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u. A. mit gewohnter Meisterschaft überseßt worden sind, so ermangelt es doch bis jezt noch einer, einigermaßen vollständigen Zusammenstellung der besten aus den verschiedenen Jahrhunderten mit einer gleichzeitigen, möglichst wortgetreuen Uebersetzung derselben. Indem ich mir daher auf der einen Seite durch sorgsame Vergleichung der in den verschiedenen Breviarien und Liedersammlungen aufge= nommenen Gesänge der bewährtesten Hymnendichter die richtigsten Terte zu verschaffen gesucht, und dieselben, zur Veranschaulichung des Entwicklungsganges der lateinischen Hymnologie, chronologisch nach ihren Verfassern, ohne Rücksicht auf Inhalt und Form, geordnet habe, machte ich auf der andern eine möglichst getreue Uebersehung und Beibehaltung des ursprünglichen Metrums, bei gleich= zeitiger Wiedergabe von besondern Klangschönheiten und Eigenthümlichkeiten einzelner Reime, mir zur strengsten Pflicht. Allein in vielen Fållen reichen selbst die vollen und reichhaltigen Mittel unserer

herrlichen deutschen Sprache zum vollendeten Ausdrucke nicht aus, und man wird deßhalb die hohen unerreichbaren Schönheiten einzelner derselben auch in der besten Ueberseßung vermissen. „Alle dichterische Nachbildung so schrieb mir in dieser Beziehung der nun verklärte, Wort und Form in höchster Meisterschaft beherrschende A. W. v. Schle

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ist am Ende nur eine Annåherung; in welchem Grade sie gelungen oder nicht, das hångt von einer Menge feiner Züge im Ausdruck und der Versification ab“.

Vorliegender Versuch der Wiedergabe dieser lateinischen Hymnen und Gesänge in unsere Muttersprache, ursprünglich dem erhabensten Vorbilde in der Bewältigung derselben, Sr. Majeståt, meinem geliebten Könige und Herrn, als Geschenk ehrfurchtsvoll dargebracht, würde wohl darnach nie

*) Briefl. Mittheilung von A. W. v. Schlegel an Dr. K. Bonn, im Sommer 1843.

einer größeren Deffentlichkeit übergeben worden sein, wenn ich nicht in einem Allerhöchsten, überaus huldreichen Cabinetsschreiben die Aufforderung dazu erblicken zu müssen geglaubt håtte.

Düren.

Dr. G. A. Königsfeld.

Die Welt umhüllet dunkle
Nacht

Hört einer hellen Stimme
Klang

Der Himmel glüht im Mor-
genduft

Des Morgenrothes Strahlen
glüh'n

Die Jünger litten Trau'r und
Noth

III. Augustinus.
Nach des ew'gen Lebens
Quellen

O sel'ge Schaar im Himmelsschooß

Soll, Tyrann, dein Dräu'n mich schrecken?

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Fünftes Jahrhundert.

IV. Prudentius.
Stimm die Saiten an, o Knabe
Schweigt nun, ihr bangen
Trauerklagen

Des Tages Herold ruft
Heil euch, ihr Martyrblüthen,
Heil

V. Sedulius.

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