt wird. Mit der Herstellung der bereits vorliegenden umfangreichen Heeresarbeiten wird sofort begonnen. Eine Hauptaufgabe der Genossenschaft besteht auch darin, den Mitgliedern Aufträge möglichst aus erster Hand, also von den Kriegsämtern usw., unter Ausschaltung aller Zwischenhändler, zuzuführen.

Halle a. S. In das hiesige Genossenschaftsregister ist die Werkgenossenschaft der Uhrmacher und Goldschmiede, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, mit dem Sitz in Halle eingetragen. Das Statut ist am 28. März errichtet. Gegenstand des Unternehmens ist die gemeinsame Übernahme von Heereslieferungen. Die Haftsumme beträgt 300 Mk., die höchste Zahl der Geschäftsanteile 5. Den Vorstand bilden der Uhrenfabrikant Karl Bohmeyer, der Edelschmied Fritz Steiger, der Uhrmacher August Heckel, sämtlich in Halle. Zwei Vorstandsmitglieder können rechtsverbindlich für die Genossenschaft zeichnen und Erklärungen abgeben:

Büchertisch

„Der Mensch vor 100000 Jahren." Dr. Hauser, ein DeutschSchweizer, der bei Beginn des Krieges wie tausend Andere vor dem schrankenlosen Hasse der Franzosen gegen alles deutsche Wesen flüchten und ein Arbeitsfeld verlassen mußte, das er nahezu 20 Jahre im Dienste der prähistorischen Forschung beackert hatte, legt mit diesem Buche ein beredtes Zeugnis ab, was deutscher Forschergeist leistet. In Belgien und Frankreich hatte man vor zirka 90 Jahren die ersten Bodenfunde aus grauer Vorzeit gemacht. Am 2. April 1898 zog Dr. Hauser mit allem geistigen Rüstzeug versehen, das die Wissenschaften einem Forscher damals mit auf den Weg geben konnten, von Zürich ins Dordognetal im südwestlichen Frankreich und fand bei jahrelangem, mühevollem Suchen und durch umfangreiche und tiefgehende Ausschachtungen die Beweise für die bis dahin von den ersten Koryphäen der Wissenschaft bestrittene Existenz diluvialer Urmenschen, so umfangreich und so überzeugend, wie es Niemand sich hätte träumen lassen. Jahrzehnte vorher hatten Engländer schon an manchen dieser Stätten aus Sport und Liebhaberei geschürft und durch ihre Systemlosigkeit und unwissenschaftliche Spekulation dabei der exakten Wissenschaft mehr geschadet als genutzt. Dr. Hauser lud die Fachkreise Frankreichs zur Mitarbeit ein. Die in Frage kommenden französischen Gelehrtenkreise lehnten aber in kurzsichtiger Weise jede Beteiligung als aussichtslos ab. Und so machte sich der junge Forscher allein an die Riesenaufgabe. Und was war der Erfolg? Im Funde des Homo Mousteriensis Hauseri - Klaatsch und des Homo Aurignacensis Hauseri, zweier nahezu vollständig erhaltenen Skelette von ungeahntem Alter, lieferte er den Beweis, daß Urmenschen in den verschiedenen Eis- und Zwischen - Eiszeiten von 80 000 bis 140 000 Jahren im Südwesten Europas den Riesenhirsch und das Renntier, den Urstier und Steinbock,

