Page images
PDF
EPUB

Auf Gott, und nicht auf meinen Rath, Lied von Chr. F. Gellert, als Motette comp. von Joh. Gottfr. Schicht, in dessen: Motetten u. s. w. 11. Heft. Lpz., Breitkopf u. H. Part. 16 gGr.

Recens. in der allg. m. Z. 1839, S. 289.

Auf Gott, und nicht auf meinen Rath, Lied von Chr. F. Gellert, als Kantate comp. für vierstimmigen Chor mit Orchester und Orgel (oder Pfte) von E. Köhler. Op. 60. Berlin, Cranz. Part. 12 Thlr.

Recens. in Rellstab's Iris 1838, No. 45. Die Composition sei zu sehr im neuern Geschmack, und nicht fromm genug, "ausgenommen das Duett zwischen Sopran und Tenor, den,,glänzendsten Theil der ganzen Kantate." Recens. ferner in der allg. m. Z. 1840, S. 626 fg.:,,ein der Menge wohlgefälliges, leicht zusagendes Werk." Aufgeführt beim Musikfeste zu Brieg im Juli u. Aug. 1839 (a. a. Q). 1839, S. 746). Wer nur den lieben Gott lässt walten, Lied und Melodie von Georg Neumark (in Weimar gest. 1681); Hilfe, die er aufgeschoben (aus dem Liede: ,, Sollt es gleich bisweilen scheinen," von Chr. Titius); Ueberall vertrau' ich Gott, Lied; Herr, wie du willst, so schick's mit mir, Lied von Dr. Caspar Melis sander (Bienemann), gest. 1591; Ach, bleib' mit deiner Gnade, Lied von Dr. Josua Stegmann; Es woll' uns Gott ge nädig seyn, Lied; Mein Gebet steigt, Lied, u. a. m. sind sämmtlich kantatenmässig für 4 Singstimmen und Orchester componirt worden von Nathanael Gottfried Gruner (in Gera), aber leider! Manuscript geblieben.

Befiehl' du deine Wege, Lied von Paul Gerhard, comp. von Victor Klauss. Halberstadt, Brüggemann. Wer nur den lieben Gott lässt walten, comp. von Aug. Ferd. Anacker, in dessen: 6 Lieder für 1 Baritonstimme mit Pfte. Lpz., Hofmeister. 172 Gr.

Vertrauen auf Gott, Friedenskantate, gedichtet von C. Herklots, comp. für Bassstimmen und Blasinstrumente von Bernh. Anselm Weber. Mscpt.

Aufgeführt in Berlin zur Feier des Tilsiter Friedens den 20. Juli 1807 (allg. m. Z. IX, S. 703), den 26. April 1809, am Busstage (a. a. Ö. XI, S. 540:,,die Composition hat mehrere Sätze voll Kraft, Würde und Andacht; der Beifall war allgegemein"), und den 15. April 1818 (a. a. O. 1818, S. 375).

Erbarme meiner dich, o Gott, Psalm, comp. von G. F. Händel, in desselben: Werke in vollständiger Originalpartitur, herausgegeben von J. O. H. Schaum. Hamburg, Christiani. 1. Bd. 1 Thlr. 8 gGr.

Recens. in der allg. m. Z. 1822, S. 421 ff.: „Einleitung für Hoboen, Violinen, Viole und Bass (Fagotte), in der damals gewöhnlichen Form ernster und gemässigt - pathetischer Ouverturen —, worauf der Chor, wechselnd Soli und Tutti, vierstimmig, mit denselben Instrumenten und Trompeten, einfällt. Er ist mässig lang, in schönem Wechsel ernster und freudiger Feierlichkeit, überall aber sehr einfach ausgeführt. (Die folgende Arie) ist mehr kurz, als lang, und edlen Charakters. Ein kurzes Recitativ mit Begleitung für die Altstimme folgt, und gehet über in ein schönes, sanftes Arioso, mit zwei Tempo's. Hierauf ein ganz kleines, geschickt verschlungenes und doch sehr leichtes Duett für Alt und Bass, ohne alle Begleitung, ausser dem Fundament. Dann wieder eine Arie für den Bass, in damals gewöhnlicher altedler Form, und nun ein grösserer, origineller, schöner Schlusschor, von denselben Instrumenten, wie der erste Chor, begleitet.“

Allerbarmer, höre, Kantate (No. 2), für 4 Singstimmen mit Orchester comp. von W. A. Mozart. Lpz., Breitkopf u. H. Part. 16 gGr.

