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Liedersammlung" (Basel, 1831. 1845.). Der Verfasser ist ebenfalls gegen Neuerungen.

Karl Bunsen (geb. den 25. Aug. 1791 zu Korbach im Waldeck'schen, Niebuhr's Secretär in Rom, Preuss. Ministerresident daselbst bis 1838, seit 1839 dasselbe in der Schweiz, und desgl. von 1841 an bis jetzt in London; archäologischer und theologischer Schriftsteller) hat sich sowohl in der Berliner evangel. Kirchenzeit., als in seinem,, Versuch eines allgemeinen Gesang- und Gebetbuchs zum Kirchen- und Hausgebrauch" (Hamb., 1833. 8.), was er im Gegensatze zu dem neuen,, Berliner" herausgab, für bedingte Aenderung der Lieder entschieden, und eine besondere Rubrik s. g. ,,Opferlieder aufgestellt, die jedoch Widerspruch erfahren hat. Von seinen frühern Regeln ist er zurückgegangen in: Allgemeines evangel. Gesang- und Gebetbuch u. s. w. Hamb., 1846. 8. 1 Thlr.

Ueber Dr. Rudolph Stier's Schriften und Grundsätze s. o. S. 621 fg.; desgleichen über Albert Knapp, der in der Veränderung der Lieder sich viele Freiheit erlaubt bat, S. 620 fg. ; über Dr. C. Grüneisen S. 623; er will Veränderungen der alten Lieder nach gewissen Regeln zulassen, und nur echte Kirchenlieder in's Gesangbuch aufgenommen wissen, und zwar aus allen Zeiten, für die Melodieen aber fordert er die alten Kirchentonarten; über H. Kratz (Professor am Seminar zu Urach, vorher Diaconus in Backnang, und Repetent in Tübingen), S. 671 (vgl. die Recens. seiner Schrift von Dr. Daniel in Tholuck's liter. Anzeiger von 1840, No. 5 u. 6.), der subjective Lieder (nach einem wohl zu engen Begriffe des Wortes) entfernen will; über E. C. G. Langbecker S. 631 fg.

Der Gesangbuchsstreit in Naumburg a/S., Abhandl. in der evangel. Kirchenz. 1838, No. 89 ff., und

K. J. M. Wimmer, Die Schädlichkeit der modernen Gesangbücher für das religiöse, kirchliche Leben u. s. w. Naumbg., 1839. 8.

Ueber Dr. L. E. P. Wackernagel s. S. 645.

G. Ch. H. Stip (Prediger der lutherischen Gemeinde zu Potsdam), Beleuchtung der Gesangbuchsbesserung, insbesondere aus dem Gesichtspunkte des Cultus. Hamb., 1842. gr. 8. 2 Abthll. 3 Thlr. (Der Verfasser erlässt die Forderung, dass ein Kirchenlied ein Lied seyn müsse, und

-

nicht

will die Reform der Gesangbücher den Philologen, Dichtern übertragen.) Dr. Gottlieb Wenzelaus Weis (damals Candidat des Predigtamtes), Versuch einer Theorie und geschicht lichen Uebersicht des Kirchenliedes, nebst einer vergleichenden Kritik des Breslauer und Jauerschen Gesangbuches. Bresl., 1842. gr. 8. 1 Thlr. (Der Verf. ist gegen Neuerungen, und giebt einen guten geschichtlichen Ueberblick der Hymnologie.)

Ueber Dr. H. A. Daniel s. S. 644; über Dr. J. P. Lange S. 654; über F. A. Cunz S. 642.

Vom deutschen Kirchenliede, wie's unsere Väter dichteten und sangen, und vom musikalischen Theil des protestantischen Cultus überhaupt. Nebst einem Anhange alter Singweisen. Meurs (Rheinische Schulbuchhandlung), 1844. gr. 8. Thlr.

Joh. Simon Keppel, Das neue Gesangbuch der protestantischen Kirche in Baiern. Zur Orientirung auf dem Gebiete der kirchlichen Hymnologie. Baireuth, 1846. 8. Thlr. - Eine anonyme Abhandlung:,,Die Gesangbuchsreform im protestantischen Baiern," in der Darmstdt. Kchzt. 1848, No. 73.

Ueber die Gesangbücher *), ihre Verbesserung und Einführung verbreiten sich auch folgende, zum Theil ältere Abhandlungen und sonstige Schriften:

Thomas Dürrschedel, Ueb. die Einführung neuer Gesangbücher; in dessen: Liturgische Aufsätze. 1. Thl. (Nürnb., 1801.), S. 1 ff.