den Höhlenbären und die Höhlenhyäne, das Mammut und den Alt- Elefanten jagten, daß sie in Höhlen, welche die Auswaschungen der Eiszeit geschaffen und ihre eigene Fertigkeit verbesserte, ihre Wohnstätten besaßen, daß sie im Laufe der Jahrtausende zu einer gewissen Kultur und auch zu einem bestimmt erkennbaren Kult aufstiegen und daß in jenen auch heute noch stillen Tälern drei Urwelt- Menschen-Rassen zusammenstießen, deren eine von Osten, die andere von Nordosten und die dritte von Nordwesten herangezogen war, wie ihre durch ganz Europa verfolgten Spuren unzweifelhaft dartun. Zu vielen, vielen Tausenden zählen die altsteinzeitlichen Waffen, Werkzeuge und Schmuckgegenstände, die Dr. Hauser aus mächtigen Kalksteinschichten, die seit dem Ersterben jenes Urwelt-Menschenlebens von der Nachwelt unberührt geblieben waren, ans Licht der Gegenwart zog, und die oft von so primitiver Art und Struktur sind, daß nur das geübteste Forscherauge sie von unbearbeitetem und unbenutztem Steine zu unterscheiden vermag. Diese Beweisstücke bisher unbekannten Urmenschentums Hauserscher Forschungen füllen die naturwissenschaftlichen Museen nahezu aller großen europäischen Städte. Die Kunde von der Eigenart des Skelettes des Homo Mousteriensis mit seinen Augenwulsten und seiner spezifischen Kinnbildung, die nur einer sehr tief stehenden Menschenrasse mit wenig artikulierter Sprache angehört haben können, brachte die Gelehrtenwelt auf dem ganzen Erdenrund in Aufruhr und Bewegung. Hausers Wirken und Fundergebnisse werden dies auch weiter tun, sobald sich die furchtbaren Wogen des die Fundamente der Welt erschütternden Krieges wieder geglättet haben. Dr. O. Hauser's Büchlein „Der Mensch vor 100 000 Jahren“ ist im Verlage von F. A. Brockhaus In Leipzig erschienen und in jeder Buchhandlung zum Preise von 3 Mk., gebunden 4 Mk., zu haben. Aus den zahlreichen, im Texte verstreuten und photographisch treuen Abbildungen gewinnt der Leser eine klare Vorstellung von der Mühseligkeit der Arbeit und der Reichhaltigkeit und der großen Bedeutung der gemachten Funde. Mit Dr. Hausers Werkchen dürfte auch Mancher aus unseren Kreisen sein vorzeitliches Wissen bereichern wollen, der für der Menschheit Urgeschichte Interesse hat. Die Jäger vor! Oberleutnant v. Bülow, einer, der dabei war, schildert in einem demnächst bei Brockhaus in Leipzig unter dem Titel „Die Jäger vor" erscheinenden 1- Mark - Büchlein Gefechte in Wald und Dickicht, Patrouillengänge kreuz und quer, durch Feld und Heide, Handstreiche und Angriffe der Scharfschützen. Endlich einmal der Weltkrieg wie er ist, wie ihn die todesmutige kleine Einheit führt und erlebt. Das Schicksal des Einzelmenschen, seine Gefahren, sein Sieg oder Tod reißt uns hin, läßt uns zittern und jauchzen und ahnen, daß das Gelingen oder Versagen der großen Schlachten abhängt von dem Gelingen oder Versagen von tausend Einzelkämpfen. Temperament und Stil ganz Soldat; sein Buch lebt von der ersten bis zur letzten Seite.

Auskunftsstelle

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Nach wie Vor

haben die

Marguerite-Uhrarmbänder
System Emrich

die Führung

Gleicherweise wie die bekannten

Fieharmbänder

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und Herren

in allen Metallen u. Ausführungen

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denn es hebt alle Nachteile des seitherigen Schnallenverschlusses auf
Auf jede Weite verstellbar

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Juwelen

Gold- und Silberwaren

Großhandlung

Bündert & Lettré

Berlin C 19

Spittelmarkt 8-10

Pforzheim

Schwäb. Gmünd

Gegründet 1872

Hervorragendes Lager:

Gefaßte Juwelen
Ketten alle Arten

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alle Qualitäten

Trauerschmuck

Amerik. Double-Waren

Semi-Email-Schmuck
Alpaka-Waren

Patriotischer Schmuck
Damentaschen Silber und Alpaka

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Uhrarmbänder

Tula - Doublé

8 kar. und 14 kar.

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14 Nr. 18

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