Ewiger, erbarme dich, Kantate (No. 4), für 4 Singstimmen mit Orchester comp. von W. A. Mozart. Leipz., Breitkopf u. H. Part. 1 Thlr. 8 gGr.

Heiliger, sieh gnädig, Kantate (No. 5 der Kantaten und Hymnen), für 4 Singstimmen und Orchester comp. von W. A. Mozart. Bonn, Simrock. Die Stimmen 6 Fr.

Herr, auf den wir schauen, Kantate (No. 7), für 4 Singstimmen und Orchester comp. von W. A. Mozart. Lpz., Breitkopf u. H. Part. 1 Thlr. 8 gGr.

Vgl. a11g. m. Z. 1837, S. 447 fg.: „Die Arbeit ist des Mannes würdig.“

Walte gnädig, o ewige Liebe, Hymne, für 4 Singstimmen und Orchester comp. von Joseph Haydn. Lpz., Breitkopf u. H. Part. 12 gGr.

Hilf, Herr, Motette comp. von G. A. Homilius. Berlin, Trautwein. 8 Gr.

Sei mir gnädig, Motette, für 2 Tenore und 2 Bässe, comp. Von Bernh. Klein, in dessen: Religiöse Gesänge u. s. w. 4. Heft. Op. 25. Berl., Trautwein. 1 Thlr.

Hilf mir, Gott, Motette für 2 Tenore und 2 Bässe, comp.

von Bernh. Klein, in dessen: Religiöse Gesänge u. s.w. 6. Heft. Op. 27. Berl., Trautwein. 1 Thlr.

Recens. in der allg. m. Z. 1830, S. 674: „,sehr schön.“

Herr, höre mein Gebet, Motette für 2 Tenore und 2
Bässe, comp. von Bernh. Klein, in dessen: Religiöse
Gesänge u. s. w. 7. Heft. Berl., Trautwein. 1 Thlr.
Hilf mir, Gott, Motette, für 4 Männerstimmen comp. von
F. Commer, in dessen: Geistliche Gesänge u. s. w. Op. 2.
Bonn, Mompour. 16 gGr.

Sei mir gnädig, Motette, für 4 Männerstimmen comp. von
F. Commer, in dessen: Geistliche Gesänge u. s. w. Op. 13.
Bonn, Mompour. 16 gGr.

Herr, neige deine Ohren, Motette, für 4 Singstimmen mit Orgel oder Pite comp. von A. E. Grell, in dessen: 3 kurze und leichte 4stimmige Motetten u. s. w. Op. 13. Berl., Stackebrandt. 16 gGr.

Recens. in der allg. m. Z. 1844, S. 223.

Sei uns gnädig, Gott der Gnaden, Kantate, für 4 Singstimmen mit Orchester comp. von Adolph Hesse. Op. 59. Berl., Weinhold. Part. 2 Thlr. 8 Gr.

Hilf mir, Allmächtiger, für 4 Männerstimmen comp. von Alexander Dreyschock. Op. 6. Hamburg, Cranz. 4 gGr.

Herr, erhöre uns, Motette von Dr. F. MendelssohnBartholdy, in dessen: 3 Motetten für weibliche Stimmen (2 Soprane und Alt) mit Pfte comp. für die Nonnen auf Trinitá de Monti in Rom. Op. 59. Bonn, Simrock. Part. 2 Fr.

Erhöre mich, wenn ich rufe, für 2 Tenor- und 2 Bassstimmen comp. von Ern. Richter, in dessen: 2 religiöse Gesänge u. s. w. Op. 12. Breslau, Leuckart. 1838. Part. 16 Gr.

Litaneien.

Litaneien sind Bittgesänge, die zu Gott um Verhütung und Abwendung gewisser äusserer Uebel, als Krieg, Pest, Erdbeben u. s. w. gerichtet werden. Das Wort ist aus dem Griechischen, tavɛía, hitavɛtai, preces supplicantium,

