Viertes Zahrhundert. Hilarius, Bischof von Poitiers (daselbst geboren, gestorben im Jahr 368), lernte während seines Erils in Constantinopel die mächtige Wirkung geistlicher Gesänge beim Gottesdienste kennen und dichtete nach seiner Rückkehr ins Vaterland eigene lateinische Hymnen nach den orientalischen Mustern zum Gebrauch für die abendländische Kirche. Er ward dadurch Stifter und Begründer der lateinischen Hymnologie. Eine Sammlung kirchlicher Lieder, deren auch Hieronymus erwähnt, ist leider! verloren gegangen. Von vielen ihm zugeschriebenen Hymnen ist die Aechtheit schwer erweislich. Ambrosius, der Große, Bischof von Mailand, geb. zu Trier 340, wo sein Vater Statthalter von Gallien war. Früher selbst im Staatsdienst und als solcher Statthalter von Ligurien, wurde er bei der stattfindenden Bischofswahl einstimmig zum Bischof von Mailand gewählt, obgleich er erst Katechumen und noch nicht getauft war. So groß war des Volkes Vertrauen in seine Kraft und Weisheit. Das von Hilarius begonnene Werk der lat. Hymnologie setzte er mit dem beharrlichsten Eifer fort, und seinem gewaltigen und hochgebildetén Geiste verdankt dieselbe ihre herrlichsten Gesänge. Unablässig bemüht um die Fortbildung und allgemeine Einführung des Kirchengejanges und in steten Kämpfen gegen die Arianer starb er im Jahre 397 im 57sten seines Lebens. Augustinus, Aurelius, geb. zu Tagaste in Africa unter der Regierung Constantins, wurde zu Carthago erzogen, ging später nach Rom und Mailand, wo er durch Ambrosius zum Christenthum übergeführt und getauft wurde, bei welcher Gelegenheit der vorstehende herrliche, unter dem Namen „Ämbrosianischer Lobgesang“, allgemein bekannte Wechselgesang, der Sage nach, in augenbliclicher göttlicher Inspiration entstanden sein soll. Er starb am 4. August 403 als Bischof von Hippo in Africa. Hilarius. 1 Hymnus matutinus. Te frustra nullus invocat, Et tu suspirantem Deus, Nos lucis ortus admonet, Diem precamur bonum, Hilarius. Morgengefang. Dich rufet fruchtlos Keiner an, O! blick auf den, der zu Dir fleht, Uns mahnt der Sonne erster Schein, Laß diesen Tag gesegnet sein, Pag. 14 324 60 18 2 158 218 312 102 316 294 342 166 128 . . . . Coeli Deus, sanctissime (.Imbrosius). 252 16 262 112 64 36 4 32 6 10 302 326 4 256 186 . 8 344 130 84 Pag. . . . Lux ecce surgit aurea (Prudentius) 52 Magnae Deus potentiae (Ambrosius) 14 Manus sanctae vos (Bernardus Claravallensis) 196 Media vita (Notkerus vetustior) 128 Mittit ad virginem (Abaelardus) 170 Nato nobis Salvatore (Auctor incertus) 310 Nigrante tectam pallio (Ennodius) 66 Novo lucis exordio (Auctor incertus) 264 Nox et tenebrae et nubila (Prudentius) 58 Obduxere polum nubila coeli (Ambrosius) 44 O caeca mens mortalium (Auctor incertus) 270 O Christe pendens arbore 324 O Deus ego amo te 280 O lux beata Trinitas (Ambrosius) 26 O miranda vanitas (Bernardus Claravallensis) 202 O Pater qui in coelis es (Auctor incertus) 284 O quot undis lacrymarum 330 Orbis gaude quod nunc homo 298 O rex, orbis triuinphator 232 O Roma nobilis, orbis et domina (Elpis) 74 O sanctissima (Auctor incertus) 292 O sola magnarum urbium (Prudentius) 56 O ter foecundas (Auctor incertus) 306 Pange lingua gloriosi (Fortunatus) 78 Paschalis festi gaudium (Petrus Damiani) 150 Patiendo fit homo melior (Thomas a Kempis) 256 Patris sapientia (Auctor incertus) 318 Paule, doctor egregie (Petrus Damiani) 154 Puer natus in Bethlehem (Auctor incertus) 304 Quicunque Christum quaeritis (Prudentius) 54 Qui procedis ab utroque (Adam de St. Victore) 180 Quum sit omnis homo foenum (Bernardus Claravallensis) 200 Rector potens, verax Deus (Ambrosius) 22 |