C. C. L. Bescherer, Hat der Landmann Sachsens wohl Recht, wenn er sich der Einführung neuer Gesangbücher widersetzt? Zeitz, 1801.

Wie könnten die neuen Gesangbücher am Leichtesten eingeführt werden? in Wagnitz' Journ. III, S. 309 ff.

C. L. Nitzsch, Zur Berichtigung gemeiner Vorurtheile über die Einführung neuer Gesangbücher, in Henke's Eusebia III, S. 63 ff.

*) Ueber Predigten bei Einführung eines neuen Gesangbuches, und die Texte dazu siehe M. Schuler, Repertorium biblischer Texte u. s. w. Neue Ausg. von Dr. Franke (in Halle u. s. w.).

Müller, Regeln für Verfasser und Herausgeber neuer Gesangbücher; im Journ. für Pred. XXXI, S. 285 ff.

B. Chr. L. Natorp, Die Erfordernisse eines guten Gesangbuches, in dessen Quartalschrift f. Relg. u. s. w. I. Vgl. auch noch Wagnitz' Liturg. Journ. I, S. 300 f. VI, S. 404 ff. VII, S. 418 ff.

Ferd. Albert Wolter, Andeutungen über die zeitgemässe Reform evangelischer Kirchengesangbücher. Magdeb., 1843. Lex.-8. 5 Sgr. (Es sollen nur solche alte Lieder in's Gesangbuch aufgenommen werden, die keiner, oder nur sehr geringer Veränderung bedürfen. Von Sachverständigen sollen die besten Lieder, etwa 7-800, für ein Gesangbuch ausgewählt werden, und zwar solche, die innern religiös - ästhetischen Werth haben; die Schüler und Gemeinden aber sollen die schwereren Melodieen lernen, weil nach ihnen die besten Lieder gehen; diese sollen echt biblisch und evangelisch seyn; die Gesangbuchscommission soll von Mitgliedern der verschiedenen theologischen Parteien vollständig vertreten seyn; das Gesangbuch soll in keiner derselben ausschliesslich verabfasst seyn, der Glaubensfreiheit wegen; ein allgemeines Gesangbuch sei für einen Staat nicht zweckmässig; gegen die, welche sich der Einführung des neuen Gesangbuches, die von Staatswegen geschehen soll, widersetzen, z. B. Geistliche, soll vom Staate nach dem Gesetze verfahren werden. Die Gesangbuchssache sei Staats sache. Die Zahl der vorhandenen Kirchenlieder schlägt er auf 100,000 an.)

C. Heinrich (Cantor in Rothenburg a/S.), Erzählungen über evangelische Kirchenlieder und über einzelne Verse für Jung u. Alt. 1. Thl. Magdeb., 1846. 8. 2. Th. 1848. 3. Thl. Halle, 1849. (Empfehlenswerth.)

Verzeichniss der Choralbücher und Choralsammlungen der evangelisch-lutherischen Kirche des 19. Jahrhunderts.

1) Abt Georg Joseph Vogler, Choralsystem (mit 94 vierstimmigen Chorälen für das Gesangbuch in Stockholm

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1798 gesetzt). Kopenhagen, Halysche Musikbdlg. 1800. 8. Offenbach, André. 2 Fl. 45 Kr. (Vgl. die allg. mus. Zeit. 1800/ S. 264, 286, 315, von Knecht beurtheilt, der den rhythmischen Choralgesang verlangt und empfiehlt, weil das rhythmische Gefühl in einer Gemeinde allmählich immer mehr erweckt werden kann.") 12 Choräle von Joh. Seb. Bach, umgearbeitet von G. J. Vogler. Lpz., Peters. 1810. Fol. 20 Gr. (Vgl. Dr. A. B. Marx, Lehre der musik. Composition, I, S. 479.) Ueber Choral- u. Kirchengesänge u. s. w. München, 1813. 8. s. o. S. 665.

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2) Peter Hür xthal (geb. 1762, gest. 1833), Vierstimmiges Choralbuch zum Gebrauche in Schulen u. s. w. Duisburg u. Essen, Bädecker. 1800. 8. 2. Aufl. 1810. (153 Choräle.)