welche Ausdrücke sich schon bei den griechischen Profanschriftstellern, besonders den Tragikern, finden. Das Decret des Concils zu Mainz vom Jahre 813 sagt Cap. 32: „Litaniae Graeco nomine appellantur, quae Latine dicuntur Rogationes (supplicationes)." Besonders wurden die 3 Fastund Busstage zwischen Ostern und Pfingsten, welche seit dem 5. Jahrhunderte in der abendländischen Kirche gefeiert wurden, rogationes genannt. Man verstand und gebrauchte aber das Wort Lita nei besonders von den öffentlichen und feierlichen Processionen (Bussgängen, Bet- und Bittgängen), die in der alten christlichen Kirche zur Abwendung allgemeiner und besonderer Noth von den Geistlichen und dem Volke angestellt wurden, und wobei man ursprünglich die einfache Gebetsformel: ,,Kyrie eleyson, Herr, erbarme dich" aussprach. Diese Formel blieb dann der stehende Typus, und wurde mit andern Gebetsformeln vermehrt, so dass die nachmals sogenannte,, Litanei" daraus entstanden ist. Man unterschied aber eine grosse und kleine Litanei. Und wenn darunter die Gebetsformel verstanden wird (nicht die Procession, wobei die Gelehrten über den Unterschied:,,gross und klein" noch nicht einig sind), so ist die längere und die kürzere Formel gemeint. Wenn, wo und durch wen jene Processionen, bezüglich Litaneien in der christlichen Kirche eingeführt worden seien: darüber sind die christlichen Archäologen und musikalischen Literaturhistoriker nicht unter sich einig. Zu Ende des 4. Jahrhunderts haben wenigstens die Arianer zuerst in Konstantinopel Processionen gehalten, und weil sie damit Beifall fanden, so hat Chrysostomus, Patriarch zu Konstantinopel, gerathen, diese Sitte nachzuahmen, und während des Absingens von Liedern und Wechselgesängen (Antiphonen) silberne Kreuze und brennende. Wachsfackeln vortragen zu lassen. (Socrates, Histor. eccles. VI, 8. VII, 23. Sozomenus, Histor. eccl. VIII, 8.) Und Sozomenus setzt a. a. O. ausdrücklich hinzu:,,die Katholischen aber, welche auf diese Weise und aus diesem Grunde zu singen angefangen hatten, blieben bis auf den heutigen Tag bei dieser Sitte." Ob aber die Arianer überhaupt zuerst die Processionen und Litaneien erfunden haben, ist damit noch nicht gesagt und bewiesen. Wenigstens berichtet Basilius der Grosse, Bischof von Cäsarea in Cap

padocien (Basil. Mag., Epist. 63 ad Neocaesar., welcher Brief um 374 nach Christ. geschrieben ist):,,dass die Litaneien, deren sie sich jetzt bedienten, zur Zeit Gregor's, des Thaumaturgen (gest. 270) noch nicht gebräuchlich gewesen seien." Es sind die Litaneien wenigstens in Neucäsarea demnach zwischen 270-374 bekannt und gewöhnlich gewesen, also früber, als in Konstantinopel. In Gallien soll der Bischof Mamercus oder Mamertus wegen Erdbeben, Wassersnoth und feindlicher Einfälle die Processionen im J. 450 zn Vienne, wo er seinen Sitz hatte, eingeführt haben. Die sogenannte Litania septiformis (es wurde nämlich die ganze christliche Gemeinde in sieben Klassen: die Bischöfe, die Nonnen, die Knaben und Mädchen, die Bürger, die Wittwen, die Waisen (M. Mirus, Lexic. Antiqq. ecel. Budissin. 1717. S. 558) eingetheilt, daher der Name) war von Gregor, dem Grossen, zu Rom bei einer grossen Tiberüberschwemmung, und bei einer dort herrschenden pestartigen Seuche jährlich für den 8. Mai angeordnet worden (Gregor. Mag. Opp. Tom. IV. (Antwerp. 1615), p. 415. Registr. Epist. XI, 2.).

In der lutherisch - protestantischen Kirche sind durch Luther alle öffentlichen Processionen aufgehoben, und nur die s. g. grosse Litanei als feierliches, gottesdienstliches Bussgebet mit den Formeln:,,Kyrie Christe," und,,kyrie eleyson," nach Weglassung der Anrufung der Heiligen, zum Vorlesen oder zum abwechseln den Gesange an Busstagen beibehalten worden. Früher wurde sie in der evangelisch - sächsischen Kirche gesungen, jetzt wird sie nur noch vom Geistlichen vorgelesen. Dabei wurde sonst die Orgel nicht gespielt, und die Melodie war eine eigenthümliche und schwierige, die den singenden Chorknaben erst eingeübt werden musste. Die Litanei selbst findet man in den Agenden, und zum Theil in den Gesangbüchern. Vergl. die neue Nassauische Agende (Wiesbaden, 1843), S. 128-134. Die neue Würtemberg. Agende (Stuttgart, 1840), S. 149155. Weimarisches Gesangbuch. Anhang. S. 18fg. Preuss. Kirchenagende. 2. Aufl. 1822. Anhang. S. 6 ff. u. a. m. Bei den Herrnhutern heisst auch die Betstunde,,Litanei," welche Sonntags früh vor der Predigt gehalten wird. Vgl.

[ocr errors]
« PreviousContinue »