3) J. C. Boettner, Choralbuch zum Hannoverschen u. Lüneburgischen Gesangbuche. Hannov., Hahn. 1800. 4. N. A. von H. Wegener. Ebd., 1817. gr. 4. 11⁄2 Thlr. — J. H. Busse, Choralbuch in Ziffern für Volksschulen, enth. die sämmtl. Mell. des Böttner'schen Choralbuches. Ebd., 1825. 4 Gr., und Kurze Anweisung zum Gebrauche des Böttner'schen Choralbuches. Ebd., 1825. 1 Gr. Riechelmann, Mell. nach Böttner für Schulen. Hannov., Helwing. 8. 5 gGr.

4) Carl Gottlob Horstig (gest. den 21. Jan. 1835 zu Miltenberg am Main als Bückeburgischer Consistorialrath, war Oberpfr. u. Superintendent in Bückeburg, musikalischer Schriftsteller, geb. den 3. Juni 1763 zu Rheinswalden in der Niederlausitz), Taschenbuch für Sänger u. Organisten (Choräle in Ziffern). Minden, Körber. 1801. 12. 4 Gr. (Recensirt in der allg. mus. Ztg. 1801-2, S. 243.)

5) Christoph Gottlob Schramm (Cantor u. Organist an der St. Georgenkirche, und 1. Lebrer an der Bürgerschule der Parochie Glaucha zu Halle a/S.), Alte und neuere Choral-Mell. der evangel. Kirche für Bürger und Landschulen 2- u. 3stimmig bearbeitet. Lpz., Breitk. u. H. 1801. 4. 12 gGr. (130 Choräle.)

6) Joh. Friedr. Samuel Döring (Cantor in Görlitz, spä

ter in Altenburg, wo er den 27. Aug. 1840 starb, geb. den 16. Jul. 1766 in Gatterstädt bei Querfurt), Vollständiges Görlitzer Choral-Melodien-Buch in Buchstaben, vierstimmig gesetzt. Görlitz, Unger. 1802. 8. 1 Thlr. (257 Choräle. Vgl. die Recension in der allg. mus. Ztg. V. Bd., S. 100 ff.) Vollständiges Altenburger Choral-Melodieen-Buch in Buchstaben, vierstimmig gesetzt. Altenbg., 1815. 4. 18 gGr. (165 Chorale. Vgl. die allg. m. Z. 1815, S. 663, wo,,die Richtigkeit im Satze, die Popularität im Gange der Stimmen, und die ganze harmonische Anordnung" gelobt, aber die Buchstabenschrift, und die Aufnahme localer Abweichungen in der Melodie getadelt wird.) 27 Choral melodieen nach Gedichten der besten alten und neuern Autoren u.s. w. Lpz., Breitk. u. H. 1827. Fol. 18 gGr. (Vgl. a. a. O. 1828, S. 93 fg. u. 1829, S. 89 ff.) S. o. S. 112. 7) Joh. Christian Kittel (gest. als Organist an der Predigerkirche zu Erfurt den 18. Mai 1809, geb. das. den 18. Febr. 1732), [155] Vierstimmige Choräle mit Vorspielen für die Schleswig-Holsteinschen Kirchen. Altona, 1803. Fol. 5 Thlr. (Vgl. die allg. mus. Z. VI. B., S. 797 ff.) - 24 Chorale mit 8 verschiedenen Bässen über eine Melodie. Offenbach, André. 1811. Fol. Ueber G. P. Weimar's Choralbuch u. s. w. (1804) s. bei 1811, S. 679.

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8) J. C. Herrmann, Neues vollständiges Choralbuch des Nassau - Usingischen Gesangbuches. Giessen, Heyer. 1805. Fol. 1 Thlr. 6 Gr.

9) C. List, Choralbuch, vierstimmig mit Vor- u. Zwischenspielen. Offenbach, André. 1807. 1 Thlr. 8 gGr. 10) Johann Gottfried Schicht (s. o. S. 595), [32] Drei- u. vierstimmige Choralmell. für 2 Soprane u. 2 Contr'alte zum Gebrauche für Gymnasien u. s. w. Lpz., Kühnel. 1808. Fol. 20 gGr. Allgemeines Choralbuch für Kirchen, Schulen u. s. w. vierstimmig ausgesetzt. Lpz., Breitk. u. H. 1819. Qu.-4. 3 Thle. 8 Thlr. (1285 Mell., davon 306 von Schicht componirt.) Vgl. Eutonia X. Bd., S. 82 ff.

11) Klamer Wilhelm Frantz (s. o. S. 665), Choralbuch, enthaltend die bekanntesten und vorzüglichsten Choräle der protestantischen Kirche Deutschlands mit reinen Me

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